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Afrika die Fünfte 10.10.2017 Kirchberg Es geht los! Wir fliegen wieder mit Air Namibia von Frankfurt direkt nach Windhoek. Emanuels Schwester bringt uns wieder nach Bern zur Bahn (Danke Musle), und diese zum Flughafen Frankfurt. Wir müssen nur in Basel umsteigen. Wieder hatten wir ein bange Zeit vor der Abreise. Bei der Untertunnelung des Bahntrasses in der Nähe von Raststatt hatten sich die Geleise der Rheintalbahn abgesenkt. Zwar wurde als Datum der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs der 7. Oktober angegeben. Aber wegen der Philharmonie in Hamburg und besonders dem neuen Berliner Flughafens, hatten wir mit einer mehr oder weniger grossen Verspätung gerechnet, denn das hätte dann ein Umsteigen von der Bahn auf einen Bus und wieder zurück zur Bahn bedeute. Mit Gepäck mühsam und eine unvorhersehbare Verlängerung der Reisezeit. Wir waren sehr erleichtert als wir hörten, dass die Strecke schon am 2. Oktober wieder offen sein würde. Da wir nach dem 10 stündigen Flug nicht noch fast 500km nach Swakopmund fahren wollen, haben wir in der Hauptstadt Namibia ein Zimmer im Windhoek Gardens Guesthouse gebucht. So, der nächste Beitrag wird dann aus Namibia kommen. 11. bis 12.10.2017 Frankfurt - Windhoek – Swakopmund Die Rückkehr nach Namibia ist so richtig misslungen. In Swakopmund hatten wir noch einiges zu erledigen, also blieben wir noch einen Tag auf Gut Richthofen wo auch unser Bus auf uns wartete. Aber fangen wir mal vorne an. Die Bahnfahrt war ohne grosse Ereignisse da wir bei Raststatt nun nicht, wie früher befürchtet, auf einen Bus umsteigen mussten. Zum ersten Mal hatten wir im Zug von Basel bis zum Frankfurter Flughafen Plätze reserviert und nun waren an einigen Wagen die Infotafeln und die Sitzplatznummerierung ausgefallen. Wir

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Afrika die Fünfte10.10.2017 Kirchberg

Es geht los!

Wir fliegen wieder mit Air Namibia von Frankfurt direkt nach Windhoek. Emanuels Schwester bringt uns wieder nach Bern zur Bahn (Danke Musle), und diese zum Flughafen Frankfurt. Wir müssen nur in Basel umsteigen.

Wieder hatten wir ein bange Zeit vor der Abreise. Bei der Untertunnelung des Bahntrasses in der Nähe von Raststatt hatten sich die Geleise der Rheintalbahn abgesenkt. Zwar wurde als Datum der Wiederaufnahme des Bahnverkehrs der 7. Oktober angegeben. Aber wegen der Philharmonie in Hamburg und besonders dem neuen Berliner Flughafens, hatten wir mit einer mehr oder weniger grossen Verspätung gerechnet, denn das hätte dann ein Umsteigen von der Bahn auf einen Bus und wieder zurück zur Bahn bedeute. Mit Gepäck mühsam und eine unvorhersehbare Verlängerung der Reisezeit. Wir waren sehr erleichtert als wir hörten, dass die Strecke schon am 2. Oktober wieder offen sein würde.

Da wir nach dem 10 stündigen Flug nicht noch fast 500km nach Swakopmund fahren wollen, haben wir in der Hauptstadt Namibia ein Zimmer im Windhoek Gardens Guesthouse gebucht.

So, der nächste Beitrag wird dann aus Namibia kommen.

11. bis 12.10.2017 Frankfurt - Windhoek – Swakopmund

Die Rückkehr nach Namibia ist so richtig misslungen. In Swakopmund hatten wir noch einiges zu erledigen, also blieben wir noch einen Tag auf Gut Richthofen wo auch unser Bus auf uns wartete.

Aber fangen wir mal vorne an.

Die Bahnfahrt war ohne grosse Ereignisse da wir bei Raststatt nun nicht, wie früher befürchtet, auf einen Bus umsteigen mussten. Zum ersten Mal hatten wir im Zug von Basel bis zum Frankfurter Flughafen Plätze reserviert und nun waren an einigen Wagen die Infotafeln und die Sitzplatznummerierung ausgefallen. Wir wussten also nicht in welchem Wagen wir sassen und auf welchen Plätzen. Es konnte aber auch keiner kommen und behaupten es seien seine.

Beim Check in Frankfurt wurden wir wieder einmal nach den fehlenden Rückflugtickets gefragt. Mit dem Beantworten dieser Frage sind wir inzwischen aber schon ziemlich routiniert. Nach Rückfrage bei einer Chefin durften wir also doch mitfliegen.

Das Boarding fand ohne Probleme statt, alle Passagiere waren da, hatten ihre Plätze eingenommen und dann warteten wir, und warteten und warteten…….

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Bis uns der Kapitän mitteilte, dass wegen eines Streiks der französischen Fluglotsen unser Flug noch keine Flugerlaubnis über Frankreich bekommen hatte. Die Piloten haben bis zur Schliessung des Flughafens versucht, eine Flugroute zu bekommen. Hat aber leider hat es nicht geklappt. Um 23:00 Uhr schliesst der Frankfurter Flughafen, d.h. es werden keine Flugzeuge mehr abgefertigt. Etwa um Mitternacht wurde uns dann im Flugzeug das Abendessen serviert und dann mussten wir wieder aussteigen.

Die Crew hat versucht Hotelzimmer zu organisieren, aber wegen der Buchmesse waren alle Hotels in und um Frankfurt ausgebucht. Wir mussten schliesslich im Flughafen bleiben. Man hat uns zwar Feldbetten und Decken zur Verfügung gestellt, wir beschlossen aber uns auf den Stühlen im Wartebereich hinzulegen. An Schlaf war da aber nicht zu denken. Es wurde geputzt und auf einer Baustelle innerhalb der Halle wurde gehämmert und gebohrt.

Um sieben Uhr sollten wir wieder beim Gate sein. Alle waren sehr pünktlich, vermutlich mit dem Hintergedanken dass dann auch pünktlich gestartet werden kann. Es wurden uns Wasser und kleine Snacks (Energieriegel) angeboten. Zu dem für 8:00 Uhr versprochenen boarden kam es dann aber erst um neun weil das Catering die notwendige Mahlzeit so kurzfristig nicht bereitstellen konnte. Um neun ging es dann endlich los. Angeblich hatten die Fluglotsen den Streik beendet. Wie auf dem Monitor zu sehen war, flogen wir aber eh über die Schweiz und Italien Richtung Afrika.

Um halb sieben kamen wir schliesslich in Windhoek an. Die Zollkontrolle brachten wir schnell hinter uns weil wir ziemlich weit vorne in der Warteschlange standen. Wir hatten uns diesmal beeilt zur Passkontrolle zu kommen weil seit kurzem eine elektronische Erfassung der Finger-und Handabdrücke und eine Gesichtsaufnahme eingeführt wurde. Deshalb kam es zu Beginn öfter zu einem grossen Chaos bei der Einreise. Zum Glück machten sie aber nur noch eine Portrait-Aufnahme. Das altbekannte Anmeldeformular hatten wir schon im Flugzeug ausgefüllt. Christine war auf die geniale Idee gekommen diesmal „Transit“ statt „Holiday“ anzukreuzen, in der Hoffnung, dass dies eine Frage nach dem Rückflugticket verhindert. Die Beamtin der Passkontrolle fand es ziemlich witzig das „Transit“ und 60 Tage Aufenthalt angegeben war. Wenigstens hatte es aber den erhofften Effekt, dass zum Rückflugticket keine Fragen gestellt wurden.

Im Flughafen wurden wir von Bekannten erwartet, die gerade eine 3 Wochen Tour durch Namibia beendet hatten und am gleichen Abend wieder heim flogen. Geplant war, dass wir uns am Nachmittag in Windhoek treffen, aber es war schön sie doch noch zu sehen, wenn auch nur kurz.

Wir holten den Mietwagen noch ab und dann fuhren wir los nach Windhoek, inzwischen war es schon stockdunkel. Wir versuchen sonst zu vermeiden im dunklen zu fahren. Das Windhoek Gardens Guesthouse fanden wir ohne Probleme, GPS sei Dank. Das vorgesehene Zimmer konnten wir nicht haben, da der Schlüssel nicht aufzufinden war. Das war uns eigentlich egal, denn wir wollten nur noch ins Bett. Leider lag dieses Zimmer an der Strasse, und mit schlafen war da noch eine ganze Weile nichts zu wollen. Auf der Nachbarparzelle befand sich eine Schlosserei und da wurde gefräst und gehämmert bis 11 Uhr. Jedes Mal ratterte das Eingangstor beim auf und zu gehen. Ein Fahrer meinte auch er müsse noch die Hupe betätigen und Kinder tobten sich noch einmal kurz vor dem ins Bett gehen vor unserem Fenster aus. Irgendeinmal kehrte dann doch Ruhe ein, aber um halb sechs wurden wir wieder vom Verkehrslärm geweckt. Etwas mehr Schlaf als die vorherigen zwei Nächte hatten wir aber schon.

Nach dem Frühstück packten wir wieder alles in den Mietwagen und fuhren Richtung Swakopmund. In Okahandia hielten wir noch schnell bei einem Einkaufszentrum, um ein paar Flaschen Wasser zu kaufen. Da waren wir doch erstaunt wie sehr es hier schon weihnachtet. Gleich beim Eingang stand ein geschmückter Weihnachtsbaum.

Aber das war nicht alles, jede Menge Firlefanz, wie Emanuel das nennt, war drum herum dekoriert. Noch zwei Stopps machten wir um Kleinigkeiten zum Essen einzukaufen.

Am Nachmittag kamen wir dann in Swakopmund an, und fuhren dann raus zum Gut Richthofen wo uns Michael empfing. Wir bekamen wie üblich „unsere“ Zweizimmerwohnung.

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13. bis 18.10.2017 Swakopmund

Irgendwie war auch in Swakopmund der Wurm drin und wir kamen mit unseren Erledigungen nicht vorwärts. Da auch noch ein wichtiges Gerät unserer Ausrüstung aus fiel, beschlossen wir unseren Aufenthalt um zwei Tage zu verlängern.

Endlich hatten wieder einmal viel und gut geschlafen. Nachdem wir uns etwas häuslich eingerichtet hatten, fuhren wir los um in Walfis Bay das Cross Board Permit CBP zu holen. Dies bekommt man normalerweise beim Grenzübertritt, es ist aber nur drei Monate gültig. Da wir wegen fehlendem CBP auch schon Schwierigkeiten hatten wollten wir dieses mal eines besorgen. Uns wurde von verschiedenen Seiten gesagt man bekomme es nur an der Grenze und in Windhoek. Die Hauptstadt lag aber nicht auf unserer geplanten Route und weil Walfis Bay nur etwa 30km entfernt lag und den grössten Hafen Namibias hat, gingen wir davon aus, dass das Permit auch da zu bekommen war. Also fuhren wir zum Hafenzoll den wir schon von früher kannten und erkundigten uns nach dem CBP. Die Beamtin schickte uns aber in Richtung Flughafen zur Lastwagen-Wiegestelle. Da gab es aber das auch nicht und man schicket uns zu NATIS (namibisches Strassenverkehrsamt). Emanuel war etwas skeptisch, denn In Windhoek hatte er es früher bei derselben Behörde auch schon versucht, die wollten dort aber auch nichts davon wissen. Dank der guten Weg Erklärung fanden wir NATIS ziemlich schnell. Nur war es an diesem Freitag, den 13. den ganzen Tag geschlossen. Ob die Beamten abergläubisch sind?? Wie wir später erfuhren wären wir eh zu spät gewesen weil freitags ist ab 13 Uhr bereits zu.

Am Wochenende konnten wir nicht mehr viel erledigen, so hatten wir Zeit unsern Bus reisefertig zu machen.Die Nachmittage verbrachten wir auf der Terrasse des Strandhotels und mit Spaziergängen am Meer. Trotz eiskalter 14Grad Wassertemperatur tummelten sich schon einige Leute in den Wellen.

Auf dem Parkplatz des Standhotels waren viele Oldtimer parkiert und es kamen immer noch welche dazu. Sie waren Teilnehmer einer Rallye und hatten hier Gelegenheit kleinere Reparaturen auszuführen und den Inhalt ihrer Kofferräume zu entstauben. Wir konnten viele europäische Kennzeichen ausmachen und sogar zwei Schweizer waren dabei.

Am Montag fuhren wir noch einmal zu NATIS. Tatsächlich bekamen wir das erwünschte Permit und können nun sorglos mit unserem Bus die namibischen Strassen benützen. Lebensmittel für die nächsten Tage mussten wir auch noch einkaufen, denn am Dienstag sollte die Reise beginnen. Vorher mussten wir noch den Mietwagen zu AVIS zurückbringen.

Am Abend schaltete Emanuel unseren Kühlschrank ein und wunderte sich dass das Display 46 Grad anzeigte. So warm war es sicherlich nicht. Als er später noch einmal nachschaute zeigte es noch 37 Grad, aber der Kühlschrank war deutlich kühler und der Kompressor lief immer noch auf vollen Touren. Das Problem hatten wir vor einigen Jahren schon einmal und da musste der Temperaturfühler ausgewechselt werden. Das war wohl nichts mit losfahren am nächsten Tag.

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Am nächsten Morgen fanden wir heraus das Atlatec Kühlschränke repariert. Dort wurde unserer dann auseinander genommen und mit Pressluft vom Staub der letzten drei Jahre befreit. Leider hatte man aber keine Ersatzteile. Sie müssen aus Südafrika auf Vorauskasse bestellt werden. Das könne Wochen dauern bis es da sei, solange wollen wir nicht warten. Aber Emanuel hatte schon eine Idee wie er mit etwas Improvisation, das Problem provisorisch beheben kann.

Am Kühlschrankmöbel hatte er einen grossen PC-Ventilator als zusätzliche Kühlung des Kompressors montiert. Dieser wurde durch einen Thermostat bei ca. 38 Grad eingeschaltet. Diesen Thermoschalter benutzte er nun in dem er den Fühler in den Innenraum des Kühlschrank verlegte. Dann brauchte es noch einige Zeit der Justierung, bis der Regler so eingestellt war, dass die gewünschte Temperatur von ca. 5 Grad erreicht war. Christine wollte auf Nummer sicher gehen, dass es auch funktioniert und wollte darum noch einen Tag länger bleiben. Emanuel hatte den Verdacht, dass dies nur ein Vorwand war, weil sie sich nur schlecht von Swakopmund und dem Meer trennen konnte. Was soll‘s wir haben ja noch Zeit, also machten wir das so.

