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Starker Standort für Forschung und Entwicklung ÖSTERREICHS ANSIEDLUNGS BERATER www.investinaustria.at Forschung & Entwicklung Österreich

F & E in Oesterreich

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Oesterreich hat sich in den vergangengen Jahren kontinuierlich zu einem innovativen Wirtschaftsstandort entwickelt. Seit dem Jahr 2000 sind ie Gesamtausgaben fuer Forschung und Entwicklung um 70 Prozent auf 7,6 Mrd. EUR im Jahr 2009 gewachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von beinahe 8 Prozent pro Jahr - der hoechste Anstieg in der EU.

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Starker Standort für Forschung und Entwicklung

ÖSTERREICHSANSIEDLUNGS

BERATERwww.investinaustria.at

Forschung & Entwicklung

Österreich

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foRSCHUNG & ENTwICkLUNG

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Ganz Europain nur 3 Flugstunden

Österreichs zentrale Lage in Europa macht es zur Drehscheibe zwischen Ost und West.

BerlinWarschau

Wien

Ljubljana

Rom

Paris

OsloStockholm

Ankara

Sarajevo

Kiew

Kishinew

Riga Moskau

Prag

Sofia

London

Dublin Kopenhagen

Brüssel

Luxemburg

TiranaSkopje

Belgrad

Budapest

Zagreb

Tallinn

Amsterdam

Lissabon Madrid

Athen

Bern

Bukarest

Bratislava

MinskWilna

Helsinki

1h

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PristinaPodgorica

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Impressum: Stand Februar 2012; Medieninhaber und Herausgeber: Austrian Business Agency, Opernring 3, A-1010 Wien; Für den Inhalt verantwortlich: René Siegl; Redaktion: Karin Schwind-Derdak (ABA), Doris Passler (Grayling Austria); Gestaltung: www.november.at; Fotos: Crystalsol: 1, 4, 11; Bosch: 12; RCPE: 13, 14, 15; AVL: 17; Glaxo Smith Kline: 20; Magna: 20; Bionorica: 21; Infineon: 21; BDI: 22, 23; Borealis: 25; IMP: 26; Richard Tanzer (Forschung & Lehre an der TU Wien: 3, 5, 6, 7, 9, 16, 18, 19, 24; TU Graz: 10; Siemens: 28, 29, 30); Druck: AV+Astoria Druckzentrum

Dynamischer Wirtschaftsstandort

Der Wirtschaftsstandort Österreich glänzt im internationalen Ver-gleich. Unternehmen profitieren von guten Rahmenbedingungen, qualifizierten Mitarbeitern und einer modernen Infrastruktur.

Österreich zählt zu den wohlhabendsten und innovativsten Ländern in der Europä-ischen Union und hat die wirtschaftlich turbulenten Jahre seit 2008 besser bewältigt als die meisten anderen europäischen Staaten. Der Wirtschaftsstandort punktet mit moderner Infrastruktur, hochwertigen Technologien, gut ausgebildeten und hochmoti-vierten Mitarbeitern und bietet neben politischer, sozialer und wirtschaftlicher Stabilität auch eine hohe Energie-Versorgungssicherheit. Österreich ist darüber hinaus die ideale Basis für den Marktzugang in die dynamischen Märkte Ost- und Südosteuropas.

Der Forschungsstandort Österreich befindet sich auf der Überholspur. Mit einer Forschungsquote von 2,8 Prozent am Bruttoinlandsprodukt liegt unser Land weit über dem EU-Durchschnitt. Mehr als 50 Branchen-Cluster und maßgeschneiderte Innovati-onsförderungen sorgen für die optimale Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissen-schaft. Trotz dieser guten Ausgangsposition arbeiten wir laufend an noch besseren Standortbedingungen für Unternehmen.

In diesem Sinne heißen wir Sie herzlich in Österreich willkommen.

Dr. Reinhold MitterlehnerBundesminister für Wirtschaft,Familie und Jugend

Gute Gründe für den Forschungsplatz Österreich Bis 2020 zum Innovation Leader10 Prozent Forschungsprämie und attraktive SteuervorteileForschungsförderungen – wer zahlt?Gut vernetzt – Kompetenzzentren und Branchen-Cluster Renommierte Forschungsinstitute

Idealer F&E-Standort für internationale UnternehmenVorhang auf! Nischen- und Technologieführer aus ÖsterreichFachkräfte? Kein ProblemTop-Forscher über ÖsterreichDrehscheibe zwischen Ost und WestBeste Beratung in Standortfragen

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Inhalt

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Österreich – Land für Forschung und Entwicklung

• 22öffentlicheUniversitäten• 13Privatunis• 21Fachhochschulen• mehrals30spezifischeFörderprogramme• mehrals1.800ForschungsprojekteinUnternehmen• 208.000Weiterbildungsangebote• mehrals1.000außeruniversitäreEinrichtungen• über50Branchen-ClusterundzahlreicheinternationaleF&E-Headquarters

foRSCHUNG & ENTwICkLUNG

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Gute Gründe für den Forschungsplatz Österreich

Forschungsfreudige Unternehmen sowie internationale Investoren, Wissenschaftler und Entwickler entscheiden sich bewusst für den starken Standort.

Innovative vielfalt. Österreichs Forschungslandschaft ist dynamisch. Eine Vielzahl an Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitären Forschungsein-richtungen, innovativen Spin-offs und KMU, Branchen-Clustern sowie F&E- Head-quarters internationaler Big Player sorgen laufend dafür, dass aus zündenden Ideen marktreife Produkte und Dienstleistungen entstehen: So stecken hinter praktischen Apps oder intelligenten Datensicherheitssystemen High-Tech-Tech-nologien made in Austria. Kluge Köpfe in Biotech-Labors entwickeln wirksame Medikamente gegen Krebs. Smart Grids, intelligente Stromnetze der Zukunft, werden intensiv erforscht. Und die Schonung von Ressourcen ist in Österreich mittlerweile in nahezu allen Innovationsfeldern Thema.

Alle vorteile auf einen Blick. Dabei ist eines sicher: Exzellente Forschungs-leistungen sind nur unter günstigen Rahmenbedingungen möglich, die Wissen-schaftler und innovative Unternehmen in ganz Österreich finden:

• Maßgeschneiderte Förderungen und Finanzierungen anwendungsnaher F&E sowie Grundlagenforschung

• Zehn Prozent Forschungsprämie sowie attraktive Steuervorteile• Ein dichtes Netzwerk zwischen Wissenschaft und Wirtschaft durch Kompe-

tenzzentren und Branchen-Clustern• Eine internationale Forschungselite sowie fundiert ausgebildete Fachkräfte

in Stärkefeldern wie Life Sciences, Umwelt & Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie Mobilität & Verkehr

• Die Nähe zu Ost- und Südosteuropa • Ausgezeichnete Lebens- und Arbeitsbedingungen

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Page 6: F & E in Oesterreich

Bis2020zum Innovation Leader

Wer im internationalen Wettbewerb bestehen will – forscht. Österreich setzt mit einer hohen Forschungsquote längst auf Forschung, Entwicklung und Innovation.

volle kraft voraus. Innerhalb Europas schärft das Land an der Donau erfolg-reich sein Profil als gefragter Forschungsstandort für Zukunftsbranchen wie Life Sciences, Umwelt & Energie, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) oder Mobilität & Verkehr. Aktuell reihte das Innovation Union Scoreboard (2011), die jährliche Erhebung zur Innovationsleistung der EU-27, Österreich auf Platz acht – im ersten Drittel der innovativsten Länder Europas. In Einzelpunkten der Innovationswertung wie zum Beispiel bei Humankapital oder Forschungs-systemen wurde von der Alpenrepublik in der Kategorie „intellektuelles Kapital“ sogar Rang vier belegt.

Dynamisches wachstum. Die Weichen für noch mehr Innovationen sind jeden-falls gestellt: So wurden 2011 erstmals mehr als acht Milliarden Euro für F&E ausgegeben. Den Löwenanteil übernahm die Privatwirtschaft mit 3,7 Milliar-den Euro (44,6 Prozent), gefolgt von der öffentlichen Hand mit 3,21 Milliarden Euro (38,7 Prozent). Direkt aus dem Ausland flossen 1,34 Milliarden Euro (16,2 Prozent) als F&E-Investitionen nach Österreich – hauptsächlich über Tochterun-ternehmen ausländischer Konzerne.

