Web2.0 & Politische Bildung

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Web 2.0 & Politische BildungPH Salzburg

7. und 8. Mai 2009, Strobl am Wolfgangsee

David Röthler

politik.netzkompetenz.at

Stand: 08.04.23

Bertolt Brecht 1927/1932

ein Vorschlag zur Umfunktionierung des

Rundfunks:

„Der Rundfunk ist aus einem Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat zu verwandeln.

Bertolt Brecht 1927/1932„Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur zu hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn auch in Beziehung zu setzen.Der Hörfunk könnte den Austausch, Gespräche, Debatten und Dispute ermöglichen.“

Ist die Utopie von Brecht Realität

geworden?

Web 2.0

• Wikipedia

• Weblogs

• Youtube

• Flickr

• Xing, Facebook, StudiVZ, MySpace

• Twitter

Entstehungsgeschichte Web 2.0

• 60.000 Jahre Menschen beginnen zu sprechen

• 5.000 Jahre Schrift

• 600 Jahre Buchdruck

• 85 Jahre Radio

• 50 Jahre Fernsehen

• 25 Jahre Internet

Internet

• Militär

• Forschung

• Universitäten

• Gesellschaftliches Engagement

• Wirtschaft

E-m

edia N

r. 26A, Jänner 200

6

Web 0.5

• Zeit vor dem WWW: 1988-1993

• E-Mail und Datenkommunikation

Web 1.0

• Das Web 1.0 ist das Web von 1995

• Statisches HTML, reine Einwegkommunikation, klassische Websites.

Web 1.5

• Dotcom-Zeit: zwischen 1996 und 2001• Websites wurden dynamisch• Ziel: Hits & Traffic • Interaktive Web-Sites: Shops, Communities,

Foren. Meistens als Insellösungen• Technologien teuer und kompliziert• Personal Publishing nur eingeschränkt möglich

Background: Web 2.0

Web 2.0Partizipation

TransparenzSelbstmotivation

Vernetzung

Bereitstellung von Infrastruktur

Voneinander Lernen

Sozialkapital

Web 2.0

• Technische Aspekte– Browserbasiert, Ajax, RSS …

• Gesellschaftliche Aspekte (-> Social Software)– Kommunikation & Dialog statt Information– Vernetzung– Mehrwert entsteht durch die

Partizipation der NutzerInnen -> User generated content

Kompetenzmodell• Politische Urteilskompetenz• Darunter werden jene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bereitschaften verstanden, selbstständig Urteile zu treffen und• fremde Urteile zu hinterfragen. Notwendige Teilkompetenzen sind daher u.a. die Qualitätsprüfung der Urteile, die• Interessens- und Standortgebundenheit, das Miteinbeziehen von Folgen und Auswirkungen von Urteilen.• Politische Handlungskompetenz• Darunter werden jene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bereitschaften verstanden, politische Konflikte auszutragen,• eigene politische Positionen zu artikulieren, politische Positionen anderer zu verstehen und aufzugreifen, sowie an• der Lösung von gesellschaftlichen Problemen mitzuwirken. Dazu gehört Kompromissbereitschaft, Toleranz, Akzeptanz,• Konfliktfähigkeit, Kontaktaufnahme mit Institutionen bzw. Personen der politischen Öffentlichkeit, Nutzung von• Angeboten unterschiedlichster Organisationen etc.• Politikbezogene Methodenkompetenz• Darunter werden jene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bereitschaften verstanden, über jene Verfahren und Methoden• zu verfügen, die dazu beitragen, fertige Manifestation des Politischen (u.a. TV-Beiträge, Reden von PolitikerInnen,• Ergebnisse von Meinungsumfragen, Berichte etc.) zu verstehen und zu hinterfragen, sowie eigene Manifestationen• aufzubauen, um die eigene politische Willensäußerung zu unterstützen.• Politische Sachkompetenz• Darunter werden jene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bereitschaften verstanden, Kategorien und die ihnen innewohnenden• Konzepte des Politischen zu verstehen, über sie verfügen zu können sowie sie kritisch weiterentwickeln zu• können. Dazu gehört es u.a. die Alltagssprache von einer Fachsprache zu unterscheiden, Fachtermini konstruktiv• und kritisch einzusetzen, notwendige Konzepte der Erkenntnistheorie zu kennen (z.B. Perspektivität, Genauigkeit,• Vollständigkeit) etc.