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19.10.2017 Swakopmund - Rostock-Ritz

Nun war es soweit, wir konnten los fahren, Kühlschrank funktionierte und Nelson wieder voll beladen. Wir verabschiedeten uns von Michael und los ging es Richtung Süden. Ab Walfis Bay ging es langsam, aber beständig aufwärts, was man an Nelsons nachlassender Leistung merkte. Am Anfang ist die Landschaft durch die Wüste Namib ziemlich flach aber wenn man dem Kuiseb Canyon näher kommt wird es recht gebirgig. Dann geht es etwa 150m runter bis zum Flussbett das fast immer trocken liegt, dann wieder gleich viel hoch. Für das letzte Stück brauchte unser Bus dann doch die Unterstützung der Untersetzung.

Wir wollten diesmal auf dem Campingplatz der Rostock-Ritz Lodge übernachten. Über einige Kilometer fuhren wir über ziemlich üble Wellblechpiste, aber am nächsten Tag sollten wir feststellen, dass es noch übler geht. Wir kamen schon am frühen Nachmittag am Ziel an und konnten problemlos einen Platz bekommen. Man sagte uns wir könnten einen der vier Plätz wählen und nahmen die 51, weil er den Toiletten am nächsten lag. Wir hatten es uns schon längst gemütlich gemacht. Da kam ein französisches Paar mit einem Mietwagen und verkündete, am Empfang hätte man ihnen den Platznummer eins zugeteilt. Na, und? Wir standen jetzt schon da und wer zuerst kommt mahlt bekanntlich zuerst. Wir empfahlen ihnen doch einfach einen der drei noch freien Plätze zu nehmen, die alle gleich ausgestattet sind. Die Dame war scheinbar nicht sehr “amused“ wie die Queen zu sagen pflegen würde. Sie grüsste uns jedenfalls danach nicht mehr. Er war noch ganz umgänglich. Später kam noch ein weiteres Fahrzeug mit südafrikanischer Nummer, aber die wollten uns den Platz nicht streitig machen. Der Campingplatz war für unseren Geschmack mit N$ 150/Person etwas überteuert aber dies ist eine von Touristen viel besuchte Region und Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

20.10.2017 Rostock-Ritz - Tsauchap

Am Morgen gingen wir es gemütlich an, denn für diesen Tag waren nur etwa 100 Kilometer Piste geplant. Emanuel hat den Campingplatz Buellsport zum Übernachten vorgeschlagen. Da waren wir auch noch nie. In Solitaire machten wir einen Zwischenhalt um zu tanken und den obligaten “Apple Crumble“ Kuchen zu kaufen. Von hier an war die Piste in einem sehr guten Zustand so dass wir gut voran kamen. Um Fotos zu machen hielten wir einige Male an, denn die Landschaft war immer wieder beeindruckend. Als wir so um zwölf an unserm eigentlich Ziel ankamen, machte die Anlage der Buellsport Lodge auf uns keinen einladenden Eindruck. Wir beschlossen Richtung Sesriem weiter zu fahren. Dazu mussten wir C14 verlassen und auf die D854. Da wussten wir dass die Steigerung von Wellblechpiste eine Buckelpiste ist. Zeitweise kamen wir nur mit 20km/h vorwärts und mit 50km/h waren wir schon recht zufrieden. Schliesslich kam wir bei der Tsauchab Lodge an, wo wir nach einem Campingplatz fragten. Der Weg zur Rezeption war gesäumt von Iron-Work- Art. Diese Art von Kunst gibt es auch bei uns, aber das hier war für uns doch ziemlich einmalig. Es war hier mit N$ 350 noch ein wenig teurer aber hier hatten wir unser eigenes Bad und alles war gepflegt und sauber. Das Bad war sehr originell mitten zwischen drei Wildfeigenbäume gebaut, wobei die Baumstämme im Innern mit einbezogen waren. Am späten Nachmittag kam ein Angestellter der Lodge, brachte Holz und feuerte den Donky an. Da es hier keinen Strom gab, wurden rechts und links vom Eingang zur Toilette und beim Spülbecken Kerzen angezündet. Zusammen mit dem grandiosen Sternenhimmel war das eine sehr romantische Beleuchtung.

21.10.2017 Tsauchap – Duwisib-Castle

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Jeden Tag ist im Verlauf des Vormittags der Wind aus Südwest aufgekommen. In dieser Nacht fing es so gegen vier Uhr herum an heftig aus Nordost zu blasen. Beim Frühstück wurden das Essen, das Trinken und wir mit Sand paniert.

Von der Tsauchab Lodge fuhren wir nach Sesriem und wollten von dort zu den roten Dünen des Sosusvlei. Das restliche Stück der D854 war nicht mehr so schlimm wie der gestrige Teil. Nur noch Wellblech, und das auch nur teilweise. Mit Rückenwind kamen wir recht gut vorwärts. Als wir dann auf die C19 abbogen musste sich Nelson ganz schön gegen den Wind stemmen, der von vorne rechts kam. Emanuel musste mit dem Lenkrad die ganze Zeit dagegen halten, was sehr anstrengen war.

In Seriem tobte ein Windsturm das der Sand nur so durch die Gegend flog. Über den Dünen konnten wir eine rote Wolke sehen. Es war erst elf Uhr und zu den Dünen zu fahren machte keinen Sinn. Wir bedauerten die Bus- Touristen, die den gebuchten Ausflug zu den Dünen nun vermummt antreten mussten. Dazu hatten wir keine Lust und beschlossen weiter nach Duwisib-Castle zu fahren. Trotz Wind genossen wir die Fahrt auf der C27 durch die Namibwüste.

Beim Duwisib-Castle Restcamp, vor der Reception konnte Emanuel die Fahrertüre weder von innen noch von aussen öffnen. So kletterte er eben über den Beifahrersitz nach draussen. Und natürlich sassen da Gäste auf der Terrasse und hatten was zum gucken. Auf den Schüttelpisten hatten sich die Schrauben der Türverriegelung gelöst. Zum Glück bekamen wir auch noch einen Campingplatz.

Der Platz war ziemlich stark belegt, unter anderem durch einen ROTEL Bus mit Anhänger. Das sind diese roten rollenden Hotels, wo die Gäste wie in Schubladen einen Schlafplatz im Anhänger haben. Darin befanden sich etwa zwei Dutzend Leute. Bus, Anhänger und Tische wurden so aufgestellt dass man sich noch knapp an den Fahrzeugen vorbeidrücken konnte um zur Toilette zu gelangen. Der Weg durch den Campingplatz war nicht mehr befahrbar. Obschon nur je zwei Toiletten und zwei Duschen zur Verfügung standen gab es kein Gedränge. Da die Reisenden alles ältere Semester waren gab es auch keinen Lärm.

22.10.2017 Duwisib-Castle – Aus

Weiter ging’s auf Piste. Seit kurz hinter Walvis Bay fuhren wir nicht mehr auf Teerstrasse. Auf den ersten 120km begegneten wir nur vier Autos. Am Samstag hat es halt weniger Verkehr, dachten wir. Aber dafür konnten wir die beeindruckende Landschaft der C27 und auch später auf der C13 bestaunen.

Wenige Kilometer bevor wir die geteerte B4 erreichten standen drei Fahrzeuge auf der Piste und mehrere Leute liefen etwas planlos herum. Ein Renault Duster hatte sich offenbar überschlagen. Das Dach war ziemlich eingedrückt und das ganze Fahrzeug sah etwas unförmig aus. Wir hielten an um zu fragen ob wir helfen könnten. Konnten wir aber nicht und so fuhren wir weiter.

In Aus wollten wir tanken und am Geldautomat Namibia-Dollars holen. Der Laden, in dem der einzige Notenspeier steht, war aber zu unserem Erstaunen zu. Der Tankwart erklärte uns die Besitzer seien in der Kirche. Kirche, am Samstag? Aber es war halt Sonntag und da geht man hier zum Gottesdienst. Zum Tanken hatten wir zum Glück noch genug Bares, denn Kreditkarten werden hier nicht akzeptiert. Wir fuhren noch die wenigen Kilometer bis nach Klein Aus Vista um einen Campingplatz zu bekommen. Leider war der aber bereits ausgebucht. Also wieder zurück nach Aus, denn dort gab es noch das Heaven Rest Camp und das Hotel Bahnhof. Denn es war Zeit für Kaffee und Kuchen. Allerdings entschieden wir uns ausnahmsweise für Toasted Sandwiches. Hier trafen wir dann das holländische Paar, das sich um die Verunfallten des Dusters gekümmert hatte. Von ihnen erfuhren wir das die Beiden viel Glück hatten, denn nach dem sich der Wagen viermal überschlagen hatte, sind sie ohne offenkundige Verletzungen aus dem Wagen gestiegen. Die Holländer brachten

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sie in die kleine Klinik im Ort, wo sie untersucht wurden. Allerdings können sich die Symptome eines Schleudertraumas auch erst später bemerkbar machen.

Leider kommen solche Unfälle auf Pisten mit unerfahrenen Touristen immer wieder vor. Wenn man bei überhöhter Geschwindigkeit in weichen Sand gerät wird man oft in eine unerwünschte Richtung gezogen. Oft geraten die Fahrer in Panik und versuchen zu heftig zu korrigieren. Wenn dann die zu stark eingeschlagenen Räder wieder Griff auf der Schotterpiste haben, überschlägt sich der Wagen. Viele Europäer meinen, sie seien durch Schnee und Eis auf solche Situationen vorbereitet. Bei tiefem Sand rutscht man aber nicht, es zieht einen.

Nach der Kirche bekamen wir einen Platz im Heaven Rest Camp – was für ein grossartiger Name für einen etwas heruntergekommenen Platz direkt an der Durchgangsstrasse. Aber es gab Wasser und Toiletten und ein Hundegebell- Konzert die halbe Nacht für N$ 170.

23.10.2017 Aus – Lüderitz

Gegen Morgen wurde es ziemlich unruhig. Anscheinend war das auch der Sammelplatz der Taxigäste.

Wir standen nicht sehr früh auf denn heute wollten wir zum nur 120km entfernten Lüderitz fahren. Dies war eine Fahrt auf Teerstrasse, aber Staub hatten wir dann später noch genug. Die meiste Zeit fuhren wir durch weite, trockne Ebenen die sich leicht zum Atlantik hinunter neigt. Erst kurz vor Lüderitz sahen wir dann die Wanderdünen die immer wieder bis auf die Strasse kommen. Man bemüht sich mit dem Bagger diese immer wieder zurück zu schieben.

Unterwegs wurde es an diesem Tag nie so richtig heiss und je näher wir zur Küste kamen kühlte es noch mehr ab und auch im Ort wehte eine sehr steife Brise. Eigentlich wollten wir hier nicht campieren. Im Nest Hotel bekamen wir leider kein Zimmer, aber dafür beim B&B Zur Waterkant. Hier waren wir vor vier Jahren schon und die damaligen Besitzer, wollten uns das Gästehaus verkaufen. Die beiden Hamburger waren schon ziemlich alt und gesundheitlich nicht mehr die fittesten. Jetzt führt Charlotte das Etablissement. Sie hat uns auch gleich angeboten im Nest Hotel einen Tisch fürs Abendessen zu reservieren, was wir gerne annahmen. Wir haben uns auch diesmal da wohl gefühlt.

Wir schauten uns den Campingplatz auf Shark Island mal an. Wir stellten fest dass eine Übernachtung im B&B eine vernünftige Wahl war. Man konnte da kaum Aufrecht stehen denn trotz grossen Felsenbrocken gab es kaum einen weniger windigen, geschweige denn windfreien Platz.

Dann kurvten wir noch ein wenig durch den gesichtsträchtigen Ort. Es war ja der erste der deutschen Kolonie Südwestafrika. Gegründet durch einen Kaufmann der hier Handel betrieb. Später wurde dann bei Kolmannskuppe der erste Diamant gefunden, was zu einem grossen Run nach den Edelsteinen führte. Heute ist Kolmannskuppe eine Geisterstadt, die es sich lohnt zu besuchen. Da wir das aber schon bei einem früheren Besuch gemacht haben liessen wir das diesmal aus. Ein riesiges Gebiet an er Küste entlang, von hier bis an die Südafrikanischen Grenze ist noch heute Sperrgebiet, hier wird auch noch nach Diamanten gegraben.

Wir hatten noch genügen Zeit zum Diaz Point zu fahren wo der portugiesische Seefahrer und Weltenentdecker Bartolomeo Diaz Anno da zumal, ein Kreuz aufstellen liess. Das Original haben sich übrigens die Südafrikaner unter den Nagel gerissen, heute steht hier nur eine Kopie. Dann fuhren wir zur Grossen Bucht, machten aber immer wieder kurze Abstecher zu kleinen Buchten. Hier fuhren wir wieder nur auf Pisten, also doch noch Staub im Nelson und der Wind blies immer noch ziemlich stark.

Das Nachtessen im Nest Hotel war ausgezeichnet und das hat sich offensichtlich herum gesprochen. Es war rappelvoll.

24.10.2017 Lüderitz – Klein Aus Vista

Nach einem ausgiebigen Frühstück, verabschiedeten wir uns von unserer Gastgeberin. Einkaufen und tanken mussten wir noch und dann machten wir uns auf nach Aus. Unterwegs hielten wir noch bei Kolmannskop an, machten aber nur von aussen ein Foto und fuhren weiter. Einen zweiten Stopp machten wir noch bei einem Gebäude, möglicherweise einem alten Bahnwärterhäuschen. Dieses war Christine schon bei der Hinfahrt aufgefallen. Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte…..

Die 120km bis Aus hatten wir bald einmal hinter uns gebracht, aber kurz vor dem Ort fuhre wir ab zur Klein Aus Vista Lodge und fragten nach einem Zeltplatz. Diesmal hatten wir Glück und bekamen noch einen Platz. Dort stellten wir nur unseren Tisch und die Stühle auf und fuhren zum Hotel Bahnhof, diesmal aber für Kaffee und Kuchen. Als wir wieder auf dem Camping ankamen waren wir immer noch die einzigen, aber so nach und nach füllte sich der ganze Platz. Am Abend, als wir schon im Bett wurde dann noch der neunte und letzte Platz belegt.

