225 JahreSt. Johannisloge “Zu den drei Kleeblättern”

Aschersleben

1777 2002

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St. Johannisloge

“Zu den drei Kleeblättern”

zu Aschersleben

in der Großen Landesloge der

Freimaurer von Deutschland

Matrikel-Nummer 38

und den Vereinigten Großlogen von Deutschland

Bruderschaft der Freimaurer

Patent-Nummer 118

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LOGENHAUS UM 1900

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GRUßWORT DES LANDESGROßMEISTERS

Zum 225. Stiftungsfest am 5. Oktober 2002

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Hochwürdiger Meister!

Liebe Brüder!

Zu Ihrem 225. Stiftungsfest übermittele ich Ihnen die herzlichen Grüßealler Brüder unserer Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.

Viel ist in der Zeit seit 1777 geschehen, die Welt von damals ist für unskaum noch zu verstehen. Geblieben aber sind die geistigen Leistungeneines Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig van Beethovens oder desFreiherrn von Stein, um nur ganz wenige Namen zu nennen.

Überzogen ist unser Land aber auch von vielen Kriegen seit der GründungIhrer Loge, die ihre Spuren sichtbar hinterlassen haben.

Mögen die Werte, für die wir alle eintreten, auch weiterhin Bestand habenund möge unsere Arbeit am rauen Stein noch lange in Frieden undFreiheit möglich sein.

Mein größter Wunsch für uns alle aber ist, dass noch viele Generationendiese Arbeit leisten können und dürfen!

In brüderlicher Verbundenheit grüßt Sie i.d.h.Z.

Ihr Wolfgang Dahme

Landesgroßmeister

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GRUßWORT DES LOGENMEISTERS

Zum 225. Stiftungsfest der Johannisloge “Zu den drei Kleeblättern”

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Aschersleben, 5. Oktober 2002

Das 225jährige Bestehen der Johannisloge “Zu den drei Kleeblättern” istfür die Brüder der feiernden Loge wie auch für die Brüder der Patenloge“Horst zur Beständigkeit” in Delmenhorst eine Verpflichtung und eineHerausforderung zugleich. Es gilt die geerbte Tradition der “Kleeblätter” zupflegen und weiterzuführen.

Beharrlichkeit und gegenseitiges Verständnis der Brüder halfen der Logebeim Wiederaufbau. Durch kontinuierliche Aufnahmen neuer Mitgliederwuchs unsere Loge schnell. Regelmäßige Bruderabende und Tempelar-beiten in unserem schönen Logenhaus Am Markt tragen dazu bei, eineenge Gemeinschaft unter den Brüdern zu bilden. Das 225jährige Stiftungs-fest gibt unserer jungen und eifrigen Bruderschaft den nötigen Ansporn.Wir beobachten, dass es heute deutlich Interessierte an philosophischenLebensfragen gibt, als in den ersten Jahren nach der Wiedereinsetzung.Gleichwohl gehört neben den unabdingbaren sächlichen Mitteln, die vonden Brüdern aufgebracht worden sind, viel Idealismus und der Glaube anden Erfolg dazu, um das gestellte Ziel zu erreichen.

225 Jahre Logengeschichte der “Kleeblätter” und die enge fruchtbare Sym-biose mit der Stadt Aschersleben, die ihr Museum in unserem Logenhausführt, gibt uns Antrieb mit unserer Arbeit fortzufahren, denn es bestehtgroßer Bedarf nach der Beantwortung der menschlichen Existenzfragen -Woher komme ich? - Wer bin ich? - Wohin gehe ich?

Diese Fragen wurden bereits vor 225 Jahren von unseren Gründern genauso intensiv besprochen wie von uns heute.

Wir verstehen unter Tradition nicht “Anbetung der Asche” sondern“Weitergabe des Feuers”.

In diesem Sinne wünsche ich unserer Loge, der Stadt und ihrer UmgebungBlühen, Wachsen und Gedeihen!

Siegward Giese

Logenmeister

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ÜBER UNSERE ZEIT

Br. Dieter Ley

Es ist für mich eine besondere Aufgabe, und ich danke dem Hoch-würdigen Meister und meinen Brüdern dafür, dass ich diese Festschriftgestalten kann.

Drei Ereignisse sind mir dafür so sehr wichtig, einmal unser 225. Stiftungs-fest, dann die Freimaurerische Ausstellung 200 Jahre Logenhaus Aschers-leben 1998 und ganz besonders die Rückübertragung des Logenhauses andie Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland im Januar 1992.

Ich schreibe dieses nicht ohne innere Bewegtheit um zu diesenGedenktagen Worte des Dankes und der Würdigung zu finden, die denEreignissen in Stil und Atmosphäre gerecht werden.

Im ewigen Davoneilen der Zeit sind solche Ereignisse immer nur ein kur-zes Atemholen ehe im Erschrecken darüber alles zur Geschichte wird, zurunwiederbringlichen Vergangenheit.