Web 2.0 in der Schule

• Eigenproduktion der Lernenden

• Zusammenarbeit der Lernenden

Warum?

• Arbeitsergebnisse sind immer da. Die Arbeitsergebnisse der letzten Stunde oder Gruppensitzung sind immer verfügbar. Papier?

• Arbeiten sind für andere sichtbar. Die Arbeitsergebnisse, aber auch die Arbeitsfortschritte sind für andere sichtbar. Die anderen können die MitschülerInnen, andere Lehrpersonen oder auch Eltern oder die Öffentlichkeit sein.

• Das Austauschen von Arbeitsergebnissen kann einfacher sein.• Die Zusammenarbeit mit (weit) entfernten Personen oder

Klassen wird erleichtert. • Erweiterung der Werkzeugpalette. Der Einsatz von Internet erhöht

die Werkzeugvielfalt in der Schule und kann bereits deshalb motiverend wirken (solange man nicht alles über das Internet machen will...)

Internetnutzung in Ö.

• 71% der ÖsterreicherInnen nutzen das Internet

• 78% haben Zugang zum Internet• 46% sind täglich online• Unter 30-Jährige mit rund 95% online • Über 60-Jährige erst ca. 1/3 online

– 60 bis 69 Jahre: 47% – über 70-Jährige: 19%

• Quelle: http://mediaresearch.orf.at/index2.htm?internet/internet_aim.htm  

Weblogs

Was sind Weblogs?

• Wort ist eine Mischung aus WEB und LOG Logbuch, Tagebuch

• AutorIn: BloggerIn• Gesamtheit der Weblogs: Blogosphäre• chronologisch geordnete Sammlung von

Beiträgen (Text, Bild, Audio, Video)• Werden meist von Einzelpersonen erstellt

Tagebuch

Flaschenpost

Gesprächsrunde

Vernetzung

Technisch einfache Bedienung

• Weblogs entsprechen der ursprünglichen Intention des Internet: viele Menschen zu AkteurInnen zu machen.

• Keine besonderen technischen Kenntnisse notwendig

• Einfachere Bedienung als Content Mangement Systeme (CMS)

Interaktivität von Weblogs

• Hochgradige Vernetzung

• Diskussion kann auf einem Weblog begonnen und auf einem anderen fortgesetzt werden

• Kommentarfunktion

Arten von Weblogs (Auswahl)

• Privates Weblog– Alltagsberichte, persönliche Erlebnisse

• Fach-Weblog– Diskussion und Austausch von Fachthemen, Erstellung eines

digitalen Kompetenzprofils: „create and customize portfolios for academic, career, or personal uses“

• Moblog– Beiträge von einem mobilen Gerät gepostet; meistens Fotos mit

der Handy-Kamera• Photoblog

– Abbildung des Alltags in Fotografien• Corporate/Business-Weblog

– MitarbeiterInnen schreiben im Namen einer Firma zu PR-Zwecken.

Begriffe

• Permalinks: Jeder Beitrag erhält einen individuellen Link, der nicht veränderbar ist. Über ihn kann der Beitrag jederzeit aufgerufen werden, das heißt, Permalinks machen das Verlinken auf andere Webseiten leicht.

• Backlinks: Über Backlinks erfahre ich automatisch davon, wenn irgendwo im Internet auf einen meiner Weblogbeiträge verlinkt wird.

• Kommentare: Die Kommentarfunktion erlaubt es den Lesern, sich am Ende jedes Blogeintrags direkt zu äußern.

Ziele des Führens eines Weblogs

• Aufmerksamkeit

• Reputation durch Authentizität

• Soziales Kapital durch Vernetzung

Effektivität

• Durch Vernetzung gute Auffindbarkeit durch Suchmaschinen

• Erstaunlich rasche Reaktionen von anderen

• Denkbar einfache Möglichkeiten der Publikation z.B. auch über E-mail, Mobiltelefon…

Wie komme ich zu einem Weblog

• Einrichtung bei einem oft kostenlosen Weblog-Dienst: z.B. blogger.com, twoday.net

• Installation einer Weblog-Software auf dem eigenen Webspace oder Server: z.B. WordPress, Drupal

www.twoday.net

www.wordpress.com

Auf Server installieren

Vorteile & Grenzen

• Vorteile– Schnell, einfach, übersichtlich, chronologisch,

schlichtes Layout– Weitergabe von Neuigkeiten in regelmäßiger Zeitfolge – Diskussion dank der Kommentarfunktion – Wissensaustausch – Aufbau und Pflege von persönlichen Kontakten – Präsentation von eigenen Artikeln und Arbeiten

