WS 2013/2014 Vorlesung Strömungsmodellierung2_+Vorlesung+Stroemungsmodellierung.pdf · b) schlecht...

Preview:

Citation preview

29.10.2013

WS 2013/2014

Vorlesung

Strömungsmodellierung

Prof. Dr. Sabine Attinger

29.10.2013 Strömungsmodellierung 2

Grundwasser

29.10.2013 Strömungsmodellierung 2

Was müssen wir wissen?

…um Grundwasser zu beschreiben:

• Grundwasserneubildung oder

Wo kommt das Grundwasser her?

29.10.2013 Strömungsmodellierung 2

Grundwasserbildung

Die größte Teil des Grundwassers wird durch

Regenwasser neugebildet

• durch Infiltration des Regens in den Boden

• und Versickerung durch den Boden,

• abzüglich Aufnahme und Transpiration

durch Pflanzen, lateraler Abfluss und

Speicherung im Boden

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserneubildung

• Aufbauend auf der Wasserbilanzgleichung ergibt sich die Grundwasserneubildung N langfristig aus dem Niederschlag P, dem oberirdischen Abfluss Ao und der - schwierig zu bestimmenden - Evapotranspiration E:

N = P − Ao − E

• Kurzfristig wird auch die Änderung des Grundwasserstandes und des Wassergehaltes des Bodens (Vorratsänderung) S berücksichtigt:

N = P − Ao − E + S

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserneubildung

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserneubildung

Aufgrund der im Sommerhalbjahr stärkeren

Verdunstung findet die Grundwasser-

neubildung in Deutschland und Ländern

mit vergleichbarem Klima vor allem im

Winterhalbjahr statt.

Der Grundwasserstand ist daher oft am

Ende des Sommers am tiefsten und im

Frühjahr am höchsten.

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Was müssen wir wissen?

…um Grundwasser zu beschreiben:

• Grundwasserneubildung

• Grundwasserspiegel und Gefälle oder

Fließt das Grundwasser?

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserspiegel

http://www.uni-

muenster.de/GeoPalaeontologie/Geologie

• Der Grundwasserspiegel ist

die Ausgleichsfläche zwischen

dem Druck des Grundwassers

und dem Druck der

Atmosphäre.

• Die Höhen des Grundwassers

werden über NN dargestellt

(analog der Höhenlinien in

topographischen Karten).

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Unterschiedliche Arten von

Grundwasserleitern

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserspiegel und

Piezometerhöhe

Freier Grundwasserspiegel=Piezometerhöhe = Druckhöhe + geodätische Höhe

Freier

Grundwasserleiter

H hp

gz

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Gespannter

Grundwasserleiter

Piezometerhöhe = Druckhöhe + geodätische Höhe

Gespannter

Grundwasserleiter

H hp

gz

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserströmung

• Grundwasser strömt entlang eines

Gefälles.

http://www.uni-

muenster.de/GeoPalaeontologie/Geologie

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwassergleichen

• Das Gefälle, nach dem sich die

Grundwasserströmung richtet, wird im

Grundwassergleichenplan dargestellt.

• Je geringer der relative Abstand der

Grundwassergleichen zueinander ist,

umso stärker ist das Grundwassergefälle.

Liegen die Linien weiter auseinander, ist

das Grundwassergefälle gering.

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwassergleichen

http://www.uni-

muenster.de/GeoPalaeontologie/Geologie

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserstandskarte

Der Grundwasserstandskarte

sind Grundwasserstände

verschiedener Brunnen und

Grundwassermessstellen

verzeichnet.

Sie gibt die Höhe des

Grundwasserspiegels über

oder unter einem

Vergleichsniveau an.

Sie stellt die Grundlage für

den Grundwassergleichenplan

dar.

http://www.uni-

muenster.de/GeoPalaeontologie/Geologie

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserstandskarte

In einem

Grundwassergleichenplan

werden Linien gleichen

Grundwasserstandes

dargestellt, so dass die

Fließverhältnisse des

Grundwassers daraus

abzuleiten sind.

Zwischen den bekannten

Messwerten wird

interpoliert.

http://www.uni-

muenster.de/GeoPalaeontologie/Geologie

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserströmung

Grundwasser strömt

entlang des größten

Gefälles, d.h.

es strömt senkrecht zu

den

Grundwassergleichen.

Damit ist die Richtung

bestimmt!

13.5

13.5

13.0

13.0

12.0 11.0

10.0

11.5

12.0

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserstandskarte

http://www.uni-

muenster.de/GeoPalaeontologie/Geologie

Zeichnen Sie Stromlinien ein!

