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Erzähltextanalyse Tristan, Stoffsammlung Zeit: - Ordnung: synchron, weil die Ereignisse werden nacheinander erzählt, keine Pro- oder Analepsen - Dauer: o Frequenz: singulativ, alles wird nur einmal erzählt o Raffung von 4-6: „eine Weile“ impliziert eine längere Zeit, als die, die man braucht, um den Text zu lesen, dann wieder Z. 16 „und ließ seine Augen an dem Gebäude empor langsam bis zum Fenster gleiten. Oder in Z. 17: „sein Blick eine Weile ernst“. o Pausen: von Z. 7-9: Die obere Klappe des Fensters stand offen. Draußen im Garten von 'Einfried' zwitscherten die Vögel, und in diesen kleinen, zarten und kecken Lauten lag fein und durchdringend der ganze Frühling ausgedrückt.“ Hierbei handelt es sich um eine reine Beschreibung, die Handlung läuft nicht weiter. Z. 19-23: wieder reine Beschreibung. o Dehnung in Z. 25: hier wird eine Zeitangabe, die zwar zur Handlung gehört beschrieben, aber in einer größeren Tiefe als sie braucht beschrieben. o Diskussion: „Plötzlich“ ist kurz, aber es ist länger beschrieben. Oder: Szenisch: “er blieb gefesselt stehen“ verweist auf längere Zeitdauer. o Pause bei 31-33, weil nicht beschrieben wird, was er sieht. Modus: - Distanz: o Variabel, vorherrschend ist der narrativer Modus, bspw. von Z. 4-6, „eine Weile betrachtet er sich im Spiegel.“ Eine der Ausnahmen stellen die Zeilen 9 und 10 dar, hier dramatischer Modus, es wird szenisch dargestellt, weil die Erzählzeit mit der Handlung, dass er den Kopf hin und herbewegt und spricht, gleich lang ist. o Rest narrativ bis auf Z. 28-30 (dramatisch, szenisch. ) - Fokalisierung o Überwiegend extern fokalisiert, der Erzähler weiß nicht mehr als die handelnden Figuren, hat keinen Einblick.

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Erzähltextanalyse Tristan, Stoffsammlung

Zeit:

- Ordnung: synchron, weil die Ereignisse werden nacheinander erzählt, keine Pro- oder Analepsen

- Dauer: o Frequenz: singulativ, alles wird nur einmal erzählto Raffung von 4-6: „eine Weile“ impliziert eine längere Zeit, als die, die man braucht,

um den Text zu lesen, dann wieder Z. 16 „und ließ seine Augen an dem Gebäude empor langsam bis zum Fenster gleiten. Oder in Z. 17: „sein Blick eine Weile ernst“.

o Pausen: von Z. 7-9: Die obere Klappe des Fensters stand offen. Draußen im Garten von 'Einfried' zwitscherten die Vögel, und in diesen kleinen, zarten und kecken Lauten lag fein und durchdringend der ganze Frühling ausgedrückt.“ Hierbei handelt es sich um eine reine Beschreibung, die Handlung läuft nicht weiter. Z. 19-23: wieder reine Beschreibung.

o Dehnung in Z. 25: hier wird eine Zeitangabe, die zwar zur Handlung gehört beschrieben, aber in einer größeren Tiefe als sie braucht beschrieben.

o Diskussion: „Plötzlich“ ist kurz, aber es ist länger beschrieben. Oder: Szenisch: “er blieb gefesselt stehen“ verweist auf längere Zeitdauer.

o Pause bei 31-33, weil nicht beschrieben wird, was er sieht.

Modus:

- Distanz: o Variabel, vorherrschend ist der narrativer Modus, bspw. von Z. 4-6, „eine Weile

betrachtet er sich im Spiegel.“ Eine der Ausnahmen stellen die Zeilen 9 und 10 dar, hier dramatischer Modus, es wird szenisch dargestellt, weil die Erzählzeit mit der Handlung, dass er den Kopf hin und herbewegt und spricht, gleich lang ist.

o Rest narrativ bis auf Z. 28-30 (dramatisch, szenisch. )- Fokalisierung

o Überwiegend extern fokalisiert, der Erzähler weiß nicht mehr als die handelnden Figuren, hat keinen Einblick. Aber: „was kein Mensch ihm verdenken konnte“ weil der Protagonist nicht wissen kann, ob das ihm jemand könnte –

o Gewagte These: In der Pause gibt es eine Nullfokalisierung, wenn die Sonne beschrieben wird, obwohl beschrieben wird, dass er die Sonne NICHT sieht. -> wissen beide gleichviel?

o Interne Fokalisierung Z. 11-12: „Es war unmöglich zur Ruhe zu kommen“ Gedankenrede „Man ist nicht geschaffen.“

o Unklar ist die Fokalisierung bei „durch einen seelischen Vorgang, dessen Analyse zu weit führen würde.“ Kennt die Erzählinstanz (EI) den seelischen Vorgang oder kennt sie ihn nicht?“

Stimme:

- Späteres Erzählen- Extradiegetisches Erzählen, es gibt nur eine Erzählebene- Stellung des Erzählers dominant heterodiegetisch

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Die Ebene des Erzählers lässt sich als heterodiegetisch bestimmen, weil die EI nicht als Figur greifbar ist. =extradiegetisch-heterodiegetischer Erzähler.

Zusammenfassung:

Der analysierte Ausschnitt stellt ein synchron erzähltes, häufig gerafftes Geschehen dar. Meist wird der narrative Modus verwendet, es gibt jedoch einige Ausnahmen, deren Funktion fraglich bleibt.

(…).

Deutung:

Die unerwartete interne Fokalisierung in Z.11ff , weist noch einmal auf die Konfrontation der hyperästhetisierten Innenwelt Spinells mit der praktischen Außenwelt hin. (…)