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Internist 2006 · 47:901–907
DOI 10.1007/s00108-006-1701-0
Online publiziert: 10. August 2006
© Springer Medizin Verlag 2006
H. Hamm
Akutkrankenhaus u. Rehabilitationsklinik für Atemwegs- und
Tumorerkrankungen, Asklepios Nordseeklinik, Westerland/Sylt
Stadiengerechte Therapie der COPD
Schwerpunkt: COPD
Die COPD ist eine recht heterogene
Erkrankung, die unterschiedliche pa-
thologisch-anatomische Verände-
rungen der Lunge wie die chronische
Bronchitis und das Lungenemphy-
sem unter einem Dach zusammen-
fasst. Auch klinisch können sich die
Patienten in sehr unterschiedlichen
Krankheitsstadien und mit sehr un-
terschiedlichem Aspekt („pink puf-
fer“, „blue bloater“) präsentieren.
GOLD-Initiative
Die globale Initiative gegen obstrukti-
ve Atemwegserkrankungen („GOLD“,
s. auch http://www.goldcopd.com) defi-
niert die Krankheit durch eine Limitati-
on der Atemflüsse, die nicht voll reversibel
ist. Die Obstruktion ist meistens progre-
dient und assoziiert mit einer abnormen
Entzündungsreaktion der Lungen auf in-
halierte Schadstoffe. Dies sind in den ent-
wickelten Ländern in aller Regel Bestand-
teile des Tabakrauchs. Andere Noxen spie-
len hierzulande kaum noch eine Rolle. Die
GOLD-Initiative hat sich zum Ziel gesetzt,
die Diagnostik und Therapie der COPD
auf ein international einheitliches und
evidenzbasiertes Niveau zu bringen. Ein
wichtiger Bestandteil der GOLD-Emp-
fehlungen (http://www.goldcopd.com,
. Abb. 1) ist die Einteilung der Krank-
heit in die Stadien 0–IV (. Tab. 1), an
denen die Behandlungsempfehlungen
ausgerichtet sind (. Tab. 2).
Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über
die aktuellen, evidenzbasierten Behand-
lungsempfehlungen für die COPD unter
Berücksichtigung der GOLD-Stadien.
Therapieziele bei der COPD
Ein Charakteristikum der COPD ist die
per definitionem irreversible oder allen-
falls teilreversible obstruktive Lungen-
funktionsstörung. Deshalb ist es unrealis-
tisch, die Verbesserung der Lungenfunk-
tion zum zentralen Ziel der Behandlung
dieser Patienten zu erklären. Wesentliche
Ziele der COPD-Behandlung sind viel-
mehr die Verbesserung der Lebensquali-
tät (Dyspnoe, Husten, Fitness, Mobilität
etc.) und die Senkung der Morbidität (v. a.
Infektexazerbationsraten, Hospitalisati-
onen) und der Mortalität [12]. Eine Rei-
he von Sekundärproblemen, die COPD-
Patienten entwickeln, ist in . Tab. 3 ge-
listet. Die Verbesserung dieser Problem-
bereiche ist zentrales Therapieziel insbe-
sondere der pulmonalen Rehabilitations-
programme.
Tabakentwöhnung
Rauchen ist zumindest in entwickelten
Ländern die häufigste Ursache der COPD.
Deshalb ist die Tabakentwöhnung die
wichtigste und wirksamste Maßnahme in
der Behandlung der COPD. Es gibt bis-
lang keine pharmakologische Therapie,
die der fortschreitenden Lungenfunkti-
onsverschlechterung so wirksam entge-
genwirken kann wie die Beendigung des
Rauchens [10, 22]. Zudem verbessert Ta-
bakabstinenz die Wirksamkeit pharmako-
logischer Maßnahmen. So scheint fortge-
setztes Rauchen mitverantwortlich für die
Kortikosteroidresistenz bei COPD-Pati-
enten zu sein [2]. Ferner verbessert die Ta-
bakabstinenz die Wirksamkeit von Bron-
chodilatatoren [3].
