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Projektvermittler metafinanz Informationssysteme GmbH 16 Der Trend ist unaufhaltsam: Aus Kosten gründen lagern immer mehr ITChefs Teile ihrer Services an externe Dienstleister aus. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die vielerorts bereits vollzogene Neuorientierung in Richtung ITServiceManagement. Inzwi schen stellen viele CIOs jedoch fest, dass Outsourcing, Offshoring und Co. „Neben wirkungen“ auf die gesamte ITOrganisation haben. Anstelle einer intern gesteuerten Mannschaft finden sie heute einen Flicken teppich aus intern und extern erbrachten Leis tungen und entsprechenden Personen vor. Governance einer virtuellen IT Wie aber lässt sich eine solche gemischte ITOrganisation optimal steuern? Im alten Modell der Aufbau und Ablauforganisation erhalten externe Dienstleister ihre Auf träge und liefern ihre Leistung zu den vereinbarten Bedingungen ab. Die übliche Qualitätsüberwachung mittels Dienstgüte vereinbarungen (SLAs – Service Level Agree ments) mit oft regalfüllenden Vertragswerke erweist sich dabei als tückisch. Dienstleister sind hierbei nämlich nicht in die Gesamt verantwortung eingebunden, sodass die Gesamtverantwortung stets auf Seiten der beauftragenden ITOrganisation liegt. Um eine engere Integration externer Dienst leister zu erreichen, bedarf es eines neuen ITGovernanceModells. Interne und externe Teile einer Organisation müssen dabei wie eine Einheit betrachtet werden, und Zulieferer ähnlich wie in der Autoindustrie eng in die Liefer und Wertschöpfungsketten integriert werden. Der CIO managt dann nicht mehr nur die interne „Rumpforganisation“, sondern betrachtet die Gesamtheit seiner Serviceein heiten als virtuelle ITOrganisation. Dienst leister handeln dabei als Teil der internen Organisation eigenverantwortlich und vor ausschauend. ITIL V3 als Blaupause Zur Umsetzung einer Servicemanagement Govenance muss sich die IT als Dienstleister beziehungsweise ServiceProvider aufstellen. Als Blaupause dafür kann das bekannte „GoodPracticeFramework“ ITIL in seiner aktuellen Version 3 herangezogen werden. Zunächst empfiehlt es sich, das ITILKonzept der „Separation of Concerns“ umzusetzen. Damit wird erreicht, dass die Durchführung und das Ergebnis eines Prozesses nicht mehr von Individuen, sondern allein von der Rolle abhängen. Der Umstieg von Personen zu Rollen stellt sicher, dass Prozesse wieder holbar und in gleich bleibender Qualität ab laufen. Trennung von Rollen und Aufgaben Die Zuordnung von Personen und Rollen erfolgt über den Rollenkatalog, der allen Rollen der ITOrganisation auf der einen sowie die internen Mitarbeiter und ihren bevorzugten Rollen auf der anderen Seite enthält. Die „Separation of Concerns“ ver spricht somit folgende Effekte: Die ITLeitung sieht, welche Rollen mit vorhandenen internen Ressourcen wahrgenommen werden können externe Mitarbeiter können „maßge schneidert“ eingesetzt werden, ihre Qualifikationsanforderungen leiten sich von der zu besetzenden Rolle ab „marktübliche“ ITILRollen ermöglichen breit gestreute Ausschreibungen für externe Mitarbeiter und versprechen marktüblich günstige Einkaufspreise Neuartig am Rollenmodell ist insbesondere die Systematik der Trennung zwischen einer Rollen und einer Ressourcenorganisation. IT Organisationen können so ihre Ausstattung und ihren Bedarf transparent machen. IT Provider können einen Rollenkatalog er stellen, aus dem Kunden bedarfsgerechte Be stellungen vornehmen. Anstelle von Köpfen bietet der Provider Rollenkompetenz an, was ihm einen variablen Ressourcenpool ver schafft. Für die ITOrganisation ist die Trennung zwischen Rollen und Ressourcen ein nächster Schritt in Richtung Professionalisierung und Thomas Funk, Project Manager der metafinanz Informationssysteme GmbH: „Zur Umsetzung einer ServicemanagementGovenance muss sich die IT als Dienstleister beziehungsweise ServiceProvider aufstellen.“ Sourcing und Shoring erfordern neue IT-Managment-Modelle So gelingt CIOs die volle Integration externer Dienstleister in die IT In der Autoindustrie sind sie selbstverständlich – in den Betrieb integrierte Zulieferer, die just-in-time ans Fließband liefern. Auch in den IT-Organisationen steigt die Auslagerung an Sourcing- und Shoring-Dienstleister, doch hapert es an der organisatorischen Integration. Ein neues Governance-Modell hilft CIOs, externe Dienstleister nahtlos zu integrieren. Thomas Funk Industrialisierung. Für ITProvider ist es die Chance, ihr Angebot auf die Anforderungen ihrer Kunden passgenau zuzuschneiden. Über das Unternehmen Die metafinanz Informationssysteme GmbH ist ein Software und Bera tungshaus im Finanzdienstleistungs sektor, das umfassende Technologie und Prozesskompetenz mit wertvollem Branchenwissen verbindet. Mit seinen vier Geschäftsfeldern Software & Systems Engineering, Business Intelli gence, Business Consulting Insurance und IT Processes unterstützt das Unternehmen seine Kunden über den gesamten ITLifecycle hinweg. Kontakt EMail: kontakt@metafinanz.de Web: www.metafinanz.de i

