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Diesen Nutzen hat TM für Sie Ein systematisches TM ist für Mitarbeiter, Führungskräfte und das Unternehmen glei- chermaßen ein Gewinn. Auf diese umfassende Weise pro- fitieren Sie davon: Für die Mitarbeiter Für die Führungskräſte Für das Unternehmen 2 Entwicklungspotenziale und Stärken sichtbar machen 2 Anforderungen und Erwar- tungen des beruflichen Um- feldes erfahren 2 Individuelle Entwicklung planen 2 Gesteigerte Employability 2 Identifikation mit den Unter- nehmenswerten 2 Gesteigertes Commitment, Motivation und Identifikation 2 Optimierung von Arbeits- prozessen durch leistungs- starke Mitarbeiter 2 Dauerhaft gesicherte Per- sonalkapazitäten 2 Gezielte und rechtzeitige Nachfolgeplanung 2 Motivationserhöhung und Kooperationsfähigkeit 2 Mitarbeiterbindung und Effektivität (verminderte Reibungsverluste) 2 Unternehmensziele perso- nalstrategisch begleiten 2 Sicherung und Steigerung unternehmerischer Effekti- vität und Effizienz 2 Strategische Nachfolge- und Personalressourcenplanung 2 Unternehmens- und Kul- turentwicklung steuern 2 Positives Employer Bran- ding: Mitarbeiterbindung titelthema | talentmanagement Talentmanagement: So finden, fördern und binden Sie erfolgreich Ihre Mitarbeiter mit Potenzial Talentmanagement (TM) ist in vieler Munde und ein HR-Megatrend. Studien wie die von Ernst & Young zeigen, dass TM ein effektives Instrument ist. Es unterstützt Unternehmen mit leistungs- starken Mitarbeitern webewerbsfähig zu bleiben. Wie schaffen Sie es in Ihrem Unternehmen, Talente langfristig zu binden und deren Potenziale bedarfsorientiert zu identifizieren und zu entwickeln? Anhand des folgenden Beitrags erfahren Sie, wie Sie TM in Ihre betriebliche Praxis umsetzen. 14 | 5/2013

Talentmanagement mit Potenzialförderung

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In dem praxisnahen Fachartikel geht es um konkrete Impulse und Ansätze für Talentmanagement und wie Unternehmen die eigenen Talente langfristig binden können. Der Artikel von Fabian Hoffmann steht zum Download bereit: http://www.usp-d.com/lesetipp-leitartikel-zum-thema-talentmanagement-im-personal-im-fokus-052013/

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Page 1: Talentmanagement mit Potenzialförderung

Diesen Nutzen hat TM für SieEin systematisches TM ist für

Mitarbeiter, Führungskräfte

und das Unternehmen glei-

chermaßen ein Gewinn. Auf

diese umfassende Weise pro-

fitieren Sie davon:

Für die Mitarbeiter Für die Führungskräfte Für das Unternehmen

2 Entwicklungspotenziale und Stärken sichtbar machen

2 Anforderungen und Erwar-tungen des beruflichen Um-feldes erfahren

2 Individuelle Entwicklung planen

2 Gesteigerte Employability

2 Identifikation mit den Unter-nehmenswerten

2 Gesteigertes Commitment, Motivation und Identifikation

2 Optimierung von Arbeits-prozessen durch leistungs-starke Mitarbeiter

2 Dauerhaft gesicherte Per-sonalkapazitäten

2 Gezielte und rechtzeitige Nachfolgeplanung

2 Motivationserhöhung und Kooperationsfähigkeit

2 Mitarbeiterbindung und Effektivität (verminderte Reibungsverluste)

2 Unternehmensziele perso-nalstrategisch begleiten

2 Sicherung und Steigerung unternehmerischer Effekti-vität und Effizienz

2 Strategische Nachfolge- und Personalressourcenplanung

2 Unternehmens- und Kul-turentwicklung steuern

2 Positives Employer Bran-ding: Mitarbeiterbindung

titelthema | talen tmanagement

Talentmanagement: So finden, fördern und binden Sie erfolgreich Ihre Mitarbeiter mit Potenzial

Talentmanagement (TM) ist in vieler Munde und ein HR-Megatrend. Studien wie die von Ernst & Young zeigen, dass TM ein effektives Instrument ist. Es unterstützt Unternehmen mit leistungs-starken Mitarbeitern wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie schaffen Sie es in Ihrem Unternehmen, Talente langfristig zu binden und deren Potenziale bedarfsorientiert zu identifizieren und zu entwickeln? Anhand des folgenden Beitrags erfahren Sie, wie Sie TM in Ihre betriebliche Praxis umsetzen.

