Stoffcoupon Andrée Brossin de Méré Bicchieri 1958

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Museumfür GestaltungZürich

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StoffcouponBicchieri

Andrée Brossin de Méré1958

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1 Stoffcoupon, Bicchieri, 1958, Entwurf:Andrée Brossin de Méré, Donation: AnneMarfurt Balduzzi und Familie Lienert.Abbildung: Museum für GestaltungZürich / ZHdK.

2 Stoffcoupon, Bicchieri, 1958, Entwurf:Andrée Brossin de Méré, Donation: AnneMarfurt Balduzzi und Familie Lienert.Abbildung: Museum für GestaltungZürich / ZHdK.

Die Bildfindungen der Schweizer Textildesignerin AndréeBrossin de Méré (1915–1987) haben in den 1950er-Jahren denGeschmack der Kundinnen auf eine harte Probe gestellt. Zuungewöhnlich waren die Sujets, die von Erbsenschoten übertanzende Paare bis hin zu übereinander getürmten Gläsernreichten.

Andrée Brossin de Mérés gestalterische Energie nährte sich aneinem enormen Speicher optischer Erfahrungen, sammelte siedoch alle möglichen kunstgewerblichen wie auchNaturgegenstände und sog in den massgeblichen Museenunterschiedlichste Bildwelten auf. In der facettenreichenVarietät ihrer Textilien zeigt sich der kreative Impetus von«Brossinette», wie sie in Paris liebevoll genannt wurde. IhreSujets fand sie in Schwarzweissfotografien, die sie denKonturlinien nach ausschnitt und zu Gruppen kombinierte.Manuell mit Transparentpapier durchgezeichnet, testete sieverschiedene Farbstellungen, während Mitarbeiter ihre Bildideein einen Rapport umwandelten, der die unabdingbareAusgangslage für jeden Stoffdruck bildet. In ihren Entwürfendeklinierte Brossin de Méré einzelne Themen in grosser

Kontinuität, wie die Serie mit historischen Trinkgläsern belegt.In den Kreationen der grossen Pariser Modehäuser fandenBrossin de Mérés Stoffe den Weg in die öffentlicheWahrnehmung: Schmetterlinge und Begonien für Dior, Tierfelleund Tulpen für Givenchy machten Furore. Die konservativefranzösische Bourgeoisie allerdings war mit denungewöhnlichen Motiven zunächst überfordert. Unbeirrtgründete Brossin de Méré 1956 mit Les tisseurs B de M in Pariseine eigene Gesellschaft sowie die grosse Filiale Tissus Brossinde Méré an der Nüschelerstrasse 24 in Zürich. Ab Anfang der1960er-Jahre arbeitete sie zudem mit dem Konsortium der fünfwichtigsten Comer Textilfabrikanten zusammen wie auch mitder Seidenindustrie in Lyon. In Patchworkstoffen und -bildernaus Stoffsamples ihrer eigenen Entwürfe fand Brossin de Méré1969 eine neue Ausdrucksform – und grossen Anklang bei YvesSaint Laurent, Nina Ricci und Paco Rabanne. (SabineFlaschberger)

Stoffcoupon, Bicchieri, 1958Entwurf: Andrée Brossin de MéréHerstellung: Filande e Tessitura Costa, Como, ITMaterial/Technik: Seidensatin, Shantung-Effekt, bedruckt90 × ca. 50 cm

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Donation: Anne Marfurt Balduzzi und Familie LienertEigentum: Museum für Gestaltung Zürich / ZHdK

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