Bedenken wir auch unsere Zeit, denn unter dem Aspekt von Anfang undEnde erfährt unser Dasein plötzlich jene Bedeutung, die den Sinn und dieGrenzen offenbart, die wir Leben nennen, unser Leben. In ihr spielt sichGeschichte ab. Sie ist immer zugleich vollendete Zeit, Stillstand undAufforderung zur Rückschau, und in unseren Erinnerungen sind die vielenErkenntnisse und Erfahrungen zu einem Mosaik verwoben, mit hellen,leuchtenden Farben, aber auch mit dunklen Schatten und Enttäuschungen.

Aber die Geschichte ist auch eine große Lehrmeisterin, die uns mit allemwas wir sind und scheinen, geprägt hat.

So drängt es uns die vielen Ereignisse zu sichten und das auszusuchen,was wert und beständig ist in die Erinnerung zurückzurufen. Manches wirdungesagt und ungeschrieben bleiben, Verdrängtes, Verletzendes Ver-gessenes, das nicht wert ist es weiter zu hüten.

Aber immer wieder tauchen Namen und Ereignisse auf, die sich in dasGedächtnis eingemeißelt haben, Namen, die Geschichte schrieben die derGeschichte der Loge und ihrer Zeit so wichtig und so prägend waren.

Freimaurergeschichte verknüpft sich so immer mit Namen hinter denensich alles Geschehen verbirgt.

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So der Gründer und Logenmeister Johann Friedrich August Kleemann,1777 gründet er in Magdeburg die Loge “Zu den drei Kleeblättern”, ent-zieht sich der “Strikten Observanz” und feiert sein erstes Johannisfest inAscherleben 1779.

Zwanzig Jahre später kauft der auf lebenszeit gewählte LogenmeisterKleemann das heutige Logenhaus für 2800 Taler und schenkt es seinerLoge.

Sein Leben und Schaffen, seine Treue und Liebe zu dieser Loge wurde vonseinen Brüdern bei seinem Tode durch ein eigens für ihn geschriebenesTrauerritual gewürdigt, und wird durch jeden von uns weitergegeben, alsTeil einer langen Kette, als festes Glied im Bande einer geschmiedetenEintracht.

225 Jahre, aus heutiger Sicht eine lange Zeit, in der die Loge viel ertragenmusste, aber auch viel Glück erleben durfte, so die Wiedereinbringung desfreimaurerischen Lichtes am 2. Oktober 1993.

Im Zeitmaß der Ewigkeit nur Augenblicke, für die wir dankbar sein dürfen.

Die innere Geschichte unseres Bundes ist aber ungleich reicher, sie spie-gelt unser ganzes Dasein wider. An alle Namen knüpfen sich hunderte ein-zelner Geschichten, die sich in einem großen gemeinsamen Sinn undAuftrag bündeln. Das ist ja gerade das bewegende des Bruderbundes, dasvom eigenen Werk, vom Wesen und Charakter eines jeden Bruders einStück Herzblut, ein Licht des Erkennens, eine Flamme vom Feuer des gro-ßen Ideals mitwirkt, um durch eine Kette vereinigt gemeinsam am ewigenTempel der Menschenliebe zu bauen.

Das sind große Worte, vielleicht zu groß für eine klein gewordene Ge-meinschaft, die um einen nur noch schmalen Sektor Boden im Land einergnadenlosen Menschengesellschaft ringt.

Was heute noch fest gefügt scheint, zeigt morgen schon Auflösungsmerk-male. Durch eine alles überflutende Informationstechnik werden wirMenschen in ein Zeittempo hineingerissen, das uns kein Ausruhen, keinÜberdenken und kein Davonstehlen gewährt. Immer kommt das Neueste,das Aktuellste in unsere Wohnstuben, immer sind wir hautnah mit Krisenaller Art konfrontiert.

Aber wir wollen das, sind auch stolz darauf mitreden zu können.

Unser Kulturerbe, das uns durch die Jahrhunderte getragen hatte, scheintin eine Wert und Sinnkrise geraten zu sein. In dieser Zeit tiefgreifenden

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Glaubensverlustes treten dann bald neue Ideologen und Prediger auf denPlan, um ihr Wort zum eigenen Nutzen zu verbreiten. Erschrocken begrei-fen wir, dass eine andere Gesellschaft um uns entsteht.

Mit dem Untergang dieser bürgerlichen Welt wurde auch die alte tradi-tionsbeladene deutsche Freimaurerei tief getroffen. Andere Länder wieEngland, dessen Weltreich ein Jahrzehnt später zerfiel, oder die skandina-vischen Staaten haben diesen Übergang in die nachbürgerliche Zeit lang-samer vollzogen, ja sie schöpfen noch immer aus den alten Quellen geleb-ter Traditionen, obgleich mancher Konservatismus erstarrt und eingefrorenerscheint, vor allem dort, wo man sich nicht von einer inszeniertenSakralität gelöst hat.

Interessanter Weise fühlen wir uns zu dieser skandinavischen Traditionhingezogen.

Religiosität hat heute ein anderes Gewicht, sie ist von Daseinsfragenbewegt und gebeutelt, die in solcher Schärfe noch nie dem christlichenAbendland gestellt wurden. Vielleicht verlangt ihr mythologisches Erbeauch eine zeitgemäßere Sprache.