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Page 2: Talentmanagement mit Potenzialförderung

1. StARt: Betten Sie Ihre TM-Strategie in Ihre Unterneh-mensstrategie einInitiieren Sie Ihr TM mit einer Auftragsklärung

zwischen Geschäftsführung (als Auftraggeber) und

HR (als strategischer und umsetzender Partner).

Das ist eine Grundvoraussetzung, damit Ihr TM

kein Selbstzweck bleibt, erfolgreich ist und die Un-

ternehmensprozesse strategisch unterstützt.

Dazu treffen sich in einer TM-Strategiesitzung Un-

ternehmensleitung und HR, um vor dem Hinter-

grund

a der Unternehmensstrategie (auf Basis der Vision,

Mission, Werte),

a der Personalstrategie (zukünftiger Personalbe-

darf, strategische Personalentwicklung) und

a der Unternehmenssituation (Marktposition, Ge-

schäftsmodell, Zukunftstrends)

folgende grundlegende Fragen eines langfristigen

und nachhaltigen TM grob zu klären:

Welche konkreten Ziele verfolgen wir mit der Ein-

führung von tM? Was soll nach der Einführung in

unserem Unternehmen besser oder anders werden?

a Ein Mehrwert von TM kann sein, sich stärker als

attraktiver Arbeitgeber bei relevanten Bewerbern

zu positionieren und interne Mitarbeiter stärker

1. Start 2. Analyse 3. Konzeption 4. Kommunikation5. Umsetzung und Evaluation

ManagementStrategie-Sitzung

- Schlüsselposi-tionen/Kompe-tenzen

- Qualitative/quantitative Per-sonalbedarfs- planung

Maßnahmen für 4 Bausteine:- Talentgewinnung- Talentidenti-

fikation- Talentförderung- Talentbindung

Intern: Rundschreiben, Intranet, MA-Zei-tungExtern: Internet, An- zeigen

Pilot- PDCA- KVP

zu binden. Oder Sie wollen eine strategische Ent-

scheidung (z. B. Internationalisierung) seitens der

Personalarbeit auffangen.

Was bedeutet tM in unserem Unternehmen? Wie

definieren wir bei uns „talent“? Was sind in die-

sem Zusammenhang relevante Mitarbeitergruppen,

Funktionen oder Qualifikationen? Welche Kompe-

tenzen erwarten wir von unseren talenten?

a Während in einem international tätigen Unter-

nehmen Mobilität und interkulturelle Kompetenz

wichtig sein können, sind es in einem kleinen,

sehr spezialisierten Betrieb vor allem Nischen-

kenntnisse und besondere Aus- und Weiterbil-

dungen. g

„Talente“ meint in vielen Unternehmen oftmals nur die jüngeren Potenzialträger und Nachwuchsführungskräfte (High Potentials). Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels aber sollten strategisch notwendige Kompetenzen über alle Hierarchie- und Altersgruppen hinweg aufgebaut werden. Altersdurchmischte Teams oder Frauen, die in Führungspositionen hineinwachsen, sind nur 2 Beispiele für einen modernen TM-Ansatz, der verschiedene und oft vernachlässigte Zielgruppen anspricht.

wa s s i n d ta l e n t e ?

Fabian Hoffmann ist Personalentwickler

bei der USP-D Deutschland Consulting

GmbH. Seine Schwerpunkte sind Talentma-

nagement und Personaldiagnostik

Rossella Vicenzino Timis ist

Personalentwicklerin und

Chefredakteurin von

PERSONAL IM FOKUS

d i e a u to r e n

Talentmanagement: So finden, fördern und binden Sie erfolgreich Ihre Mitarbeiter mit Potenzial

15    |   5/2013

Page 3: Talentmanagement mit Potenzialförderung

a Persönliche Kompetenz: Belastbarkeit, Eigenverantwortlichkeit, Flexibilität, Lernfähigkeit …a Fachliche Kompetenz: Berufserfahrung, Branchenkenntnis, Spezialwissen …a Soziale Kompetenz: Kommunikations-, Konflikt-, Team-, Führungsfähigkeit …

da s s i n d d i e k l a s s i s c h e n ko m p e t e n z d i m e n s i o n e n ( ko m p e t e n z k ata lo g ) :

2. AnAlySE:

Stellen Sie fest, welchen Bedarf Sie habenEin effektives TM baut auf einer mittel- und lang-

fristigen (2-5 Jahre) sowie qualitativen und quan-

titativen Personalbedarfsplanung auf. Danach

richten sich Ihre Personalrekrutierungsstrategie

und Ihre Personalentwicklungsmaßnahmen.

