Wie entsteht eine Wettervorhersage? Christian Freuer

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Wie entsteht eine Wettervorhersage?

Christian Freuer

2 Schritte zu einer Vorhersage:1. Wie ist es jetzt?

2. Wie könnte es weiter gehen?

3. Jede Vorhersage (nicht nur beim Wetter) ist eine Wahrscheinlich-keitsaussage, die NIE 100% erreicht!

Beispiel: Bodenkarte, 20.3.2001,12 UTC = 13 MEZ

Schneeschauer

0 – 2°C

Sonne

2 – 5°C

Regen

3 – 6°C

Sprühregen

12 – 15°C

Schnee

0°C

Exkurs• In diesem Beispiel trifft milde Meeresluft im

Südwesten auf kalte Festlandsluft im Nordosten.

Zwei Größen sind relevant:

1. Die aktuelle Temperatur

2. Der Gehalt an Wasserdampf

• Temperatur und Gehalt an Wasserdampf ergeben den Gesamtenergiegehalt

Gesamtenergiegehalt20.3.2001, 12 UTC, 1500 m

Numerische Vorhersage vom20.3. zum 21.3.2001

Vergleich mit der Realität

Grenzen der VorhersagbarkeitErste Grenze: räumlich

Je kleiner das Gebiet ist, für das die Vorhersage gilt, um so größer wird die UnsicherheitUnsicherheit!

Zweite Grenze: zeitlich

Je länger im Voraus die Prognose gilt, um so größer wird die Unsicherheit!

Eine Ursache dafür: Es gibt keine Möglichkeit, den Anfangszustand vollständig zu erfassen!

Großräumiger, überregionaler Bereich

Höhenkarte (500 hPa ~ ca. 5000 m)

Satellitenbild

Kleinräumiger, regionaler Bereich

Von der Flächen- zur Punktprognose am Beispiel von München

Grenzen der Vorhersagbarkeit

Beispiele für räumliche Grenzen der

Vorhersagbarkeit

Winter: Hochdrucklage

Typische WettererscheinungenIm Flachland

• Dunstig-trübe oder neblig

• Stellenweise mengenmäßig unbedeutender, aber bei Frost sehr gefährlicher Nieselregen, manchmal auch nur in der Nähe von Industrieanlagen

• Im Bereich der Nebelschicht z. T. verstärktes Nebelnässen

• Kaum Temperaturänderung zwischen Tag und Nacht

Im Bergland

• Oberhalb der Nebelschicht tagsüber sonnig und mild/warm, nachts klar, sehr gute Sicht

Schwierigkeiten der Prognose bei einer solchen Wetterlage, die im Winter sehr

häufig vorkommt

• Das genaue zeitliche und räumliche Auftreten von geringem Niederschlag ist kaum abzuschätzen.

• Weder Wetter- noch Radarbeobachtungen können diesen Niederschlag erfassen.

• Die Obergrenze der Nebelschicht mit der im Winter verstärkten Glättebildung ist schwierig vorherzusagen.

Sommer: Gewitterlage•Die Bedingungen in der Atmosphäre, die für die Gewitterbildung nötig sind, lassen sich leicht vorhersagen. ABER:•Gewitter treten lokal eng begrenzt auf•Sie können auf kleinstem Raum beträchtliche Schäden verursachen•Sie bilden sich teils innerhalb 15 Minuten•Ihr genaues räumliches Auftreten lässt sich nicht im Voraus bestimmen – so wie man nicht im Voraus weiß, welches Blatt im Herbst zuerst fällt!

Beispiele für zeitliche Grenzen der

Vorhersagbarkeit

S W I S

•Straßen-

•Wetter-

•Informations-

•System

Vorhersagen speziell für den Winterdienst

• Übersicht nach Bundesländern (Klartext)

• Vorhersagen bis zu 72 Stunden inkl. Glättevorhersage

• Tabellarische Übersicht 3-stündig des in den nächsten 24 Stunden zu erwartenden Wetters (Tabelle; nur gegen Gebühr)

• Zeitgemäße Warnungen je nach Wetterlage

Näheres unter:

www.dwd.de SWIS

Zusammenfassung• Zwei Schritte zur Vorhersage:

– Wie ist es jetzt? Und daraus die Folgerung:– Wie könnte es weiter gehen?

• Eine Vorhersage wird um so ungenauer ...– ... Je kleiner das Gebiet,– ... Je länger der Zeitraum,

für den die Prognose gilt.

• Besonders wichtig: Jede Prognose (nicht nur die Wetterprognose) ist eine Wahrscheinlichkeitsaussage, die NIE 100% erreicht!

D A N K E

für Ihre Aufmerksamkeit!

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