Vorteile & Grenzen

• Grenzen: – themenzentrierte Diskussion besser im

Forum, – Projektmanagement besser in Groupware– Projektpräsentation besser in CMS, – kollaboratives Schreiben besser im Wiki

Elefantenklasse.de

• Schultagebuch einer Grundschule in Deutschland von der 1. bis zur 4. Klasse – lebendige und authentische Chronik

• Öffentlich: Kinder schreiben unter Phantasienamen

• Einträge werden vor der Veröffentlichung gelesen

http://klinfo.blogspot.com/

Weblogs von LehrerInnen

• http://derwebweiser.blogspot.com/

• http://lernenheute.wordpress.com/

• http://teacher.twoday.net/

• http://www.jochenenglish.de/

Weitere Beispiele

• Reformpädagogische Volksschule in Wienhttp://faklasse.wordpress.com/

RSS

• Bedeutung:– Rich Site Summary– Really Simple Syndication „Syndication“

bedeutet in diesem Zusammenhang: Verkauf, Vertrieb, Übernahme von Content an/durch andere Medienanbieter

– Synonym: Newsfeed, RSS-Feed

Feedreader

• Online– http://reader.google.com– http://www.bloglines.com/– http://www.netvibes.com

• Offline– http://www.awasu.com/– http://www.sharpreader.net/

Aggregatoren, Lifestreams

• Facebook.com

• Friendfeed.com

• Soup.io

Mashups

• www.vorarlblog.at

• www.politikblogs.at

Wikis Que

lle: http://ww

w.lernklick.ch/pdf/W

IKI_B

RO

SC

HE

UR

E24-w

eb.pdf

Einsatzmöglichkeiten

Beispiel

• http://wiki.ksso.ch/mediawiki/index.php?title=2007/2bW/Kulturwoche

Social Bookmarks

Einsatzszenarien

• SchülerInnen berichten von ihren Ferien, Ausflügen, Klassenfahrten usw.: Twittern kann man per Handy (online oder via sms). 140 Zeichen sind schnell getippt - zumal von der “Generation SMS”.

– Neuigkeiten– tolle Ereignisse – spezielle Beobachtungsaufträge – Empfang durch daheimgebliebene Parallelklassen, Eltern, KollegInnen– Gruppenintern

• Kollegiumsintern: Ersatz für „Schwarzes Brett“.• Kontakt zu Eltern und digitales Klassentagebuch: Eine Nachricht an

den Gruppenaccount kann das aktuelle Unterrichsthema enthalten, die Hausaufgaben oder die wichtigsten Ergebnisse.

• Hausaufgaben, Referatsvorbereitungen: Gegenseitige Hilfe möglich

Twitter im Hörsaal

• http://www.blog.initiatived21.de/?p=2431

YouTube in Zahlen

• Seit Februar 2005

• Oktober 2006 Kauf von Google, ca. 1,3 Mrd. €

• Marktanteil Online-Videos 40-60%

• 65.000 Video-Uploads täglich

• 100 Mio. Videos täglich werden angesehen

Success-Story

• Geriatric1927, Pseudonym für Peter Oakley aus England

• http://www.youtube.com/profile?user=geriatric1927

• Mehr als 2 Mio. Zugriffe auf einige seiner Videos

Offenheit

• Alle diese Szenarien erfordern eine sehr weite Öffnung von Unterricht und eine Lernkultur, die wenig bis gar nicht von Einzelkämpfertum geprägt ist. Nicht die „richtige“ Lösung, das tolle Einzelergebnis darf dabei weiterhin im Mittelpunkt stehen, sondern derjenige, der hilft, unterstützt, gute Anregungen liefert und erklären kann, ist dann willkommen.

