Ueber das Vermögen neutraler Metallsalzlösungen von einem andern weniger oxydirbaren (mehr...

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htlrtete Erdrinde noch stsrkeren Einwirkungen vom Line- ren der Erde ausgesetzt war, wie jetzt, Nachbildungen eio, es entstanden Stalactiten und die an den Seitenwiinden herabgeflossenen Sinter, die zwar heute noch entstchen, aber in bei weitem schwkheren Maaise, als wir sie gebil- det finden.

D r e s d e n , im Januar 1946.

XII. Ueber das Vermogen necttrafer Metaffsafzfiisun- gen von einem nndern weniger ozytlirbaren (mehr negaticen) Metall eine geringe Menge nu fzufiisen ;

oon N. VV; Fischer . (Vorgclucn in dcr rchlu. Gucllrh. f i r vrterl. Kultur am 18. hI19n 1846.)

B e i meiner Untersuchung tiber die Reduction der MetalIe aus ihren AutlOsungen durch audere leichter oxydirbare, mehr positive Metalle, hahe ich auf die eigenthliniliche Er- scheinung aufmerksam geinacht, dais die Auflbsuug von es- sigsaurein und salpetersaurcm Zinkoxyd etwas vou metal- lischcin Blei, uiid dic voii salpctersaurein Kupfcroxyd eine geriiige Mcnge von Silbcr auflbst, wenn dicsc Metalle in fein zertheiltem Zustandc mit dcr Auflbsung in Berlihrung stehen. (S. diese Annal. Bd. IV, S. '296.) Wenn daber das- selbe Metall, welclies die Salzauflbsung enthllt, mit einer Spitze iu die Flilsaigkeit eintauclit, so rcducirt ea das auf- gelOste negative Metall, also das Ziuk in der Ziukauflhung, das Blei und das Kupfer in dcr Kupferliisuiig des Silbers. Die Fllissigkeit lost danu von neuein eiue geringe Meiige von dcin negativen Metall auf, wclclies wieder vou dcin positiven Metall reducirt wird und so fort. Wenii dnher die an deu Zink sich anlegendeu Blcidciidriten und die ain Kupfer gebildeten Silberdciidriten durch ihrc Schwcrc odcr

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die Beweguiig der Fltissigkeit abfallen, so stellen sich nacli kuncr Zeit wieder neue Dendritcn dar. Dieses abwcch- selnde Auflasen und Reduciren hiirt nur dann aaf , wenii entwedcr die Spitze des reducirenden Metalls gnnz aufge- lost oder init dem gebildeten basischen Snlz so fest iiber- zogcn ist, d a t clas reducirendc Mctall nicht inclir in unmit- telbnrer Beriihrung init der Flussigkeit stelrt , oder wcnn die Aufldsung selbst so tibersattigt init dein gebildetcn Oxyd clcs positivcn Metalls ist, dak sie uiclits iiiclir von dein ne- gntiven a u f ~ u l i i ~ e ~ ~ vennag. Ein Erfolg, dcr nach inehrcren Moilaten, ja uiiter giinstigen Uinstiindcn sclbst nach Jahr uiid Tag nocli niclit stattfindet I).

Als Grund rlieser Erscheiiiung hatte ich die Neiguiig dcr neutralen Metallsalze in basische ilberzugehcn augcge- bcii, ciiie Erklarung, welclie durcli ncucre Versurlie bestP- tigt wordcn ist. Nacli clicscn iiiinlicli findct diesc Erschci- xiung dcs Aufliiseus dcr Metallc in Metal1salzaufli)sun;c~i ziciiilicli iillgciilein statt, und ist nach dcr vcrscl i icdc~~c~~ Na- trir der Metallc, bcsoiiders aber der der Metnllsalze, die erfordcrlichc Zeit verscliieden, in welcher die bewirkte Auf- lbsuiig des Metalls wahniinchinci~ ist , was wiedcr vorzug- licli von dcr Schwicrigkcit otlcr Leichtigkeit abtlbngt, init \velchcr das angewnndte Metallsalz in ein basisches tiber- geht. So kann z. B. schon nach vierundzwanzig Stuuden

1) Kin im Scptcmber v. J. be; dcr Anwcscnlicit dcr Hrn. Prof. D o v e nrrj Rcrliri in noclistchendrr Art angustelltcr Vcrsurh rcigt nocli jcttt, Etrdc April, dicrcr alternircode AuflBsen rind Rcducircn. In cine Rcagcnrr6lirr, auf dcrrn Boden rein rertliciltcs Silber war , wic cs nrn bestcn aus dein

ralpctrrsaurcn S i l b c r o r ~ d durcli I:irriiv;trioll~suog erli.~ltcir wird, wurdc die Aufldstrng von s o l p t r r m u r r n ~ K u p f m y d grgosscn , welrlic, rim rie vullkomnien ticri~ral zu rrlialtcn, so Iangc r i i i t irictallirclwm Kupfer ge- Lorlit wortlen war, bir sirli bariaclrcs Salr abruwlrcidcn anling, uncl vcr- itliltelst einrs Pfropfcns cio Kupfcrdraht durrli die obwc O e h r i n g der IIiilrrc so gclialtcn, dafs die Spitrc dcuclben in drr Fliirrigkeit r t d . Nacli 21 Strindrn konnten sclinn Line Silbcrdendritcn walirgcnommm werdrn, wclclic rich an d i e s Spitre angclcgt hotten. W’enn die= nach cirrigcr Zcit rbliclcn, so Ivg~rri r l i neuc an die Kuplirrpitre an, rind

( d ic ru irt nocli, wee angrgebcn, narli 7 Moaatcn der Fall.

