Wasser

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BerichV: Spezielle analytische Methoden. 2. Analyse yon Materialien usw. 189

und ffillt mit Eisessig auf 50 ml auf. Man s~ttigt etwa 13 g Sflicagel mit der LSsung und saugt die iiberschiissige Fliissigkeit 3--5 min ab. Ein Glasrohr yon 28 mm ~tuBerem Durchmesser und 178 mm L/~nge wird 76 mm yon einem Ende entfernt mit 4 Einstiilpungen versehen. In dem ]~ngeren Tell des Rohres befestigt man mit einem I(orken 24 Filterpapierstreifen (5 • 115 ram), in das kurze Ende fiihrt man eine durchlSeherte Porzellanplatte, darauf schiehtet man das pr~parierte Sflicagel und verschlieBt dicht mit einem Korken, der mit Alumininmfolie bedeekt ist. Vor Gebrauch muB das Rohr 15 rain stehen. Die Lebensdauer des Reagenses betr~gt bei t~glichem Gebrauch etwa 1 Monat. - - Setzt man ein so pr~pariertes Filterpapier der Luft aus, die Anflindampf enth~lt, so tr i t t je nach der Menge an Anilin eine rosa bis tiefrote F~rbung nach 5 sec bis 10 rain eim Fiir halbquantitative Bestimmungen kann aus der Zeit, bis eine Fs auftritt, oder durch Vergleich mit einer Stan- dardskala, der Gehalt der Luft an Anilin ermittelt werdem Die rote Farbe bleieht innerhalb einiger Stunden aus. Fiir den Nachweis ist die lmterste Grenze 5 ppm (Volumenteile Ainlindampf in 1 Million Volumenteflen Luft) ; halbquantitative Be- stimmnngen lassen sich im Bereich yon 5--150 ppm durchfiihren. Die D~mpfe folgender Substanzen geben nach 10 rain keine F~rbung: Furs t iydra- zin, rote oder weil~e rauchende bzw. konzentrierte Salpeters~ure, 76%iges Wasser- stoffperoxyd, J~thylMkohot, Kerosin, m-Nitranilin, p- und m-Aminophenol, 2,4,6- Tribromanflin, Sulfanflsi~ure, 1-Naphthylamin, 2-Naphthylamin, 2-Aminoanthra- chinon, Benzylamin, Dimethylanflin, p-Aminodimethylanflin, p-Nitrosodimethyl- anilin, p- und m-Phenylendiamin. Eine gelbe oder graue Farbe geben: o- und p- Nitranilin, Diphenylamin, o-Phenytendiamin. Rote Fi~rbungen geben: o-Amino- phenol, p-Bromanilin, p-Anisidin, p,p'-Diaminodiphenylmethan. ]3. GR~3T~n~

Zur Mikrobestimmung verschiedener Schwefelverbindungen in Gasen, fliissigen oder festen Stoffen kann nach H. STI~AT~A~ ~ ein bereits friiher -~ beschriebenes Verfahren dienen, m~t dem noeh 0,02 #g S erfagbar sind. Man reduziert die Sehwefe]- verbindungen an einem Platinkontakt mit Wasserstoff zu H2S und co]orimetriert die Blauf~rbung einer 2%igen AmmoniummolybdatlSsung in 0,4 n Schwefels~ure. Der Plat inkontakt muB bei der Reduktion auf 700 ~ C erhitzt sein. In gewissen F~llen (SQ) gelingt die Reduktion zu H2S aueh, wenn man das Gas durch Zinn(II)- chloridl6sung leitet. Dureh Anwendung der verschiedenen Reduktionsvorg/~nge kOnnen H2S, SO2 und S03, Sulfid., Sulfit-, Sulfat- und organiseher Sehwefel selektiv bestimmt werden. K. BRODERSEN

