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BaustoffkundeÜbungsblatt Datum Sem.-Gruppe
ame
ÜBUNG 6 : Prüfen des Festbetons
Erforderliche Literatur: Baustoffkunde Lehrbuch (z.B. „Härlg/Klausen/Hoscheid"),DIN 1045; DIN 1048; DIN EN 12390; DIN EN 13791
vorgegebene Baustoffe: Betonprobekörper der Übung 4.
Versuchsdurchführung:
5.1 AN DEN IN ÜBUNG 4 HERGESTELLTEN PROBEKÖRPERN SIND FOLGENDEPRÜFUNGEN DURCHZUFÜHREN
An allen Probekörpern ist die Betonrohdichte nach der bisherigen Erhärtungszeit zuermitteln, die Gewichtsveränderung (in [g] und %) während der bisherigen Erhärtungszeit gegenüberzustellen und untereinander zu vergleichen.
5.1.1 Würfel 20/20/20
■ Zerstörungsfreie Prüfung der Druckfestigkeit mit dem Rückprallhammer nachDIN 1048.
■ Prüfung der Druckfestigkeit nach 28 Tagen (bzw. Umrechnen auf die 28 Tage-Festigkeit)
■ Zuordnen von Festigkeitsklassen (DIN 1045 / DIN EN 206-1)
5.1.2 Würfel 20/20/20: 15/15/15: 10/10/10: Zviinder 0=15 / h=30 cm
Druckfestigkeitsvergleich an den Probewürfel mit 20,15, 10 cm Kantenlänge undam Zylinder mit 15 cm Durchmesser; E-Modul-Bestimmung am Zylinder.
5.1.3 Balken 15/15/70
Prüfung der Biegezugfestigkeit und Spaltzugfestigkeit.
5.1.4 Platte 20/20/12
Erläuterung der Prüfung der Wasserundurchlässigkeit.
5.2 DEMONSTRATION VON GERÄTEN UND VERSUCHEN ZURBETQNINSTANDSETZUNG
Bewehrungssuchgerät; Oberflächenhaftzuggerät; Kernbohrgerät;Carbonatisierungstiefe
5.3 ZUGVERSUCH AM BAUSTAHL
Baustoffkunde Labor Gruppe B2.1
Protokoll zur Übung 5: Prüfen des Festbetons
Inhaltsverzeichnis
1 Herstellung der Prüfkörper ^a
2 Lagerung ^
3 Vorbehandlung ^
4 Werte und Berechnungen 3
4.1 Wiegen ^
4.2 Messen 4
4.3 Volumen 5
4.4 Dichte 5
5 Faktorenermittlung 5
6 Prüfen der Betonkörper 6
6.1 Wasserundurchlässigkeit 7
6.2 Druckfestigkeit 8
6.2.1 Rückprallhammer 8
6.2.2 Druckversuch 9
6.3 Biegezugfestigkeit 10
6.4 Spaltzugfestigkeit 10
6.5 Zusammenhang Druck-, Biegezug, Spaltzug- und Zugfestigkeit 11
6.6 E-Modul 11
7 Berechnung normative Druckfestigkeit 13
8 Vergleich mit Vorgaben 13
9 Abbildungsverzeichnis 14
9.1 Abbildungen 14
9.2 Tabellen : 14
Studiengang Bauingenieurwesen
FH Augsburg
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1 Herstellung der Prüfkörper
In der Baustoffkunde-Übung Nr. 4 am 20.03.2019 wurden nach Ermittlung der Baustoffmengenfolgende Beton-Prüfkörper hergestellt:
Ix Würfel 10x10x10
5x Würfel 15x15x15
Ix Würfel 20x20x20
Ix Quader 20x20x12
Ix Balken 15x15x70
- Ix Zylinder 015x30
Dafür wurde folgender Zement verwendet:
CEM II / B-M (S-LL) 42,5 N (Sollnhofer Portlandzementwerke)Dieser hat eine Dichte von 3,05 kg/dm^ da dieser ein Portlandkalksteinzement ist (zu sehen an dem„LL" in der Zementbezeichnung).^
2 Lagerung
Einen Tag nach der Herstellung der Prüfkörper wurde ausgeschalt und es wurden alle Betonteile in einWasserbad gelegt. Dort blieben sie für eine Woche, bis auf den Balken, der erst kurz vor der 5. Übung,die am 03.04.2019 stattgefunden hat, entnommen wurde und somit zwei Wochen Wasserlagerunghatte. Damit haben alle Prüflinge ein Alter von genau 14 Tagen. Die Norm schreibt hier unter anderem28 Tage vor, in denen die Probekörper bei einer Temperatur von 20 "C (± 5) mindestens 16 Stunden inder Form bleiben müssen und nach dem Entfernen der Schalung eine Wasser- oder Feuchtekammerlagerung bei ebenfalls 20 °C (± 2) erhalten müssen.^
3 Vorbehandlung
Die Prüfkörper wurden teilweise vorbehandelt. So wurde der Zylinder an der Ober- und Unterseiteabgeschliffen, um die spätere Überprüfung des E-Moduls (Kapitel 6.6) möglich zu machen. Der Quadermit den Maßen 20x20x12 wurde an einer Seite aufgeraut, um eine Prüfung der Wasserundurchlässig
keit (genauere Beschreibung Kapitel 6.1) durchführen zu können.