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Vorher sassen wir aber gemütlich nach dem Nachtessen unter einer Akazie an unserem Lagerfeuer. Mit der Zeit wurde es aber ungemütlich weil irgendwelche Viecher uns an den Beinen oder im Nacken herum krabbelten. Mit der Zeit fanden wir heraus, dass viele kleine Raupen vom Baum vielen.

Ansonsten verbrachten wir eine ruhige Nacht und am Morgen schien die Sonne an unser „Pennhouse“, so das uns die Wärme aus dem Bett trieb.

25.10.2017 Klein Aus Vista – Quivertree Forest Rest Camp

Wir fuhren weiter nach Osten. Hinter Keetmanshoop bogen wir ab zum Mesosaurus Farm Campsite. Dort war aber niemand am Empfang, nur ein paar Gäste warteten da, auf wen oder was auch immer. Da es gerade die so genannte „Farmerzeit“ (Siesta) war machten wir eine Erkundungsfahrt auf dem Gelände. Auf dem Weg, der laut Beschilderung zum Bush Camp führen sollte, waren zwei geschlossene Gatter. Aber nicht einmal das „No Entry“ Schild hielt uns davon ab weiterzufahren. Nach 3km üblem Feldweg kamen wir an. Die Plätze waren schon eher Bush Camp mässig, aber es hatte wenigstens rudimentäre Toiletten und Duschen. Aber irgendwie machte uns das nicht so richtig an.

Also fuhren wir wieder ein Stück Richtung Keetmanshop zurück und fragten beim Quivertree Forest Camp nach einem Platz. Da waren wir schon, aber dass es da so teuer war, daran konnten wir uns nicht erinnern. Im Preis von N$ 450 ist die Fütterung von einem Gepard und der Besuch des Giants Playgrounds inbegriffen. Beides haben wir schon gesehen und verzichteten drauf, was aber ohne Einfluss auf den Preis blieb. Dafür machten wir im namengebenden Köcherbaumwald noch einige Bilder.

26.10.2017 Quivertree Forest Rest Camp – Canyon Roadhouse

Am Morgen war es ziemlich kühl, es scheint im Moment einen Tag heiss und einen Tag kalt zu sein. Nur eines bleibt gleich der Wind, und der bläst meistens ziemlich stark. Auch während ich dies schreibe staubt der Laptop ein.

In Keetmanshoop werden Proviant, Benzin und Telefonguthaben aufgestockt und weiter geht es. Zuerst ein Stück zurück auf der B4 Richtung Westen und dann auf die C12 südwärts. Unterwegs hielten wir dann noch bei einem Bauernhof Stall (so angeschrieben), wo uns eine lustige Frau begrüsste und nach unseren Wünschen fragte. Leider konnten wir zwei Kudu Pies, die auf einer Tafel angeboten wurden, nicht bekommen. Sie bäckt nicht mehr jeden Tag, sagte sie, aber Droewors hatte sie auf Lager. Vor dem Laden ragten aus einem zugeschütteten Brunnen zwei behoste Beine raus, sie erklärte uns das sei ihr Ex. Auf der Canyon Farm gibt es noch einen witzigen Campingplatz, aber da hielten wir uns nicht lange auf.

Im Canyon Roadhouse bekamen wir einen Platz und richten uns dort ein. Zum Nachtessen gingen wir ins Restaurant wo wir wie immer sehr gut assen. Internet war hier zwar vorhanden, aber funktionierte wie üblich nicht. Mit der Kreditkarte unser Nachtessen bezahlen ging auch nicht. Wir können das morgen erledigen, wurde uns gesagt.

27.10.2017 Canyon Roadhouse – Ai-Ais

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Frühstücken, zusammenpacken, Nachtessen bezahlen und weg waren wir. Unser Tagesziel war Ai-Ais aber zuerst machten wir einen Abstecher zum Fishriver Canyon. Schon unterwegs war eine grosse Staubwolke am Horizont zu sehen. Es sah nach Sandsturm aus. Am Canyon war die Sicht etwas getrübt aber ein paar gute Fotos konnten wir trotzdem machen.

Wir machten noch einen kleinen Umweg über die Fishriver Canyon Lodge. Da hatten wir vor mehr als zehn Jahren mal ein paar Tage verbracht. Hier hat sich einiges geändert. Internet funktionierte hier auch nicht, aber man versicherte uns im Canyon Village sollte es gehen. Wir fuhren also dorthin und konnten tatsächlich wieder einmal ins Netz.

In Ai-Ais war es dann deutlich wärmer als oben am Rand des zweitgrössten Canyons der Welt. Aber auch hier blies der Wind und Staub bekamen wir mehr als genug ab. Wir richteten uns ein, Emanuel quatschte noch mit den Nachbaren, die wir nun schon ein paar Tage hinter einander sahen. Dann machten wir uns auf zum Warmwasser-Pool. Wir blieben im etwa 30 Grad warmen Wasser, bis die Sonne hinter dem Berg unter ging.

Die Luft war auch noch am Abend angenehm war, dass wir den Abend ohne Jacken verbringen konnten.

28.10.2017 Ai-Ais - Oranjemund

An diesem Tag kam es wieder einmal ganz anders als wir vorgesehen hatten. Eigentlich wollten wir auf der namibischen Seite am Orangeriver entlang fahren und ein letztes Mal in Namibia übernachten. Als wir aber zum Fluss kamen sahen wir, dass die Strasse nur ein kurzes Stück am Ufer entlang führt. Da entschlossen wir uns kurzerhand flussabwärts zu fahren und in Oranjemund am Atlantik zu bleiben. Auf dieser Strecke konnten wir den Fluss etwas öfter sehen aber auch die Landschaft ist mehr geprägt von Wasser, die Vegetation ist grüner. Die Strasse ist ziemlich kurvenreich und manchmal auch eng.

Ein Teilstück war mit 30km/h ausgeschildert und in einer Kurve stand ein Pickup mit kaputter Frontscheibe und eingedrücktem Dach. Als wir vorbei fuhren, hörten wir die Hupe des Unfallwagens. Emanuel stoppte und setzte ein Stück zurück, da stieg ein junger Mann aus dem Wagen und bat um Wasser. Sonst ginge es ihm gut und Hilfe sei schon auf dem Weg. Den Touristen wird immer wieder gesagt, dass sie genügend Wasser mitführen sollen für den Fall einer Panne. Wir wussten aber nicht dass das Wasser vor allem für die Einheimischen gedacht ist. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass wir damit aushelfen mussten. Die Piste war weiterhin kurvig und führte über Steigungen, die Nelson nur im Kriechgang schaffte.

Plötzlich mündete die Piste in eine Asphaltstrasse die zum nördlich gelegenen Rosh Pinah führte. Da wurde noch einmal getankt und die Reifen wieder voll aufgepumpt. Seit dem wir auf Piste mit etwas abgesenktem Reifendruck fahren hatten wir auch keinen Platten mehr. Nun fuhren wir bis auf weiteres wieder befestigte Strassen. Um zu unserem Tagesziel zu kommen, mussten wir uns nach wenigen Kilometern bei einer Kontrollstell registrieren, denn die Strasse führte durch das so genannte Sperrgebiet. Hier gibt es Diamanten und in der Wüste herumwandern ist strengstens verboten. Die Strasse ist erst seit etwa einem Monat durchgängig geteert und eröffnet. Früher durfte sie nur von Minenfahrzeugen benutzt werden. Auch der Ort Oranjemund war nur mit einem Permit zu erreichen. Kurz davor wurden wir wieder registriert. Auf dem GPS hatten wir einen Campingplatz gefunden, aber der stellte sich als Picknick-Platz am Meer heraus. Da es auch noch Freitagnachmittag war und Wochenendpartys bereits in Gang, wollten wir uns doch lieber ein B&B suchen. Oranjemund ist ausser Minenstadt auch Stadt der Oryx, als wir durch den Ort fuhren sahen wir überall grasende und herum laufende Oryx.

f dem GPS gab es nur zwei B&B. Bei Tom‘s Cabin landeten wir zu erst. Jimmy, der Betreiber bot uns auch das einzige Zimmer an das er noch zur Verfügung hatte. Vier waren schon vermietet und eines wurde gerade renoviert. Wir hätten es auch genommen, aber Jimmy bot uns auch an auf dem Parkplatz vor dem Haus in unserm Bus zu übernachten, das Badezimmer im Haus benutzen und bei ihm zu frühstücken. Wir hielten das für eine gute Idee und dieses Arrangement sollte uns 180 Rand kosten. Da waren wir sofort dabei.

Die männlichen Gäste, alle schon etwas älter, hatten mit dem Minengeschäft zu tun und waren viel im südlichen Afrika unterwegs. Die einzige Frau stellte sich mit „Inke from Amsterdam“ vor und machte eine Dokumentation zur Minenstadt. Interessante Leute.

Jimmy eskortierte uns noch ins Ortszentrum um uns ein neu eröffnetes Restaurant zu zeigen. Da assen wir dann später sehr gut und die junge Bedienung war einfach goldig. Am Anfang waren wir die einzigen Gäste und sie hatte Zeit mit uns zu reden.

29.10.2017 Oranjemund – Pofadder

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An diesem Tag passierten wir die Grenze von Namibia nach Südafrika. Es war Sonntagmorgen und wir die einzigen weit und breit. Dem Zollbeamten war es auch langweilig, aber er meinte dass sich das etwas später ändern würde, in Oranjemund sind Sonntagvormittag die Läden offen und nach der Kirche kommen die Shopper aus Südafrika. Als wir aus dem namibischen Zollbüro kamen, fragte uns ein junger Mann nach dem Cross Border Permit. Emanuel dachte schon wir hätten das teure Dokument umsonst gekauft, nun war er aber froh, dass wir den Aufwand betrieben haben es in Walfis Bay zu bekommen. Auch auf der südafrikanischen Seite lief alles reibungslos.

Die Strasse nach Port Nolloth verlief zwar parallel zur Küste aber ziemlich weit vom Meer. Trotzdem war die Temperatur hier eher kühl. Auch hier sahen wir noch zwei Minen. Im Ort selber hielten wir uns nicht weiter auf und fuhren wieder landeinwärts, um auf fast 1‘000 Meter über Meer um Springbock zu erreichen. Da deckten wir uns unter anderem wieder mit Wasser ein, man weiss ja nicht wem wir noch aus der Patsche helfen müssen. Tanken mussten wir noch nicht wir hatten ja in Rosh Pinah unsere Tanks gefüllt weil Benzin in Namibia günstiger ist.

Die Strecke führte durch das ziemlich Flache Karoo Gebiet. Wie auch schon zwischen Port Nolloth und Springbock blies uns heute ein heisser Nordost Wind schräg von vorne entgegen. In unserem mexikanisch klimatisierten Bus, stieg die Temperatur auf 37 Grad an, stellt euch vor wie heiss es hier im Hochsommer- Dezember und Januar ist.

In Pofadder wollten wir auf einem der beiden im GPS geführten Campingplätze stehen. Vor Ort gab es aber nur noch einen und da war niemand zu sehen. Über das Telefon das wir aber noch mit der südafrikanischen SIM-Karte bestücken mussten, weckten wir um drei James aus dem Mittagsschlaf. Er händigte uns den Schlüssel für das Bad aus und wir konnten uns einrichten. Etwas später erhielten wir Besuch von Francine, die mit ihrem Mann hier in einer kleinen Wohnung wohnt. Ihre Tochter war als Au Pair in Zürich bei einer südafrikanisch- schweizerischen Familie, wo es ihr aber gar nicht gut ging. Sie hat uns noch lange mit Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Familie unterhalten.

Der Abend war warm und in unserem „Pennhouse“ konnten wir auch nicht so richtig einschlafen. Im Norden waren den ganzen Abend Blitze zu sehen, aber hier fielen nur ganz wenige Tropfen. Die Nacht war, so mitten in einem Ort, auch recht unruhig. Viele streunende und vor allem bellende Hunde und laute Leute trugen auch nicht gerade zu einer angenehmen Nachtruhe bei.

30.10. – 2. 11.2017 Pofadder – Tkabies

In Pofadder mussten wir nun doch noch tanken da der Haupttank ziemlich leer war und der zusätzliche knapp halbvoll. Der Liter Benzin war hier etwa 20 Rappen teurer als in Namibia.

Da wir nach all den Staubpisten unseren Nelson innen und aussen putzen wollten, fuhren wir auf die Tkabies Rosinenfarm. Hier gibt es einen Camping mit nur vier Plätzen, Gras, viel gutem Wasser, also ideal um das Auto ganz auszuräumen und gründlich sauber zu machen. Wir versuchten schon am Vorabend anzurufen, aber keiner nahm das Telefon ab. Am Morgen noch einen Versuch und da teilte uns eine Angestellte in Afrikaans mit, dass offen sei. Wir wollten in Upington einkaufen und da wir dabei an Tkabies vorbei fuhren, hielten wir dort schnell an und bestätigten noch unsere Absicht. Wir wollten einfach sicher gehen hier ein paar Tage stehen zu können.

Auch hier war es warm und windig und am Abend konnten wir weit weg auch ein Gewitterleuchten sehen. Der Regen blieb aber auch hier aus.

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Am nächsten Tag war dann Grossputz bei Sommerhitze angesagt. Wir haben geschwitzt und dieses Mal das Wasser für uns gebraucht, in rauen Mengen. Wir konnten gar nicht so schnell nachschütten wie wir Durst hatten.

Eine weisse Katze kam uns immer wieder besuchen und bettelte uns miauend an. An diesem Tag schaute sie in unseren kleinen, faltbaren Wasserkessel, konnte aber die begehrte Flüssigkeit nicht erreichen. Also füllten wir ihn noch mehr auf und sie trank und trank und trank. Wir dachten sie hört gar nicht mehr auf. Da die Katze sehr mager war erbarmten wir uns ihrer und so erhielt sie jeweils am Abend etwas von unserm Essen ab.

Zwischendurch mussten wir auch mal in Upington einkaufen. Da sahen wir auf dem Weg dorthin, eine helles , seltsames Objekt am Horizont. Ist es ein UFO oder eine startende Rakete? Wir hielten an einer Stelle an, wo auf beiden Seiten der strahlenden Erscheinung riesige Satelitenantenne zu sehen waren.

