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Presseinformation . . . Stuttgart, 1. Oktober 2014 von Michael Beck Die Marktmeinung aus Stuttgart Euro-Absturz Die Verbraucherpreise im Euro-Raum stiegen im September mit nur noch 0,3 Prozent, also mit dem niedrigsten Wert der letzten fünf Jahre. Markante Marktreaktionen waren die Folge: Aktien haussierten und der Euro stürzte unter 1,26 EUR/USD. Grund dafür ist die Erwartung der Marktteilnehmer, dass der Präsident der europäischen Zentralbank Mario Draghi nun seinen Ankündigungen endgültig Taten folgen lassen muss. Vermeidung deflationärer Tendenzen mit all ihren negativen wirtschaftlichen Folgen ist derzeit das oberste Ziel der EZB. Während die britische und die US-amerikanische Notenbank kurz davor stehen, ihre in der Vergangenheit sehr expansive Geldpolitik deutlich restriktiver zu gestalten, holt Draghi nun das nach, was seine Zentralbank-Kollegen die letzten Jahre exzessiv vorgemacht haben. Versorgung der Finanz- und Kreditmärkte mit billigem Geld und Auflegung von Anleihenkaufprogrammen. Unter dem Strich also Geld drucken. Unmittelbare Folge ist die (gewollte) deutliche Abschwächung des Euro-Wechselkurses. Wie so oft gestaltet sich diese Abwertung allerdings schneller und heftiger als erwartet. Die Diskrepanz der Zinslandschaften und Wachstumsraten in den USA und Europa klaffen nunmehr so weit auseinander, dass eine gewaltige Spekulationswelle auf einen steigenden US-Dollar entstanden ist. Vordergründig kommt dies der EZB zupass, da ein billiger Euro der europäischen Wirtschaft einen Wettbewerbsvorteil verschafft und der

DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Euro-Absturz

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Die Marktmeinung aus Stuttgart: Euro-Absturz Michael Beck Stuttgart, 01. Oktober 2014

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Page 1: DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Euro-Absturz

Presseinformation

.

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Stuttgart, 1. Oktober 2014

von Michael Beck

Die Marktmeinung aus Stuttgart

Euro-Absturz

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum stiegen im September mit

nur noch 0,3 Prozent, also mit dem niedrigsten Wert der letzten

fünf Jahre. Markante Marktreaktionen waren die Folge: Aktien

haussierten und der Euro stürzte unter 1,26 EUR/USD. Grund

dafür ist die Erwartung der Marktteilnehmer, dass der Präsident

der europäischen Zentralbank Mario Draghi nun seinen

Ankündigungen endgültig Taten folgen lassen muss. Vermeidung

deflationärer Tendenzen mit all ihren negativen wirtschaftlichen

Folgen ist derzeit das oberste Ziel der EZB. Während die

britische und die US-amerikanische Notenbank kurz davor

stehen, ihre in der Vergangenheit sehr expansive Geldpolitik

deutlich restriktiver zu gestalten, holt Draghi nun das nach, was

seine Zentralbank-Kollegen die letzten Jahre exzessiv

vorgemacht haben. Versorgung der Finanz- und Kreditmärkte mit

billigem Geld und Auflegung von Anleihenkaufprogrammen.

Unter dem Strich also Geld drucken. Unmittelbare Folge ist die

(gewollte) deutliche Abschwächung des Euro-Wechselkurses.

Wie so oft gestaltet sich diese Abwertung allerdings schneller

und heftiger als erwartet. Die Diskrepanz der Zinslandschaften

und Wachstumsraten in den USA und Europa klaffen nunmehr

so weit auseinander, dass eine gewaltige Spekulationswelle auf

einen steigenden US-Dollar entstanden ist. Vordergründig kommt

dies der EZB zupass, da ein billiger Euro der europäischen

Wirtschaft einen Wettbewerbsvorteil verschafft und der

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dümpelnden Euro-Wirtschaft auf die Beine hilft. Zudem wirkt dies

der Deflationsgefahr entgegen. Ein mulmiges Gefühl macht sich

jedoch breit, denn diese Entwicklungen haben wir schon mal

gesehen. In Japan vor 20 Jahren!

Sie finden die Marktmeinung ebenfalls unter folgendem Link:

www.privatbank.de/presse Aktuelle Pressenews: www.privatbank.de/presse Kontakt für den Leser: Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG Michael Beck Leiter Portfolio Management Börsenplatz 1 70174 Stuttgart Telefon +49 711-21 48-232 Telefax +49 711-21 48-250 [email protected] www.privatbank.de Hinweise: Die vorliegenden Informationen sind keine Finanzanalyse im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes und genügen nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen und unterliegen nicht einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. Die Darstellungen geben die aktuellen Meinungen und Einschätzungen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments wieder. Sie können ohne Vorankündigung angepasst oder geändert werden. Die enthaltenen Informationen wurden sorgfältig geprüft und zusammengestellt. Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Die Informationen sind keine Anlageberatung oder Empfehlung. Für individuelle Anlageempfehlungen und umfassende Beratungen stehen Ihnen die Berater unseres Hauses gerne zur Verfügung. Die Urheberrechte für die gesamte inhaltliche und graphische Gestaltung liegen bei der Bankhaus Ellwanger & Geiger KG und dürfen gerne, jedoch nur mit schriftlicher Genehmigung, verwendet werden. Angaben zur steuerlichen Situation sind nur allgemeiner Art. Für eine individuelle Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten Aspekte und ggf. abweichende Bewertungen sollten Sie Ihren Steuerberater hinzuziehen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen. Finanzinstrumente oder Indizes können in Fremdwährungen notiert sein. Deren Renditen können daher auch aufgrund von Währungsschwankungen steigen oder fallen.