Über die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinalis

Preview:

Citation preview

Archly fiir klinisehe u. experimentelle Dermatologie, Bd. 201, S. 446-477 (1955).

Aus der Universit~ts-Hautklinik Leipzig (Direktor: Prof. Dr. Dr. W. GERTLER).

~ber die Papierelektrophorese des Liquor eerebrospinalis* *%

Von A. KNAPP.

Mit 17 Textabbfldungen.

(Eingegangen am ld. M5rz 1955.)

Teil I: Methode, Normalwerte, Streuung.

Uber die e lekt rophore t i sche Auf t r ennung der Liquore iweiBk6rper in die einzelnen F r a k t i o n e n liegen bisher noch verhi~ltnism~Big wenig Un te r suchungen vor. So ist noch wenig b e k a n n t fiber Norma lwer t e , S t reuung der Normalwer te , besonders aber fiber das Verh~l ten des Li- quoreiwei~es bei k r a n k h a f t e n Prozessen am Zen t ra lne rvensys tem. Dies d i i r f te au f die gro~en Schwier igkei ten zurfickzuffihren sein, die anfangs bei der Konzen t r i e rung des Eiwei~es auf t ra ten . Die E lek t rophorese des Liquors g ib t einen E inb l i ck in pa tho-phys io log ische Vorgi~nge, wie er mi t den bisher igen Verfahren n ich t oder nur sehr unvollsti~ndig zu gewinnen war. Man wird a, ber auch hier n ich t vergessen dfirfen, da~ al lein schon die F rage Bach dem Verha l ten der L iquorpro te ine in e inem e]ektr ischen Fe ld eine A b s t r a k t i o n bedeu te t . Es is t deshalb bisher n ich t immer mSglich, die e rha l tenen Befunde ausre ichend zu deuten .

Die Einengung des Liquor cerebrospinalis.

Anfangs war es nur m6glich, hochpathologisehe Liquoren mit einem starken EiweiBgehalt elektrophoretiseh zu untersuchen (Scamp, KARAT). Erst dutch die Mikroelektrophorese naeh A~TWmLE~ und dutch die Papierelektrophorese haben sieh die Verh~iltnisse grundlegend ge~ndert, da der Stoffbedarf ffir diese Unter- suchungen nur einige Milligramm betragt. Allerdings mu] das Eiweil~ in einer Konzentration yon mindestens 2--5% vorliegen. Die besten Ergebnisse erh~lt man bei der Papierelektrophorese mit einer EiweiBkonzentration yon 5--8%, da erst hierbei alle Fraktionen ausreiehend dargestellt werden. Zur Einengtmg hat sieh am besten bew~hrt die Ultrafiltration ( E s s ~ u. HEINZLEtr KUTZIM, MIES, EWER- BECX U. a.). Die Acetonf~llung, die yon Bi~C~E~, M~TZEL~ und PET~E ffir die Ein- engung des Liquors angegeben wurde, ist komplizierter und setzt deshalb besonders subtiles Arbeiten voraus. Wir ffihrten die Ultrafiltration nieht unter Verwendung eines Vakuums, sondern unter Uberdruek aus, wobei wir uns der eiweil3diohten Filter

* Herrn Prof. Dr. H. A. GOTTRON zum 65. Geburtstag gewidmet. ** Den medizinisch-teehnisehen Assistentinnen, Frl. FmCH~ und Frl. RAU-

SCHF.~B~CH sei an dieser Stelle ftir ihre wertvolle Mitarbeit gedankt.

Uber die Papierelektrophorese des Liquor eerebrospinalis. 447

der LSsung 60 (Membranfiltergesdlschaft S~rtorius AG, G6ttingen 1) bedienten, die naeh Angaben der Herstdlerfirma auch Eiweigabbauprodukte zuverlassig zuriiek- halten. Wit haben diese Filter auf ihre Dichtigkeit gegeniiber gr6geren Molek/ilen bei einem Uberdruck yon 10 Atmospharen gepriift. Folgende Stoffe passierten das Filter nieht: Kongorot, tIgmoglobin, Urinfarbstoff und Bilirubin. Auf Grund dieser Ergebnisse war zu erwarten, dab die Filter much Eiwei~ zuriiekhalten. Die Prfifung des Filtrates auf Eiweigfreiheit erfolgte mit der Sulfosalieylsgureprobe.

Ob die Einengung vollstgndig ist, d. h., ob alle Fraktionen gleiehmgBig zuriiek- gehalten werden, priiften wir wie iiblieh im Modellversuch mit verdiinntem S~rum. Die Papierelektrophorese des verdiinnten und wieder eingeengten Serums ergab praktiseh dieselben Werte wie vor der Verdiinnnng. Eine Verminderung der u-Glo- buline, wie sic yon ESSEa u. HETNZLE~ bei ihren Untersuchungen vermutet wurde, konnten wir bei Verwendung des Membranfilters Lsg. 60 nicht finden. Es mug abet darauf hingewiesen werden, dag diese Modelluntersuchungen mit verdiinntem Se- rum keinen absolut sieheren ttinweis daffir geben, ob aueh tats~ehlich alle Frak- tionen in gleicher Weise zuriiekgehalten werden.

Die Durchl~ssigkeit eines Filters fiir bestimmte Molekiile ist nieht nut yon der GrSge der Poren abh~ngig, sondern aueh yon dem angewandten Druck und besonders yon der Fliissigkeit, in der sich die Molekiile befinden (MAIER U. BEUTELSBACHEa). Teilweise m'hielten wir andere eiweigdichte Membranfilter mit gr6Berer Porenweite, die gegeniiber verdiinntem Serum vSllig (Eiweiggehalt 30 mg-~/o) eiweigdicht waren. Priifte man diese Filtercharge in derselben Anordnung mit Liquor, so ergab sieh bei der Sulfosalicyls~ureprobe eine geringe Triibung. Dies zeigt, dag ein Filter, das Serum- eiweiB zuriiekh~lt, bei gleieher Konzentratio~ noeh nieht ohne weiteres aueh Liquor- eiweiB in gleieher Weise zurtiekhalten mug. Die Ergebnisse des Modellversuehes sind also mit Vorsicht zu beurteilen. Um bezfiglieh der EiweiBdurehlgssigkeit mSglichst sieher zu gehen, verwendeten wit daher die angegebene Filterart. Das Gergt, das naeh unseren Angaben gebaut wurde, ist in Abb. l a und i b dargestellt. ~ Die Siebplatte weist eine leiehte HShlung auf, in der sich naeh der Filtration das Eiweig ats leieht gelblieher Fleck vorfindet (Abb. 19). Die FiltrationsgesehwJndigkeit betrggt bei 10 atii Stiekstoff und einem Filterdurehmesser yon 3 cm 2em a Liquor pro Stunde. Ftir eine Untersuehung benStigt man bei normalem Liquor 7--8 cm a, bei patholo- gischem Liquor geniigen oft sehon 1--2 em a. Ist die Filtration beendet, so nimmt man das Eiweit~ mit 0,015 ml Pufferl6sung auf und trggt es auf Filterpapier Schlei- cher u. Sehiill 20r auf. ])as Auftragen der Fliissigkeit bedarf groger Sorgfalt und einiger Llbung, da hiervon im wesentliehen die Giite der Auftrennung abhgngt.

Bei pathologisehem Liquor fiihrt man zuerst eine Eiweigbestimmung naeh K A F ~ durch. Hat man z. B. eine EiweigerhShung um das 3--4faehe, so genfigen sehon 2--3 em a Liquor. Man kann ~ueh grSgere Mengen ansetzen, mug dann abet entspreehend mehr PufferlSsung nehmen, damit die Eiweigkonzentration auf dem Filterpapier nicht zu hoeh ~ird. Ha t man den eingeengten Liquor auf den trockenen Filterpapierstreifen aufgetragen, so kann man diese Streifen liegen lassen, bis man die Elektrophorese selbst ansetzt. Zwisehen dem Auftr~gen des Liquorkonzentrates und der Elektrophorese selbst sollten m6glichst nieht mehr Ms 24 Std vergehen, d~ ein lgngeres Aufbewahren eine sehlechte Trennung ergeben kann. Die Elektro- phorese fiihrten wit in dem Gergt naeh KNAPF a dureh. Dieses Gergt erlaubt es,

1 Der Membranfiltergesellsehaft Sartorius AG GSttingen, Weender Land- strage sei fiir ihre Unterstiitzung besonders gedankt.

2 ~hnliche gut brauchbare Gergte werden neuderdings yon der Nembr~nfilter- gesellschaft, G/Sttingen, ffir die Uberdruck-Ultrafiltration kleiner Fliissigkeits- mengen hergestellt und kSnnen besonders empfohlen werden.

a l-Iersteilung: Fa. I-I. DieM, Leipzig C 1, I~iemann Str.

448 A. KNAPP :

#zen

ichfungsrlnff

lembranfi#er

~@~ieff#ter

Abb. l a . Anordnung zur Ultrafiltration eiweil~armer Flfissig- keiSen. Es kSnnen gleichzeitig 4 Druckgergte angeschlossen werden. Der DruckkOrper re. is~ fiir die Ultrafiltration grOl]erer

Fliissigkeitsmengen gedacht.

durch einen abnehmbaren Rahmen in einfacher Weise das Serum trocken aufzutragen und nachher zu besprfihen. Dann erst wird der Rahmen mit den eingespannten Streifen auf das Ger~t gelegt und mit Glasplatten abgedeckt. Die Auftragung auf den trockenen Streifen hat, sieh gut bew/~hrt und wit mSchten sic besonders bei Liquor empfehlen, da hierbei eine bessere Xontrolle der gleiehmgBigen Auftragung mSglieh ist. Als Puffer kommt eine LO- sung folgender Zusammensetzung zur Verwendung: Veronaln~trium 6,0-Natr. acet. 4,5-Calcium oxalat

~0 n HC1 16 cma-Aqu, bidest, ad 1000,0. Die 2,5

Laufzeit betr~gt 14 Std bei einer Stromst~rke yon 5--6 mA ffir 3 Streifen. Die Verwendung yon kon- stantem Gleichstrom ist zu empfehlen. Die Anf/~r- bung und Entwieklung der Streifen wird in bekann- ter Weise mit Amidoschwarz und Methanol-Eisessig durchgeffihrt. Die Auswertung tier Streifen gesehieh$ dureh Messung der Farbdiehte im durchfallenden Lieht naeh G~ASSMA~ U. HA~IO. Diese Art tier Auswertung dfirfte bei Liquor kaum zu umgehen

Abb. lb . Druckger/~t fox die Ultrafiltration eiweiBarmer )~lfissigkeiten.

~lber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinMis. 4:49

sein, da sie besseren Aufschlul~ fiber die Lage der einzelnen Frakt ionen gibt und aueh besondere Eiweil3gradienten eher zur Darstellung kommen l~l~t. Die Beurteilung einer Liquorelektrophorese liiflt sich nur auf Grund der gemessenen Kurve in Ver- bindung mi t dem Originalstreifen oder auf Grund der Prozentwerte naeh TVRBA U. ENENKEL ebenfalls in Verbindung mit dem Originalstreifen durchftihren. Der 0riginalstreifen ]iegt aber bei TVRBA u. ENENKEL nach der Auswertung nicht mehr vor. Dies ist ein Nachteil dieser Methode (betr. Genauigkeit siehe A. DIT~MI~tr So kSrmen beim Liquor cerebrospinalis die Prozentwerte der einzelnen Frakt ionen an- nahernd normal sein, ob- wohl die Bet rachtung der Kurve und des Streifens eine sehwere Abweichung veto Normalen ergibt. Dies dfirfte m6glicherweise auch die Ursache dafiir sein, dag vonWEssEL~ANN U. EWER- BECK bei verschiedenen Meningitisfi~]len eine nor- [1 male Liquorelektrophorese o.~- ~/buzT/z

erhal ten wurde. Auf Grund der , ,normalen Befunde" m6chten diese Autoren offenbar den prM~tisehen o,~- Wer t dot Liquorelektro~ phorese etwas eingesehr~nkt wissen, einer Meinung, der wit n ieht zust immen kSn- 0,r nen. An Hand pathologi- scher Liquorkurven sell dar- fiber noch n~her beriehtet flj_ z ~- werden. 0,2 -

D i e A u s w e r t u n g - - - "

d i a g r a m m e , e '

In Abb. 2 ist die Aus- Abb. 2. Papierelektrophorese des normaIen Liquor cerebrospinalis.

wertung eines Streifens ge- zeigt. Man erkennt deutlieh 7 verschiedene Frakt ionen. Die I. Frakt ion, Me sie erstma]s yon KABA~, ESSER, Btic~Ea, MATZELT und PETTE ~ls V-Fraktion bezeiehnet wurde, ebenfalls die 6. Frakgion, die sieh eng an die fl-Gtobuline ~nsehliel~t und die mi t v bezeichnet wurde, kommt im Serum nieht vor. Aueh im Serum finde~ man gelegentlieh, aul3er den bekannten Proteinen wie Albumine, ~-, %-, ~2-, t% und ~-Clobuline, 2 weitere Proteingradienten. Diese liegen abet mehr im AnsehluB an die ~2-Globuline oder in der Mitre zwisehen fl- und y-Globulinen. In fiber 3000 elektrophoretisehen Serum- untersuehungen naeh unserer Methode haben wit diese 2 bisher nu t dem Liquor eigentfimliehe Frakt i0nen nie beobaehten kSnnen. Dagegen waren sie im normalen Liquor, den wir bisher in fiber 100 F~llen untersuehen konnten, immer vorhanden.