4 Werte und Berechnungen
Damit man eine Berechnung der Volumina und Dichten der Körper durchführen kann, wurden alleBauteile zunächst gewogen und gemessen.
4.1 Wiegen
Das Wiegen der Bauteile ergab folgende Ergebnisse (Quader 20x20x12 nicht mehr aufgeführt):
^ Wert für Dichte aus Betontechnische Daten, Ausgabe 2017, S. 16^ DIN EN 12390-2:2009, 5.5 Lagerung der Probekörper
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Probe Nr.Format
[cm]
Masse
[kg]
1 20/20 19,520
2 15/15 8,248
3 15/15 8,323
4 10/10 2,490
5 015/30 13,000
6 15/15 8,220
7 15/15 8,360
8 15/15 8,110
9 15/15/70 38,710
Tobelle A ~ gewogene Probekörper
4.2 Messen
Die Längen, Breiten oder Durchmesser und die Höhen der Betonkörper wurden mit dem Messschieber
auf Zehntel-Millimeter genau gemessen. Hierbei wurde auch die spätere Höhe bestimmt, die zur Prü
fung der Druckfestigkeit maßgeblich Ist. Dafür werden sehr ebene Flächen benötigt, weshalb die Flä
chen, die an der Schalung angelegen sind, hergenommen werden. Diese wurden mit einem Haarlineal
(Abbildung 1 - Haarlineal) auf Einfall von Licht überprüft. Diejenigen Flächen, bei denen am wenigsten
Licht zwischen der zu prüfenden Fläche und dem Haarlineal hindurchgefallen ist, wurden gegenüber
liegend jeweils mit einem „X" gekennzeichnet, um die Lage des Betonkörpers bei Prüfung der Druck
festigkeit schnell feststellen zu können.
Abbildung 1 - Haarlineal
WÜRFELMESSUNG: DIN EN 12390-3 Anhang B B3.1; „Es werden Messungen der Längenmaße in jederder aufeinander senkrecht stehenden Kantenrichtungen (x, y, z) an den in den Bildern B.l und B.2
dargestellten Linien mit einer Messunsicherheit von 0,5 % durchgeführt. Wenn ein Maß um mehr als3 % von der festgelegten Größe abweicht, wird der Probekörper zurückgewiesen oder abgeglichen(Anhang A)."
ZYLINDERMESSUNG: DIN EN 12390-3 Anhang B B3.2: „Drei Messungen des Durchmessers an beiden
Enden des Zylinders oder des Bohrkerns werden mit einer Messunsicherheit von ± 0,5 % durchgeführt, wobei die Messungen um ungefähr 60° gegeneinander gedreht sein sollten. Die Höhe des Zylinders oder des Bohrkerns wird an drei Stellen, die ungefähr um 120° gedreht sein sollten, mit einerMessunsicherheit von 0,5 % gemessen. Wenn ein Maß um mehr als 3 % von der festgelegten Größeabweicht, wird der Probekörper zurückgewiesen oder abgeglichen (Anhang A)."