Synchron

• Skype

• Etherpad

• Second Life

• DimDim

• Arcobat.com

• Adobe Connect

Einsatzmöglichkeiten in der Schule

• Einbindung von ExpertInnen in den Unterricht• Sprachunterricht (voneinander Lernen in

Kleingruppen)• Zusammenschalten von 2 Klassen (e-Twinning)• Teilnahmemöglichkeit für erkrankte SchülerInnen• Aufzeichnung des Unterrichts• Kommunikationsplattform für Lehrkräfte• Koordination von internationalen Schulprojekten• Fortbildung von LehrerInnen

http://www.sfk-erlangen.de/mediapool/42/424096/data/Unterricht_per_Videokonferenz.pdf

Schule für Kranke

Krise der repräsentativen Demokratie (1)

• BürgerInnen neigen zu Apathie

• Abwendung von politischen Institutionen und AkteurInnen: „Politikverdrossenheit“

• Kongruenz von BürgerInnenwünschen und staatlichem Handeln abnehmend

• Inszenierung und Symbolisierung von Politik

Krise der repräsentativen Demokratie (2)

• Aktuelle Herausforderungen als weitere Ursache– Individualisierungsprozesse– Globalisierung, Europäisierung– Problemkomplexität

Antwortversuche

• (Wieder-)Vereinigung von BürgerInnen mit dem Staat

• Einbeziehung von BürgerInnen in Planungs- und Entscheidungsprozesse

• Repräsentatives System nicht ersetzen, sonder ergänzen durch Partizipation

• -> Identitätszuwachs

Mediendemokratie

• Massenmedien wesentlicher Bestandteil des politischen Diskurses

• Partizipatives Web 2.0

• Hoffnung: Demokratisierung des Diskurses

Neue Bottom-up-Beteiligungskultur oder

bloß der nächste Techno-Hype der Web-

Avantgarde?

These

• Da politische Willensbildungsprozesse von Medien zumindest mitbestimmt werden, ist die Partizipation von BürgerInnen an der Medienproduktion eine (nicht die einzige!) Voraussetzung für politische Partizipation.

Neue Bottom-up-Beteiligungskultur oder

bloß der nächste Techno-Hype der Web-

Avantgarde?

Web 2.0-Kompetenz

• Qualifizierung (der politisch Aktiven) im Umgang mit den neuen Technologien entscheidend

• Aktivierung von Passiven durch Web 2.0• -> breite „bottom-up“ Beteiligungskultur

über das Netz könnte sich entfalten• Hype?• Digital Divide?

Demokratisierung durch Web 2.0?

• Wo fällt die Entscheidung?

• Aber:– Agenda Setting– Empowerment von Engagierten, die sich

sonst kein Gehör verschaffen könnten– Neue Kommunikationskanäle

Politische Partizipation und Aktivismus 2.0

• Für die politische Kommunikation zivilgesellschaftlicher AkteurInnen birgt das Web 2.0 großes Potenzial.

• Grassroots-Initiativen können ihren Wirkungsgrad durch die virtuelle Vernetzung mit anderen AkteurInnen erhöhen.

These I

• Die Mobilisierungsthese: Demnach hilft das Internet, die Distanz zwischen Regierenden und Regierten geringer werden zu lassen. Das Netz sorgt dafür, dass sich mehr BürgerInnen am politischen Prozess beteiligen als zuvor.

These II

• Die Reinforcementthese (Verstärkung): Die politische Beteiligung nimmt demnach nicht zu. Vielmehr benutzen diejenigen, die sowieso am politischen Prozess beteiligt sind, auch das Internet. Die Partizipation weniger wird also gefestigt, während die Mehrheit weiter nicht am politischen Prozess aktiv teilnimmt.

Andere Aspekte politischer Beteiligung

• Dramatische politische Ereignisse• Betroffenheit• Sozialisation, Bildung (political literacy)• Partizipation als Luxus• Kann man etwas ändern? Wie hoch ist die

Investition dafür? -> Niedrige Investitionskosten durch neue Medien

• Partizipationskultur, gesellschaftliche Anerkennung?

Impulse für Partizipation

• Offene Veranstaltungsformate

• Open Source, Open Content/Creative Commons

• Peer to peer Kredite

• Open Money (Tiroler Stunde)

• Werbung, Marketing („Crowdsourcing“)

Utopie

• οὐτοπία utopía „die Nicht-Örtlichkeit“

• der wünschenswerte Zustand der Welt/eines Staates

• Synonym für optimistisch-fantastische Ideale

• Utopien sind üblicherweise nicht sofort realisierbar

Mit jeder Innovation im Bereich der Telekommunikation wurden gesellschaftliche Utopien verknüpft: Aus der Transatlantikverkabelung der 1860er Jahre und dem Ausbau der Telegrafie wurde eine "technisch gestützte Eintracht der Völker dieser Welt, mit der Aussicht auf nichts weniger als den Weltfrieden" abgeleitet, wie Frank Hartmann in seinem Buch "Globale Medienkultur" schreibt.