Wasser. Die Bestimmung yon Strontium in Neewasser unter Beniitzung yon radio- aktiven bzw. stabi]en Isotopen fiihren R. W. I-tUI~EL und A. A. S-~AL~S 3 naeh 4 verschiedenen Methoden dutch und erhalten dabei iibereinstimmende Ergebnisse. -- Aus/i~hrung: a) Isotopenverdi~nnung mit SgSr. Man versetzt 2 t Seewasser mit 10 ml sgSrCl2-LSsung (enth~lt im Milliliter 2 mg Gesamtstrontinm und ergibt 400 Im- pulse/min/ml gemessen mit einem Gloekenz~hlrohr), f~llt mit Na~CO, die Carbonate, zentrifugiert und w~ischt. AnschlieBend 15st man den Niederschlag in wenig 6m Sal- petersiture, dampft zur Trockne und 15st die Salze in mSglichst wenig Wasser. Fiir jeweils 10 ml L5sung gibt man nun 26 ml rauchende Salpeters~iure zu, kiiMt in einem Eisbad, zentrifugiert, dekantiert und gibt dann langsam 10 ml abs. Alkohol

1 Mikrochim. Acta (Wien) 1956, 1031--1037. Kohlenstoffbiologische Forschungs- station e. V., Essen.

2 ST~A~MA~, H.: l ik roch im. Acta (Wien) 1954, 668; vgl. diese Z. 148, 368 (1955/56).

Analyst (London) 81, 110--113 (1956). Atomic Energy Research Establish- ment; ~arwell Nt~, Didcot, Berks. (England).

190 Bericht: Spezielle an~lytische Methoden

hinzu. Naeh erneutem Zentrifugieren und Dekantieren kocht man mit 5 ml das restliche J~thanol weg und wiederholt die Reinigung noeh 2 mal. AnschlieBend iiber- fiihrt man den Niedersehlag in ein gewogenes Aluminiumschalchen, bestimmt die Ausbeute und mii~t die Aktivit~tsrate. Durch Vergleich mit einem Standard ergibt sich der Gehalt an Sr in Seewasser zu 8,0 ~ 0,1 mg je Liter. - - b) Radioaktivierung zu sT~ St. 2 ml Seewasser werden zwisehen 5 und 7 rain im Reaktor bestrahlt und nach der unter a) beschriebenen Methode isoliert bzw. gereinigt. Vor der Reinigung wird noch eine F~llung yon Eisen mit Ammoniak eingeschoben. Ergebnis: 8,1 • 0,3 mg Sr je Liter Seewasser. - - c) Radioaktivierung zu SgSr. Ausfiihrung ~hnlieh wie bei b); Die Bestrahlungszeit betr~gt 2 Woehen. Ergebnis: 8,1 ~= 0,3 mg Sr j e Liter Seewasser. - - d) Isotopenverdi~nnung mit S4Sr. Zu 21 Seewasser werden bekannte Mengen an Sr (Isotopenverh~ltnis: 50,7% s~Sr und 32% ssSr; angereichert durch elektromagnetisehe Trennung) gegeben; das Sr wird, wie unter a) beschrieben, isoliert und das Isotopenverhaltnis in einem Massenspektrometer bestimmt. Ergebnis: 8,11 • 0,12 mg Sr je Liter S e e w a s s e r . - Einzelheiten und Beleganalysen kSnnen dem Original entnommen werden. It. Mi2z~zEL