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Baustoffkunde Labor Gruppe 82.1
Zulässige Abweichungen laut DIN EN 12390-1 Form, Maße und andere Anforderungen für Probekörperund Formen: „Die zulässige Abweichung der Ebenheit der Lasteintragungsflächen beträgt 0,0006 * d[mm]".
4.3 Volumen
Mithilfe der gemessenen Außenmaße der Betonprüflinge, konnten folgende Volumina ermittelt werden:
Probe Nr.Format
[cm]
Volumen
[dm^]
1 20/20 8,111
2 15/15 3,35
3 15/15 3,35
4 10/10 1,004
5 015/30 5,231
6 15/15 3,31
7 15/15 3,38
8 15/15 3,35
9 15/15/70 15,61
Tobelle B - Berechnete Volumina
4.4 Dichte
Die Dichte der vorhandenen Körper errechnet sich mit der Formel p = wobei p für den griechi
schen Buchstaben „rho" steht, der die Dichte bezeichnet, m für die Masse der Betonteile und V für das
Volumen. Damit ergeben sich folgende Werte:
Probe Nr.Format
[cm]
Volumen
[dm']Masse
[kg]
Dichte
[kg/dm']
1 20/20 8,111 19,520 2,407
2 15/15 3,35 8,248 2,462
3 15/15 3,35 8,323 2,484
4 10/10 1,004 2,490 2,480
5 015/30 5,231 13,000 2,485
6 15/15 3,31 8,220 2,483
7 15/15 3,38 8,360 2,473
8 15/15 3,35 8,110 2,421
9 15/15/70 15,61 38,710 2,480Tabelle C - Dichte
5 Faktorenermittlung
„Die Druckfestigkeit von Beton nach DIN EN 206-1/DIN 1045-2 ist für Würfel mit 150 mm Kantenlängenach Wasserbadlagerung (fc,cube) ... anzugeben".^ Um Prüfergebnisse zu erhalten, die miteinander
vergleichbar sind, müssen Faktoren für die unterschiedlichen Formen der Prüfkörper und die zur Norm
abweichenden Lagerung hinzugerechnet werden (durchgängige Wasserbadlagerung aus Platzgründennicht möglich gewesen).
Betontechnische Daten, Ausgabe 2017, S. 179
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Formel für die Lagerung:
fc, cube = 0,92 x fc, dry^
Formeln für die Umrechnung der drei Abweichenden Probekörper (Würfel mit Kantenlänge 100 mmund 200 mm und Zylinder 0150x300):
fc, dry (150 mrri) - 0,97 x fc, dry (100 mm)
fc, dry (200 mm) = 0,95 x fc, dry (150 mm)
fc, dry (200 mm) = 1,18 x fc, cyl
„Die Druckfestigkeit an Probekörpern ist grundsätzlich im Alter von 28 Tagen zu bestimmen".® Wiebereits in Kapitel 2 erwähnt, haben die Prüfkörper ein Alter von 14 Tagen. Somit muss zusätzlich zuden Faktoren für Form und Lagerung eine Umrechnung bezüglich des Alters der Proben stattfinden.
fc, dry, 14 d = 0,82 x fc, dry, 28 d
Damit erhält man folgende Faktoren, die später mit der errechneten Druckfestigkeit eine normativeDruckfestigkeit ergeben:
Probe Nr.Format Faktor für Faktor für Faktor für
[cm] Form Alter Lagerung
1 20/20 1,05
2 15/15 1,00
3 15/15 1,001,22
4 10/10 0,970,92
5 015/30 1,24(=1/0,82)
6 15/15 1,00
7 15/15 1,00
8 15/15 1,00
9 15/15/70Tabelle D - Faktoren
Die Faktoren für den Würfel mit 200 mm Kantenlänge und den Zylinder (Probe Nr. 5) ergeben sich wiefolgt:
fc,dry (150 mm) =fc, dry (200 mm)
095 0,95= 1,05
0,95 X fc, dry (150 mm) = 1,18 x fc, cyl fc, dry (150 mm) =1,18 X fc, cyl
5]95
6 Prüfen der Betonkörper
Die Probekörper wurden auf unterschiedliche Arten und mit verschiedenen Prüfverfahren auf die fol
genden Werte überprüft:
" Betontechnische Daten, Ausgabe 2017, Tabelle 11.2.2.a, S. 179® Betontechnische Daten, Ausgabe 2017, S. 180
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6.1 Wasserundurchlässigkeit
Die Prüfung der Wasserundurchlässigkeit wurde am In Kapitel 1 erwähnten Quader erläutert. HierzuIst, wie bereits In Kapitel 3 erwähnt, „die dem Wasserdruck auszusetzende Oberfläche mit einer Drahtbürste aufzurauen".® Anschließend Ist der Probekörper In .ein für die Prüfung geeignetes Gerät (sieheAbbildung 2 - Prüfgerät Wasserundurchlässigkeit) zu stellen, sodass der Wasserdruck von oben oderunten auf die aufgetaute Fläche einwirken kann. Die Fläche Ist mit einem Ring aus Gummi oder ähnlichem abzudichten.
