Zum Barbitursäure- und Saccharinnachweis

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154 Berichte: Chemische Analyse organischer Stoffe.

freien Cholesterin 95--104,2~o, im Mittel yon 17 Versuehen zu 99,5~/o wiedergefunden. Von Cholesterinestern werden 95,5--102,2~o, im Mittel yon 6 Versuchen 97,9% wiedergefunden.

Methodisch ist zu bemerken, wenn das Cholesterin nach den alten Methoden mit Alkohol-Ather oder Alkohol-Aeeton extrahiert wird, so miissen diese LSsungsmittel vollkommen entfernt werden, weft sie die Farbentwicklung hemmen. Wenn Serum mit Chloroform gesehiittelt wird, wird sehr wenig EiweiB koaguliert. Es entsteht eine feine Emulsion, welehe ffir die Cholesterin-Extraktion giinstig ist. Wird Schwefelsi~ure, Alkohol, oder wasserfreies Mg-sulfat dem Serum vor der Chloroform- Extraktion zugesetzt, so bleiben 11 bzw. 66 bzw. 86~o Cholesterin un- extrahiert. Wenn Serum im Wasserbad koaguliert wird, so bleiben bei der nachfolgenden Cholesterinextraktion 83% unextrahiert. Bei dem vorstehend beschriebenen Extraktionsverfahren wird das Wasser leicht entfernt, was wiehtig ist, und gleiehzeitig das Eiweil~ koaguliert, nachdem das Cholesterin vom Chloroform bere~ts aufgenommen worden ist. Die Kurve der spektralen Durchl~ssigkeit zeigt ein ausgesprochenes Maxi- mum bei 625 m/~. Die entstehende Farbe ist aber nieht sehr stabil; bei 10 ~ kann man zwisehen 30 und 45 rain, bei 0 ~ erst naeh 70 min ablesen. Extinktionen und Cholesteringehalt stehen in einem linearen Verh~ltnis.

K. HINSBERG.

Zum Barbiturs~iure- und Saccharinnachweis naeh J. J. L. Zw~x~:E~ 1 macht ]~. I~LOTOW ~ Verbesserungsvorschl~ge. Die fiir B~rbitale spezifische Kobaltfarbreaktion wird naeh ZWIKKE~ SO durchgefiihrt, da~ d~s in wasserfreiem Methanol gelSste Barbitursi~urederiv~t his zur blaI~ros~ F~rbung mit Meth~nollSsung yon Kobaltchlorid und mit 0,25 n Barium- hydroxydlSsung versetzt wird. Es entsteht eine violettblaue F~rbung. Die Reaktion ist aber nicht immer zuverl~ssig. Verf~sser f~nd nun, da~ Borax an Stelle yon Baritwasser die Zuverli~ssigkeit der l~eaktion steigert.

Man kocht 1--2 mg Barbitursaurederivat mit etwa 1 ml 0,2~ CoC]~-Me- thanollSsung auf, fiigt ctwa 5 mg getrockneten Borax hinzu und kocht nochmals auf. Es entsteht eine veilchenblaue, schwach fluorescierende F~rbung, die sehr best~ndig ist und mit einem Tropferl Pyridin in krs Rotviolett umschl~gt.

Die zweite yon ZWIKK]~R vorgeschlagene Reaktion beruht auf der violettroten F~rbung mit KupfersulfatpyridinlSsung. Der Niederschl~g ist n~ch FLOTOW in Chloroform mit violetter Farbe 15slieh und diese LSsung eignet sich zur colorimetrisehen Bestimmung der B~rbiturs~ure.

Als Reagenzien dienen FehlinglSsung I im Verh~ltnis 1:10 und Chloroform, das mit einem Tropfen Pyridin je ml versetzt wird. Auf 1 ml der wi~l~rigen, etwa 1 bis 2 mg enthaltenden Barbiturs~urelSsung werden 1 bis 2 Tropfen der Kupfer- sulfatverdfiunung zugegeben und mit der halben Menge Pyridin-ChloroformlSsung ausgeschfittelt. Aus Salzen, wie Medinal und Luminal ist die Barbiturs~ure erst durch S~ure und Behandeln mit ~ther in Freiheit zu setzen. Zur colorimetrischen Bestimmung wird aus einer 0,25~oigen LSsung der betr. Barbiturs~ure, z.B. Verona], eine Verdfin~ungsreihe mit 0,1, 0,2 bis 0,5 ml hergestellt und fortlaufend

1 Pharm. Weekblad 68, 975 (1931); vgl. diese Z. 97, 128 (1934); 100, 357 (1935). ])harm. ZentralhaUe 88, 198 (1949).

2. Qualitative und quantitative Analyse. 155

1 bis 5 Tropfen der Kupfersulfatl6sung, sowie 0,1 bis 0,5 ml der Pyridin-Chloro- ~brml6sung zugesetzt. Die Chloroformschieht wird in allen R6hrchen dureh Zugabe yon reinem Chloroform auf 0,5 m] gebracht.

