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Dieter Volk
Lehrerbuch
mit kommentiertem Arbeitsmaterial
für
Klasse 5
Fiktionale Texte
Lernzielbereich: Erzählen
Unterrichtsreihe: Fabeln I
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CHAU
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Inhaltsverzeichnis
Grundlegendes zum Fabelverständnis Seite: 5 – 6
Allgemeine Hinweise zur Fabelbehandlung in Kl. 5 Seite: 7 – 8
Phase I: Erste Einblicke in die Wirkungsweise von Fabeln
Vorbemerkung Seite: 9
Beispiel 1: Der Löwe und die Maus
Methodische Hinweise Seite: 10
Ungeordnete Bildfolge Seite: 11
Arbeitsblatt ohne Bilder Seite: 12 – 13
Arbeitsblatt mit Bildern Seite: 14 – 15
Fabeltext (ungeordnet) Seite: 16
Schülerbeispiel Seite: 17 – 18
Der Fabeltext Seite: 19
Tafelbild (nicht ausgefüllt) Seite: 20
Tafelbild (ausgefüllt) Seite: 21
Beispiel 2: Der Frosch und der Ochse
Methodische Hinweise Seite: 22
Zeichnung und Ausgangssituation der Fabel Seite: 23
Der Fabeltext Seite: 24
Die Aktualität: „Fallbehandlung“
Methodische Hinweise Seite: 25
Der konkrete Fall Seite 26
Die Fabeltexte Seite: 27
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Phase II: Typischer Aufbau/ „Moral“
Vorbemerkung Seite: 28
Beispiel 1: Der Affe als Schiedsrichter
Methodische Hinweise Seite: 29
Der Fabeltext Seite: 30
Ergänzungsarbeit Seite: 31
Beispiel 2: Der Fuchs und der Ziegenbock
Methodische Hinweise Seite: 32
Fabeltext Seite: 33
Arbeitsblatt (nicht ausgefüllt) Seite: 34
Arbeitsblatt (ausgefüllt) Seite: 35
Beispiel 3: Die Grille und die Ameise
Methodische Hinweise Seite: 36
Erzählfassung der Fabel Seite: 37 – 38
Arbeitsblatt (nicht ausgefüllt) Seite: 39 – 40
Arbeitsblatt (ausgefüllt) Seite: 41 – 42
Fabeltexte Äsop/ La Fontaine Seite: 43
Arbeitsblatt (nicht ausgefüllt) Seite: 44
Arbeitsblatt (ausgefüllt) Seite: 45
Phase III: „Die Probeklassenarbeit“ („Die beiden Ziegen“)
Methodische Hinweise Seite: 46
Arbeitsblatt („Realsituation“ u. Bilder) Seite: 47
Arbeitsblatt (nicht ausgefüllt) Seite: 48
Schülerbeispiel Seite: 49
Fabeltext von Grimm Seite: 50
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Phase IV: Die Klassenarbeit („Die großen u. die kleinen Fische“)
Methodische Hinweise Seite: 51
Ungeordnete Bildvorlage Seite: 52
Geordnete Bildvorlage Seite: 53
Geordnete Bildvorlage ohne Bild 7 Seite: 54
Arbeitsblatt Seite: 55
Arbeitsblätter (Bild- und Textlücken) Seite: 56 – 57
Arbeitsblätter: Bilder ohne Text Seite: 58 – 59
Schülerbeispiel Seite: 60 – 61
Quellenhinweis Seite: 62
[Kommentiertes Arbeitsmaterial Seite: 63 – 81]
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Grundlegendes zum Fabelverständnis
Die Fabel (oder der parabolische Text) will grundsätzlich keine moralischen
Lehren geben oder irgendwelche Lebensweisheiten verkünden, sondern sie will
Verhaltensweisen, Zustände oder Zeitverhältnisse kritisch betrachten.
Sie übernimmt die Funktion der Aufklärung veränderungsbedürftiger Missstän-
de, fordert zu entsprechendem Handeln auf, will zum Widerspruch provozieren.
Sie ist von ihrer ursprünglichen Anlage her existenz- und gesellschaftskritisch.
Wenn sie zeitweise als Erziehungsmittel für Kinder eingesetzt wurde (und
wird?), ist sie zu etwas degradiert worden, was ihrem Wesen nicht entspricht.