Legende1 Unterfütterung2 Dichtungsring3 anschraubbare Platte
4 Schraubbolzen5 Wasser unter Druck6 anschraubbare Platte
Maße in Millimeter
TZZZm
A-A,
Abbildung 2 - Prüfgerät Wasserundurchlässigkeit
Anschließend wird für 72 (± 2) Stunden ein Wasserdruck von 50 bar, was einer Wassersäule von SOMetern entspricht, beaufschlagt. Nach Ablauf der drei Tage wird der Probekörper senkrecht zu derdem Wasser ausgesetzten Fläche gespalten. Dabei muss sich die Fläche, die dem Wasserdruck ausgesetzt war, unten befinden. Der Verlauf des Wassereindringens wird sichtbar und die größte Eindringtiefe muss auf Millimeter genau gemessen werden. Hierbei gilt: nicht mehr als SO mm Eindringtiefe,12 bis IS Millimeter gelten als gut^
® DIN EN 12390-8, 6.1' Quelle: Lehrbeauftrager Hager
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6.2 Druckfestigkeit
Die Druckfestigkeit der Prüflinge wurde auf zwei verschiedene Arten geprüft: zerstörungsfrei durchPrüfung mit dem Rückprallhammer und mit Zerstörung der Bauteile durch den Druckversuch.
6.2.1 Rückprallhammer
Eine Art und Weise, Ortbeton auf Gleichmäßigkeit und Güte zu überprüfen, Ist die Messung der Rückprallzahl mithilfe eines Rückprallhammers. „Das Prüfverfahren ist nicht als Alternative für die Bestimmung der Druckfestigkeit von Beton (EN 12390-3) vorgesehen; mit Hilfe geeigneter Korrelationen kannes jedoch einen Schätzwert für die Druckfestigkeit von Ortbeton liefern".^ Der Rückprallhammer „besteht aus einem Federhammer einer bestimmten Masse, der nach dem Lösen auf einen Kolben schlägt,
der die zu prüfende Oberfläche berührt". Die Messung wird laut DIN EN 12504-2 auf einer mindestens300 mm x 300 mm großen Oberfläche durchgeführt (hier kam der Würfel 200 mm x 200 mm zumEinsatz) und sollte auf einer trockenen Fläche ausgeführt werden, deren Dicke mindestens 100 mmbeträgt. Der Rückprallhammer wird auf einen der zu prüfenden Punkte (siehe Abbildung 3 - NeunMessstellen) senkrecht angesetzt und fest In einer Stellung gehalten. Hierbei ist es egal, ob dieser senkrecht nach oben oder unten bzw. waagerecht gerichtet ist. Dann wird der Druck auf den Kolben undsomit auf die Fläche erhöht, bis der Rückprallhammer aufschlägt. Anschließend ist ein Arretierungsknopf zu drücken bevor das Gerät wieder von der Fläche genommen wird. Dies wurde an neun Punktendurchgeführt, wobei jemals ein Wert für die Druckfestigkeit abgelesen wurde. Aus diesen neun Wertenwurde der Medianwert gebildet.
