Vortrag Europäisches Sprachenportfolio 2005

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Das Europäische Sprachenportfolio -Konzeption und Aufbau

Referent: Dr. Bernd Stange

Seminar: „Portfolio gut - alles gut? Das Europäische Portfolio der Sprachen: Chancen und Grenzen für den Fremdsprachenunterricht“

Sommersemester 2005 bei Frau Enke Spänkuch und Frau Beate Kurlbaum

Gliederung des Vortrages

1. Einführung

• Begriffsklärung: Definition und Abgrenzung

• Entwicklung des Sprachenportfolios in der Schweiz

•Wozu ein Sprachenportfolio?

Gliederung des Vortrages

2. Bestandteile des Sprachenportfolios

3. Gemeinsamer Europäischer Referenz-3. Gemeinsamer Europäischer Referenz-rahmen

4. Die deutschsprachigen Portfolios

Gliederung des Vortrages

5. Plenararbeit: Kennenlernen fünf deutschsprachiger Portfolios

6. Nutzen und Grenzen des Portfolios

7. Zusammenfassung und Diskussion

1. Einführung

Begriffsklärung

portefeuille (frz.): 1. Brieftasche;

2. Geschäftsbereich eines Mi-

nisters;

3. Wertpapierbestand einer

Bank?

Begriffsklärung

[porte-feuille]

von porter (frz.): tragen von feuille (frz.): Blatt

z.B. die Mappe eines Künstlers für eigene Arbeiten

Definition nach

John Trim 1997

“A la

nguag

e Portfo

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d.“

Abgrenzung von anderen Portfolios

Cave:

Anders als etwa Portfolios von Architekten oder Künstlern, die sich und ihr Werk mittels oder Künstlern, die sich und ihr Werk mittels einer individuell gestalteten Sammelmappe vorstellen, hat das Sprachenportfolio eine vorgegebene Struktur.

Entwicklung des Sprachen-portfolios in der Schweiz

1991 Rüschlikon/Schweiz

Symposium: “Transparence et cohérence dans l‘appren-

tissage des langues en Europe: objectifs, évaluation,

certification“ certification“

àààà Empfehlung zur Schaffung eines allgemeinen Refe-

renzrahmens für das Sprachenlernen in Europa

àààà Entwicklung eines europäischen Sprachenportfolios

Entwicklung des Sprach-portfolios in der Schweiz

Mitte der 90er Jahre

Schweizerische Bildungsinstitutionen erarbeiten eine Art Proto-typ im Projekt “Cadre européen commun de référence“

1996 Erster Schweizer Entwurf eines Europäischen Sprachen-1996 Erster Schweizer Entwurf eines Europäischen Sprachen-

portfolios

1998 Vorbereitung der Erprobung und Evaluation auf ge-

meinsamen Seminaren (u.a. Ascona/CH, Tampere/FIN,

Soest/D)

Entwicklung des Sprach-portfolios in der Schweiz

2000 Das erste Europäische Sprachenportfolio

1.2000 Schweiz1.2000 Schweiz

wird vom Europarat akkreditiert.

Wozu ein Sprachenportfolio?

Mobilität und Transparenz

Erweiterte LeistungsbeurteilungErweiterte Leistungsbeurteilung

Autonomes Lernen

Wozu ein Sprachenportfolio?

Mobilität und Transparenz

Vergleichbarkeit und Anerkennung von Vergleichbarkeit und Anerkennung von Abschlüssen und Sprachzertifikaten ste-hen bei steigender Mobilität in Europa im Vordergrund.

Wozu ein Sprachenportfolio?

Erweiterte Leistungsbeurteilung

• Beurteilung der gesamten fremdsprachlichen und interkulturel-

len Kommunikationsfähigkeitlen Kommunikationsfähigkeit

• Beurteilung durch einen erweiterten Kreis: Prüfungsinstanzen,

Prüfer, Lehrer, der Lernende selbst (!)

• Beurteilung mittels eines größeren Spektrums von Gelegenhei-

ten, Aufgabenstellungen und -formen

Wozu ein Sprachenportfolio?

Erweiterte Leistungsbeurteilung

• Beurteilung von Entwicklungen bedeuten eine zeitliche Erwei-

terungterung

• erweiterte Beurteilungsformen: Noten, Zertifikate, Niveau- und

und Kompetenzbeschreibungen, Lernberichte, Dossiers

Wozu ein Sprachenportfolio?

