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1 N°29 – Juni 2015 ......................................................................................... ENERGIE ......................................................................................... DEUTSCHES ENERGIEPAKET VOR DEM AB- SCHLUSS Wie sieht das Strommarktdesign der Zukunft aus? Sollen alte Kohlekraftwerke mit einem Klimabeitrag belastet werden? Und welche Rolle spielt die Kraft-Wärme- Kopplung für Strommarkt und Klimaschutz? Seit Wochen diskutiert die Politik über diese Fragen. Am Mittwoch, den 01. Juli 2015, will der Koalitionsausschuss bestehend aus den Spitzen von CDU, CSU und SPD eine Entscheidung zum Energiepaket fällen. Dominiert wurde die bisherige Diskussion von der Frage, ob es eine Kohleabgabe geben soll – wodurch sich Bun- deswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) CO 2 - Einsparungen in der Energiewirtschaft von 22 Millionen Tonnen erhofft. Unterschwelliges Ziel hierbei ist, neben dem Atomausstieg, auch den Ausstieg aus der Kohlekraft schrittweise zu erreichen. Diese CO 2 -Einsparungen würden insbesondere im Hinblick auf den Welt-Klimagipfel in Paris Ende dieses Jahres für Deutschland eine gute Verhand- lungsbasis darstellen. Das im Koalitionsausschuss verhandelte Energiepaket um- fasst auch die zukünftige Ausgestaltung des Strommarkt- designs. Es geht um die Weiterentwicklung des aktuellen Strommarktes oder die Etablierung eines Kapazitätsmark- tes. Die Präferenz von Wirtschaftsminister Gabriel ist klar, so sei er davon überzeugt, „dass ein weiter entwickelter Strommarkt 2.0 besser dazu in der Lage ist, ein hohes Maß an Versorgungssicherheit auch kostengünstig zu gewähr- leisten.“ Als weiterer Punkt wird die Subventionsregelung für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) im Koalitionsausschuss diskutiert. In KWK-Anlagen wird gleichzeitig elektrische THEMEN / TOPICS: ENERGIE 1 Deutsches Energiepaket vor dem Abschluss / Energy Reforms Ahead for Germany 2 Sommerpaket der EU-Energieunion kurz vor 2 Veröffentlichung / Energy Union’s ‘Summer Package’ around the corner 3 ENERGIEEFFIZIENZ 3 Green Deal in Großbritannien gescheitert – Die Zukunft der britischen Energieeffizienz- politik ist ungewiss / Energy Efficiency Policy in the UK under Cameron’s New Government 4 DIGITALISIERUNG 4 Nordirlands digitale Wirtschaft wächst / Northern Ireland Number Two in UK’s Expanding Digital Sector 4 VERKEHR 5 Weltweiter Transit Tracker zeigt Busse und Bahnen in Echtzeit / Worldwide Transit Tracker Shows Commuter Routes in Real Time 5 FINANZEN 6 Fintech dominiert Berliner Startup-Szene / Fintech Conquering Berlin’s Start-up Scene 7

nuances Newsletter - June 2015

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N°29 – Juni 2015

.........................................................................................

ENERGIE .........................................................................................

DEUTSCHES ENERGIEPAKET VOR DEM AB-

SCHLUSS

Wie sieht das Strommarktdesign der Zukunft aus? Sollen

alte Kohlekraftwerke mit einem Klimabeitrag belastet

werden? Und welche Rolle spielt die Kraft-Wärme-

Kopplung für Strommarkt und Klimaschutz? Seit Wochen

diskutiert die Politik über diese Fragen. Am Mittwoch, den

01. Juli 2015, will der Koalitionsausschuss bestehend aus

den Spitzen von CDU, CSU und SPD eine Entscheidung zum

Energiepaket fällen.

Dominiert wurde die bisherige Diskussion von der Frage,

ob es eine Kohleabgabe geben soll – wodurch sich Bun-

deswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) CO2-

Einsparungen in der Energiewirtschaft von 22 Millionen

Tonnen erhofft. Unterschwelliges Ziel hierbei ist, neben

dem Atomausstieg, auch den Ausstieg aus der Kohlekraft

schrittweise zu erreichen. Diese CO2-Einsparungen würden

insbesondere im Hinblick auf den Welt-Klimagipfel in Paris

Ende dieses Jahres für Deutschland eine gute Verhand-

lungsbasis darstellen.

