Spenden in deutschland 2013

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Spenden in Deutschland 2013

Zahlen und Analysen zu den privaten Geldspenden

in Deutschland, Stand: Januar 2014

Spenden in Deutschland 2013

INHALT

Wieviel wird gespendet?

Wohin fließen die Spenden?

Wer spendet?

Warum wird gespendet?

Wieviel wird gespendet?

Volumen, Entwicklung und Prognose der privaten

Geldspenden

Schätzungen zum Marktvolumen der privaten

4

Untersuchung Bezogen auf das

Jahr

Geschätztes Volumen

in Euro*

TNS (2011) 2011 2,9 Mrd.

GfK (2012) 2011 4,3 Mrd.

DZI (2009) 2008 4,5 Mrd.

Statistisches Bundesamt (2013) 2009 5,9 Mrd.**

Priller/Schupp (2011) 2009 4,5-6,1 Mrd.

Urselmann/Schwabbacher (2013) 2012 7 Mrd.

Eigene Schätzung betterplace lab 2013 7,4 Mrd.

*ohne Kirchensteuer

**geltend gemachte Spenden ohne politische Zwecke, sonst 6,1 Mrd. Euro

Geldspenden reichen von 3 bis gut 7 Mrd. Euro

Abzugsfähige Spenden nehmen im

langfristigen Trend leicht zu

5

2,1 2,2 2,4

2,6 2,9

2,7 3,0

3,3 3,2

3,6 3,7 3,7

1992 1995 1998 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Spenden (abzugsfähige Spenden nach § 10b EStG) in Mrd. EUR, Quelle: Statistisches BA , Zeitreihe

Geltend gemachte Spenden nehmen zwischen

6

3,5

4,2 4,0 4,2 4,5 4,7 4,9 5,1

5,9 6,3

6,6 7,0

7,4

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010* 2011* 2012* 2013*

Spendenaufkommen (steuerlich geltend gemachte Spenden ohne politische Zwecke ) in Mrd. EUR, Quelle: Statistisches BA, diverse Jahre

Durchschnittlicher Zuwachs von 5,5 Prozent

pro Jahr (CAGR 2001, 2009)

2001 und 2008 gut 5 Prozent pro Jahr zu

* Prognose durch Fortschreibung einer jährlichen Wachstumsrate von 5,5 Prozent

auf dem Niveau von 2009; in Anlehnung an Urselmann/Schwabbacher (2013)

Prognose

Wieso sind die geltend gemachten Spenden

Aktuelle Zahlen der Einkommensteuerstatistik für das Jahr 2009 zeigen

einen Anstieg der geltend gemachten Spenden um gut 15 Prozent (statt der

üblichen 5 Prozent). Gleichzeitig ist das Volumen der abzugsfähigen

Spenden gleich hoch geblieben. Wie kann man dieses „Puzzle“ erklären?

Durch das Alterseinkünftegesetz steigt die Zahl der Rentner, die ihre

Einkommensteuer veranlagen müssen. Da diese Gruppe häufig spendet,

kann der überproportionale Zuwachs zum Teil so begründet sein. Damit

wird ein bislang „verborgener Teil“ der Spenden sichtbar.

Die abzugsfähigen Spenden nehmen dabei nicht im gleichen Maße zu,

da vermutlich mehr Steuerpflichtige als bisher Spenden oberhalb des

maximal abziehbaren Betrags leisten.

Die Auswertungen auf den Slides 16-18 stützen diese Argumentation

* Erklärungsansätze vom Statistischen Bundesamt

2009 so stark gestiegen?*

7

DZI-NGOs: Geldspenden im Trend stabil;

8

0,00

200,00

400,00

600,00

800,00

1.000,00

1.200,00

1.400,00

1.600,00

1.800,00

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012*

Geldspenden im DZI Spenden-Index in Mio. EUR, Quelle: DZI (2013)

deutlicher Anstieg bei Katastrophen

* vorläufige Ergebnisse

Graue Balken:

inklusive Katastrophen-Effekt

Durchschnittliche Spendenhöhe so hoch wie nie

9

78 76 80 89

79 82

101 100 97 101

108 119

107 102 115 114

128

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011

Durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Spende in EUR, Quelle: tns (2011)

Die durchschnittliche Höhe der einzelnen Spende betrug 2011 und auch 2012

durchschnittlich 29 Euro. (GfK, 2013)

Wer spendet?