> Die Tabakentwöhnung ist die wichtigste und wirksamste Maßnahme in der Behandlung der COPD
Tabakentwöhnungsprogramme ohne
pharmakologische Unterstützung haben
Erfolgsquoten von maximal 15–20, be-
zogen auf die nachgewiesene Rauchfrei-
heit nach 1 Jahr. Zusätzlich eingesetzte Ni-
kotinersatzpräparate (Pflaster, Kaugum-
mi) können diese enttäuschenden Ergeb-
nisse nicht wesentlich verbessern. Auch
die in Deutschland häufig propagierte
und angewandte Akupunktur hat wie in
zahlreichen anderen Indikationen allen-
Abb. 1 7 GOLD-Gui-delines: Stufenbehand-
lung der COPD
Schwerpunktherausgeber
P. Zabel, Borstel/Lübeck
901Der Internist 9 · 2006 |
falls Placeboeffekte – ist also unwirksam.
Aktuell ist das atypische Antidepressivum
Bupropion (Zyban®) die erfolgverspre-
chendste pharmakologische Maßnahme
zur Unterstützung der Raucherentwöh-
nung mit Erfolgsquoten (1 Jahr Rauch-
freiheit) von bis zu 30 [13]. Neue Klas-
sen von Medikamenten zur Raucherent-
wöhnung sind in Vorbereitung [4] und
geben Anlass zu Optimismus, dass die
Entwöhnungsquoten weiter verbessert
werden können. Auch für die innovativen
medikamentösen Behandlungsansätze
scheint allerdings zu gelten, dass sie nur
so lange wirken, wie sie angewandt wer-
den. Die Gefahr von Rückfällen bleibt al-
so auch nach lang anhaltender Tabakabs-
tinenz nach Absetzen der Medikamente
bestehen.
Therapie
Kurz wirksame Bronchodilatatoren
Hier stehen kurz wirksame β2-Sympatho-
mimetika (z. B. Terbutalin, Salbutamol)
und Anticholinergika (Ipratropiumbro-
mid) zur Verfügung. Diese Substanzen
können in allen Stadien der COPD ein-
gesetzt werden und dienen hauptsächlich
der kurzfristigen Symptombehandlung.
Ihre kurzen Wirkzeiten von nur wenigen
Stunden machen sie für Dauersymptome
oder nächtliche Beschwerden allerdings
weniger geeignet. Sie haben wahrschein-
lich keinerlei Einfluss auf den Langzeit-
verlauf oder die Prognose der Erkrankung
und haben deshalb in der Langzeitstrate-
gie der COPD-Behandlung keine Bedeu-
tung.
Lang wirksame Bronchodilatatoren
Lang wirksame Bronchodilatatoren sind
Bestandteil der Standardtherapie ab Sta-
dium II. Im Vordergrund der Therapie-
entscheidung für die lang wirkenden Di-
latatoren steht zunächst die Linderung der
Symptome. Darüber hinaus scheinen sie
aber auch eine Rolle in der Verbesserung
der Lebensqualität und der Senkung der
Morbidität zu spielen.
β2-Sympathikomimetika
Die lang wirkenden β-Mimetika („long
acting beta agonists“, LABAs) Formote-
rol (schneller Wirkeintritt nach 1–3 min,
Wirkdauer 12 h) und Salmeterol (Wirkein-
tritt nach ca. 20 min, Wirkdauer 12 h) sind
zurzeit nach den GOLD-Richtlinien (ht-
tp://www.goldcopd.com) gleichberechtigt
indiziert in der regelmäßigen Behandlung
der COPD ab Stadium II. Ihre Wirkung
ist den kurz wirksamen β2-Sympathiko-
mimetika und dem Theophyllin überle-
gen. Sie verbessern die FEV1, reduzieren
Symptome und verringern den Bedarf an
kurz wirksamer Bedarfsmedikation.
Von besonderem Interesse ist der syn-
ergistische Effekt mit inhalativen Korti-
kosteroiden, für den es auf molekularbi-
ologischer Ebene gute Indizien gibt [4].