Das im Koalitionsausschuss verhandelte Energiepaket um-

fasst auch die zukünftige Ausgestaltung des Strommarkt-

designs. Es geht um die Weiterentwicklung des aktuellen

Strommarktes oder die Etablierung eines Kapazitätsmark-

tes. Die Präferenz von Wirtschaftsminister Gabriel ist klar,

so sei er davon überzeugt, „dass ein weiter entwickelter

Strommarkt 2.0 besser dazu in der Lage ist, ein hohes Maß

an Versorgungssicherheit auch kostengünstig zu gewähr-

leisten.“

Als weiterer Punkt wird die Subventionsregelung für die

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) im Koalitionsausschuss

diskutiert. In KWK-Anlagen wird gleichzeitig elektrische

THEMEN / TOPICS:

ENERGIE 1 Deutsches Energiepaket vor dem Abschluss /

Energy Reforms Ahead for Germany 2

Sommerpaket der EU-Energieunion kurz vor 2

Veröffentlichung / Energy Union’s ‘Summer

Package’ around the corner 3

ENERGIEEFFIZIENZ 3 Green Deal in Großbritannien gescheitert –

Die Zukunft der britischen Energieeffizienz-

politik ist ungewiss / Energy Efficiency Policy in

the UK under Cameron’s New Government 4

DIGITALISIERUNG 4

Nordirlands digitale Wirtschaft wächst /

Northern Ireland Number Two in UK’s

Expanding Digital Sector 4

VERKEHR 5

Weltweiter Transit Tracker zeigt Busse und

Bahnen in Echtzeit / Worldwide Transit Tracker

Shows Commuter Routes in Real Time 5

FINANZEN 6 Fintech dominiert Berliner Startup-Szene /

Fintech Conquering Berlin’s Start-up Scene 7

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N°29 – Juni 2015

und thermische Energie erzeugt, wodurch diese besonders

energieeffizient und emissionsarm sind. Alte Steinkohle-

KWK sollen durch neue Gas-KWK ersetzt und der Förder-

deckel soll angehoben werden. In der Diskussion kommt

allerdings der Wärmeaspekt zu kurz und es wird maßgeb-

lich auf Strom fokussiert. Selbst wenn es zu einer Einigung

am 01. Juli kommen sollte, muss die Entscheidung zu-

nächst der EU zur Notifizierung vorgelegt werden, um

sicherzustellen, dass die Förderung mit dem EU-

Beihilferecht kompatibel ist.

ENERGY REFORMS AHEAD FOR GERMANY

The German debate surrounding energy regulations con-

tinues at the political level. Several aspects are currently in

negotiations: the amendment to the Combined Heat and

Power Act (KWKG), the electricity market design (Strom-

marktdesign) and the climate levy (Klimabeitrag). The

German government wants to achieve an agreement on

those three elements first, before addressing them sepa-

rately.

The underlying goal of the German government is to

phase-out nuclear and coal power almost simultaneously.

Sigmar Gabriel, Minister of the German Federal Ministry

for Economic Affairs and Energy (BMWi) and leader of the

social democrats (SPD), plans to introduce a climate levy

on coal-fired power plants. The objective is to reduce CO2

emissions in the electricity-producing coal sector by 22

million tonnes per year. This will position Germany to lead

the climate summit in Paris this coming December. The

White Paper discussing electricity market design is ex-

pected to be finally published in July.

Part of the discussions surrounding the coal levy and the

electricity market design is the reform of the subsidy

scheme for combined heat and power, or cogeneration

(CHP). Cogeneration is the simultaneous production of

electric and thermal energy from one fuel source. Excess

heat created during energy generation is recovered and

used for alternative applications of energy. By utilising the

waste from one process in the production of the other,

CHP is highly energy efficient. Cogeneration can increase

fuel efficiency, reduce energy costs and reduce green-

house gas emissions, among other benefits.

On 01 July 2015, the Cabinet will meet and potentially

submit a decision. Pending a decision, the CHP amend-

ment will be checked for compatibility with European

Union state aid rules.

.........................................................................................