Sourcing und Shoring erfordern neue IT-Management-Modelle

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[13.10.2010] In der Autoindustrie sind sie selbstverständlich – in den Betrieb integrierte Zulieferer, die just-in-time ans Fließband liefern. Auch in den IT-Organisationen steigt die Auslagerung an Sourcing- und Shoring-Dienstleister, doch hapert es an der organisatorischen Integration. Ein neues Governance-Modell hilft CIOs, externe Dienstleister nahtlos zu integrieren.

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Page 1: Sourcing und Shoring erfordern neue IT-Management-Modelle

Projektvermittler metafinanz Informationssysteme GmbH16

Der Trend ist unaufhaltsam: Aus Kosten­gründen lagern immer mehr IT­Chefs Teile ihrer Services an externe Dienstleister aus. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die vieler orts bereits vollzogene Neuorien tierung in Richtung IT­Service­Management. In zwi­schen stellen viele CIOs jedoch fest, dass Out sourcing, Offshoring und Co. „Neben­wir kungen“ auf die gesamte IT­Organi sa tion haben. Anstelle einer intern gesteu erten Mann schaft finden sie heute einen Flicken­tep pich aus intern und extern erbrach ten Leis­tungen und entsprechenden Personen vor.

Governance einer virtuellen ITWie aber lässt sich eine solche gemischte IT­Organisation optimal steuern? Im alten Modell der Aufbau­ und Ablauforganisation erhalten externe Dienstleister ihre Auf­träge und liefern ihre Leistung zu den vereinbarten Bedingungen ab. Die übliche Qualitätsüberwachung mittels Dienst güte ­vereinbarungen (SLAs – Service Level Agree­ments) mit oft regalfüllenden Vertrags werke erweist sich dabei als tückisch. Dienst leister sind hierbei nämlich nicht in die Gesamt­verantwortung eingebunden, sodass die Gesamt verantwortung stets auf Seiten der beauf tragenden IT­Organisation liegt.

Um eine engere Integration externer Dienst­leister zu erreichen, bedarf es eines neuen IT­Governance­Modells. Interne und externe Teile einer Organisation müssen dabei wie eine Einheit betrachtet werden, und Zulieferer ­ ähnlich wie in der Autoindustrie ­ eng in die Liefer­ und Wertschöpfungsketten integriert werden. Der CIO managt dann nicht mehr nur die interne „Rumpforganisation“, sondern be trachtet die Gesamtheit seiner Service ein­heiten als virtuelle IT­Organisation. Dienst­leister handeln dabei als Teil der internen Organisation eigenverantwortlich und vor­aus schauend.