So verbessern LABAs wahrscheinlich die
antiinflammatorischen Effekte der inhala-
tiven Kortikosteroide, während die inha-
lativen Kortikosteroide wiederum die Ex-
pression der β2-Rezeptoren erhöhen. Dar-
über hinaus werden eigenständige antiin-
flammatorische Eigenschaften der LA-
BAs angenommen [4]. In prospektiven
klinischen Studien konnte gezeigt wer-
Tab. 1 Stadieneinteilung der COPD. (Nach http://www.goldcopd.com)
Stadium Charakteristika
0: Patient mit Risiko („at risk“) Normale Spirometrie
Chronische Symptome (Husten, Auswurf)
I: milde COPD FEV1/FVC <70%
FEV1 ≥80% der Norm
Mit oder ohne chronische Symptome
II: mittelgradige COPD FEV1/FVC <70%
FEV1 ≥50%, aber <80%
Mit oder ohne chronische Symptome
III: schwere COPD FEV1/FVC <70%
Mit oder ohne chronische Symptome
FEV1 ≥30%, aber <50%
Mit oder ohne chronische Symptome
IV: sehr schwere COPD FEV1/FVC <70%
FEV1 <30% der Norm oder FEV1 <50% plus
Zeichen der schweren respiratorischen Insuffizienz und/oder der
manifesten Rechtsherzinsuffizienz
Tab. 2 Stufenschema der Therapie der COPD (nach http://www.goldcopd.com). Die
genannten Maßnahmen gelten selbstverständlich immer auch für die jeweils höheren
Stadien
Stadium Maßnahmen
0 Meidung von Risikofaktoren
Schutzimpfungen gegen Influenza und Pneumokokken
I Kurz wirksame Bronchodilatatoren bei Bedarf
II Lang wirksame Bronchodilatatoren
Pulmonales Rehabilitationsprogramm
III Inhalative Kortikosteroide
IV Gegebenenfalls Langzeitsauerstofftherapie
Tab. 3 Sekundärprobleme bei COPD
Problembereich Mechanismus
Periphere Muskulatur Trainingsmangel, Steroidmyopathie, Malnutrition, Hypoxämie
Respiratorische Muskulatur Mechanische Probleme (Überblähung), Ermüdung, Steroidmyopa-
thie, Malnutrition, Hypoxämie
Ernährungszustand Kachexie, Fettsucht
Kardiale Funktion Trainingsmangel, Cor pulmonale
Skelettsystem Osteoporose (Steroide, Immobilität)
Psychosoziale Funktionen Depression, Angst, Schuld, Abhängigkeit, kognitive Probleme, Schlaf-
störungen, Libidoverlust
902 | Der Internist 9 · 2006
Schwerpunkt: COPD
den, dass die Kombinationsbehandlung
mit ICS und LABAs nicht nur theoretisch
und zellbiologisch sinnvoll erscheint, son-
dern wichtige Endpunkte wie Symptome
und Exazerbationsraten besser beeinflusst
als die Einzelsubstanzen [6, 26].
Anticholinergika
Anticholinergika sind bei der COPD gut
wirksame bronchodilatatorische Substan-
zen mit sehr geringen unerwünschten Ef-
fekten. Sie sind problemlos mit β-Mime-
tika kombinierbar. Das neue lang wirk-
same inhalative Anticholinergikum Tio-
tropiumbromid (Spiriva®) ist dem Ipratro-
piumbromid in Bezug auf die Wirkdau-
er (nur 1 Inhalation/Tag gegenüber min-
destens 4 Inhalationen beim Ipratropium-
bromid) und die Effektivität überlegen. In
den aktuellen GOLD-Richtlinien (http://
www.goldcopd.com) wird das Tiotropium
den LABAs als ebenbürtige Alternative ab
Stadium II an die Seite gestellt.
Tiotropiumbromid scheint in der La-
ge zu sein, über die Lungenfunktion hin-
aus wesentliche klinisch relevante Zielpa-
rameter der COPD positiv zu beeinflus-
sen. So verbesserte Tiotropiumbromid
bei Patienten mit schwergradiger COPD
(mittlere FEV1 1,0 l) im Vergleich zu Pla-
cebo nicht nur die Lungenfunktion signi-
fikant, sondern auch Dyspnoescores so-
wie Exazerbations- und Hospitalisations-
raten [7].