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Innovationsprofil Österreichs deutlich besser als EU-Durchschnitt

Quelle:InnovationUnionScoreboard2011

UnternehmensausgabenfürF&Ein%desBIP

High-techExporte

KMUmitProdukt-oderProzessinnovationen

Innovative KMU, die mit anderen kooperieren

F&E-AusgabendesöffentlichenSektorsin%desBIP

Anmeldungen beim EuropäischenPatentamtpro Mio. Einwohner

Jugendliche mit sekundärer Ausbildung

Neue Absolventen von Doktoratsstudien

ÖsterreichEU-Durchschnitt

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Denn das Klima für F&E stimmt: Bereits 2009 übernahmen rund 500 auslands-kontrollierte Unternehmen mit Sitz in Österreich die Hälfte der unternehmeri-schen F&E-Ausgaben in der Höhe von insgesamt 2,646 Milliarden Euro. Und im November 2011 gaben 22 in Österreich ansässige internationale Top-Unterneh-men wie Baxter, NXP Semiconductors Austria, Voestalpine, Infineon, Magna oder AT&S ihr Commitment die Forschungsausgaben bis 2015 um 20 Prozent zu erhöhen. Damit finanzieren sie künftig ein Fünftel der gesamten Unternehmens-forschung.

Hohe forschungsquote. Seit mehr als zehn Jahren gelingt hierorts ein kontinu-ierlicher Zuwachs der Forschungsquote (Anteil der F&E-Ausgaben am BIP) von 1,8 Prozent im Jahr 1998 auf 2,79 Prozent im Jahr 2011. Damit wird der Durch-schnitt der EU-27, der OECD-Staaten und der USA übertroffen. Die Dynamik der Innovationskraft zeigt sich darüber hinaus im klar gesetzten Ziel bis 2020: Laut Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) der Bundes-regierung wird eine weitere Erhöhung der Forschungsquote auf 3,76 Prozent angestrebt – deutlich über dem F&E-Investitionsvolumen von drei Prozent des BIP, das von der EU in der Wachstumsstrategie Europa 2020 definiert wurde.

Dass der kleine, feine F&E-Standort an der Donau in der Weltklasse mitspielt, illustrieren auch jene 3.560 Erfindungen, die 2010 beim Österreichischen Patent-amt angemeldet wurden. Beim Europäischen Patentamt wurden 1.719 Anmel-dungen aus Österreich verzeichnet sowie weitere 1.138 bei der World Intellec-tual Property Organization, der Weltorganisation für geistiges Eigentum.

1,5

2,0

2,5

3,0

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010

Entwicklung der f&E Ausgaben in Österreich, Deutschland und den EU-27 InProzentdesBIP

Quelle:ABA-Broschüre2010/Eurostat

Österreich

EU-27

Deutschland

Investitionen in f&E in ÖsterreichInMio.Euro,geschätzt2011F&E-Ausgabengesamt:8.286,30

Quelle:StatistikAustria,2011

Ausland

Sonstiges

Bund1.342,59

2.730,28

393,76BundesländerUnternehmen

3.697,61

122,06

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Forschungsausblick 2020

HannesAndrosch,VorsitzenderdesRatsfürForschungund Technologieentwicklung, über die Zukunft von F&E in Österreich:

wo sehen Sie die Stärken Österreichs als international gefragter for-schungsplatz?

„Mit einer Forschungsquote von 2,79 Prozent im Jahr 2011 und einer starken Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hat sich Österreich einen guten Platz als Innovationsstandort erarbeitet. Dass der Ausbruch der interna-tionalen Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 diese positive Entwicklung gebremst hat, war zwar verständlich, muss nun aber wieder korrigiert werden. Wichtig ist jetzt, dass die Dynamik wieder verstärkt wird.“

was ist nötig, um zu den Innovation Leaders aufzusteigen?

„Als erstes müssen wir – wie erwähnt – jene Dynamik, die wir in den ersten Jah-ren dieses Jahrtausends im Bereich F&E hatten, noch verstärken. Dazu braucht es zwar auch mehr Geld, vor allem aber richtig eingesetztes Geld, d.h. zum Beispiel keine Doppelgleisigkeiten oder Zersplitterungen, sondern sinnvolle und vor allem nachhaltige Investitionen in zukunftssichernde Bereiche – vor allem in Bildung und Ausbildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation. Hier sind wir mit der Stra-tegie für Forschung, Technologie und Innovation 2020 (FTI-Strategie) der Bundes-regierung auf gutem Weg, wenn die Finanzierung idealerweise mit dem von der Regierung angekündigten Forschungsfinanzierungsgesetz gesichert wird.“

wo sehen Sie den forschungsplatz Österreich in zehn Jahren?

„Die europäische Schuldenkrise ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance – nämlich zur Umsetzung längst fälliger Strukturreformen, auch in Österreich. Wenn es gelingt, uns von einigem Ballast zu befreien und dadurch frei werdende Mittel in die zukunftssichernden Bereiche Bildung, Forschung und Innovation zu investieren, dann sehe ich Österreich in zehn Jahren als hochinnovativen Stand-ort mit besten Rahmenbedingungen für exzellente Wissenschaft und Forschung. Dies ist ja auch das Ziel der FTI-Strategie.“

In welchen Innovationsfeldern bringt die rot-weiß-rote Republik schon heute Spitzenleistungen?

„Österreich ist in sehr vielen Bereichen sehr gut aufgestellt. Man denke etwa an die exzellente Grundlagenforschung in den Bereichen Mathematik und Quan-tenphysik, aber auch an hervorragende Entwicklungen von Unternehmen wie Siemens, VoestAlpine, Infineon oder List, um nur einige wenige zu nennen. Aufbauend auf die vielfach vorhandenen Stärken ist die Zukunft zu gestalten.“

HannesAndrosch, Vorsitzender des Rats für Forschung und Technologieentwicklung

→ www.ratfte.at

foRSCHUNG & ENTwICkLUNG

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„ÖsterreichisteinTop-StandortfürF&EimBereich‚embeddedcomputing‘undsetztmiteinereffizientenFörderlandschaftwertvollewirtschaftlicheImpulse.DieNähezuwichtigenBildungseinrichtungenermöglichtes,hochqualifizierteArbeitskräftefürTTTechzuinteres-sieren und international einzusetzen.“

Stefan Poledna, vorstand im High-Tech-Unternehmen TTTech

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10ProzentForschungsprämieund attraktive Steuervorteile

Wer in Österreich forscht, zahlt weniger Steuern. In- und ausländische Unternehmen profitieren von der hohen Forschungsprämie sowie von Steuerbegünstigungen.

forschen, forschen, forschen. F&E auf internationalem Niveau stellen große finanzielle Herausforderungen an Unternehmen und Forschungsinstitutionen. Österreich senkt deshalb das Investitionsrisiko: Mit der Anfang 2011 von acht auf zehn Prozent erhöhten Forschungsprämie für Aufwendungen zur eigenbe-trieblichen F&E sowie Auftragsforschung werden die Rahmenbedingungen für unternehmerische Innovationen weiter verbessert. Auf diese Prämie besteht ein Rechtsanspruch und sie wird in bar ausbezahlt. Steuerbegünstigungen. Darüber hinaus ist das österreichische Steuersystem für Unternehmen äußerst attraktiv – mit dem Bildungsfreibetrag, Lehrlingsfreibe-trag, Verlustvortrag oder der Möglichkeit zur Übertragung stiller Reserven. Der Körperschaftssteuersatz liegt bei 25 Prozent, Vermögensteuer und Gewerbe-steuer werden in Österreich nicht eingehoben.

f&E-Ausgaben im Unternehmenssektorin Mio. Euro

Quelle:StatistikAustria,2011

1.352,7 69,9% 545,2 48,1% 474,3 80,2% 359,3 50,6% 192,5 91,8% 258,4 17,2% 3.435,4 60,4%

Anteil ausländischer Unternehmen in %

in Mio.Euro

Elektro/ElektronikMaschinenbaufahrzeugbauChemie/kunststoff/GlasMetallePharmaSachgütererzeugung insgesamt

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Page 11: F & E in Oesterreich

Forschungsförderungen– wer zahlt?

