Umweltethik Seminar: Moralerziehung (B)Wintersemester 15/16 Vortrag: Marc Uta

Preview:

Citation preview

Umweltethik

Seminar: Moralerziehung (B) Wintersemester 15/16

Vortrag: Marc Uta

Zum Einstieg

Film “Home” 1.15.50:https://www.youtube.com/watch?v=WWgNu7yIb_A

Gliederung

• Was ist Umweltethik?

• Umwelt- & Naturverständnisse

• Welchen Wert hat die Umwelt?

1. Anthropozentrische Umwelethik

2. Physiozentrische Umweltethik

• Gruppenarbeit: Dürfen wir Tiere essen?

• Zusammenfassung

Was ist (Umwelt-)Ethik? Ethos: gelebte Sitten, Handlungsbereitschaft Reflexion: Warum tust du dieses und jenes nicht? Alternative Handlungsmöglichkeiten Ziel: sittlich guter Umgang mit der Natur I. Kant: „Metaphysik der Sitten“: Recht der

Besitzergreifung oder Zueignung, Verantowrtungspflicht

Kapitalistisches Produktionssystem und Fortschrittsparadigma: Erfahrungen von Naturzerstörung im 20ten Jhd.

Was ist Umwelt?

etwas, mit dem ein Lebewesen (weiter Begriff) in kausalem Zusammenhang steht

Naturbilder sind kulturell–zeitlich-variable Konstrukte Wertzuschreibungen und Umwelthandeln korrelieren

mit dem Umwelt- und Naturverständnis Historisch konstant: Utopisches Idealbild vs.

Naturzerstörung

Umwelt: magisch-mythisches Verständnis

Ein heterogenes, geordnetes Ganzes Homogenes Ziel: das Leben Kosmologische Mythen zur Erklärung von wirkenden

Kräften & Mächten

Umwelt: Antikes Verständnis

Aristoteles: „Natur als schaffende Natur“ Platon: „Natur als geschaffene Natur“ Harmonische Weltordnung als Basis sittlicher Normen Bezwingung der Natur als Herausforderung Rationale Analyse Ressourcennutzung als vernünftige Lebensweise

Umwelt: Mittelalterliches Verständnis

Christianisierung: Gott im Zentrum der Betrachtung Natur als Schöpfung, Symbol für den Willen Gottes Sonderstellung des Menschen

http://images.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fcommons%2F6%2F65%2FLucas_Cranach_d._

Umwelt: neuzeitliches Verständnis Aufklärung, Aufstieg der Wissenschaften,

Industrialisierung Kopernikus, Galilei, Kant, Humboldt, Darwin .... Umwelt wird als Ressource nutzbar gemacht Vermehrung von Macht und Genuss:

Umweltausbeutung

Umwelt: modernes Verständnis

Globalisierung, Klimawandel Innovative Forschungsergebnisse, ähnliche

Handlungsmuster Wertsteigerung der Natur? (Nachhaltigkeit,

Umweltschutz ....)

Welchen Wert, welche Rechte hat was in der Umwelt?

1. Anthropozentrische Position

2. Pysiozentrische Position

- Anthropozentrische Umweltethik - Exklusiver Status: Nur der Mensch (antropos) besitzt

eigenständige Rechte

http://www.bachelor-and-more.de/fileadmin/user_upload/Fachbereiche/Agrar-_und_Forstwissenschaft/Forstwirtschaft.web.jpg

http://www.kiss-textil.de/fototal/W-Insel_Sunset.jpg

- Anthropozentrische Umweltethik -

instrumenteller Wert und Zwekrationale Perspektive: physische Eigenschaften der Natur nutzen

Eudiamonischer Wert: Umwelt als Gegenstand alltagsweltlicher, emotionaler Erfahrungen

„Naturgenuß" (A. Humboldt1836) Freude, Entspannung, Wohlbefinden

- Anthropozentrische Umweltethik -

Nur indirekte Verantwortung gegenüber „Nichtmenschl-ichem“

Umweltschutz, Umwelteingriffe der Menschen willens Aber Herrschen = Dienen, Macht = Logik, Mitleid &

