Ueber Gehaltsbestimmungen von galenischen Präparaten des Arzneibuches

Preview:

Citation preview

5% E. Rnpp: Gehaltebestimmungen von galenischen Pfiparaten.

Diese Beispiele (und ahnliche lassen sich aus den in der vor- hergehenden Abhandlung mitgeteilten Tabellen entnehmen) zeigen, daB ein Zusammenhang zwischen dem Molekulargewicht der KZIrper und ihrer Adsorbierbarkeit besteht. J e groller das erstere ist, desto mehr wird in der Regel adsorbiert. Die Befreiung einer Substanz von einem sie begleitenden farbenden Korper wird demgemyill um so leichter eintreten, j e groller das Molekulargewicht des f lrbenden, j e kleiner das des zu entfarbenden isf. D a die Farbstoffe vielfach ein betrachtlich grolleres Molekiil besitzen werden, als die durch sie verunreinigten Korper, so wird auch meist durch Kohle eine Entfarbung eintreten. Liegen die Dinge umgekehrt oder is t das Molekulargewicht des flrbenden Korpers nur wenig gr6ller als das des zu entflrbenden, so wird die Kohle eine Ent f l rbung nicht hervorbringen. Es ist indes nicht ausgeschlossen, daU diese Regeln Ausnahmen erleiden, wenn sehr hochmoleknlare Korper, z. B. EiweiDstoff e , vorliegen. Bestlnde zwischen der Adsorbierbarkeit der Korper und ihrem Molekulargewicht eine strenge Proportionalitat, so ware damit das Prinzip fur eine neue Methode der Molekulargewichtsbestimmung gegeben. Es weist indes nur ein Teil der Resultate auf eine derartige Proportionalitat hin, SO dall ich es vorlaufig unentschieden lassen muB, ob die in Frage stehenden Beziehungen nur f u r nahe verwandte Korper gelten oder ob anstelle des Molekulargewichts nicht eine davon abhlngige GrGl3e (es ist an das Molekularvolum zu denken) in die Rechnung eingefuhrt werden muD.

Mitteilungen aus dem pharmazeutisch-chemischen Institut der Universitat Marburg.

200. Ueber Gehaltsbestimmungen von galenischen Praparaten des Arzneibuches.

Von E. R u p p .

1. Mitteilung. (Eingegangen den 3. X. 06.)

Die Herstellung von galenischen Praparaten im Apotheken- laboratorium is t erfahrungsgemlfl in steigender Abnahme begriffen. Es mag darum wiinschenswert erscheinen, der praktischen Parmazie mit Methoden zur Hand zu gehen, welche in einfacher Weise die VorschriftsmLBigkeit bezogener PrLparate zii kontrollieren gestatten.

E. Rap p: Uehaltsbestimmnngen von galeniachen PrHparaten. 637

Ich mochte in einer Reihe von Mitteilungen iiber diesbeztigliche Gehaltsbestimmungen berichten, bei denen rnit Beschrbkung auf das verftigbare Reagentienmaterial i m Sinne der Vorrede des Arzneibuches mUglichst allgemein die MaSanalyse benutzt werden wird.

Nachstehend sollen des ausftihrlicheren die o f f i z i n e 11 e n Z u - b e r e i t u n g e n d e s Q u e c k s i l b e r s behandelt werden, iiber die ich in einem kurzen Referate auf der 78. Versammlung dentscher Natur- forscher und Aerzte zu Stuttgart berichtet hatte.

Die Bestimmungen betreffen die quantitative Ermittelnng von metallischem Quecksilber in Emplastrum Hydrargyri und Unguentum Hydrargyri cinereum, von Qoecksilberoxyd in Unguentum Hydrargyri rubrum, von weiflem Prlzipitat in Unguentum Hydrargyri album und von Quecksilberchlorid in den Sublimatpastillen nebst Verbandstoffen. Die ersteren drei Praparate werden vorteilhaft nach der mit L. K r a u S vertlffentlichten Methode I) bestimmt, die auf der Titration chlorionen- freier Merkurinitratlijsungen rnit "/lo Rhodanlbung beruht. Fur die letzteren Prlparate kommt die Bestimmung des metallisch abgeschiedenen Queckailbers rnit '/lo Jodltlsung in Betracht, eine Methode, die seit meiner ersten Publikation a) hiertiber noch weiter vereinfacht werden konnte.