Für gute Ideen – anwendungsorientiert – ebenso wie Grundlagenforschung,gibtespassendeFörderungen. Es lohnt sich, nachzufragen.

Förderungen:→ www.ffg.at

→ www.awsg.at

→ www.fwf.ac.at

→ www.bmwf.gv.at

→ www.bmvit.gv.at

→ www.foerderkompass.at

Österreichische forschungsförderungsgesellschaft (ffG) Für anwendungsnahe F&E steht die Österreichische Forschungsförderungsgesell-schaft als zentrale Förderstelle zur Verfügung. Mehr als 30 Programme ermöglichen den raschen Zugang zu Förderdienstleistungen – für Unternehmen aller Branchen mit Sitz in Österreich, also auch für Tochtergesellschaften ausländischer Konzerne. Das Portfolio: Basisförderungen unterstützen wirtschaftlich verwertbare For-schungsprojekte von Firmen, Forschungsinstituten aber auch Einzelforschern oder Erfindern. Die Start-up Förderung richtet sich an technologieorientierte Gründer und KMU. Wer in Österreich eine Forschungszentrale aufbauen oder ausbauen möchte, findet über das Headquarter-Programm die richtige Förderung. 2010 wurden vom FFG 555 Millionen Euro an Förderzusagen erteilt und 411 Millionen Euro Fördergelder für die Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Technologien an innovative Unternehmen ausbezahlt. Austrian wirtschaftsservice GmbH (aws) F&E-orientierte Firmen werden in Österreich geschätzt. Denn sie kurbeln kräftig an der Innovationsdynamik – mit neuen Produkten, modernsten Produktionsverfahren oder Dienstleistungen. Allerdings ist in Spitzentechnologien der Weg von der Idee bis zur Markteinführung oft weit, weil enorme Finanzierungslücken zu überbrücken sind. Deshalb bietet die aws als Förderbank des Bundes gezielte Beratung, Begleitung und Förderung von F&E-Vorhaben in den Zukunftsbranchen Bio- und Nanotechno-logie, Umwelt- und Energietechnik sowie Informations- und Kommunikationstech-nologie – für Start-ups, KMU und etablierte Großbetriebe. Auch Entwicklungen von Prototypen, Pilot-, Demonstrations- und Versuchsanlagen werden durch Zuschüsse, zinsgünstige Kredite, Haftungen oder Garantien ermöglicht. Österreichischer wissenschaftsfonds (fwf) Als Gegenstück zur industriellen oder gewerblichen Forschung wird die Grund-lagenforschung – die nicht primär auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen abzielt – vom Österreichischen Wissen-schaftsfonds (FWF) unterstützt. Für anwendungsnahe Grundlagenforschung mit realistischem Verwertungspotenzial und Firmeninteresse bieten FWF und FFG ein aufeinander abgestimmtes Spezial-Förderprogramm.

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Die Robert Bosch AG baut den f&E-Standort in wien mit rund 100 neuen Mitarbeitern aus. warum gerade wien?

„Wir wollen die führende Rolle des Wiener Kompetenzzentrums für Motor-steuergeräte für Diesel- und Benzinantriebe innerhalb des weltweiten Konzerns auch in Zukunft stark positionieren. Dafür brauchen wir in erster Linie motivierte, bestens qualifizierte Fachleute – die wir in Österreich finden. Warum? Weil der Großteil unseres F&E-Nachwuchses bereits eine fundierte technische, praxis-nahe Ausbildung an einer österreichischen Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) oder technischen Universität ins Unternehmen mitbringt. Aber auch bei Bosch selbst investieren wir gezielt in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitar-beiter, insbesondere in F&E. Die Standortwahl hängt darüber hinaus wesentlich von Lohn- und Gehaltskosten, arbeitsrechtlichen Bedingungen, Förderungen wie der Forschungsprämie und weiteren Steuervorteilen ab. In diesen Punkten ist Österreich und gerade Wien für Tochterunternehmen internationaler Konzerne attraktiv.“

welche Rolle spielt f&E in Österreich innerhalb der weltweiten Bosch-Gruppe?

„Wir sind Teil einer der führenden, globalen Technologie- und Dienstleistungsun-ternehmen in KFZ-, Industrie- und Gebäudetechnik und agieren in einem interna-tionalen Netzwerk. 2011 investierte die Bosch-Gruppe mehr als vier Milliarden Euro in F&E von Spitzentechnologien und meldete weltweit mehr als 4.100 Patente an. Österreich trägt wesentlich zu diesen Erfolgen bei. So ist die Robert Bosch AG federführend in den Entwicklungsfeldern Common Rail-Injektoren für Nutzfahrzeuge und Großdieselmotoren sowie Steuerungselektronik für Benzin-, Diesel-, Hybrid- und Elektromotoren sowie Range Extender. Entsprechend hoch waren die Forschungsausgaben im Jahr 2010 an den Standorten Wien, Linz und Hallein – mit 76,5 Millionen Euro bzw. einer Forschungsquote von rund 16 Prozent. Daran wollen wir auch künftig festhalten. Denn Österreich ist für Bosch ein guter und wichtiger Standort.“

Die Wahl fällt auf Österreich

KlausHuttelmaieristlangjährigerBosch-ManagerausDeutschland. Vom Forschungsplatz Österreich ist er überzeugt.

→ www.bosch.at

KlausHuttelmaier, AlleinvorstandderRobertBoschAG,RepräsentantderBosch-Gruppe in Österreich sowie Verantwortlicher für Mittel- und Osteuropa

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know-how bündeln. „Mit einer Hand lässt sich kein Knoten knüpfen“ besagt eine alte mongolische Weisheit, die gerade im Innovations-Wettbewerb zuneh-mend an Bedeutung gewinnt. Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen bilden in Österreich deshalb seit Jahren strategische Partnerschaften in Form von Kompetenzzentren und Branchen-Cluster, um Synergien und Potenziale zu nutzen und stark vernetzt an zukunftsweisenden wie gewinnbringenden Lösun-gen zu arbeiten.

Mehr als 40 kompetenzzentren. Eine der erfolgreichsten österreichischen Förderinitiativen ist COMET (Competence Centers for Excellent Technologies). Durch geeignete Rahmenbedingungen gelingt es seit Jahren gezielt und nach-haltig Kooperationen zwischen Industrie und Wissenschaft in den Spitzentech-nologien des Landes zu forcieren.

Heute schaffen bereits 46 solcher Kompetenzzentren durch ihr international gefragtes F&E-Know-how auch für ausländische Investoren interessante Wett-bewerbsvorteile. Während der gesamten Laufzeit der COMET-Förderinitiative (von 2006 bis 2019) werden insgesamt 1,5 Milliarden Euro in industrienahe Forschung investiert.

Exzellente Spitzentechnologien. So setzen internationale Big-Pharma-Unternehmen auf das Know-how des Grazer „Research Center Pharmaceutical Engineering“ (RCPE) für pharmazeutische Prozess- und Produktentwicklung. Im renommierten Kompetenzzentrum für Krebstherapie „ONCOTYROL“ in Inns-bruck werden neue Erkenntnisse aus Genomics, Proteomics und Metabolomics in die klinische Tumormedizin übergeführt. Das „Austrian Center for Medical Innovation and Technology“ (Acmit), ein in Wiener Neustadt angesiedeltes Kompetenzzentrum zur Entwicklung der Medizinrobotik, eröffnet neue Perspek-tiven für die „Knopfloch-Chirurgie“ (minimalinvasive Chirurgie) und „Bioenergy 2020+“ bietet mit mehreren Forschungsstandorten in Österreich erfolgreiche Innovationen in der umweltfreundlichen Energiegewinnung aus Biomasse.