Internet-Utopien

• die Utopie einer weltweiten Gemeinschaft durch das Internet ->Globales Dorf

• die Informationsgesellschaft wird irgendwann einmal alle Menschen gleicher und freier machen

• Neue Produktionsweisen jenseits des Kapitalismus

Hans Magnus Enzensberger

• „Die neuen Medien sind ihrer Struktur nach egalitär. (Kursbuch 20/1970: 167)“

• „ Die elektronische Technik kennt keinen prinzipiellen Gegensatz von Sender und Empfänger. Jedes Transistorradio ist, von seinem Bauprinzip her, zugleich ein potentieller Sender. (Kursburch 20/1970: 160)“

• „Repressiver Mediengebrauch“– „zentral gesteuertes Programm mit einem Sender und vielen

Empfängern“– Konsumenten passivisiert und entpolitisiert

„emanzipatorischer Mediengebrauch“

• Mediengeräte nicht reine Konsumtionsmittel• „ Sie sind im Prinzip immer zugleich Produktionsmittel,

und zwar, da sie sich in den Händen der Massen befinden, sozialisierte Produktionsmittel. (Kursbuch 20/1970: 168)“

• „ Tonbandgeräte, Bild- und Schmalfilmkameras befinden sich heute schon in weitem Umfang im Besitz der Lohnabhängigen. Es ist zu fragen, warum diese Produktionsmittel nicht massenhaft [...] in allen gesellschaftlichen Konfliktsituationen auftauchen. (Kursbuch 20/1970: 170)“

„Kalifornische Ideologie“

• Mit viel Pathos verkündete John Perry Barlow 1996 die „Unabhängigkeit des Cyberspace“ (Barlow 1996)

• Kalifornische Ideologie glaubt, dass der technologische Fortschritt liberale Prinzipien unweigerlich zu einer gesellschaftlichen Tatsache machen werde.

Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace

• „Regierungen der industriellen Welt, Ihr müden Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, der neuen Heimat des Geistes. Im Namen der Zukunft bitte ich Euch, Vertreter einer vergangenen Zeit: Laßt uns in Ruhe! Ihr seid bei uns nicht willkommen. Wo wir uns versammeln, besitzt Ihr keine Macht“

Projekt Oekonux

• Eine wichtige Frage ist, ob die Prinzipien der Entwicklung Freier Software eine neue Ökonomie begründen können, die als Grundlage für eine neue Gesellschaft dienen könnte.

• http://www.oekonux.de/

Wikinomics

• Neue Form des Wirtschaftens mit revolutionären Formen der Zusammenarbeit– freiwillige Zusammenarbeit– Offenheit– eine Kultur des Teilens– globales Handeln

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikinomics

Frei?

• Freie Medieninhalte (Creative Commons)

• Freies Wissen (Wikipedia)

• Freie Software (Open Source)

• Freies Geld (Open Money)

• Freibier?

Wie verändert sich Gesellschaft?

• Politik

• Bildung

• Journalismus

• Wirtschaft

– Hierarchien– Transparenz– Partizipation– Kulturen der Kooperation

Dystopie

• George Orwell: „1984“ „Der Große Bruder ist unfehlbar und allmächtig. Jeder Erfolg, jede Leistung, jeder Sieg, jede wissenschaftliche Entdeckung, alles Wissen, alle Weisheit, alles Glück, alle Tugend werden unmittelbar seiner Führerschaft und Eingebung zugeschrieben. Niemand hat je den Großen Bruder gesehen. Er ist ein Gesicht an den Litfaßsäulen, eine Stimme am Televisor. (Orwell 1950, 190)“

50% der indischen F

rauen sind A

nalphabetinnen

Medienkompetenz

Realität

• Überwachung

• Digital Divide

• Medienkompetenz

• Kommunikationskulturen

Realität

• Macht bei Regierungen und Konzernen– Aber Ambiguität

• Menschen sind in einer stärkeren Position als je zuvor

Politische Relevanz

• Hoffnung auf Wiederaneignung des politischen Prozesses durch die BürgerInnen mit Unterstützung durch die neuen Technologien

• Eröffnung von Handlungsmöglichkeiten

Aber

• Barrieren aufgrund unterschiedlicher Ressourcenausstattung– Zeit– Artikulationsfähigkeit– Digital Literacy– Fähigkeit zum Umgang mit Kritik– …

• Umsetzung der Ergebnisse von Beteiligungsverfahren?