Nein, es gibt der der Region keine südafrikanische Area 51!

Es ist eine Solaranlage welche gespiegeltes Licht einfängt und Wasserdampf zur Stromproduktion liefert. Mehr Infos findet man HIER.

Als wir dann weiterfuhren holten wir einen uralten Bus ein der noch langsamer als wir war. Kurz nach dem Überholmanöver fiel plötzlich der Motor aus. Wir hielten am Strassenrand an und mussten nicht lange rätseln, der Benzintank war leer. Wir hatten Glück dass es nicht während des Überholens passierte. Der Zusatztank war wie meistens halbvoll, aber wir mussten warten bis etwas Sprit von einem Tank zum anderen gepumpt war. Dann lange mit dem Anlasser orgeln bis der Vergaser wieder Nachschub hatte.

Auf diesem Camping Platz waren wir übrigens die ganze Zeit die einzigen Gäste

03.11.2017 Tkabies – Calvinia

An diesem Tag hatten wir eine uns noch unbekannte Strecke zu fahren. Das Ziel war in Etappen auf der R27 von Keimoes zur N7 zu gelangen. Wir wollten eigentlich keine allzu lange Strecke fahren, konnten aber auf dem GPS nur einen Campingplatz ausmachen der auf der Strecke lag. Die Landschaft war wieder ziemlich eintönig, Christine meinte sogar das seien die langweiligsten Kilometer gewesen, die wir je gefahren sind. Karoo halt. Nur hie und da gab einen Streifen mit dem typischen, roten Kalahari-Sand. Kurz vor Brandvlei und nach 210 km, sahen wir unweit von der Strasse den Campingplatz. Nur Sand und kaum Schatten. Da es noch nicht einmal Mittag war beschlossen wir weiterzufahren. Was sollten wir da den ganzen Nachmittag machen? In Brandvlei füllten wir nochmal den Haupttank da es bis Calvinia noch 160km waren. Eine Panne wie am Vortag brauchten wir nicht schon wieder.

War es am Vormittag noch ziemlich heiss, blies am Nachmittag plötzlich ein immer kühler werdender Wind durch das offene Fenster. Die Temperatur im Bus fiel innert kurzer Zeit um fast 10 Grad. Ja, das ist jammern auf hohem Niveau, aber da kommen einem 25 Grad doch schon ziemlich kühl vor. Bis kurz vor Calvinia blieb die Landschaft eher eintönig, dann brachten die Hantam Berge etwas Abwechslung.

Wir bekamen auf dem Kleinplaasie Camping einen Platz. Ein Paar aus Frankreich war noch da. Von unseren Fast- Lieblingsvögeln wohnten auch einige hier und machten auf Pfauenart einen Heidenkrach.

Der Abend war so kühl dass wir wieder lange Hosen und Faserpelz anziehen mussten, brrrr.

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4.11.2017 Calvinia – Marcuskraal

Die Nacht war sehr frisch. Christine war drauf und dran aufzustehen und eine Wolldecke auszugraben. Nur der Gedanke an die eiskalte Leiter hielt sie dann davon ab. Aber wenigstens gaben die Pfaue ruhe. Bei Sonnenaufgang wurden sie aber wieder lebendig.

Wir waren froh diesen kalten Platz verlassen zu können und fuhren auf der R27 weiter. Es ging stetig bergauf und der Wind war auch keine Hilfe. Beim nächsten Ort- Nieuwoudtville- wollten wir nicht einfach vorbei fahren. Wir bogen in die Hauptstrasse ab und fuhren einmal durch das Dorf. Dabei entdeckte Christine ein interessantes Haus.

Falls jemand für ein paar Tage Premierminister von Nieuwoudtville sein möchte, bitte schön, die Residenz steht zur Verfügung. Etwas später wurden wir vom Van Rhyns Pass überrascht. Wir hatten wegen dem sanften Anstieg nicht bemerkt, dass wir uns auf 820 Meter über Meer befanden und es von hier plötzlich auf etwa 5 Km Strasse auf 280 Meter runter ging. Das bescherte uns eine tolle Aussicht auf die Ebene.

Gut dass Nelson nicht umgekehrt über den Pass musste, da hätte auch Rückenwind nicht geholfen.

Auf dem Weg nach Clanwilliam fuhren wir an Rondeberg vorbei, das ja sonst immer für ein paar Tage gut war. Von oben konnten wir gut sehen, dass im See sehr wenig Wasser war. Auch an der Staumauer des Clanwilliam- Dam‘s kam kein Wasser. Da wir auf dem nächsten Stellplatz etwas länger bleiben wollten, kauften wir in Clanwilliam ein. Den Campingplatz von Marcuskraal hatten wir uns bei unserem letzten Aufenthalt in der Region angeschaut und er hatte uns gefallen. Alle Plätze auf Gras, einen schönen grossen Pool und mitten in einer Zitrusfarm gelegen. Das bescherte uns je nach Wind den Duft von Orangenblüten.

Auf dem Platz neben uns waren zwei junge Familien mit Wohnwagen. Sie begrüssten uns mit dem Hinweis dass sie 6 Kinder dabei hatten. Bah, uns als 5fache Eltern, X-fache Grosseltern und mehrfache Urgrosseltern konnten sie damit nicht erschrecken. Die Kinder waren übrigens gar nicht wild. Sonst waren da noch drei ältere Südafrikaner, der Rest der etwa 12 Plätze war frei.

05. bis 08.2017 Marcuskraal

Am Sonntagnachmittag packten die Südafrikaner alles wieder zusammen. Wie es hier üblich ist geht man in der Saison für das Wochenende auf den Campingplatz. Wir dachten schon wir wären wieder die Einzigen am Platz, aber später kam

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dann ein Bus der Firma „Nomad“ mit etwa 30 Schweizer und Deutschen Touristen. Sie machten eine Rundreise von Kapstadt über Etosha nach Victoria Falls in nicht ganz drei Wochen! Sie waren keine Camper, sondern übernachteten in den Chalets, die es hier auch gibt.

Wenige Stunden nach dem der Nomad-Bus, kam schon der nächste. Dieses mal, aber alles junge Holländer. Sie stellten Zelte auf und es war viel Betrieb. Am Nachmittag gingen die meisten auf eine Wandertour und kamen ziemlich geschafft zurück. Kein Wunder bei der Wärme. Abends um etwa halb elf war es dann wieder ruhig und um sechs Uhr morgens packten sie schon wieder alles zusammen. Sie waren dann auch schon weg bevor wir aufstanden. Wenn das jemand interessiert HIER gibt es Infos über Nomad.

Die vorletzte Nacht waren wir ganz alleine auf dem Platz. Dafür hatten wir den Pool an diesem und am nächsten Tag auch für uns ganz alleine. Zwei grosse Hunde machten immer wieder die Runde und schauten ob es bei uns etwas zu fressen gab. Man sollte sie aber nicht füttern, so steht es auf den Campingregeln geschrieben und auch dass sie auf Diät wären.

09. bis 11.11.2017 Marcuskraal – Mountain Breeze

Bei Zusammenpacken kam das Aufstelldach ungewöhnlich schnell herunter. Normalerweise muss Emanuel es herunter ziehen. Er fand das seltsam, machte sich aber keine weiteren Gedanken darüber.

Weiter ging‘s Richtung Süden. Dabei war wieder einmal der Pickenierskloofpass zu überqueren. Nelson schaffte den Aufstieg langsam aber ohne Schwierigkeiten. Hinunter musste er sogar gebremst werden, denn da war neben den engen Kurven auch noch eine lange Baustelle.

In Stellebosch kauften wir in unserem Lieblings SPAR De Boord ein. Hier gibt es auch einige Produkte welche es in andern Filialen nicht gibt. Zum Bespiel Maccadamianüsse in grossen Beuteln, Cote d’Ore Schokolade und andere Leckereien wie Christstollen und Lebkuchen.

Im Mountain Breeze wurde Emanuel mit „Hello Mister Berger“ empfangen. Ja, auch hier waren wir schon oft, aber dass man sich nicht nur an unseren Bus, sondern auch an den Namen erinnert ist schon eher selten. Plätze hatte es noch genug und wir konnten uns einen aussuchen. Als Emanuel das Dach öffnen wollte ging das extrem schwer. Da war etwas mit den Gasdruckfedern faul. Gasdruckfedern kennt man auch aus den modernen Bürostühlen, damit kann man die Höhe einstellen. Bei unserem Dach sind sie als Hilfe um das Gewicht auszugleichen. Jetzt war es nur mit enormem Kraftaufwand zu heben. Um das Gewicht etwas zu verringern nahmen wir später das hintere Ersatzrad herunter. So ging es ein wenig leichter- aber immer noch schwer genug.

Am Sonntag startete Emanuel im südafrikanischen Overland-Forum eine Umfrage, um heraus zu finden wie das Teil auf Englisch heisst und wo man so etwas in der Umgebung von Kapstadt bekommt. Wie immer bekamen wir hier schnell Antworten, welche uns weiter halfen.

Von hier aus machten wir dann am nächsten Tag einen Ausflug zur Dellheim Weinfarm, wo wir etwas Wein kauften. Auch Kaffee und Kuchen gab es hier.

12. bis 17.11.2018 Mountain Breeze – Bloubergstrand

Bei Claudia und Harry hatten wir schon von der Schweiz aus für 10 Tage eine Wohnung gebucht, denn wir hatten Zahnarzt auf dem Programm.

Danach fuhren wir zu McNaughtan’s. Diese Firma wurde uns von verschiedenen Forumsmitgliedern empfohlen. Leider wollte man uns da nicht helfen weil die Endteile der Gasdruckfedern verrostet waren. Von hier wurden wir nach Brackenfell zu Gomad 4x4 geschickt. Hier war uns auch nicht zu helfen, und man schickte uns zurück zu McNaughtan’s, mit der Empfehlung das defekte Teil selber auszubauen und dann das Teil dorthin zu bringen. Bei einer der beiden Gasdruckfedern war schon länger Fett ausgetreten. Diese wollte Emanuel dann abmontieren. Das gelang aber nur teilweise. Der Splint in den Endstücken war so verrostet , dass man sie nicht entfernen konnte. Das Dach konnte Emanuel nun alleine nicht mehr hochstellen. Entweder war das andere Teil defekt oder beide hatten Druck verloren.

Jetzt konnte er wenigstens auf der Etikette die Teilenummer und den Fülldruck ablesen. Und genau damit und bei der Länge gab es dann Probleme. Nach den Besuchen bei verschiedenen Firmen, dutzenden Emails und Telefonaten mussten wir feststellen, dass in Südafrika die maximale Länge 1000mm betrug und die Anlagen zum Füllen nur bis 1500 Newton ausgelegt waren. Wir brauchten aber 1096mm und 2000 Newton.

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Bei Eckold, dem Schweizer Lieferant weigerte man sich die Teile zu exportieren. Auf Anfrage bei www.dhl.ch schrieb man uns, dass die gefüllten Gasdruckfedern nicht per Luftfracht verschickt werden könnten. Ein Gasdruckfedernshop in den Niederlanden liefert nur nach Deutschland. Das Email an einen Gasdruckfedern- Hersteller in Deutschland kam nach zwei Tagen als unzustellbar zurück. Es war zum verzweifeln.

18. – 25.11.2017 Bloubergstrand

Am Freitag hat es Emanuel doch noch geschafft per Telefon und Email mit der Firma Hahn-Gasfedern kontakt aufzunehmen. Nach weiteren Emails hin und her konnte er der Firma die notwendigen Angaben für den Ersatz der Gasdruckfedern übermitteln. Danach war Wochenende aber auch am Montag hatten wir noch kein Angebot erhalten.

Am Sonntag besuchten wir botanischen Garten Kirstenbosch. Es hatte viele Leute aber die Anlage ist so gross dass man sich nicht auf die Füsse tritt. Viele feiern hier Geburtstag oder treffen sich für ein Picknick. Es gibt viel Rasenflächen und auch immer wieder Schatten. Aber heiss war es trotzdem, denn der Park liegt im Windschatten des Tafelbergs, so dass der kühle Atlantikwind hier nicht spürbar ist. Die Pflanzenvielfalt ist enorm und einige waren am blühen. Es gibt einen Bereich mit „Riechpflanzen“, wenn man Blätter oder Blüten zwischen den Fingern zerreibt steigt ein Pflanzentypischer Geruch in die Nase. Einen Bereich mit Nutzpflanzen, oder mit typischen einheimischen Büschen und Blumen. Wunderschöne riesige alte Bäume spenden Schatten. Auf einer grossen Wiese ist eine Bühne aufgebaut, auf der über den Sommer Sonntagnachmittag Konzerte stattfinden. Alles in Allem ein wunderbarer Park zum Erholen.

An diesem Tag hatte Christine noch zwei weitere Termine bei ihrem „Lieblingszahnarzt“. In der Zwischenzeit konnten wir unseren Kühlschrank in Brackenfell wieder abholen. Dieser hatte beim Start der Reise, wie wir damals berichteten, die Symptome eines defekten Temperaturfühlers gezeigt. Ein Tag nach unserer Ankunft in Stellenbosch hatten wir ihn zu Fridge and Freezers Repairs gebracht. Zwei Tage später rief uns Mister Brits an und teilte uns mit der Kühlschrank laufe bei ihm ganz normal. Wir beschlossen den Sensor trotzdem auswechseln zu lassen.

Um eins ging es noch einmal zu Doktor Venter. Auf Grund der etwas umfangreicheren Behandlung und der Wetterprognosen für die West und Ostküste für die nächsten Tage, haben wir beschlossen unseren Aufenthalt in Bloubergstrand zu verlängern. In unserer Wohnung ist es zwar nicht gerade warm- die wenigsten Häuser haben hier Heizungen- aber bei diesem regnerischen und kühlen Wetter doch gemütlicher als auf einem Campingplatz. Zudem müssen wir das Aufstelldach unseres Pennhauses nicht so viel öffnen.