Eine qualitative Personalbedarfsplanung erhal-

ten Sie, indem Sie zuerst die unternehmensspezi-

fischen Schlüsselpositionen identifizieren. Fragen

Sie sich:

Welche Aufgaben und Funktionen sind für mein

Unternehmen erfolgskritisch und auf dem Fach-

kräftemarkt besonders schwer zu finden?

Erarbeiten Sie dazugehörige Anforderungspro-

file, indem Sie die erforderlichen fachlichen und

persönlichen Kompetenzen dieser Stellen defi-

nieren. Nutzen Sie dafür vorhandene Stellenpro-

file und die „gelebten Profile“ erfolgreicher Stel-

leninhaber. Berücksichtigen Sie auch unbedingt

zukünftige Unternehmensziele (neue Märkte,

neue Produkte), die zusätzliche Kompetenzen

(neue Sprachen, neues Fachwissen) erfordern

werden.

Eine quantitative Personalbedarfsplanung ergibt

sich aus der Differenz zwischen zukünftigem Per-

sonalbedarf und erwartetem Personalbestand. Fra-

gen Sie sich:

Wie viele Mitarbeiter in den identifizierten Schlüs-

selpositionen und mit den notwendigen Kompe-

tenzprofilen benötigen wir zukünftig?

Bei der Identifizierung der benötigten Anzahl der

Talente gehen Sie von Ihren aktuellen Stellenplä-

nen aus und rechnen diese hoch, indem Sie fol-

gende Faktoren berücksichtigen:

a erwartete Fluktuation

a unternehmensstrategische Ausrichtung

a künftige Arbeitsmarktentwicklung g

titelthema | talen tmanagement

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Page 4: Talentmanagement mit Potenzialförderung

3. KonZEPtIon:

Gestalten Sie die Bausteine des TM nach Ihrer betrieblichen Situation In HR-Workshops oder unterschiedlichen Arbeitsgruppen

wird der TM-Prozess auf der Basis dieser ermittelten Perso-

nalkennzahlen konkret mit Maßnahmen beschrieben. Be-

rücksichtigen Sie dabei Ihre bereits vorhandenen und etab-

lierten HR-Prozesse. In den meisten Unternehmen existieren

vielfältige, aber voneinander losgelöste HR-Instrumente. Im

TM werden diese HR-Instrumente in 4 klassische Bausteine

entlang der Personalprozesse zu einem Gesamtpaket zusam-

mengefügt:

Baustein 1: talente gewinnen

Beim herkömmlichen Personalbeschaffungsprozess beginnt

man mit der Bewerbersuche erst, wenn die Stelle vakant ist.

Die Personalabteilung „wartet“ nach der Stellenausschrei-

bung auf die „passenden“ Bewerbungen. Dahingegen werden

im TM begehrte potenzielle Bewerber frühzeitig, aktiv und

zielgruppengerichtet angesprochen und auf das Unterneh-

men aufmerksam gemacht - auch wenn gerade keine Stelle

frei ist. Dies setzt eine Personalrekrutierungs-Strategie vor-

aus, die langfristig angelegt ist, die unterschiedlichen Bedarfe

der jeweiligen Zielgruppe integriert und von einer Employer

Branding-Kampagne, die den Arbeitgeber bekannt macht,

flankiert wird. Je nach Zielgruppe unterscheiden sich die Re-

krutierungsmaßnahmen erheblich.