Beispiele

Wirkliche Teilhabe oder schmückendes Beiwerk?

http://www.virgance.com

http://wien.gruene.at/radfalle

http://www.criticalmass.at/

http://www.meinparlament.at/

http://linz.mybikelane.com/

Internetlinks

• http://delicious.com/davidro/activism

„Citizen Journalism“

• Synonyme: – Grassrouts Journalism– partizipativer Journalismus– BürgerInnenjournalismus

• „ […] Tätigkeit von BürgerInnen, eine aktive Rolle im Prozess der Recherche, des Berichtens, des Analysierens, sowie des Verbreitens von Nachrichten und Informationen einzunehmen.

• Ziel dieser Partizipation ist die Bereitstellung von unabhängigen […] und relevanten Informationen, die eine Demokratie benötigt.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzel-Journalismus

Gesellschaftspolitische Dimension

• Pressefreiheit ist nicht mehr auf diejenigen beschränkt, denen die Medien gehören -> „Citizen Journalism“

• Ende des „Gatekeeper“-Zeitalters

• Ist Bertold Brechts Vision der „Radiotheorie“ in Erfüllung gegangen?

Zeitungskrise

Web 2.0-Ideen offline

• Wie können diese Prinzipien des Web 2.0 offline in der Bildung erfolgreich angewendet und mit Online-Tools unterstützt werden?– informelles und nicht formales Lernen

…unbestritten ist jedoch, dass nachhaltige Entwicklung eine Neuorientierung der Bildung erfordert,

Bildung,

• die den Wandel in Richtung Nachhaltigkeit unterstützt. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist allerdings keine Form der „Indoktrinierung“ mit den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung. Es ist eine neue Aufgabe der Bildung, die sich an den Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung orientiert und die bildungstheoretischen Prämissen der Offenheit, Reflexivität und Zukunftsfähigkeit integriert. Besonders Selbstbestimmung und verantwortungsvolles Mitgestalten stellen einen inhärenten Bestandteil dieser Neuorientierung dar.

www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=6

Web 2.0 & Bildung

• …es geht um die Web 2.0-Paradigmen, die nun auch immer öfter offline wirksam werden

• …mit Web 2.0-Unterstützung bei der Planung, Durchführung und Dokumentation

• …oder zur Gänze online– synchron– asynchron

Offline

Online

BarCamp-Definition Wikipedia

• BarCamp is an international network of user generated conferences — open, participatory workshop-events, whose content is provided by participants

Was ist ein BarCamp?

• Seit 2005 in USA

• Seit 2006 in Österreich

• Voneinander lernen in einer offenen Umgebung

• Dauer 1-3 Tage

Regeln

• JedeR, der/die etwas beizutragen hat oder etwas lernen will, ist willkommen und herzlich eingeladen mitzumachen.

• Für den Fall, dass du mitmachst, stell dich darauf ein, dich mit anderen BarcamperInnen auszutauschen.

• Wenn du gehst, sei bereit, deine Erfahrungen mit dem Rest der Welt zu teilen.

Warum erfolgreich?

• Bedürfnis der Community sich nicht nur on- sondern auch offline auszutauschen

• Hohe Eigenmotivation durch weitgehende Partizipationsmöglichkeiten und Selbstorganisation

• Keine Trennung von Vortragenden und Publikum

Derivate I

• PolitCamp

• AfrikaCamp

• CastleCamp

• DesignCamp

• EduCamp

Derivate II

• UnConference www.civilmedia.eu

• Web-Montagwww.webmontag.de

• EU-Dienstagwww.eudienstag.eu

• Online-Frühstückwww.projektkompetenz.eu/fruehstueck

Partizipative Meta-Veranstaltungwww.veranstaltungsformate.at

Kontakt

Mag. David Röthler, http://davidroethler.mp/

mobil +43 664 2139427

skype d.roethler

Online-Raum http://proj.emea.acrobat.com/david/

Email david@roethler.at

 

http://politik.netzkompetenz.at

www.projektkompetenz.eu

http://blog.eu.info.at

http://twitter.com/davidroethler

http://friendfeed.com/davidroethler

www.xing.com/profile/David_Roethler

http://de-de.facebook.com/people/David_Rothler/506043195

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