Emplastrum Hydrargyri. 3 g einer in erbsengrolle Stiickchen zerkleinerten Durchschnitte-

prybe werden mit 20 ccm chlorfreier Salpeterslure vom spez. Gew. 1,4*) in ainem weithalsigen Erlenmeyerkolbchen auf schwach siedendem Wasserbade ca. 10 Minuten erhitzt. Damit sich kein Quecksilber ver- fllichtigt, bedeckt man die Kolbenmiindung mit einem wassergefullten Uhrglase oder PorzellanschOchen. Nachdem man sich iiberzeugt hat, daO in dem sandig abgesessenen Bleinitrat keine dunkleren Quecksilber- teilchen mehr wahrnehmbar sind, verdiinnt man, den Deckschalen- boden abspiilend, mi t ca. 25 ccm Wasser, schwenkt um und erhitzt nochmals einige Minnten, bis das Fett klar aufgeschichtet ist. Nun 1Ut man vollig erkalten, so daO die Fettmaase zu einer Scheibe erstarrt. Von dieser wird die Lllsung durch ein Flockchen Watte in einen 100 ccm-Kolben abgegossen, dann zerstuckt man die Fett- echeibe und s p a t 4-5mal mit ca. 5 ccm Wasser ab, die Losnng

1) Berl. Bet. 36, 2016. 9) Archir 843, 300. 0) Wofern die 66Sige Silure dee Handels nicht vorriltig ist, verrendet

mau ein Gemisch von 16 ccm Acidum nitricom par. und 6 ccm Acidum nitricam fum. Bei Anwendung von nur 26Ziger Skure gewinnt dss Qneck- d b e r Zeit sich EU Kugeln EU vereinigen nnd der LihunpproseS dauert als- dann erheblich liinger.

538 E. Rnpp: Gehaltabeetimmungen von galenischen Priipsnrten.

jedesmal in den MaDkolben verbringend bis ca. 7.5 ccm Fliissigkeit resultieren '). Dieser setzt man zur Oxydation von salpetriger Sanre und etwa vorhandenem Mercurosalz kornchenweise soviel Kalium- permanganat (ca. 0,5 g oder ca. 10 ccm einer 5%igen L6sung) zu bis dauernde Rotf arbung bezw. Abscheidung von Mangansuperoxydhydrat auftritt. Z u deren Entfernung setzt man eine Messerspitze voll Ferro- sulfatpulver zu und schuttelt krliftig urn, worauf der Braunstein sehr bald in Liisung gehta). Die so gekllirte Fliissigkeit wird nun mit Wasser auf 100 ccm erganzt, durchmischt und filtriert, ohne eine durch- gehende Triibung von Bleisulfat weiter zu beachten. Die Filtration ist an und fur sich iiberflnssig, urn ein Verfetten der Pipetten zu ver- meiden jedoch empfehlenswert.

25 ccm Fi l t ra t werden in einem Erlenmeyerkolben rnit 1-2 ccm Eisenalannlosung ev. zur Znriickdrangung der durch Hydrolyse dee Eisensalzes hervorgerufenen Gelbflrbung auch noch mit SalpeterslIure versetzt und mit n/10 Rhodanliisung auf deutliche Braunrotfarbung titriert.

Sollverbrauch fiir 25 ccm Fi l t ra t - 15 ccm n / l ~ Rhod. = 0,15 g Hg = 20%.

B e r e c h n u n g :

= 2 Rhodan 1 0 . n = Vl0 = 1000 ccm Liisung

Merkurosalze setzen sich mit Rhodanion in folgender Weise um: 2Hg' f 2 C y S ' = Hg(CyS) '+Hg.

E s wird also metallisches Quecksilber abgeschieden, das sich durch eine schmutzig graue Anf lrbung des Titrationsgemisches zu erkennen gibt, wLhrend in reinen Merkuriliisungen farblbses Rhodanid abgeschieden wird.

Unguentum Hydrargyri cinereum.

Hg" + 2 Cy S' - Hg(CyS)a 200 g Hg

0,01 (1 n = 1 CCXU '/lo Rhod.

Man v e r f l h r t in durchaus derselben Weise wie bei Emplastrum Hydrargyri angegeben.

1) Es konnte nach diesem Wascbprozesse niemals mehr Quecksilber in der Fettmasse rnit Schwefelwasserstoffwasser nachgewiesen werden.