Beispiele:

Baustein 2: talente identifizieren

In vielen Unternehmen entscheiden nur die Führungskräfte

darüber, ob ein Mitarbeiter ein Talent ist oder nicht. Durch

eine solche „einseitige Nominierung“ gehen den Unterneh-

men zahlreiche unentdeckte Potenziale verloren. Machen Sie

es anders: Stellen Sie Ihr TM auf breite Schultern und identi-

fizieren Sie Ihre Talente mittels nachvollziehbarer und trans-

parenter Instrumente. Orientieren Sie sich an Ihren Stellen-

und Kompetenzprofilen. Setzen Sie mindestens 2

unterschiedliche Auswahl-Instrumente ein, damit

gewährleisten Sie ein objektives Verfahren. Diese

Instrumente stehen Ihnen zur Verfügung:

a Führungszirkel: in denen talentierte Kandidaten

(Personalportfolio) besprochen und gemeinsam

nominiert werden.

a Jahresmitarbeitergespräche: mit denen Sie jähr-

lich „verdecktes“ Potenzial feststellen.

a Assessement-Center*: zur Auswahl von talen-

tierten (internen und externen) Mitarbeitern.

a Potenzialanalyseverfahren*: mit denen Sie ein

Stärke/Schwäche-Profil der Mitarbeiter erhalten.

a leistungsbeurteilungssysteme: anhand derer Sie

eine ganzheitliche Leistungsbewertung durch

Kollegen, Vorgesetzte und Kunden einholen

(360-Grad-Feedbacks).

a Jobrotation: um „verborgene Talente“ in der Pra-

xis zu erkennen.

a Systematische Auswahlinterviews: die nach der

Empfehlung einer Führungskraft oder nach der

eigenen Bewerbung eines Mitarbeiters erfolgen. * Insbesondere hier sollte die Durchführung und Auswer-

tung durch professionelle externe Berater erfolgen.

Baustein 3: talente fördern

Ein zentrales Hauptaugenmerk des TM liegt auf der langfris-

tigen Entwicklung von wichtigen Mitarbeiterkompetenzen.

So halten Sie die richtigen (talentierten) Mitarbeiter mit den

strategisch notwendigen Kenntnissen und Qualifikationen

im Unternehmen vor. Konzentrieren Sie sich auf die Weiter-

entwicklung der zuvor identifizierten Stärken und nicht auf

die (oft vergebliche) Beseitigung vorhandener „Schwächen“:

denn ein Introvertierter wird kein „Talent“ im Vertrieb wer-

den, ein Kreativer keins in der Verwaltung.

Fördern Sie Ihre Talente, indem Sie ihnen viel Gestaltungs-

freiraum lassen, sie aber dabei stets führen und beraten.

Dies gelingt Ihnen am besten mit einem betriebsspezifischen

„Talent-Entwicklungsprogramm“. Folgende Instrumente

stehen Ihnen dafür zur Verfügung:

Development-Center sind regelmäßig durchgeführte Förder-

Assessment-Center, mit denen Sie langfristig die Leistungs-

und Kompetenzentwicklung Ihrer Talente im Blick halten und

steuern. Die Teilnehmer erhalten im Anschluss ein Stärken-

Schwächen-Profil sowie Empfehlungen für ihre Weiterent-

wicklung. Lassen Sie sich hier unbedingt von externen Bera-

tern mit Expertise in Personaldiagnostik und -entwicklung in

Zielgruppe/ Ziel Maßnahme

2 Steigerung der Wahrnehmung bei Hochschulabsol-venten

2 Erhöhung der Be-werbungen von Frauen

2 Berufserfahrene (mit speziellem Wissen)

2 Hochschulmarketing, Präsenz in Social Media, Absolventenkon-gresse, Trainee-Programme

2 Gezielte Ansprache (Stellenan- zeigen), passende Angebote (Teilzeit, Kitaplätze)

2 (Online-)Fachforen, Headhunter, Karrieremessen, Ehemaligen-Netzwerk

titelthema | talen tmanagement

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Page 5: Talentmanagement mit Potenzialförderung

der Konzeption, Durchführung und Auswertung unterstützen.

Mentoringprogramme begleiten sehr gut den Einstieg junger

Talente. Sie eignen sich auch als Unterstützungsmaßnahme

für Frauen, die für Führungspositionen bestimmt sind.

Trainee-Programme können als erster Baustein-Teil eines

Förderprogramms eingesetzt werden.

Fach- und (Nachwuchs-)Führungskräftetrainings vermitteln

den Talenten Wissen zu grundlegenden Themen wie z. B. Füh-

rung, Kommunikation, Projektmanagement. Sie sollten als

Baukastensystem gestaltet werden und immer durch weitere

Instrumente ergänzt werden.

Projektarbeit, Jobrotation, Auslandsaufenthalte sind wesent-

liche Personalentwicklungs-Instrumente, mit denen Ihre Ta-

lente weitreichende Erfahrungen in der Praxis erlangen bzw.

weiterentwickeln.