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die Reduction dcs aufgcliisten Silbers an der Spitze des Kupferdralits wahrgenommcn werden. Bei Anwendiiiig von salpetersaurcm Kupferoxyd, was bci Anwendung des schwc- felsaurcii Kupferoxyds kaum nacli vier Tagcii der Fall ist.

W a s diese Reduction selbst betrifft, so ist sic cine nothwcndige Folge der vorhergcgangenen Aulliisiing, sobald cin rediicirendes Metall in dasselbe gestellt wirtl. Ebcn so naturlich ist es, dafs die Fliissigkeit, sobald das nufgelbstc Metall daraus durcli Reduction abgeschieden worden ist, von neuein etwas davon aufliisen wird und so fort, wobci iininer melir uiid inehr basisches Salz aus dcin angcwaiitltcn neutralen gebildet wird. J e inchr dicses lctztere dcr Fall ist, clesto llinger hat auch die altcriiirende Wirkung des Rctlucircns und Auflbsens stattgefunden. Diefs zeigt sich bcsoiidcrs beim salpetcrsaurcii Kupferoxyd, iiidein ails dcr Aufliisung, in welcher eiiie Zeit lang diese Wechsclwir- kung stattgefunden hat, mit dem niederfallcnden Silber zuglcich basisclies Kupfersalz nicder~Allt. Es vcrstelit sich iibrigens von sclbst, d o t die Reductiou aucli von cincm aiidereii Metall, als dem in dem Salz enthaltenen, bcwirkt werden kann, sobald es iiur reducirend auf das aufzulfi- sende eiiizuwirken vermag, ohne zugleich das Mctallsalz selbst wieder henustellen. So z. R. kaun das in dai i Ziuk- salz sicli auflbsende Silber, so wie durch Ziuk, aucli diircli Eisen reducirt wcrden.

Hieraus geht folgcndes Rcsultat hervor: Weiin cine Fllissigkeit von einem bestiminteii Kiirper einc, wenn aucli nocb so geringe Mengc aufzuliisen vennag, ihr aber clurcli ein geeignetes Mittel dieses Minimum des Aufgclilsten cnt- zogen wird, so liist sie dann ciii zweitcs Minimum auf, und, wenn dieses abgeschieden, ein drittes auf u. s. f., SO

dafs dieselbe Menge Flilssigkeit cine bedcritende Menge voii &in so sehr schwer Iilslichen Kbrper aufzuliiseu im Stande ist. In dem vorliegendeii Fallc findct Aieses WiedcrauflS- sen in so fern eine Granze, als die Flilssigkeit an der Stclle des abgeschiedenen - reducirteii Metalls - jedesmal den abscheidendcn K6rper - das rcducirende Metall - auflfist,

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wo aber dieses nicht stattfindet, kann dieses Wiederauflb- sen in's Unbegrhzte gehen ').

B r e s l a u , den 21. April 1846.

XIII. Trockenheit der Lufi in Abyssinicn.

D i e Leser werden sich eriiinerii , welcli grofse Trocken- lieit der Lrift Hr. v. H u i n b o l d t in den Ebeneii Sibiriens zu beobncliten Gelegeiiheit hntte ( A n d nd. 23, S. 102). Aelinliclie Beispielc hat kilnlich Hr. d ' A b b a d i e in Abys- sinieii crlebt. Er beobachtcte das Psycliroineter unter an- derii zu Abbay, diclit am blaucn Nil ( 9 . April 1H44), zu Tacaze' (7. Oct.) uud zu Quarata, cine halbe Meile vom See Tsana (1. Marz 1843), und fand:

Them. hbbay. T.waI6. Quarata.

trockn. 37O,1 C. :32O,O C. 26O,2 C. feucht. 19 ,9 21 ,2 15 ,7

E r ist (mit Hrn. A r a g o ) iiberzeugt, dafs die verdcrb- lichen Eigenschaftcn dcs Samuin (Simoun) niir BUS dessen grofser Trockenheit entspringen.

Aiii 22. Sept. 1841 machte er zu Adi-Habib, bci Har- qiqo, am Ufer dcs rothen Mecrcs, folgcnde I3cobachtungen wahrcnd cines Sainums, der merkwlirdigerweise voin Meere lienukominen schien :

Temperatur der Luft im Schatten 42",7 C. feucht. Therm. dito dito 20 ,6 - Kaineelmilch iu einein dem Winde ausgesetz-

Temp. dcs Bodeus (Sand) iin Sonneuschein,

Tlierm. im Sonnenschcin , bcdcckt mit einein

dito dito, bedeckt mit einem weifsen Stoffe

ten Schlauch 24 ,3 - in 1 Millim. Tiefe 60 ,1 - schwanen Stoff 46 ,.I -

44 ,5 - ( Compt. rend. T. XXZ, p . 962.)

; 3 1 I ) W c n n dcm Humus aller Aotlieil an dcr Ernillrung dcr Pflanlco ab-

gerprwlicn wird, so kann die Schwcrl~rlichkcit JerJelbcn, wcnn sic auch noch so grofr bt, kcin liiorcichcndcr Grund daKr rcyo.

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