2) Es ist nicht angiingig die Losung vom Braunsteinhydrat abzufiltrieren, da letzteres Qnecksilber zunckhiilt, vermntlich in Form von Manganiten. Oxalsiiure als Permanganatzerstbrer ist nicht zuliissig, von wegen der Bildungsmoglichkeit unlbslichen Quecksilberoxalats. Bei Weinsiiure warde die Beobachtung gemacht, daS sie in groSem Ueberachusse and im Kontakt mit Mn O9 eine Wiederreduktion von Merkurisalz berbeifiihren kann.

_____

E. R n p p: Cfehaltabestimmungen von galenischen Praparaten. 539

Dem htiheren Quecksilbergebalte dieses Praparates entsprechend geniigt es, von 2 g gut durchmischten Materiales auszugehen, das auf einem Sttickchen Pergamentpapier abgewogen und samt letzterem in den Ltisungskolben verbracht wird. Bei einem normalen Gehalte von 33% Hg erfordern alsdann berechneterweise 25 ccm der auf 100 ccm erglnzten LBsungsfliissigkeit bei der Titration 16,65 ccm Ylo Rhodan = 0,1665 g Hg.

Unguentum Hydrargyri rubrum. 5 g einer Durchschnittsprobe werden rnit 25 g offizineller

25 % iger Salpetersaure in einem Erlenmeyerkolbchen auf dem Wasser- bade erhitzt, bis die Fettmasse sich vollig entfkirbt. Nachdem dies durch ofteres Umschwenken sehr rasch erreicht ist, vermiscbt man rnit ca. 20 ccm Wasser, erwlrrnt noch etwas nach und la& alsdann in Ruhe erkalten. Die Losung wird mit Hilfe eines kleinen Trichters durch ein Wattesttipfchen in einen 100 ccm-Kolben abgegossen, die Paraffinsalbe 3-4mal mit ca. 10 ccm Wasser mittels Glasstabes etwas durchgeknetet und die Losung jedesmal durch den Wattestopfen mit der Hauptfliissigkeit vereinigt. Man setzt nun etwas Permanganat- losung zu, nimmt die Rotfarbung nach 1-2 Minuten durch etwas Eisenvitriol wieder weg und komplettiert rnit Wasser auf 100 ccm I).

Z o r Titration werden 50 ccm mit 1-2 ccm Eisenalaunltisung versetzt und rnit Vl,, Rhodanlosung auf Umschlag titriert. Sollverbrauch 23,1 ccm - 0,25 g H g O = 10%.

1 ccm n/lo Rhod. = 0,0108 g HgO.

Unguentum Hydrargyri album. 5 g Durchschnittsmaterial werden in einem Erlenmeyerktilbchen

mit 25 g verdiinnter Salzsaure unter ofterem Umschwenken im Wasser- bade erwlrmt. Nach etwa 10 Minuten ist aller Pr lz ipi ta t in Ltisung gegangen. Man vermischt mit ca. 30 ccm Wasser, llBt im Wasserbad aufschichten und stellt alsdann zur Erkaltung bei Seite. Die Losung wird in einen 100 ccm-Kolben abgegossen und die Fettmasse des ofteren mit Wasser abgespult bis das Fliissigkeitsvolum auf 100 ccm ergtinzt ist.

1) Nach Vorschrift mit ausschlie6licher Anwendong von Paraffinen hergestellte PrSparate erfordern keine Spur von Permanganat, und l i e h eich die Titration selbst ohne vorherige Absondemng des Fettea dnrchfiihren. Da man jedoch ev. mit einem Gehalt an organischen Fetten xn rechnen haben wird, relche die Bildnng nitroser Gase veranlassen, so ist eine Permanganat- probe nnter allen Umsthden angezeigt.