ITIL V3 als BlaupauseZur Umsetzung einer Servicemanagement­Govenance muss sich die IT als Dienstleister

beziehungsweise Service­Provider aufstellen. Als Blaupause dafür kann das bekannte „Good­Practice­Framework“ ITIL in seiner aktuellen Version 3 herangezogen werden. Zunächst empfiehlt es sich, das ITIL­Konzept der „Separation of Concerns“ umzusetzen. Damit wird erreicht, dass die Durchführung und das Ergebnis eines Prozesses nicht mehr von Individuen, sondern allein von der Rolle abhängen. Der Umstieg von Personen zu Rollen stellt sicher, dass Prozesse wieder­holbar und in gleich bleibender Qualität ab­laufen.

Trennung von Rollen und AufgabenDie Zuordnung von Personen und Rollen erfolgt über den Rollenkatalog, der allen Rollen der IT­Organisation auf der einen sowie die internen Mitarbeiter und ihren bevorzugten Rollen auf der anderen Seite enthält. Die „Separation of Concerns“ ver­spricht somit folgende Effekte:

• Die IT­Leitung sieht, welche Rollen mit vorhandenen internen Ressourcen wahrgenommen werden können

• externe Mitarbeiter können „maßge­schneidert“ eingesetzt werden, ihre Qualifikationsanforderungen leiten sich von der zu besetzenden Rolle ab

• „marktübliche“ ITIL­Rollen ermöglichen breit gestreute Ausschreibungen für externe Mitarbeiter und versprechen marktüblich günstige Einkaufspreise

Neuartig am Rollenmodell ist insbesondere die Systematik der Trennung zwischen einer Rollen­ und einer Ressourcenorganisation. IT­Organisationen können so ihre Ausstattung und ihren Bedarf transparent machen. IT­Provider können einen Rollenkatalog er­stellen, aus dem Kunden bedarfsgerechte Be­stel lungen vornehmen. Anstelle von Köpfen bietet der Provider Rollenkompetenz an, was ihm einen variablen Ressourcenpool ver­schafft.

Für die IT­Organisation ist die Trennung zwischen Rollen und Ressourcen ein nächster Schritt in Richtung Professionalisierung und

Thomas Funk, Project Manager der metafinanz Informationssysteme GmbH: „Zur Umsetzung einer Servicemanagement­Govenance muss sich die IT als Dienstleister beziehungsweise Service­Provider aufstellen.“

Sourcing und Shoring erfordern neue IT-Managment-ModelleSo gelingt CIOs die volle Integration externer Dienstleister in die ITIn der Autoindustrie sind sie selbstverständlich – in den Betrieb integrierte Zulieferer, die just-in-time ans Fließband liefern. Auch in den IT-Organisationen steigt die Auslagerung an Sourcing- und Shoring-Dienstleister, doch hapert es an der organisatorischen Integration. Ein neues Governance-Modell hilft CIOs, externe Dienstleister nahtlos zu integrieren.

Thomas Funk

Industrialisierung. Für IT­Provider ist es die Chance, ihr Angebot auf die Anforderungen ihrer Kunden passgenau zuzuschneiden.

Über das Unternehmen

Die metafinanz Informationssysteme GmbH ist ein Software­ und Bera­tungshaus im Finanz dienst leis tungs­sektor, das umfassende Techno logie­ und Prozesskompetenz mit wert vollem Branchenwissen verbindet. Mit seinen vier Geschäftsfeldern Software & Systems Engineering, Business Intelli­gence, Business Consulting Insurance und IT Processes unterstützt das Unternehmen seine Kunden über den gesamten IT­Lifecycle hinweg.

KontaktE­Mail: [email protected]: www.metafinanz.de

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