Symbol - EGM - Evangelisches Gymnasium Meinerzhagen C.D. Friedrich/C.D... · Ein Symbol ist ein...

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Symbol

Symbol

„Ein Bild soll nicht erfunden sondern empfunden

sein, reine Empfindung kann nie naturwidrig immer

nur naturgemäß sein.“ C. D. Friedrich

„Seine Bilder sind Botschaften, die man lesen

kann.“ Börsch-Supan

Mondnacht

Es war, als hätt´ der Himmel

Die Erde still geküßt,

Daß sie im Blüten-Schimmer

Von ihm nun träumen müßt´.

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorf

Symbol

Ein Symbol ist ein Zeichen (auch Sinnbild), das

für einen Begriff steht. Ein Symbol kann auch eine

Handlung, ein Ausdruck oder eine Gebärde sein.

Das Wort kommt aus dem Griechischen:

symballein = zusammenwerfen, zusammenfügen

symbolon = Erkennungszeichen, (Kenn-)Zeichen

Symbol

Abgrenzung zu den Begriffen „Allegorie“ und

„Metapher“:

Eine Allegorie ist ein Gedankenbild, das für einen

abstrakten Begriff oder einen Vorgang steht

(oftmals auch eine Personifizierung).

Die Metapher ist eine mehr dichterische

Umschreibung eines Begriffes. Statt der

eigentlichen Bezeichnung wird eine übertragene

gebraucht.

Symbol

Beispiele:

Eichenbaum - starkes,

widerstandsfähiges Leben

Mond - Sohn Gottes

Tanne - Hoffnung

Fels - Glaube

Abgebrochener Ast - Vergänglichkeit

Symbol

Weitere Beispiele:

Kreuz - Glaube

Anker - Heimkehr

Schnee - Auferstehung

Efeu - unsterbliche Seele und fortdauernde Liebe

Fenster - Hoffnung und Sehnsucht

Schiff - Einsamkeit und Sehnsucht

Schwarzer Rabe - Tod

Kreuz oder Kruzifix auf hohem Berggipfel - Erlösung und Verheißung

Symbol

Ein Symbol kann auch verschiedene Bedeutungen haben.

Die Bedeutung ergibt sich oftmals aus dem Kontext.

Ein Kreuz z.B. kann auch Tod, Leiden, Hoffnung oder schlicht nur

einfach Kreuzung bedeuten.

Ein Anker vermittelt nicht nur Heimkehr, er bedeutet auch Hoffnung,

Halt und Festigkeit im Glauben.

Symbol Symbole im Kontext: Altdeutsche Tracht - Symbol für Protest und

Solidarität für die Republikaner

„Zwei Männer in

Betrachtung des

Mondes“

Um 1819, Öl auf Lw.,

35 x 44 cm, Staatl.

Kunstsammlung

Dresden

Symbol

Ein Grab mit einer

Schaufel, auf der eine

Eule sitzt, bedeutet

Vergänglichkeit.

Landschaft mit Grab, Sarg und Eule;

um 1836/37, Graphit und Pinsel, 38,5

x 38,5 cm, Hamburger Kunsthalle

Symbol

Landschaftsbild als eine

Gestaltung einer

patriotischen Stimmung

um die Zeit der

Befreiungskämpfe in den

deutschen Staaten

„Der einsame Baum“, 1822, Öl auf Lw.,

55 x 71 cm, Nationalgalerie Berlin

Der „Einsame Baum“ aus dem Jahre 1822 zum Beispiel Synonym für

Deutschland ist durch die Besetzung der Franzosen beschädigt.

In der Umgebung des Baumes deutet sich aber schon eine bessere Entwicklung

an zum Beispiel durch das aufgehende Tageslicht.

Symbol

Ein undurchdringliches

Waldesdunkel, Schneekälte und ein

einsamer Rabe können Furcht,

Vernichtung, Dem-Schicksal-

ausgesetzt-Sein bedeuten.

Die geschlossene Fläche der Tannen

können Kraft und Geschlossenheit

der antinapoleonischen Allianz

bedeuten.

„Der Chasseur im Walde“, um 1813, Öl auf Lw., 65,7 x

46,7 cm, Privatbesitz

Symbol

Eine Landschaft mit Ruine, vor einem leuchtenden Himmel, kann die Aussagen

von Verheißung und Hoffnung über aller Dunkelheit, Traurigkeit und

Vergänglichkeit bedeuten.

