Über Pentosenreaktionen von Saponinen

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354 Berieht: Chemische Analyse organiszher Kgrper.

Bei eiuem ProzentgehMt der Seife yon unter 0,1 °/o N a 0 H oder K O H hOehstens 0,01 °/o vom wirklich vorhandenen; bei einem Prozent- gehalt yon weniger als 0,2°/o h6ehstens 01025°/o, und bei einem Prozentgehalt yon tiber 0,2--014°/o etwa 0,040/o .

H e e r m an n ~) weist gegenaber der Behauptung yon B o s s h a r d und H u g g e n b e r g darauf bin, dass die yon denselben Ms Beweis an- geft~hrten, stark yon einander abweiehenden Analysenresultate durch die UngleichmAfsigkeit der untersuchten Seifen vollkommen erkl~rt wt~rden. Er hebt hervor, dass, wenn eine hinreichend grosse Menge der zu untersucbenden Ware zur Herstellung einer <<GeneralIOsung,> ver- wendet wttrde und man yon letzterer den einzelnen Sachverst~tndigen Proben zugehen liesse, wesentliehe Abweichungen tier gefundenen Alkali- werte bei Anwendung seines Chlorbaryum-Verfahrens nicht vorkommen warden. H e e r m a n n betont, dass seine Methode nur zur Ermit t lung g e r i n g e r Mengen Alkali bestimmt sei u n d B o s s h a r d nnd H u g g e n - b e r g mit der yon ihnen vorgeschlagenen Methode keine grOssere Oe- nauigkeit erzie]en.

In einer Erwiderung halten Bo s s h a r d und H u g g e n b e r g 2) ihre Krit ik der H e e r m a n n ' s c h e n Ciflorbaryum-Methode aufrecht. Hin- sichtlich ihrer eigenen Methode tragen sie naeh, dass bei dunkel- gefitrbten Seifen die Erkennung der Endreaktion erleichtert wird, wenn man naeh dem Zusatz yon Chlorbaryum einen l~lbersehuss yon ~/~o Stearins~ture zuf~gt und diesen dana mit alkobo]iseher Natronlauge znrackti tr iert . Zweckm~fsig erw~rmt man gegen Ende der Titration anf dem Wasserbade; der Niederschlag ballt sich dann zusammen, nnd die Mare Flt~ssigkeit zeigt die F~rbnng deutlieher, den Umschlag yore rStlichen in den granlichen Ton.

Uber Pen tosen reak t ionen yon Saponinen hat L. R o s en t h a 1 e r ~} Versuehe angestellt. Er hat versehiedene Saponine der Orzin- und der Phlorogluzinreaktion unterworfen und gefunden, dass Saponine die Pentosereaktion geben, also als Pentoside anznseben sind.

Diese sind 'folgende: Saponin der Wurzeln yon Gypsophila spec.

<< Samen yon Camellia theifera Griff. ~ ~< Wurzeln yon Polygala Senega L. (Senegin).

Saponins~ure der Rinden yon Quillaia Saponaria Mol. (Quillajas~tur@ Sapotoxin ~< ,, Saponin der Frachte yon

<~ ~< Samen <<

<< << ~ <<

,< BlOtter ~<

Saponins~ure der Rinden Saponin ~< ~,

<< << << <<

Acacia concinna D. C. Entada scandens Benth. Dialopsis africana t ladlk. Digitalis purpurea L. (Digitonin). yon Guajaeum off. L.

<< < << <<

= l) Ztsehrft. f. angew. Chem. 27, I, 135 (1914). - - 2)Ztschrft. f. angew. Chem. 27, I, 456 (1914). - - 3) Arch. der Pharm. 243, 2¢7 (1905).

Bericht: Chemische Analyse organischer KSrper. 355

Dazu kommt noeh das Zyklamin, in dessen Molekiil F r. P 1 z £k i) eine Arabinose nachgewiesen hat.

Zur Prafung der Saponine auf Pentosen gibt der Verfasser ein abgektirztes Yerfahren an. Man kocht zur Spaltung des Saponins kleine Mengen desselben mit verdtinnter Salzsi~ure und verwendet die Fliissig- keit, o h n e v o r h e r i g e s F i l t r i e r e n , zur Reaktion mit Phlor0gluzin, bzw. Orzin und Salzs~ure, resp. dem Bia l ' s chen 2) Reagens (0,1 g Orzin, 5 0 g Salzstture D. 1~19, 3 Tropfen 10°/oige EisenchloridlSsung). Bei der Reaktion mit PhlorogIuzin muss man alas ausgeschiedene Sapogenin nach dem Erkalten durch Zusatz Yon Alkohol in L6sung bringen und dann mit Phlorogluzin und Salzs~ure I). 1,19 erhitzen. Fi~rbt sich die L6sung rot~ so wird sie im Spektralapparat daraufhin untersucht~ ob ein Absorptionsstreifen zwischen den Linien D und E auftritt. Ist dieses der Fall, so ist die Anwesenheit yon Pentosen erwiesen.

Bei der Reaktion mit Orzin erhitzt man gleiehe Volumina dieses Reagenses und der Flassigkeit und versetzt nach dem Erkalten mit dem gleichen Volumen Amylenhydrat, hierauf wird Wasser bis zur ein- tretenden starken Trtibung zugeftigt. Das ausgeschiedene Amylenhydrat ist bei Gegenwart yon Pentosen griin bis bl~ulich gefi~rbt. Es ist wahrscheinlich, dass beide Reaktionen auch mit anderen Saponinen positiv ausfallen.

~,~ber die C r o s s - B e v a n ' s c h e Jute ,Reakt ion hat R. I t a l : l e r ~) eingehende Untersuchungen angestellt. Die C r o s s - B e v a n 'sche Reaktion besteht darin, dass die Jute helm Eintauchen in ein Gemisch vou gleicheu Teilen u/lo Eisenchlorid und "/io Ferricyankalium dureh Bildung yon Berlinerblau auf der Faser tiefsehwarzblau gefitrbt wird.

H a l l e r hat nun gefunden, dass auch auf Khakibaumwolle genau die gleiche Reaktion eintritt, mithin die Reaktion nicht aussehliesslich Lignozellulose anzeigt4). Die ntihere Untersuchung ergab, dass d i e C r o s s - B e v a n ' s c h e Reaktion allgemein durch die Gegenwart yon Amido- oder Oxygruppen bedingt ist. Als Tr~ger dieser Amido-~ bezw. 0xygruppen kommen die inkrustierenden Bestandteile der Jute in Be- tracht. Die Ftirbung der Jute mit Berlinerblau ist in ihrem Meehanismus der F~rbung mit substantiven Farbstoffen sehr iihnlieh.

gu r Bestimmung des Schmelzpunktes der hst)halte beschreibt L. S c h a n i n S ) einen Apparat, welcher bei dem Verfahren nach K r a e m er und S a r n o w zuverliissigere Resultate siehern sell ~). Der Hauptteil desselben ist ein senkrecht stehendes, oben und unten offenes~

1) Ber. Deutsch. Chem. Ges. 86, 176] (1903). -- ~) Deutsch. med. Wochen- schrf~, 253 (1902). -- ~)Ftirber-Ztg. '26, 157 u. 173 (1915); durch Chem. Zentrbl, 86, II, 498 (1915).- a) Hydro- und Oxyzellulose ergaben ein negatives Resultat. _ 5) Ztschrft. f. ange w. Chem. 27, I. 215 (1914). -- 6) Vergh diese Z~schrft. 4:5. 458 (1906). ' . . . . . . . . "

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