Wiederentdeckt: Nachkriegsarchitektur in Hamburg

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WIEDERENTDECKTNachkriegsarchitektur

in Hamburg

Architekturfotografien von Nils Kistner

und Silke Schmidt

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Einleitung Hanna Bittner

Klar, reduziert und geradezu pragmatisch mutet die Architektur der 1950er und 1960er Jahre an, voll filigraner Details, mit sanfter Formensprache. Umso verwunderlicher, dass gerade in Hamburg nur noch Reste dieser großartigen Architektur zu sehen sind, nur wenige Gebäude ihren ursprünglichen Charme, ihre Klasse und Würde bewahren konnten. Welche Fragmente dem Stadtbild doch noch erhalten geblieben sind und wie kosmopolitisch man bereits vor vierzig Jahren zu bauen verstand, zeigen die Fotografien Nils Kistner und Silke Schmidt in ihrer Architekturfotografie Serie „Wie-derentdeckt – Nachkriegsarchitektur in Hamburg“. Eine Arbeit, die den Hut zieht vor einer fast vergessenen, zu Unrecht ungeliebten Baukunst.

Nachkriegsarchitektur in HamburgNils Kistner

Was verbindet man eigentlich mit dem Begriff „Nachkriegsarchi-tektur“ in Deutschland? Was zeichnet diese reduzierte, klare Ar-chitektur aus der Zeit zwischen ca. 1950 und 1965 aus? Welche Gebäude konnten den Wandel in den Nutzungsansprüchen und in der Gesellschaft von der Aufbruchstimmung der frühen 50. Jahre bis heute annähernd unbeschadet überdauern?

Diesen Fragen nachgehend habe ich zusammen mit meiner Kolle-gin Silke Schmidt in Hamburg erhaltene, ästhetisch sowie gesell-schaftlich wertvolle Gebäude aus den späten 50er und frühen 60er Jahren in Hamburg aufgesucht und fotografisch dokumentiert.

WIEDERENTDECKT

Nachkriegsarchitektur in Hamburg

Architekturfotografien von Nils Kistner und Silke Schmidt

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Die Idee zu dieser Arbeit entstand bereits vor einigen Jahren, als ich noch als Angestellter in einem Karlsruher Architekturbüro tätig war. Damals besuchte ich oft die nur ca. 30 km östlich von Karls-ruhe gelegene Stadt Pforzheim, dessen Zentrum im 2. Weltkrieg durch alliierte Luftangriffe zu fast 98% zerstört wurde. Pforzheim weist daher eine Vielzahl gut erhaltener, gepflegter und formal ge-lungener 50er Jahre Architektur auf. Obwohl ich selbst zwischen allerhand guter 50er Jahre Architektur in Kassel aufgewachsen bin, wurde mir die Klasse und der Charme dieses klaren, reduzierten und geradezu pragmatischen Baustils der “Nachkriegsmoderne” erst bei meinen Besuchen in Pforzheim bewusst.

Bei meinen Recherchen für die Serie in Hamburg musste ich je-doch zu meinem Bedauern feststellen, dass so viele Gebäude in der “nüchternen” Freien und Hansestadt gar nicht mehr existieren, da diese entweder – z. T. unnötig – abgerissen oder in den 80er und 90er Jahren irreparabel entstellt wurden. Nur wenige Gebäude konnten ihren Charme, ihre Würde und ihre Klasse vollständig bis in die Gegenwart mit nehmen und sind somit – dank umsichtiger Bauherren und Architekten – unserer Kultur und unserem Stadtbild erhalten geblieben. Ich möchte daher mit dieser Serie neben der Würdigung der großartigen Baumeister dieser Gebäude auch den Menschen danken, die die Werte dieser Architektur erkannt und respektiert haben und somit die Gebäude vor dem Verfall bzw. der Zerstörung bewahren konnten. Bedanken möchte ich mich auch für die Eigentümer und Nutzer der Gebäude, die uns Zutritt zu den Gebäuden gewährt und uns somit bei der Erstellung der Arbeit maßgebend unterstütz haben.

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WIEDERENTDECKT Nachkriegsarchitektur in Hamburg

Index

Iduna-Germania Versicherungsgebäude Seite 06 - 07 Architekt: Ferdinand StrebBaujahr: 1950 - 1951

Axel Springer Verlags Haus Seite 08 - 09 Architekt: Ferdinand StrebBaujahr: 1953 - 1955

Auditorium Maximum Seite 10 - 13 Architekt: Bernhard HermkesBaujahr: 1957 - 1958

Kleine Musikhalle Seite 14 - 15Architekt: Bruno MundtBaujahr: 1952 - 1954

Albert-Schweitzer-Gymnasium Seite 16 - 17Architekt: Bernhard HermkesBaujahr: 1956 - 1965

Schule Mendelssohnstraße Seite 18 - 19Architekt: Paul SeitzBaujahr: 1952 - 1953

Mittelrangfoyer Thalia Theater Seite 20 - 21Architekt: Werner KallmorgenBaujahr: 1945 - 1960

Hammer Kirche Seite 22 - 23Architekt: Reinhard RiemerschmidBaujahr: 1956 - 1957

St. Marienkirche Fuhlsbüttel Seite 24 - 27Architekt: Bernhard Hopp und Rudolph JägerBaujahr: 1958 - 1960

Kontaktdaten Seite 29

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Kontaktdaten

Nils KistnerUhlandstraße 35D-22087 Hamburgwww.nilskistner.deinfo@nilskistner.de

Silke SchmidtKeplerstraße 1322765 Hamburgwww.photo-blick.desilkeschmidt@photo-blick.de

Fotografien4 x 5 inch NegativLambda-Print l gerahmt70 cm x 90 cm l 2010 bis 2011

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