Am Dienstagvormittag erschien schliesslich das Angebot der Firma Hahn in unserer Mailbox. Mit 380 Euro nicht gerade ein Schnäppchen, aber egal wir sind froh ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Das Geld haben wir überwiesen und nun geht es noch etwa zwei Wochen bis die Teile hergestellt sind, dann noch ein paar Tage bis sie hier ankommen, so wurde es uns versprochen. Für den Einbau haben wir bereits bei Gomad 4x4 angefragt und das sollte dann auch klappen. Allerdings haben hier viele Firmen vom 15. Dezember bis 15 Januar Betriebsferien. Fortsetzung folgt.

Seit dem letzen Wochenenden waren wir, mit einer Ausnahme, jeden Tag am Melkbosstrand laufen. Hier kann man auf relativ flachem Sand laufen. Es ist interessant zu beobachten wie sich das Meer je nach Wind und Wetter verändert. Bei wenig Wind ist das Wasser in allen Schattierungen blau. Bei viel Wind und Wolken wird es grau mit weissen Wellenkämmen.

In diesen Tagen hatten wir aber auch Zeit zum faulenzen. Wir sind froh dass wir diese kühlen und etwas regnerischen Tag in einer Wohnung verbringen können. Temperaturen zwischen 15 und 21 Grad und heftigem Wind sind eher kühl für die Jahreszeit. Für den Regen ist man hier dankbar, denn in der Region ums Kap bringt der Winter normalerweise den Regen. In den letzen Jahren blieb das aber aus. Darum ist hier in Kapstadt die Wasserversorgung auf einem ziemlichen kritischen Stand angekommen. Den Haushalten steht nur eine begrenzte Wassermenge, je nach Anzahl Personen zur Verfügung. Mit dem Schlauch das Auto waschen, den Pool füllen und Pflanzen bewässern, sind einige der Verbote welche aufgestellt wurden. Dafür werden hohe Bussen verhängt.

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26.11 bis 03.12.2017 Bloubergstrand –Mountain Breeze

Nachdem wir die Gasdruckfedern bestellt hatten und den Kühlschrank aus der Reparatur zurück erhalten haben, waren wir soweit die gemütliche Wohnung bei Claudia und Harry zu verlassen. Es dauerte eine Weile bis wir wieder alles in den Bus zurück getragen hatten. Wir fuhren an diesem Sonntag nach Stellenbosch und suchten zuerst den Mountain Breeze Camping auf. Dort ist der Empfang von 13 bis 14 Uhr geschlossen. Wir konnten einen total sonnigen Platz ergattern. Danach ging es noch einmal zurück nach Stellenbosch zum einkaufen. Da Blauklippen auf dem Weg lag besuchten wir dort noch den Sonntagsmarkt, auch weil wir wussten dass es hier feinen Kuchen und Käse gibt.

Nachdem unser Kühlschrank einen Tag und eine Nacht gelaufen war mussten wir feststellen dass er immer noch spinnt. Mit dem Resultat dass alles gefroren war während auf der Anzeige Zahlen standen die eher der Aussen- statt der Innentemperatur entsprachen. Deshalb lief der Kompressor dauernd. Da fragten wir uns, ob der Temperaturfühler überhaupt ausgewechselt wurde. Wir hatten einfach keine Lust uns noch weiter mit dem Kühlschrank herum zu ärgern und schauten uns im Internet und in zwei Outdoor Shops nach einer Alternative um. Es war aber wie mit den Gasdruckfedern- keiner passte in unsere nach Mass gefertigte Kiste. Nicht einmal der 40 Liter von Waeco passte noch, denn der war nun schmaler dafür länger und höher. Also beschlossen wir doch noch einmal Mister Brits von „Fridges und Freezer Repairs“ anzurufen. Er versprach, sich den Kühlschrank am nächsten Tag anzuschauen, so dass wir ihn am Nachmittag wieder abholen könnten. Wir brachten ihn am Vormittag raus nach Brackenfell und fuhren anschliessend nach Melkbosstrand weil wir keine Lust hatten auf dem Campingplatz herum zu sitzen. Anschliessend fuhren wir noch nach Blouberstrand und genossen da die Aussicht aufs Meer. Um 3:00 Uhr riefen wir in der Werkstatt an. Mr. Brits meinte er habe das Problem gefunden und würde uns vor Ort erklären was es war. Dort angekommen, erklärte er uns ziemlich zerknirscht, dass die neue Sonde an falschen Kabeln angeschlossen wurde. Das kann passieren, aber wie er selber zugab, hätte er es versäumt, den Kühlschrank nach der Reparatur zu testen. Ein bisschen ärgerlich war das schon, aber wir sind froh nun wieder einen funktierenden Kühlschrank zu haben ohne dass wir einen Haufen Geld für einen neuen ausgeben mussten.

Für den Mittwochabend hatten wir Tickets im Oude Libertas Amphitheater. Der Kabarettist Peter Dirk Uys gab als Evita Bezuidenhout Einblick in die südafrikanische Politik, Wobei er Vergangenheit und Gegenwart gleichermassen „auf die Schippe“ nahm. Es war nicht immer nur lustig, sondern stimmte die Zuschauer auch besinnlich und nachdenklich.Bei Youtube findet man einige Videos über diesen ausserordentlichen Südafrikaner.

Auf dem Campingplatz stand ein grosser blauer Mercedes Sprinter mit deutschem Nummernschild. Michael aus Erlangen hatte damit Südafrika bereist und wollte ihn demnächst nach Australien verschiffen. Wir luden ihn einmal mit uns zusammen zu braaien und verbrachten einen angenehmen und interessanten Abend. Er ist auch pensioniert und ist schon auf der halben Welt herum gereist.

Auch Felix lernten wir kennen. Er war mit seiner kleinen Schwester und den Eltern schon ein paar Wochen in Südafrika unterwegs. Der Kleine erkannte sofort dass Nelson ein Feuerwehrauto war, mit seinen nicht mal 3 Jahren schon ein cleveres Bürschchen. Immerfort fragte er nach dem Tatütata. Also zeigten wir ihm das rotierende Blaulicht und die Hupen, keines davon haben wir aber eingeschaltet und so fragte er immer wieder nach dem Tatütata. Er wollte auch das Innere des Autos inspizieren und wäre am liebsten gar nicht mehr ausgestiegen. Als die Eltern wieder zurück zu ihrem Mietcamper wollten wäre er zu gerne bei uns geblieben, respektive beim Tatütata. Am nächsten Morgen kam die

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Familie um sich zu verabschieden und da durfte er noch auf den Fahrersitz und auch von da wollte er nicht mehr runter.

Der Pool auf dem Campingplatz wurde jeden Tag etwas wärmer weil die Tage auch etwas heisser bis ziemlich heiss wurden. Trotzdem hatten wir ihn oft für uns alleine.

Ab Freitagnachmittag kamen wieder mehr Gäste. Ein Caravan Club hatte sich angemeldet. Aber voll war es an diesem Wochenende noch nicht.

Es war geplant am Sonntag zur Westküste weiter zu ziehen. Am frühen Sonntagmorgen fing es an leicht zu regnen. Der Niederschlag wurde immer stärker und es schüttete so dass man nicht mehr aus dem Pinienwald heraus sah. Erst gegen Mittag hörte es auf. Da beschlossen wir noch eine Nacht hier zu bleiben und am nächsten Tag im trockenen einzupacken.

04. bis 06.12.2017 Mountain Breeze – Yzerfontein

Da wir eh auf die Gasdruckfedern warten mussten, fuhren wir die Westküste entlang. Auf dem Camping in Yzerfontein buchten wir mal erst für drei Tage. Wir wollten vorerst mal sehen wie das Wetter sich entwickelt, unsere beiden Wettervorhersagen gaben ziemlich unterschiedliche Auskünfte. Der Platz war parktisch leer, aber am Empfang sagte man uns, dass, falls wir doch noch über das Wochenende bleiben wollten, wir nur eine beschränkte Auswahl an Plätzen haben. Die Nummer 116 war uns recht und da bauten wir unsere Markise auf. Wir mussten beide Seitenwände montieren weil der Wind manchmal von links und meistens von rechts ziemlich heftig blies. Damit konnten wir nicht nur den Wind etwas abhalten, es kam vor allem auch weniger Dreck geflogen.

Als Emanuel seine Mailbox checkte sah er eine Nachricht von Harry. Er hatte von UPS die Rechnung für die Zollgebühren der Gasdruckfedern erhalten. Wir hatten mit ihm ausgemacht, dass die Ersatzteile zu ihm geschickt werden, da wir selber ja keine fixe Adresse haben. In der Rechnung stand aber keine Trackingnummer, wir konnten also nicht feststellen wo das Paket gerade war. Bei einem Anruf bei UPS am nächsten Tag wurde uns gesagt dass bereits erfolglos versucht worden war das Paket zuzustellen. Dem Lieferanten hatte ich extra zuhanden des Kurierdienstes Harrys Handynummer gemailt, was aber leider nicht zu UPS Südafrika vorgedrungen war. Man muss dazu sagen, dass an Claudias und Harrys Haus eine Klingel fehlt. Wir hofften nun dass wir das Paket bis Donnerstag abholen können und jemanden finden der Zeit hat die Gasdruckfedern zu montieren. Bald sind in vielen Firmen Betriebsferien und alle wollen noch schnell etwas gemacht haben.

Auf dem Campingplatz von Yzerfontein ist, wie überall in der Kap Provinz, die Wasserknappheit ein grosses Thema. Wie wir schon im vorletzten Beitrag geschrieben haben gab es seit zwei Jahren keinen nennenswerten Regen. Das Trinkwasser stammt in Südafrika zum grössten Teil aus Stauseen. Diese sind aber in der Region bald leer. Inzwischen wurde Level 5 verordnet, das bedeutet man sollte maximal 60 Liter Wasser pro Person verwenden. Das hört sich vielleicht nach viel an, man muss aber bedenken, dass zum Beispiel das Fassungsvermögen eines WC-Spülkasten etwa 10 bis 15 ist. In eine Badewanne gehen ungefähr 140 Liter. Haushalte bekommen eine Quote entsprechend der Anzahl Bewohner. Bei regelmässigem überschreiten wird eine Wasseruhr installiert, welche den Tagesverbrauch beschränkt. Am Radio werden Aufrufe zum Wasser sparen gesendet. Kürzlich hörten wir eine Ansprache der Bürgermeisterin von Kapstadt welche darüber informierte welche Vorbereitungen die Behörden geplant haben, wenn am Tag Null gar nichts mehr geht. Es ging um Fixpunkte wo man sich Wasser von einem Tanklastwagen holen könnte. Es gibt scheinbar auch Pläne Schiffe mit Wasserentsalzungsanlagen an der Küste aufzustellen. Auf Campingplätzen und Unterkünften sind schon länger Informationen zum Wassersparen zu sehen. Wir gehören ja nicht gerade zu den Wasserverschwendern, bemühen uns aber noch mehr darauf zu achten. Aber wir stellen immer wieder fest dass sich ein Teil der lokalen Einwohner nicht sosehr darüber Gedanken machen. So gibt es auf den Campingplätzen immer wieder Dauerduscher und Badewannenfüller. Aber auch die Campingplatzbetreiber sind gefordert. So findet man häufig immer noch tropfende Wasserhähne oder dauerlaufende Spülkästen.

Am Dienstag kam der Anruf von Harry dass das Paket aus Deutschland angekommen ist. Das ging dann doch schneller als erwartet. Nach zwei Telefonaten haben wir auch eine Firma gefunden die bereit ist uns die Federn auszutauschen. Bei der Brunco in Brackenfell waren wir schon auf der letzten Tour, da hat man uns eine neue Motorschutzplatte gemacht.

07. und 08.12.2017 Yzerfontein - Kuilsriver

Am Donnerstag fuhren wir also nach Kuilsriver weil der Avatara Campingplatz nahe bei Brackenfell ist. Wir machten noch einen Umweg über Darling und besuchten das Museum und den Shop in Evita se Perron. Übersetzt heisst das, Evitas Bahnsteig und ist die Idee von Peter Dirk Uys. Er hat den stillgelegten Bahnhof gekauft und so genannt weil das ein schönes Wortspiel zu der berühmten Frau des ehemaligen argentinischen Präsidenten gibt. Aber natürlich in

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Anlehnung an seine Kunstfigur Evita Bezuidenhhout. Danach ging‘s noch zur Darling Brauerei, wo wir ein Bier degustierten und mehrere kauften. Nun war unser Ziel Bloubergstrand um bei Claudia das Paket mit den Gasdruckfedern abzuholen. Der Kurier hatte sie übrigens vorher nicht angerufen obschon die Telefonnummer auf dem Lieferschein stand. Zum Glück war jemand daheim.

Freitag waren wir schon um acht bei Burnco, um die Gasdruckfedern einbauen zu lassen, was einige Mühe bereitete. Emanuel wollte testen ob schon eine Feder etwas gebracht hat. Mit nur einer neuen Feder konnte er das Dach nur mit grosser Kraftaufwendung schliessen. Wenn man nun die zweite eingebaut hätte wäre das Dach gar nicht mehr schliessbar gewesen. Also liessen wir es bei einer, aber das Problem war nun, dass die neue Feder schräg nach rechts drückte und man es nicht ganz zu brachte. Für den Moment können wir das so lassen aber langfristig muss dafür eine Lösung her, aber welche? Der maximale Druck den man hier in die Federn bekommt, wäre genügend aber die Länge ist immer noch ein Problem. Die längsten Teile sind etwa 10 Zentimeter zu kurz. Und wie wir erfahren haben kann man den Druck nicht entfernen um die Federn neu zu füllen.

09.12.2017 Kuilsriver

Am Vorabend gab es noch einen gemeinsamen Braai an dem viele der Camping Gäste teilnahmen. Jeder brachte sein Fleisch, Getränk und Sitzgelegenheit mit und die verschiedenen Salate standen allen zur Verfügung.

Unser Nachbar half das zweite Ersatzrad wieder auf das Dach zu wuchten, das hilft dem enormen Druck in der neuen Feder etwas entgegen zu wirken. Aber beim runter ziehen muss sich Emanuel mit seinem ganzen Gewicht reinhängen.

Sonst gibt es zu Kulisriver nicht viel zu erzählen, ausser dass wir auf dem Campingplatz wieder viele bekannte Gesichter sahen und von allen herzlich begrüsst wurden. Mit dem Platz den wir bekommen haben waren wir nicht 100%ig zufrieden, da es auf diesem keinen Schatten spendenden Baum gibt. Wir werden aber wenn wir am 15. Dezember wieder kommen, schon eine Lösung finden.