42 38 39 40 41 54 40 50 37
Tabelle E - Ermittelte Druckfestigkeiten
Durch streichen des jeweils höchsten und niedrigsten (54,37), zweithöchsten und zwertniedrigsten(50,38) usw. Wertes bleibt der Medianwert (40) übrig.
Tabeile F ■ Bildung des Medianwertes
Große Abweichungen können sich durch größere, oben liegende Körner ergeben bzw. kleine Werte,falls man auf Luftporen stößt. „Wenn mehr als 20 % aller Ablesungen um mehr als 30 % vom Medianwert abweichen, ist die gesamte Ablesungsreihe zu verwerfen".^ In diesem Fall welchen die Werte 54und 50 (9 X 20% = 1,8) um 35% bzw. 25% ab, weshalb die Messung als in Ordnung angesehen werdendarf.
Abbildung 3 - Neun Messstellen Abbildung 4 - Rückpralihammer
® DIN EN 12504-2:2012-12
3 DIN EN 12504-2:2012-12
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6.2.2 Druckversuch
Vor der Versuchsdurchführung müssen sowohl Prüfmaschine als auch Prüflinge von anhaftendenFremdstoffen gereinigt und getrocknet werden. Die Prüfkörper der Nummern eins bis acht wurden allejeweils mit ihren markierten Höhen (siehe Kapitel 4.2) eingelegt. Die Norm sagt hier: „Die Würfelproben sind so anzuordnen, dass sie senkrecht zur Einfüllrichtung des Betons auf Druck beansprucht werden können".^® Im Anschluss wird die Ausgangsbelastung „stoßfrei auf den Prüfkörper aufgebrauchtund stetig mit der eingestellten Geschwindigkeit... bis zum Erreichen der Höchstläst erhöht." Nachdem Bruch lässt der Bruch des Prüflings auf einen ordnungsgemäßen oder nicht ordnungsgemäßenPrüfverlauf schließen (ordnungsgemäße Brüche Abbildung 5 und Abbildung 6).
Zerbersten
Abbildung 5 - Ordnungsgemäßer Bruch Würfel
Abbildung 6 - Ordnungsgemäßer Bruch Zylinder
Dieser Versuch wurde mit einer Druckprüfmaschine nach EN 12390-4 durchgeführt. Durch die ermit
telte Höchstlast wurden anschließend, mithilfe nachstehender Formel und der Querschnitte der ver
schiedenen Prüfkörper, die Druckfestigkeit des Betons ermittelt.
"4
Probe Nr.Bruchlast
[kN]
Druck
festigkeit
[N/mm*]
1 2192,14 54,5
2 1276,76 57,1
3 1297,75 58,1
4 575,37 57,6
5 821,20 46,5
6 1345,65 60,3
7 1208,01 53,6
8 901,59 40,4Tabelle 6 - Bruchlasten und Druckfestigkeiten
" DIN EN 12390-3
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6.3 Biegezugfestigkeit
Der in Kapitel 6.2.2 nicht erwähnte Balken wurde mit einem „Biegemoment durch die Lasteintragungüber obere und untere Rollen ausgesetzt. Die aufgenommene Höchstlast Ist aufzuzeichnen und dieBiegezugfestigkeit ist zu berechnen"." Dies geschieht mit folgender Formel:
Wobei gilt:
fct - Biegezügfestigkeit [N/mm^]
F-Höchstlast [N]
I - Abstand zwischen den Auflagerrollen [mm]
Fxl
dl X
dl - Breite des Querschnitts [mm]
d2 - Höhe des Querschnitts [mm]
d
Abbildung 7 - Tafelanschrieb Biegezugfestigkeit
6.4 Soaltzugfestigkeit
Die Form des für die Prüfung der Spaltzugfestigkeit vorgesehenen Körpers ist ein Zylinder nach EN12390-1, wobei die Prüfung ebenso an würfelförmigen oder prismatischen Probekörpern durchgeführtwerden darf, wenn gerundete Belastungskörper aus Stahl statt der konventionellen, ebenen Plattenverwendet werden (Abbildung 8). Bei diesem Versuch wurde an dem, nach dem Biegezugversuch übrig
gebliebenen Teil des Balkens, „eine Druckkraft ausgesetzt, die in einem schmalen Streifen entlang derLängsachse des Probekörpers aufgebracht wird. Die sich ergebende orthogonale Zugkraft verursachtden Bruch des Probekörpers unter Zugspannung"."