Fabeln sind "Erwachsenenliteratur"; ihnen wird wohl oft nur wegen ihrer tieri-
schen Akteure eine besondere Zugänglichkeit für Kinder nachgesagt.
Die parabolische oder gleichnishafte Rede ist "Bildrede": Das Gemeinte (also
die Realität oder auch Aktualität) wird auf ein Bild reduziert, das in seinen
Grundstrukturen aber dieser Realität entspricht. Es wird quasi das Modell der
Wirklichkeit hergestellt. Allerdings ist das Modell nicht das direkte Abbild, etwa
die Fotografie der Wirklichkeit. Von der Wirklichkeit bleiben nur die sie be-
stimmenden wesentlichen Merkmale erhalten. "Alles andere" wird ersetzt, wird
der Vertrautheit des Rezipienten entzogen, wird diesem „fremd gemacht".
Er erkennt also durch das neue "Gewand der Dinge" diese nicht mehr als die ur-
sprünglich eigenen und hat nun die Gelegenheit, die (scheinbar) neue Situation
aus kritischer Distanz zu sehen.
Vom Fabelautor gewünscht ist ein Urteil des Lesers oder Hörers über das Dar-
gestellte, und zwar noch bevor dieser erkennt, dass er eigentlich sein eigenes
Verhalten be- oder verurteilt hat. Hat er geurteilt, ist dieses Urteil, nach dem er
im dargestellten Fall sich selbst wieder erkannt hat, nur schwerlich revidierbar.
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Grundlegendes zum Fabelverständnis
Die Fabel (oder der parabolische Text) will grundsätzlich keine moralischen
Lehren geben oder irgendwelche Lebensweisheiten verkünden, sondern sie will
Verhaltensweisen, Zustände oder Zeitverhältnisse kritisch betrachten.
Sie übernimmt die Funktion der Aufklärung veränderungsbedürftiger Missstän-
de, fordert zu entsprechendem Handeln auf, will zum Widerspruch provozieren.
Sie ist von ihrer ursprünglichen Anlage her existenz- und gesellschaftskritisch.
Wenn sie zeitweise als Erziehungsmittel für Kinder eingesetzt wurde (und
wird?), ist sie zu etwas degradiert worden, was ihrem Wesen nicht entspricht.
Fabeln sind "Erwachsenenliteratur"; ihnen wird wohl oft nur wegen ihrer tieri-
schen Akteure eine besondere Zugänglichkeit für Kinder nachgesagt.
Die parabolische oder gleichnishafte Rede ist "Bildrede": Das Gemeinte (also
die Realität oder auch Aktualität) wird auf ein Bild reduziert, das in seinen
Grundstrukturen aber dieser Realität entspricht. Es wird quasi das Modell der
Wirklichkeit hergestellt. Allerdings ist das Modell nicht das direkte Abbild, etwa
die Fotografie der Wirklichkeit. Von der Wirklichkeit bleiben nur die sie be-
stimmenden wesentlichen Merkmale erhalten. "Alles andere" wird ersetzt, wird
der Vertrautheit des Rezipienten entzogen, wird diesem „fremd gemacht".
Er erkennt also durch das neue "Gewand der Dinge" diese nicht mehr als die ur-
sprünglich eigenen und hat nun die Gelegenheit, die (scheinbar) neue Situation
aus kritischer Distanz zu sehen.
Vom Fabelautor gewünscht ist ein Urteil des Lesers oder Hörers über das Dar-
gestellte, und zwar noch bevor dieser erkennt, dass er eigentlich sein eigenes
Verhalten be- oder verurteilt hat. Hat er geurteilt, ist dieses Urteil, nach dem er
im dargestellten Fall sich selbst wieder erkannt hat, nur schwerlich revidierbar.
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Allgemeine Hinweise zur Fabelbehandlung in Klasse 5
Die Behandlung von Fabeln in Klasse 5 dient der Vorbereitung zum Verständnis
parabolischer Texte. Ausgesucht werden sollten verhältnismäßig einfach struk-
turierte Texte. Sicherlich kann den Schülern dieses Alters die gesellschaftskriti-
sche und auch politische Dimension auch solcher parabolischer Texte kaum
verständlich gemacht werden, doch wird dennoch mit wesentlichen Elementen
dieser Textsorte vertraut gemacht.