Spenderquote nach Alter, Einkommensklassen und

Regionen (Bundesländer)

Spendenquote unter den Trendwert gesunken

11

41 37 39 39 41

37 40 47 45

40

50 45

40 42 39 36 35

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011

Spenderquote in Prozent (Anteil der Spender an der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahre), Quelle: tns (2011)

Spendenquote steigt mit Alter:

12

20

36

46

58

19

30

37

53

14-29

30-49

50-64

>65

Spenderquote nach Alter in Prozent, Quelle: tns (2011)

2011

2007

rückläufig in den Hauptspendergruppen

Treue Spender deutlich älter als Neuspender

13

31

53

30

34

32

38

35

15

32

Bevölkerung Treue Spender Neuspender

10-39

40-59

> 60

Anteil der Befragten in Prozent nach Altersgruppen,

Quelle: GfK (2013)

Partizipationsrate steigt mit Einkommen;

14

20,7

30,6

37,4

47,6

63,3

62,6

34,6

0 - 20.000

20.000 - 30.000

30.000 - 50.000

50.000 - 100.000

100.000 - 500.000

> 500.000

Alle

2005

2006

2007

2008

2009

Partizipationsrate* in Prozent, Quelle: Statistisches BA, div. Jahre, eigene

Berechnungen

* Anteil Steuerpflichtiger mit geltend gemachten Spenden (ohne pol. Zwecke) an allen

Steuerpflichtigen in der entsprechenden Einkommensklasse; ohne negative Einkommensbezieher

zuletzt Zunahme bei geringen/mittleren Einkommen

Mittelstand spendet relativ zum Einkommen

15

am wenigsten

2,2%

1,2%

1,0%

0,7%

0,7%

1,9%

0 - 20.000

20.000-30.000

30.000-50.000

50.000-100.000

100.000-500.000

>500.000

Anteil privater Spenden* an Einkünften, Quelle: Statistisches BA (2013)**, eigene Berechnungen

* Geltend gemachte Spenden (ohne politische Zwecke)

**endgültige Zahlen für 2009

Anstieg des Marktvolumens 2009 vor allem bei

16 867

476

464

992

1141

1030

953

< 0 (Transfers)

0 - 20.000

20.000-30.000

30.000-50.000

50.000-100.000

100.000-500.000

>500.000

2005

2006

2007

2008

2009

Geltend gemachte Spenden (ohne politische Zwecke) in Mio. Euro,

Quelle: Statistisches BA , div. Jahre, eigene Berechnungen

Rentnern* und in den mittleren Einkommensklassen

* Siehe Erklärung auf Slide 7

Enormer Pro-Kopf-Anteil bei Transferempfängern*

17

* Siehe Erklärung auf Slide 7

** Geltend gemachte Spenden (ohne politische Zwecke); endgültige Zahlen von 2009

0,9% 14,7% 18,2%

8,0%

16,8% 7,8%

28,4%

16,7%

26,0%

19,3%

9,3%

17,4%

0,4%

16,1%

Anteil an Steuerpflichtigen, die Spenden geltend machen

Anteil am Spendenvolumen

> 500.000

100.000 - 500.000

50.000 - 100.000

30.000 - 50.000

20.000 - 30.000

0 - 20.000

< 0 (Transfers)

488 EUR

308 EUR

291 EUR

11.148 EUR

Anteile in Prozent, Quelle: Stat. Bundesamt (2013)**; eigene Berechnungen

1.237 EUR

389 EUR

Ø Pro Kopf im Jahr

25.686 EUR

Explosion der geltend gemachten Spenden

bei Transferempfängern (Rentnern)

18

0,9%

0,7%

0,6%

Anteil an Steuerpflichtigen

2007

2008

2009

14,7%

2,7%

1,1%

Anteil am Spendenvolumen

Anteile in Prozent, Quelle: Stat. Bundesamt (2013)*; eigene Berechnungen

* Geltend gemachte Spenden (ohne politische Zwecke); endgültige Zahlen von 2009

Regional: BW und Bayern spenden am meisten

19

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Anteil an den gesamten Einkünften

Anteil an den geltend gemachten Spenden

Thüringen

Sachsen-Anhalt

Sachsen

Mecklenburg-Vorpommern

Brandenburg

Berlin

Saarland

Bayern

Baden-Württemberg

Rheinland-Pfalz

Hessen

Nordrhein-Westfalen

Bremen

Niedersachsen

Hamburg

Schleswig-Holstein

Anteile in Prozent, Quelle: Stat. Bundesamt (2013)*; eigene Berechnungen

+++

++

---

--

NRW und Niedersachsen stark unterproportional

* Geltend gemachte Spenden (ohne politische Zwecke); endgültige Zahlen von 2009

Wohin fließen die Spenden?