fct =2XF
nxLxd
" DIN EN 12390-5:2009, 3. Kurzbeschreibung
" DIN EN 12390-6
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10
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Abbildung 8 - Belastungskörper aus Stahl
6.5 Zusammenhang Druck-, Biegezug. Spaltzug- und ZugfestigkeitUntenstehende Tabelle zeigt die Zusammenhänge zwischen der Druck-, Biegezug-, Spaltzug- und Zugfestigkeiten (grobe Schätzung)".
1
fc = 5bis9x fctji fc - Druckfestigkeit
fc ~ Q bis IS X fct^p fet^ - Spaltzugfestigkeit
fctJl ~ ^ fct^p fct.fl - Biegezugfestigkeit
fct.fl fct - Zugfestigkeit
fct ~ ^ fct^p
Tabelle H - Zusammenhänge Festigkelten
6.6 E-Modul
Zuletzt wurde der Elastizitätsmodul - auch „E-Modul" genannt - am Zylinder mit der Probenummer 5getestet, der laut der Norm DIN EN 12390-13 als Referenzprobekörper empfohlen wird. Dabei wird einProbekörper „unter axialer Druckbelastung beansprucht. Dabei werden die auftretenden Spannungenund Dehnungen aufgezeichnet. Aus dem Anstieg der Spannungs-Dehnungs-Kurve wird der Sekantenmodul sowohl bei der ersten Belastung als auch nach drei Belastungszyklen ermittelt. Die Sekantensteigung wird als der Elastizitätsmodul unter Druckbelastung (Sekantenmodul) bezeichnet"." Die Aufzeichnung erfolgt durch Dehnungsmessgeräte, von denen mindestens zwei symmetrisch zur Achse desZylinders anzuordnen sind (sichtbar in Abbildung 9 - Anordnung Dehnungsmessgeräte).
Vor der Prüfung wurde die zu erwartende Festigkeit berechnet. Hierzu wurde ein Mittelwert der normativen Druckfestigkeiten der Proben 1 bis 6 gebildet (64,8 N/mm^), der dann mithilfe der Faktorenauf die Druckfestigkeit für den 14 Tage alten Beton zurückgerechnet wurde (46,5 N/mm^).
" Betontechnische Daten, Ausgabe 2017,5.186" DIN 12390-13:2013,4. Kurzbeschreibung
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11
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Abbildung 10-Anordnung Dehnungsmessgeräte Abbildung 9 - Versuchsdurchführung
Dann startete der Versuch, Indem der Zylinder mit ca. einem Zehntel der zu erwartenden Druckfestig
keit vorbelastet {Annahme = 5 und anschließend mit einem Drittel der zu erwartenden Fes-mm
l
3tigkeiten belastet wurde -> ffo = ̂ x 46,5 = 15,5 (siehe Abbildung 11 - Diagramm Spannungüber Dehnung}.
^i*. - • -£d-
Abbildung 11 - Diagramm Spannung über Dehnung
Die gemessen Längenveränderungen werden gemittelt (jeweils für oben und unten) und anschließenddie mittiefe Dehnung berechnet.
— 0,058 mmMittelwert 0,059 mm
- 0,017 mmMittelwert = 0,0205 mm
loz ~ 0,060 mm iu2 = 0,024 mm
Tabelle I - ermittelte Längen
ag ̂ '■012 - I-U12 ^ 0.059^ 0.0205 ^ ^140 140
Aus der oberen und unteren Spannung und dem Delta der Dehnung berechnet sich dann der Elastizitätsmodul.
A(T (To-(^u 10,5E = A£ So - £u 2,75 X 10 ^
= 38.181
12
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In Tabellen kann man den mittleren E-Modul von Normalbeton nachschlagen, was im vorliegenden Fallbei einem Beton der Druckfestigkeitsklasse C35/45 ungefähr 34.000 N/mm^ sind. Ein Elastizitätsmodulvon 38.181 N/mm^ würde einer Druckfestigkeitsklasse von C55/67 entsprechen.
