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2 Stadt Nachrichten 3. NOVEMBER 2016SALZBURG 3. NOVEMBER 2016 Stadt Nachrichten 3SALZBURG

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Politik hautnah:Schüler lösenUkraine-Konflikt

RICKY KNOLL

ALTSTADT. „Es ist sehr kompli-ziert, die Interessen unter einenHut zu bringen und einen Kom-promiss zu finden, der für allepasst“, schildern Elisabeth undElena von der 6B der Ursulinen.Sie gehören zur Gruppe der Lob-byisten „Business Europe“, dievor allem die Wirtschaftssank-tionen gegen Russland abschaf-fen wollen. „Wir mussten vor al-lem die Regierungen der EU undRusslands zur Vernunft bringen,um weiteren wirtschaftlichenSchaden abzuwenden“, ergänztKollege Matthias von der 8A desHerz-Jesu-Gymnasiums.

Also drohen sie „der EU“ miteiner Klage. Diese wiederum fälltaus allen Wolken, nachdem die„Medien“ dieses Ansinnen publi-zierten. „Das hat alles sehr realis-tische Parallelen“, ist CorinnaKröber, Doktorandin der Verglei-chenden Politikwissenschaft,sehr zufrieden. Sie hat die Simu-lation am Institut mit ihren Kolle-ginnen Vanessa Marent und Sa-rah Dingler ausgearbeitet.

Nichts Geringeres als die Lö-sung des Ukraine-Konfliktssteht bei dieser Polit-Simulationauf dem Programm. „Heute: der3. Minsker Verhandlungsgipfel.Vertreter aus der EU, Russland,Separatisten, der Ukraine undder USA sind dabei. #Schueler-UNI2016“: Mit diesem Tweet(Kurznachricht via Internet) in-formieren die „Medien“ über die„neuesten Verhandlungen“.

Diese „Medien“-Gruppe be-steht aus Mittelschülern, die ausdem Herz-Jesu-Gymnasium, denUrsulinen, dem RG Akademie-

straße SSM oder dem BG Zauner-gasse stammen und an der Schü-ler-Uni teilnehmen. Wer welcherGruppe angehört, wurde zu Be-ginn des Vormittags an der Poli-tikwissenschaft der Uni Salzburgausgelost. Nach einer theoreti-schen Einführung legen die jun-gen Leute in Gruppenarbeiten dieentsprechenden Positionen derVerhandlungsteilnehmer fest:„Business Europe“, Lobbyistendes größten europäischen Arbeit-geberverbandes, die Menschen-rechtsorganisation „Amnesty In-ternational“, eine Gruppe inter-

nationaler Journalisten, die „Me-dien“, die die öffentliche Wahr-nehmung prägen, und ein vier-köpfiges Team der „Moderation“,das für den reibungslosen Ablaufdes Gipfels verantwortlich ist undzwischen den Akteuren vermit-telt. „Interessanterweise haben,die Medien’ gleich zu Beginn nurvon den teilnehmenden Staatenberichtet, aber ,die Separatisten’unterschlagen – was ebenfallssehr stark der Realität ent-spricht“, so Corinna Kröber.

Die Verhandlungen selbst fin-den statt zwischen: Den „Separa-tisten“ – russischstämmige Be-völkerung in der Ostukraine, dieAutonomierechte von der Ukrai-ne einfordert. „Russland“, stärks-ter Partner der Separatisten, dasderen Rechte und Interessenschützen bzw. durchsetzen will.Der „Ukraine“, die unter dem

Auch wenn sie sich zuvor kaum oder gar nicht mitder internationalen Politik befasst hatten: Bei derSchüler-Uni erlebten Salzburger Mittelschüler, wiespannend sie sein kann, wenn sie aktiv dabei sind.

Bürgerkrieg leidet, deren Wirt-schaft am Boden ist und wo dieArmut rasant steigt. Ebenfalls amVerhandlungstisch sitzen die„USA“, die sich seit dem Ende desKalten Krieges für eine westlichorientierte Ukraine starkma-chen, sowie die „EU“, derenwichtigste Ziele Stabilität undFreiheit für die Ukraine sind.

Die „Konferenz“ wird mit einerhart ausgehandelten „Abschluss-erklärung“ beendet, die die Um-setzung der Waffenruhe festlegt,die Region stabilisiert und in derdie Ukraine ihre Neutralität er-klärt. Insbesondere Florian Hu-ber, einer der „Ukraine“-Ver-handlungsführer und Schüler beiden Herz-Jesu-Missionaren,glänzte rhetorisch mit seinen Ar-gumenten. Er erhielt einen Preisfür herausragende Argumentati-

Stefan Heil und Florian Huber (l.) vertreten bei der Konferenz „Minsk III“ die Ukraine und fordern in Re-deduellen die Position der Separatisten, Anna Kreis und Luca Moser (r.), heraus. BILD: KNOLL

onsführung. Die Schüler sind ins-gesamt begeistert, Politik einmalauf diese Weise zu erfahren.

„Heute habe ich so viel mehr ver-standen als sonst“, sagt Luca, ei-ner der „Separatisten“.

Bewaffneter Konfliktim Osten der UkraineDer Krieg in der Ukraine ist einbewaffneter Konflikt, derdurch stetige Schritte der Es-kalation ab Februar 2014 inden ostukrainischen OblastenDonezk und Luhansk ent-stand. Die dortigen Kampf-handlungen finden zwischenvon Russland unterstütztenMilizen, regulären russischenund ukrainischen Truppen so-wie Freiwilligenmilizen statt.Die prorussischen Kräfte (Se-paratisten) kämpfen für dieAbspaltung der zwei durch sieproklamierten Volksrepubli-ken Donezk und Luhansk vonder Ukraine.

Am 5. September 2014 wurdedas Protokoll von Minsk I ver-einbart, welches das Einfrie-ren der Front unter OSZE-Auf-sicht vorsah, die Überwa-chung der russischen Grenzesowie einen Rückzug schwe-rer Waffen. Aber auch das Ab-kommen Minsk II 2015 stoppteden Konflikt nicht.

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„Der Ablauf hatte sehrrealistische Parallelen.“Corinna Kröber, Politikwissensch.

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