Die Krisen unserer Zeit spiegeln sich vorwiegend im Inneren der Men-schen ab, somit treffen sie auch uns Freimaurer besonders. Die zwei gro-ßen geistigen Widersacher im Wahrheitsanspruch der Zeit ringen um unserWertverständnis. Es ist der Konflikt zwischen dem Wertanspruch vonGlauben und der Naturwissenschaft. Es ist die Auseinandersetzung vonzwei Wirklichkeiten in einer mehrfach deutbaren Welt. Die alten undimmer neuen Fragen quälen die Menschen seit wir denken können.

Und sie lauten wie eh und je: Woher kommen wir, wohin gehen wir undwas ist der Sinn auf unserer Erde.

Auch wir als Freimaurerbund müssen uns wandeln und doch auf derbewährten Linie bleiben, die unsere innere Instanz nicht antastet.

Unseren Idealen und innerem Auftrag treu bleiben, das ist eine königlicheKunst, die an höheren Gesetzen gemessen und von uns gefordert wird.

Denn überall zeigen sich in der Gesellschaft Aufweichungsprozesse.Betroffen ist immer zuerst die ältere Generation, denn es ist ja ihre Zeit diein die Bedeutungslosigkeit des nicht mehr Gefragten versinkt, leider ver-sinken damit auch ethische Fundamente und moralische Normen undauch manch bewährte Tugend.

Dafür wächst eine Medienwelt in uns hinein, und sind schon fast mit Hautund Haaren in ihren Besitz.

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Welche Loge bedient sich nicht des Internets, welch moderner Freimaurermuß seine Vorträge und hohen Gedanken nicht in das Internet stellen. Dergute alte Hieber ist mit dieser ungeheuren Überschwemmung dahingerafft.

Uns droht der total angepasste Mensch der den Kontakt zur Loge sucht,sein individueller Anspruch reduziert sich fast nur noch auf Wohlleben, aufvordergründigen Überlebensstrategien und auf Macht und Besitz, manchkluger Geist bleibt auf der Strecke.

Was setzen wir Freimaurer dieser Entwicklung entgegen, oder haben wiruns schon angepasst?

Wir fühlen uns vom Schöpfer ausgewählt, allen Lebendigen seiner WeltSinn und Gestalt zu geben.

Unsere Stärke ist das Vertrauen zu einander, das gemeinsame Ziel,Brüderlichkeit und Menschlichkeit zu üben und im Bruderbund wie auchim profanen Leben gegenseitige Hilfsbereitschaft und Toleranz zu pflegen,am rauen Stein Geist und Sinne zu schulen für das Wahre und Gerechte,damit wir darüber eine sichere Erkenntnis gewinnen, welcher Lebenssinnuns zugedacht ist.

In der Geschichte der letzten Jahrhunderte hat es wahrlich an Vorbildernnicht gefehlt, die im freimaurerischen Geiste wirkten. Keine andereGesellschaftsgruppe hat sich wohl mehr einer allgemeinen Solidarität ver-pflichtet gefühlt und manches große geistige und kulturelle Ereignis derVergangenheit trug die Handschrift eines Freimaurers. Aber wir leben nichtnur aus der Geschichte.

Das Gespräch ist die älteste geistige Kommunikation. Nichts anderes kanneine Freundschaft mehr fördern, in denen sich geistige Entwicklungen,Lebensschicksale und Gemütsregungen treffen. Die eigene Sprache ist dieunzerstörbare Brücke zum Nächsten. In ihr liegt der Schlüssel zu allem,was miteinander vertraut werden möchte.

225 Jahre Bruderbund sind nun in dieser Loge gelebt.

Sein Alter misst man wohl nicht nach Jahren.

Für alles was war, was ist und was werden wird wollen wir von ganzemHerzen danken.

Möge der Dreifach Große Baumeister der ganzen Welt uns segnen bis andas Ende unserer befristeten Zeit.

Es geschehe also.

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ANNÄHERUNG UND VERSÖHNUNG

Br. K-G Sommerhage

Rede zum 223. Stiftungsfest

Ich freue mich in Aschersleben zu sein. Ich freue mich diesen bedeutsa-men Tag im Logenjahr der Johannisloge “Zu den drei Kleeblättern”gemeinsam mit Ihnen meine Brüder begehen zu können.

Und ich freue mich so nah am 10. Jahrestag unserer Wiedervereinigunghier zu stehen und das was mit so viel Hoffnung und Euphorie begann indie ruhigen Bahnen des Alltags gleiten zu sehen.

Sicher haben sich beide Seiten zu Beginn mehr, ja weit mehr davon ver-sprochen, aber Wunsch und Wirklichkeit sind selten deckungsgleich. UndSchwächen und Fehler sind so beschaffen, dass wir sie auch als Fingerzeigund als heilsames Lehrstück sehen sollten, so dass wir im nachhinein, weilman dann ja immer ein Stück klüger ist, vieles anders und besser machenwürde.

Aber es hat wenig Sinn der Vergangenheit nachzutrauern. Die Blindheit fürdas Gute das leider dabei auch zerschlagen wurde zu bejammern und denunklugen Eifer der mehr am Wunsch denn an der Wirklichkeit orientiertwar zu verdammen. Auch die nicht, die aus Angst oder Misstrauen vordem Neuen unbedingt am Alten festhalten wollten sollte man verstehen.Es ist nicht so einfach das, in dem man seinen Lebensentwurf eingebettethat, und sei er auch noch so bescheiden, ohne wenn und aber über Bordzu werfen.