In einer weiteren, großen prospekti-
ven, placebokontrollierten Multicenter-
studie konnte kürzlich gezeigt werden,
dass Tiotropium bereits nach 6 Monaten
signifikant die Exazerbationsrate und die
Hospitalisationsrate wegen COPD senken
konnte [16].
Van Noord et al. [29] konnten in einer
kleineren, aber sehr sorgfältig gemachten
3-Wege-Crossover-Studie zeigen, dass die
Kombination aus Tiotropium und dem
LABA Formoterol gegenüber den Einzel-
substanzen eine eindeutig additive Wir-
kung auf die Lungenfunktionsparame-
ter hat, mit einer für die COPD recht ein-
drucksvollen Zunahme der tagsüber ge-
messenen FEV1 um 234 ml (gegenüber
+127 ml für Tiotropium allein und +86 ml
für Formoterol allein). Diese Arbeit zeigt,
dass Tiotropium und LABAs nicht zwin-
gend alternativ angewandt werden müs-
sen, sondern in ihrer Kombination eine
interessante Behandlungsoption darstel-
len, die in weiteren Studien genauer defi-
niert werden sollte.
Kortikosteroide
Die Rolle der Kortikosteroide in der The-
rapie der COPD war lange Zeit umstrit-
ten und ist auch heute noch nicht frei von
Kontroversen. Kortikosteroide sind nicht
in der Lage, den chronisch inflammato-
rischen Prozess, der der COPD zugrunde
liegt, nachhaltig einzudämmen [4]. Weit-
gehender Konsens besteht jedoch darüber,
dass systemische Kortikosteroide als kurz-
fristige Maßnahme in der akuten Exazer-
bation sinnvoll sind, während die inhala-
tiven Kortikosteroide in höheren Krank-
heitsstadien (FEV1 <50) als Dauerthera-
pie zur Reduktion der Exazerbationsraten
eingesetzt werden sollten.
Inhalative KortikosteroideInhalative Kortikosteroide (ICS) haben
bei COPD-Patienten nicht dieselben rasch
einsetzenden stabilisierenden Wirkungen
auf die Symptome und die Lungenfunk-
tion wie bei Patienten mit Asthma bron-
chiale. Auch die Hoffnung, dass eine Dau-
ertherapie mit inhalativen Kortikosteroi-
den den Progress der Lungenfunktions-
verschlechterung im Langzeitverlauf re-
levant aufhalten kann, hat sich nicht be-
stätigen lassen [5]. Erst in einer Metaana-
lyse gepoolter Daten von 8 kontrollierten
Studien (n=3715) konnte eine leichte, aber
signifikante Verlangsamung des FEV1-
Abfalls um etwa 8 ml/Jahr nachgewiesen
werden [25], die allein jedoch kaum den
breiten Einsatz inhalativer Kortikosteroi-
de bei der COPD rechtfertigen würde.
Der eigentliche Wert der ICS liegt in
der Reduktion der Exazerbationsraten bei
schwerergradiger COPD (ab GOLD-Sta-
dium III; [5, 18]), insbesondere bei Pati-
enten mit relativ häufigen Exazerbationen
(≥2/Jahr). Vermutlich über diesen Mecha-
nismus kann die Verordnung von ICS bei
COPD-Patienten zur Senkung der Hospi-
talisationsraten und möglicherweise auch
der Mortalität beitragen [23, 24]. Umge-
kehrt konnte gezeigt werden, dass der
Entzug von ICS zu einem schnellen An-
stieg der Exazerbationsraten führen kann
[28]. Die genannten Effekte der ICS sind
durch den kombinierten Einsatz mit lang
wirksamen β2-Sympathikomimetika min-
destens additiv steigerbar (s. oben).
Systemische KortikosteroideDie Rolle der systemischen Kortikosteroi-
de in der akuten Exazerbation der COPD
ist gut gesichert. Sie führen zu einer mo-
deraten, aber durch mehrere prospektive
placebokontrollierte Studien abgesicher-
ten Verkürzung der Hospitalisationsdauer
[1, 8, 15]. Die Behandlung sollte ohne wei-
teres Ausschleichen nach spätestens 2 Wo-
chen beendet werden. Systemische Stero-
ide als Dauertherapie verschlechtern hin-
gegen die Prognose der Erkrankung. In
mehreren Studien [11, 23] konnte gezeigt
werden, dass die systemische Kortikoid-
dauertherapie auch in „niedriger“ Dosie-
rung die Infektexazerbationsrate, die Hos-
pitalisationsrate und die Mortalität erhöht.