640 E. Rnpp: Qehaltebertimmungem von galeninchen Prilparaten.

Vom Filtrate werden 25 ccrn in einer etwa 100 ccrn fassenden Glasstfipselflasche mit 0,5-1 g Jodkalinm versetzt, wobei der erst entstehende Niederschlag von Quecksilberjodid als Qnecksilberjodid- jodkalinm in Lijsnng geht. Diese wird mit 16-20 ccrn offizineller Natron- oder Kalilange alkalisch gemacht and hierauf mit einem Gemisch von 2-3 ccrn Formaldehyd und 10 ccm Wasser versetzt, woranf momentane Rednktion zn metallischem Quecksilber erfolgt, Nach nunmehriger Sanernng mit ca. 25 ccm verdiinnter Esssigsiiure (80 X) gibt man 20 ccm n/10 JodlOsung zu nnd schwenkt htiufig um. Hat man sich nach einigen Minnteii iiberzeugt, dal alles Qnecksilber in Lfisung gegangen ist, so wird der JodtiberschuLl mit oder ohne An- wendung von SttirkelOsung als Indikator dnrch n/10 Thiosnlfatlijsung zurtlcktitriert. Nach der Berechnung sollen hierzn 10,05 ccrn erforderlich sein, was einem VI0 Jodverbrauch von 9,95 ccm entspricht = 0,125 g

Vorgang: Hg-NHS-Cl - 10%.

Hg + 2 J + 2 K J = KgHgJd. 1 H g N H s C l e 1 Hg = 2 J

0,01257g ,, = 1 ccrn V10 Jod.

Pastilli Hydrargyri bichlorati.

Die Bestimmung beruht auf derselben Grnndlage wie diejenige des Prtlzipitats. Nach der frtiher gegebenen Vorschrift ') bednrfte es einer viertelsttindigen Reduktionsdauer i n der Siedehitze. Bei vor- heriger Ueberfiihrnng des Sublimats in Quecksilberjodidjodkalinm vereinfacht sich das Verfahren wie folgt :

1 Pastille zu 1 g HgCls-Sollgehalt wird zu 100 ccm in Wasser geltist, bei Durchschnittsproben 5 Pastillen = 500 ccm. 20 ccm dieser Ltisung werden in einem Qlassttipselglase mi t ca. 1 g Jodkalinm ver- setzt und die klare Ltisung mit etwa 10 ccm offizineller Lauge alkalisch gemacht. Nach Zusatz einer Mischung von 2-3 ccrn Formaldehyd und ca. 10 ccrn Wasser wird nach Verlauf von etwa 1 Minute rnit ca. 25 ccrn verdlinnter Esaigstiure angesguert. Hernach bringt man das metallische Qnecksilber durch Zusatz von 25 ccrn Jod in Lijsnng und titriert den UeberschuD hieran mi t n/10 Thiosulfat zuriick.

Sollverbranch bei 1 g-Pastillen: 10,25 ccrn Tb/lo - 14,75 ccrn J / l ~

= 0,2 g Hg Cls = 100%. 0,01855 g Hg Cls = 1 ccrn J/l,,.

1) Archiv 243, 300.

E. Rupp : Cfehaltsbestimmungen von galenischen Priiparaten.

SuMimat -Verbandstoffe.

Die Reduktionsmethode ist von Utz') mit gutem Erfolge anf die Bestimmnng von Snblimat in Verbandwatten etc. ansgedehnt worden. Die Vorschrift lantet: .5 g des zu untersuchenden Verband- stoffes bringt man in einen Glassttlpsel-Erlenmeyerkolben nnd tibergiellt mit destilliertem Wasser, sod& der Verbandstoff vollstllndig damit durchtrllnkt nnd bedeckt ist. Hierzu gibt man nnter Umschwenken 10 ccm eines Gemisches gleicher Teile offizineller Kali- oder Natron- lange nnd erwgrmt dann Il4 Stnnde anf dem Wasserbade. Nach dem Erkalten setzt man 5 ccm Eisessig hinzu, ferner 5 ccm D / ~ O Jod, ver- schliellt den Kolben nnd stellt einige Zeit beiseite; die Flasche scbtittelt man 5fters um. Dann titriert man nnter Anwendung von Sttirkelihung ah Indikator den Ueberschull an Jod rnit Thiosnlfat zuriick. Qegen das Ende der Titration mull man nach jedesmaligem Thiosnlfatzusatz den Kolben verschliellen nnd krgftig durchschUtteln." (1 ccm J / l ~ =