So war es doch alles in allem ein guter Wahn, und das allein sollte zählen.Wobei aber mit Aufatmen und Erleichterung nochmals gesagt werden soll-te: Alles gleitet nun langsam aber stetig in die ruhigeren Bahnen desAlltags. Ein bisschen mehr in die trockene Wahrheit, ein bisschen mehr indie wenig zauberhafte Wahrheit. Ich denke auf Dauer eine gute begrü-ßenswerte Entwicklung.

So trifft es sich gut, dass nach dem Fest “200 Jahre Logenhaus”, das wir imvorigen Jahr begingen und dem Beginn eines neuen Jahr 1000 nun einweiteres, aber sicher auch ein etwas anderes neues Jahrzehnt deutschdeutscher Gemeinsamkeit für uns alle beginnt. Eine Zeit die mehr vonnüchterner Abgeklärtheit getragen sein wird, in einem neuen auch wis-sens- und erfahrungsgemäß größeren Raum. Einem Raum, der die

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Nahtstelle die uns trennte, schon mit musealen Erinnerungsstücken kennt-lich zu machen beginnt, um sie nicht eines Tages an das Vergessen zu ver-lieren. So wird uns nun das gemeinsame Land sicherlich wesentlich andersprägen als die ersten 10 Jahre. Ein bißchen nüchterner - aber wahrhaftiger,weniger euphorisch - aber der Wirklichkeit näher und mit realerem Sinnfür das Machbare.

Bitte missverstehen sie mich nicht. Ich will nicht politisieren, sondern ganzim Gegenteil vom Alltag sprechen, und das was mich wirklich an Raumund Zeit und hier ganz besonders an Aschersleben bindet. Das hat letzt-lich wenig, ja so wie es bei uns allen in der Regel ist, fast nichts mit der“großen Politik” zu tun. Sie ist nur der Rahmen, der allgemeine Rahmen,aber nicht das Bild, nicht unser eigentliches Leben. Weil, was für ElitenGeschichte ist, ist für die meisten noch immer vorwiegend Arbeit, so wiees schon immer selbst nach den größten Umbrüchen war, die Arbeit unddie Anforderungen des Alltags sind annähernd genau so wie zuvor unddanach. Doch wer das Heute verstehen will muß es am Gestern messenund festmachen, und so ist auch unser Leben in die Daten und Zahlen derZeit und in die Orte und Lebensräume, an die wir uns persönlich gebun-den fühlen, eingebettet.

Ich weiß, dass dieses Lebensgefühl der Alltäglichkeit nach all derAufregung der letzten Jahre, genau wie bei uns an der Weser auch hier inAschersleben längst wieder Einzug hält und einer Phase des Nachdenkensund des Überprüfens Platz macht, dem stillen Reflektieren: Was ist dennnun eigentlich passiert, und vor allem, was ist mit mir und den Meinenpassiert?

Damit beginnt eine Nachdenklichkeit die uns erkennen lässt, dass wirnicht ständig in der Furcht leben müssen das Neue zu versäumen. In derwir einsehen, man kann und braucht auch nicht an allen Plätzen undOrten zugleich sein um ja nichts zu verpassen.

Und auch der scheinbare so wichtige Satz, “Zeit ist Geld”, in dem sichangeblich das ganze Lebensgefühl der westlichen Welt auf einen Punktbringen lässt, hat für die neu hinzugekommenen Bürger schon viel von deranfänglichen Attraktivität und Faszination verloren, und denen die imwestlichen Teil unseres Vaterlandes damit so unkritisch wie mit einemGlaubenssatz aufgewachsen sind, öffnen sich mehr und mehr die Augenfür die Kehrseite der Medaille. Ja, einigen beginnen hüben wie drübenscheinbar erst jetzt zu schwanen, dass es auch noch eine zweite brauch-bare Seite geben könnte.

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Nun da wir nicht mehr an den geschönten Schaufensterfronten zweierwiderstreitenden Systeme leben, hat uns die Realität von Zwängen undkleinen Freiheiten eingeholt. Es zeigt uns die Menschen in einem klarerenLicht und bringt uns eine neue Sicht der Dinge. All das ist auch zugleicheine Chance sich der Welt aus einem völlig anderen Blickwinkel zunähern, und das was uns ideologisch verbrämt von beiden Seiten als derWahrheit letzter Schluß zu verkaufen versucht wurde, steht uns nach 10Jahre erneut in kritischer Sicht vor Augen und macht uns klar: Das der“Sieger” nicht in Allem und Jedem unbedingt der Bessere, sondern nur derStärkere war. Und auch, dass der “Verlierer” die ganzen Jahre nicht nur ineinem totalem Irrtum gelebt haben kann.

Ideologien sind die Glaubensbekenntnisse derer die genau wie alle ande-ren gern Wein trinken und doch Wasser predigen. Die glauben den ande-ren unbedingt zeigen zu müssen wo es lang geht, für sich selbst aber nurzu gern obskure Abkürzungen benutzen.