Spendenthemen und Struktur der „Angebotsseite“

des Spendenmarktes

Zwei Drittel der Spenden für humanitäre Hilfe

21

74,1

8,4

7,8

5,8

3,8 Anteil der Spendenthemen 2012 in Prozent, Quelle: GfK (2013)

Humanitäre Hilfe

sonstiges

Kultur/Denkmal

Tierschutz

Umwelt

Wichtigste Themen: Bildung, Gesundheit

22

Nothilfe und Entwicklung

22,0%

18,0%

14,6%

13,5%

10,1%

7,4%

6,1%

5,0% 3,2%

Themenanteil an Sammelergebnissen von 276 Organisationen* in Prozent, Daten: DZI (2012), Deutscher Fundraising Verband, eigene Berechnungen

Bildung

Gesundheit

Nothilfe

Entwicklung

Religion

Familie

Umwelt

Menschenrechte

Kultur

* Berücksichtigt wurden hier die 257 DZI-Spendensiegel-Organisationen im

Jahr 2012 und 19 weitere „spendenstärkste“ Organisationen

Ein Drittel des Marktvolumens geht an

23

die spendenstärksten 100 Organisationen

0%

20%

40%

60%

80%

100%

22,7%

10,8% 1,1%

65,5%

Anteil am Marktvolumen* in Prozent, Daten: DZI (2013), Deutscher Fundraising Verband, eigene Berechnungen

Rest

Next 176

Next 80

Top 20

*hier wird ein Marktvolumen von 6,3 Mrd. Euro für das Jahr 2010 angenommen

Struktur des Spendenmarktes: „Long tail“

Wenige große, viele kleine Organisationen

24

0,00

20.000.000,00

40.000.000,00

60.000.000,00

80.000.000,00

100.000.000,00

120.000.000,00

140.000.000,00

0 50 100 150 200 250 300

Sammlungsergebnisse der 265 Organisationen in 2010, Daten: DZI (2013), Deutscher Fundraising Verband

Zwei Drittel der Nonprofits haben jährliche

Einnahmen unter 20.000 Euro

25

4% 11%

20%

13%

53%

Jährliche Einnahmen in Euro, Anteil der Organisationen in Prozent, ZiviZ (2013)

> 1 Mio.

100.000 - 1 Mio.

20.000 - 100.000

10.000 - 20.000

< 10.000

Über Spenden werden insgesamt 20 Prozent

der Einnahmen generiert

26

20

20

21

22

25

25

29

56

41

36

44

34

19

26

34

14

27

32

24

34

33

27

27

21

10

12

10

8

20

20

6

5

Gesamt

Bevölkerungs-/ Katastrophenschutz

Umwelt/Naturschutz

Kultur/Medien

Soziale Dienste

Bildung/Erziehung

Gesundheit

Internationale Solidarität

Spenden Mitgliedsbeiträge

Selbsterwirtschaftete Mittel Öffentliche Mittel

Anteile der Einnahmearten in Prozent, ZiviZ (2013)

Mehr als 600.000 Nonprofit Organisationen;

27

davon 95 Prozent Vereine

580.294

18.162 Vereine

Stiftungen

gGmbH

Andere

Aufteilung der 616.154 Drittsektor Organisationen

gemäß ZiviZ Registerauswertung, ZiviZ (2013)

Zwei Drittel, also rund 411.000 dieser

Organisationen sammeln Spenden.

Gut 140.000 Vereine im Bereich Soziales, Kultur

28

und Umwelt

19%

5%

1%

15%

35%

16%

9% Soziales

Kultur

Umwelt

Sport

Freizeit

Beruf/Wirtschaft/Politik

Interessen

Die 580.298 gemeinnützigen e.V. in Deutschland nach

Themen in Prozent, Vereinsstatistik (2011)

Überproportionale Zunahme der Vereins-

Neugründungen bei Umwelt, Kultur und Soziales

29

1,0 5,0

19,0

75,0

2,7 7,8

25,9

63,6

Umwelt/Natur Kultur Soziales Sonstige

Gesamtanteil Anteil an Neugründungen

Anteile in Prozent, Daten: Vereinsstatistik (2011),

eigene Berechnungen

84 Prozent der Nonprofit Organisationen sind auf

kommunaler und regionaler Ebene aktiv

30

58

38

50

52

56

63

63

63

88

26

29

30

33

23

29

26

30

3

Gesamt

Gesundheit

Umwelt/Naturschutz

Soziale Dienste

Bildung/Erziehung

Freizeit

Kultur/Medien

Sport

Bevölkerungs-/ Katastrophenschutz

kommunal regional landesweit bundesweit international

Wichtigste Ebene für Aktivitäten der Organisationen in Prozent, ZiviZ (2013)

Warum wird gespendet?