Aueh im eingeengten Serum sind diese Frakt ionen rSeht vorhanden. Dies sprieht dagegen, dab es sieh hier um Kunstprodukte handelt , die durch Einengung zustande kommen. In letzter Zeit haben aueh BAVE~, MIES, XVTZI.~, SC~Em und VONKENNEL sowie STNGEt~ diese Frakt ionen gefunden.

450 A. K~A~r :

Die Tatsache, dal~ die V- und ~-Fraktion yon mehreren Autoren beobachtet werden konnte, trotzdem alle versehiedene Einengungsverfahren anwendeten, spricht mit grOfiter Wahrschein]iehkeit dafiir, dab sic keine Xunstprodukte sind, sondern dem Liquor eigene Proteine darstellen. DaB andere Autoren, wie z.B. :EWERBECK, die V- bzw. ~-Fraktion nicht regelmaf~ig fand, ist mOglieherweise auf die verwandte Methode der Einengung zurfickzuffihren. Die Kurve und der Ori- ginalstreifen zeigen, dab man beim normalen Liquor keine so scharf abgesetzten Bander erh/~lt, wie beim Serum. Dies ersehwert die genaue Einzeichnung der GAvss- Kurven erheblich. Besonders die ~2-Globuline bilden sich sehr undeutlich ab, eben- falls auch die y-Globuline. Dadurch ist der methodisehe Fehler bei der Papier- elektrophorese des normalen Liquors etwas h6her als bei Serum.

Man muB aber berficksichtigen, dab man das Ergebnis nicht nur nach den Prozentwerten beurteilen daft, sondern dab die Beurteilung/~hn]ieh wie beim EKG auch je naeh H6he, Lage und Ausbildung der einzelnen Gipfel zu erfolgen hat. Andererseits kommt es bei manchen pathologischen Liquoren im Gegensatz zum norma]en Liquor zu einer deut]iehen Darstellung verschiedener Fraktionen, was allein sehon einen Hinweis auf die Pathologie des Liquors gibt.

Die Einzeichnung der GAvss-Kurven zum Zwecke der Bestimmung ihres Fla- cheninhaltes wurde aus freier Hand in iiblieher Weise vorgenommen. Dabei wurden zuerst die am besten dargestellten Kurvengipfel extrapoliert (WALL~CE~ u. ULKE).

Normalwerte, Streuung, methodischer Fehler.

Die Normalwerte wurden bei 30 Personen (SOP) bestimmt, wobei wir uns ohne Rficksieht auf ldinisehen Befund, Blutsenkung und Serumeiweii]werte lediglich naeh dem normalen Ausfall der KAFKA-Werte, der Mastixkurve, sowie der No~c~cE-

Tabelle 1.

V Albumine ~ - ~ - fl- ~- Globulino

Eigene Mittelwerte

: B u c t t E R u s w .

K U T Z I ~ u s w .

]~WERBECK

Eigene Mittel- werte der Serumelek- trophorese

4,3 ~= 1,1

!(2,1--6,5)

4,4

4 - 5

46,0 -4- 5,8 (39--60)

49,7

52,0

62,6

60,5 -~- 2,4

7,4 ~= 1,5

(5,6--10,0)

15,4

4,5

5,38

4,0 ~= 1,85

10,5 2,1

(7,4--15,0)

8,0

6,04

9,5 =~= 1,8

14,8 d= 2,5 (11--20)

11,5

22,0

11,12

11,0 ~= 2,1

7,4 =~= 1,6

(4,3--11,0)

8,0

9,6 :L 2,3

(7,0--13,0)

11,0

8,9

14,45

15,0 ~: 2,3

und PA~DYschen Reaktion richteten. Der Liquor stammte yon Personen, bei denen nach Absehlul3 der Luesbehandlung eine Liquoruntersuchung gemacht worden war, bzw. yon Personen mit einer Lues latens, bei denen vor Beginn der Behandlung ebenfalls der Liquor untersucht wurde. Verwandt wurden nur Liquore, die keine oder hSchstens Spuren yon Blutbeimengungen zeigten. Der Liquor ~vurde vor der Filtration zentrifugiert.

In Tab. 1 sind unsere Mittelwerte und ihre Streuung naeh der Formel

(~ - i ]/{a--M)2 angegeben. Diese Streuung setzt sieh aus 2 Komponenten zu- n--1

sammen, einmal aus der biologisehen Streuung der Werte bei den einzelnen Per- sonen und aus der methodischen Fehlerstreuung. Um die Fehlerstreuung zu

~Jber die Papierelektrophorese des Liquor eerebrospinMis. 451

erhMten, haben wir i6 versehiedene normale Misehliquore in Doppel- und Mehrfaeh- bestimmungen untersueht. Der methodisehe Fehler liegt bei den APouminen etwa bei ~ 4--5%, wihrend er bei den Globulinen bis zu 12~ betragen kann. Besonders hoeh ist der methodisehe Fehler bei der V-Fraktion (~ 50O/o). Vergleieht man die Streuung der einzelnen Fraktionen, so ist sie besonders niedrig bei solehen EiweiB- teilen, die einen gut ausgeprigten, hohen Kurvengipfel bilden (Albumine, fl-Glo- buline). Sie wird um so h6her, je undeutlieher sieh die betreffende Fraktion als Kurve abbildet (V-, el-, ~-Globuline).

Es muB aber dabei bemerkt werden, dab diese verhiltnism/~Big geringe metho- disehe Streuung nur dann erreieht werden kann, wenn die Eiweigfraktionen gerade gelaufen sind und sieh gut getrenn~ haben. Sind die Fronten sehief oder verbogen, wie es bei manehen VerSffentliehungen besonders geh/iuft zu beobaehten ist (was wir bei pathologisehen Liquoren aueh nieht immer ganz vermeiden konnten, so ist mit einem methodisehen Fehler bis zu 100% zu reehnen. Vergleieht man unsere NormMwerte mit denen anderer Autoren, wie es in Tub. 1 gesohehen ist, so liegen unsere Albuminwerte etwas niedriger, die ~i- und ~-Globuline sind dafiir h6her, w/~hrend die anderen Werte eine befriedigende Obereinstimmung zeigen.

Zusctmmen/assend kann gesagt werden, dab mart bei der Papier- elektrolohorese des normalen Liquors eine vom Serumelektropherogramm abweiehende typisehe Kurve erh/s die aus den Fraktionen V, Albumine, ai-, ~-2-, fl', r- und y-Globulinen besteht. Hiufig kann man noeh eine Aufteilung der y-Globuline in 2--3 Unterfraktionen beobaehten. Ge- legentlieh fmdet man aueh im Bereieh der ~.-Globuline eine weitere Unterteilung. Andere Abweiehungen yon diesem in Abb. 2 gezeigten Kurventyp sind als pathologiseh anzusehen.

Teil II: Erste Ergebnisse. Bei der Untersuchung pathologischer Liquore kann man zwei grol~e

Gruppen unterscheiden. Einmal finder sich tin Liquorelektrophero- gramm, das dem des Strums aul3erordentlich ihnlich sieht. Die typische Eiweil3konstellation des normalen Liquors geht verloren. Zum auderen kann es zu einer erheblichen ErhShung einer einzelnen Fraktion kommen (meist der y-Globuline), wobei abet das dem Liquor eigene Eiweigbild noch deutlich zu erkennen ist.

Im folgenden seien die besonderen Kennzeichen eines normalen Liquorelektropherogramms gebracht, mit dessen I{ilfe es m6glich ist, zu entscheiden, ob wit tin serum~hnliches Bild vor uns haben, was nach unseren bisherigen Vorstellungen fiir einen Durchbruch der Serum- proteine in den Liquorraum spricht (Aufhebung der Blutliquorschranke), oder ob trotz pathologischer Ver~nderungen doch noch gewisse Unter- schiede gegentiber dem Serum bestehen.

Die ~- und besonders die e~-Globuline sind sehr undeu~lich abgebildet in Form t]acher, breiter und verhSdtnism~13ig niedriger Kurve. Von den e2-Globulinen an steigt die Kurve steil an zu dem die c~-Globuline welt tiberragenden Gipfel der /%Globulhle. Im Ansehlul] an diesen Gipfel, etwas tiefer gelegen, findet man die T-Fraktion, die bei normalem Liquor

452 A. KNAPP:

immer vorhanden ist. Die 7" Globuline sind als flache, besonders niedrige Kurve abgebildet.

K o m m t es nun zu einem vermut] ichen Durehbrueh der Serumpro- teine in den Liquorraum info]ge einer Erniedrigung bzw. Aufhebung der Blutliquorsehranke, so t re ten die ~1- und ~2-G]obuline deutlieher hervor, besonders die ~2-Fraktion wird als seharf begrenztes Band gut erkennbar. Die fl-Globuline haben ihre beherrsehende Stellung verloren und ragen nur wenig fiber die ~1" und ~2-Globuline hervor, ~hnlich wie bei den

SerumeiweiBk6rpern, die y-Globuline /q.-

12-

10

8 -

G-

Abb. 3. Liquor bei Paehymeningitis hae- morrhagica. GesamteiweiB: 300 mg-%~

Bilirubin im Liquor: 0,26 mg- %. Liquor %: V: 1,5, Alb.: 48,4~ ~x-: 19,0, Serum % : 44,0 13,8 Liquor %: a o-: 13,4, fl-: 9,4, y-Glob.: 8,7 Serum % : 12,0 11,8 18,5

k6nnen leieht vermehr t sein. Die T-Fraktion ist verminder t bzw. nieht mehr nachweisbar. Die V-Frakt ion kann normal sein, meist ist sie aber vermindert bzw. ebenfalls nieht mehr naehweisbar (Stopliquor).

A1s Sttitze dafiir, dab es sich hier tats/s um den Durchbrueh der Serumproteine in den Liquor handel t und urn dieses serum/s Elektro- phoresebild an H a n d yon besonders ausgepr/~gten Beispielen zu demon- strieren, seien folgende Fglle angeffihrt :

(Tab. 2, Nr. 1, Abb. 3) St6. U.: 7 j/~hriger Junge, bei dem im AnschluB an ein ~FEIFFER- sches Drtisenfieber Kr/~mpfe auftraten. Der Liquor zeigte neben einer EiweiBvermehrung bis zu 300 mg-~ (KJELDAL) eine deutliche Gelbfi~rbung. Der Bilirubingehalt des Liquors betrug 0,24 rag-%. Da der gelbe Farbstoff mit den Albuminen wanderte, ist mit groSer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dab es sich um Bilirubin handelte. Das Kind kam ad exitum. Die Sektion ergab granulomat6se Wucherungen in verschiedenen Organen, die

makroskopisch an Sarkome denken lieBen. Histologisch konnte dies jedoch nicht best/~tigt werden 1. AuBerdem land sich eine Pachymeningitis interna haemorrhagica.