SOMMERPAKET DER EU-ENERGIEUNION

KURZ VOR VERÖFFENTLICHUNG

Das Sommerpaket der EU-Energieunion mit unterschiedli-

chen Reform- und Gesetzesvorschlägen soll noch im Juli

dieses Jahres veröffentlicht werden. Teil dessen ist das

Vorhaben, ein europäisches Strommarktdesign zu etablie-

ren, das grenzüberschreitend funktioniert, die regionale

Zusammenarbeit unterstützt und die Versorgungssicher-

heit europäisiert. Nach offizieller Veröffentlichung der EU-

Kommunikation soll ein Konsultationsprozess von sechs

Monaten eingeleitet werden.

Auch der kränkelnde EU-Emissionsrechtehandel soll nach

dem Willen der EU-Kommission rasch reformiert werden.

Yvon Slingenberg, Beraterin unter EU-Kommissar Miguel

Arias Cañete in der Generaldirektion Klimaschutz und

Energie, bestätigte, dass der Reformentwurf voraussicht-

lich am 15. Juli 2015 veröffentlicht wird. Anschließend

beginnt das EU-Trilog-Verfahren, um eine Einigung zwi-

schen Kommission, Parlament und Rat zu erzielen.

Im vergangenen Herbst hatte der Europäische Rat bereits

die sogenannte Marktstabilitätsreserve beschlossen, die

vom EU-Parlament bestätigt wurde. Diese soll dafür sor-

gen, dass die Preise für die CO2-Zertifikate nicht weiter

fallen, indem die Anzahl der Zertifikate im Markt reduziert

und in einem Fonds gesammelt werden.

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N°29 – Juni 2015

ENERGY UNION’S ‘SUMMER PACKAGE’ AROUND THE

CORNER

The EU Energy Union’s “summer package” will be pub-

lished this July. The package will include different reforms

and legislative proposals. Part of the project is to establish

a European electricity market design that works across

borders in order to encourage regional cooperation and

security of supply. After the official EU documents are

released, there will be a six month period of consultation.

The EU Commission has iterated that the emissions trading

scheme (ETS) reform draft should be ready before the

August break. Yvon Slingenberg, Senior Advisor under

European Commissioner Miguel Arias Cañete in the Direc-

torate General Climate Action and Energy, stated that the

reform draft should be published on 15 July 2015. The

emissions trading scheme review proposal would still need

to be agreed upon in in trialogue discussions between the

Commission, Parliament and Council.

Last fall, the European Council had already decided on the

so-called market stability reserve (MSR), which was con-

firmed by the European Parliament. The MSR was created

in order to address the surplus of allowances and improve

the market’s resilience to economic shock. It acts as a

measure that regulates the supply of allowances to be

auctioned.

Photo: © EC Energy Union

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ENERGIEEFFIZIENZ .........................................................................................

GREEN DEAL IN GROSSBRITANNIEN GE-

SCHEITERT – DIE ZUKUNFT DER BRITISCHEN

ENERGIEEFFIZIENZPOLITIK IST UNGEWISS

Die Energy and Utilities Alliance (EUA), der britische Ener-

gieverband, verlangt von David Cameron’s Konservativer

Partei einen klaren Standpunkt zur zukünftigen Energieef-

fizienzpolitik. Zudem solle der gescheiterte Green Deal, ein

Programm zur energetischen Modernisierung von Häu-

sern, evaluiert werden. Mike Foster, Geschäftsführer der

EUA, bezeichnete das Wahlprogramm der Konservativen

Partei in puncto Energieeffizienz als „dürftig“. Laut Foster

sei die Liste der zu debattierenden Themen lang: vom

Green Deal über Anreize für erneuerbare Wärme bis hin zu

Energiearmut.

Der Green Deal wurde am 01. Oktober 2012 beschlossen

und trat im Januar 2013 in Kraft. Federführend zuständig

war das Department of Energy and Climate Change (DECC),

das britische Energieministerium. Im Rahmen des Green

Deals wurden vergünstigte Kredite für energieeinsparende

Maßnahmen im Gebäudesektor angeboten. 14 Millionen

Häuser und Wohnungen sollten so bis 2020 modernisiert

werden. Doch statt 130.000 Anträge pro Jahr, ging nur ein

Bruchteil dessen ein.

Die durch die Maßnahmen gewonnene Energie- und Kos-

teneinsparung sollte die Zinsen für das Darlehen decken.