Gut vernetzt – Kompetenzzentren undBranchen-Cluster

Strategische Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungenwerdengroßgeschrieben.

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Page 14: F & E in Oesterreich

Das kompetenzzentrum Research Center Pharmaceutical Engineering ist europaweit einzigartig. was zeichnet es aus?

„Mit unserem Fokus auf ein Spezial-Forschungsfeld bieten wir gefragte Lösungen für Big Pharma-Unternehmen wie Pfizer, GlaxoSmithKline, Roche, Novartis,Sanofi-Aventis, Bayer, Astra Zeneca, Abbott oder Merck. Dazu arbei-ten wir eng mit zehn anerkannten, wissenschaftlichen Institutionen im In- und Ausland zusammen – wie der Technischen Universität Graz, der Technischen Universität Wien, der Karl Franzens-Universität Graz oder der Cambridge Uni-versity und Rutgers University in den USA. Das hat klare Vorteile: Wir forschen unternehmensnah, nutzen Synergien aus Partnerschaften mit exzellenten Key-Researchern und greifen auf modernste Labor-Infrastruktur zurück. Weltweit gibt es nur zwei vergleichbare außeruniversitäre Forschungsinstitutionen.“

Inwiefern rechnen sich kooperationen mit dem RCPE für Pharma-Unter-nehmen wie Baxter, GlaxoSmithkline oder Roche?

„Mit uns wird F&E risikoärmer und billiger. Wer neue Medikamente entwickelt, braucht durchschnittlich zehn bis zwölf Jahre dafür und muss mit Kosten von ein bis zwei Milliarden Euro rechnen. Forschungskooperationen sind deshalb in der Pharmabranche längst der Schlüssel zum Erfolg. Denn durch das Bündeln von wertvollem Know-how und wissenschaftlichen Ressourcen gelingt effizi-enteres Arbeiten. Bereits 48 nationale und internationale Unternehmen setzten mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 17 Millionen Euro auf die Qualität unserer Forschungsleistungen. Damit stärken wir natürlich auch den Standort Österreich immens.“

Innerhalb von nur drei Jahren ist das RCPE rasant gewachsen und beschäftigt mittlerweile 80 höchst qualifizierte Mitarbeiter aus dem In- und Ausland.

Partnerschaften zählen

Das2008gegründeteRCPEistinternationalerHotspotfürpharmazeutischeProzess-undProduktentwicklung.

→ www.rcpe.att

JohannesKhinast,CEOdesResearchCentersPharmaceuticalEngineering(RCPE)

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Page 15: F & E in Oesterreich

„DieösterreichischenNetzwerkezwischenIndustrie und Wissenschaft sind einzigartig. So macht man das!“

Harald katzmair, Netzwerkforscher

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Page 16: F & E in Oesterreich

In neun Bundesländern stärken rund 50 Branchen-Cluster aus 3.500 Unterneh-men und 420.000 Beschäftigten die Innovationskraft Österreichs.

Eco world Styria. Für diesen „partnerschaftlichen“ Innovationsweg Österreichs gab es bereits Anerkennung aus den USA. So wurde der steirische Cluster ECO WORLD STYRIA 2010 von der amerikanischen Cleantech-Gruppe als weltweite Nummer eins der Energie- und Umwelttechnik-Cluster ausgezeichnet. Die Stei-ermark gilt heute als Green Tech Valley im Zentrum Europas, sind doch innerhalb nur einer Autostunde Fahrzeit mehr global führende Green Tech Unternehmen zu finden als irgendwo sonst. Rund 200 Betriebe und Forschungseinrichtungen sind vernetzt – wie Binder+Co als Technologie- und Marktführer im Recycling oder die BioEnergy International AG mit F&E-Schwerpunkten bei Biogas-Anlagen, BioCrack und Mikroalgen als erneuerbare Energiequellen. Auch die Andritz Hydro nutzt als Spezialist für Wasserkraftwerke die Vorteile im steirischen Cluster-Netzwerk.

LISAvienna – Life Science Austria vienna . Wien bietet nicht nur die beste Lebensqualität weltweit. Wien ist auch ein international gefragter F&E-Standort für Life Sciences. So beheimatet die Hauptstadt Österreichs mehr als 400 Unternehmen aus diesem Bereich. Davon sind 99 Firmen im Kernbereich Bio-technologie und Medizintechnik tätig wie Boehringer Ingelheim, Otto Bock oder Baxter – die innovative Produkte und Medikamente erforschen, entwickeln und produzieren. Über LISAvienna sind die Unternehmen bestens mit 22 ausgezeich-neten Forschungsinstituten vernetzt. Insgesamt arbeiten in Wien rund 9.000 Wissenschaftler und hochqualifizierte Fachkräfte in Life Sciences. Sie erwirt-schafteten 2010 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro.

Mechatronik Cluster (MC). Mechatronik – Kunstwort und Querschnittdisziplin aus Mechanik, Elektronik und Informatik – hat sich in Oberösterreich als Forschungsfeld der Zukunft etabliert. Neueste Entwicklungen in der Mechatronik gelten für Unter-nehmen wie Artaker CAD Systems, Robert Bosch Dieselentwicklung, Siemens oder Carl Zeiss Industrielle Messtechnik als kräftige Innovationsmotoren. Wesentlich für den Erfolg in der Hightech-Branche ist dabei die Nutzung von Synergien und Trends. Darum verbinden sich im Mechatronik Cluster heute mehr als 300 Partner aus dem Maschinen- und Anlagenbau, dem Geräte und Apparatebau, der Technologie- und Komponentenfertigung mit F&E- und Bildungseinrichtungen wie der Johannes Kep-ler Universität Linz und steigern damit langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.

Mehr als 50Branchen-Cluster

In dichten Netzwerken von internationalen F&E-HeadquartersbiszuKMUoderinnovativenSpin-offswerden Synergien genutzt.

→ www.clusterplattform.at

→ www.eco.at

→ www.LISAvienna.at

→ www.mechatronik-cluster.at

→ www.acstyria.com

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Page 17: F & E in Oesterreich

AC Styria. Über die Rolle von Kooperationen und den AC Styria, Österreichs ers-tem Autocluster mit heute 180 Partnern, die jährlich 10 Milliarden Euro umsetzen:

welche vorteile bringt der Autocluster AC Styria Unternehmen wie AvL sowie ausländischen Investoren?

„Heute gilt die Steiermark als Meltingpot neuester Entwicklungen in Automotive, weil es über Cluster wie den AC Styria gelungen ist, die umfassende Branchen-kompetenz einer ganzen Region im Ausland bekannt zu machen. Dazu tragen hier angesiedelte Weltkonzerne wie AVL und MAGNA ebenso bei wie innovative KMU oder das in ganz Europa gefragte Kompetenzzentrum VIRTUAL VEHICLE. Auch die Technischen Universitäten und Fachhochschulen leisten einen wichtigen Beitrag.“

wohin entwickeln sich die Stärkefelder im AC Styria in den kommenden zehn Jahren?

„Die Strategie 2020 steht unter dem Motto „Green Cars – Clean Mobility“. Welt weit innovative Technologien und Lösungen zur Reduktion der Umweltbelastung in der Mobilität werden zur Marktreife gebracht – vor allem in den Kernbereichen ECO-Powertrains, ECO-Materials und ECO-Design & Smart Production. So entstehen an der TU Graz Christian Doppler Labors mit dem Schwerpunkt‚ Lebensdauer von Batteriesystemen‘ und ein modernes Batterietestzentrum wird als neuestes Koope-rationsprojekt von AVL mit nationalen und internationalen Partnern aufgebaut.“

AVL ist das weltweit größte private Unternehmen für die Entwicklung, Simula-tion und Prüftechnik von Antriebssystemen – wie Hybriden, Verbrennungsmo-toren, Getrieben, Elektromotoren, Batterien und Software. Mit mehr als 5.000 Mitarbeitern weltweit wurde im Jahr 2011 ein Umsatz von 830 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Forschungsquote liegt bei 12,5 Prozent.