Wenn es sieh, wie mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist, bei dem Farbstoff um Bilirubin handelte, so zeigt dies, dab eine erhebliche Durchl/~ssigkeit der Blutl iquorschranke bestanden haben muB, die sog~r zum 13bertritt yon Bilirubin gefiihrt l~at. Andere Abbauprodukte des Blutfarbstoffes waren in dem vSllig klaren Liquor nicht naehweisbar. Die Zellzahl war nur leieht erhSht. (Vorwiegend Lymphocyten . ) Dies spricht wiederum daffir, dab es sich nicht um einen direkten ~Tbertritt yon B h t

1 Fiir die ~Tberlassung des Liquors des Kranken danke ich Herrn Prof. Dr. PE1- PER (Universit~ts-Kinderklinik).

Uber die Papierelektrophorese des Liquor eerebrospinalis. 4~53

in den Liquor infolge Blu tungen gehandelt haben kann. Infolge dieser Verhgltnisse kam es zu einer Eiweil~konstellation, wie sie in Abb. 3 gezeigt ist. Es ist bei diesem Elek t ropherogramm kaum noch zu erkennen, dab es sieh um Liquor handelt . Lediglieh die eben angedeutete V-Zaeke weist da rauf bin. Die ~ - Globuline shad stark vermehrt . Diese Vermehrung finder sieh aueh im Serum, jedoeh nieht in so auffglligem Grade. Es sei daran erinnert, dab bei S~uglingen normalerweise eine Erniedrigung der Blut l iquorsehranke be- steht, die zu einem phy- siologischen Uber t r i t t yon Bilirubin in den Liquor ffihren kann.

(Tab. 2, Nr. 2, Abb. 4) Op. Ft. : 56j~hrige Frau mit Lues latens, Seroreaktionenim Blur positiv, t~Sntgen - Thorax: Aneurysma der Aorta ascen- dens. BeginnAnfang 1954 mit Paraesthesien in beiden Ober- armen, die in Verbindung mit den positiven Seroreaktionen, dem Aortenaneurysma und dem Liquorbefund Ms Er- seheinungen einer Lues i I I spinMis gedeutet wurden. Im Verlaufeiner Jodkali-Wismut- behandlung kam es verh~ltnis- mggig sehnell zu einer vSlligen Quadriplegie mit Blasen- und Mastdarml~hmung. Im End- stadium zeigte sieh das Bild einer vollst~ndigen Quer- sehnittsl/~hmung etwain H6he des 5.--6. Cervicalsegmentes. Infolge dieser Quersehnitts-

o,8

o,6

/ o z

Zel/en : z5 3

Album/'n : 3,5 Globul/n: 0,8

IVo r m o- fz g s //2

Abb. 4. Liquor bei Sarkomatose der galswirbels~iule mit Einengung des Wirbelkanals (LP).

Liquor %: Alb. 50,0, ~a-: 10,5, as-: 10,8, fl-: 15,9, y-Glob.: 12,8 Serum % : 33,0 8,4 16,2 16,4 26,0

l/~hmung kam dann die Pat. in kurzer Zeit ad exitum. Die Sektion ergab neben einer Mesaortitis luica, tumorbse Ver/~nderungen in den Wirbelkbrpern des 4.--7. tIMswirbels, die teilweise auf die Meningen fibergriffen und zu einer Einengung des WirbelkanMs gefiihrt hatten. Makroskopisch war durchaus an multiple Gummen zu denken, ttistologisch wurde jedoch ein Rundzellensarkom festgestellt :.

Die Serume]ektrophorese zeigte eine Vermehrung s~mtlieher Glo- bulinfraktionen, wobei die Vermehrung der c~-Globuline auf etwa das Doppelte besonders auffgllig war. WELTMA~ V.

1 Vgl. Dermat. Wschr. 130 (1954).

Ta

bd

le 2

. In

der

vor

]etz

ten

Spa

lte

ist

die

Pha

se a

ngeg

eben

, w

iihr

end

in d

er l

etzt

en S

palt

e di

e p~

thol

ogis

eh v

er~

nder

ten

Fra

ktio

nen

in d

er R

eihe

nfol

ge

des

Stk

rkeg

rade

s di

eser

Ver

i~nd

erun

gen

noti

ert

sind

. E

ine

Ver

meh

rung

der

~-F

r~kt

ion

bis

20%

ist

mit

y,

eine

sol

che

yon

20

--3

0%

mit

y,

yon

30--

40%

m

it ~

un

d fi

ber

40%

mit

_~

beze

ichn

et.

Ein

D

ureh

brue

h de

r S

erum

-Pro

tein

e w

urde

m

it

M =

M

isch

liqu

or

beze

iehn

et.

Dad

ureh

dfi

rfte

ein

pat

h. L

iquo

r hi

nrei

ehen

d ch

arak

teri

sier

t se

in,

so d

ab s

ieh

die

Ang

abe

der

rela

tive

n P

roze

ntw

erte

erf

ibri

gt.

Lfd

. N

r,

1.

2.

3.

4.

5.

6.

Patie

nt

Alte

r

St5

. U

. (A

bb.

3)

7J.

Op.

Fr.

(A

bb.

4)

56 J

.

Arl

t. W

. (A

bb.

5)

53 J

.

H6f

. A

n. (

Abb

. 6)

54

J.

Schi

. A.

(Abb

. 7)

56

J.

He.

E.

(Abb

. 8)

62

J.

Dia

gnos

e

Pae

hym

enin

giti

s ha

mor

rhag

ic~

Sar

kom

atos

e de

r H

alsw

irbe

lsau

le

Cra

niop

hary

geom

n.

diag

n. E

ingr

iffe

n

Mul

tipl

e S

kler

ose

Lue

s ce

rebr

i

Lue

s ce

rebr

o-

spin

alis

Vor

beha

ndlu

ng

Zel

len

1/3

16/3

i/3 s/3

46/3

Non

ne

(+)

(+)

(+)

(+)

(+)

(+)

Pand

y

++

+ ++

Mas

tix

U

VT

I

Kaf

ka: A

lb.,

Glo

b., E

.Q.

3,5

0,8

0,22

Ges

. Eiw

. 92

rag

-%

Ges

. Eiw

. 96

rag

-%

2,8

1,1

0,39

Ges

. Eiw

. 3,

9

WaR

L

iquo

r

nego

+--

++

++

Ele

ktro

phor

ese

Phas

e T

yp

] M

, ~Z

I~

~2

1 M

,

1.

-2

M,

Y,

M,

M,

Y

M,

7.

8.

9.

10.

ll.

12.

13.

14.

Ze.

E.

41 J

.

Fa.

E.

70 J

.

Ohm

. E

rna

30 J

.

La.

K.

(Abb

. 14

) 71

J.

l:~e

. V.

28 J

.

Mii

. H

erm

. 45

J.

Sch

w.

M.

37 J

.

Mai

, R

. 68

J.

Lue

s ce

rebr

o-

spin

alis

Lue

s II

I g

um

mo

sa

(Sch

adel

dach

)

Lue

s la

tens

li

quor

posi

t.

Lue

s l~

tens

li

quor

posi

t.

Lue

s ce

rebr

o-

spin

alis

Lue

s ce

rebr

o-

spin

alis

Lue

s ce

rebr

o-

spin

alis

Lue

s ce

rebr

o-

spin

alis

vor

50 J

ahr.

S

chm

ierk

ur

vor

17 J

ahr.

L

II:

3 k

omb.

K

ure

n

3 M

onat

e n

ach

P

. K

ur

2 ko

mb.

Ku

ren

v

or

1 J.

15

meg

a P

enic

illi

n

vor

1 J.

27

meg

a P

enic

illi

n

4 ko

mb.

Ku

ren

1

95

0~

19

51

72

meg

a P

.

249/

3

2/3

8/3

17/3

6t3

~/3

6/3

7/3

-t §

z + + + + +

Ges

. Eiw

. 2,

5

2,8

1,2

0,43

1,2

0,8

0,66

2,2

1,0

0,45

1,3

0,5

0,38

1,2

0,4

0,33

1,0

0,2

0,2

2,3

0,7

0,34

§

++

+

+

+ q

-++

2--

3

2m

3

3-4

4 4 4 4 4

M

M

4:

7

.r 5"

O

2 y

r

Tab

elle

2.

Lfd

. N

r.

15.

16.

17.

18.

19.

20.

21.

Patie

nt

Alte

r

Kr.

J]

i.

56 J

.

En

. C

h. (

Abb

. 9)

51

J.

Sch

w.

F.

51 J

.

Sch

m.

H.

60 J

.

~:~l

, F

r,

Sch

n.

A.

59 J

.

Wed

. A

. 62

J.

Dia

gnos

e

Lu

es c

ereb

ri,

Op

ticu

s A

tro

ph

ie

Lu

es c

ereb

ro-

spin

alis

Tab

es d

ors

.

Tab

es d

ors

.

Tab

es d

ors.

Tab

es d

ors

.

Tab

es d

ors

.

Vor

beha

ndlu

ng

1953

43

meg

a P

enic

illi

n

1925

Sch

mie

rku

r

1948

Mal

aria

19

519

meg

a P

en.

1951

55

meg

a P

enic

illi

n

1941

Mal

aria

1952

ko

mb

. K

ur.

]9

53 7

2 m

ega

Pen

.

1950

--52

5 k

om

b.

Ku

ren

Fo

rtse

tzu

ng

.)

Zel

len

No

nn

e P

andy

9/3

~ +

58/3

+

+

+

5/3

~ +

4/3

/g

+

12/3

~

+

6/3

~ +

28/3

~

+

lVla

stix

w--

/--

W--

V-/

-

Kaf

ka:

Alb

., G

lob.

, E. Q

.

2,7

1,3

0,5

1,4

1,1

0,78

2,4

1,4

0,58

1,6

1,9

1,2

2,0

0,8

0,4

Wal

t L

iquo

r

++

++

++

++

§2

47

+:+

Ele

ktro

phor

ese

Pha

se

Typ

4 7

5 7_

4 7 7

4--

5

7 7

4 5

7

~

.)2.

,)3.

,)4.

~5.

~6.

~7.

18.

.~9.

~i.

A.

56 J

.

l/i.

P.

(Abb

. 16

) 62

J.

)r.

E.

(Abb

. 15

) 56

J.

gieg

. A. (

Abb

. 17

) 60

J.

~5. K

. (A

bb.

13)

54 J

.

~i. W

. (A

bb.

10)

50 J

.

KI.

W.

(Abb

. 11

) 53

J.

ge.

W.

(Abb

. 12

) 48

J.

['ab

es d

ors.

rabo

parM

yse

Cab

opar

alys

e

Sues

eer

ebri

, U

berg

ang

in p

ro-

gres

sive

Par

alys

e

)rog

r. P

arM

yse

)rog

r. P

aral

yse

)rog

r. P

aral

yse

prog

r. P

ur~

lyse

915

2 S

ehm

ier-

ku

ren

950

i2 m

ega

Pen

icil

lin

.> Ja

hre

lang

W

ism

u~

95

0

Mal

aria

, 19

53 P

enic

illi

n

. Z

t. i

. B

eh~

ndl.

/3

~/3

'~8/3 ~/3

~/3

6/3

41/3

~/3

,o

(4)

++

4-

-I-

-I-

+ §

-7-

§ +

+

+ +

++

f

f

,0

},48

,2

,9

,58

,5

,0

b,66

,9

,2

y65

'~6

;,2

',89

,1

:,1

:,8

,3

,0

y7

h -I

-+

++

4--

4 -4

Y 2T

JT

;T

=

::7 5"

"V

.'5"

5.