Die Schäfer- und Wachhunde Rambo und Sascha (Lampiohr) sind auch noch da. Eigentlich sind sie wieder da, denn die beiden waren eine Zeit lang verschwunden. Sascha hatte schon öfter das Areal verlassen, fand aber immer wieder zurück. Eines Tages ist auch Rambo, der sonst nie mit ging, verschwunden. Die Dame am Empfang erzählte uns, dass sie in den sozialen Medien über das Verschwinden der zwei Ausreisser gepostet hat. John van Zyl hat dann relativ schnell zwei Welpen als Ersatz angeschafft. Kurz darauf kam aus dem Internet die Meldung, dass Rambo und Sascha gefunden wurden. Nun gibt es vier Hunde auf dem Gelände, aber am Tag darf nur Rambo frei herum laufen, erst wenn das Eingangstor geschlossen ist darf auch Sascha raus. Und die beiden neuen Hunde sind ums Haus. Über Sascha hatten wir schon früher berichtet, da er als Schuhdieb und Verlängerungskabelbeisser bekannt war.

10. bis 14.12.2017 Kuilsriver – Yzerfontein

Wir riefen noch den Gasdruckfedern Spezialist Ian Glass an und vereinbarten mit ihm, am Ende der nächsten Woche bei ihm vorbei zu schauen um mit ihm nach einer besseren Lösung zu suchen.

Wir beschlossen für ein paar Tage zurück nach Yzerfontein zu fahren. Wir wussten vom letzten Besuch, dass es in dieser Woche noch kein Problem war einen Platz zu bekommen. Die Wetterprognosen sagten zwar eher kühle Temperaturen voraus. Erst aber kauften wir am Oude Libertas Slowmarket (Kuchen).

Und auf dem Blauklippen Markt fanden wir wie immer guten Käse und Lebkuchen. Dann machten wir uns auf den Weg zur Westküste.

Dort angekommen konnten wir uns wieder einen Platz aussuchen und entschieden uns für einen mit Morgen- und Nachmittagssonne. Es sind nur wenige Camper hier, was sich vermutlich nächste Woche wegen der Schulferien ändern wird.

Wir verbrachten die Tage mit Lesen und Schreiben. Am Strand wanderten wir auch ein wenig, aber die Bucht ist hier relativ klein. Die Temperaturen sind für die Jahreszeit mit knapp über 22 Grad nicht so kühl, aber es weht ständig eine steife Brise und nachts geht es runter auf 14 Grad.

Vom Strand aus entdeckten wir ein Restaurant und wir liefen dorthin um für unseren letzten Abend einen Tisch zu reservieren. Aber leider haben sie nur Do, Fr, Sa Abend geöffnet. Aber im Lulas klappte es dann. Das Essen war sehr gut, aber wir hatten bei der Bestellung vergessen zu sagen, dass wir die Calamariringe gegrillt möchten. So wurden sie frittiert serviert und lagen uns die ganze Nacht schwer auf dem Magen.

14. bis 16.12.2017 Yzerfontein – Kuilsriver

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Als wir am Packen waren, kam das Kinderanimationsteam vorbei. Aber wir hatten leider keine Zeit da mitzumachen.

Wie vereinbart fuhren wir als erstes zu Ian Glas und besprachen das Problem mit ihm. Mit dem 1‘000mm Gabriel Gas Lift und zusätzlichen etwa 30mm Verlängerungen sollte das dann hoffentlich gehen. Gefüllt werden sollen sie aber jeder „nur“ mit 1‘000 Newton Stickstoff. Das sollte reichen aber ganz sicher war sich Ian auch nicht.

Auf dem Avatara Campingpatz konnten wir wieder auf demselben Platz wie in der vorherigen Woche stehen. Esna und Lukas waren auch wieder da. Sie hatten uns schon letztes Jahre angeboten uns zu chauffieren wenn wir etwas brauchten damit wir nicht immer zusammenpacken müssten. Auch diesmal fuhr Lukas mit Emanuel nach Brackenfell und Durbanville um die benötigten Teile einzukaufen und bei Brunco um einen Termin für den Einbau zu bitten. Der Dienstagmorgen wurde vereinbart.

Am Samstag fuhren wir mit Lukas und Esna zum Kapstadter Flughafen um den kleinen Mietflitzer bei Avis abzuholen. Wir durften sogar zwischen einem Hyundai i10 und einem Chevrolet Spark wählen. Nach einer kleinen Spritztour über Sommerset West und Stellenbosch kamen wir am Camping Platz an wo wir feststellten, dass das elektrische Tor geschlossen war und wir die Fernbedienung im Bus gelassen hatten. Emanuel kletterte über das dornenbespickte Tor und während er zum Bus lief wollten Gäste das Areal verlassen und so konnte Christine den Wagen zu unserem Platz fahre

17. bis 24.12.2018 Kuilsriver

Am Sonntag nutzen wir den Flitzer um einen Ausflug nach Gordons Bay zu machen. Schon als wir auf dem Weg dorthin einen Abstecher über Strand machten, hatten wir wenig Hoffnung, dass wir uns gemütlich an den Strand setzten könnten. Der Wind blies Unmengen Sand bis zur Strandpromenade hoch. In Gordons Bay war es auch nicht besser, deshalb beschlossen wir noch ein Stück an der malerischen Küste entlang weiter zu fahren. Das Meer war ziemlich aufgewühlt, man sah kleine Schaumkronen bis weit hinaus. Nach einigen Kilometern wendeten wir und hielten an einem Aussichtspunkt an. Es war eindrücklich zu sehen wie sich dicke Wolken immer wieder über den Bergkamm wälzten und auflösten. Hier gibt es auch einen Haibeobachtungsposten.

Da wir einen kleinen Hunger verspürten, fuhren wir auf dem Weg zurück noch zur Dornier Weinfarm, wo wir von Faye und Percy willkommen geheissen wurden. Die Beiden sind ein Paar und arbeiten hier als Bedienung. Wir kennen sie nun schon einige Jahre und wir sind immer überrascht dass sie uns gleich wieder erkennen. Das letzte Mal war wir vor ziemlich genau einem Jahr dort. Eigentlich wollten wir nur etwas Süsses und Kaffee aber dann machten uns die Flammkuchen an. Dazu empfahl uns Percy einen Chenin Blanc, den wir probieren durften und wir leisteten uns eine Flasche des limitierten Weines. Es war der teuerste den wir in Südafrika je tranken, aber für umgerechnet Sfr. 17 ist das ja noch nicht so schlimm.

Nachdem wir am Dienstagmorgen mal wieder mal Markise samt Weihnachtsdekoration und Seitenwänden abmontiert hatten waren wir um acht bei Brunco. Die beiden Mitarbeiter vom letzten Mal machten sich gleich an die Arbeit. Sie bauten die defekte Feder aus und eine südafrikanische mit 1000 Newton ein. Dabei stand einer der Männer wieder auf einer Tonne mit einem Brett darüber, was die Schweizer Unfallversicherung sicherlich nicht gut heissen würde.

Das ging noch gut und dann bauten sie auf der andern die mit 2000 Newton zu starke deutsche Feder aus. Auf dieser Seite machte das Einbauen der neuen Feder aber Schwierigkeiten und Emanuel musste von innen das Dach etwas absenken. Dabei verbog die Federstange, das Endstück brach ab und das Dach kam ungefedert herunter und knallte

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Emanuel auf den Kopf. Wir wissen nicht wie schwer es ist, aber ein 1,5 x 2,5 Meter grosses Aluminiumdach inclusiv Solarpanel und einem etwa 40kg schwerem Ersatzrad, tut ganz schön weh. Emanuel stieg ziemlich belämmert und mit schmerzendem Genick aus dem Bus. Die neue Feder war schon futsch und guter Rat teuer. Aber bekanntlich ist ein „Berner Gring“ (Dickschädel- Berndeutsch) ja nicht aus Plastik. Hein Brunett der Firmenchef war der Meinung mit zwei auf 600 Newton gepumpten Federn würde das nicht passieren und stellte uns einen Wagen zur Verfügung damit wir bei Goeie Hoop neue Federn holen konnten. Das machten wir auch und beim nächsten Einbauversuch war erfolgreich. Allerdings waren diese Teil nun doch etwas zu schwach und es kostete zu viel Kraft das Dach hoch zu stemmen. Diese Federn konnte Emanuel, aber selber aus- und einbauen, um sie nach nachfüllen zu lassen. Für diesen Tag hatten wir aber genug und verschoben das auf einen anderen Tag.

Am Mittwoch hatte Christine noch einen letzten Termin bei Zahnarzt. Und als das durch war fuhren wir nach Melkbostrand um ein paar Kilometer den Strand rauf und runter zulaufen. Danach hatten wir uns ein Eis verdient. Als wir wieder ins Auto einstiegen machte uns eine Frau auf das platte Hinterrad aufmerksam. Na toll, das hat uns noch gefehlt. Das Rad war bald gewechselt und ganz in der Nähe fanden wir auch eine Werkstatt, die das durch eine Schraube verursachte Loch flicken konnte. Als wir dort auch noch tanken wollten ging die Tankdeckelklappe nicht auf. Was kommt noch als nächstes? Der Tankwart konnten dann die Kappe mit einem Schlüssel aufhebeln und so bekam unser kleiner Flitzer doch etwas zu saufen.

Donnerstag, neuer Tag neues Glück, hoffentlich. Die Federn ausbauen war wirklich leicht, und das Einbauen ging auch gut. Dann kam der Test, und es passierte wieder. Obschon Emanuel das Dach ganz langsam herunter liess, verbog sich die rechte Federstange wieder. Ein Glück dass Christine auf dieser Seite stand und stopp rief. Wenigsten ging nichts in die Brüche und das Dach knallte nicht wieder herunter. Die Feder war hin und wir brauchten nochmal zwei neue. Diesmal wollten wir es nun doch bei 600 Newton belsassen. Mit viel Glück bekamen wir bei Goeie Hoop noch die zwei letzen und die sind nun eingebaut. Das Ersatzrad wurde nun bis über die hintere Kannte verschoben, so ist das Gewicht vorne auch etwas geringer aber es braucht immer noch viel Kraft um das Dach anzuheben. Aber jetzt lassen wir es mal so wie es ist.

Mehrere Male fuhren wir nach Melkbosstrand, aber meistens nicht den vom GPS vorgeschlagenen Weg, sonder über Durbanville. Damit können wir die Staus auf der N1 umfahren. Allerdings sind die wohl über die Festtage nicht so schlimm weil eine lange Baustelle aufgehoben wurde und die Verkehrsdichte in dieser Zeit wesentlich geringer ist. Am Strand laufen wir jeweils ein gute Stunde rauf und wieder runter. Dabei ist der Rückweg meist anstrengender weil wir dann zum Teil heftigen Gegenwind haben.

Letzten Januar hatte wir beim Handynetzbetreiber Cell-C eine günstiges Daten-Prepaid-Volumen von 100Gb für 365 Tage gekauft. Dieses war nun auf 8Gb geschrumpft und wir wollten noch einmal 50Gb kaufen. Da wir uns im Internet bei der Firma registriert hatten, wollten wir über deren Homepage das Guthaben aufstocken. Ganz zum Schluss kam dann die Meldung dass nur Kreditkarten aus Südafrika akzeptiert werden. Das erinnerte uns daran, als wir vor einigen Monaten beim Italiener in Berlin nach dem Essen bezahlen wollten, wurden auch nur Deutsche Karten angenommen. Afrika ist halt ein bisschen überall, oder in diesem Fall Berlin. Da wir am Weihnachtstag mit der Familie skypen wollten fuhren wir am 24. zur Tygervalley Mall. Da fanden wir einen Cell-C-Shop wo wir die 50Gb sogar mit der Visa Karte bezahlen konnten.

Die Mall und Filialen der grossen Supermarktketten haben übrigens nur an zwei Tagen im Jahr geschlossen, das sind der 25. Dezember und der 1. Januar.

25. bis 27.12.2017 Kuilsriver

Wir wussten ja, dass am 25. Dezember so ziemlich alles geschlossen ist, aber als wir eine kleine Tour vom Campingplatz nach Wellington und zurück über Paarl machten staunten wir trotzdem. Fast alle Weingüter, die meistens ausser Weinproben auch noch ein Restaurant betreiben, hatten zu. In dem Städtchen Wellington hätten sie sogar die Gehsteige hoch geklappt, wenn sich in der Hauptstrasse nicht die Obdachlosen niedergelassen hätten. Auch im etwas grösseren Paarl waren nur die Tankstellen offen. Am Rande des Ortes sahen wir eine dicke, schwarze Rauchsäule aufsteigen und kurz darauf kamen uns auch schon drei Feuerwehrfahrzeuge entgegen. Das war auch schon fast alles an spannendem was wir auf dieser Rundreise erlebten. Nur als wir auf der N1 einen grossen Lastwagen überholten, hatten wir eine Schrecksekunde. Als unser kleiner Flitzer aus dem Windschatten kam schüttelte uns der heftige Seitenwind fast von der Fahrbahn.

Einen Ausflug nach Betty’s Bay machten wir am nächsten Tag. Nein, nicht zu den dortigen Pinguinen. Kate und Walter hatten uns auf ein Bier eingeladen. Sie stammt aus Sambia und er ist Schweizer und sie leben in Garbarone, der Hauptstadt Botswanas. Emanuel hat Walter vor einigen Monaten über das 4x4 Community Forum kennen gelernt. Wir erfuhren, dass sie über die Festtage in ihrem Ferienhaus in Betty’s Bay sind. Und da wir in Kuilsriver sind, vereinbarten wir ein Treffen. Die Beiden haben viel Afrika-Erfahrung, Walter macht geführte Safaris und so verbrachten wir einen

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interessanten Nachmittag zusammen. Kate backte uns sogar noch einen Käsekuchen mit echtem Greyerzer aus der Schweiz. Ihre Schwester lebt in der Schweiz und hatte ihn mitgebracht.

Auf der Heimfahrt kamen wir, wie schon bei der Herfahrt, in einen Stau. Da wir aber die Gegend inzwischen recht gut kennen, fanden wir eine etwas längere aber weniger befahrene Strecke.