Diese Annahme ließ sich jedoch nicht realisieren, da meist

der Zinssatz die versprochene Einsparung überstieg. Hier

liegt auch einer der zentralen Unterschiede zum deutschen

KfW-Gebäudesanierungsprogramm. Die mögliche Einspa-

rung muss bei der KfW zunächst vor den umzusetzenden

Maßnahmen nachgewiesen werden. Ein weiteres Problem

des Green Deals war es, dass der Kredit in jedem Fall vom

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N°29 – Juni 2015

Besitzer finanziert werden muss. In energetisch optimie-

rungsbedürftigen Gebäuden leben jedoch meist finanziell

schwächer gestellte Haushalte, die sich solch eine Finan-

zierung nicht leisten können.

Energieeffizienz wurde in Camerons Wahlprogramm ledig-

lich zweimal erwähnt. So sollen Energieeffizienzmaßnah-

men in über einer Millionen Haushalte in den kommenden

fünf Jahren umgesetzt werden. Wie dies erreicht werden

soll, wird jedoch nicht aufgezeigt. Die EUA würde es be-

grüßen, wenn genau geprüft würde, warum der Green

Deal scheiterte – nur so könne ein neues, verbraucherori-

entiertes Programm aufgesetzt werden.

ENERGY EFFICIENCY POLICY IN THE UK UNDER CAMER-

ON’S NEW GOVERNMENT

The Energy and Utilities Alliance (EUA) requests a concrete

stance from David Cameron’s Conservative Party in re-

gards to its position on energy efficiency policy, as well as a

review of the Green Deal. Mike Foster, the EUA’s chief

executive, has called the Conservative’s election manifesto

“sparse in detail with regards to energy efficiency,” saying

that he is “looking to have what I hope will be fruitful con-

versations about the Green Deal, fuel poverty, etc. - there

is a big, long list.”

The Green Deal is a UK government policy headed by the

Department of Energy and Climate Change (DECC). It was

founded on 1 October 2012 and officially went into effect

in January 2013. The Department, at the time run by the

Liberal Democrat, Ed Davis, worked to provide loans for

energy saving measures to properties throughout the

United Kingdom. The Green Deal’s initial goal was to mod-

ernise 14 million households by 2020. However, instead of

the 130,000 expected annual applications, just a fraction

of the number has applied.

The policy seeks to provide homeowners with the option

of making energy efficient improvements on their homes

through loans from the government. The loans are later

repaid through energy bills and through the cost-saving

energy efficient improvements. The catch, however, is that

new tenants or owners are liable for paying back a debt

they did not incur. Additionally, payment must continue to

be made even if the expected energy savings do not occur.

This is the key difference from the German KFW energy-

efficiency loans. These loans must prove energy efficient

impacts beforehand.

Cameron’s Conservative manifesto mentions energy effi-

ciency twice. The document states that “energy efficiency

measures” will be brought “to over one million homes”

over the course of the next five years. The manifesto does

not detail how this will be achieved. The EUA would also

like the Green Deal to be re-examined to see just how the

Green Deal failed. This way, a new and user-oriented pro-

gram can take its place

..........................................................................................

DIGITALISIERUNG ..........................................................................................

NORDIRLANDS DIGITALE WIRTSCHAFT

WÄCHST

Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich der digitale Sektor

Nordirlands mehr als verdoppelt. Dies geht aus einer kürz-

lich veröffentlichten Studie von Northern Ireland Science

Park (NISP) hervor, einem Branchen-Netzwerk, das Unter-

nehmer, Investoren und globale Konzerne unterstützt. Die

Studie zeigt, dass digitale Unternehmen in Nordirland

innerhalb des Vereinigten Königreichs am zweitschnellsten

wachsen.

Bisher haben über 20 nordirische Unternehmen jeweils

über eine Million britische Pfund gesammelt, um ihre Ex-

pansion voran zu treiben. Bei digitalen Startups ist der

Standort zweitranging. Dies ist einer der Gründe, warum

auch in Nordirland die digitale Wirtschaft weiter wächst.