J~

458 A. K~ArP:

Der Lumbal- sowohl als auch der Zisternenliquor ergab den in Abb. 4 dargestellten Befund. Es handelte sieh hier offenbar um einen ,,Stop- liquor". Dal~ oberhalb des Stops derselbe Eiwei•befund erh~lten wurde, is~ dureh die Lage der Punktionsstelle in der N~he des K_rankheitsherdes zu erkl~ren. Die V-Fraktion fehlte im Lumballiquor vSllig, im Zisternen- liquor war sie eben nachweisbar. Die Liquorelektrophorese zeigte ein der Serumelektrophorese ahnliehes Bild. Die Mastixreaktion ergab eine tiefe Zacke im linken Teil. Das Gesamteiweil~ war stark vermehrt, wobei diese Vermehrung Albumine und Globuline in gleieher Weise betraf. Man wird auch hier wieder einen Durehbruch der Serumproteine in den Liquorraum annehmen mfissen. Dieser Durehbruch der Serumproteine ist durch den Stop und durch die Behinderung der Liquorzirkulation allein nicht in befriedigender Weise zu deuten. Man mull vielmehr an- nehmen, da~ es infolge Kompression zu einer venSsen Stauung und damit zu einer vermehrten Transudation yon Serumbestandteflen in den Liquorraum gekommen ist. Dies wurde yon K ~ x A , WALT~, M~YE~ u.a . auf Grund anderer Befunde angenommen. Die Liquorelektro- phorese bringt eine weitere Stfitze fiir diese Anschauung.

Die Bezeiehnung ,,Stop-" oder ,,Sperr-Liquor" diirfte nicht immer ganz zutreffend sein, da man dasselbe Liquorbild auch bei einer nur partiellen Einengung des Wirbelkanales, ohne da~ ein vollst~ndiger Stop bestehen mul~, beobachten kann. Es wird sieh daher eher empfehlen, die Bezeichnung ,,Kompressionssyndrom" oder ,,Stauungsliquor" zu ver- wenden. Damit zeigen die Liquorver~nderungen beim Kompressions- syndrom und bei der Meningitis eine gewisse J~hnlichkeit insofern, als bei letzterer sich ebenfalls ein Durchbrueh der Serumproteine in den Liquor- raum finder. Dies weist darauf bin, dab das pathologisch-~natomische Substrat an den Gef~l]en bei beiden Erkrankungen eine gewisse Ahnlieh- keit besitzt. Auch beim Kompressionssyndrom kommt es zu einem peristatischen K_reislaufzustand und damit ebenso wie bei einer Entziin- dung, zu einer vermehrten Durchl~ssigkeit der Gef~l~e. Dies hier gegebene Beispiel zeigt, dab eine Beurteilung der LiquoreiweiI~werte lediglieh auf Grund der relativen P, rozentzahlen, wie sie durch die Papierelektro- phorese erhalten werden, nicht stat thaft ist. Die Prozentzahlen sind n~mlich in diesem Falle, 5hnlich wie in den F~llen yon EWERBECK, ebenfalls normal. Die Betraehtung der Kurve und des Originalstreifens ergibt jedoch eine Abweichung yon der Norm, wie wir sie in unserem zah]reichen Untersuchungsgut bei normalem Liquor nicht fanden. Andererseits w~re auch eine normale Aufteilung des LiquoreiweiBes in die einzelnen Fraktionen bei erhShtem Gesamteiweil3 ein besonderes Ergebnis, das man keinesfalls a]s normal bezeichnen daft. Man kann also nicht sagen, dal] die Liquorelektrophorese hier keinen Befund ergeben habe.

(~ber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinglis. 459

(Tab. 2, Nr. 3, Abb. 5) A. W. : 53 j~hriger Elektromonteur mit einem cystischen Hypophysentumor (Craniopharyngeom). Der Zisternenliquor ergab anfangs nur eine geringe Abweichung yon der Norm. Zellzahl 16/3, NONNE und PAz~I)r + , Eiweil]. 45 rag-%. Normomastixreaktion ganz geringe Linkszacke. Nach einer Enceph~lo- graphie und einer Arteriographie wurde kurz vor der Hirnoperation eine Liquor- untersuchung vorgenommen 1. Der Liquor zeigte den in Abb. 5 dargestellten Befund.

Abb. 5. Liquor nach Encephalo- und Arleriographie bei Craniopharyngeom (SOP). Gesamteiwei2 : 92 rag-%.

Liquor %: V: 2,4: Alb.: 34,5, ~x-: 14,2, a2-: 11,2, fl-: 14,2, ,/-Glob.: 23,5 Serum % : 52,0 6,0 10,5 11,5 20,0

Abb. 6. Liquor bei multipler Sklerose (LP). Gesamteiweifi: 96 rag-%. Liquor %: V: 0:6, Alb.: 52,5, ~i-: 11,5, ~:-: 8,2, fl-: 9.8, ~,-Glob.: 17,4 Serum % : 44,4 7,6 11,3 12,0 24,7

wohl k a u m feh], wenn wir die s t~rkere Durchl~ss igkei t der Blu t l iquor- schranke, wie wi t sie aus dem E l e k t r o p h e r o g r a m m ablesen kSnnen, auf die d iagnos t i schen Eingriffe zuriickffihren.

(Tab. 2, Nr. 4, Abb. 6) HSf. An. : 54j~hrige Hausfrau. Seit 10 Jahren multiple Sklerose. Jetzt v~ieder frischer, akuter Schub.

1 Diese beiden Falle (Tab. 1, Abb. 3 u. 4) Vel'dal~ken wir der neurochirurgischen Universit~ts-Xlinik (Dir. Doz. Dr. MER~E~) und der medizinischen Universit~ts- Klinik (Dir. Prof. Dr. Bi)~GE~), woffir wir unseren besonderen Dank aussprechen.

Arch. klin. exp. Derm., Bd. 201. 32

460 A. K~Asr:

Auch hier finder sich ein ,,serum~hnliches" Bild mit besonders deutlichem Hervortreten der ~1- und ~2-Globuline. Die T-Zgcke ist nicht in typischer Weise vorhanden. Die y-Globuline sind vermehrt, jedoeh nich~ in der exeessiven Weise wie es yon STEGEtr und I-I. B A ~ bei dieser Erkrankung beschrieben wurde. Die Mastixreaktion ergibt wieder eine Mittelzaeke. Gesamteiwei~ stark vermehrt. Dies weist darauf hin, dab man bei dieser Erkrankung im akuten Stadium eine mehr entzfind]iche Eiweil~konstellation findet. Erst im weiteren Verlauf dfirfte es dann zn der beschriebenen, erheb]ichen y-Globulinvermehrung kommen. Dabei kommt wieder die eigentliche Liquoreiweil~konstellation zum Vorsehein, was sich besonders in einem Wiedererseheinen der T-Fraktion kund~ut.

An Hand dieser 4 Beispiele seien die elektrophoretischen Befunde demonstriert, wie man sie bei Erkrankungen des Zentralnervensystems findet, die mit einer erhShten Permeabilit~t der Blutliquorsehranke einhergehen. Aueh die Bespreehung der Meningitis wfirde hierher gehSren. Da wir hieriiber noch wenige Erfahrungen besitzen, sei auf die ent- spreehenden Untersuehungen yon STECER, EWERBECK, ~OCHEI~, MAT- ZELT und P~TTS und It. BAUER hingewiesen.

I m folgenden sollen die Eiwei~vergnderungen besprochen werden, wie sie bei luisehen Erkrankungen des Zentrainervensystems gefunden wurden. Hierfiber liegen bisher nur wenige Einzelbeobaehtungen vor (KuTzI:~, SCltEID und VO~KS, N ~ L , H. BAU~R).

Es steht zu erwarten, dal3 sich dureh die Papierelektrophorese eine bessere Unterscheidung ermSglichen l i~ t zwisehen den Erscheinungen, die dem Spgtstadinm der Lues angehSren und solehen, die eher den sogenann~en metasyphilitischen Prozessen zuzurechnen sind.

Auf Grund theoretiseher Uberlegungen sind im sogenannten 3. Sta- dium insbesondere bei der gumm6s-meningitischen bzw. der meningitiseh vasculgren Form der Neurolues ghnliche Elektrophoresebilder zu er- warten, wie sie in Abb. 1--4 gezeigt wurden.

Dal~ tatsgehlieh (allerdings verhgltnism~i~ig selten) so]ehe serum- ghnlichen Elektrophoresebilder des Liquors auch bei der Neurolues und zwar vor al]em bei v6llig unbehandelten Patienten vorkommen k5nnen, sei - - unseres Wissens erstmalig - - an Hand der drei folgenden Fg]le demonstriert.

(Tab. 2, Nr. 5, Abb. 7) Schi. A.: 69jghriger Rentner, vor 20 Jahren Schlag- anfall mit Halbseitenlghmung, die jetzt noch nachweisbar ist. Die neurologischen Symptome sind als Restzustand dieser Halbseitenlghmung aufzufassen. Eine Unter- suchung auf Lues hat dumals nicht sta~tgefunden. Psychisch un~uff~llig.

Die Serumeiweii~werte zeigen eine ~ - und ~-Globulinvermehrung. Die Liquorelektrophorese zeigt ein deutlieheres Hervortreten der ~ und ~.~-Zacke, die y-Globuline sind erh6ht, die fl-Globuline vermindert, die w-Zacke ist nieht naehweisbar. Mastixreaktion: geringe Linkszaeke.

fdber die P~pierelektrophorese des Liquor cerebrospinalis. 461

Gesamteiweil3 s tark vermehrt, Eiweif]quotient nur leicht erh6ht. Dies wiirde f/it eine mehr entziindliehe, mit Exsudation einhergehende Eiweig- konstellation spreehen. Fiir eine luisehe Erkrankung des Zentrahmrven- systems sprieht der positive Wa.l~.-Befund im Liquor. Dies ist j edoeh night ganz sicher, da denkbar ist, dab es bei einer erhShten Durehl/~ssigkeit der Blutliquorschranke aueh zu einem ~'bertr i t t der Luesreagine in den Liquor kommt, ohne dab eine luisehe Erkrankung /~ des ZNS bestehen mug. Dies wird jedoeh in der t/fuorWaP..~- gegel nut dann beobaehtet, z e~/en/.~.oo wenn die St6rung der Per- meabilit/~t eine ganz erheb- liehe ist, wie man sie z.B. beim Kompressionssyn- drom findet.

Ein Fehlen bzw. eine Verminderung der r -Frak- tion karm nut dann in die- se~ Weise diagnostiseh ver- wertet werden, wenn aueh noeh andere Zeiehen fiir ein mehr akutes Zustands- biId und einen Durehbrueh des 8erumproteins spreehen wie z . B . eine absolute Albuminvermehrung und ein deutliehes Hervortreten der ~.Globuline. Denn es kann vorkommen, dab die v-Fraktion aueh bei nor-

Abb. 7. Liquor bei Lues eerebri (SOP). malem Liquor nieht z u Liquor %: V: 0,6, AIb.: 4~3,0, al-: 11,0, a~-: 12,0, sehen ist und z w a r d a ~ n u , Serum %: 48,0 8,0 10,0

Liquor %: fl-: 14,4, y-Glob.: 19,0 w e n n d i e Ausgangsmenge Serum %: 12,0 22,0

zu gering war. Bei patho- Iogisehem Liquor ist also ein Fehlen der r-Frakt ion in1 Elektrophoresebild nieht darauf zurfiekzuf/ihren, dag sie in diesem Falle iiberhaupt nieht vor- handen war, sondern dab sie an der allgemeinen EiweiBvermehrung nieht in dem MaBe teilhat, wie z. B. die Albumine oder die anderen Globuline. Man muB beriieksiehtigen, dal] man bei stark pathologisehem Liquor mit boben GesamteiweiBwer~en oft mit eirter Ausgangsmenge yon 2- -3 ems arbeiten muB, um eine zu starke Proteindiehte zu vermeiden. Bei dieser Ausgangsmenge werden abet die V-Fraktion, die c~-Fraktionen, die

32*

462 A. K~AP~:

v-Frakt ion und die y -Frak t ion nur dann deutlich dargestellt, wenn sie erhSht sind.

(Tab. 2, Nr. 6, Abb. 8) He. E.: 62j/~hriger Reiehsbahnangestellter. 1918 Go., fiber hdsche Infektion nichts bekannt. Positive Wa.g. im Serum zuf~l]ig festgesteUt. Keine neurologischen oder psyehisehen ,Ausfallserseheinungen. Keine tastbaren Lymphknoten.

Aueh bier finder sich ein serum/~hnliehes Elektrophoresebild mit einer y-Globul invermehrung und einem deutl ichen Hervor t re ten der c~-Frak-

Ze/len: ~s /Vonne:(+) land/,.