Auch wir Freimaurer wissen darum, und hegen darum gegen uns selbststets ein gesundes Maß an Misstrauen. Wir versuchen erst gar nicht einan-der und anderen “den einzig gangbaren Weg” zu zeigen, sondern bieteneinen Hort der Besinnung der frei von all diesen Zwängen und besser-wisserischen Ideologien zum eigenen Standpunkt führt, oder zunächst alsVorstufe, einfach nur Hilfe ist um zum eigenen Ruhepunkt zu finden.

Ich glaube selbst unter uns haben es etliche noch immer nicht ganz ver-innerlicht, dass wir nicht ein Widerpart gegen eine spezielle politische,philosophische oder religiöse Sicht sind und sein wollen, sondern eineWelt gegen den uns zu verschlingen drohenden Alltag, gegen dasDesinteresse am Leben und Leiden unserer Mitmenschen, gegen dieStumpfheit und Gleichgültigkeit, gegen das Gleichmaß das alles und jedeszu einer Sache macht die man wägen und messen kann, ohne noch denMenschen dahinter zu sehen. Gegen eine Welt, die sowohl an der Über-korektnes wie der Intoleranz leidet.

Schlicht gesagt: Wir sind kein Verein oder Organisation die versucht irgendeine spezielle Meinung oder ökonomische Zielsetzung zu unterstützen,sondern wir wollen ein Ruhepunkt zum Atem holen sein, und zugleich einKraftfeld gegen den uns alle bedrängenden Alltag. Um Ausgeglichenheitzu schaffen braucht es aber einen Ort mit einer entspannten, versöhn-lichen Atmosphäre, das ist uns die Loge.

So kommen wir nicht zusammen um über irgend wen oder was den Stabzu brechen. Und auch die Erfahrung von Ohnmacht soll nicht mit zügel-

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losem Machtstreben beantwortet werden. Unversöhnlichkeit ist das Reichdes Todes und endet mit dem Zersetzen aller normalen menschlichenBeziehungen zu anderen und in der eigenen Seele. Annäherung vonGrund auf ist mehr als ein Akt des guten Willens.Versöhnung ist etwas dasim einzelnen Menschen vorgeht, nicht in Parteien und Vereinigungen. Esist so etwas wie Wachstum. Menschen können sich diesem Wirken öffnen,sich ihm überlassen, können Bereitschaft zeigen, in dem sie sich die ner-venden Kleinigkeiten des Alltags verzeihen, in dem sie mit Bedacht spre-chen und handeln und sich nicht zu überzogenen Reaktionen hinreißenlassen.

Wie es im Gebet heißt: Und vergib uns unsere Schuld........

Versöhnung verändert einen Menschen, lässt ein neues Milieu entstehen.Die Wunden heilen dann nicht nur, sondern wandeln sich zum Zeicheneines Lebens aus erfahrener Tiefe. Sie werden zum Quell einesLebensgefühls von neu geschenkter Freiheit. Es hilft nicht wenn man nurüberzeugen will. Nicht so sehr Worte und Absichten die wir im Schildeführen sind wichtig, sondern die teilnahmsvolle Offenheit und das unver-stellte Erzählen vom eigenen Leben. Verstehen und Teilnahme kommtdurch das Vorleben und durch das offene Ohr ins Herz der Menschen. AmEnde gewinnt zwar auch bei uns nur zu oft der Alltag. Wenn wir aus unse-ren Träumen erwachen, aus unseren Sehnsüchten und Ängsten, dann war-tet er auch auf uns der triste Alltag und will gelebt werden.

Aber irgendwie ist zu wenig, brechen sie ihn zumindest da, wo es ebengeht auf, lassen sie Licht und Wärme einfließen, denn es ist eine zutiefstmenschliche Aufgabe, der ewige Versuch, all das was wir sind für uns undauch für unsere Mitmenschen nicht nur in ein erträgliches, sondern aucherfreuliches Gleichgewicht zu bringen.

So will ich denn zum Schluß kommen, um sie zu einem weiteren neuenAnfang aufzumuntern. Der Oktober ist dazu ein guter Termin im Jahr,denn so fällt nicht nur unser Stiftungsfest, sondern auch der Tag derDeutschen Einheit immer in die Erntezeit.

Das lädt ein mehr auf die Früchte als auf die Stimmung zu schauen. Sie istnach 10 Jahren Einheit nicht gerade fröhlich, weil es mit dem Angleichender Lebensverhältnisse in Ost und West uns allen zu langsam voran geht,oder weil scheinbar uns Deutschen von je her die Freude an kleinerenSiegen und Fortschritten fehlt. Wir haben es nun mal gerne perfekt.

Ich weiß nicht recht, aber unsere Einheit ist doch wie unsere

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Logenaktivierung, noch ein junges Pflänzchen, das noch viel Sorge brauchtals es an Ertrag bringen kann. Deshalb gilt: Geduld haben, bewässern,beschneiden und düngen. Wobei das notwendige Beschneiden uns allenso nötig es auch sein mag, wenn es uns betrifft - wie unausweichlichmenschlich - ,immer noch am wehesten tut. In diesen Spannungsfeldernkann die Loge nach allen Seiten frei von politischen und ökonomischenZwängen einen wertvollen Dienst tun. Ja, ich glaube sogar, dass erst jetztin der zweiten Phase, in dieser neuerlich beginnenden Wertebestimmungdie Zeit dafür wirklich reif ist sich den Werten und Denkmustern derFreimaurerei zu öffnen und sich ihnen anzuschließen...