7 Berechnung normative DruckfestigkeitDie errechneten Druckfestigkeiten werden nun mit den in Kapitel 5 ermittelten Faktoren verrechnet,um die Art der Festigkeiten zu erhalten, die in der Norm gefordert sind und mit denen man schließlichin Kapitel 8 einen Vergleich mit den Vorgaben durchführen kann. Die Verrechnung mit den Faktorenergab folgende Ergebnisse:
Probe Nr.
Druck
festigkeit
[N/mm*]
Faktor für
Form
Faktor für
Alter
Faktor für
Lagerung
norm.
Druck
festigkeit
[N/mm*]
1 54,5 1,05 64,4
2 57,1 1,00 64,1
3 58,1 1,00 65,2
4 57,6 0,971,22 0,92
62,7
5 46,5 1,24 64,8
6 60,3 1,00 67,7
7 53,6 1,00 60,1
8 40,4 1,00 45,3
Mittelwert 61,8
Tabelle J • Normative Druckfestigkeiten
8 Vergleich mit Vorgaben
Zuletzt müssen die errechneten, normativen Druckfestigkeiten einem Konformitäts nach weis unterlie
gen. Dies wurde durch die Kriterien 1 und 2 bewerkstelligt.
Kriterium 1: Der Mittelwert dreier, nicht aufeinanderfolgender Prüfergebnisse muss größer oder gleich
dem Wert der charakteristischen Betondruckfestigkeit, die in diesem Fall 45 N/mm^ Ist, plus dem Wert4 sein. Dieses Kriterium gilt für die Erstherstellung eines bestimmten Betons."
Kriterium 2: Jedes einzelne Prüfergebnis fd muss größer als die charakteristische Betondruckfestigkeitder Festigkeitsklasse subtrahiert mit dem Wert 4 sein bzw. darf gleich so groß sein.
fern — fck "h ̂2. /d>/cfc-4
Wenn man diese Vorgaben mit der Tabelle in Kapitel 7 vergleicht, wird schnell sichtbar, dass das erste
Kriterium, auch in der schlechtesten Kombination der Werte, erfüllt ist. Beim Prüfen des zweiten Kri
teriums fällt auf, dass der Wert der normativen Druckfestigkeit des Würfels mit dem veränderten Was
ser-Zement-Wert dieses nicht erfüllt. Dies zeigt die massive Auswirkung von einer zu hohen Menge an
Wasser auf die Druckfestigkeit des Betons. Die Ergebnisse von mehreren, aus dem gleichen Beton her
gestellten Probekörpern dürfen jedoch mit 15 % um den Mittelwert schwanken", weshalb die Probemit der Nummer 8 als in Ordnung befunden wurde.
" Betontechnische Daten, Ausgabe 2017, S. 123" DIN EN 206:2013
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AnhaP:
9 Abbildungsverzeichnis
9.1 Abbildungen
Abbildung 1 - Haarlineal ^Abbildung 2 - Prüfgerät Wasserundurchlässigkeit 7Abbildung 3 - Neun Messstellen 8Abbildung 4 - Rückprallhammer 8Abbildung 5 - Ordnungsgemäßer Bruch Würfel 9Abbildung 6 - Ordnungsgemäßer Bruch Zylinder 9Abbildung 7 - Tafelanschrieb Biegezugfestigkeit 10Abbildung 8 - Belastungskörper aus Stahl 11Abbildung 9 - Anordnung Dehnungsmessgeräte 12Abbildung 10 - Versuchsdurchführung 12Abbildung 11 - Diagramm Spannung über Dehnung 12
9.2 Tabellen
Tabelle A~ gewogene Probekörper 4
Tabelle B - Berechnete Volumina 5
Tabelle C - Dichte 5
Tabelle D - Faktoren 6
Tabelle E - Ermittelte Druckfestigkeiten 8
Tabelle F - Bildung des Medianwertes : 8
Tabelle G - Bruchlasten und Druckfestigkeiten 9
Tabelie H - Zusammenhänge Festigkeiten i 11
Tabelie I - ermitteite Längen 12
Tabelle J - Normative Druckfestigkeiten 13
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