6"esaml-s HKR.. -H-

E #ornTo-mastl2

Abb. 8. Liquor bei Lues cerebrospinalis. Liquor %: Alb.: 51,5, al-: 4,1, ~a-: 9,2. fl-: 9,0, ~-: 4,4 Serum % : 49,0 6,8 10,3 12,9 Liquor %: 7-Glob.: 21,0 Serum % : 21,9

tionen. Die T-Fraktion ist lediglich als Differenzfliiche zwisehen fl- und 7-Globulinen naehweisbar. I m Elektropho- resestreifen se]bst ist sie nicht in typischer Weise vorhanden. Die Zellzahl betr/~gt 46/3, das Gesamteiwei$ war mit 3,9 Teil- strichen nach KArmA stark erhSht. Der Eiweil~quotient konnte in diesem Falle wegen einer zu geringen Liquormenge nicht mi tbes t immt werden. Die Mast ixreakt ion zeigt eine etwas nach der 1Vfitte zu ver- schobene, tiefe Linkszacke. I m Serum lediglieh eine leiehte ~- und y- Globulinvermehrung.

(Tab. 2, Nr. 7) Ze. E.: 41j~h- rige Hausfrau, 1935 Go. Positive Seroreaktionen zuf~llig entdeekt. Noch nie behandelt. Keine neuro- logisehen und psychischenAusfalls- erscheinungen. Keine tastbaren Lymphknoten.

Auch hier finder sich ein/~hnliches Elektrophoresebild, wie in beiden vorangegangenen F~llen. Die hohe Zellzahl weist auf eine besondere Beteiligung der Meningen hin. Das GesamteiweiB is~ mit 2,5 Teilstriehen m/~$ig erhSht. Die Mastixreaktion ergibt demgem/s nu t eine leichte Links- zacke. Aus Raumersparnis sei dieser Fall nur in der Tabelle angeffihrt.

Ein ~hnliches Liquorbild, wie im letzten Fall land sich bei einer 70 j/ihrigen Rentner in (Tab. 2, l~r. 8, Fa. E. :) mit einer Lues I I I gummosa des Sch/ideldaches. Die RSntgen-Aufnahme des Schiideldaches lieI~ einen Knoehenbefal l in der Gegend des rechten Scheitelbeines erkennen, wobei die Tabula externa zerst5rt war, w/~hrend die Tabula interna auf der RSntgen-Aufnahme in takt ersehien. Auffi~llig war in diesem Falle die

Uber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinMis. 463

geringe Zellzahl (LP 2/3). M6glicherweise ist hier das Liquorbild dutch eine meningitisehe I~eizung yon Seiten des Knoehengummas mit beein- fluGt. Es ist abet auch denkbar, dab noch anderenorts (Wirbelkanal.~) Gummen bestehen, die zu einem Kompressionssyndrom und damit zu der , ,eyto-albumingren" Dissoziation gefiihrt haben, wie sie in diesem Falle bestand. Die R6ntgen-Aufnahmen des gesamten Skeletes gaben aller- dings daftir keinen tIinweis.

Diesen bisher gezeigten Befunden seien andere gegeniibergestellt, deren besonderes Charakteristieum die 7-Globulinvermehrung ist. Die V-Fraktion und die ~-Globuline zeigen ein Verhalten, wie es ffir den normMen Liquor besehrieben wurde. Die v-Fraktion ist in der I~egel vorhanden oder kann sogar vermehr t sein. W/~hrend nun bei den anfangs geschilderten Erkrankungen die EiweiGvermehrung auch die Albumine betrifft, ist bei den jetzt zu beschreibenden Befunden eher eine relative Albuminverminderung vorhanden. Dies wfirde abet bedeuten, dag der absolute AlbumingehMt des Liquors normal bzw. nur leieht erhiiht ist. H a t man nur wenig Liquor zum Einengen genommen (2--3 ema), so kann es vorkommen, dab die ~1- und c~-Fraktionen fiberhaupt nieht darge- stellt sind, w~hrend die 7-Globuline aueh noeh bei geringeren Mengen naehweisbar bleiben. N immt man yon normalem Liquor nur 2 - -3 cm a als Ausgangsmenge, so sind Iediglieh die AIbumine und fl-Globuline ats Streifen bzw. Kurvengipfel dargestellt. Dies Mles sprieht dafiir, daG bei dieser Gruppe yon Erkrankungen haupts/~ehlieh die y-Globuline vermehrt sind, w~hrend die Albumine, al- , %- und fl-Globuline absolut gerechnet weir weniger quant i ta t iv verandert sind.

Ein besonders eindrueksvolles Beisl0iel einer ),-Globulinvermehrung ist der ngehste Tall.

(Tab. 2, Nr. 16, Abb. 9) En. Ch.: 51ji~hrige tIausfrau, vor 25 Jahren Lues- infektion, damals mit einer Schmierkur behandelt. Anfang 1954 Doppeltsehen. Pupillen li. etwas gr6ger als re. und leicht entrundet. Lieht- und Konvergenz- reak~ion regelreeht. PSt~ seitengleich, schwaoh ausl6sbar. ASI~ prompt und seiten- gleich. Psychisch o. 13. Sprache intakt. Liquor: 58/3 Zellen, Mastixreaktion: schmMe, tiefe Linkszacke. GesamteiweiB und Eiweigquotient naeh tf~FKA erh6ht.

Auf Grund dieser Werte in Verbindung mit der positiven Wa.I~. und dem klinisehen Befund war am ehesten an eine Lues eerebrospinalis zu dew,ken. Die Liquorelektropborese mit 5 cm 3 Ausgangsmenge ergab ein Eiweigbild, wie es auf Grund der anderen Liquorbefunde nicht zu erwarten war. Es zeigte sich eine ganz erhebliehe 7" Globulinvennehrung, wie man sie im Serum nut selten finder. Bei dieser ganz enormen y-Glo- buIinvermehrung sind die fibrigen Fraktionen kaum mengenm~13ig ver- ~ndert. Die relatigen Prozentwerte shad zwar erheblich vermindert, man mug abet beriieksichtigen, dab der GesamteiweiGwert etwa um das zwei- bis dreifache vermehrt ist.

464 A. K~Aee:

Es sei zur Diskussion gestellt, ob man in diesem FMle auf Grund des EiweiBbildes eine Lues cerebrospinalis annehmen soll oder ob man nicht doch besser dieses Krankheitsbild trotz Fehlens Minischer Symptome zu den metaluischen Erkrankungen reehnet, da gerade ffir diese die 7-Glo- bnlinvermehrung typiseh zu sein scheint. Auf Grund unserer bisherigen Kermtnisse d/irfte es sich hier um eine Reaktionskonstellation handeln, wie sie yon W u ~ a A ~ N und WU~DElCLY unter dem Typ der Leber-

Ll'~UOr WZ2.'-H-++ Zellen:

Abb. 9. Liquor bei Lues cerebrospinalis (SOP). Liquor %: V: 1,6, Alb.: 15,0, ~1-: 4,3, a~.-: 8,2, fl-: 9,7 Serum % : 36,7 8,9 15,2 14,5 Liquor %: ~-: 7,2, v-Glob.: 54,0 Serum % : 25,4

keine nennenswerten neurologisehen Ausf~lle m6glieherweise mit einer Lokalisation dieser Hirnregionen" zu erkl~ren.

cirrhose beschrieben wurde und wie man sie auch im Serum bei chro- nischen, langdauernden Entziindungen in ~hn- licher Weise finden kann (Sepsis lenta, chronische Polyarthritis, Lupus erythematodes acutus, schwere indurative Tu- berkulose u. a. m.). Da man auch bei der Para- lyse eine solche chro- nische Entziindung be- sonders urn die GefiiSe herum mit einem histio- cyt~ren und plasmazell- reichen Granulationsge- webe und degenerativen Erscheinungen am Ner- venparenchym finder, w~re dieser Fall eher als eine progressive Para- lyse anzusehen. Dag keine psychischen und beobachtet wurden, ist Prozesse in ,,stummen

Weitere Beispiele fiir eine 7-Globulinvermehrung bei metaluisehen Erkrankungen sind folgende:

(Tab. 2, Nr. 27, Abb. 10) Ri. W.: 50jghriger Paralytiker mit ausgedehnten Wesensvergnderungen. Uber luische Infektion nichts bekannt. Bisher noch nicht behandelt 1.

1 DJesen und die beiden n~chsten F~lle verdanke ich Herrn Prof. SucKow (Psyohiatrische Univ.-Klinik), wofiir ich ibm besonders zu Dank verpflichtet bin.

Uber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinalis. 465

Der Liquor zeigte eine Pleoeytose yon 86/3, die Mastixreaktion ergab eine maximal tiefe und breite Linkszaeke, die EiweiBwerte naeh KArt~A waren stark erh6ht, ebenfalls aueh der Eiwei6quotient. Die Wa.t~. war bereits mit 0,1 ems Liquor stark positiv. Das Liquorelektropherogramm ergab eine hohe spitz- gipfelige y - Globulin- zaeke, wie man sit bei einemy-Plasmoeytom zu sehen gewohnt ist. DaB die relativen Prozent- werte ffir die },-Globu- line (21~ nicht starker erhSht waren, liegt eiu- mal an der sehmalen, spitzen Kurve dieser Fraktion, zum anderen aber an der gleichzeiti- gen Vermehrung der ab- soluten Albuminwerte. Diese Albuminvermeh- rung in Verbindung mit der Zellzahl ist mSg- licherweise in Verbin- dung zu bringen mit einer vermehrten Durch- l~ssigkeit der Blutliquor- sehranke.

Besonders interes- sant ist an diesem Fglle das Verhalten der Glo- buline im Bereieh der fl-Fraktion. Wir finden

Z/guor WAR. ' . J i l Ze / /en . . A/bum/n : 3,,6 Y/obuh'n.' 3,,2 E~: 48S

Normo-fnastix

Abb. 10. Liquor bei progressiver Para lyse (SOP).

Liquor %: Alb.: 40,0, c~ 1-: 6,5, c~2-: 6,3, fl-: 9,0, ~-: 16,7, },- Glob.: 21,5

hier einen niedrigen Gipfel, der etwa der eigentliehen fi-Fraktion ent- sprechen wiirde und einen h6heren und breiteren Gipfel, der etwa im Bereieh der ~-Fraktion liegt.

Die T-Fraktion ist also hier mengenm~gig erh6ht. Wit m6ehten annehmen, dab diese Vermehrung zusgtzlieh dutch Luesreagine bedingt ist, da die hier dargestellte T-Fraktion im Gegens~tz zum normalen Liquor besonders breit und inhomogen zusammengesetzt ist. Dutch amerikanisehe Autoren ist naehgewiesen, dab ein Teil der Luesreagine zwisehen fl- und y-Globulinen, also etwa im Bereieh der r-Fraktion, wandert. MSglieherweise stellen sieh im Liquor manehe Antik6rper besser dar, Ms im Serum, da der prozentuale Anteil der AntikSrper an dem

466 A. KI~APs

Zellen: ~z ~ONNe:

!r fon~" +~- 6'esorz/-Ei~/eJ7]." ~0

12 Slobuhk; 3, q ,4lbuln/k; 1,1

s ze "

GesamteiweiB im Liquor wesentlieh gr5Ber ist, als im Serum. Durch die Elektrophorese werden nur solche EiweiBfraktionen getrennt darge- stellt, deren Anteil an dem GesamteiweiB mindestens 2~o betrKgt. Trotz einer starken AntikSrpervermehrung im Serum werden diese kaum erfaBbar sein, da ja das GesamteiweiB verhKltnism~Big hoch ist, so dab diese AntikSrper selten mehr als 2% des GesamteiweiBes erreichen. I m

Liquor liegen die Verh~ltnisse infolge eines verhi~ltnism~Big geringen Gesamt- eiweiBgehaltes ganz anders.

(Tab. 2, Mr. 28, Abb. 11) K1. W.: Es han- delt sich hierbei um eine noch nicht behandelte, schwere, progressive Paralyse mit expansiver Stimmungslage, Gr5Benwahnideen und Silben- stolpern bei einem 53jahrigen Manne. ~ber Luesinfektion war nichts bekannt. Seroreak- tionen stark positiv. Die Serume]ektrophorese ergab ein vSllig unspezifisches Bild mit einer leichten y-Globulinvermehrung. Masfixreak- tion: maximal breite und tiefe Linkszacke, Zellzahl stark erhSht, ebenfalls das Gesamt- eiweiB und der EiweiBquotient. Wa.R. bereits mit 0,1 cm a Liquor stark positiv.