Akquisitionswege und Motive

Mitgliedschaft und Direct Mailing -

32

motiviert die meisten Spenden

12,7

1,3

6,9

8,4

11,1

27,4

32,3

Sonstiges/ohne Angabe

Internet

Medien (Print/TV/Radio/Gala)

Freunde/persönliche Ansprache

Kollekte

Adressierter Werbebrief

Mitgliedschaft/ spendet regelmäßig

Anteil der Befragten in Prozent, Quelle: GfK (2013)

Neuspender werden verstärkt über Freunde,

Medien und Internet gewonnen

33

27,4

8,4

6,9

1,3

13,3

14,1

11,0

2,9

Werbebrief

Freunde/pers. Ansprache

Medien (Print/TV/Radio/Gala)

Internet Neuspender

Alle Spender

Anteil der Befragten in Prozent, Daten: GfK (2013)

Ausblick: Wege zum Spenden sammeln

Online Fundraising weiter auf dem Vormarsch

34

23

35

39

49

55

Post-Mailings

Förderungen v. Stiftungen

FR-Aktionen/ Events

Online Fundraising

Unternehmensspenden

Wichtigste Fundraisingkanäle in den nächsten drei Jahren, Altruja (2013)

Nothilfe stärkstes Motiv

35

84

83

81

77

56

41

32

Menschen in Not helfen

Menschen, denen es schlechter geht, helfen

Bei Unglücken und Naturkatastrophen helfen

Aus Gerechtigkeitsgefühl heraus spenden

Bereits im Elternhaus wurde gespendet

Schon als Kind Spenden gesammelt

Spenden als Gewohnheit

Anteil der Befragten in Prozent, Quelle: PWC (2008)

Transparenz und Bekanntheit stärken das

36

Vertrauen der privaten Spender

74

73

67

67

60

58

57

53

48

Orga legt öffentliche Rechenschaft ab

Organisationsnamen verdeutlicht Verwendung

Orga berichtet von sich aus über Aktivitäten

Orga ist mir persönlich bekannt

Orga wird nicht negativ in den Medien erwähnt

Orga besteht schon lange

Orga hat das Spenden-Siegel

Orga ist allgemein bekannt

Orga ist bekannt über Freunde/Verwandte

Anteil der Befragten in Prozent, Quelle: PWC (2008)

Warum wird nicht mehr gespendet?

37

75

71

53

Unsicherheit, ob Spenden tatsächlich ankommen

Weniger Geld zur Verfügung

negative Berichte über Spendenorganisationen wie

UNICEF

Anteil der Befragten in Prozent, Quelle: PWC (2008)

Quellenangaben

Altruja (2013), Ergebnisse der Online-Fundraising-Studie 2013

DZI, DZI Spenden-Almanach, diverse Jahre

DZI (2009), Evaluierung von Auswirkungen des Gesetzes zur weiteren Stärkung des

bürgerschaftlichen Engagements, Berlin

Deutscher Fundraising Verband, Angaben zu den Organisationen mit dem höchsten

Spendenaufkommen. Webseite: www.fundraisingverband.de

GfK , Bilanz des Helfens, Deutscher Spendenrat e.V., Ergebnisse aus Charity Scope Panel,

Bundespressekonferenz Präsentation, diverse Jahre

Priller, Eckhard und Jürgen Schupp (2011), “Soziale und ökonomische Merkmale von Geld- und

Blutspendern in Deutschland”, in: DIW Wochenbericht, Nr. 29, S. 3-10

PWC (2008), Informationsbedarf und Vertrauen privater Spender, Studie von

PriceWaterhouseCoopers

Statistisches Bundesamt, Einkommensteuerstatistik, diverse Jahre

tns Infratest (2011), 17 Jahre Deutscher Spendenmonitor. Fakten und Trends im Zeitverlauf,

Urselmann Michael und Wolfram Schwabbacher (2013), “Größer und dynamischer als vermutet.

Statistisches Bundesamt zeigt Wachstum im deutschen Spendenmarkt”, in: Zeitschrift für Stiftung &

Sponsoring, 1/2013, S. 22-23.

Vereinsstatistik (2011), V&M Service GmbH, Konstanz

ZiviZ (2013), ZiviZ-Survey 2012, Zivilgesellschaft verstehen, Berlin 38

betterplace lab

Schlesische Strasse 26

10997 Berlin

Tel +49 30 76 76 44 88-0

Fax +49 30 76 76 44 88-40

lab@betterplace.org

Vielen Dank.

Dr. Angela Ullrich

au@betterplace.org

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