Aber vergessen wir darüber nicht den Alltag, nicht der Weg allein soll dasZiel sein. Die Menschen der Wendegeneration sollten schon etwas von derhoffentlich reichen Ernte haben, sowohl materiell wie auch ideell. EinWunsch, für dessen Erfüllung wir auch weiterhin mit Bedacht und inBrüderlichkeit die Weichen stellen wollen als gute, wache, verantwor-tungsvolle und loyale Bürger unseres Staates, welcher Couleur auchimmer.

Es geschehe also.

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ZEITTAFEL

Der Johannisloge “Zu den drei Kleeblättern” in Aschersleben von Br. Dieter Ley

In der Geschichte gibt es besondere Ereignisse denen eine besondereBeachtung geschenkt wird. Immer sind es Personen die mit diesen beson-deren Ereignissen in Verbindung stehen, oder ihr Tun ist besonders zuwürdigen.

Das Alter einer Loge wird in bestimmten Zeitabschnitten hervorgehoben,Meilensteine der Geschichte.

So ist das 225. Stiftungsfest der heute feiernden Loge ein Meilenstein, einhervorragendes Ereignis, das man traditionsgemäß in Abständen von 25Jahren misst.

225 Jahre Freimaurerei sind in Aschersleben nun gelebt.

Die Johannisloge “Zu den drei Kleeblättern” in Aschersleben zeichnet sichdurch sehr lange Amtszeiten ihrer Logenmeister aus:

Ihr Gründer, Br. Kleemann, auf Lebenszeit gewählt, erleuchte-te diese Loge immerhin vom Gründungstag bis zu seinemTode 1824, 47 Jahre also.

Br. Seiler, 21 Jahre, bis 1846

Br. Wagner, 35 Jahre, bis 1881

Br. Steinbach, 1 Jahr, bis 1882

Br. Preuße, 37 Jahre, bis 1919

Br. Bunde, 14 Jahre, bis 1933

Br. Henicke wurde durch die dunkle Zeit gehindert seinerLoge länger zu dienen.

Waren diese Logenmeister selber die Meilensteine dieser Loge, oder ist dieLoge “Zu den drei Kleeblättern” durch seine Kontinuität ein Meilenstein inder deutschen Freimaurerei geworden, und damit eine großeHerausforderung und Verpflichtung für uns Brüder heute?

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In Festschriften werden die Meister immer hervorgehoben, die den Meisterunterstützenden Brüder sind im Mitgliederverzeichnis aufgeführt, warendarunter nicht auch Meilensteine, Fixpunkte in der Logengeschichte, imStillen arbeitend?

Waren der Bruder Karl Just und sein Sohn nicht solche Meilensteine in derAschersleber Logengeschichte?

Dieser hatte seine freimaurerische Bekleidung, Ritualgegenstände,Mitgliederverzeichnisse und die Bibel der Loge vor den Nationalsozialistenin Sicherheit bringen können. Sein Wunsch war es, in freimaurerischerBekleidung begraben zu werden und die Bibel wieder in freimaurerischeHände zu geben, wenn es in Aschersleben wieder eine Freimaurerlogegeben würde.

Die Freimaurer sind seinem Sohn Karl Just jun. und seiner Ehefrau, die denWunsch des Vaters erfüllten, sehr dankbar.

Am Grab des Karl Just werden zu den Stiftungsfesten Blumen niedergelegt.

In der dunklen Zeit vom 17. Mai 1935 bis zum 2. Oktober 1993, dem Tagder Reaktivierung dieser Loge, gibt es einen Zeitabschnitt, der es verdientan dem heutigen Stiftungsfest erwähnt zu werden.

Nämlich die Zeit vom 5. Oktober 1990 bis zum 3. Oktober 1993.

Also genau drei Jahre, die für die Loge und dieses Haus sehr wichtig, jagrundlegend war.

Am 5. Oktober 1990 wurden von den Vereinigten Großlogen vonDeutschland der Antrag auf Rückübertragung des 1935 von denNationasozialisten enteigneten Logenhauses der JL “Zu den dreiKleeblättern” in Ascherleben an die Große Landesloge der Freimaurer vonDeutschland gestellt.

Ebenso wurde ein Logenverein zur Wiedererichtung dieser Johannislogegegründet. Die Patenloge war die JL “Wilhelm zur Beständigkeit” inFrankfurt.

Am 11. Juli 1991 traten die Bbr. Dieter Ley und Max-Dieter Damerow indie Verhandlungen mit dem Amt zur Regelung offener Vermögensfragen inAschersleben ein.

Federführend all dieser Verhandlungen war der Generalbevollmächtigtefür Angelegenheiten in den neuen Bundesländern, Br. Charley Wetzel,heute Ehrenmitglied dieser Loge.

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Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet.

Br. Dieter Ley war am Großen Ordensfest 1991 zum Tempelmeistergeweiht und zum kom. Provinzialmeister für die fünf neuen Bundesländereingesetzt worden.