Bei unserer Ankunft hier auf dem Campingplatz vor zwei Wochen, wurden wir schon am Empfang darüber informiert dass es kürzlich im Camp Diebstähle gab. Darüber machten wir uns keine grossen Gedanken, das gibt es hier im Land immer wieder. Dann kam es aber in zwei Nächten wieder vor und dabei wurde ein Fernseher inklusive Kopfhörer und eine Kühlbox mit Getränken geklaut. Beim Versuch ein Solarpanel von einem Land Rover abzumontieren, wurden die Diebe aber gestört. Die meisten haben hier Wohnwagen stehen und in deren Vorzelten steht oft viel Hausrat. Da ist es halt einfach Wertgegenstände wegzutragen. Um den Zeltplatz herum gibt es zwar einen Zaun, aber der ist nicht überall genügend gesichert. Die beiden Hunde bellen die Diebe an, aber das scheint diese nicht gross zu beeindrucken. Da sie auch relativ oft wegen Nichtigkeiten Laut geben, reagierte auch kaum jemand. Der Besitzer des Platzes ist mit seiner Familie über die Festtage auf einem anderen Campingplatz und so haben die Leute jetzt hier zur Selbsthilfe gegriffen und eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet über die wir Alarm schlagen könnten, wenn wir etwas Verdächtiges feststellen. Zudem patrouilliert nun nachts, von Zeit zu Zeit das Fahrzeug eines Sicherheitsdienstes durch das Camp. Nun hatten wir schon einige Tage keine negativen Vorkommnisse und hoffen das bleibt so.

Am Donnerstagmorgen um etwa drei Uhr haben die Hunde laut und lange gebellt. Schliesslich ist Emanuel aufgestanden, hat den grossen Scheinwerfer am Bus eingeschaltet und mit drei Nachbaren das Camp mit Taschen- und Stirnlampen durchkämmt. Es ging nicht darum die Diebe bei frischer Tat zu ertappen, sondern mehr darum Präsenz zu zeigen. Als alle wieder ins Bett zurück gekehrt waren, fuhr auch der Wagen der Sicherheitsfirma noch zwei Runden. Der Rest der Nacht war dann ruhig. Am nächsten Morgen hat dann ein Campinggast in die WhatsApp-Gruppe geschrieben, dass er eine Angestellte, welche er namentlich nannte, für die Informantin der Diebe hält. Mehrere Gäste unterstützten diese Meinung, deshalb beschlossen wir aus der Gruppe auszusteigen. Es ist zwar bekannt, dass Diebe oft mit Insiderinformationen ans Werk gehen, aber wir finden, dass man eine Person nicht ohne jegliche Beweise so an den Pranger stellen kann. Genauso gut könnten sie uns, als einzige Ausländer, verdächtigen.

28. bis 30.12.2017 Kuilsriver

Für Donnerstag waren wir von unseren Südafrikanischen Freunden Jorina und Rudolf in der Farm Eatery Diemersdal zum Mittagessen eingeladen. Rudolf sagte am Telefon er hätte 14 Italiener um sich herum. Wir waren nicht sicher ob er das ernst meinte weil er immer zu einem Scherz aufgelegt ist. Als wir auf dem Weingut ankamen, stellten wir fest, dass sie insgesamt 11 Italiener, drei Südafrikaner und uns eingeladen hatten. Es ging laut und feuchtfröhlich zu und her. Das Essen war fantastisch und wir konnten einige sehr gute Weine probieren. Sogar einen aus der Privat Collection, den man nicht kaufen kann. Der Weingut- und Restaurantbesitzer, ein guter Freund von Rudolf, sass mit uns am Tisch. Das Restaurant befindet sich im ehemaligen Pferdestall, und ist sehr originell umgebaut.

Freitag beschlossen wir uns einen Haarschnitt zu gönnen. Eigentlich wollt Christine zu Karin, aber wie sie bei einem Anruf erfuhr, hat diese ihren Laden verkauft. Christine erhielt ein SMS von ihr, dass sie ab Januar in einem Salon in der Caledon Street arbeitet. Auf gut Glück fragten wir dort nach einem Termin. Tatsächlich hatte man Zeit für uns und wir kamen gleich dran. Danach fuhren wir noch einmal nach Melkbosstrand für einen Beach Walk, hatten wir doch noch von gestern den Bauch voll. Es war ein richtig schöner Tag und viele Leute hatten die gleiche Idee. Wir mussten ein ganzes Stück weiter fahren als sonst, bis wir einen Parkplatz fanden. Dann liefen wir wieder eine gute Stunde. Es war der erste Tag an dem wir für die Rückkehr nicht gegen den Wind anlaufen mussten. Dafür hatten sahen wir ein unübliches Phänomen. Es herrschte gerade Ebbe und der noch feuchte, freigelegte Sand dampfte in der Sonne richtig gehend und knapp über dem Boden bildete sich eine Nebelbank.

Am Samstag besuchten wir ein letztes Mal den Slow market in Stellenbosch. Eigentlich nur um den besten Kuchen Südafrikas zu kaufen. Den Rest des Marktes besuchten wir nicht das hatten wir alles schon so oft gesehen. Einkaufen mussten wir auch noch denn am Montag sind die Geschäfte wieder alle geschlossen.

31.12.2017 Kuilsrivier

Für Sonntag hatte die Wetterprognose Regen gemeldet und schon am Morgen war der Himmel total bedeckt. Aber Regenwolken waren das nicht wirklich, wie man hier sagt eher politische, versprechen etwas aber….

Da entschlossen wir uns, lieber in der Canal Walk Mall laufen zu gehen als am Strand. Auf der Fahrt dorthin entleerten sich die Wolken dann in Form von Sprühregen. Beim Einkaufszentrum war der Parkplatz sogar ziemlich nass und ein paar Pfützen gab es auch. Aber inzwischen hatte der Nieselregen schon wieder aufgehört. Viel war das nicht und somit noch keine Lösung für den Wassermangel.

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Wir liefen an den vielen Shops vorbei, in einige gingen wir hinein und hie und da kauften wir auch etwas. Unter anderem Lindt Lindor-Kugeln und in einem Elektronikladen einen neuen Handstaubsauger. Der Alte hatte die letzte Reise nicht überlebt und der Ersatz aus der Schweiz war billig aber unbefriedigend, mehr ein Staubverteiler. So quasi als Weihnachtsgeschenk leisteten wir uns einen Black & Decker Staubsauger.

Am Abend war wieder ein Gemeinschaftsbraai angesagt. Jeder brachte sein Fleisch und Getränke, und die Ladys sorgten für Beilagen. Es war wie immer eine gemütliche und fröhliche Runde, aber schon bald kehrten die ersten zu ihrem Platz zurück. Wir schauten noch „Dinner for one“ und dann erwarteten wir den Jahreswechsel in unserem Pennhaus. Emanuel war schon am einschlafen, als es in der Nähe noch ein kurzes Feuerwerk gab. Wir wünschten ein gutes neues Jahr und als ein paar Minuten später noch ein Feuerwerk los ging, bekam das nur Christine mit. Na ja, wenn man am Morgen früh zum melken aufstehen muss sollte man auch rechtzeitig schlafen ;-)

In der Neujahrsnacht hat es auch ein bisschen geregnet, zwar nur 2mm, aber wir hoffen dass das ein gutes Omen für 2018 ist.

01. und 02.2018 Kuilsriver

Wir nutzen den kleinen Flitzer für weitere Ausflüge und zum Einkaufen.

Am zweiten Januar haben wir dann zum Glück noch festgestellt, dass wir bis zum 4., also einen Tag mehr gebucht hatten. Aber den Mietwagen mussten wir dann halt doch am 3. zum Flughafen zurück bringen. Am Nachmittag fuhr dann Nachbar Lukas mit seinem Wagen mit und chauffierte Emanuel wieder zurück zum Camp.

04. und 05.01.2018 Kuilsriver – Gansbaai

Dann war es, nach fast drei Wochen, Zeit den Avatara Camping zu verlassen. Alles zusammen packen, von den Nachbarn Abschied nehmen und dann ging es los Richtung Gansbaai. Wie immer ist das GPS auf dieser Strecke sehr beschäftigt weil wir nicht die von ihm zuerst berechnete Route fahren. Wir ziehen es vor über die schöne Küstenstrasse zu fahren. Vor allem die Strecke zwischen Gordon’s Bay und Pringle Bay ist spektakulär. Zudem muss sich hier Nelson nicht wie am Sir Lowry’s Pass, von praktisch Null auf 450 Meter hinauf quälen.

In Hermanus machten wir einen Zwischenhalt. Der Ort ist voll mit Touristen. Vorwiegend hört man Deutsch. Die Parkplätze im Zentrum waren alle belegt, aber wir fanden dann nicht allzu weit entfernt doch noch einen. Vor dem Fischermans Cottage war auch noch Platz um etwas Kleines zu essen. Wir fragten die Bedienung nach der älteren Dame welche uns das letzte Mal bediente. Sie wusste sofort wen wir meinten und erklärte uns dass sie an diesem Tag keinen Dienst habe aber gleich um die Ecke ist ein Markt, dort hat sie einen Stand. Sie überbrachte ihr auch die Nachricht, dass Gäste nach ihr gefragt hätten. Kurz darauf kam sie zu uns an den Tisch und wir luden sie auf ein Bier ein. Sie hatte ihren Stand mit allerlei verschiedenen Hüten stehen und liegen lassen, um zu sehen wer nach ihr gefragt hatte. Sie erzählte uns von ihrem neuen business, und war froh eine Pause machen zu können, weil sie gerade eine furchtbare Familie mit ungezogen Kindern als Kundschaft hatte. Sie erzählte noch vieles mehr aus ihrem Leben und so blieben wir länger sitzen als geplant. Schliesslich schauten wir uns noch ihren Markstand an und liefen dann noch eine kleine Runde durch Hermanus und schliesslich wieder zum Bus zurück. Dann waren es noch etwa 40 Kilometer bis zum Heidehof wo uns Mathia und ihr Riesenschnauzer Pita empfingen. Letztere laut bellend weil sie ja schliesslich ein Wachhund ist. Walther war noch unterwegs auf der Farm um die Bewässerung der Blumen zu kontrollieren. Es war schön unsere Freunde wieder zu sehen.

Am nächsten Tag machten wir zusammen mit Mathia einen Ausflug zur Klein River Käserei bei Standford. Da Nelson nur zwei Sitze hat, machte es sich Christine im hinteren Teil des Busses auf einem Campingstuhl bequem. Wenn man sieht wie hier die Leute auf den Pritschen der Pickups und Lastwagen transportiert werden ist das schon luxuriös. In der Käserei gibt es richtig guten, bis 12 Monate gelagerten Käse. Sogar nachgemachten Greyerzer. Aber er darf nicht mehr unter diesem AOP geschützten Namen verkauft werden. Jetzt heisst er Gruberg, und schmeckt uns so auch gut. Es gibt auch andere Sorten welche man hier degustieren kann. Zudem gibt es im Laden sonst noch allerlei für ein Picknick zu kaufen. Dazu bekommt man noch Besteck und Gläser und wer will nimmt sich eine Decke und setzt sich irgendwo auf den Rasen des parkähnlichen Geländes. Für die Kleinen gibt es Klettergerüste, Schaukeln und allerlei Tiere wie Ziegen, Federvieh und Esel. Es war herrlich ihnen zu zuschauen. Erst recht die Mädchen, die sich zum Teil mit glitzernden Prinzessinnen-Kleidern herausgeputzt haben.

Nachdem wir uns mit allerlei leckeren Sachen eingedeckt und unseren Durst gelöscht hatten. Fuhren wir wieder ein Stück zurück bis nach Standford, wo wir tankten und auch kurz durch den hübschen Ort fuhren. Die Durchgangsstrasse, die wir sonst immer benutzten, führt am Ort vorbei und so lernten wir das Dorf auch mal kennen. Da es bereits früher Nachmittag war, wollten wir ins Bellavista Country Place zum Lunch. Hier hat Walthers Bruder Georg vor vielen Jahren eine Lodge mit einer fantastischen Aussicht aufgebaut. Er war leider nicht anwesend, so lernten wir ihn nicht kennen.

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Von der Terrasse aus sahen wir bis zum Felsen von Pringle‘s Bay hinunter. Bei Klarem Wetter soll man sogar die Kap-Spitze sehen. Dazu war es aber an diesem Tag zu dunstig. An der Steilküste von De Kelders sind wir noch kurz verweilt, um die Aussicht aufs Meer einen Moment zu geniessen. Wir drei haben diesen Tag richtig genossen.

06. bis 13.01.2018 Gansbaai – Hartenbos

Am Vorabend unserer Weiterreise haben wir unseren Gastgebern ein schweizerisch/südafrikanisches Nachtessen zubereitet. Echte Rösti aus der Schweiz und Springbock- Bratwurst aus Südafrika. Beides hatten sie schon lange nicht mehr und zusammen auch wir noch nie.

Wir verabschiedeten uns von Mathia und Walther du bekamen noch einen Sack voll Passionsfrüchte aus dem eigenen Garten. Die sind viel süsser als wenn man sie im Laden kauft, denn geerntet werden sie erst wenn sie von selber herunter fallen.

Das GPS wollte uns wieder auf einer anderen Route schicken. Es dauerte ein bisschen, bis die Dame merkte dass wir eine andere Strecke wollten, aber dann war die Fahrt ziemlich ruhig. Von Weitem sahen wir ein Pferd auf der Strasse herumtänzeln und ein paar Leute drum herum. Als wir näher kamen wurde klar dass das Tier durch einen neben der Strasse aufgestellten Drahtzaun gelaufen war und sich der Draht um den rechten Hinterlauf gewickelt hatte. Wir hielten in gebührendem Abstand an um das verängstigte Pferd nicht noch mehr in Panik zu bringen. Emanuel stieg aus und wollte mit der Zange seines „Hosentaschenwerkzeugs“ den Draht durchtrennen. Da er zu dieser Zeit einen „bösen“ Fuss hatte kam er aber nicht schnell vorwärts und einer Helferin gelang es vorher das Tier zu befreien. Es blieb aber weiterhin sehr unruhig. Zwei eilige Fahrer kamen auf die Idee an dem schreckhaften Tier vorbei zu fahren. Zum Glück ist dabei nicht noch etwas Schlimmeres passiert.