→ www.avl.com

Josef Affenzeller, nationaler und internationaler Forschungsleiter bei AVL

Automobil, Eisenbahn, Verkehr, Luft- und Raumfahrt

Werkstoffe, Materialien, Verpackung

Holz, Möbel, Wohnen, Hausbau

Gesundheit, Life Science, Wellness

Lebensmittel

Mechatronik, Elektronik, Informatik, Sensorik

Ökoenergie, Umwelt

Humanressourcen, Design, Multimedia

Information, Kommunikation, Prozesse, Logistik

Cluster und NetzwerkeindenBundesländernundüberregionaleInitiativen.

Quelle:Clusterplattform

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Renommierte Forschungsinstitute

RundumdenGlobushabenösterreichischeForschereinen guten Ruf. Kein Wunder, denn ihre Innovationen verändern die Welt von morgen.

Der „kooperative Bereich“ – also die außeruniversitäre Forschung – ist das am stärksten wachsende Feld der österreichischen Forschungslandschaft. Die F&E-Ausgaben haben sich hier in den letzten zehn Jahren vervierfacht. In mehr als 50 außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind mehr als 5.000 Mitarbeiter beschäftigt. Austrian Cooperative Research (ACR). Egal, ob beim Nachhaltigen Bauen, bei Umwelttechnik oder erneuerbarer Energie, Lebensmittelqualität und -sicherheit oder Werkstoff- und Prozessinnovationen: überall sind KMU wichtige Räder im Innovationskarussell. Die Dynamik guter Ideen wird deshalb von Austrian Cooperative Research (ACR) – als Dachverband 17 außeruniversitärer kooperati-ver Forschungsinstitute der österreichischen Wirtschaft – gezielt unterstützt. Mit Erfolgen, die sich sehen lassen: Jährlich werden über 23.000 Aufträge abge-wickelt, 77 Prozent davon für KMU-Kunden. 2010 wurde im ACR-Netzwerk ein Umsatz rund 51 Millionen Euro erwirtschaftet. Austrian Institute of Technology (AIT). Das AIT spielt in Österreich wie in Europa eine Schlüsselrolle als Forschungs- und Technologieeinrichtung für Infrastrukturthemen der Zukunft. Mit den fünf Departments Energy, Mobility, Health & Environment, Safety & Security sowie Foresight & Policy an Standor-ten wie dem TechGate Vienna oder dem Forschungszentrum in Seibersdorf wird in enger Kooperation mit der Wirtschaft an neuen Infrastrukturlösungen gearbei-tet. Konzerne wie Siemens, Magna, OMV oder AVL vertrauen schon lange auf die Kompetenzen des AIT – sei es bei individueller Auftragsforschung oder bei internationalen Großprojekten mit Universitäten und Industriepartnern.

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Page 19: F & E in Oesterreich

Joanneum Research. Seit mehr als dreißig Jahren betreibt Joanneum Research Spitzenforschung auf internationalem Niveau und ist gefragter F&E-Partner für Top-Unternehmen wie Kapsch, Roche oder Volkswagen. Mit fünf Forschungs-feldern – Materials, Health, Digital, Resources und Policies – zählt Joanneum Research heute zu einer der größten außeruniversitären Forschungseinrichtun-gen Österreichs und ist wichtiger Motor für anwendungsorientierte Forschung und Technologieentwicklung von e-health, Nanomaterialien, Web 2.0, erneuerba-ren Energien oder Wirtschafts- und Innovationsforschung.

Christian Doppler forschungsgesellschaft. Um Unternehmen einen mög-lichst effektiven Zugang zu anwendungsnaher Grundlagenforschung zu ermög-lichen, schaffen die über 60 Christian Doppler Labors an österreichischen Universitäten einen äußerst produktiven Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die für sieben Jahre temporär eingerichteten Forschungsstätten verfügen über jährliche Laborbudgets von bis zu 600.000 Euro, die je zur Hälfte aus der öffentlichen Hand finanziert werden. Damit sinkt das unternehmerische Risiko. Weitere Vorteile: CD-Labors erarbeiten in permanentem Erfahrungsaus-tausch Grundlagenwissen, das in Unternehmen zur Entwicklung neuer Produkte und Verfahren angewandt wird. Durch die enge Verbindung zur Scientific Com-munity bleibt die Wirtschaft hautnah an wissenschaftlichen Trends und nutzt die Chance neueste Erkenntnisse zu Technology Push-Innovationen weiterzuentwi-ckeln. Nicht umsonst setzten 2011 bereits rund 120 internationale Industriepart-ner wie AVL, Infineon, OMV, Sandoz, voestalpine, Biomay, Lenzing oder Plansee auf diese Form der PrivatePublicPartnership.

Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist spezialisiert auf kooperative Forschung und initiiert gemeinsam mit akade-mischen und unternehmerischen Partnern innovative Forschungsthemen von höchster Qualität. Als private Trägerorganisation gründet sie Ludwig Boltzmann Institute mit einer befristeten Laufzeit. Die Schwerpunkte liegen in den Berei-chen Humanmedizin, Life Sciences sowie Geistes-, Sozial- und Kulturwissen-schaften. Dabei wird der Fokus besonders auf interdisziplinäre sowie transla-tionale Forschung gelegt. Derzeit beschäftigen sich an 20 Instituten und in 5 Clustern rund 300 Mitarbeiter mit neuen wissenschaftlichen Fragestellungen und leisten Forschungsarbeit auf internationalem Spitzenniveau. Insbesondere in der medizinisch-klinischen Forschung gilt die LBG mit wirtschaftlichen Partnern wie Siemens oder Bayer Healthcare Pharmaceuticals sowie Start-ups und KMU wie Tissue Gnostics und Nebu-Tec als einer der stärksten Player Österreichs.

weitere Einrichtungen. Anerkannte Forschungspartner der Industrie sind dar-über hinaus arsenal research in Wien, salzburg research in Salzburg und Carin-thian Tech Research in Kärnten.

→ www.acr.at

→ www.ait.ac.at

→ www.cdg.ac.at

→ www.lbg.ac.at

→ www.joanneum.at

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INvEST IN AUSTRIA

Page 20: F & E in Oesterreich

Hochprofessionelle f&E. Von der Qualität des F&E-Outputs und der österrei-chischen Biotech-Forschungsszene ist GlaxoSmithKline überzeugt, wie zahlrei-che Lizenzverträge des Pharmariesen zeigen.

„GlaxoSmithKline investierte zum Beispiel in die drei österreichischen Biotech-Unternehmen AFFiRiS, Intercell und Apeiron und es laufen zahlreiche Studien an Universitäten und Kliniken. Wir sind selbst in kleinen Forschungsteams organisiert und schätzen das auch bei unseren F&E-Partnern. Die Finanzierungs-modelle sind dabei flexibel – von völliger Unabhängigkeit bis zur Übernahme. Dass dieser Weg richtig ist, verdeutlicht unsere starke Pipeline mit derzeit über 30 Projekten in Phase III – laut Analysten die stärkste in der Branche. Um die hohe Qualität am Forschungsstandort Österreich auch künftig zu halten, gilt es deshalb weiter auf hohe Bildungsstandards zu setzen, beginnend in der Schule bis zu den Unis. Auch das Commitment der Politik inklusive der Bereitschaft zur Finanzierung sind dafür wichtig.“

EvelynSchödl,Vizepräsiden-tin und General Manager von GlaxoSmithKlineÖsterreich

GüntherApfalter,PresidentMagna Europe & Magna Steyr

UnternehmenausderganzenWelt–häufigTöchterinternationaler Konzerne – geben Einblicke. Wovon profitieren sie am Forschungsplatz Österreich?

Idealer F&E-Standort für internationale Unternehmen

Innovativ, kreativ und weltoffen. Magna Europe & Magna Steyr schätzen das gute Forschungsklima in Österreich.