Systemische Kortikosteroide sind deshalb
in der Dauertherapie der COPD eindeu-
tig kontraindiziert.
Theophyllin
Theophyllin spielt heute in der Therapie
der COPD meistens nur eine untergeord-
nete Rolle. Dennoch bleiben die unter-
schiedlichen pharmakologischen Effekte
des Theophyllins und deren klinischer
Stellenwert in der Diskussion. Theophyl-
lin hat sowohl bronchodilatatorische als
auch antiinflammatorische Effekte. Beide
Wirkungen sind per se jedoch nur recht
schwach ausgebildet. Hinzu kommt die
geringe therapeutische Breite des bron-
chodilatatorischen Effekts – eine Proble-
matik, die auch durch eine serumspie-
gelgesteuerte Behandlung nicht befriedi-
gend zu lösen ist. Wirkungen und Neben-
wirkungen liegen bei vielen Patienten zu
eng beieinander, um eine generelle The-
rapieempfehlung für das Theophyllin als
Bronchodilatator auszusprechen, zumal
mit den Bronchodilatatoren vom Anti-
cholinergika- und β2-Sympathikomime-
tikatyp effektivere und besser verträgliche
Substanzen zur Verfügung stehen. Auch
die Fortentwicklung des pharmakolo-
gischen Prinzips der Phosphodiesterase-
hemmung des Theophyllins, die Inhibiti-
on der Phosphodiesterase 4 (PDE4), hat
bislang klinisch eher enttäuscht. In einer
Studie mit dem oralen PDE4-Inhibitor
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Schwerpunkt: COPD
Zusammenfassung · Abstract
Internist 2006 · 47:901–907 DOI 10.1007/s00108-006-1701-0
© Springer Medizin Verlag 2006
H. Hamm
Stadiengerechte Therapie der COPD
Zusammenfassung
Die Behandlung der COPD hat in den letzten
Jahren deutliche Fortschritte gemacht und
steht zunehmend auf dem Boden der evi-
denzbasierten Medizin. Die Tabakentwöh-
nung bleibt die wichtigste und wirksamste
einzelne Behandlungsmaßnahme und muss
mit entsprechendem Nachdruck angestrebt
werden. Gerade in den Frühstadien der COPD
sollten intensive Maßnahmen zur Nikotinent-
wöhnung ergriffen werden, um das katastro-
phale weitere Fortschreiten der Erkrankung
zu verhindern. Die medikamentöse Thera-
pie der COPD ist in den leichteren Stadien 0–
II zunächst symptomorientiert. Asymptoma-
tische Patienten benötigen in diesen Stadi-
en keine medikamentöse Dauertherapie. Die
Rehabilitation ist spätestens ab Stadium II
der Erkrankung indiziert. In den Stadien III–
IV profitieren die Patienten von einer Dau-
ertherapie mit inhalativen Kortikosteroiden,
am besten in Kombination mit lang wirk-
samen Bronchodilatatoren. Systemische Kor-
tikosteroide sind hingegen als Dauertherapie
auch in niedriger Dosierung kontraindiziert.
Ihr Stellenwert beschränkt sich auf die kurz-
fristige Behandlung der akuten Exazerbation.
Mit diesen Maßnahmen können v. a. die Le-
bensqualität und die Morbidität günstig be-
einflusst werden. Über die Senkung der In-
fektexazerbations- und Hospitalisationsraten
wird darüber hinaus die Senkung der Mortali-
tät der COPD angestrebt.