Coachingangebote unterstützen Talente in ihrer Selbstwahr-

nehmung und geben ihnen individuelle berufliche und persön-

liche Orientierung. Bieten Sie diese während der gesamten Be-

schäftigungszeit zumindest auf freiwilliger Ebene an.

Netzwerkbildung und Peer-Coaching sind besonders effektive

Förderinstrumente, weil sie den Erfahrungsaustausch unter

„Gleichgesinnten“ auf einer eher informellen Ebene fördern.

„Management-Kamingespräche“, in denen Ihre Talente z. B.

direkt mit Geschäftsführern oder Vorstandsmitgliedern in unge-

zwungener Atmosphäre zusammenkommen, wertschätzen Ihre

Talente. Sie fördern deren Motivation und führen sehr effektiv

in die (Denk- und Handlungs-)Welt des Managements ein.

Baustein 4: talente binden

Das TM zielt auf einen spürbaren Dauereffekt: die Talentbin-

dung. Schon durch die bloße Tatsache, als „Talent“ zu gel-

ten, werden psychologisch gesehen die adressierten Mitar-

beiter eines TM schnell ans Unternehmen gebunden. Sie sind

dadurch ein wichtiger betrieblicher Akteur und erfahren eine

erhöhte Aufmerksamkeit durch das Unternehmen. Das hält

aber in der Regel leider nicht lange vor! Bindungs- und Moti-

vationsinstrumente sowie monetäre Anreizsysteme sind not-

wendig. Passen Sie diese an die jeweiligen Bedürfnisse der Ta-

lentgenerationen an und bieten Sie sie über die gesamte Be-

schäftigungszeit an. Damit nicht all Ihre Mühe umsonst war

und Ihre Talente nicht nach einer gewissen Zeit Ihr Unterneh-

men - sehr gut qualifiziert - wieder verlassen, haben wir fol-

gende Handlungsempfehlungen für Sie zusammengestellt:

a Zeigen Sie Entwicklungsoptionen und Karriereperspekti-

ven auf!

Binden Sie Ihr TM direkt an die Karrierelaufbahnen im Un-

ternehmen (Führungs-, Fach- und Projektlaufbahn). Über-

tragen Sie den jungen Talenten frühzeitig erste Führungs-

aufgaben (beispielsweise als stellvertretende Teamleitung)

oder herausfordernde Projektaufgaben hinsichtlich einer

Expertenlaufbahn.

a Erarbeiten Sie ein differenziertes und leistungsabhängiges

Gehaltsgefüge!

Mit attraktiven und zielgruppenorientierten Lohnzusatz-

Leistungen drücken Sie die Wertschätzung für Ihre Talente

aus: betriebliche Altersvorsorge, zusätzliche (Kranken-)

Versicherungen, sonstige Vergünstigungen.

a Fördern Sie aktiv eine Work-life-Balance!

Heben Sie die strikte Trennung zwischen Unternehmensin-

teressen und privaten Mitarbeiterbedürfnissen auf, indem

Sie Angebote bereitstellen, die beides in Einklang bringen:

Vertrauensarbeitszeit, Kinderbetreuung, flexible Arbeits-

zeiten und -orte, Auszeiten für persönliche Weiterentwick-

lung, freiberufliche Tätigkeit.

a Bauen Sie ein positives Arbeitgeberimage auf!

Gesellschaftliches Engagement sowie eine moderne Unter-

nehmenskultur sind besonders für die neuen Talentgene-

rationen wichtig. So werden Sie als attraktiver Arbeitgeber

wahrgenommen.

a Und damit Sie alles im Blick haben:

Setzen Sie Ihre konkreten Maßnahmen zielgruppenorien-

tiert in die folgende Matrix ein. So erhalten Sie das grobe

Raster Ihres TM-Konzepts. g

Beispiele für Entwick-lungsprogramme fin-den Sie unter: www.personal-im-fokus.de

q r - c o d e

Matrixvorlage: Planung TM-Bausteine/konkrete Maßnahmen

Baustein Zielgruppe/Ziel Maßnahme/Instrument

Talent- gewinnung

Talentidenti- fizierung

Talent- förderung

Talent- bindung

19    |   5/2013

Page 6: Talentmanagement mit Potenzialförderung

4. KoMMUnIKAtIon:

Informieren Sie Ihre Mitarbeiter über die Einfüh-rung eines TM Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Erarbeitung

einer Kommunikationsstrategie. Ziel sollte dabei

sein, dass jedem Mitarbeiter die Bedeutung Ihrer

TM-Strategie sowie die Vorgehensweise klar sind.

