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Woche des Sehens 2015
Auf Augenhöhe –gemeinsam für gutes Sehen
• Dr. Josep Callizio• Universitäts-Augenklinik Göttingen
Agenda
1. Woche des Sehens 20151.1 Rahmen1.2 Aktionstage1.3 Motto 20151.4 Ziele1.5 Partner
Agenda
2. Auf Augenhöhe – gemeinsam für gutes Sehen2.1 Diabetische Netzhauterkrankungen –
Entwicklung2.2 Klinische Bilder2.3 Risikofaktoren2.4 Untersuchungen2.5 Behandlungsmöglichkeiten2.6 Zusammenfassung
1.1 Rahmen
• Die Woche des Sehens ist eine bundesweite Aufklärungskampagne
• Sie findet vom 8. bis 15. Oktober statt
• Schirmherrin ist die Fernseh-journalistin Gundula Gause
Bild: ZDF/Kerstin Bänsch
1.2 Aktionstage
Internationale Aktionstage während der Woche des Sehens
Welttag des Sehens: 08. Oktober
Tag des weißen Stocks: 15. Oktober
1.3 Das Motto 2015
Das Motto der diesjährigen Woche des Sehens:
1.4 Ziele
… die Bedeutung guten Sehvermögens
… die Ursachen vermeidbarer Erblindung
… die Situation sehbehinderter & blinder Menschen
Aufm
erks
am
auf…
machen
1.5 Partner
• Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V.
• Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.
• Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.
• Deutsches Komitee zur Verhütung von Blindheit e.V.
1.5 Partner
• Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.
• Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V.
• PRO RETINA Deutschland e.V.
2. Diabetes und Auge
1.Wann und wie entwickelt sich die diabetische Netzhauterkrankung?
2.Welche klinischen Bilder unterscheiden wir?
3.Welche Faktoren beschleunigen die Entwicklung?
4.Wann ist welche Untersuchung angebracht?
5.Was und wie behandeln wir?
2.1 Entwicklung
• Insulinmangel führt zu hohem Zuckergehalt im Blut.
• Ein zu hoher Blutzucker schädigt die Wände der feinen Blutgefäße (auch) im Auge.
2.1 Entwicklung
Die Gefäßschäden haben verschiedene Folgen:o Die Blutgefäße versorgen die Netzhaut nicht
ausreichend mit Sauerstoff (Ischämie).o Die Gefäße werden undicht (Schrankenstörung).
Es kommt zu Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) und zu Blutungen.
o Neue Gefäße bilden sich, die jedoch ebenfalls undicht sind (Neovaskularisation).
2.2 Klinische Bilder
• Anzeichen einer Schrankenstörung sindo Mikroaneurysmen o Retinale Oedeme o Retinale Blutungen o Harte Exsudateo Perlschnurvenen
2.2 Klinische Bilder
Anzeichen einer Ischämie sind:o Verschluss von Kapillargefäßen o Cotton wool Herdeo IRMA (IntraRetinale Mikrovaskuläre
Anomalitäten)
2.2 Klinische Bilder
• Verschluss von Kapillargefäßen am Rand der Netzhaut
2.2 Klinische Bilder
Gefäßneubildungen können verbunden sein mit:o Blutung in den Glaskörper hinein o Durch Zugwirkung bedingte Netzhautablösung o Glaukomentstehung
2.2 Klinische Bilder
Gefäßneubildung in der Netzhaut
2.2 Klinische Bilder
Glaskörperblutung
2.2 Klinische Bilder
Netzhautablösung
2.2 Klinische Bilder
Einteilung diabetischer Netzhauterkrankungen:o Mit oder ohne Gefäßneubildungen
(proliferativ oder nicht proliferativ)o Mit oder ohne Flüssigkeitseinlagerung im
Bereich der Makula (Makulaödem)
2.3 Risikofaktoren
Diabetesdauer und -typ spielen eine große Rolle.
Diabetes Typ 1:• 20 Jahre Diabetes m.: Retinopathie
proliferative DR
Makulaödem• 40 Jahre Diabetes m.: nur mit NPDR
95 %50 %20 %25 %
2.3 Risikofaktoren
Diabetesdauer und -typ spielen eine große Rolle.