Autonomes Lernen

• Förderung der Selbständigkeit der Lernenden• Förderung der Selbständigkeit der Lernenden

• Reflexionen über Lernziele, Lerntyp, Lernstrategien

• autonome Lerner bestimmen den Lernprozeß mit (siehe Ram-

pillon 1994)

2. Bestandteile des Sprachenportfolios

Dossier

SprachenbiografieSprachen-Paß

Der Sprachen-Paß

Dokumentation der sprachlichen Identität des Inhabers

• familiärer sprachlicher Kontext

• inner- und außerhalb formaler Bil-• inner- und außerhalb formaler Bil-dung erworbene Sprachen

• formale Sprachqualifikationen und -zertifikate

• Kompetenznachweise gemäß CEF

• Bestätigung von Auslandsaufenthal-ten und Aspekte interkul-turellen Lernens

Der Sprachen-Paß

Die Sprachenbiografie

• freie (möglichst) chronologischePräsentation wichtiger (Sprach-lern-)Ereignisse

• Checklisten zur Einschätzung

• Informationen zu Sprachlern- undSprachverwendungserfahrungen(Sprachkontakte etc.) und Lernzie-le bzw. Lernprogramme von be-suchten Schulen oder Sprachkursen

Die Sprachenbiografie

Die Checklisten

• Checklisten mit Einschätzungen zurKommunikationsfähigkeit in ver-schiedenen Sprachen auf Grundlagedes CEF

àààà Möglichkeit des Lernendenàààà Möglichkeit des Lernenden

a) die momentanen Kenntnisse selbst einzuschätzen

b) diese Kenntnisse durch Dritte über-prüfen/einschätzen zu lassen

c) wichtige noch nicht erreichte Zie-le zu kennzeichnen

Das Dossier

• Zusammenstellung persönlicher Ar-beiten als Leistungsnachweis ver-schiedener Sprachen

• kontinuierliche Auswahl, die den Lernprozeß/-fortschritt erkennenLernprozeß/-fortschritt erkennenlassen

• Auswahlprozeß/“Reife“prozeß: derLernende entscheidet, welche Do-kumente neu ins Dossier gelangenund dort verbleiben

• ideale Einbindung von „Dossier-arbeit“ in den Unterricht

Das Dossier umfaßt sechs Bereiche:

I Sprachenwerkstatt

Sammlung praktischer Ergebnisse schulischen und außerschulischen Lernens: Erzählungen,

Das Dossier

und außerschulischen Lernens: Erzählungen, Gedichte, Briefe, Audio-/Videocassetten usw.

II Werkstatt des interkulturellen und grenzüber-schreitenden Lernens

Sammlung von Reiseberichten, internationalenPraktika usw.

III Sprache(n) unter dem Mikroskop

Sammlung der Ergebnisse kleinerer Projekte

IV Ergänzungen zur Sprachenbiografie

Das Dossier

V Zertifikate, Zeugnisse, Bescheinigungen, Teil-nahmebestätigungen

VI Auslandsaufenthalte

3. Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (CEF)

Der CEF ist ein Bezugssystem für

den gesamten Fremdsprachen-

bereich, der mittlerweile weitrei-

chende Akzeptanz in Testsyste-

men, Curriculum-/Lehrwerkent-

wicklung, Lehrerausbildung und

-fortbildung usw. gefunden hat.

• Ziele: Kohärenz, Transparenz, Allgemeingültigkeit

• Kompetenzstufen werden auf allen Niveaus mit „Can dos“ be-

schrieben (àààà Globalskala als Makroebene)

• Definition der sechs Kompetenzstufen für die kommunikativen

Fähigkeiten Hören, Lesen, Miteinander sprechen, Schreiben

(Mezzoebene)

• Mikroebene: Indikatoren zur Skalierung der Kompetenzstufen

für die einzelnen kommunikativen Fähigkeiten

Die Globalskala

Einteilung in Kompetenzstufen

B

CKompetente

Sprachverwendung

C1 C2

AElementare

Sprachverwendung

A1Breakthrough

A2Waystage

BSelbständige

Sprachverwendung

B1Threshold

B2Vantage

Effective Proficiency

C2Mastery

Feinere Niveaus der Kompetenzstufen

A1 A2.1A2.2 B2.2B2.1B1.2B1.1 C1 C2A1 A2.1A2.2 B2.2B2.1B1.2B1.1 C1 C2

Mit welcher Absicht?

4. Die akkreditierten deutschsprachigen Portfolios

1.2000 Schweiz

4.2000 Nordrhein-Westfalen

24.2001 Österreich24.2001 Österreich

32.2002 Thüringen

46.2003 Hamburg

1.2000: Schweiz

4.2000: Nordrhein-Westfalen

24.2001: Österreich

32.2002: Thüringen

46.2003: Hamburg

5. Kennenlernen der deutschsprachigen Portfolios

Arbeiten an Stationen: Untersucht die ausliegenden fünf Portfolios unter folgenden Aspekten:

• Bewertung von Layout und Gestaltung

• altersgemäße/zielgruppengerechte Umsetzung?

• spezifische bzw. nationale Besonderheiten

• bildungspolitische Aspekte?

• besonders positiv/negativ aufgefallen

Ergebnisse

Portfolio Layout/

Gestaltung Umsetzung

Besonder-heiten

+/-

CH

NRW

A

THÜ

HH

6. Nutzen und Grenzen des Portfolios

Nutzen Grenzen

7. Zusammenfassung und Diskussion

Stand 2004: 65 Europäische Sprachportfolios in 22 Ländern

[...]

Vielen Dank für Eure Vielen Dank für Eure Mitarbeit und

Aufmerksamkeit!

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