Synthese von Chloralsalicylamiden

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J. KLOSA, Synthese von Chloralsalicylamiden 147

Synthese von Chloralsalicylamiden

Von JOSEB KLOSA

Inhaltsiibersicht Salicylamid und seine 0-Ather, wie 0-Lthoxy-salicylamid, setzen sich mit Chloral-

hydrat zu Chloralsalicylamiden ( = o-Athoxybenzoeslure-(B-trichlor-a-hydroxy-athyl)- amiden um.

Chloralhydrat ist das langst bekannte Schlafmittel. Es hat zwar eine Anzahl von Nebenwirkungen, jedoch muD beachtet werden, daD diese Neben- wirkungen in jahrzehntelanger Forschungsarbeit in Klinik und Labor er- forscht sind, so da13 Chloral gegeniiber der Vielzahl von Schlafmitteln, die heute angeboten werden, immer noch - und mit Recht - in der Therapie eine groDe Rolle spielt. Es ist als Schlafmittel aus der Therapie nicht zu ver- drangen. Die Arzneimittelsynthese bemiiht sich zeit Jahrzehnten, Chloral in solche Verbindungen iiberzufiihren, in welchen die gute hypnotische und sedative Wirkung desselben bei Verminderung oder Beseitigung der Neben- wirkungen, wie schlechter Geschmack, Einwirkung auf Herz und Respiration erhalten bleibt. Und so finden wir bis in die neueste Patentliteratur hinein immer wieder neue Kondensationsprodukte zwischen Chloral und verschie- denen Korpern. Das Ziel jedoch, ein Sedativum mit gleich guter Wirkung wie diejenige des Chlorals und Beseitigung der Nebenwirkungen zu finden, konnte noch nicht ganz erreicht werden, so da13 Chloral allen den zahlreichen Neuschopfungen in der Klinik wegen der Billigkeit und zuverlassigen Schlafwirkung immer wieder vorgezogen wird.

Wir kondensierten nun Trichloracetaldehyd und sein Hydrat mit Salicyl- amid und seinen o-Alkoxysalicylamid-derivaten und erhielten Verbindun- gen f olgender Formel, also 0-Alkoxy-benzoesaure-N-(/?-trichlor-a-oxyathy1)- amide, kurz Chloralsalicylamide genannt, der nachstehenden Formel :

CONH-CHOH-CC13

f i i R i= H, -CH,, C,H, u ~ W .

‘ hA0-R

ZweckmaBig ist bei den Synthesen die Verwendung des festen Chloralhy- drats. Die Salicylamide werden mit Chloralhydrat verrieben, wobei gewohn- 10*

-

Nr .

11.

111.

IV.

V.

VI.

VII

.

VII

I.

IX.

X.

XI.

XII

.

XII

I.

XIV

.

xv.

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form

el

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5

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G

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340,G

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G

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G

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G

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C

120-

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139-

141

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117

118-

120

104-

106

155-

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142-

-144

148-

150

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140

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133

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lich die Masse bereits schmilzt. Nach ErwSirmen auf dem Wasserbade wird die Schmelze vervollstandigt, und es tritt in der Mehrzahl der FLlle bereits kurz nach dem SchmelzprozeB Erstarrung ein. Mit halogenierten Salicyl- amiden, wie 3,5-Dibrom-salicylamid, 5-Chlor-salicylamid, 5-Bromsalicyl- amid, 5-Jodsalicylamid, gelang uns die Kondensation nicht.

Die neuen Chloralsalicylamide (I-XV) lassen sich aus Benzol, Athano1 und Methanol urnkristallisieren.

Die pharmakologische Priifung ergab, daB 0-Bthoxysalicylamidchloral (O-~thoxybenzoesaure-N(8-trichlor-Lw-oxy-athyl)-amid die besten Eigen- schaften der Reihe zeigten. Es hat eine geringe Toxizitat, gute Schlafwir- kung, jedoch tritt vor Eintritt des Schlafes im Tierversuche eine Erregung der Tiere ein.

Beschreibung der Versuche 0 -Athoxy -benzoesiinre-N-( p-trichlor-a-hydroxy-athyl) -amid (I)

[ 0-&hoxysalic ylamidehloral] 16,5 g 0-Athoxy-salicylamid werden mit 16,5 g Chloralhydrat gut verrieben, sodann

wird auf dem Wasserbade unter Riihren auf 60 bis 80 "C erhitzt. Es tritt eke klare Schmelze ein. Nach 40 Minuten Erwarmen erstarrt das Reaktionsgemisch zu einer festen Kristall- masse. Es wird trotzdem noch 30 Minuten weiter erhitzt, sodann erkalten lassen und die Masse gepulvert.

Ausbeute etwa 30g. Aus Benzol umkristallisiert Schmp. : 152-154 'C, durch Losen in Alkohol und Fallen

mit Wasser, Schmp. : 148-150 "C.

C,,H,,Cl,NO, (312,6) ber.: C 42,30; H 3,84; N 4,48; C134,13; gef.: C 42,25; H 4,Ol; N 4,61; C1 34,27.

Durch Verwendung verschiedener 0-Alkoxysalicylamide werden die in der Tab. 1 an- gegebenen neuen Korper erhalten. Diese sind in Alkohol loslich, ebenso Benzol, praktisch unloslich in Wasser.

Berl in - Ze hlendo r f , JanickestraBe 13 (Privatlabor).

Rei der Redaktion eingegangen am 29. November 1963.

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