Diabetes Typ 2:• Retinopathie bei Diagnose in bis zu• 15-20 Jahre Diabetes ohne Insulin
mit Insulin
• Visusabfall d. Makulaödem ≥15J D.m.
36 %50 %80 %25 %
2.3 Risikofaktoren
Diabeteseinstellung
Klein 1988 (WESDR, ≤10 J D.m., n=2388)
Blutdruck
HbA 1C
Einstellung Diabetesbeginn< 30 LJ ≥ 30 LJ
gut 1. Quartile 28% 27%
schlecht 4. Quartile 53% 50%
gut 1. Quartile 33 % 26%
schlecht 4. Quartile 50% 42%
2.3 Risikofaktoren
Diese Faktoren steigern das Risiko für das Auftreten diabetischer Netzhauterkrankungen:
oTyp-1-Diabetesoschlechte Einstellung von Blutzucker und –druckoNierenschädigungoSchwangerschaft oStarkes ÜbergewichtoRauchen
2.4 Untersuchungen
Folgende Untersuchungsmethoden kommen zum Einsatz:oSpiegelung des Augenhintergrunds (Ophthalmoskopie)oFluoreszenzangiographieoOptische KohärenztomographieoEchographie
2.4 Untersuchungen
Wie oft sollen Diabetiker augenärztlich untersucht werden?Empfehlungender DOG
2.5 Behandlung
Die folgenden Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:oLaserung der Netzhaut
oEntfernung des Glaskörpers (Vitrektomie)
oGabe von Medikamenten ins Augeninnere: Intraokuläre Steroide; VEGF-Inhibitoren
2.5 Behandlung
Laser: Mit dem Laser wird die Schädigung der Netzhaut aufgehalten. Je nachdem, wo die Schäden liegen, wird die Netzhaut bis zum Rand (panretinal, Bild) oder zentral (fokal) behandelt.
2.5 Behandlung
Anti-VEGF: Drei Wirkstoffe werden zur Behandlung des diabetischen Makulaödems eingesetzt:
oRanibizumab (Lucentis®)oAflibercept (Eylea®)oBevacizumab (Avastin®, nicht zugelassen, off label)
2.5 Behandlung
• Anti-VEGF-Medikamente
o blockieren den Wachstumsfaktor VEGF,o verhindern Gefäßwachstum,o verhindern, dass Flüssigkeit aus den Gefäßen
austritt.
2.5 Behandlung
Anti-VEGF-Medikamente müssen alle vier bis sechs Wochen unter sterilen Bedingungen ins Auge injiziert werden.
2.5 Behandlung
Steroide (Ozurdex®, Iluvien®):
o Zulassung für diabetisches Makulaödem,o hemmen Entzündungen und Gefäßwachstum, dichten
geschädigte Gefäße ab, verringern das Makulaödem,o Längere Wirkung als Anti-VEGF: drei bis sechs Monate,o Nebenwirkungen: Katarakt (ca. 60% in 3 Jahren) und
Druckerhöhung (30% in 3 Jahren).
2.5 Behandlung
Operative Entfernung des Glaskörpers(Vitrektomie)oLöst Gewebestränge, die die Netzhaut von ihrer Unterlage abheben.oDer Sauerstoffgehalt im Augeninneren steigt an.oDie Dicke der Makula nimmt ab.oGefahr einer Entzündung im Augeninneren (Endophthalmitis), einer Netzhautablösung und einer Linsentrübung.
2.6 Zusammenfassung
1. Risiko für eine das Sehen bedrohende Komplikation: Diabetes Typ I – 50%, Diabetes Typ II – 30%
2. Einstellung Blutzucker, Blutdruck wichtig!!!!3. Mindestens einmal im Jahr den
Augenhintergrund untersuchen lassen4. Therapie: Laser / intravitreale Injektion /
Vitrektomie
2.6 Zusammenfassung
Diabetes ist eine chronische Krankheit. Patienten und Augenärzte arbeiten oft jahrelang zusammen, um die Folgen für das Auge gering zu halten.
Auf Augenhöhe –gemeinsam für gutes Sehen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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