„Ein hervorragendes Ausbildungssystem, zahlreiche kompetente Partnerbe-triebe in der Region sowie die Möglichkeit einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen machen Österreich für Magna zu einem attraktiven Forschungsstandort. Magnas Kooperation mit dem Frank Stronach Institut der TU Graz (FSI) ist eine in Österreich bislang einzigartige Kooperation, die als Private-Public-Partnerschaft eine Brücke zwischen Wissenschaft, Ausbil-dung und Wirtschaft spannt. Seit 2003 betreibt das FSI dank modernster tech-nischer Ausstattung Forschung und Entwicklung in völlig neuen Gebieten und generiert so gemeinsam mit Magna neue Impulse für die Mobilität der Zukunft. Innovative, kreative und weltoffene Persönlichkeiten sind schließlich nicht nur die Voraussetzung für eine stetige Weiterentwicklung des Unternehmens – sondern auch für den Wirtschaftsstandort Österreich.“

foRSCHUNG & ENTwICkLUNG

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Monika Kircher,Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG

Einzigartige Expertise. In Innsbruck findet Bionorica – Deutschlands führender Hersteller pflanzlicher Arzneimittel – ausgezeichnete Bedingungen für F&E.

„Die strategische Entscheidung für den Forschungsstandort Österreich ist schon vor Jahren gefallen. Unter anderem, weil es hier mehrere Lehrstühle für Pharmakognosie gibt. Eine Besonderheit, denn Länder wie Deutschland haben diesen Bereich in Biotechnologie-Institute umgewandelt, die keine klassische Pflanzenkunde mehr betreiben, sondern nur Forschung auf molekularbiologi-scher Ebene. Die österreichische Expertise in Pharmakognosie ist daher ein-zigartig. In Verbindung mit perfekter wissenschaftlicher Vernetzung und intelli-genten Fördermaßnahmen trägt sie maßgeblich zu unseren Erfolgen bei – wie im Bereich der Grundlagenanalytik von Heilpflanzen. Derzeit werden in Tirol 20 Forschungsprojekte mit über 30 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft von Bionorica research realisiert. Mehrere Patente, zum Beispiel zur Entwicklung von Extrakten mit spezifischer pharmakologischer Wirkung, wurden bereits angemeldet. Ein Zukunftsmarkt. Denn nebenwirkungsarme, qualitativ hochwer-tige Phytopharmaka mit wissenschaftlich bestätigter Wirkung sind weltweit gefragte Alternativen zu chemisch-synthetischen Arzneimitteln.“ MichaelPopp,CEO

vonBionoricaResearch

Innovativer Gestaltungswille. Infineon hat im vergangenen Geschäftsjahr am Standort Österreich mehr als 200 Millionen Euro investiert. Der Gutteil ging in eine technische „Revolution“ - in die weltweit erste Pilotlinie für 300 Millimeter Dünnwafer für Leistungshalbleiter.

„Infineon Austria hat sich mit der Fokussierung auf definierte Technologiekom-petenzen ein international anerkanntes Image erworben, das Fachexpertinnen und -experten aus aller Welt nach Österreich zieht. Gute Rahmenbedingungen unterstützen den Ausbau insbesondere von F&E in unserem Geschäft, der Halbleitertechnologie. Vor etwas mehr als 30 Jahren hat Infineon - damals noch Siemens Halbleitersparte - in Villach mit Forschung in der Mikroelektronik begon-nen. Heute sind 950 Menschen bei Infineon Austria in F&E tätig, das sind knapp 35 Prozent der Gesamtbelegschaft. Weitere 250 Forscherinnen und Forscher sind durch Ausgliederungen aus dem Konzern in neu gegründeten Unternehmen der Halbleiterbranche tätig. Ein deutliches Zeichen für ein fruchtbares Umfeld, sei es die Qualität in der technischen Ausbildung oder ein für F&E förderliches Steuersystem. Dazu kommt der Mut zu Innovation und intensiver Forschungsar-beit im Produktionsumfeld. Österreich tut gut daran, Forschung und Innovation in definierten Themenfeldern zu forcieren - Unternehmen wie Infineon schätzen dieses Engagement durch den Ausbau hochqualifizierter Arbeitsplätze oder der Headquarter-Funktionen.“

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Vorhang auf! Nischen- und Technologieführer aus Österreich

Spezialisten made in Austria erforschen und entwickeln neueProdukteundDienstleistungen.

Binder+Co. Mit dem 3-Wege-System CLARITY hat sich Binder+Co auf dem internationalen Recyclingmarkt als Synonym für herausragende Technologien zur Altglassortierung etabliert. Für einen amerikanischen Recycler aus dem ameri-kanischen Bundesstaat Ohio hat das steirische Aufbereitungs- und Umwelttech-nikunternehmen eine moderne Altglasanlage errichtet. Jüngste Innovation: die BUBLON-Anlage zur Herstellung von „Perlit-Popcorn“. In enger Zusammenar-beit mit dem chinesischen Partner Chi-Che Euro-Technic, der Montanuniversität Leoben sowie der FH Joanneum ist es gelungen, das Volumen der Rohstoffe Perlit und Obsidian durch Erhitzen auf das 20-fache zu erhöhen. Wozu das Ganze? Das entstehende „Perlit-Popcorn“ bietet hervorragende Dämmeigen-schaft und gilt als „new material“ für die Bauindustrie. Für seine neuartigen Ideen wurde der Weltmarktführer für Glasrecycling und Siebtechnik schon mehrmals ausgezeichnet – 2010 mit dem Österreichischen Staatspreis „Inno-vation“ und 2011 mit dem Best Open Innovator Award der Zeppelin Universität Friedrichshafen als bestes KMU in der D-A-CH-Region.

virtual vehicle. Womit Fahrzeuge der Zukunft punkten? Mit mehr Komfort und Sicherheit, Leichtbau und alternativen Antrieben für weniger Treibstoffver-brauch und Emissionen. Damit steigen allerdings auch die Entwicklungskosten der Hersteller enorm. Das Grazer Forschungszentrum Virtual Vehicle hilft durch High-Tech im Bereich der verknüpften Simulation die Kosten zu senken. Mit Lösungen zur virtuellen und somit effizienteren Gesamtfahrzeugentwicklung gilt das steirische Unternehmen heute europaweit als einzigartiger F&E-Partner führender Premium-Automobilhersteller wie Audi, BMW, Porsche, Daimler, Renault oder VW. Auf dem wissenschaftlichen Parkett ist Virtual Vehicle bestens verankert. So wird die Expertise aus Graz mittlerweile von 80 internationalen Industriepartnern und mehr als 25 universitären Forschungsinstituten – bei-spielsweise am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der TU Graz, der TU München oder dem Centre de Recherche Informatique de Montreal – geschätzt. Bei Virtual Vehicle arbeiten rund 200 Experten aus Europa, Afrika und Asien an neuen, leistbaren Mobilitätskonzepten – mit einem Auftragsvolumen von 21 Millionen Euro im Jahr 2011. Für 2013 bis 2017 sind bereits Commit-ments der Partner in der Höhe von 68 Millionen Euro abgegeben.

voestalpine. Mit jährlichen F&E-Aufwendungen von zuletzt deutlich mehr als 120 Millionen Euro ist voestalpine laut EU-Statistik das forschungsintensivste österreichische Industrieunternehmen. An die 100 F&E-Kooperationen mit wissen-schaftlichen Partnern weltweit und die intensive Entwicklungszusammenarbeit mit langjährigen Kunden machen den Konzern zum globalen Markt- und Technologie-führer rund um das Hightech Material Stahl. Mobilität und Energie sind heute die

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wichtigsten Abnehmerbranchen der in 60 Ländern tätigen Unternehmensgruppe und stellen auch die künftigen F&E-Schwerpunkte dar. Weltweit führend ist voestalpine beispielsweise im Automobil-Leichtbau mit der neuen phs-ultraform®-Technologie eines speziellen Karosseriestahls. Weitere Innovations-Highlights sind Hochge-schwindigkeitsweichen, die als einzige mit Spitzengeschwindigkeiten von knapp 400 km/h – bei größtmöglicher Sicherheit – befahren werden können.

ovoS. Serious Games oder die Wissensvermittlung durch Computerspiele sind im angloamerikanischen Raum bereits ein Millionenbusiness, das nun auch Europa erreicht. Die Stadt Wien hat das bereits vor Jahren erkannt und setzte bei der Förderung der Creative Industries verstärkt auf Games. Mit Erfolg, denn heute sorgen innovative KMU wie OVOS für einen ausgezeichneten internati-onalen Ruf der Wiener Edutainment Szene. 2011 wurde OVOS für das digitale Physik-Lernspiel „Ludwig“ mit dem Deutschen Entwicklerpreis für das beste Serious Game im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet. Das 3D-Adventure-Game macht mittlerweile den Physikunterricht für mehr als 10.000 Schüler der Alpenrepublik zur Spielwiese und lässt zehn- bis 14jährige erneuerbare Ener-gien mit Spannung und Spaß erforschen. In Europa und über den großen Teich hinweg gilt OVOS bereits als Top-Spezialist für Serious Games und präsentierte „Ludwig“ bereits bei zahlreichen wissenschaftlichen Konferenzen in New York, Lille, Berlin, München und Seoul.

