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Warum wird ein Mann Freimaurer?
Anlässlich seiner Aufnahme in die Loge sagte ein Freimaurer: „Schon lange war es mein Wunsch, in eine engere Beziehung zu einem Kreis gleichgesinnter Menschen zu gelangen, die in unserer von Materialismus, Hast und Unruhe geprägten Zeit, sich das Reich allgemeinen Menschentums, innere Besinnlichkeit und Geistigkeit zu erhalten suchen. Im Freimaurertum hoffe ich eine solche Gemeinschaft zu finden.“
Dieser Satz, der unsere Zeit so zutreffend zu charakterisieren scheint, wurde am 10. Mai 1923 gesprochen. Der Freimaurer war Gustav Stresemann. Fast jeder Freimaurer wird dieser Satz so vertraut erscheinen, als hätte er ihn bei seiner Aufnahme selbst gesagt. Niemand jedoch wird sagen können, er hätte durch Überredung oder durch Werbung den Weg in eine Loge gefunden. So sehr wir uns über jeden Einzelnen freuen, der von sich aus den Weg zu unserem Bruderbund findet: Wir werben nicht.
Wohl versuchen wir zu informieren, den verstaubten Schleier des Geheimnisvollen zu entfernen, der den Blick auf das Wesen der Freimaurerei für alle Interessierten, für alle Suchenden lange Zeit erschwert oder oft fast unmöglich gemacht hat.
Der Königsberger Arzt und Freimaurer Otto Hieber formulierte vor langer Zeit: Ein Freimaurer ist ein freier Mann, der seine Neigungen zu überwinden, seine Begierden zu mäßigen und seinen Willen den Gesetzen der Vernunft zu unterwerfen weiß? Diese Definition macht vielleicht deutlich, dass der Weg, den sich die Freimaurer gewählt haben, kein leichter Weg ist. Er hat weniger mit Vergnügen und Geselligkeit zu tun, als mit ständiger ernster Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Der freie Entschluss jedes Einzelnen, die Einsicht in die Notwendigkeit, für sich ganz persönlich einen solchen Weg zu suchen, ist die wichtigste Voraussetzung dafür, ihn auch zu finden. Die freimaurerische Ethik ist keine geschlossene Philosophie.
Sie kennt keine Dogmen, starren Lehrsätze und abstrakten Morallehren, sondern beruft sich auf humanitäre Werte, die durch die Gemeinschaft der Brüder und über ständig wiederkehrende Rituale vermittelt werden. Die Freimaurer bauen, wie aus unseren Ri
tualen hervorgeht, am Tempel der allgemeinen Menschenliebe und weltumspannenden, friedvollen Brüderlichkeit. Es geht den Freimaurern darum, sich selbst zu vervollkommnen, um als besserer Mensch in die Welt hinauszugehen und sie im Sinne des Humanen zu verändern.
Menschlichkeit, Menschenwürde, Mitgefühl sowie Menschenliebe sind nicht nur abstrakte Tugenden bzw. Normen, sondern vor allem konkrete Praxis. Zur freimaurischen Ethik gehört dementsprechend auch das Postulat der gegenseitigen und uneigennützigen Hilfeverpflichtung unter Brüdern.
Jeder Logenbruder baut auch am Tempel der allgemeinen Menschenliebe und einer humaneren Gesellschaft mit. Die Verwirklichung der freimaurerischen Werte und Ideale in der Gesellschaft liegt dabei in der Verantwortung jedes Einzelnen, ist doch die solidarische Verbundenheit aller Menschen das Leitbild der freimaurerischen Ethik, die Vereinigung aller Menschen zur großen Menschheitsfamilie, zur weltumspannenden Bruderkette.
Freimaurer wird man nicht dadurch, dass man einer Loge beitritt, so wie man Mitglied in irgendeinem Verein wird. Freimaurer wird man durch eine Lebenshaltung, die man nur durch unermüdliches Bemühen gewinnen kann und die man sich täglich neu gegen Versuchungen und gegen Bequemlichkeit erwerben muss.
Interessierte Herren sind unserer Bruderschaft gerne willkommen und werden gebeten sich unterunserer Adresse zu melden:Freimaurische Vereinigung „Zum Widder“ Fürstenbrunner Weg 99, 14050 Berlin
Auszüge aus „Freimaurer, die geheime Gesellschaft“ und aus dem CD
Vortrag des Pegasus von Eberhard SchmidtMarmagen und E. F. Fuchs
Reaktivierung am 1. Februar 2014 der Ehrwürdigen Johannisloge „Zum Widder“ in Potsdam, gegründet 1776 in der Regierungszeit Friedrich des II.
potsdamlife 4 | 2013
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