Die Schüler werden nicht ohne Vorerfahrungen, u.a. aus der Grundschulzeit, in
der 5. Klasse diesen Texten begegnen. Ein Gespräch, das den Umfang dieses
Wissens feststellt, ist sicherlich nötig; es wird belegen, dass eine Vielzahl von
Fabelfiguren bekannt ist, dass man weiß, dass Fabeln belehren wollen und dass
in einer "Moral" am Ende diese Lehre präzisiert wird. Bekannt ist zudem, dass
die Fabel eine Form gleichnishafter Rede darstellt, dass (meist) Tiere die Hand-
lungsträger sind, dass die Fabeltiere ausnahmslos menschliche Eigenschaften
haben, ein entsprechendes Verhalten zeigen und auf das Leben "übertragen"
werden können.
Weniger bekannt ist, dass Fabelautoren sich immer auf konkrete Situationen aus
ihrer Wirklichkeit beziehen bzw. bezogen haben und wir, die Leser oder Hörer
dieser Fabel, diese ursprüngliche Wirklichkeit meist nicht mehr kennen.
Diese Erkenntnis (oder auch "Kenntnis") ist notwendig, um die der Fabel sicher-
lich nicht gerecht werdenden Übertragungsversuche der Schüler zu vermeiden
oder zumindest einzuschränken ("Meine Oma hat neulich..."). Die Schüler be-
sonders dieser Altersstufe sollten sich bei den "Übertragungsversuchen" nicht
selbst überlassen bleiben. Der Lehrer sollte - wenn schon "übertragen" werden
muss - solche Situationen aus der Wirklichkeit konstruieren, die sich aus der ex-
akten Analyse der Strukturen des in der Fabel dargestellten Falles als wahr-
scheinlich ergeben. Schüler dieser Altersstufe sind überfordert, wenn sie diese
Übertragungsarbeit leisten sollen.
Wichtig ist vor allem, dass Schüler über die Wirkung parabolischer Texte nach-
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Phase I: Erste Einblicke in die Wirkungsweise von Fabeln
Vorbemerkung
In dieser ersten Phase der Unterrichtsreihe sollen die Schüler am konkreten Bei-
spiel erfahren, wie Fabelautoren versuchen, bei ihren eigentlichen Adressaten
eine Verhaltensänderung zu bewirken.
Es handelt sich natürlich bei dem Beispiel aus der Wirklichkeit (Sachhälfte) um
eine Fallkonstruktion. Die eigentliche "Aktualität" zu beiden Fabeln (Löwe und
Maus/ Ochse und Frosch) ist nicht mehr präsent und wäre (bes. bei Äsop -
siehe Unterrichtsreihe "Äsop", Klasse 8) wohl für Schüler einer Klasse 5 nicht
verstehbar.
Der "Fall" ist so angelegt, dass er nachvollziehbar im Erfahrungsbereich dieser
Altersstufe liegen könnte und damit auch beurteilbar wird. Die beiden Fabeln
geben angemessene Verhaltensempfehlungen und warnen vor möglichen nega-
tiven Folgen bei Nichtbeachtung.
Methodisch sinnvoll wäre es durchaus, die Schüler mit "Fall" und Fabeln gleich
zu Beginn des Unterrichtes zu konfrontieren und über ein Gespräch (erfahrungs-
gemäß recht engagiert) zu klären. Möglich und nicht weniger sinnvoll stellt sich
der hier vorgeschlagene, etwas kleinschrittigere Weg dar:
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Der Frosch und der Ochse
Ein Frosch sah einen Ochsen auf einer Weide gehen und dachte bei sich: „Wenn
ich meine runzlige Haut tüchtig aufblase, so kann ich wohl auch so groß werden
wie dieser Ochse“. …_______________________________________________
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Der Frosch und der Ochse
Karl Simrock
Ein Frosch sah einen Ochsen auf einer Weide gehen und dachte bei sich: „Wenn
ich meine runzlige Haut tüchtig aufblase, so kann ich wohl auch so groß werden
wie dieser Ochse“. Und er fing an, sich aufzublähen, so stark er nur konnte, und
fragte seine Brüder: „Nun, was meint ihr? Bin ich bald so groß wie der Ochse?“
Aber sie lachten ihn nur aus. Da blies er noch stärker und fragte abermals: „Wie
nun?“ Aber sie riefen lachend: „Nein, noch lange nicht!“ – „Dann will ich’s
euch zeigen!“ schrie er erbot und blies sich so heftig auf, dass er platzte.