Das Kupfer-Pyridin-l~eagens eignet sich auch zum Nachweis und zur colorimetrischen Bestimmung yon Saccharin. Es entsteht eine blaue krystalline F~llung, die sich in Chloroform mit blauer Farbe 16st. Zum colorimctrischen Vergleich benutzt man Saccharinl5sungen yon be- kann t em Geha]t und ver~i~hrt im Ubrigen wie bei der Barbiturs~ure- bestimmung. Der Saccharinnachweis kann durch Benzoes~ure, ~a t r ium- benzoat und Salicylsgure gestSrt werden; dureh schwache Alkalien, wie NaHCOs oder Borax schli~gt dus Sa]icylblau in Griin urn. E. BAERTICIL

Kleine Mengen Hydrochinon in Styrol (dem sie als S~abflisator zuge- setzt werden) kSnnen nach S. ~ . A. WI~ETTE~ 1 auf Grund der Blau- f~rbung mit Phosphorwolframs~ure empfindlicher als mit Phosphor- mo]ybdi~ns~ure bestimnat werden. ])as ]~eagens wird durch anderthalb- stfindiges Kochen am RfickfluBkfihler yon 10 g Natriunawolframat, 8 ml Phosphors~Lure und 90 nal Wasser bereitet und kal t auf 100 ml gebracht, l ml der S~yrol-Probe wird nacheinander rail 20, l0 und 10 ml Wasser ausgeschfittelt, und die Auszfige werden auf 50 ml erg~nzt. Dann setzt man 2 ml l~eagens und hinterher 4 ml einer ]0~oigen Soda- 16sung tinter glltem Durchmischen zu und l~B~ ]5 rain stehen. Als Vergleich dienen 1--10 ml Hydrochinon-StandardlSsung (1 ml ~ 0,01 mg Hydrochinon), die in gleicher Weise behandelt werden. Ein fertiger Satz yon Farbg]~sern im Bereich yon 0,01--0,09 nag spurt etwas Zeit. Die Empfindlichkeit betr~gt bis zu 1:1 Million, wenn l0 (start 1) ml Styrol extrahiert werden. Phenol, Kresol, Rcsorcin stSren nicht, da- gegen bcdeutend Tannin und Brenzcatechin. Methacryls~ureester kSnnen ebenso erfolgreich gepriift werden. H. Z~LL~EI~.

Zur volumetrischen Bestimmung yon Anthracen (A) empfehlen J. UBALDII~I, V. CRES1)I und F. GrJEI~IEI~I 2 eine )/~odifikation des Ver- fahrens yon H. P. K~UFMAN~ und Mitarbeitern s, das auf der Umsetzung yon A mit ~aleins~ureanhydrid (MA) und Bestimnaung des Ober- schusses an MA beruht. KAUF~A~ und Mitarbeiter vollffihren die Um- setzung in siedendem Toluol, wozu etwa 4 Std notwendig sind; durch Anwendung yon siedendem Xylol als LSsungsmittel l~Bt sich die Re- aktionszeit nach I. J. POSSTOWSKI und W. J. CItMELEWSKI 4 auf weniger als 1 Std herabsetzen. Das LSs~ngsmittel wird nach diesen Autoren dutch Wasserdampfdestil lation entfernt und der nnverbrauchte ]~est an MA in der wiiBrigen LSs~ng dureh Titration mit Lauge best immt. Bei dieser Arbeitsweise t r i t t aber nach den Versuchen yon UBALDINI und Mitarbei-

1 Analyst (Lond.) 74, 185 (1949). 2 Ann. Chim. applieata 89, 77 (1949). 3 K.~ur~A~N, H. P., u. k[itarb. : Fette un4 seifen 43, 93 (1936). - - Ber. dtsch.

chem. Ges. 70, 903, 2559 (1937); vgl. diese Z. 116, 371 (1939). 4 Chem. J. Ser. B. J. angew. Chem. (russ.) 10, 759 (1937); dureh Chem. Zbl. 108, II,

2042 (1937).

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