Semantik und DaF Abriss eines Programms. Semantik und DaF 0. Einleitung 1.Die Diss 2.DaF 2.1....

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Semantik und DaF

Abriss eines Programms

Semantik und DaF

0. Einleitung

1.Die Diss

2.DaF

2.1. Semantik und DaF

2.2. Methodik

2.3. Lehrinhalte

2.4. Varia

3. Projekte

1. Die Diss

(2004): Untersuchungen zunachdem und je nachdem – Synchrone Analyse und diachroner Zusammenhang. Phil. Diss. Tübingen. (301 Seiten, 209 Seiten Anhang)

TOBIAS-lib E-Publikation: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-12108]

(1995): Untersuchungen zur Konjunktion nachdem in sprachgeschichtlicher Perspektive. Unveröff. Magisterarbeit. Tübingen.

Die Diss

nachdem

Die Diss

je nachdem

Die Diss

nachdem je nachdem

nach

Die Diss

Wichtigste Ergebnisse:

(i) beiden Ausdrücken kann synchron wie diachron eine gemeinsame lexikalische Bedeutung zugewiesen werden: Verknüpfungsanweisung: entsprechend p gilt q

Die Diss

(ii) mit dem einzigen Unterschied, dass nachdem ein faktisches und je nachdem ein nicht-faktisches Entsprechungsverhältnis etabliert

Die Diss

Beispiele:

(1)Nachdem du mich am Montag besuchst, werde ich noch ein wenig aufräumen.

(2) Je nachdem (, ob) du mich am Montag besuchst, werde ich noch ein wenig aufräumen (oder nicht).

Die Diss

(iii) es besteht die Möglichkeit der Anpassung der lexikalischen Bedeutung an den Kontext, insofern als bestimmte Kontextfaktoren die Satzbedeutung – und damit die Verknüpfungsanweisung der Konjuktionen modifizieren können (im Fall von nachdem-Sätzen z.B. Temporaladverbien und bestimmte Tempuskontraste);

Die Diss

(iv) bei nachdem ist kein Bedeutungswandel anzusetzen, sondern vielmehr ein Wandel der kontextuellen Verwendung, insofern als

Die Diss

(v) in Bezug auf je nachdem ein Herauslösungsprozess der nicht-faktischen Variante des zuvor hinsichtlich Faktizität unspezifizierten nachdem-Spektrums anzusetzen ist und nachdem selbst lediglich auf faktische Kontexte festgelegt wird (so dass nachdem im GWD nicht mehr in den Kontexten verwendet werden kann, die für je nachdem möglich sind)

Die Diss

• Ausdrucksbedeutung

• Äußerungsbedeutung

• Kommunikativer Sinn

(z.B. Bierwisch 1983)

Die Diss

“konzeptuelle Verschiebungen”:

haben

besagt nur, dass eine Beziehung zwischen

Subjekt und Objekt besteht

Die Diss

Hans hat eine Schwester.

Die in Schwester enthaltene Relation

spezifiziert die Interpretation von haben

2. DaF

(i) Semantik, Bedeutungserschließung, Bedeutungsvermittlung

DaF

• Welche semantischen Konzepte liegen im Bereich DaF vor?

• Welcher Stellenwert kommt der Semantik im DaF-Unterricht zu?

• Wie interagieren semantische Aspekte mit anderen Aspekten (Intonation, Syntax etc.)?

• Wie können “Bedeutungen” und Bedeutungserschließungsstrategien vermittelt werden?

DaF

(ii) Methodik/Didaktik/Mathetik: Wie soll im Rahmen der Auslandsgermanistik zielsprachenferner Länder unterrichtet werden?

DaF

(iii) Lehrinhalte: Was soll im Rahmen der Auslandsgermanistik zielsprachenferner Länder unterrichtet werden?

DaF

(iv) Varia (Sprachvergleich, Lehrbuch etc.)

zu (i): Semantik und DaF

(2010): Semantik und DaF. In: Dogilmunhak

114. S.205-234. (29 Seiten)

[http://kgg.german.or.kr/kr/kzg/kzgtxt/kzgtxt114/205-234%EC%AA%BD(Steidele).pdf]

zu (i): Semantik und DaF

Semantisches Grundproblem:

Differenz zwischen dem, was ein Sprecher

äußert, und dem, was ein Sprecher meint

zu (i): Semantik und DaF

(1)Gib mir mal die rote Frucht.

(2) Marias Auto ist schnell.

(3) Peter geht ins Holzhaus.

zu (i): Semantik und DaF

Semantische oder pragmatische

Unterbestimmtheit?