Die Liquorelektrophorese zeigte ein Bild, wie wir es bisher in ~hnlicher Form nur im Serum bei einem 7-P]asmoeytom beobachten konnten. Sehr starke 7-Gl~ bu]invermehrung. ~ b e r die tt~lfte des gesamten LiquoreiweiBes zeigte die Wan- derungsgeschwindigkeit der Y- Globuline. Auch die fl-Globuline sind erhSht. Ob

*bb. 11. abet diese ErhShung mehr die fl- oder die Liquor bei progressiver Paralyse.

Liquor %: Alb.: 13,0, ~,-: 2,1, a~-: 1,8 T-Fraktion betrifft, i s t a u s d e m vorliegen- Serum %: 49,0 5.S 1,,2 den Diagramm nicht sicher zu differen- Liquor %: fl-: 26,0, y-Glob.: 5%0 8eru~ % : 10,8 23,2 zieren, da es infolge starker 1)roteindichte

in diesem Bereieh zu keiner weiteren Anftrennung gekommen ist. Von den ~-Globulinen steigt die Proteinkon- zentration kontinuierlich an, um dann in den steilen Gipfel der fl- Globuline fiberzugehen. Dieser kontinuierliehe Anstieg der Elektrophoresekurve zwisehen fl- und y-Globulinen dfirf~e auch hier ghnlich wie im vorher- gehenden Falle darauf zurfiekzuffihren sein, dab sich in diesem Bereich besondereAntikSrper (mSglicherweiseLuesreagine) mit dargestellt haben. Durch dieseAntikSrper ist es zu einer Ausfiillung der zwischen/7-Komplex und y-Globulinen sich normalerweise befindlichen C~sur gekommen. MSg- licherweise besteht also bei solchen l~gllen mit einem hohen Protein- gradienten im Bereieh der T-Frak~ion eine besonders starke Konzentrat ion

Uber die Papierelektrophorese des Liquor eerebrospinalis. 467

yon Luesreag inen bzw. Immunglobu l inen . Daffir spr ieht , dab bei d iesen be iden K r a n k e n die W a . g . bere i ts mi t 0,1 em a L iquor sehr s t a rk pos i t iv ausfiel. Ahnl iche Verh~l tnisse fanden sich bei e inem 48 j~hrigen P a t i e n t e n mi t einer mehr d e m e n t e n F o r m einer progress iven Para lyse , der gerade mi t e iner Ma la r i aku r behande l t worden war und zur Zei t der Punkgion noeh eine Penie i l l inkur erhiel t (Abb. 12, Te. W.) .

Auff~llig is t a l lerdings an diesem Fal le , dab die s t a rk ve rmehr t en y -Globul ine einen wesent l ieh bre i te ren Gipfel bi lden, im Gegensatz zu dem spi tzen Gipfel bei den be iden vorhergehenden F~l len t. Aueh b ier f inder sieh ein/i, hn l ieher Anst ieg der K u r v e yon den fl- Globul inen zu den r -Globu] inen mi t einer deut l iehen Pro te inver - mehrungzwisehenf l - und T-Frakt ion .

A u f Grund dieser 3 Beobaeh tungen mSch- ten wir annehmen, dab dieser Befund einer ho- hen P ro t e ind i eh t e im Be- reich der T-Frak t ion f a r die progress ive Pa ra ly se t yp i seh ist.

Ob dieser Proteinfaktor mit der normMenT-FrM~tion v611ig identisch ist, mug

///,;,~~ +H+

AID.: s,3 Bloh:i,o

Abb. 12. Liquor einer in Behandlung beflndlichen progressiven Paralyse.

Liquor %: V: 1,2, Alb.: 22,0, a~-: 4,6, a=-: 11,8, fl-: 7,6, ~-: 9,3, y-Glob.: 43,5

bezweifelt werden. Der Einfachheit halber haben wir ihn in der Tabelle und in der Abbildung zu T gerechnet. Es ergibt sich also in diesen Fallen eine Vermehrung der r-Fraktion. Im Fall 28, Abb. 11, al]erdings stellte sich aus den angeftihrten Griinden diese vermehrte l%aktion nicht selektiv dar, sondern sie schlie8t sich ohne Zwi- schenraum an die fl-Fraktion an.

(Tab. 2, Nr. 26). In Abb. 13 (RS. K.) sei der Liquor einer behandelten pro- gressiven Paralyse gebracht. Der Pat. war vor 3 Jahren mit einer Malariakur und vor 1 Jahr mit einer Penicillinkur behandelt worden. DaB es sich hier anfangs um eine ahnliche EiweiBkonstellation gehandelt hat, wie in den 3 vorhergehenden Fallen, kann man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf Grund der Mastix- reaktion vor der Behandlung annehmen. Nach der Behandlung zeigte das Elektro- phoresebfld, das mit 7 cm 3 Liquor gewonnen wurde, ]ediglich eine y-Globulin- vermehrung yon 22,0~o. Alle anderen Fraktionen haben sich genau in derselben Weise dargestellt, wie wires beim normalen Liquor finden. Man beachte besonders die undeutliche Darstellung der %-Globuline.

Ahnl iehe Bi lder f inder m a n immer wieder bei der behande l t en Neurolues , wobei die y -G lobu lk lve rmehrung je naeh Anfangsbefund,

1 Der breite Gipfel kSnnte aueh kfinstlieh dureh die geringe Aufgragsmenge in diesem Fall hervorgerufen sein.

468 A. KNAvV:

Erkrankungs- , Behandlungs-Dauer und Art verschieden hoch ist. Den- selben Befund finder man abet aueh bei einer Lues latens sp/~t mit einer Lueszacke und einem posit iven Wa.R. im Liquor. Dabei ist die Zellzahl nur leicht erhSht, bzw. normal. Am h/~ufigsten zeigt sich diese EiweiB- konstellation bei Kranken, die frfiher einmal mi t Salvarsan ungenfigend behandelt worden sind, w/~hrend man bei v611ig unbehande]ten Kranken eher die anfangs gesehilderte EiweiBzusammensetzung antrifft. Daffir

folgendes Beispiel einer liquorposi-

/

Livuor ViaJP- +-~ Zellen : Album/n:/,5 Clo~uh~." /,O [ Q.. om~

kiormo-masli2 vor n~ch ZTek &n dluz#

Abb. 13. Liquor einer behandelten progressiven Paralyse.

Liquor %: V: 2,9, Alb.: 39,8, ~ - : 5,6> a~-: 5,1 Serum % : 52,2 4,2 9,6 Liquor %: fi-: 15,4, ~-: 9,2, ~,-Glob.: 22,0 Serum % : 12,3 '21,7

r iven Lues latens:

(Tab. 2, Nr. 10, Abb. 14) La. K. : 7i j/~h- tiger Mann, der vor 17 Jahren wegen einer Lues I I m i t 3 kombinierten Kuren behandelt worden war. Psychiseh und neurologisch o. B.

Auch hier finder sich ein i~hn- liches Bild wie im vorigen Fall. Die y-Globuline sind deutlieh vermehrt , wi~hrend das fibrige Elektrophorese- bild vSllig normal ist. Weitere F/file dieser Ar t sind in der Tabel]e mit angeffihrt.

Leider kSrmen wir fiber einen tm- behandelten besonders ausgepr/igten Fall yon Tabes dorsalis nicht berich- ten, wohl aber fiber einige Fi~lle mit Taboparalyse.

(Tab. 2, I~r. 24, Abb. 15) Dr. E. �9 56 j/~h- rige Zeitungsverk/~uferin. Luische Infek- tion vor 40 Jahren, bisher nie spezifisch be- handelt. Demenz, VergeBliehkeit, Sprach- st6rung, A~aYLL - RO~TSON positiv. PSR und ASR fehlen. Der Liquor ergab eine ]eichte Ze]lvermehrung, eine maximal

breit~ und tiefe M~stixkurve und eine Eiweil]vermehrung mi~ eirtem E~weiB- quotienten fiber 1,0.

Das Elektrophoresebild zeigt eine ziemlich starke Y-Globulinvermeh- rung. Die V- und ~-Fraktion liegt an der unteren Grenze der Norm, die ~2-Fraktion ist deutlieher als normal dargestellt. Dies weist da rauf bin, dab es sich hier um einen Ubergang yon einem mehr meningitischen in ein mehr chronisches proliferatives Stadium handelt.

Einen Behandlungserfolg bei einem 62j~hrigen Schlosser mit einer Tabopara- lyse 2 Jahre nach 12 Mega Penicillin, Bi und Jodk~li zeigt Abb. 16, Tab. 2, Nr. 23 (J/~. P.): Die maximal tieib und breite Normomastixreaktion vor tier Penicillin- behandlung ist mit angegeben, w/~hrend die Liquorelektrophorese erst 2 Jahre nach der Behandlung angestellt wurde.

Uber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinalis. 469

Bis ~uf eine leichte Vermehrung der y-Globuline ist der Liquor als normal zu bezeichnen. Diese leichte Globulinvermehrung bleibt noeh lunge als Restzustand einer metaluischen Erkrankung bestehen, w~h- rend die tibrigen Liquorsymptome sich bis auf zweife]haft bis schwach positive serologische Luesreaktio~mn ~uch nach einer ausreichenden Penieillin-Behandlung - - ~hnlieh wie naeh einer Malariakur - - in einem hohen Prozentsatz (etwa in 80~o der Fg]le) zurfiekbilden.

Soh]ieBlieh sei der Liquor- befund einer 60jghrigen Haus- frau mitgeteflt (Tab. 2, Nr. 25, Abb. 17 [Rieg. A.]), die vor etwa 20 Jahren dureh ihren Ehemann infiziert wurde. Ehe- mann an Paralyse gestorben. Sie selbst wurde anderenorts seit 2 Jahren nur mit Wismut behandelt. Seit 2~-3 Monaten zeigte die Kranke Verfolgungs- wahn, Selbstmordabsichten, so dab die Einweisung erfolgte. Es fund sich eine sehwere Spraehs~Srung. Verlangsamung ira Denken und Wahnideen. Neurologisch: Gesteigerte PSI~ mit Klonus und positivem BA- BISSKI, SO d~B eine progressive Paralyse anzunehmen war.

Die normale Zellzahl diirfte in diesem Falle auf die gtinstige Beeinflussung einer Begleitmeningitis durch das Wismut zuriick- zuffihren sein, ebenfal]s die norma]en Verhgltnisse im Bereieh der a-Globuline.

a,8

o,6 Ze//en." ~- A/bumik: 2,2 Globuli'lT." 1,0

illorrno-mast/x

Abb. i4. Liquor bei Lues la~ens liquorpositiva (SOP). Liquor %: Alb.: 41,5, a,-: 5,6, ~.-: 11,3 Serum % : 54,4 5,6 8,2 Liquor %: fl-: 13,0, v-: 9,0. y-Giob.: 19,8 Serum % : 12,0 19,8

DaB sich der Liquor nieht entscheidend gebessert hat, so wie wit es von einer Penieillinkur gewShnt skid, geht aus der noeh verhgltnismaBig hohen y-Globulinzaeke and der maximal tiefen und breiten Mastixkurve hervor.

Betrachtet man die angeftihrten Beispiele yon Liquorver~nderungen im Elektropherogramm insgesamt, so lassen sich bei den Erkrankungen des Zentralnervensystems hinsichtlieh der Untersuehung pathologiseher, durch die Elektrophorese erfaBbarer Liquorver~nderungen ungezwungen sechs Phasen unterscheiden (vgl. Tab. 2). Far versehiedene Krankheiten scheint dabei die Betonung einer bestimmten Phase typisch zu sein, wahrend andere Phasen jeweils nur fliichtig nachweisbar sind. Die 6 Phasen sind etwa folgendermaBen zu eharakterisieren :

470 A. K~APP:

1. Phase. Akute Entzfindung, Gewebszerfall, hochgradige Vermeh- rung der Albumine, ~1- und ~2-Globuline und eine geringere der y-Glo- buline. Erhebllche Durchl~ssigkeit der Blutliquorschranke und serum- ~hnliches Elektrophoresebild des Liquors. Die mehr oder weniger starke Ze]lvermehrung erlaubt die Differentialdiagnose zwisehen Meningitis und Tumoren (Kompressionssyndrom), T-Zacke nieht nachweisbar. V-Fraktion relativ vermindert oder fehlend (Abb. 3 und ~).