In dem Amtsleiter Herrn Dode fanden wir einen sehr verständnisvollenBeamten. Nach harter Archivarbeit konnte er uns schon am 29. Januar1992, also nach 6 Monaten, den Bescheid der Rückübertragung zusenden.

Wir wollen auch Herrn Dode an dieser Stelle danken.

Parallel zu diesen Verhandlungen wurde mit der Bürgermeisterin der StadtAschersleben, Frau Tabbert, über die Nutzung des Hauses, das dasHeimatmuseum beherbergte, verhandelt.

Es war von Anfang an der Wunsch der Großen Landesloge, dass dasMuseum im Haus verbleibt, aber Räume für einen Freimaurertempel undweitere Nebenräume für die Loge geschaffen werden.

Es war der Wunsch des Br. Dieter Ley, dass der Freimaurertempel ein demMuseumsbesucher zugänglicher Teil werden sollte.

Am 31. Januar 1992, zwei Tage nach der offiziellen Rückübertragung,wurde der Nutzungsvertrag zwischen der Stadt Aschersleben und derGroßen Landesloge, die die Interessen der zu der Zeit noch nicht existie-renden JL “Zu den drei Kleeblättern” vertrat, in einer kleinen Feierstundeim Ratskeller des Rathauses geschlossen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die schnelle Abwicklung nur möglich war,weil der Landesgroßmeister Hanns-Jürgen Funk unser Bemühen sehrunterstützte und dafür sorgte, dass die Renovierungen zügig durchgeführtwerden konnten.

Wir schulden ihm großen Dank.

Am 30. August 1992, gut ein Jahr nach den ersten Verhandlungen, wurdein einer Feierstunde der renovierte Tempel der JL “Zu den dreiKleeblättern” der Öffentlichkeit vorgestellt, denn eine Loge gab es nochnicht, weil die Frankfurter Patenloge wegen des hohen Alters der Brüderund auch der Entfernung wegen sich nicht in der Lage sah, die Loge zugründen.

Anläßlich einer Kapitelarbeit in Bremen, traf im Januar 1993 Br. Dieter Leyden Br. Bernd Krämer, Patenvereinsvorsitzender der Loge in Hettstedt,einer Tochterloge der Aschersleber Loge, und konnte ihn für Aschersleben

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begeistern.

Nach einem Vortrag in der Delmenhorster Loge “Horst zur Beständigkeit”fand Br. Ley weitere Brüder, die bereit waren die Aschersleber Loge zureaktivieren. Mit reitendem Boten konnte Br. Giese die entsprechendenUnterschriften der Brüder zusammenbringen, damit am 2. Juli 1993 inHannover die Loge gegründet und der neue Meister gewählt werdenkonnte.

Br. Bernd Krämer wurde am 3. Oktober 1993 in dem gerade geweihtenTempel zum 9. Meister der JL “Zu den drei Kleeblättern” von demLandesgroßmeister Br. Hanns-Jürgen Funk in sein Amt eingeführt.

Die Weihe des Tempels hatte zuvor der Weiseste Ordensmeister Br.Hartwig Lohmann vollzogen.

Genau 3 Jahre nach Stellung des Antrages auf Rückübertragung desLogenhauses.

Die Loge hat wieder eine Heimat.

Zuletzt möchten wir einem Manne danken, der maßgeblich in diesen 3Jahren mitgeholfen hat, das in “seinem” Museum ein Freimaurertempel sei-nen alten Platz wieder einnehmen konnte, obwohl er Räume hergebenmusste.

Der Leiter des Museums Herr Udo Schulz mit seiner lieben Gattin!

In unzähligen Telefongesprächen und Besprechungen mit denAschersleber Handwerkern vor Ort, hat er geholfen der Loge “Zu den dreiKleeblättern” eine neue Heimstatt zu geben.

Es mag der Geschichte überlassen sein zu beurteilen welche Meilensteinein den vergangenen 225 Jahren hervorragend und maßgeblich für dieseLoge und für den Orden waren.

Alle haben ihr Bestes zum Wohle dieser Loge und dem Orden gegebenund diese 225 Jahre möglich gemacht.

Alle waren Bausteine dieses Tempels.

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ÜBERSICHT UND JAHRESZAHLEN

25. 09. 1760 Einsetzung von Fr. A. Hinke als Logenmeister für die zu gründende 1. Aschersleber Loge, genannt “Zu den drei Hügeln Zions

1762 Konstitutionspatent durch die Große National-Mutterloge “Zu den drei Weltkugeln”. Einstellung der Arbeiten nach einigen Jahren.

05. 12. 1777 J. A. F. Kleemann wird von der G. L. L. als Stifter und Logenmeister der zu gründenden Loge “Zu den drei Kleeblättern” in Magdeburg auf Lebenszeit eingesetzt.

24. 12. 1777 das Konstitutionspatent mit der Matrikelnummer 38 wird vergeben.

11. 02. 1778 Gründung und Eröffnung der Loge “Zu den drei Kleeblättern” durch Br. Kleemann in seiner Wohnung in Magdeburg.

29. 04. 1779 Durchführung der ersten Deputiertenloge in Aschersleben

08. 05. 1779 der Antrag zur Verlegung der Loge nach Aschersleben wird gestellt.

13. 05. 1779 Genehmigung durch die G. L. L. - Name und Stiftungstag sollen beibehalten werden.