BDI - BioEnergy International AG. „From Waste to Energy“ lautet die Devise der BDI - BioEnergy International AG aus Graz. Als Markt- und Technologieführer wurden bereits mehr als 30 industrielle, maßgeschneiderte BioDiesel-Anlagen in Europa, Asien, Amerika und Australien errichtet. Mit BioGas-Anlagen setzt BDI einen weiteren Fokus auf die Verwertung von Rest- und Abfallstoffen zu hochqua-litativen Wertstoffen. Als Rohstoffe in der BioDiesel-Produktion werden neben Altspeiseöl, Tierfett und Pflanzenöl auch Biomüll, Speisereste oder organischer industrieller Abfall verwertet. Vielversprechend ist auch die aktuelle Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Herstellung von Wert- und Treibstoffen aus Mikro-algen, um diese unabhängig von Klima und Umwelt 365 Tage im Jahr in gleichblei-bend hoher Qualität verfügbar zu machen. BDI investierte 2010 rund 4 Mio. Euro in F&E und verfügt über ein umfangreiches Patentportfolio.

Quelle:GoldenerTrend2012

forschungskaiser in ÖsterreichUnternehmenmitdemgrößtenF&E-AnteilamNetto-Umsatz, inProzent

Anton Paar austriamicrosystems

frequentis Infineon

Bernecker + RainerSiemens Österreich

Boehringer Ingelheim RCv AvL List

Epcos Philips Austria

123456789

10

18,4319,35

16,116,34

14,13

13,21

10,167,9

13,42

12,5

→ www.bdi-bioenergy.com

→ www.voestalpine.com

→ www.ovos.at

→ www.playludwig.com

→ www.vif.tugraz.at

→ www.binder-co.com

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Page 24: F & E in Oesterreich

Fachkräfte? KeinProblem

Österreich bietet anwendungsorientierte Aus- und WeiterbildungunderöffnetmitderRot-Weiß-RotKarteChancenfürqualifizierteFachleuteausdemAusland.

Reservoir an Spitzenkräften. Um Innovationen marktreif zu machen, braucht es nicht nur gute Ideen aus F&E, sondern auch hochqualifizierte Fachleute für die praxisnahe Umsetzung. Beides bietet Österreich. Denn anwendungsorien-tierte Bildung und Ausbildung haben hier Tradition – sei es in den zahlreichen Höheren Technischen Lehranstalten (HTL), an den 22 öffentlichen Universitäten, 13 Privatunis oder 21 Fachhochschulen mit mehr als 370 Studiengängen. 5,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes fließen hierzulande in Bildungsmaßnahmen. Pro Schüler bzw. Student betragen die durchschnittlichen Ausgaben während der gesamten Bildungskarriere 11.852 US-Dollar – deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 8.831 US-Dollar. Darüber hinaus absolvieren fast 90 Prozent der Österreicher eine beruflich ausgerichtete Ausbildung. Was die Arbeitspro-duktivität pro Beschäftigen in der verarbeitenden Industrie betrifft, reihte sich Österreich laut EU-Kommission 2011 an die dritte Stelle innerhalb der EU-27.

Neues Zuhause. In einer globalen Gesellschaft sind gut ausgebildete Fach-kräfte sowie Forscher international mobil. Ein großer Vorteil für Unternehmen in Österreich. Mit der Rot-Weiß-Rot Karte können Schlüsselkräfte wie Techniker oder Spitzenforscher aus Nicht-EU-Staaten sowie Universitäts-Absolventen aus Drittstaaten, die in Österreich studiert haben, leichter beschäftigt werden.

Bildung für den ArbeitsmarktJährlicheBildungsausgabenproSchüler/StudentinUS$

Quelle:OECD,BildungaufeinenBlick2011

SchweizUSA

Norwegen Österreich

Niederlande Großbritannien

Japan frankreich

Italien Deutschland

oECD-Schnitt Tschech. Rep.

Polen Slowakei

14.97714.923

13.28511.852

10.70410.0519.6739.562

9.1499.115

8.8315.895

5.1354.446

Motivierte Mitarbeiter10=Arbeitsmotivationisthoch

Quelle:WorldCompetitivenessYearbook2012

Schweiz Dänemark Österreich

Deutschland Japan

Niederlande USA

Tschech. Rep. Großbritannien

Slowakei Italien Polen

Ungarn frankreich

12357

102030314041464750

8,057,767,73

7,397,35

7,176,55

5,875,78

5,245,2

5,085,03

4,78

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Page 25: F & E in Oesterreich

findet Borealis in oberösterreich exzellent ausgebildete Mitarbeiter?

„Österreich versteht es, für innovative Unternehmen wie Borealis notwendige Human-Ressource, insbesondere auch für die Kunststofftechnik, zu fördern. So wurde der Bereich Polymerchemie mit der Gründung des Zentrums für Kataly-sator- und Verfahrenstechnik an der Johannes Kepler Universität Linz gestärkt. Der Fachkräfte-Nachwuchs wird aber auch durch das vor zwei Jahren neu geschaffene Studium für Kunststofftechnik in Linz gesichert. Beides sind große Bereicherungen für das Borealis Forschungszentrum in Linz sowie für weitere, in Oberösterreich angesiedelte Kunststoff-Leitbetriebe – und natürlich für den Forschungsstandort Österreich. Dieser positive Trend wird auch international erkannt, denn die Region entwickelt sich zunehmend als Silicon Valley für Kunst-stoffe.“

wie stark ist die kunststofftechnik in oberösterreich und im internationa-len vergleich?

„Oberösterreich hat die Nase vorne: So wird die Hälfte des Gesamtumsatzes der österreichischen Polymer-Industrie hier erwirtschaftet. Darüber hinaus gelten einige Leitbetriebe wie auch Borealis als europäische oder weltweite Marktführer. 2010 hat unser Konzern 6,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Weltweit arbeiten 500 Mitarbeiter in den Innovationszentren in Österreich, Finn-land und Schweden. Die Investitionen in F&E: 84 Millionen Euro.“

Mit welchen Argumenten würden Sie internationale Top-forscher für Bore-alis in Österreich gewinnen?

„Wenn man sich für Kunststoffe interessiert, gibt es nur wenige Unterneh-men, die auf unserem Niveau arbeiten. Insofern ist das stärkste Argument ein Jobangebot von Borealis und unser weltweit führendes Commitment für F&E. Darüber hinaus ist Österreich ein sicheres Land mit sehr guter Infrastruktur, netten Menschen und wunderbaren Freizeitmöglichkeiten. Nicht umsonst hat Österreich EU-weit die höchste Lebensqualität.“

DiebestenKöpfe

Borealis,einerderführendeninternationalenAnbieterfürBasischemikalienundKunststoffefindetinÖsterreichdieinnovativstenKöpfe.

Alfred Stern, SeniorVicePresidentInnovation&TechnologyvonBorealis

→ www.borealis.at

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Page 26: F & E in Oesterreich

Top-Forscher über Österreich

Um in F&E Karriere zu machen, brauchen Wissenschaftler das richtige Umfeld. Viele finden „ihren“ Forschungsplatz in Österreich.

wirksame Magneten. Jan-Michael Peters, renommierter Zell- und Molekular-biologe aus Deutschland, ist stellvertretender wissenschaftlicher Direktor am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien und Wittgenstein-Preisträger 2011.

warum forschen Sie gerade in Österreich?