Schlüsselwörter
COPD · Nikotinentwöhnung · Rehabilitation ·
Medikamentöse Therapie · Inhalative Korti-
kosteroide
Stage appropriate therapy for COPD
Abstract
The treatment of chronic obstructive pulmo-
nary disease (COPD) has improved substan-
tially over recent years, and is increasing-
ly based on evidence from prospective stud-
ies. Cessation of smoking is the most impor-
tant and effective single measure which can
be taken. In the early stages, intensive mea-
sures for nicotine withdrawal should be tak-
en to prevent the catastrophic effects of dis-
ease progression. Pharmacological treatment
of COPD in the earlier stages (0–II) should
be symptom oriented. Asymptomatic pa-
tients at these stages do not require perma-
nent pharmacotherapy. From Stage II, COPD
patients benefit from pulmonary rehabilita-
tion programs. Patients with stages III and IV
should usually be put on long-term cortico-
steroid inhalation, preferably in combination
with long-acting bronchodilators. System-
ic corticosteroids, even at low doses, are not
indicated. They are useful only for the short-
term treatment of acute exacerbations. These
treatment modalities improve the quality of
life and morbidity of COPD patients. They also
decrease exacerbations and hospitalization
rates, which should help to reduce mortality
due to this important disease.
Keywords
COPD · Nicotine withdrawal · Rehabilitati-
on · Pharmacological therapy · Inhaled corti-
costeroids
Roflumilast ergaben sich lungenfunktio-
nell zwar moderat positive Effekte, uner-
wünschte Wirkungen traten jedoch relativ
häufig auf, und Lebensqualitätsparameter
und die klinisch bedeutsamen schwergra-
digen Exazerbationen konnten nicht si-
gnifikant reduziert werden [19].
Es gibt allerdings Hinweise, dass The-
ophyllin pharmakologische Wirkungen
jenseits der PDE4-Inhibition hat und die-
se v. a. für die antiinflammatorischen Ef-
fekte der Substanz verantwortlich sind [4].
Man geht aus zellbiologischen Überle-
gungen davon aus, dass diese Wirkungen
des Theophyllins zumindest teilweise
zu Synergieeffekten mit einer gleichzei-
tigen Steroidtherapie führen können. Di-
ese dürften bereits in relativ niedrigen Se-
rumkonzentrationen wirksam werden.
Wenngleich klinische Daten hierzu weit-
gehend fehlen, könnten letztgenannte Ef-
fekte ein Grund dafür sein, weshalb man-
che COPD-Patienten nach Absetzen des
Theophyllins klinisch schlechter werden.
Zusammenfassend scheint ein Behand-
lungsversuch mit Theophyllin zusätz-
lich zu einer inhalativen Kortikosteroid-
therapie insbesondere dann gerechtfer-
tigt, wenn sonstige Behandlungsoptionen
nicht befriedigend greifen.
Mukolytika
Bei Mukolytika besteht ein starker Ge-
gensatz zwischen Häufigkeit der Verord-
nungen und fehlender Evidenz eines posi-
tiven Effekts. Auch der vermutete antioxi-
dative Effekt von N-Acetylcystein (ACC)
scheint keine messbaren klinischen Vor-
teile zu bieten. Zuletzt konnte in der groß
angelegten prospektiven BRONCUS-Stu-
die [9] keine Verbesserung der Infektexa-
zerbationsraten oder des Langzeitverlaufs
der Lungenfunktion durch ACC nachge-
wiesen werden. Patienten sollten darüber
aufgeklärt werden, dass das Therapieziel
nicht das verbesserte oder gar vermehrte
Abhusten von Sputum sein kann, sondern
die Reduktion oder am besten das kom-
plette Sistieren dieses Symptoms. Dieses
Therapieziel ist weniger mit Mukolytika
als mit Tabakabstinenz und wahrschein-
lich mit effektiver stadiengerechter The-
rapie mit Bronchodilatatoren ggf. in Kom-
bination mit inhalativen Kortikosteroiden
und im Falle der eitrigen Infektexazerbati-
905Der Internist 9 · 2006 |
on natürlich mit einer antibiotischen Be-
handlung zu erreichen.
Sinnvolle pharmakologische Kombinationstherapien
Eine Reihe von Arbeiten zeigt, dass – ähn-
lich wie bei den meisten anderen großen
Volkskrankheiten – die COPD nicht mit
einzelnen Substanzen, sondern erst mit
der Kombination verschiedener Thera-
pieprinzipien optimal zu behandeln ist.