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Titelangebot: Hund, Fuchs und Affe
Der schlaue Fuchs
Der Affe als Schiedsrichter
Drei Freunde
Titel:_________________________________
Ein Hund und ein Fuchs stürzten gleichzeitig auf eine große Wurst los, die je-
mand auf dem Weg verloren hatte. Jeder bekam ein Ende zu fassen. Böse sahen
sie sich an, wollte doch jeder von den beiden die ganze Wurst für sich allein ha-
ben.
Da kam ein Affe des Wegs daher und schaute den beiden neugierig zu. „Ihr seid
beide im Recht!“ rief er. „Jedem von euch gehört genau die halbe Wurst.
Kommt mit mir nach Hause. Ich habe eine Waage. Wir wollen jedem ehrlich
seine Hälfte abwiegen.“
Hund und Fuchs waren einverstanden und gingen mit. Der Affe holte seine
Waage herbei. Dann brach der die Wurst mittendurch und wog sie. „O weh“,
rief er dann, „das eine Stück ist schwerer!“ Er packte das Stück und biss kräftig
hinein. __________________________________________________________
________________________________________________________________
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________________________________________________________________
Der Hund und der Fuchs hatten mit offenen Mäulern dem seltsamen Treiben zu-
gesehen.
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________________________________________________________________
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Moral: __________________________________________________________
Moralangebot: Auch Kleine können manchmal groß sein
Eine Hand wäscht die andere
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte
Ohne Fleiß keinen Preis
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
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Der Fuchs und der Ziegenbock Äsop
Ein Fuchs fiel in einen tiefen Brunnen und konnte sich nicht heraushelfen.
Da kam ein durstiger Ziegenbock zum Brunnen, und als er den Fuchs sah, fragte
er ihn: „Ist das Wasser gut?“ Der Fuchs verschwieg, dass er in die Tiefe hinab-
gestürzt war, und antwortete: „Das Wasser ist klar und schmeckt gut; komm nur
herab!“
Das tat der Bock, und als er seinen Durst gelöscht hatte, fragte er: Wie können
wir aber wieder herauskommen?“ Der Fuchs entgegnete: „Dafür will ich schon
sorgen. Du stellst dich auf die Hinterbeine, stemmst die Vorderbeine gegen die
Wand und streckst deinen Hals aus. Dann werde ich über deinen Rücken und
deine Hörner hinaufklettern und dir auch heraushelfen.“ Der Ziegenbock tat,
was der Fuchs geraten hatte, und sogleich sprang dieser über ihn hinweg und mit
einem kräftigen Satz auf den Brunnenrand.
Dort tanzte er vor Freude über seine Befreiung und verhöhnte den Bock. Dieser
schalt in vertragsbrüchig, der Fuchs aber
sagte: „Wenn du in deinem Kopf so viele
Gedanken hättest wie Haare in deinem
Bart, so wärst du nicht da hinuntergestie-
gen, ohne zu bedenken, wie du wieder he-
rauskommst.“
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Der Fuchs und der Ziegenbock Äsop
_______________ _____________________
_______________________ Ein Fuchs fiel in einen tiefen Brunnen und konnte sich nicht he-raushelfen. Da kam ein durstiger Ziegenbock zum Brunnen, und als er den Fuchs sah, fragte er ihn: „Ist das Wasser gut?“ Der Fuchs verschwieg, dass er in die Tiefe hinabgestürzt war, und antwortete: „Das Wasser ist klar und schmeckt gut; komm nur herab!“
_____________ _______________ ________________________ Fortführung der Fabel:
______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Der Fuchs aber sagte:
Fragen: Welche der folgenden Eigenschaften könnten auf den Fuchs, welche auf den Ziegen-bock zutreffen? gefühllos, fair, dumm, gemein, hilfsbereit, einfältig, gerissen, hinterlistig, gutgläubig,
heuchlerisch, zuverlässig, höhnisch, schadenfroh, ehrlich
Wie könnte die Lehre lauten, die uns der Fabelautor geben möchte? - Jeder ist sich selbst der Nächste - Die Gutmütigen sind immer die Dummen - Man muss sich immer zu helfen wissen - Wer zuletzt lacht, lacht am besten
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Kommentiertes Arbeitsmaterial
Fabeln
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Lehre/belehrender Satz/Moral:
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Inhaltsverzeichnis
Erste Einblicke in die Wirkungsweise von Fabeln
Fabel 1: Der Löwe und die Maus
Ungeordnete Bildfolge.....................................................Seite: 65
Ungeordneter Fabeltext....................................................Seite: 66
Aufgabe: Zuordnung von Text und Bild .........................Seite: 67 – 68
Fabel 2: Der Frosch und der Ochse
Aufgabe: Fortführung der Fabel ......................................Seite: 69
Ein Fallbeispiel
Der Fall..................................................................................Seite: 70
Fabeln zur Wahl ....................................................................Seite: 71
Typischer Aufbau/Moral
Beispiel 1: Der Affe als Schiedsrichter
Aufgabe: Bearbeitung eines Lückentextes....................Seite: 72
Hilfen für die Erarbeitung des Lückentextes ................Seite: 73
Beispiel 2: Der Fuchs und der Ziegenbock
Aufgabe: Bearbeitung eines Lückentextes....................Seite: 74
Hilfen für die Erarbeitung des Lückentextes ................Seite: 75
Beispiel 3: Die Grille und die Ameise
Erzählfassung der Fabel ................................................Seite: 76 – 77
Aufgabe: Eintragungen in die Arbeitsblätter ................Seite: 78 – 79
Verfassen einer Fabel
Ungeordnete Bilderfolge und Alltagsituation.......................Seite: 80
Aufgabe: Zuordnung der Bilder und Verfassen
des Fabeltextes.......................................................Seite: 81
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65
Erste Einblicke in die Wirkungsweise von Fabeln
Dass sich hinter diesen Bildern eine weltweit bekannte Fabel versteckt, ist vielen von euch sicher be-
kannt. Einige werden sie schon von der Grundschule her kennen. So wird es bestimmt keine allzu gro-
ßen Schwierigkeiten bereiten, die Bildchen und Textteile auszuschneiden und sie in der richtigen Rei-
henfolge auf dem Arbeitsblatt einzukleben.
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Der Fall
Klaus und Frank sind Mitglieder eines Fußballvereins.
Klaus ist mit seinen fünfzehn Jahren dem um vier Jahre jüngeren Bruder in vie-
lem überleben, und zwar nicht nur an Körperstärke. Dies lässt er den „Kleinen“,
wie er ihn meist nennt, auch oft spüren.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem es zwischen den beiden friedlich zugeht.
Klaus lässt seinen kleinen Bruder oft links liegen, denkt nur an sein Spiel, hilft
dem Bruder nie, weder durch „Rat“ noch durch „Tat“.
Frank ist neidisch auf seinen großen Bruder. Er ärgert sich zwar über ihn, be-
wundert ihn aber auch insgeheim und versucht dauernd zu beweisen, dass er
auch stark und geschickt ist wie sein älterer Bruder.
Diese ständigen Auseinandersetzungen bedrücken nicht nur die Spieler, sondern
auch den Trainer der Gruppe. Er, der sich auch für die Stimmung im Verein ver-
antwortlich fühlt, überdenkt mehrere Möglichkeiten, wie er die Situation ändern
könnte. Er entscheidet sich schließlich für folgende:
Nach dem Training gibt er allen Spielern einen Briefumschlag. Er weist darauf
hin, dass er für alle wichtige Trainings- und Spieltermine aufnotiert habe.
Als die beiden Brüder zu Hause den Brief öffnen, findet jeder von ihnen neben
dem Informationszettel einen weiteren, auf dem eine der beiden Fabeln abge-
druckt ist.
Die beiden Fabeln (Der Löwe und die Maus/ Der Ochse und der Frosch), die ihr
zuvor im Unterricht behandelt habt, spielen hier nun eine ganz wesentliche Rolle.
Der Jugendtrainer eines Fußballvereins setzt nämlich beide Fabeln ein, um einen
lächerlichen Streit zwischen zwei Brüdern beizulegen. Mit Hilfe der Fabeln will
er erreichen, dass jeder der beiden die eigenen Fehler erkennt und sich bessert.
Doch seht euch zunächst den Fall etwas näher an.
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73
Tabelle zum Aufbau
Aufbau
Inhalte
Ausgangssituation
Hund und Fuchs finden eine Wurst und streiten sich um sie.
Erste Handlung
Ein Affe kommt hinzu und bietet sich als Schiedsrichter an; er beißt
in die Wurst, um die Teile gleich groß zu machen.