Steve Orr, Director bei NISP Connect, eine Abteilung, die

Unternehmertum fördert, konstatiert: „Die Pipeline ist

mittlerweile so stark, dass ich nicht überrascht wäre, wenn

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N°29 – Juni 2015

weitere 22 Unternehmen ähnliche Summen in den nächs-

ten 12 Monaten aufbringen.“

NORTHERN IRELAND NUMBER TWO IN UK’S EXPANDING

DIGITAL SECTOR

Over the course of the past five years, Northern Ireland’s

digital sector has more than doubled in size. Northern

Ireland Science Park (NISP), self-proclaimed “peer-driven

network providing focus and support for knowledge-based

entrepreneurs, investors and global corporations” recently

released a report ranking Northern Ireland at number two

in the United Kingdom for the fastest growing companies

in the digital sector.

Connect, a branch of the NISP that supports entrepre-

neurialism, states that the digital sector is raising its own

money to support its endeavours. So far, almost 20 com-

panies have raised over one million GBP each to fund their

expansion initiatives. Due to the nature of digital start-ups

being online, location does not play as large a role. This is

one of the reasons Northern Ireland is such a hub for the

digital sector.

Steve Orr, Director of NISP Connect, says, "The pipeline is

now so strong that I would not be surprised if another 22

companies raised similar amounts over the next 12

months."

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VERKEHR ..........................................................................................

WELTWEITER TRANSIT TRACKER ZEIGT BUS-

SE UND BAHNEN IN ECHTZEIT

Das öffentliche Verkehrssystem kann frustrierend und

teilweise verwirrend sein. Bei der Vielzahl an unterschied-

lichen Strecken, Stops und Verbindungen ist es eine Her-

ausforderung, den Überblick zu behalten und zu wissen, ob

man auch pünktlich ankommen wird, ist im Prinzip unmög-

lich.

Travic, kurz für Transit Visualisation Client, will hier Abhilfe

schaffen. Die digitale Karte zeigt, wo sich Busse und Bah-

nen im städtischen Verkehr befinden. Rund 250 Verkehrs-

unternehmen geben dafür ihre Daten frei. Das Projekt

Travic stammt aus einer Kooperation der Universität Frei-

burg mit dem schweizerischen Geoinformationsunterneh-

men geOps. Mit Travic wird jedes fahrende Transportmit-

tel, ob Bus, Bahn, Fähre oder Tram, mit dem jeweiligen

Standort in Echtzeit angezeigt. Dadurch kann der sich stets

in Bewegung befindende Verkehrsstrom live mitverfolgt

werden.

Photo: © Fotolia

Die Informationen, die Travic ermöglichen, werden durch

die sogenannten General Transition Feed Specification

(GTFS) feeds ermittelt. Diese Eingaben lesen die Daten

jedes teilnehmenden Verkehrsunternehmens aus. In Euro-

pa werden die Echtzeitdaten bisher nur von den Nieder-

landen gestellt. In Städten für die keine Echtzeitdaten zur

Verfügung stehen, wird der Standort der Busse und Bah-

nen anhand des Fahrplans ermittelt.

WORLDWIDE TRANSIT TRACKER SHOWS COMMUTER

ROUTES IN REAL TIME

Public transportation can be frustrating and at times, con-

fusing. With so many routes, stops and connections, it can

be difficult to determine which method of transportation

to take, let alone know if your transportation is due to

arrive on time.

Page 6: nuances Newsletter - June 2015

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N°29 – Juni 2015

What if you could look up real-time transit options not just

for where you live, but in Rome and NYC and Berlin, all at

the same time? With Travic, this is possible. Over 200 pub-

lic transportation companies have come together to sup-

port the joint project of the German University of Freiburg

and Swiss geoinformatics service provider, geOps. The

project has taken shape as Travic, or Transit Visualisation

Client. Travic is an application that combines static sched-

ule data with all available real-time data in order to create

a live map that shows the current position of transit vehi-

cles. Travic shows the routes of trains, buses, trams and

boats in cities around the world in real time, all the time.

The information that makes Travic possible is supplied by

GTFS feeds, or General Transit Feed Specification feeds.

These feeds read the data from each public transportation

company, which in turn creates a common format for all

public transportation schedules and corresponding geo-

graphic information.

Real-time data is currently available in the Netherlands.

For locations where real-time data is not available, or if the

real-time data is for some reason interrupted, vehicle posi-

tions are based on the most up-to-date information as well

as the schedule for the next few hours. The Travic server

loads all of the GTFS feeds at once, so that vehicles on the

map can be viewed at the same time, even though differ-

ent transit operators provide the data.

..........................................................................................

FINANZEN ..........................................................................................