Semantik-Pragmatik-Schnittstelle

zu (i): Semantik und DaF

Inwiefern stellen die einzelnen Phänomene der

Unterbestimmtheit einzelsprachliche

Erscheinungen dar?

zu (i): Semantik und DaF

the man’s picture

la photo de Holger

das Bild des Mannes

vs.

framehouse

chalet

Hütte

zu (i): Semantik und DaF

kor. 목조건물 (‚Holzhaus‘)

kor. 유리집 bzw. 유리건물 (‚Glashaus‘)

vs.

dt. Holzhaus/Glashaus

zu (i): Semantik und DaF

kor. 유리가 있는집

‚Glas habendes Haus‘ → ‚Haus mit Glas‘

zu (i): Semantik und DaF

kor. 빨간 과일을 주세요 ‚Geben Sie mir die rote Frucht‘

Frucht mit roter Schale

vs.

kor. 속이 빨간 과일을 주세요 ‚Geben Sie mir die im Inneren rote Frucht‘

zu (i): Semantik und DaF

Lexikalische ebenso wie grammatische Zeichen,

verfügen, sofern man sie nicht als doppeldeutig

(ambig) bezeichnen möchte, über ein

„komplexes Instruktionspotential“ und einzelne

Sprachen unterscheiden sich v.a. dadurch, „was

sie mitteilen müssen, und nicht durch das, was

sie mitteilen können“

(Jakobson nach Köller 1988: 283)

zu (i): Semantik und DaF

(i) unterschiedliche Bedeutungsebenen an sich;

(ii) Einflüsse des sprachlichen Kotextes, des

außersprachlichen Kontextes und des

enzyklopädischen oder einzelsprachlich

determinierten Wissens auf diese Bedeutungs-

ebenen bzw. bestimmte Bedeutungsebenen,

und

zu (i): Semantik und DaF

(iii) einzelsprachliche Unterschiede

hinsichtlich der Frage der Unbestimmtheit von

Ausdrücken

zu (i): Semantik und DaF

DaF !

Plädoyer für Zwei-Ebenen-Semantik à la

Bierwisch u.a.:

Int (SF(α), ct(α)) = CS(α)

(Balles 2002: 105)

zu (ii): Methodik

(2007): Werbung im DaF-Unterricht. In: Deutsch

als Fremdsprache in Korea 20. S.277-312. (36

Seiten)

[http://daf.german.or.kr/dafinkorea20.html]

zu (ii): Methodik

Grundproblem im DaF-Unterricht: fehlende

ernsthafte Kommunikation (Glück 1994)

“Entdeckendes Lernen und lernendes Lehren”

(basierend auf Gronke 2004: Sokratische

Methode) in einer Lerngemeinschaft

zu (ii): Methodik

Ziele:

- handlungskompetentes und reflexives Sprechen

- in einer Lerngemeinschaft Wissen über die Welt gewinnen

- und dieses gegenüber sich und anderen rechtfertigen

zu (ii): Methodik

Osterhasenpädagogik

zu (ii): Methodik

Unterrichtskonzeption: 3-Phasen-Modell

- kommunikative Phase

- semantische Phase

- produktionsfreie Phase

zu (ii): Methodik

„Der Geist ist nicht wie ein Gefäß,

das gefüllt werden soll, sondern

wie Holz, das lediglich entzündet

werden will.“ (Plutarchos)

zu (iii): Lehrinhalte

(2007): Werbung im DaF-Unterricht. In: Deutsch

als Fremdsprache in Korea 20. S.277-312. (36

Seiten) (s.o.)

(2010): „Reise, Reise“ oder: „Wohin soll denn die

Reise gehen?“ Interkulturell reisen mit

Rammstein. In: DaF-Szene Korea 32. S.29-41. (13

Seiten) [http://www.lvk-info.org/nr32/lvk-

32steidele.htm]

zu (iii): Lehrinhalte

Eine Fremdsprache zu lernen heißt eine Reise

machen…

zu (iii): Lehrinhalte

… aber wohin?

zu (iii): Lehrinhalte

Eine Fremdsprache zu lernen heißt eine Reise

machen in eine fremde Gedankenwelt

Ziel: ‘Interkulturelle Kompetenz’

a) Wie verstehen Menschen einer bestimmten Sprachgemeinschaft die Welt?

b) Wie machen sie die Welt sprachlich fassbar?

c) Wie nutzen sie die Kommunikation als Mittel zur Beeinflussung? (→ Keller 1988)

zu (iii): Lehrinhalte

Die Lebenswelt eines Menschen ist stets

‘konkret’, ‘kulturell-determiniert’, aber es sind

die “gleichen Strukturen der sprachlichen

Intelligenz […], die sich in vielfältiger Form in

den Sprachen der Welt ausdrücken” (Raster

2008) (→ ‘Interkulturelle Linguistik’)

zu (iii): Lehrinhalte

Fremde Lebenswelten müssen erfahrbar gemacht

werden über Inhalte, die nicht belanglos sind,

sondern zu einem entnationalisierten

eigenkulturellen sowie empathischen

fremdkulturellen Verständnis führen.

zu (iii): Lehrinhalte

belanglose Inhalte

zu (iii): Lehrinhalte

Wie kann mit Rammstein eine ‘Interkulturelle

Kompetenz’ aufgebaut werden?

zu (iii): Lehrinhalte

zu (iii): Lehrinhalte

These:

• Die Gruppe Rammstein eignet sich für den Deutschunterricht deshalb besonders gut, weil sie als Augenöffner fungieren kann,

a) das eigene ‘kulturell-determinierte’ Weltwissen zu erkennen; und

b) dadurch die Voraussetzung dafür zu schaffen, interkulturell sensibilisiert zu werden

zu (iii): Lehrinhalte

Problemlage in Korea:

a)Koreanische Studierende betrachten ihr

Heimatland als eine Insel, die sich vollkommen

von anderen Kulturen etc. unterscheidet

b) Sie erwarten das Gleiche von anderen

Ländern wie Deutschland

zu (iii): Lehrinhalte

→ Stereotype → Bestätigung → Stereotype

oder:

→ Stereotype → Enttäuschungen → Irritationen

durch Unverständnis → Stereotype

(Glorifizierung der Fremdkultur oder Rückzug

auf Eigenkultur)

zu (iii): Lehrinhalte

Vorgehensweise:

a)Provozierte Erkenntnis durch Enttäuschung,

dass die eigene Weltsicht ‘kulturell-determiniert’

und defizitär ist

b) Offenkundige Kontraste zur eigenkulturellen

Weltsicht → ernsthafte Beschäftigung mit

gesellschaftlichen Funktionen der inszenierten

Provokation

zu (iii): Lehrinhalte

Rammstein:

Interkulturelle Entdeckungsreise in die deutsche

Gesellschaft und ihren gegenwärtigen Zustand

am Limit des gesellschaftlichen Mainstreams

zu (iii): Lehrinhalte

→ ernsthafte Auseinandersetzung damit, welche Funktion der inszenierten Provokation zukommt, welche Inhalte hinter den Provokationen stecken

zu (iii): Lehrinhalte

Interkulturelle Sensibilisierung

- Lehrbuchtexte verdecken hinter den Texten

Stehendes, bevorzugen eine beschönigende

Darstellung (Beispiel: Schritte int. 6:

“ehrenamtliche Tätigkeiten”)

- Authentische Texte: Interessenbezogenheit,

Zielpublikum etc. erfordern breites

Hintergrundwissen, Weltwissen etc.

zu (iii): Lehrinhalte

Authentische Texte (Bilder etc.), die

offensichtlich provokativ sind, können helfen,

die Augen zu öffnen und unter/hinter die

Oberfläche zu schauen

→ um später auch bei scheinbar neutralen,

klaren Texten hinterfragen zu können: in Bezug

auf die fremde Kultur UND die eigene Kultur

Ficus microcarpa

zu (iv): Varia

(2008): [zusammen mit Yeong Sook Kwan/Hee

Hyun/Harald Gärber] Verben à la carte. Seoul.

(306 Seiten)

zu (iv): Varia

(2009): Von der literarischen Erinnerung an die

NS-Zeit zum kulturellen Fremdverstehen im

DaF-Unterricht. Am Beispiel von Bernhard

Schlinks Roman „Der Vorleser“ im

erinnerungsliterarischen Kontext. In: Heinrich

Böll 9. Zeitschrift der koreanischen Heinrich

Böll-Gesellschaft. S.165-181. (17 Seiten)

[http://earticle.net/article.aspx?sn=118319

zu (iv): Varia

(2010): Kontrastive Analyse Koreanisch-

Deutsch. In: Krumm, H.-J./Fandrych,

C./Hufeisen, B./Riemer, C. (Hrsg.): Deutsch als

Fremd- und Zweitsprache (HSK 35.1). Walter de

Gruyter: Berlin. S.602-608. (7 Seiten)

3. Projekte

1. Sprachkompetenz

3. Projekte

(2009): Wissensbestände koreanischer

Erstsemesterstudenten – Über die Bedeutung von

Datenerhebungen für die Unterrichtspraxis. In:

DaF-Szene Korea 30. S.90-104. (14 Seiten)

[http://www.lvk-info.org/nr30/lvk-

30steidele.htm]

3. Projekte

(2010): Sprachkompetenz – Sachkompetenz.

Ihre Interdependenz und Bedeutung für den

Fremdsprachenunterricht. In: Deutsch als

Fremdsprache in Korea 26. 125-151. (27 Seiten)

[http://daf.german.or.kr/dafinkorea26.html]

3. Projekte

Ausgangspunkt:

Ebenen sprachlichen Wissens

(Coseriu in Albrecht 1988)

3. Projekte

a) “elokutionelles Wissen” = Wissen, wie man im Allgemeinen spricht

b) “idiomatisches Wissen” = einzelsprachliches Wissen

c) ”expressives Wissen” = Wissen, wie man den Umständen entsprechend Diskurse/Texte gestaltet

Fliegenmodell: Sprachkompetenz

Fliegenmodell: Sachkompetenz

Kulturelles Wissen

Erweitertes Fliegenmodell

3. weitere Projekte

2. Untersuchungen über Wissensbestände

3. Buchprojekt “Sinnvoll(es) Deutsch lernen”, Summe der Erfahrungen in Korea

4. Modalität/modale Ausdrücke (sprachkontrastiv)

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