Reaktionen
Ergebnis/Lösung
Titelangebot:
� Hund, Fuchs und Affe
� Der schlaue Fuchs
� Der Affe als Schiedsrichter
� Drei Freunde
Moralangebot:
� Auch Kleine können manchmal groß sein
� Eine Hand wäscht die andere
� Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte
� Ohne Fleiß keinen Preis
� Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein
Wenn ihr die kleine Tabelle zum Aufbau vollständig ausfüllt, werdet ihr es leichter
haben, die Lücken im Text zu schließen.
Eine zusätzliche Hilfe bei eurer Textergänzungsarbeit stellt das Angebot an Titeln
und Schluss- Sätzen des Fabelautors dar. Wählt das Passende aus!
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75
Der erste Abschnitt
_______________ _____________________
_______________________
Ein Fuchs fiel in einen tiefen Brunnen und konnte sich nicht he-
raushelfen. Da kam ein durstiger Ziegenbock zum Brunnen, und
als er den Fuchs sah, fragte er ihn: „Ist das Wasser gut?“ Der Fuchs
verschwieg, dass er in die Tiefe hinabgestürzt war, und antwortete:
„Das Wasser ist klar und schmeckt gut; komm nur herab!“
_____________ _______________
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Fragen:
� Ist der Fuchs in den Brunnen gestiegen?
� Warum konnte der Fuchs sich nicht aus dem Brunnen „heraushelfen“?
� Warum will der Ziegenbock in den Brunnen steigen?
� Warum verschweigt der Fuchs, wie er in den Brunnen gelangt ist?
� Warum fordert er den Ziegenbock auf, herabzukommen?
� Welche der folgenden Eigenschaften könnten auf den Fuchs, welche auf den Ziegen-
bock zutreffen?
gefühllos, fair, dumm, gemein, hilfsbereit, einfältig, gerissen, hinterlistig, gutgläubig,
heuchlerisch, zuverlässig, höhnisch, schadenfroh, ehrlich
� Wie könnte die Lehre lauten, die uns der Fabelautor geben möchte?
- Jeder ist sich selbst der Nächste
- Die Gutmütigen sind immer die Dummen
- Man muss sich immer zu helfen wissen
- Wer zuletzt lacht ,lacht am besten
Wenn ihr den ersten Abschnitt genau lest, werdet ihr bestimmt einige Fragen
beantworten können; die Unterstreichungen im Text helfen euch, Wichtiges zu
erkennen.
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80
Verfassen einer Fabel
Situation aus dem täglichen Leben
Zwischen Jens und Lucas scheint es keinen Frieden geben zu können. Ständig streiten sie mit-
einander, keiner gibt nach, jeder fühlt sich im Recht und will natürlich auch seinen Kopf
durchsetzen.
Mit ihren Auseinandersetzungen bewirken sie jedoch nichts, außer dass immer eine gereizte
Stimmung vorherrscht, wenn die beiden sich begegnen.
Die meisten Kinder der Klasse haben wenig Verständnis für das egoistische, rücksichtslose
Verhalten: Sie hätten es lieber friedlich.
Doch dass dieses Verhalten nichts als Zank, Streit und Unfrieden bringt, muss erst als Er-
kenntnis in die sturen Köpfe der beiden eindringen. Das aber ist gar nicht so einfach.
Ihr sollt nun selbst erstmals eine Fabel verfassen. Eigentlich reicht das, was ihr bisher
über Fabeln erfahren habt, schon aus, um eine solche Aufgabe zu bewältigen. Doch so
ganz ohne Hilfestellungen soll es auch diesmal nicht ablaufen:
Ihr erhaltet eine Bildergeschichte, deren Bilder durcheinander geraten sind; in die
richtige Reihenfolge gebracht, erzählen sie eine Fabel.
Weiterhin wird euch eine Situation aus dem täglichen Leben vorgegeben, die euch
nicht unbekannt sein wird. Wie ihr erfahren habt, können Fabeln ein Mittel sein,
Menschen zu einer Verhaltensänderung zu führen, in dem sie am Beispiel sehen, wo-
hin z.B. ihre Sturheit sie treibt. Einen Versuch ist es sicherlich wert, die beiden Streit-
hähne zur Besinnung zu bringen.
Die Bilder sollen ausgeschnitten und im Arbeitsblatt eingeklebt werden.
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