Dies gilt für die Kombinationen aus inha-
lativen Steroiden mit lang wirksamen β-
Mimetika und lang wirksamen Anticho-
linergika mit lang wirksamen β-Mimetika
sowie möglicherweise auch für die Kom-
bination Theophyllin plus Kortikosteroi-
de. Weitere Studien sind erforderlich, um
das Potenzial verschiedener pharmakolo-
gischer Kombinationstherapien in der sta-
dienabhängigen Behandlung der COPD
weiter auszuloten und zu definieren.
Langzeitsauerstofftherapie
Die Langzeitsauerstofftherapie („long
term oxygen treatment“, LTOT) senkt bei
hypoxämischen COPD-Patienten (SaO2
≤88) die Mortalität, wenn sie konse-
quent, also möglichst während der gesam-
ten Nacht und zumindest intermittierend
tagsüber (am besten mindestens 16–18 h)
erfolgt. Die dieser Empfehlung zugrunde
liegenden Studien sind allerdings mehr als
25 Jahre alt [17, 21]. Dadurch sollte es zwar
nicht zu Zweifeln an der Wertigkeit dieser
Behandlung kommen, allerdings wären
neuere Daten im Kontext mit den neue-
ren, auch pharmakologischen Behand-
lungsoptionen wünschenswert, um den
aktuellen Stellenwert der Sauerstoffthe-
rapie in diesen Zusammenhängen noch
besser einordnen zu können. Die LTOT
kommt auch für Patienten in Betracht, die
nicht in Ruhe hypoxämisch sind, die aber
eine ausgeprägte Belastungsdyspnoe ha-
ben [20]. Hier stehen v. a. die symptoma-
tische Besserung und die Lebensqualität
im Vordergrund. Für die Sauerstoffthera-
pie kommen je nach Bedarf Konzentra-
toren oder stationäre bzw. tragbare Flüs-
sigsysteme in Betracht. Systeme mit ge-
pulster O2-Abgabe eignen sich v. a. für
den mobilen Einsatz bei Patienten mit Be-
lastungsdyspnoe.
Rehabilitation
Die pulmonale Rehabilitation gehört mit
einer Fülle von Studiendaten [14, 27] zu
den am besten untersuchten und damit
sorgfältig evidenzbasierten Behandlungs-
optionen der COPD. Die Behandlungs-
ziele der Rehabilitation konzentrieren
sich auf die zahlreichen sekundären Pro-
bleme der COPD, die in . Tab. 3 zusam-
mengefasst sind. Hintergrund der Reha-
bilitation ist letztlich das Ziel der beruf-
lichen und psychosozialen Reintegration
inklusive der Vermeidung weiterer Kosten
durch Inanspruchnahme von Ressourcen
der Gesundheits- und Sozialsysteme (in-
klusive der Vermeidung von Arbeitslosig-
keit und Berentung).
> Wichtig ist die Fortführung der Rehabilitationsmaßnahmen durch Verzahnung von stationären Programmen mit ambulanten Langzeitprogrammen
Die Grundpfeiler der pulmonalen Reha-
bilitation sind zunächst das Ausdauer-
training und das Training der peripheren
Muskulatur. Die hierdurch erreichbaren
Verbesserungen der körperlichen Leis-
tungsfähigkeit, der allgemeinen Fitness
und der gesundheitsbezogenen Lebens-
qualität übersteigen oft deutlich die Ef-
fekte der pharmakologischen Interven-
tionsmöglichkeiten [4]. Weitere wichtige
Interventionen im Bereich der Rehabili-
tation konzentrieren sich u. a. auf die Ta-
bakentwöhnung und die Patientenschu-
lung. Wichtig ist die konsequente Fort-
führung der Rehabilitationsmaßnahmen
durch verbesserte Verzahnung von stati-
onären Programmen (intensive Einfüh-
rung und Bahnung des Programms) mit
ambulanten Langzeitprogrammen. Ein
3-wöchiges stationäres Rehabilitations-
programm macht ohne Anschlusspers-
pektive im ambulanten, wohnortnahen
Bereich wahrscheinlich wenig Sinn. Ei-
ne wichtige Voraussetzung für die Reha-
bilitation ist die ausreichende Motivati-
on bzw. Motivierbarkeit des Patienten,
sich selbst aktiv an der Bewältigung sei-
ner chronischen Erkrankung zu beteili-
gen. Insgesamt sollten die in Deutschland
bestehenden ausgezeichneten Rehabilita-
tionsmöglichkeiten für COPD-Patienten
besser genutzt und die Verzahnung mit
ambulanten Langzeitprogrammen weiter
ausgebaut werden.
