Uta-Maria Köninger dipl.theol. Zürich 2014. Sakrale Verehrung (Ikone, kontemplatives Bild,...

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Uta-Maria Köninger dipl.theol. Zürich 2014

Sakrale Verehrung (Ikone, kontemplatives Bild, Statue)

Glauben vermitteln und verkündigen religiöse Tradition aktualisierend auslegen Bezug auf religiöse Motive ohne Identifikation mit

Religion religiöse Thematisierung des Erhabenen Anregung zur Reflexion der eigenen religiösen

Wahrnehmung

eröffnet ungewohnte Blickwinkel fördert die sinnliche Wahrnehmung bricht eingefahrene Denkmuster auf motiviert durch Irritation fördert die Kommunikation schult die Kompetenz im Umgang mit

Bedeutungsoffenheit und Divergenz stellt Glaubensaussagen in neue Kontexte ermöglicht transzendente Erfahrungen regt Identifikationsprozesse an ermutigt zum kreativen Ausdruck

Jedes gelungene Kunstwerk ist ein Gleichnis im Sinne der biblischen Gleichnisse. Es lädt zur Betrachtung ein, lässt einen Nachdenken über seinen Sinn, zwingt einem keine Interpretation auf, eröffnet neue Perspektiven in dem Sinne, dass es die Welt neu sehen lässt.

Andreas Mertin

Mandylion IkoneImage of Edessa

1800

Sieger KöderDer verlorene

Sohn1990

Andrea ViebachMarienbild unserer Zeit

2004

Horst Antes

Grosses Ockerbild

1970

Mark Rothko Kapelle in Houston Texas 1971

Wolfgang Laib Blütenstaub von

Löwenzahn 1982

Ausprobieren, zitieren, kritisieren, transformierenDistanzierte Beschäftigung mit christlicher Tradition (S.Polke, B. Willikens)Religiöser Tradition als Quelle für neue künstlerische Zusammensetzung (Mark Rothko)Anleihen an christlicher Kunst und Tradition als Ausgangspunkt künstlerischer Konzepte (Boris Mikhailov)Kritische, ironische, provokative Auseinander-setzung mit Religionen (M. Kippenberger)Religiöse Traditionen werden in den zeitgenössischen Kontext transformiert (G.Steiner & J.Lanzlinger)

Sigmar PolkeMenschensohn

2009

Mark RothkoOrange and Yellow

Boris Mikhailov Case History 1999

Martin KippenbergerZuerst die Füsse

1990

Gerda Steiner-Jörg LenzlingerFallender Garten 2003

Soll das Unsichtbare sichtbar werden?

Biblisches Bilderverbot (Ex 20,4/Dtn 5,8):Gott ist präsent in der menschlichen Geschichte aber nicht verfügbar

Bild als Mittel katechetischer Unterweisung Vertiefung der Frömmigkeit Förderung liturgischer Feierlichkeit Bilder entmachten Achtungsvolle Verehrung nicht Anbetung

Schöpfung Timm UlrichsChristologie Mark WallingerHimmel Klaus RinkeMenschwerdung Judith SamenSeele Peter SauererTranszendenz Josef AlbersLeid Thomas LehnererGeburt-Tod Bill Viola

Timm UlrichsLandschafts Epiphanien 1987

Mark Wallinger Ecce Homo 1999

Klaus Rinke Tor zur Ewigkeit

1990

Judith SamenOhne Titel

2001

Peter SauererSeele 2010

Josef AlbersStudy for

Hommage to the

Square1967

Thomas LehnererHiob 1992

Bill Viola, Nantes Triptych Videoinstallation 1994

Kunst nicht einfach übersetzbar ins Wort Nicht reduzierbar auf theologischen Gehalt Eigenlogik des Bildes: sinnlich, mehrdeutig

und ästhetisch Visuelle Darstellungen sind prozesshaft zu

erschliessen ihr theologischer und ästhetischer Mehrwert aufzuzeigen

Von der Verzweckung des Bildes weg hin zur Begegnung mit dem Bild als

eigenständigesKunstwerk

nicht nur Glauben illustrieren oder bestätigenneue Beobachtungen in bewährte DeutungenÜberführen