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Flurabstandkarte

Der Flurabstand= Abstand

zwischen

Geländeoberfläche und

Grundwasseroberfläche.

Vor allem geringe

Flurabstände (< 4m) sind

besonders zu

berücksichtigen, da in

diesen Gebieten

Bodenverunreinigungen

besonders schnell zur

Kontamination des

Grundwassers führen

können

http://www.uni-

muenster.de/GeoPalaeontologie/Geologie

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Was müssen wir wissen?

…um Grundwasser zu beschreiben:

• Grundwasserneubildung

• Grundwasserspiegel und Gefälle

• Hydraulische Eigenschaften oder Wovon

hängt die Fließgeschwindigkeit ab?

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Hydraulische Eigenschaften

Die unterschiedlichen hydraulischen

Eigenschaften von wasserführenden

Schichten, die

• besser oder schlechter durchlässig,

• die porös oder weniger porös

• …

sind, bestimmen die Größe des Grundwasserflusses.

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Unterscheidung von

Grundwasserleitern

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Porengrundwasserleiter

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Repräsentatives

Elementarvolumen (REV)

dVffV

V1

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Poröse Medien

Mediumseigenschaften

• Porosität

• Durchlässigkeit/Leitfähigkeit

Strömung durch poröse Medien:

• Druck

• Strömungsgeschwindigkeit

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Porosität

Charakteristische Größen

• Gesamtvolumen V

• Feststoffanteil

• Hohlraumanteil

• Porosität:

Definitionsmöglichkeiten für Porositäten:

• Gesamtporosität: jeglicher Hohlraum in der Gesteinsmatrix wird betrachtet.

• Durchgängige Porosität: Nur untereinander verbundene Hohlräume zählen zum Hohlraumanteil.

• Effektive Porosität: Nur am Wassertransport teilnehmende Hohlräume zählen zum Hohlraumanteil. (kein Haftwasser, nur durchgängige Porosität)

fV

HV

V

Vn H

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Porosität

a) gut sortiertes Sediment mit hoher Porosität.

b) schlecht sortiertes Sediment mit niedriger Porosität.

c) gut sortiertes Sediment aus porösen Körnern

d) gut sortiertes Sediment mit durch nachträgliche Zementation

verringerter Porosität

e) Karstgrundwasserleiter

f) Kluftgrundwasserleiter

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Strömungsgeschwindigkeit

vFQ

A

V

A t

Filtergeschwindigkeit

Q = durchströmende Wasservolumen pro Zeit

A= Querschnittsfläche

AQvF /

Q

A

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Strömungsgeschwindigkeit

Fvn

u1

Abstandsgeschwindigkeit

Q = durchströmende Wasservolumen pro Zeit

A= Querschnittsfläche

AQvF /

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Was müssen wir wissen?

…um Grundwasser zu beschreiben:

• Grundwasserneubildung

• Grundwasserspiegel und Gefälle

• Hydraulische Eigenschaften

• Fließgesetz oder Wovon hängt die

Fließgeschwindigkeit ab?

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Darcy Gesetz und der

Durchlässigkeitswert Vorrausetzungen:

• laminare schleichende Strömung im Porenraum

• REV > 30 Korndurchmesser

• Porendurchmesser > 80nm

L

hk

L

hK

AQv

f

F /

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Porosität und Durchlässigkeit

Die Durchlässigkeit eines Mediums wird in erster Linie nicht durch die

Porosität, sondern die Struktur des Mediums bestimmt.

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Was müssen wir wissen?

…um Grundwasser zu beschreiben:

• Grundwasserneubildung

• Grundwasserspiegel und Gefälle

• Hydraulische Eigenschaften

• Fließgesetz

• Grundwasser-Fluß-Interaktionen oder Wo fließt das Grundwasser hin?

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasser-Fluß-

Interaktionen

Seehh Seehh

Seehh

SeehhSeehh

Flußhh

SeehhSeehh

Flußhh

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Was müssen wir wissen?

…um Grundwasser zu beschreiben:

• Grundwasserneubildung

• Grundwasserspiegel und Gefälle

• Hydraulische Eigenschaften

• Fließgesetz

• Grundwasser-Fluß-Interaktionen

• Grundwasserpumpbrunnen oder Gibt es zu berücksichtigende menschliche Eingriffe?

29.10.2013 Strömungsmodellierung

Grundwasserpumpbrunnen

Q

r

Recommended