Fazit für die Praxis
Die Behandlung der COPD ist heute deut-
lich effektiver und rationaler geworden,
als sie es noch vor einigen Jahren war.
Angesichts der Evidenz, mit der wir heu-
te die COPD stadiengerecht behandeln
können, ist ein therapeutischer Nihilis-
mus nicht mehr zu rechtfertigen. Die we-
sentlichen Eckpfeiler dieser Therapie sind
die Nikotinentwöhnung, die Rehabili-
tation (ab Stadium II), inhalative Stero-
ide, am besten in Kombination mit den
neuen, lang wirksamen Bronchodilata-
toren ab Stadium III, und Sauerstoff für
Patienten mit respiratorischer Insuffizi-
enz. Weitere Studien und neue Substan-
zen werden in den nächsten Jahren unse-
re Interventions- und Behandlungsmög-
lichkeiten bei dieser wichtigen Volks-
krankheit weiter bereichern.
Korrespondierender AutorProf. Dr. H. Hamm
Akutkrankenhaus u. Rehabilita-tionsklinik für Atemwegs- und Tumorerkrankungen, Asklepios Nordseeklinik25980 Westerland/Sylth.hamm@asklepios.com
Interessenkonflikt. Keine Angaben
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Interdisziplinäres Seminarange-bot für Krebspatienten
Krebspatienten verarbeiten ihre Erkrankung
leichter, wenn sie von Anfang an gut über die
Krankheit und ihre Behandlung informiert
werden. Ein informierter Patient fühlt sich
stärker in die Entscheidungsprozesse des
Arztes einbezogen, er ist selbstbewusster
und zufriedener mit der Behandlung.
Zu diesem Ergebnis kommen Wissen-schaftler des Projektes „Krebskrank – der direkte Weg zur guten Information“. Das Projekt ermöglicht eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum rechts der Isar, dem Klinikum der Univer-sität München-Großhadern, lebensmut e.V. und der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V.. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, das Informationsangebot für Krebspa-tienten zu verbessern und die Vernetzung von stationären und ambulanten medizi-nischen Einrichtungen zu fördern.
Die ersten interdisziplinären Patien-tenseminare begannen im Jahr 2002 am Klinikum rechts der Isar. In einer beglei-tenden wissenschaftlichen Studie wurde untersucht, welchen Einfluss ein interdis-ziplinäres 10-stündiges Seminarangebot auf die Behandlungszufriedenheit von Krebspatienten hat. An der Studie nahmen 294 Patienten teil. Die Ergebnisse zeigen, dass die Behandlungszufriedenheit deut-lich zunahm, Krankheitsbewältigung sowie Lebensqualität sich deutlich verbesserten und die Angst der Patienten abnahm. Die Betroffenen konnten zudem mit Schmerzen und Nebenwirkungen besser umgehen.
Aufgrund der Ergebnisse und der positiven Resonanz der Patienten wurde das Seminarangebot erweitert. Es finden nun sowohl am Klinikum rechts der Isar als auch am Klinikum Großhadern inter-disziplinäre Seminare für Krebspatienten statt. Ärzte, Psycho-Onkologen und andere Experten informieren Krebspatienten über verschiedene Behandlungsarten, Naturheilkunde und komplementäre Therapieverfahren, Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung und Entspannung, psychosoziale Hilfen und sozialrechtliche Fragen.
Weiterführende Informationen:
Verena Hümmeler (Projektkoordination),
Tel. 089-7095 7716, E-Mail:
Verena.Huemmeler@med.uni-muenchen.de
Quelle: lebensmut e.V., www.lebensmut.org
Fachnachrichten
907Der Internist 9 · 2006 |
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