Zur Bestimmung yon Arsen und Kup]er in gewerblichen AbwSzsern empfiehlt ein britischer Ausschut31 bew~hrte Methoden. Um etwa vorhandene organische Substanzen zu zerstSren, kocht man das Abwasser in einem aus Rundkolben, Tropftrichter und absteigendem Kiihler bestehenden Destfllierapparat nach dem Ans~uern mit 5 ml konz. Salpetersi~ure auf 5--10 ml ein, gibt 2--3 ml konz. Sehwefels~ure hinzu and destilliert weiter, bis Sehwefelsaurenebel auftreten. R e s t e yon organischer Substanz (Braunf~rbung, Kohleabscheidung) zersetzt man durch •achgeben yon kleinen Anteilen (je 2 ml) Salpeters~ure. Zuletzt erhitzt man mit 10 ml ges~ttigter Ammoniumoxalatl5sung bis zum Rauchen der Schwefelsi~ure, verdiinnt mit 10 ml Wasser, filtriert, falls etwas ungelSst sein sollte, unter Dekantieren in einen 100 ml-MeBkolben, erw~rmt den Riickstand zweimal mit je 1 ml Salzs~ure (D 1,18), verdtinnt jedesmal mit 5 ml Wasser, filtriert in denselben Mel~kolben und verdiinnt schlieBlich auf 100 ml. - - Arsenbestimmung. L Gutzeit-Methode for As-Spuren (0--10 #g). Die Apparatur besteht, wie allgemein iiblich, aus einem Stehkolben (etwa 120 ml) zur Arsenwasserstoffentwicldung, einem daraufsitzenden Glasrohr (200 mm lang und 6,5 mm welt) zur Aufnahme yon Bleiacetatwatte (H2S-Absorption) und Gummi- oder Glasflansehen mit 6,5 mm weitem Durehla~kreis, zwischen welehe ein Scheibchen trockenes Quecksilber- chloridpapier eingespannt wird. Man fiillt in den Kolben ein etwa 5 #g As enthalten- des Volumen der Analysenl5sung, Wasser bis zum Gesamtvolumen yon 50 ml, 10 ml Salzs~ure (D 1,18; 2 mg Sn/ml als Katalysator enthaltend), 1 g Kaliumjodid und 10 g Zinkgranalien, setzt rasch den Apparat zusammen, li~l~t 40 rain bei h5eh- stens 40~ reagieren und vergleicht die Gelbfi~rbung des Queeksilberchlorid- papierscheibchens mit der yon Vergleiehspapieren aus gleichzeitig mitangesetzten Versuehen in 6 ebensolehen Apparaten mi t bekannten, yon 0--10 ~g steigenden As-Zusiitzen. II . Die Hypophosphitmethode (fiir 0,4--100 mg As) wird nach J . I-hs- LA~ und ~q. T. W~KI~SON 2 durchgefiihrt. - - Kup/erbestimmung (fiir 0--50 #g Cu). 25 oder 50 ml AnalysenlSsung vermischt man mit 10 ml einer w~l~rigen LSsung yon 20g Ammoniumcitrat und 5 g Dinatriumgthylendiamintetraacetat in 100m l, neutralisiert mit Ammoniak, bis Kresolrot nach Purpurrot umschl~gt, fiigt 1 ml l % i g e ~atriumdigthyldithiocarbaminatlSsung und 10ml Tetraehlorkohlenstoff hinzu und sehiittelt 2 rain. Die organisehe Schicht filtriert man in einen 25 ml-Mel3- kolben, extrahiert die wgBrige LSsung noeh weiter so oft mit je 5 ml CC14, bis dieser

1 Analyst (London) 81, 59--63 (1956). Analyst (London) 78, 390 (1953); vgl. diese Z. 146, 366 (1955).

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtsehaft 191

farblos bleibt, filtriert die Extrakte ebenfalls in den MeBkolben, verdfinnt mit CC1 t auf genau 25 ml und miBt die Absorption bei 432 m/~. Unter denselben Bedingungen stellt man sich eine Eiehkurve mit 0~50/~g Cu her. - - Wismut wird bei dieser Methode miterfaBt. Falls Bi anwesend ist, wiederholt man die Bestimmung unter Zusatz yon Kaliumeyanid, wobei das Kupfer als Komplex in der w/il3rigen Schicht verbleibt und nut das Wismut extrahiert wird. Seine Absorption subtrahiert man yore Absorptionswert der ersten Bestimmung. F. NEUMANN