2. Phase. Subakute Entzfindung, beginnen- de Bildung yon Immun- kSrpern. Hierbei ~hn- liches Bild wie in der ersten Phase, ~ber deut- liche y- Globulinvermeh- rung (Fall 5--9 der Ta- belle 2).

3. Phase. Subehroni- sche Entzfindung mit beginnender Prolifera- tion. Gesamteiweil3 nicht' so hochgradig vermehrt wie in Phase 1. y-Globu- line absolut und relativ deutlieh erhSht (20 bis 30%). Albumine relativ normal, absolut jedoeh noeh leicht vermehrt. T-Zacke eben naehweis- bar und an der unteren

Abb. 15. Liquor bei Taboparalyse. Liquor %: V: 0,5, Alb." 39,5, ~,-: 4,6, ~2-: 10,8 Normgrenze. V-Frak- serum %: 41,8 8,6 14,4 tion ebenfalls an der Liquor %: fl-: 8,9, ~-: 6,7, ~,-Giob." 29,0 Serum % : 16.5 18,7 unteren Normgrenze

(Abb. 15).

4. Phase. Typ der proliferativen Entziindung. y-Globu]ine in etwa derselben HShe wie bei Phase 3 (20--30%). Ubrige Fraktionen in normaler Weise dargestellt (Abb. 13 und 14).

5. Phase. St~rkste proliferative Vorg~nge (mit erheblicher Bfldung von ImmunkSrpern).

y-Globuline st~rkstens vermehrt, ihr Gipfel fiber den Albumingipfel hinausragend. Albumine relativ und absolut vermindert. Der ~1- und ~2- Gipfel ganz undeutlieh dargestellt, ~hn]ich wie bei der normalen Liquor- elektrophorese, fl-Globuline normal, ebenfa]ls die T-Fraktion. Im ganzen

IJber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinalis. 471

bier bis auf die 7- Globuline ein Bild, wie es der normalen Liquorelektro- phorese entsprieht (Fall 8).

6. Phase. Derselbe Befund wie bei Phase 5, nut ist der Proteingradient, der zwisehen fl- and e-Globulinen wandert, deutlieh vermehrt (Frak- tion T?). (Fall 27, 28, 29, Abb. 10, 11, 12).

Besprechung der Ergebnisse.

Je mehr man sich mit der Papierelektro- phorese des Liquor cere- brospinalis befM~t, um so mehr wi~chst die Hoeh- achtung vor einer ~lte- ten Forschergeneration. lVlit mehr oder weniger empirisch gewonnenen Methoden (Kolloidreak- tionen, Eiweigbestim- mung nach K.~FKA etc.) wurden versehiedene Liquorbilder herausge- arbeitet, deren Giiltig- keit naeh unseren bis- herigen Erfahrungen durch die Liquorelektro- phorese best~tigt wird.

Abgesehen yon den bekalmten Monogra- phien (KAr~_~, DE,ME, WALT~, M ~ ) ist in diesem Zusammen- hang auf die weniger bekannten Arbeiten W. Sc~MlmmS hinzuweisen, der seinerzeit aus Pferde- serum durch Elektro- dialyse reine Albumitl-

L@uornachp. W ~ . , + - Ze//en." 2

3 Albumin.. 2,1 G/obu//~: z,O

IVormo-mgstiJr voP I?Gch

Pen/blTh'n

Abb. 16. Liquor bei Taboparalyse. 2 Jallre nach einer Penicillinkur mit 12 mega (SOP).

Liquor %: V: 1,9. Alb.: 31,0, at-: 8,6, cq-: 12,9, /?-* 13,5, �9 -: 12,7, 7,-Glob.: 19,4

und Globulin-L6sungen hergestellt hat. Im Modellversuch konnte er dureh Misehung der verschiedenen EiweiB- komponenten pathologiseh Kolloidkurven erzeugen. Er betont dab@ dab die ausflockende Kraft yon auf verschiedene Weise hergestellten Globu- linen sehr unterschied]ich sein kSnne. Heute nach etwa 20 Jahren wissen

472 A. KNarr:

wir, dab besonders die 7-Globuline die Stabilitgt einer kolloidalen LSsung vermindern, wghrend die Albumine, ~1- und%-Globuline eher die Sta- bilitgt erhShen. Man wird also bei einer y-Globu]invermehrung, wie man sie bei der Neurolues finder, am ehesten eine Linkszacke bei den Kol]oid- reaktionen finden, deren Tiefe yon dem Grad dieser Vermehrung ab- h/ingig ist.

Bei einer Meningitiskurve mit Albumin- und Globulinvermehrung erhglt man eine Mittel- bis Reehtskurve. Durch {)ber]agerung einer a~e Meningitiskurve mit ei-

her Neurolueskurve k6n- r~ L/wor Was . . , Zgllen" g rvorrno-rnasr/x n e n dann, je nachdem

�9 3

I I Albumin.'f,5 ~ ' ~ w a s gerade fiberwiegt, a~' ] I ~lo~uh',: 1,o ~ die versehiedensten Kur-

�9 ": ' venbilder entstehen. Da-

a~ lagerung so stark sein, dab die Meningitis auf

/ Grund der Kolloid- kurve kaum mehr er- kennbar ist. (Nach links versehobene Meningitis- kurve beiNeurolues nach W . SCHMITT.)

Besonders gut ist dies in Abb. 7 (Lues eerebri) zu

Abb. 17. Liquor bei Lues cerebri mit {Jbergang in progressiver erkennen. W i r h a b e n h ier

Paralyse (SOP). neben e inem mening i t i sohen Liquor %: v: 3,2, Alb.: 27,0, cq-: 8,5, ~2-: 10,2 Bi ld m i t Serodiapedese eine Sermn % : 46,0 6,0 8,0 Liquor %: fl-: 11,0, 7-: 9,5, y-Glob.: 3 0 , 6 y - G l o b u l i n v e r m e h r u n g yon Serum %: 14,0 26,5 19%. Dies bewirkt in der

Mastixreaktion eine Links- zacke. In Abb. 6 (multiple Sklerose) haben wir ebenfalls eine y-Globulinvermehrung etwa in derselben H6he wie in Abb. 7. Die Mastixreaktion ergibt jedoch hier eine Mittelzaeke. Dies ist darauf zurfickzuffihren, dab in diesem Falle die Albuminwerte hSher waren.

Wir sind damit in der Lage, die Art der jeweiligen Ausfloekung auf Grund der Liquorelektrophorese mit einer gewissen Einsehrgnkung vor- auszusagen.

Beziiglieh der KArKaschen EiweiBrelation ist festzustellen, dab ein EiweiBquotient fiber 1 immer eine erhebliche y-Globulinvermehrung an- zeigt, Bei einer %- und %- Globulinvermehrung ist in der Regel der EiweflL quotient nach KAF]~A nicht erhSht, da eine Vermehrnng der ~-Globuline nach unseren bisherigen dnrch Erfahrung gestfitzten Vorstellungen immer mit einem erhShten Durehtritt yon Serum in den Liquorraum verknfipft ist, und damit aueh zu einer Erh6hung der Albumine im Liquor ffihrt.

Uber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinalis. 473

Dadureh gleieht sieh dann die c~-Globulinvermehrung aus und es resul- tiert ein normaler Eiweigquotient.

So finden wit im Liquor einen grunds~tzliehen Untersehied gegeniiber den EiweiBveranderungen des Serums. Bei Letzterem finder sieh nie eine pathologisehe Vermehrung der Albumine, w~hrend dies beim Liquor, vor allem bei der Meningitis, doeh reeht hi~ufig ist. Damit nahern sieh die Verh~Lltnisse im Liquor den Verh~ltnissen im entzfindeten Gewebe. Ahnlieh wie man yon einer Albmninurie (naeh WUHRMANN u. WU~D~RLY besser Proteinurie) in das Gewebe sprieht, kSnnte man den Zustand, daft es zu einem Ubertr i t t aller Proteinfraktionen in den Liquorraum kommt, aueh als ,,Proteinurie" in den Liquorraum bezeiehnen. W~thrend also am fibrigen KSrper eine lokale, akute oder ehronisehe Entzfindung in erster Linie neben Ver~nderung der gewebliehen Proteinzusammensetzung eine Ver~Lnderung der Serumproteine bewirkt (inwieweit hier reaktive oder Austausehvorgi~nge eine lZolle spielen, sei dahingestellt), ist bei Er- krankung des Zentralnervensystems die besonders starke Veri~nderung der Eiweigzusammensetzung des Liquors bemerkenswert. Die Serum- ver~Lnderungen sind in der t~egel gegenfiber den Liquorver/~nderungen unbedeutend, wie aus unseren Abbildungen - - bei denen wit die Prozent- werte der Serumelektrophorese mit angegeben haben - - hervorgeht. Dies besti~tigen aueh die Serumuntersuehungen bei den F/~llen, die nur tabellariseh erfaftt sind.

Wit dfirfen im wesentliehen wohl 2 MSgliehkeiten ffir die Protein- veri~nderungen des Liquors in Betraeht ziehen. Einmal eine Meningitis oder i~hnliehe Zustandsbilder (Kompressionssyndrom), wobei es zu einer direkten Serodiapedese in den Liquor kommt, kenntlieh an dem serum- i~hnliehen Elektrophoresebild. Je naeh Dauer der Erkrankung k6nnen dabei die y-Globuline normal oder vermehrt sein. Die liquor-spezifisehen Fraktionen (V u. z) fehlen dabei oder sind vermindert.

Ein anderes Bild finder man bei den vorwiegend parenehymat6sen Erkrankungen des ZNS. tIierbei sind die 7-Globuline oft erheblieh ver- mehrt, die T-Fraktion ist detltlieh vorhanden, ja sie kann sogar erh6ht sein. Wh" m6ehten annehmen, daft bei dieser zweiten M6gliehkeit eine 6rtliehe, proliferative, ehronisehe Entzfindung besteht, die zu einer lokalen Vermehrung yon y-Globulinen und den ,,nervenparenehym- spezifisehen" Fraktionen V u. T ffihrt. Diese Fraktionen gelangen dann m6glieherweise fiber die Plexus ehoreoidei oder das Ependym der Ven- trikel in den Liquor.

Ob diese Deutung der beiden grundsatzlieh andersartigen Befund- reihen riehtig ist, muft dahingestellt bleiben. Eines kann jedenfalls mit

Anmerkung bei der Korrektur. Ein Teil der c~-Globuline wird durch Ammonium- sulfat nicht gef&llt, wodurch die Abweichun~, des EiweiBquotienten nach KA~A yon dem elektrophoretiseh bestimmten EiweiBquotienten erklgrbar wird.

474 A. K~A~P:

Sicherheit gesagt werden: Die Mech~nismen, mit denen der Organismus diese beiden grundsiitzlich verschiedenen Liquorkonstellationen bewirkt, mfissen verschieden sein.

Bei vSllig unbehandelten Kranken mit Lues latens, Lues cerebri nnd Lues cerebrospinalis findet man ein Elektrophoresebild mit einer deut- lichen, serumi~hnlichen Znsammensetzung, die aber nicht ganz so gus- geprggt ist, wie bei der Meningitis. Dabei sind die y-Globuline bereits deutlich erhSht. Anch wenn in diesem Falle die M~stixreaktion nur eine ,,Lueszacke" zeigt, so wird man dennoch nicht yon einer liquorpositiven Lues latens sprechen kSnnen, sondern man wird solche F~lle als eine meningitische Form einer Lues cerebrospinalis ansehen mfissen, da ja eine Erkrgnkung der Meningen mit Sicherheit anzunehmen ist.