„Am Wiener Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) finde ich ein-fach optimale Arbeitsbedingungen – modernste Ausstattung und ein kreatives, internationales Umfeld. Als Vater zweier Kinder habe ich aber auch die hohe Lebensqualität in Wien und Umgebung zu schätzen gelernt.“

Und was bietet Österreich einem internationalen Life Science Unterneh-men als forschungsstandort?

„Das lässt sich kurz sagen: exzellente Absolventen zahlreicher Hochschulen, Forschung im Life Science-Bereich auf international hohem Niveau und natürlich wirtschaftliche und politische Stabilität. Darüber hinaus lockt die zentrale Lage in Europa nicht nur spannende Unternehmen, sondern auch talentierte Jungakade-miker aus Ost- und Südosteuropa an.“

welche Rolle spielt Internationalität für den Erfolg eines forschers?

„Sie ist nahezu ‚lebenswichtig‘ – denn unser Wissen und die Entwicklung neuer Technologien wirken weit über die Grenzen hinaus. Ohne internationale Erfah-rungen und Vernetzung sind Spitzenleistungen in der Forschung heute nicht mehr denkbar. Das EU-Projekt „MitoSys“, das ich gerade koordiniere, ist ein gutes Beispiel: Mit dreizehn beteiligten Institutionen aus acht Ländern bündeln wir die europäische Kompetenz im Bereich Zellzyklusforschung zu einer extrem leistungsfähigen Initiative.“

wie wichtig sind bekannte Namen für das Image Österreichs als for-schungsplatz und um f&E-Unternehmen und Investoren anzuziehen?

„Genau wie in Wirtschaft oder Kultur gibt es auch in der Forschung ‚Zugpferde‘, die weitere interessante Forscher, Institute und Firmen anziehen, wie das IMP: Seit seiner Gründung vor 25 Jahren ist es Kristallisationskeim für den Vienna Biocenter Campus, wo heute über tausend hochqualifizierte Köpfe Life-Science-Forschung in akademischen Instituten und Biotech-Firmen betreiben.“

Jan-MichaelPeters,stellver-tretender wissenschaftlicher Direktor am Forschungsinstitut fürMolekularePathologie

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Page 27: F & E in Oesterreich

Francesca Ferlaino, ProfessorinfürexperimentelleQuantenphysik an der Universität Innsbruck

EinzigartigeFörderung jungerForscher

Für viele internationale Nachwuchsforscher ist Österreich einfachderbestePlatz.

Francesca Ferlaino macht am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Universität Innsbruck Karriere. Die gebürtige Neapolitanerin – seit kurzem Professorin für experimentelle Quantenphysik – beschäftigt sich mit dem selte-nen Metall Erbium und seinen vielversprechenden Eigenschaften als Quanten-gas.

welche Chancen haben sich für Sie als Nachwuchsforscherin in Österreich ergeben?

„Mich hat die hohe Forschungsqualität nach Innsbruck gezogen. Ich wollte unbedingt die neuen Techniken zur Manipulation und Kontrolle von ultrakalten Quantengasen, von Atomen und Molekülen lernen. Die Arbeit hier in Innsbruck in der Gruppe von Rudolf Grimm – einem der weltbesten Quantenphysiker – hat meine Erwartungen mehr als übertroffen. Hier arbeiten Spitzenforscher und Nachwuchswissenschaftler in einer unglaublichen Synergie zusammen. Ich schätze die lokalen und internationalen Forschungskooperationen und das För-dersystem für junge Forscher in Österreich, von dem auch ich profitiert habe“.

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Page 28: F & E in Oesterreich

Drehscheibe zwischen Ost und West

Wer in Österreich forscht und arbeitet, tut dies im HerzenEuropasundinunmittelbarerNachbarschaftzudynamischen Wachstumsregionen.

Sprungbrett für lukratives Business. Begünstigt durch die Lage mitten in Europa hat sich Österreich als Drehscheibe für Wachstumsmärkte in Zentral- und Osteuropa etabliert. Mit mehr als 300 Unternehmens-Headquarters liegt die Alpenrepublik heute deutlich vor CEE-Konkurrenz-Standorten wie Polen, der Slo-wakischen Republik, Tschechien oder Ungarn. Rund 1.000 internationale Firmen koordinieren ihr Osteuropa-Geschäft von Österreich aus.

Forschungsintensive Konzerne wie Boehringer Ingelheim – eines der 15 größ-ten Pharmaunternehmen weltweit – setzen in der Forschung auf den kleinen, aber feinen Standort. Mit Investitionen von 143 Millionen Euro im Jahr betreibt der Pharmariese seine Krebsforschung in Wien und steuert von hier aus die gesamte klinische Forschung in Mittel- und Osteuropa, Israel, der Türkei und Südafrika.

wien hebt ab Anzahl der Destinationen in Mittel- und Osteuropa

Headquarter-ChampionZahlderregionalenHeadquarter

wien (vIE) frankfurt (fRA)

München (MUC) Prag (PRG) Rom (fCo)

Paris (CDG) Amsterdam (AMS)

Brüssel (BRU) Zürich (ZRH)

Budapest (BUD) London (LHR)

4035

3331

3021

191919

1814

Quelle:FlughafenWien2012 Quelle:WolfTheiss,HeadquartersAustria,September2011

Land Headquarters

Österreich 303Ungarn 17Polen 16Tschech. Rep. 13Slowakei 3

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Page 29: F & E in Oesterreich

Mit Blick Richtung ost- und Südosteuropa – was schätzt Siemens am f&E-Standort Österreich?

„Österreich ist seit geraumer Zeit ein wichtiger Player in der Forschungsland-schaft von Siemens. Geschätzt werden nicht nur die hohen technologischen Kompetenzen, sondern auch die guten und gewachsenen Beziehungen zu den Zielmärkten in Central Eastern Europe. Das sind natürlich wichtige Vorausset-zungen für Hightech-Projekte und neue Marktchancen im Osten.“

was sind die Stärken der „Corporate Technology CEE Siemens“ (CT CEE)?

„Der konzerninterne Wettbewerb unter 150 F&E Zentren rund um den Globus ist heute enorm. Deshalb war und ist es für die CT CEE wichtig, in ausgewähl-ten Spitzentechnologien mit den besten Köpfen herausragende Leistungen zu erbringen. Das gelingt uns beispielsweise mit beiden Wiener Headquarters für anwenderspezifische Chips (ASICs) und für Constraint-based Configura-tions, also komplexen Konfigurationen. Die Technologiestrategie des Konzerns gestalten wir maßgeblich mit mehr als 1.300 hochqualifizierten Forschern und Entwicklern. Zum Beispiel bei Zukunftsthemen wie Smart Grids oder im schie-nengebundenem Personennahverkehr mit dem neu in Wien geschaffenen Kompetenzzentrum ‚Metros, Coaches and Light Rail‘. Millionen-Aufträge für die entwickelte Metro-Generation ‚Inspiro‘ gibt es bereits aus München, Warschau und Oslo.“

Siemens setzt nicht nur auf konzerninterne f&E, sondern auf strategische Partnerschaften mit Universitäten. warum?

„Wir haben große Forschungstalente im eigenen Haus. Doch nicht für jeden ist ein Unternehmen das richtige Umfeld zur Entfaltung wissenschaftlicher Kreativi-tät. Nach dem Gedanken von ‚Open Innovation‘ gehen wir deshalb gezielt Koope-rationen mit renommierten Universitäten in Österreich und im Ausland ein.“

Technologieführer aus Österreich

Wiesich„CorporateTechnologyCEESiemens“mit331MillionenEuroinsiebenderweltweit50globalenForschungsfelder des Konzerns erfolgreich positioniert.

Edeltraud Stiftinger, Leiterin CorporateTechnologyCEESiemens

→ www.siemens.com

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Page 30: F & E in Oesterreich

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Page 31: F & E in Oesterreich

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Page 32: F & E in Oesterreich

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