Verantwortung Anthroporelationale Schutzethik

- Physiozentrische Umweltethik -• Natur (physis) hat einen Selbstwert und ihr Schutz ist

moralisch geboten und eine kulturunabhängige Pflicht

Pathein = fühlen-leiden

Bios = das Leben

Holon = das Ganze

Pathozentrismus

Ähnlichkeit des Schmerzempfindens von Tieren und Menschen

„Wenn Vernunft oder Sprachfähigkeit die Kriterien für die eigenständige Rechte von Lebewesen wären, dann müssten viele Menschen im Vergleich zu einem ausgewachsenen Pferd oder einem Hund als Dinge behandelt werden.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Jeremy_Bentham#/media/File:Jeremy_Bentham_by_Henry_William_Pickersgill_detail.jpg

Jeremy Bentham

Biozentrismus

Pflichten gegenüber allen Lebewesen (auch Pflanzen)

auch schmerzun-empfindliche Lebewesen haben ein unbewußtes Interesse an der Erhaltung ihres Lebens

“Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will”. (Albert Schweizer: „Ehrfurcht vor dem leben“)

http://ais.badische-zeitung.de/piece/01/1e/d3/e4/18797540.jpg

Holismus

• Alles, was überhaupt existiert, hat ein Recht darauf, fortzubestehen

• Mensch sieht sich als Teil der Natur

• Natur hat einen Eigensinn: Entscheidend ist, was der Natur als Ganzes nützt.

• “Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler - sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys - und des Menschen - sie alle gehören zur gleichen Familie. (...) Die Flüsse sind unsere Brüder - und Eure - und Ihr müßt von nun an den Flüssen Eure Güte geben, so wie jedem anderen Bruder auch”.

Wir sind ein Teil der Erde - Die Rede des Häuptlings Seattle an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1855, Olten und Freiburg (1986), Schweiz, S.5.

Welche Umweltposition steht dir am nächsten? Positioniert euch im Raum.

http://www.treffpunkt-umweltethik.de/modelle.htm

Als Einstieg in die Gruppenarbeit 16.00-21.50 Menschenrechte für Tiere?

http://mediathek.daserste.de/Gott-und-die-Welt/Menschenrechte-für-Tiere/Das-Erste/Video?documentId=30318144&topRessort&bcastId=2833732

Gruppenarbeit: Dürfen/sollten wir Tiere essen ?

http://funkkolleg-philosophie.de/files/2015/03/Tagxedo-Tierethik.jpg

Zusammenfassung

Güterabwägung: Welches Kriterium entscheidet über die Wichtigkeit der jeweilligen Existenz?

Hierachrchisierung von Mensch, Tier, Pflanzen, organischer & anorganischer Materie

Bei Interessenkonflikte & Konkurrenzsituationen ist die letztendliche Instanz ist immer der Mensch

Als Bonbon: https://www.youtube.com/watch?v=CANdE6UBLmE

Literaturverzeichnis

Binrbacher, Dieter: „Natürlichkeit als Maßstab menschlichem Handelns“i n: Detlef Horster: Angewandte Ethik. Reclam, Stuttgart, 2013, S.127-130.

Fraser-Darling, Frank: „Ökologie als Wissenschaft“ in: Detlef Horster: Angewandte Ethik. Reclam, Stuttgart, 2013, S.123-126

Horster, Detlef: „Angewandte Ethik“, Reclam, Stuttgart, 2013. Leidig, Guido: „Naturverständnis und Umweltnutzung im Kontext sich wandelnder

Gesellschaftssysteme“: http://www.heidelberger-lese-zeiten-verlag.de/archiv/online-archiv/leidig.pdf Ott, Konrad: „Umweltethik – Zur Einführung“, Junius, Hamburg, 2010. Tier im Fokus: http://www.tier-im-fokus.ch/info-material/info-dossiers/mensch_tier_natur/ Treffpunkt Umweltethik: http://www.treffpunkt-umweltethik.de Dokumentation „Home“: https://www.youtube.com/watch?v=WWgNu7yIb_A Dokumentation “Menschenrechte für Tiere”: Satirebeitrag Hagen Rether: https://www.youtube.com/watch?v=gtaOVI7WdO8

Recommended