Von einer ]iquorpositiven Lues ]atens m5chten wit nnr dann sprechen, wenn ira Elektropherogramm a]s einziger Befund eine y-Globulin- erhShung bis etwa 20~o besteht, bei sonst normalen Fraktionen. Bcsteht 1--2 Jahre nach der ]~ehandlung noch eine hohe y-Globulinzacke fiber 30~o, so wird man eine Liquorsanierung noch nicht annehmen dfirfen. Eine leichte y-GlobulinerhShung ist bei ausreichend behandelten Patienten noch lange nachweisb~r. Man finder sie aber auch bei solchen Patienten, die in der Vorgeschichte eine ungenfigende Behandlung auf- weisen. Offenbar bestand zur Zeit der ungeniigenden Behandlung schon ein Liquorbefund. Durch die nicht ausreichende Behandlnng bildete sich die Meningitis zurfick, w~hrend die AntikSrperproduktion des Z1NS bestehen blieb und damit auch die y-GlobulinerhShung.

Auch die gummSse Form der l~euro]ues diirfte meningitisi~hnliche Bflder machen, besonders bei Lokalisation in der NiChe der Hirnhi~ute. Daneben kann man aber aueh bei Lues cerebri oder Lues cerebrospinalis bereits paralytische Bilder mit einer hohen y-Globulinzacke finden (Fall 8). In diesem Falle war eigenartigerweise die Mastixkurve recht uncharakteristisch.

Solehe F~lle yon Lues cerebri (bzw. cerebrospinalis) wird man yon den vorhergehenden sowohl prognostisch als auch therapeutisch trennen mfissen. Wir wfirden hierbei analog dem Vorgehen yon GOTTSEGEN U. a. bei der Sepsis ]enta mit einem hohen y-Weft eine besonders hoch dosierte and langdauernde Penicillinkur empfehlen. Nach unseren bisherigen Erfahrungen kann mit einer alleinigen Penicillinbehandlung eine aus- reichende Liquorsanierung erreicht werden. Bei der Tabes dorsalis dfirfte eine y-GlobulinerhShung bestehen, die ~ber im allgemeinen nicht die Werte der progressiven Paralyse erreicht. Leider konnten wit keinen v5]lig unbehandelten Tabeskranken untersuchen, so dad ~dr lediglich auf Grund des Behandlungseffektes etwas auss~gen kSnnen.

Bei der progressiven Paralyse finden sich aul~erordentlich starke plasmocytom~hnliche y-Globulinvermehrungen. In ganz ausgelori~gten

Ober die P~pierelektrophorese des Liquor cerebrospinalis. 475

Fi~llen (Abb. 11) ist der Elektrolohoresestreifen zwisehen Albuminen und fl-Globulinen praktisch optisch leer. Sind die relativen Albuminwerte normal oder nut ]eicht erniedrigt, so ist eine absolute Albuminvermehrung anzunehmen, was ftir eine Kombination mit einer serSsen Meningitis spricht. Eine relative ErhShung der ~-Fraktion fanden wir bisher nur bei der progressiven Paralyse.

Will man auf Grund unserer Befunde zur Pathogenese der Paralyse Stellung nehmen, so wird man mit Sicherheit annehmen miissen, dab dem kliniseh M~nifestwerden der Erkrankung sehon jahrelange Prozesse am Nervensystem vorausgehen, denn anders lal~t sieh die starke y-Glo- bulinvermehrung nur sehwer deuten. Dadurch erh~it die Ansieht BOSTROEMS, SPIELMEYERS und P~TTES, die sieh auf klinische Beob- achtungen und andere Laborbefunde stiitzt, eine weitere Bestatigung.

Die Infektion des Zentralnervensystems durch die Syphflisspirochate finder aber bereits in der Primer- oder Sekundarperiode start. Von hier aus beginnt dann der phasenm~l~ige Ablauf wie wit ihn anfangs an Hand unserer 6 verschiedenen Phasen geschildert haben. Dabei ist es durchaus mSglieh, dal~ es in der einen oder anderen Phase zu einem scheinbaren Stfllstand der Erkrankung kommt, bzw., da~ eine eventue]l auftretende hisehe Meningitis auch einmal spontan sieh zuriickbi]det, ohne da~ die Nervenerkrankung fortsehreitet. M6glieherweise wird dann ein anderes Organ befallen. In anderen F~llen geht die ]uisehe Erkrankung des Zentr~.lnervensystems welter und es kommt im Endstadium zu einer Tabes oder einer Paralyse. Man wfirde also hier ein ~hnliehes Wechsel- spiel finden, wie es yon W. GERTLER ffir die t tauttuberkulose in Zu- sammenhang mit der Tuberkulose anderer Organe, insbesondere mit der Lungentuberkulose, besehrieben wird.

Der Ablauf der Erkrankung h~ngt yon zahlreichen personellen Fak- toren und nicht zuletzt auch yon der Axt der Behandlung ab. Auf Grund zahlreieher Elektrophoresestudien bei Infektionskrankheiten muB man diesen phasenmaBigen Ablauf annehmen. Je naeh Eigenart der be- treffenden Erkr~nkung wird die eine oder andere Phase betont. Daraus ergeben sich wichtige differentialdiagnostisehe ttinweise. Die Elektro- phorese des Liquor-eerebrospinalis spricht dafiir, da~ ein gewisser Zu- sammenhang besteht zwisehen der Meningitis syphilitiea im 1. und 2. Stadinm der Lues, der Tabes und der Paralyse. Deshalb braucht eine syphflitische Meningitis nicht in jedem Falle zu einer Tabes oder Paralyse zu ffihren, da die l~eaktionsmSglichkeiten des Organismus aufierordent- lich mannigfaltig sind. Es ist aber sehwer vorstellbar, dal~ eine sogenannte metaluische Erkrankung des Zentralnervensystems auftreten kann, nnter Umgehung der ersten meningitischen Phasen. Man wird also in jedem Falle bei einer Tabes oder Paralyse annehmen miissen, da{~ eine mSg- lieherweise latent verlaufende Meningitis syphilitiea vorangegangen ist.

Arch. klh~. exper. Derm., ]~d. 201. 33

476 A. K~AP~:

Inwieweit diese Verallgemeinerung der bisherigen Elektrophoresebefunde zul~ssig ist und inwieweit sie auch ffir die Neurolues erlaubt ist, mfissen weitere Unte rsuchungen kl~ren. Es wird dabei besonders notwendig sein, die Eiweil~zusammensetzung des Liquors bei der frischen Lues zu studieren.

Zusammenfassung. Bei der Durchff ihrung der Papierelektrophorese des Liquor cere-

brospinalis ist besonderer Wer t zu ]egen auf eine verlustlose Einengung des Liquoreiwei~es. Diese Forderung wird am besten erffi]lt dutch Ultra- filtration bei einem Uberdruek yon 10 Arm. Stickstoff. Zur Auswertung der Elektrophoresestreifen eignet sich gu t das Verfahren nach G~Ass- ~ u. t t A ~ I G , da hierbei die dem Liquor eigenen Proteingradienten (V- und ~-Fraktion) besonders gut zur Darstel lung kommen.

Weiterhin wird fiber erste Ergebnisse bei pathologischen Liquoren berichtet . Dabei wird besonders aut~ das serum~hnliche Elektrophorese- bild des Liquors hingewiesen, wie m a n es in der l~egel bei Meningitis und anderen mit einer erhShten l%rmeabilit~t der Blutl iquorschranke einhergehenden Zust~nden finder. Dieses serumahnliche Elektrophorese- bfld wird auch bei einigen F~llen yon Lues cerebrospinalis gefunden. Bei der Tabes dorsalis und besonders bei der progressiven Paralyse zeigt sich eine erhebliche y-Globulinvermehrung. I n wenigen F~llen yon pro- gressiver Paralyse land sieh eine Vermehrung des Proteingradienten im Bereich der ~-Fraktion.

SchlieBlich werden die Prote invergnderungen des Liquors bei der Neurolues besprochen, wobei die erhaltenen Elektrophoresebefunde in 6 verschiedenen Phasen eingeteflt werden. Der Zusammenhang zwischen Elektrophorese, Mast ixreakt ion und KAFXAscher Eiweil~relation wird k]argestelR. Ein stgrker erh5hter Eiweii~quotient weist hnmer auf eine y-Globul invermehrung hin, ebenfalls in der l~egel eine tiefe und breite Mastixzacke.

Literatur. A~TW~n~E~, 1~. J.: Die quantitative Elektrophorese in der Medizin. Berlin,

G5ttingen, ]~eidelberg 1952. - - BAVE~, H. : Dtsch. Z. Nervenheflk. 170, 381--401 (1953). - - BOST~OE~ u. W. S~IELM~u siehe PETTY,. - - B i i e ~ . ~ , TH., D. MA~ZEL~ U. O. P~TTE: Klin. Wschr. 1952, 325. - - C~E~ER, It., u. A. T~S~L~US: Biochem. Z. 320, 273 (1950). - - D n ~ n , H. : Die Liquordiagnostik in Klinik und Praxis. Miinchen: J. F. Lehmunn 1935. - - D~T~E~, A.: Z. inn. IVied. 9, 1142 (1954). - - E~'~RIC~, 1~.: Schweiz. med. Wschr. 1958, 77. - - Dtsch. Gesundheits- wesen 6, 585 (1951). - - EssEx, H., u. F. I-In~z~E~: Klin. Wschr. 1952, 600. - - EW~BEeX, It.: Klin. Wschr. 1952, 629. - - GE~T~E~, W. : Dermat. Wschr. 131 (ira Druck). - - G ~ s s ~ , W., K. H~NIO u. M. KNEDEL: Dtsch. meal. Wschr. 1951, 333. - - GRXES, G., u. F. W. ALu Med. Ges. d. Univ. M~rburg, Sitzg. v. 4. 2. 53. - - H ~ , G., u. E. O ] ~ E ~ v s ~ : l~aturwissensch~ften 40, 412 (1953). - - K~FK~, V.: Taschenbuch der prakt. Untersuchungsmethoden der

Uber die Papierelektrophorese des Liquor cerebrospinMis. ~77

KSrperfliissigkeiten bei Nerven-, Geisteskrankheiten. Basel, ~qew York: S. Karger 1948. - - KN~vP, A., u. It . SIELE~: Z. inn. Med. 8, 741 (1953). - - KOEWE~, G.: Klin. Wsehr. 1950, 692. - - KVTZIM, tI. : Dtsch. reed. Wschr. 1954, 168. - - KUTZ~t, It., W. SC~EID U. J. VO~XE~EL: Medizinische 1954, 609. - - MAIE~,K. H., u. H. BEVTELSPAO~E~: Kolloid. Z. 185, 10 (1954). - - MEYEr, It . H.: Der Liquor. Berlin, G5ttingen, I-Ieidelberg: Springer 1949. - - M~ES, t t . J. : Klin. Wsehr. 1953, 159. - - OLDEnSm~VSEN, t t . F. v., F. W. Ar~y u. G. GI~IES: I~:lin. Wschr. 1953, 649. - - PE~TE, g . : Die Huut- u. Gesehlechtskrkh. v. L. ARZT u. K. ZIELEZ. Berlin- Wien: Urban & Schwarzenberg. - - PLUEOKT~U~, It . , u. I t . GOETTING: Klin. Wsehr. 1951, 415. - - PIEPER, J. : Klin. Wschr. 1954, 597. - - RxVA, G., u. V. M ~ - TINI: Schweiz. reed. Wsehr. 1953, 73. - - I~OECK~, It . , n. R. JA~oscm~: Arch. f. Dem~aat. 194, 671 (1952). - - SC]tEID, K . F., u. L. SO]~EID: Arch. f. Psyehiatr. 179, 316 (1948). - - SC~IITT, W.: Kolloidreaktionen der I~fickenmarksfliissigkeit (Technik, Klinik u. Theorie). Dresden u. Leipzig: Th. Steinkopff 1932. - - SC~ITT, W. : Dtseh. Gesundheitswesen 4, 874 (1949). - - STEGER, J. : Dtsch. Z. Nervenheilk. 179, 106 (1953) ; 171, 1 (1953). - - T~BA, F., u. A. J . ENE~q-KEL: Naturwissenschaften 37, 93 (1950). - - WALL~'ER, A., u. P. ULKE: Hoppe-Seylers Z. ~90, 81 (1952). - - WESSEL~ANN, E., u. H. EWERBECK: Mschr. Kinderheilk. 102, 188 (1954).

Dr. A. K~APP, Klinik ffir Hautkrankheiten der Karl-Marx-Universit~t, Leipzig C l, Liebigstr. 21.

33*

Recommended