Ueber das Osmium

Preview:

Citation preview

454 - Bericht: Chemische Anal.yse ~norganischer KSrper.

Das specifische Gewicht ergab sich zu 21,615 (uncorrigirt bei 17,5 e C.) Die mit 8 Grm. der Legirung ausgefiihrte Analyse lieferte folgende

Resultate : Platin . . . . . 89~91 Iridium . . . . . 9,93 Rhodium . . . . 0,05 Ruthe~nium . . . . 0,01 Verhst . . . . . . 0,10

100,00 4. Legirung yon 85 Thln, Platin und 15 Thln. Iridium.

Das sl)ecifische Gewicht win'de gefunden zu 21,618 (ohne Correctur bei 17,5 o C.)

Die mit 8 Grin. Substauz ausgefilhrte Analyse ergab folgende Re-

sultate: Platin . . . . . 85~30 Iridium . . . . . 14~53 Rhodium . . . . 0,05 Ruthenium . . . . 0,06 Yerlust . . . . . 0,06

100,00

Diese Legirung ist sehr ductil, sehr h/~mmerbar und vonbetr/~cht- licher Z~thigkeit. Sie kOnnte.sehr gute Verwendung finden. "

5. Legirung yon 66,67 Thln. Platin und 33:3 Thln. Iridium.

Speeifisches Gewicht ---~ 21,874 (uncorrigirt bei 160 C.). Die Legirung ist nicht hammerbar. 6. Legirung yon 5 Thin. Platin und 95 Thln. Iridimn.

Spec. Gew. ~- 222384 (uncorrigirt bei 13 o C.). ¥or der Dichtigkeitsbestimmung war die Legirung zerkleinert worden.

Die yon D e v i l l e und D e b r a y jetzt mitgetheilten Zahlen filr die specifischen Gewiehte yon Platiu nnd Iridium sind h6her als alle frtther

gefundenen. Die Dichtigkeiten der Legirungen wachsen sehr regelm/issig mit dem

Gehalt an Iridium, worin die Yerfasser einen weiteren Beweis der Rein-

heit beider lVIetalle erblicken.

Ueber das Osmium haben H. S a i n t e - C l a i r e D e v i l l e uud H. D e b r a y*) Mittheilungen gemacht. Das Osmium, wie es die Verfasser

*) CompS. rend. 82~ 1076.

Berieht: Chemische AnaIyse anorganischer KSrper. 455

erhalten haben, ist ein MetalI yon schSn bl~ulicher Farbe, mit einem

Stieh in's Graue. Im refleetirten Lichte zeigt es eine violette Farhe. Es

krystallisirt in kleinen sehr feinen trichterf~rmigen Gebilden, welehe aus

Wtirfeln oder dem Wtirfel sehr i~hnliehen Rhombo~dern zusammengesetzt

zu sein scheinen. Es ist hitrter als Glas , welches es mit Leiehtigkeit ritzt.

Das Osmium besitzt die grSsste his jetzt beobachte Dichtigkeit, n~m-

lich 22,477 (uneorrigirt).*)

Berechnet wurde diese Zahl aus folgenden Versuchsresultaten:

Gewieht der Suhstanz in der Luft bei 11,50 C. und

755 mm Barometerstand . . . . . . . . . . 108,048 Grin.

Gewichtsverhst im Wasser bei 8,50 C . . . . . . 4,807 ,~

Das krystallisirte Osmium stellten die gerfasser dar, indem sic dureh

mehrmalige Destillation gereinigte Osmiums~ure dampffSrmig im Stick-

stoffstrom tiber reinen zur R0thgluth erhitzten Kohlenstoff leiteten. Die

0smiums~ure wird dadurch unter Abscheidung yon Osmium und Bildung

yon Kohlens~ure zerlegt. Beziiglich der Einzelnheiten des gerfahrens

muss auf die Originalabhandlung verwiesen werden.

Ueber die Naehweisung freier Minerals~uren durch Colchicin. In

dieser Zeitsehrift 13, 321 ist tiber einige Methoden zur Naehweisung

freier Siiuren berichtet, welehe F r. ~ o h r empfiehlt und welche darauf

beruhen, dass gewisse Reactionen dureh Anwesenheit organischer S~uren

verhindert, durch die Gegenwart anorganischer Situren aber hervorgerufen

werden. F. A. F I it c k i g e r**) maeht auf eine ghnliche Reaction unter

Anwendung yon Colchicin aufmerksam. ***)

*) Da die Zahlen for die Dichtigkeiten des Platins und Iridiums - - aueh diejcnigen, welche die Verfasser neuerdings lnitgetheilt hubert (vergl. diese Zeit- schrif~ 15~ 45B) --wahrscheinlich zu niedrig sind, so ist es nicht unmSg'lich, dass das Osmium und das Iridium dieselbe Dichtigkeit besitzen.

**) N. Repert. f. Pharm. 25~ 18. ***) F l f l c k i g e r erw~hn~ bei dieser Gelegenheit auch ein umgekehrtes

Verhalten. Gibt man eine erst im Augenblicke des Bedarfes dargestellte Auf- 15sung yon oxydfreiem Eisenvitriol zu einer ebenfalls ganz frischen, gesgttlgteu AuflSsnng yon Gallussgure in ausgekochtem erkaltetem Wasser, so tritt keine Ver'~nderung ein. Erst bei lgngerem Stehen an der Luft f'Xrbt sich das Gemisch allm'~hlich in Folge der Oxydation violett. Wird diese aber ausgeschlossen, so bleibt die Fliissigkeit furblos, well die Schwefelsgtlre des Vitriols bier gleich wirkt wie freie Schwefelsgure; freie Essigsgure jedoch vermag die Violetffgrbnng nich~ zu ~,erhindern. In der That nimmt das Gemisch sogleich eine violette Farbe an, wenn ihm z. B. essigsaures Natron zugesefz~ wird, uud dutch eine

Recommended