sondernBild als eigenständiges Kunstwerk sprechen lassen

Thema Lehrperson Bild Lernende

Thema

veranschaulicht biblischen Text oder Begriff der Glaubenslehre

Methodik: Bildbegegnung

Bild als Objekt der

Begegnung Begegnung

Lernende

Moderation/Begleitung

Begegnung

Lehrperson

Inhalt und Intention

Spontane Wahrnehmung

Analyse der Formsprache

Innenkonzentration

Analyse des Bildgehaltes

Blick in die Realität und

Zukunft

Identifizierung

Was sehe ich, was fällt auf? Wie ist das Bild aufgebaut? Welche Gefühle löst das Bild in

mir aus? Was bedeuten die Bildelemente? Welche Fragen, Erkenntnisse,

Wünsche kommen in mir auf? Wo könnte mein Platz auf dem

Bild sein?

motivgeschichtlichBilder stehen in einer bestimmten Motivtraditionsozialgeschichtlich Bilder sind Spiegel und Widerspruch zu erlebten Wirklichkeitbiographisch Bilder sind auch Selbstdarstellungen des Künstlerspsychologisch Bilder spiegeln innerseelische Konflikteglaubensgeschichtlich Bilder drücken das Lebensgefühl der Entstehungszeit und die Wandlung religiöser Befindlichkeiten aus

In der medialen Bilderflut geht zunehmend die Fähigkeit einer aufmerksamen und verlangsamten Wahrnehmung von Bildern verloren

Zu schnelle Deutungen von Bildern blockieren die Wahrnehmung von Neuem und Fremdem

Die Arbeit mit Bildern braucht Zeit, wenn sie eine Entdeckungsreise sein soll

„Produktive Verlangsamung“ (G. Hilger) ist eine Lernkultur, die allzu glatte und zu schnelle Lern-wege bewusst unterbricht

berührt die Lehrperson selbst nicht unmittelbar und einfach zugänglich qualitativ (Form-Farbe-zeitgemäss-intensiv –

original-dicht-geheimnisvoll) didaktisch-thematisch (Einstieg-Vertiefung-

Produktivität) entwicklungspsychogisch angemessen

Katechese Primarstufe Daniel SpoerriAsger Jorns

Katechese Sekundarstufe Rune MieldsBoris MikhailovSantiago Sierra

Erwachsenenkatechese Ferdinand Gehr Josef Albers, Ben

Willikens Kirche Sigmar Polke Museum Bernhard Leitner Natur Roland Heini

Asger JornsLetter to my son 1998

Daniel Spoerri Sevilla Serie Nr. 27 Assemblage 1992

Rune Mields Genesis: Johannes 1

1996

Elzbieta Jablonska Supermother 2002

Santiago Sierra250 cm lange Linie tätowiert auf 6 bezahlte Personen

1999

Ferdinand GehrMenschwerdung

1993

Ben WillikensAbendmahl

1995

Bernhard Leitner Raumreflexion

2010

Roland HeiniTempelhof Uffikon

1995

Künstler, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, 32 Künstler Monografien,

hrsg. v. Zeit Verlag BeteiligungsGmbH & Co. KG, 2011

Rita Burrichter, Claudia Gärtner, Mit Bildern lernen. Eine Bilddidaktik für den

Religionsunterricht, 2014

Andreas Mertin, Karin Wendt, Mit zeitgenössischer Kunst unterrichten.

Religion-Ethik-Philosophie, 2004

Mario Reinhardt, Arbeit mit Bildern im Religionsunterricht.

Impulse und praktische Anregungen

Günter Lange, Bilder zum Glauben. Christliche Kunst sehen und verstehen,

2002

Franz W. Niel, damit uns die Augen aufgehen. Über den Umgang mit Bildern

im Religionsunterricht, 1992

www.v-r.de/mertin/kunst.html www.lukasgesellschaft.ch www.uni-leipzig.de/ru/index.htm www.bildimpuls.de http://themenwochen-online-lernen.blogs.rpi-

virtuell.net/2008/11/15/theoretisches/ http://www.rpi-virtuell.net/workspace/users/

8862/Handouts/Mappen/Test%20Kunst-eXpedition/welcome.html

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