Als elektrometrische Sul/atbestimmungsmethode, vor allem zur Schnellbestimmung in natiirlichen Wassern, Bodenextrakten, Gips und Pflanzenmaterialien gibt N. G. CASSIDu 1 ein Verfahren an, das auf der Fallung als Bleisulfat und l~iiektitration des Bleiiiberschusses mit Chromatl6sung beruht. Das Titrationsende wird durch die sprunghafte Anderung des pmWertes (yon p~ 4,2--4,8 auf p~ 5,5) bei Zugabe des ersten Chromatiiberschusses angeze ig t . - Aus/iJtrung. 10 ml der klar gefilterten Probe, etwa 0,2 reVal Sulfat enthaltend, werden mit 4 Tropfen Indicator (30 Vol-% 0,1% iger Methylrott6sung in 50% igem Alkohol und 70 Vol-% 0,04% iger waBriger BromkresolgrOnlSsung) und einer zur F/~llung etwa vorhandenen Phosphats aus- reiehenden Menge Eisen(III)-ch]orid versetzt und auf den p~-Wert 5,5 eingestellt. Das Sulfat wird durch Zugabe yon 5 ml 0,1 n Bleinitratl6sung und 25 ml/~thyl- a]kohol (auf PH 5,5 eingestellt) gef/illt, man kfihlt, fi]llt auf 100 ml auf und filtriert (Whatman Nr. 40 Filter). In 50 ml Ffltrat wird dann der BlelliberschuB mit 0,02 n Kaliumchromatl6sung potentiometrisch an einer Glase]ektrode bis zum pH-Wert 5,5 titriert. Der Vergleich mit Blindproben wird empfohlen. Der 75fache Gehalt an Chlorid stSrt die Analyse nieht. Silicate verursachen einen Fehler yon 1%, wenn 200 ppm ~ieselsaure gelSst enthalten sind. Die Ergebnisse an parallel ausgefiihrten gravimetrischen Bestimmungen (G) stehen mit denen dieser volumetrischen Be- stimmung (V) in der Beziehung V = 1,0037 G--0,0039. K. CRUSE

B. NIETSCtI 2 berichtet fiber eine Methode, um Spuren yon ErdSlprodukten in natiirlichen Wiissern, besonders in Trinkw/issern qualitativ und angenahert quan- titativ zu erfassen. Das Verfahren beruht auf der adsorptiven Bindung der 01- spuren an Magnesiumoxyd. Nach Schfitteln yon etwa 100 ml Wasser mit ungefahr 0,1 g MgO wird filtriert und das Filter (Blauband Schl. & Seh.) im UV-Licht auf einem Uhrglas ausgebreitet, beobaehtet. Auch die Ausschiittelung der Proben mit Ather p.a. oder Petrolather (D. A.B. 6) zeigen leuchtend blaue bis graublaue Fluorescenzen, die bei l~affinaten besonders hell sind. Beide Methoden gestatten in Wassern Verunreinigungen mit Erd61produkten bis herab zu 1/~g/l unter der Quarzlampe nachzuweisen. J. EISENBRAND

Die Bestimmung yon Submikrogramm-Mengen Natrium in Lithinmmetall mittels Aktivierungsanalyse beschreiben A. A. SMALES und B. A. LOVEICIDGE 3 und geben die folgende Arbeitsvor~r nach welcher noch 0,02 ppm (0,02 zg/g) Natrium in Lithiummetall bestimmt werden k6nnen. 4 friseh abgeschnittene Proben Lithium- metall yon je 50--100 nag werden in Quarzampullen eingeschmolzen. Gleichzeitig werden 2 Standardampullen hergestellt, die jede genau 0,1 g einer verdiinnten NaC1- L6sung (100 ppm) enthalten. Man bestrahlt alle 6 Ampullen 15 Std lang mit q5 = 2-1012 Neutronen/em2/sec ffir je 10 T1. je Million l~a in Lithium, laBt 2--3 Std ,,abkfitflen" und verarbeitet den Inhalt der Ampullen wie folgt: a) Von den das Li-Metall enthaltenden Ampullen wirft man jede in eine Mischung aus 10 ml

1 Analyst S1, 169--175 (1956). Dpmt. of Agrieult., Suva (Fidschi-Inseln). -2 Mikroehim. Acta (Wien) 2956, 171--178. Hyg.-bakt. Unters.-Anst., Wien. 3 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 18, 566--573 (1955). Atomic Energy Res.

Establishment, Harwel], Berks. (England).

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