01. 06. 1779 letzte Logenarbeit in Magdeburg.

24. 06. 1779 erstmalige Feier des Johannisfestes in Aschersleben. Die Logenarbeiten finden im Hause des Br. Flügel statt, später arbeitet die Loge im Hause des Br. Garcke in der Breiten Straße.

24. 11. 1791 Vorschlag den Ort der Logenarbeiten zwischen Eisleben und Aschersleben wechseln zu lassen.

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1792 Beschlußfassung auf dem Stiftungsfest 6 Arbeiten in Aschersleben und 4 in Eisleben durchzuführen

15. 03. 1792 erste Arbeit in Eisleben abgehalten

22. 05. 1794 erste Loge im neu erbauten Logenhaus in Eisleben

12. 02. 1798 Kauf des Hauses Nr. 65 (heute Markt 21) in Aschersleben durch Br. Kleemann auf eigene Kosten (2800 Thaler) und Umbau als Logenhaus

04. 08. 1798 Einweihung und Lichteinbringung im Tempel (I. Stock)

1806- 1813 Aschersleben unter französischer Fremdherrschaft (zum Königreich Westfalen ) - Gründung der Casseler Großloge - Streben der Loge “Zu den drei Kleeblättern” darauf gerichtet: 1. den Anschluß an die Casseler Großloge abzuwenden 2. der Großen Landesloge die Treue zu halten - nachdem die Logenarbeit seit 1806 häufiger unterbrochen war, wird sie von 1811 - 25. 03. 1813 eingestellt.

03. 01. 1817 Trennung der Eisleber Loge von der Aschersleber Loge - Lichteinbringung in der Loge “Zum aufblühenden Baum” in Eisleben

30. 09. 1824 Br. Kleemann stirbt nach 47-jähriger Logenmeistertätigkeit

08. 12. 1824 Trauerloge für Br. Kleemann

1825 - 1846 Br. J. G. Seiler ist Logenmeister

17. 05. 1833 nach Genehmigung der G.L.L. wird zur besseren Nutzung des Logengrundstückes eine Casinogesellschaft zur Miete aufgenommen - der Johannistempel wird in den II. Stock verlegt (Umbauarbeiten - Einweihung am 06. 11. 1833)

09. 12. 1845 Stiftung der Andreasdelegation

1846 - 1881 Br. Wagner ist Logenmeister

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1852 der Saal für die Tafellogen wird gebaut, zugleich Gesellschaftssaal

01. 10. 1867 Auflösung der Casino-Gesellschaft, da diese der Logenarbeit nicht förderlich ist (Mitgliederschwund) - Gründung der vereinigten Logengesellschaft

Ende 1875 Auflösung der Logengesellschaft

1881/1882 Br. Steinbach ist Logenmeister

12. 02. 1882 Br. R. Preuße ist Logenmeister

1884 neue Satzung der Witwen- und Waisenkasse: Mitgliedspflicht für alle

1890 - 1891 aufwendiger Umbau des Logenhauses, insbesondere Vergrößerung des Johannistempels I. und II. Grad, sowie des Meistertempels III. Grad

19. 12. 1845 Stiftung der Andreasloge “Impavida”

1915 - 1918 I. Weltkrieg: Gesellschaftsräume der Loge werden den Verwundeten zur Verfügung gestellt - Verwundetenkonzerte, Gesellschaftsspiele

20. 08. 1919 Wahl des Oberbürgermeisters Dr. Arthur Bunde zum Logenmeister (bis 1928)

1919 - 1922 Erneuerung der Logenräume

24. 10. 1920 Loslösung vom Zentralbezirk Berlin - Zuordnung zum Prov.Kapitel für Sachsen und Thüringen

1929 - 1935 Br. K. Henicke ist Logenmeister

Ende 1930 Einbau eines Bierlokales im Erdgeschoß

1933 arbeiten noch 110 Brüder unter ihrem Logenmeister Henicke im Bahnhofshotel

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Unbenennung der Loge in: Deutsch - Christlicher Orden St. Johanniskonvent Aschersleben

17. 05. 1935 Auflösung der Loge und Löschung des Lichtes in der letzten Arbeitsstätte im Bahnhofshotel

17. 05. 1935 Auflösung der Andreasloge “Impavida” und Löschung des Lichtes in der letzten Arbeitsstätte im Bahnhofshotel

1936 Logengebäude wird Stadthaus

Jan. 1991 Gründung des Vereins Johannisloge “Zu den drei Klee-blättern” - Gründung des Vereins Andreasloge “Impavida”

31. 01. 1992 Rückgabe des Gebäudes, Markt 21, an die G.L.L. - Unterzeichnung des Nutzungs - und Mietvertrages

02. 10. 1993 Wiedereinrichtung der Loge und feierliche LichteinbringungBr. Bernd Krämer ist der 9. Logenmeister

04. 10. 1997 Br. Siegward Giese ist der 10. Logenmeister

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LOGENHAUS HEUTE

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AUS DER STIFTUNGSURKUNDE

– Die Gründungsmitglieder –

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Münzeder St. Johannisloge “Zu den drei Kleeblättern”

Ascherslebenzum 225. Stiftungsfest 1777 - 2002