„Klosterruine Eldena im

Riesengebirge“,

1830/1835, 73 x 103 cm,

Öl auf Lw., Greifswald,

Pommersches

Landesmuseum

Symbol

Kreuze, Friedhöfe und Gräber

Symbol

„Warum, die Frag ist oft an mich

ergangen. Wählst du zum Gegenstand

der Malerei so oft den Tod,

Vergänglichkeit und Grab? - Um ewig

einst zu leben, - muß man sich oft dem

Tod ergeben.“

Caspar David Friedrich

Kreuze, Friedhöfe und Gräber

Vor der Ruine tragen Mönche jemanden zu Grabe

Ruine = Vergangenheit, Vergänglichkeit, verrinnende Zeit, Sterben;

Ruine = Funktion eines Tores, Dunkelheit - Helligkeit; Verstorbener gelangt

durch die Mönche (= Glaube) in die Herrlichkeit;

Begräbnis = Vision;

Blick in das Schöne ist durch Nebelwand verwehrt;

Bäume, Kreuze, Obelisk am Boden = Vergänglichkeit;

Kreuz im Fenster = hohes Fenster, Verbindung zum Himmel

Kreuze, Friedhöfe und Gräber

Verfallene Zäune und Gatter,

ruinöse Tore, die in Friedhöfe

führen oder sie verschließen,

markieren Schwellen, die der

Lebende noch nicht

überschritten hat.

= Symbol des Irdischen, des

Vergänglichen;

Gatter = Das Hinfällige. Es

hängt schief in den Angeln, ist

morsch, und auch der Torbau

ist verfallen.

„Das Friedhofstor“, 1825/30, Öl auf Lw., 31 x

25 cm, Kunsthalle Bremen

Kreuze, Friedhöfe und Gräber

„Das Kreuz im Gebirge“, (Der Tetschener

Altar), 1807/08, Öl auf Lw., 115 x 110,5 cm,

Staatl. Kunstsammlungen Dresden

Kreuze, Friedhöfe und Gräber

„Jesus Christus an das Kreuz

geheftet, ist hier der sinkenden

Sonne zugekehrt, als das Bild

des ewigen allbelebenden

Vaters. Es starb mit Jesu Lehre

eine alte Welt, die Zeit, wo Gott

der Vater unmittelbar wandelte

auf Erden. Die Sonne sank und

die Erde mochte nicht mehr zu

fassen das scheidende Licht.

Da leuchtet vom reinstem

edelstem Metall der Heiland am

Kreuze im Golde des

Abendroths und widerstrahlt

so in gemildertem Glanz auf

Erden.“

C. D. Friedrich 1809

Kreuze, Friedhöfe und Gräber

Neue Darstellung der Religion,

religiöse Idee

Inszenierung des

Glaubensbekenntnis,

Heller Lichtstrahl = Hoffnung

auf bessere Zeiten

Sinkende Sonne =

Gottessymbol, vergangene

Welt des altes Bundes

Fels = Glaube

Tannen = gläubige Menschen

Anordnung der Tannen = in der

Nähe des Kreuzes größer und

weniger (instabiler Glaube)

Rahmen: Auge Gottes als

Dreieck = Dreieinigkeit

Wein und Korn = Bestandteile

des Abendmahls

Palmblätter = Friede

Symbol - Schiffe, Meer und Weite

„Die Lebensstufen“, 1834, Öl auf Lw., 73 x94 cm, Museum der

bildenden Künste Leipzig

Symbol - Schiffe, Meer und Weite

Schiff = Gestaltung für den Verlauf des Lebens

Weite des Meeres = Unendlichkeit, Unwägbares, Zukünftiges

Lichtschimmer am Horizont = Hoffnung, Zuversicht

Fünf Personen = Fünf Schiffe

„Heimkehrbild“

Alter Mann will Diesseits (=Land) verlassen, er ist am Ende seines

Lebensweges, er sieht nochmals in Stufen sein leben

(verschiedene Generationen),

Er blickt auf den Übergang (Meer) vom düsteren Leben ins hellere

Jenseits (=Himmel).

Vielleicht kommen die Schiffe um ihn abzuholen?

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