Was das Gehirn zum Lernen bringt - Bundesdekane...sich unser Gehirn an seine Umwelt anpasst, d.h....

Was das Gehirn zum Lernen bringt

Dr. Katrin HilleZNL TransferZentrum für

Neurowissenschaften und LernenUniversität Ulm

Prof. Dr. Julia RózsaSRH Hochschule HeidelbergAkademie für Hochschullehre

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Penfields Homunculus

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Kortikale Karten

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Jenkins et al., J Neurophysiol 1990

Veränderung kortikaler Karten

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Neuroplastizität

• Das Gehirn ist plastisch

• Übung / Erfahrung / Umwelt verändern das Gehirn

• Wir machen Erfahrungen und die Erfahrungen machen uns.

• „Man wird, was man tut.“

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Plastizität ist die Grundlage für individuelle Gehirne.

Menschen sind unterschiedlich

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Das Häkel-Kurs-Experiment

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

1. Ich kenne jemanden der Häkeln kann.

2. Ich habe schon mal eine Häkelnadel gesehen.

3. Ich kann einen gestrickten von einem gehäkelten Topflappen unterscheiden.

4. Ich weiß, was eine Luftmasche (beim Häkeln) ist.

5. Ich habe schon selber eine Luftmasche gehäkelt.

6. Ich weiß, was eine feste Masche (beim Häkeln) ist.

7. Ich habe schon selber eine feste Masche gehäkelt.

8. Ich weiß, was ein Stäbchen (beim Häkeln) ist.

9. Ich habe schon selber ein Stäbchen gehäkelt.

10. Ich habe schon mal ein komplettes Teil nach Anleitung gehäkelt.

11. Ich habe schon mal ein komplettes Teil ohne Anleitung gehäkelt (und es ist trotzdem was draus geworden).

12. Ich habe mir schon selber weitere Häkelmaschen ausgedacht.

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Um eine Masche zu häkeln, rutscht nun die vorhandene Masche ganz an den Griff heran und der freie Nadelteil wird nun schräg kreuzend vor den gespannten Faden gehalten. Durch eine kreisende Bewegung nach hinten und oben und wieder nach vorne wickelt die Nadel nun den Faden einmal ganz um sich. Dabei muss der Haken immer in einer Position nach unten zeigend gehalten werden. Jetzt kann die ganze Nadel in Richtung der schon vorhandenen Masche gezogen werden und der nach unten zeigende Haken erfasst dabei den umschlungenen Faden. Nun kann dieser durch Fortfahren der Bewegung durch die alte Masche gezogen werden, vorausgesetzt, sie ist so groß, dass der Haken auch hindurch gleiten kann. Dies wird leichter, wenn bei diesem Zurückziehen der Nadel gleichzeitig der hintere Teil der Nadel angehoben wird, weil dadurch verhindert werden kann, dass sich der Haken in der Masche festhakt. Dieser Vorgang muss nun punktgenau beendet werden, damit die neue Masche ihre adäquate Größe erhält, denn bei weiterem Ziehen würde sie zu groß werden.

Die Luftmasche häkeln

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Was beeinflusst das Lernen im Gehirn?

Neurowissenschaftliche Binsenweisheiten: Grundprinzipien des Lernens aus der Perspektive des Gehirns

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Gesagt ist noch nicht gehört,gehört ist noch nicht verstanden.

• Zu Lernendes muss bedeutsam sein� Reizdarbietung allein reicht nicht

Neurowissenschaftliche Binsenweisheit

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

• Zu Lernendes muss bedeutsam sein,Reizdarbietung allein reicht nicht.

• Wie und wodurch gelingt es bei Ihnen dem Lernen der Studenten Bedeutung zu geben?

Neurowissenschaftliche Binsenweisheit

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

3 GruppenA – B – C

Wörterexperiment

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Gruppe A

LAMPE

Ist das Wort mit Großbuchstaben geschrieben?

Ja oder Nein?

essen

Wörterexperiment

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Gruppe B

LAMPE

Ist das Wort ein Verb?

Ja oder Nein?

essen

Wörterexperiment

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Gruppe C

LAMPE

Stellt das Wort etwas Belebtes dar?

Ja oder Nein?

essen

Wörterexperiment

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Auf die Plätze,

fertig …

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auto

LAUFEN

STUHL

katze

regnen

TRINKEN

buch

HÖREN

rose

erwärmen

SPIEGEL

VOGEL

leuchten

SPRECHEN

Geschafft!

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• Auto• laufen• Stuhl• Katze• regnen• trinken• Buch

• hören• Rose• erwärmen• Spiegel• Vogel• leuchten• sprechen

Alle Wörter des Experiments

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• Verarbeitungstiefe bewirkt nachhaltiges Lernen• Lernen ist Spinnerei!

- das Weben von Netzen und Knüpfen von Zusammenhängen• „Wer hat, dem wird gegeben.“

Das Vorhandensein und der Abruf von Vorwissen ist von hoher Bedeutung.

Neurowissenschaftliche Binsenweisheit

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Ein kleines Experiment

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Ein kleines Experiment

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Können Sie die Symbole reproduzieren?

