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7/30/2019 Zum Tod von Michel Schwalbé_ Karajans Konzertmeister - FAZ
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7/30/2019 Zum Tod von Michel Schwalbé_ Karajans Konzertmeister - FAZ
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© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2012Alle Rechte vorbehalten.
Legenden: Was bleibt von Karajan?
An ne-Sop hie Mut ter im Inter vie w: „Kara jan ist u nd ble ibt das Nonp lusul tra“
Au ftakt zum Karaja n-Jahr 20 08: Die Kirc he, in der alles mög lich w ar
Michel Schwalbé stammt aus Radom in Polen, er ist jüdischer Herkunft. Mit dreizehn
machte er Abitur, schloss zugleich sein Geigenstudium bei Moritz Frenkel an der
Warschauer Musikhochschule ab. Ging dann nach Paris, um sich bei George Enescu und
Pierre Monteux weiter zu verv ollkommnen. Nach der Flucht 1 944 in die Schweiz wurde
er zunächst Konzertmeister des Orchestre de la Suisse Romande.
Schwalbé ist der einzige Überlebende seiner Familie, Mutter und Schwester wurden in
Treblinka ermordet. Und als er sich dann 1956 entschloss, auf Einladung Karajans, der
ihn in Luzern hatte spielen hören und heftig umwarb, nach West-Berlin zu den
Deutschen zu gehen, nannte er dies explizit einen „Akt der Versöhnung“. Er hätte
ebenso gut eine Solokarriere machen können. Das wollte er nicht. Weil er Karajan treu
blieb (und Karajan ihm), hat sich Michel Schwalbé nie aus dem Schatten seines
Orchesters gelöst, er war es so zufrieden. Am 9. Oktober, kurz vor seinem
dreiundneunzigsten Geburtstag, ist er in Berlin gestorben.
Quelle: F.A.Z.
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