FINTECH DOMINIERT BERLINER STARTUP-

SZENE

Fintech, die Kombination aus Finanzdienstleistungen und

modernsten Technologien, hat Berlin im Sturm erobert.

Vor dem Zweiten Weltkrieg war Berlin schon einmal die

zentrale Anlaufstelle für den Finanzsektor. Jetzt scheint

sich die deutsche Hauptstadt nach langer Durststrecke

erneut zu einer der europäischen Finanzmetropolen zu

entwickeln. Zahlreiche Fintech-Startups siedeln sich vor-

rangig hier an, nur in London sind noch mehr zu finden.

Diese Entwicklung ist überraschend, da bisher keine Groß-

bank Berlin ihr Zuhause nennt.

Photo: © Fotolia

Das könnte jedoch auch den Reiz ausmachen. Berlin hat

keine Bankentradition. Dies macht es Fintech-

Unternehmern einfacher, frisch und unvorbelastet zu star-

ten. Darüber hinaus sind Büroräume in Berlin erschwing-

lich, die Lebenshaltungskosten ebenfalls. Die deutsche

Hauptstadt ist bei weitem nicht so wohlhabend wie die

kapitalstarken Startup-Kontrahenten Frankfurt und Lon-

don. Durch Startup-„Factories“ gelingt es jedoch zuneh-

mend privates Geld nach Berlin zu locken. Beispiele sind

etwa Start-up Camp oder die Factory Berlin, die Startups

nicht nur Bürofläche zur Verfügung stellen, sondern ihnen

auch beim Aufbau eines Netzwerks, beispielsweise zu

Venture Capitalists, helfen.

Unabhängig von der Berliner Infrastruktur für Fintech-

Startups sprechen die Zahlen für den Standort. Laut Ernst

& Young investierten Venture-Capital-Unternehmen zwi-

schen Anfang 2013 und September 2014 in 145 Berliner

Tech-Projekte. Damit liegt Berlin vor Paris mit 66, doch

noch hinter London mit 187 investierten Projekten.

Page 7: nuances Newsletter - June 2015

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N°29 – Juni 2015

Dr. Thomas Prüver, Senior Manager bei Ernst & Young,

resümiert: "London und Berlin sind die mit Abstand wich-

tigsten Start-up-Zentren in Europa. London ist sicher noch

ein Stück internationaler und etablierter, insbesondere im

Fintech-Segment. Aber es ist bemerkenswert, wie sehr

Berlin in den vergangenen Jahren aufgeholt hat."

FINTECH CONQUERING BERLIN’S START-UP SCENE

Fintech, or financial technology, has taken Berlin by storm.

Before the Second World War, the city was the prime loca-

tion for financial services, but has gone decades without

any significant role as a financial centre. Today, the city is

working its way back to the financial top by becoming the

hub for numerous fintech start-ups, second only to Lon-

don. This is impressive due to the fact that Berlin has come

so far without a major bank calling the city home.

This, however, is part of the appeal. The city does not have

a banking tradition. This gives the “new kids on the block”

the ability to start fresh without taking tradition into ac-

count. Berlin is affordable when it comes to finding office

space and paying salaries and boasts a strong background

in e-commerce. While the city is not nearly as wealthy as

its start-up counterparts in Frankfurt and London, it has

created its own solution to this dilemma by allocating

private money to fund start-up “factories.” These loca-

tions, such as the aptly named, Factory or Start-up Camp,

label themselves as “campuses for start-ups and mature

tech companies.” Other start-up entrepreneurs are moti-

vated earlier on to approach foreign investors.

Whichever way Berlin start-ups go about getting their

footing in the fintech scene, their rate of success proves

that their methods are working. According to Ernst and

Young, from 2013 to September 2014, venture capital

firms invested in 145 Berlin tech projects, ahead of Paris’

66 and just behind London’s 187.

Tomas Prüver, Ernst and Young senior manager says, “Ber-

lin is on its way to establishing itself next to London as

Europe’s tech start-up hub. There’s still a gap to London,

and the gap in the fintech segment is bigger still. But even

here, Berlin is starting to catch up.”

Für Fragen und Rückmeldungen wenden Sie sich bitte an

[email protected].

Please feel free to send questions and comments to

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Page 8: nuances Newsletter - June 2015

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N°29 – Juni 2015

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