Ihr Kommunikationskonzept sollte folgende Fra-

gen klären: Welche Information (,Was?') wird zu

welchem Zeitpunkt (,Wann?') an welche Mitarbei-

ter (,Wer?') über welchem Kommunikationskanal

(,Wie?') kommuniziert? Greifen Sie hierfür auf Ihre

bewährten innerbetrieblichen Kommunikationsin-

strumente zu: Heften Sie z. B. ein Rundschreiben

an die Gehaltsabrechnung, publizieren Sie einen

Beitrag in der Mitarbeiterzeitung oder im Intranet.

5. UMSEtZUnG Und EVAlUAtIon:

Starten Sie im Kleinen und prüfen Sie Ihre Ergebnisse Beginnen Sie Ihr TM als Pilotprojekt, z. B. bei einer

für Ihren Unternehmenserfolg sehr wichtigen Mit-

arbeitergruppe (z. B. mit den Ärzten im Kranken-

haus, den Ingenieuren in einem Industriebetrieb

oder den Auszubildenden). So sind Verbesserungen

in den Abläufen und den Maßnahmen leichter ein-

zuleiten, bevor die Integration des TM im gesam-

ten Unternehmen erfolgt. Prüfen Sie mithilfe Ih-

res Qualitätsmanagements, was in der Umsetzung

besonders gut läuft und was Sie in Zukunft ver-

bessern wollen. Anhand von Kennzahlen wie der

„Fluktuationsrate von Talenten“ oder der „Höhe

der Nachbesetzung von wichtigen Funktionen aus

eigenen Reihen“ sehen Sie nachweislich, wie er-

folgreich Ihr TM ist. Rollen Sie dann Zug um Zug

das TM auf alle Unternehmensbereiche aus.

Viele Unternehmen nutzen die auf dem Markt befindlichen IT-

Systeme für HR-Prozesse noch sehr wenig. Dabei unterstüt-

zen sie Personaler effizient bei der Umsetzung und Durchfüh-

rung eines TM. Die meisten Software-Angebote können Sie nach

Wunsch nur für Teilaspekte (Bewerbermanagement, Personalent-

wicklung) oder für das komplette TM einsetzen. Je nach Bedarf

stehen Ihnen Office-Produkte oder cloudbasierte Online-Pro-

gramme zur Verfügung. Achten Sie bei der Auswahl auf Folgendes:

1. Die HR-Tools sollten in Ihre bereits vorhandenen HR-Systeme

integrierbar sein (Personalinformationssystem).

2. Opensource Online-Systeme bilden eine kostengünstige und ri-

sikoarme Alternative zu installierten Office-Neuanschaffungen.

i t - to o l s i m f o k u s

Lesetipp:

Die aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungsgesell-

schaft Ernst & Young und ESCP EUROPE „Talent

Management im Mittelstand – mit innovativen

Strategien gegen den Fachkräftemangel“ zum

Downloaden unter: http://bit.ly/108IUAN

2 Die Einführung und Umsetzung eines ganzheitlichen und syste-matischen TM braucht eine schlüssige Gesamtstruktur, die auf einer Personalbedarfsplanung basiert und sich aus verzahnten HR-Einzelmaßnahmen zusammensetzt.

2 Die 4 Hauptbausteine des TM sind die Gewinnung, Identifikation, Förderung und Bindung von Talenten. Die dazugehörigen Maß-nahmen ergeben sich aus der speziellen betrieblichen Ausgangs-situation.

2 Das TM ist ein effektives Instrument, um systematisch bislang „unentdeckte Mitarbeiterstärken“ zu identifizieren und langfris-tig leistungsstarke Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden. Damit stellt das Personalmanagement eine sehr wichtige Grundlage für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bereit.

ko m pa k t

Hier erhalten Sie eine Übersicht der auf dem Markt befindlichen HR-Anbieter: www.personal-im-fokus.de

q r - c o d e

Agenda Mittelstand

Talent Management im Mittelstand – mit innovativen Strategien gegen den Fachkräftemangel

In Kooperation mit:

ti telthema | talentmanagement

21    |   5/2013