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Mustererkennung und Anknüpfung an Vorwissen

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Lebenslange Neuroplastizität sorgt dafür, dass sich unser Gehirn an seine Umwelt anpasst, d.h. dass es lernt.

Gehirnelernen

Opas Schlag-anfall Menschen

haben Gehirne

Lernen ist hilfreich

Gehirne sind plastisch

Opa hat nach dem Schlaganfall wieder

laufen gelernt

Plastizität ist lebenslang

Lernen geht lebenslang

Opa geht‘s wieder besser

Lernen ist Anpassung des Gehirns an die Umwelt

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Lebenslange Neuroplastizität sorgt dafür, dass sich unser Gehirn an seine Umwelt anpasst, d.h. dass es lernt.

Motto-Show

Dieter Bohlen Deutschld.

sucht den Superstar

80erJahre

Menschen haben

Gehirne, oder?

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

• Verarbeitungstiefe bewirkt nachhaltiges Lernen• Lernen ist Spinnerei!

- das Weben von Netzen und Knüpfen von Zusammenhängen• „Wer hat, dem wird gegeben.“

Das Vorhandensein und der Abruf von Vorwissen ist von hoher Bedeutung.

• Der Aktivitätsschwerpunkt muss beim Lernenden liegen. • Wodurch schaffen Sie das an Ihrer Hochschule?

Neurowissenschaftliche Binsenweisheit

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Methodenvielfalt

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• Zum Beispiel das Gruppenpuzzle

• FILM ab

Das Gruppenpuzzle

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Ein Experiment

2 Gruppen

(Gruppe 1, Gruppe 2)

Papier und Stift

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Ein Junge fährt mit seiner Mutter durch die Stadt und wird bei einem Autounfall schwer verletzt. Er wird rasch ins Krankenhaus gebracht, wo eine Reihe medizinischer Verfahren durchgeführt wird.

Geschichte Nr. 1

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

49ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen der Universität Ulm 28.10.2013

Ein Junge fährt mit seiner Mutter durch die Stadt, um den Vater, der im Krankenhaus arbeitet, zu besuchen. Dort zeigt man dem Jungen eine Reihe medizinischer Verfahren.

Geschichte Nr. 2

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Zuerst geht es um Röntgenaufnahmen und Blutdruckmessung. Währenddessen telefoniert die Mutter mit der älteren Tochter. Nach den Bluttests bei der Lungenfunktionsprüfung ist sie wieder bei dem Jungen. Dann sind EKG, EEG und Computertomographie dran. Zum Schluss geht es zu den Ultraschalluntersuchungen.

Fortsetzung

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• Röntgenaufnahmen• Blutdruckmessung • Bluttests • Lungenfunktionsprüfung • EKG• EEG • Computertomographie • Ultraschalluntersuchungen

Die medizinischen Verfahren

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Ein Junge fährt mit seiner Mutter durch die Stadt und wird bei einem Autounfall schwer verletzt . Er wird rasch ins Krankenhaus gebracht, wo eine Reihe medizinischer Verfahren durchgeführt wird.

Ein Junge fährt mit seiner Mutter durch die Stadt, um denVater, der im Krankenhaus arbeitet , zu besuchen . Dort zeigt man dem Jungen eine Reihe medizinischer Verfahren.

Geschichten 1 und 2

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Perform

ance / Leistung

Arousal / Aktivierung

Aktivierung und Lernen

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Cah

ill e

t al.

1994

, Nat

ure

Aktivierung und Lernen

Wie viel Informationen (%) wurden behalten?

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aktiviert . . .

. .

Wie viel Informationen (%) wurden behalten?

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aktiviert neutral . .

. .

Wie viel Informationen (%) wurden behalten?

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aktiviert neutral aktiviert .

. Betablocker

Wie viel Informationen (%) wurden behalten?

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aktiviert neutral aktiviert neutral

Placebo Betablocker

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

• Lernen braucht „Aktivierung“, z.B. durch emotionale Beteiligung

Neurowissenschaftliche Binsenweisheit

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Erk

et a

l. N

euro

imag

e20

03

Positive und negative Emotionen

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Positive und negative Emotionen

Erk

et a

l. N

euro

imag

e20

03

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Angst im Gehirn

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

• Lernen braucht „Aktivierung“, z.B. emotionale Beteiligung

durch positive Emotionen

• Wie gelingt es negative Emotionen im Lernprozess zu vermeiden?

• Wie gelingt es positive Emotionen im Lernprozess zu fördern?

Neurowissenschaftliche Binsenweisheit

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Erfolgserlebnissewerfen den

Lernturbo an

Verarbeitungstiefe schafft Nachhaltigkeit

Aufmerksamkeit:begrenzt, aber

wichtig

Erfahrungen :Das Gehirn

generiert Regeln

Bedeutung :Reizdarbietung

allein reicht nicht

Beteiligung :Positive Emotionen

aktivieren

Neurowissenschaftliche Binsenweisheiten

Dr. Katrin Hille & Prof. Dr. Julia Rózsa

Ein Quiz

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