Die Bestimmnng ist an Einfachheit wohl kanm zn tibertreffen. Es wird dadnrch sowohl die unverbdert gebliebene als auch die in wasserunltlslicher Form anf der Faser fixierte Snblimatmenge angezeigt. Da nun kaum ein Zweifel eein kann, dall die antiseptische Wirkung der Watte j.e nach d e r Bindungsform des Quecksilber eine qnantitativ verschiedene ist, so wird sicherlich von mancher Seite immer noch vorgezogen, allein den wasserlSslichen Snblimatanteil zu bestimmen, die Watte also nach dem Denner'schen Extraktionsverfahren? vor- znbehandeln. Die Arbeitsweise ist alsdann folgende: ,,20 g Sublimat- watte werden in einem Zylinder oder Becherglase rnit 500 ccm Wasser etwa zwei Stnnden hindurch, warend welcher Zeit man den Verband- stoff von Zeit zu Zeit mit einem Glasstab dnrcharbeitet, ausgezogen. Alsdann wird die Watte ansgeprellt und die Flfissigkeit filtriert". 250 ccm Filtrat werden mit ca. 1 g Jodkalinm und alsdann mit 10 ccm offizineller Natronlange versetzt. Zur klaren Losnng f U g t man ein Gemisch ans 3 ccm Formaldehyd nnd 10 ccm Wasser. FUnf Minnten hernach wird mit 25 ccm verdilnnter Essigsllure angestlnert und mit 5 ccm YIO JodlUsnng nebst ca. 5 ccm Chloroform tiichtig dnrch- geechiittelt. In der jodreichen Chloroformschicht geht das am Boden

Mt

0,01355 g HgClg.)

1 Phrum. Post 1806, No. 36. 9) Ea kann hierfiir die im Ergbmungsbnche 111, 8. 172 gegebene

Faesung beibehalten nerden, da entsprechende Eontrollversnche ergeben hsben, daB a l i c h volnmin6se nnd verdfinnte Ansxiige mit gnter Uenauigkeit nach der Rednktionsmethode beatimmbar sind.

9 42 A. Jolles: Lgmlosarie.

sitzende Qnecksilber rasch in Losung]). 1st von solcbem nichts mehr zn bemerken , so wird der Jodiiberschnll zuriickbestimmt, - am genanesten mit oder Thiosnlfatlijsung.

Verbrauchte Kiibikzentimeter Ylo J x 0,1355 = Prozente Hg Ch. Es wWe speziell vom kriegschirurgischen Standpnnkte an8 wohl

nicht nninteressant, wghrend einer lgngeren Versuchsdaner mit Proben derselben Snblimatwatte, oder f ilr diesen Zweck wohl praktischer Snblimatgaze, vierteljahrsweise beide Beetimmnngsweisen (Gesamt-Hg- Gehalt, Hg Cls-Gehalt) durchznftihren und an Schalenknlturen gleich- zeitig deri Abfall des desinfektorischen Effektes zn ermitteln.

Ueber Lamlosurie und iiber den Nachweis der LiLvulose im Ham2)

Von Adolf Jolles-Wien. (Eingegangen den 4. X. 1906.)

Znm Nachweis von Bucker im Harn bedienen wir uns der Reduktionsproben, der Gllrungsprobe nod der Polarisation. Anch die Phenylhydrazinprobe, dnrch welche die Glykosazone mit charak- teristischen Kryetallen nnd konstantem Schmelzpnnkte von 204-206O gebildet werden, ist in zweifelhaften Fgllen geeignet, die Anwesenheit von Bucker im Harne sicher zn stellen. In der Regel wird Dextrose ausgeschieden, bei welcher bekanntlich die Polarisation eine Rechts- drehnng ergibt. Es kommen aber anch FBlle vor, bei welchen die Polarisation des Harnes infolge der Ausscheidnng von Fruchtzncker (Lgvnlose) eioe Linksdrehong ergibt. Bei kombinierter Ansscheidnng von Dextrose nnd Lllvnlose ergeben natnrgem%ll die Titrations- nnd gewichtsanalytischen Met hoden, sowie die Warungsprobe h6here Werte, ale die Polarisation. Es kann aber auch der Fall eintreten, nnd einen solchen Fall babe ich selbst zn beobachten Gelegenheit gehabt, dall die

1) Wiihrend nach der nrsprtinglichen Methode, bei der dae Qaecksilber in dichterer Form niederfallt, der Chloroformzosatz stet8 erforderlich war, ist er ‘bei der Flillung aus jodkaliumhaltiger Lasung zameist entbehrlich. Der feinst verteilte Qnecksilberschleier geht in der Regel achon beim ZnflieSen- lassen der Jodflhssigkeit in Losung.

8 ) Nach einem am 16. September 1906 in der Abteilung ftir Pharmazie anf der Versammlnag deutmher Natarforscher und Aerste in Stnttgart gehaltenen Vortrage.

Recommended