In Hartenbos bekamen wir wie erwünscht einen Platz im Block E, aber nicht im unteren Teil, sondern auf der oberen Terrasse, so dass wir etwas weiter vom Meer standen. Zuerst waren wir sehr enttäuscht, aber dank der schönen Aussicht aufs Meer legte sich das bald wieder. Einziger Wermutstropfen waren die weit entfernten Toiletten, vor allem für Emanuel mit seinem „bösen“ Fuss. Aber der wurde bald wieder besser, so dass uns dies auch nicht viel ausmachte.

Da es hier, wie meistens, viel Wind hatte, mussten wir auch das Netz über die Markise legen. Uns grauste schon vor dem Zusammenpacken wenn wir mal den Camping verlassen wollten. So beschlossen wir schon bald auch hier einen kleinen Flitzer zu mieten, den wir dann mit Hilfe eines netten Nachbarn im nahen Mosselbay abholten. Zu unserem Erstaunen bekamen wir dieses Mal einen blauen Hyundai, statt wie sonst ein weisses Fahrzeug. Christine machte die erste Fahrt damit und nun konnte endlich einmal Emanuel lachen wenn sie den Scheibenwischer statt des Blinkers betätigte. Wie üblich bei asiatischen Fahrzeugen sind die Hebel seitenverkehrt.

Christine machte kurze Strandläufe ohne Emanuel, da er seinen nicht mehr ganz so „bösen“ Fuss noch etwas schonen musste.

Am Donnerstag fuhren wir nach Mosselbay zum Point unterhalb des Leuchtturms in das Flying Fish Restaurant. Da gab es, ihr werdet es kaum glauben Kaffee und Kuchen. Die Kuchenportionen waren schon ein bisschen dekadent, aber gegessen haben wir sie bis auf den letzten Krümel. Am selben Ort befindet sich auch ein Campingplatz, der aber für die Hochsaison erstaunlich leer war. In den Medien waren kürzlich Berichte, dass hier etlichen Diebstähle verübt wurden, das hat vieleicht einige Leute davon abgehalten hierher zu kommen. Emanuels Fuss ging es schon bald ein wenig besser und er konnte Christine auf kurzen Strandläufen begleiten.

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Nachdem der Fuss wieder gut war plagte Emanuel das linke Knie. Aber einen Ausflug machten wir trotzdem. Weil es hier bewölkt war dachten wir dass es im Landesinneren vielleicht besser sei. Wir nahmen die Strasse nach Oudtshoorn welche über den Robinson Pass führt. Ziemlich bald sahen wir eine Rauchwolke über den Hügeln und kurz darauf auch den Waldbrand der sich den Berg hoch frass. Auf den letzten Kilometern zur Passhöhe waren die Hänge schon komplett abgebrannt. Auf der anderen Seite war die Flora noch ziemlich intakt aber hier gab es bereits viele kleinere Brandherde.

Von hier an hatten wir die längste Zeit Smog, wie man ihn vielleicht von Peking und London kennt. Je näher wir nach Oudtshoorn kamen sahen wir immer mehr Strausse. Der Ort wurde im letzten Jahrhundert durch die Straussenfedern bekannt und reich. Wir hielten ein Stück nach dem Ort bei einem Farmstall an wo wir ein frisches Roggenbrot kauften. Hinter George besuchten wir die Reedberry Farm und erwarben süsse Erdbeeren und Konfitüre.

Das Ende der Sommerferien nahte, nach und nach packten die Leute ihre Zelte und Caravans zusammen und fuhren wieder heim. Wir haben es gut, denn wir können noch lange bleiben. Gebucht hatten wir ursprünglich bis 20. Januar, hatten aber schon vor unserer Ankunft beschlossen zu verlängern. Als wir dann beim Empfang bis zum 28. Verlängern wollten, meinte die Dame ob wir nicht bis zum 31. bleiben möchten. Zum unserem Erstaunen war das etwa 600 Rand billiger. Da sagten wir natürlich nicht nein. Ob wir dann wirklich so lange bleiben werden, wissen wir jetzt aber noch nicht.

Kleine Anmerkung. Mit unserem Bus haben wir nun gut 90‘000 Kilometer im südlichen Afrika zurückgelegt, und auf unsern Blog wurde mehr als 40‘000 mal zugegriffen.

14. bis 22.01.2017 Hartenbos

Es ist nicht so dass wir nichts machen aber wir gehen es hier ziemlich ruhig an und so haben wir ganz vergessen haben zu schreiben. Da die Tag so ineinander fliessen ist es auch schwierig noch zu wissen, wann, wir was gemacht haben.

Auf jeden Fall haben wir die Miete unseres blauen Flitzers bis zum 31. Januar verlängert so können wir noch ein wenig die Gegend erkunden und dies und das unternehmen.

Wir unternahmen einen ein Ausflug nach Wilderness wo wir oberhalb der Ortschaft uns die so genannte Karte Afrikas anschauten. Ein Waldgebiet zwischen zwei Flüssen, das den Umrissen Afrikas erstaunlich ähnlich aussieht. Wir fuhren dann och ein Stück weiter bis nach Timberlake, einer Ansammlung von keinen Läden und Restaurants. Da kauften wir im Schwabenladen Schwarzwälder Schinken. Auf dem Rückweg enddeckten wir in Wilderness noch eine burgähnliche Villa.

Wir wollten noch einmal ein herrliches Brot im Hops Valley Farmstall kaufen. Es sind ja nur etwa 70 Kilometer von Hartenbos bis dort, aber leider machte die Pizzeria gerade 10 Tage Betriebsferien. Wir beschlossen wieder die selbe Runde wie letztes mal zumachen nu in der andere Richtung. Auch das Wetter war anders rum. An der Küste war es bewölkt, im Landesinneren schien die Sonne und in Outdshoorn richtig heisse und nach dem Robinson Pass war die Sonne wieder weg. Da führen wir sogar durch stockdicken Nebel.

Zum Schluss waren es dann 180 Kilometer.

Das Wetter war die ganzen Tag ziemlich durchzogen, viele Wolken, wenig Sonne und immer wieder etwas Regen. Zweimal hatten wir auch ein Gewitter und an zwei Tagen heftiger Sturm, der bis zu 24 Stunden dauerte. Unser Bus wurde ganz schöne geschaukelt, dass man sich im Bett wie auf einem Schiff fühlte. Aber einmal hatten wir auch einen herrlichen Regenbogen.

An Christines Geburtstag gingen wir in das Cafe Gannet essen aber da wurden wir ein bisschen enttäuscht. Die Tuna Steaks waren zu fest durchgebraten und alles etwas hecktisch. Wir waren gerade eben fertig mit der Vorspeise, da wurde uns schon den Hauptgang aufgetischt. Mit Abräumen von Teller und Gläser war die Bedienung auch etwas überschnell.

Am Sonntag kamen uns Leonie und Anton besuchen, nur kurz, denn sie waren auf der Durchfahrt von Port Elisabeth nach Jongensfontein. Aber es war schön, sie wieder zu sehen und wir versprachen ihnen, sie in der folgenden Woche auf dem dortigen Zeltplatz zu besuchen.

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23.01. bis 01.02.2018 Hartenbos - Plettenberg - Hartenbos

Wie vereinbart besuchten wir Leonie und Anton in Jongensfontein. Die beiden kennen wir nun schon länger, unsere Wege kreuzten sich immer wieder. Auf dem Hinweg nahmen wir nicht den schnellsten Weg, denn die N2 kennen wir inzwischen schon gut, sondern nahmen eine Nebenstrasse, die P1532 welche an Vleesbai und Guritsmond vorbei führt. Landschaftlich hat uns die Gegend gut gefallen, denn sie führt durch eine hügelige Landschaft und über den Fluss Gurit. Schon bald nach der Zufahrt nach Guritsmond endete aber die Teerstrasse und wir fuhren etwa 40km auf einer Piste weiter. Unser blauer Flitzer ist für solches Gelände nicht gerade ideal, da ziemlich hart gefedert und mit kleinen Räder ausgestattet. Aber mit angepasster Geschwindigkeit hat er auch das geschafft.

Der Campingplatz in Jongensfontein war überschaubar, weil nicht ganz voll. Und so fanden wir unsere südafrikanischen Freunden ganz schnell. Wir machten gleich zusammen eine Besichtigungstour der näheren Umgebung. Der Platz würde uns auch gefallen aber bis zu einem Sandstrand sind es etwa 3km zum Laufen und beim Platz selber ist der Uferbereich felsig. Die Zeit verging mit den beiden wie im Flug und dann war es schon wieder Zeit um nach Hartenbos zurück zu kehren. Auch vom Wetter her hatten wir es gut getroffen, es war einer der wenigen wirklich schönen Tage in der letzten Zeit. Wir hatten hier oft bewölkten Himmel, mit mehr oder weniger Regen und öfter mal auch stürmischer Wind.

Jorina und Rudolf Coen waren ja inzwischen auch auf ihrem „alten Platz“ angekommen. Wir hatten ja versprochen sie zum Abendessen einzuladen und so entschieden wir uns zusammen für das Delfinos am Mosselbay Point. Wir reservierten telefonisch einen Tisch und Rudolf chauffierte uns am vereinbarten Abend. Jorina und Christine liefen voraus zum oberen Geschoss des Gebäudes. Wir warteten beim Eingang bis wir empfangen wurden. Leider konnte keine Reservierung auf den Namen Berger gefunden werden. Man schickte uns aber nicht fort sondern organisierte uns einen kleinen Tisch. Als wir dann die Speisekarte studierten stellten wir fest, dass wir im Restaurant King Fisher sassen und das Delfinos ein Stockwerk tiefer lag. Wir dachten alle das gehöre alles zusammen. Wir blieben aber sitzen auch wenn es hier sehr laut war, ein Gespräch war fast nicht möglich. Und an dem kleinen Tisch war es sehr eng. Leider entsprach dann das Essen auch nicht unserer Erwartung. Wir hatten alle Fisch bestellt und der war zu lang gebraten worden und ziemlich trocken. Der Abend war also anfangs wegen der Verwechslung recht lustig, aber insgesamt enttäuschend.

Da es wieder einmal heftig regnete gingen wir für Pizzas ins Jackal On The Beach. Das Essen war sehr gut die Atmosphäre deutlich angenehmer weil überhaupt nicht laut. Etwas Besonderes ist das Gebäude in dem sich das Restaurant befindet. Es ist ein Strandpavillon, der dem Gebäude in Brighton nachempfunden ist. Ein lokaler Architekt hat das Original bei einem Besuch in Grossbritannien gesehen und in Mosselbay 1916 nachgebaut. Es sind die zwei letzen Gebäude dieser Art die heute noch bestehen. Als wir das Jackal On The Beach das erste mal sahen, ist uns gleich die Ähnlichkeit mit dem Pavillon in Brighton aufgefallen.

Zwei Tage machten wir Urlaub vom Camping und fuhren nach Plettenberg wo wir bei Lutz Pinkepank, im gleichnamigen B&B übernachteten. Ein wenig shoppen, auf der Terrasse des Beacon Island sitzen und im Nguni wie immer ausgezeichnet essen. Das Wetter war auch dort durchzogen, aber es war schön, Lutz wieder zu sehen, ein bisschen gemütlich zusammen zu sitzen und uns ein wenig verwöhnen zu lassen. (Das Frühstück ist übrigens eine Klasse besser als noch bei unserem letzten Besuch .)

Als wir wieder nach Hartenbos zurück kamen stürmte es schon wieder, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran.

Da wir unsere Zeit hier noch einmal verlängert hatten, mussten wir spätestens am 2. Februar auf einen andern Platz umziehen. Da der Wetterbericht für diesen Tag nach Regen aussah und die Nummer 131 schon am 1. frei war, sind wir einen Tag früher weiter gezogen. Hier hatten wir noch die schönere Aussicht und keine Maulwürfe. Wir hatten auf Nummer 94 ein hyperaktives Tier welches tagtäglich um unseren Bus und unter der Bodenmatte Maulwurfhügel produzierte. Noch ärgerlicher waren die Tunnel welche unter unseren Füssen einbrachen. Die reinsten Stolperfallen.

02.bis 08.02.2018 Hartenbos

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Wir versuchten Hermann in der Monte Christo Siedlung zu finden. Eigentlich wollten wir uns die Siedlung nur ansehen. Aber die Sicherheitsleute am Eingang wollten wissen wo wir hin wollten. Von Hermann, den wir von Kuilsriver kannten, wussten wir, dass er sich hier ein Haus gekauft hatte. Also gaben wir an, ihn besuchen zu wollen. Dumm war nur dass wir nur seinen Vornamen kannten und Hermann befanden sich mehrere auf der Liste. Den Herman Le Roux riefen sie mit eingeschaltetem Lautsprecher an. So konnten wir hören, dass dieser Hermann keinen Emanuel Berger vom Kuilsriver Camping kannte. Zudem ordnete er an uns ja nicht zu seinem Haus zu lassen. Wir hätten ihn trotzdem gerne kennen gelernt, aber wenn er so unfreundlich war…..

Die Probleme mit den Gasdruckfedern liessen uns auch hier nicht in Ruhe. Da wir unseren kleinen Flitzer hatten mussten wir das Dach ja nicht zu und aufklappen um irgendwohin zu fahren. Aber wir wussten, das wird wieder anders. Die eingebauten Dinger sind so dünn, dass wir befürchten, dass sie sich irgendeinmal wieder verbiegen oder gar brechen könnten. Als beschlossen wir noch einmal in Deutschland bei Hahn die originalen zu bestellen, aber diesmal mit nur 900 statt 2‘000 Newton. Da es wieder dauern würde bis die Federn in Südafrika ankommen, verlängerten wir unseren Aufenthalt auf dem Campingplatz noch einmal bis zum 9. Februar. Da unsere Nichte Julia mit ihrem Freund Jan am 19. Februar nach Windhoek kommen würden, um mit uns Namibia kennen zu lernen, mussten wir uns ja zeitig auf die Piste machen. Wir rechneten mit mindesten fünf Tagen um die 1‘700 Kilometer in erträglichen Etappen zu schaffen. Als wir dann in der Auftragsbestätigung der Firma Hahn sahen, dass das unverbindliche Versanddatum der 8. Februar war, mussten wir unsere Planung noch einmal überdenken. Theoretisch konnten wir noch bis zum 13. in Hartenbos bleiben, um die gut 1‘700 Kilometer bis Windhoek noch zu schaffen, aber ob der Kurierdienst es bis dann mit der Auslieferung hinkriegen würde? Mit Berti Ham, dem Chef von Savanna Car Hire, konnten wir vereinbaren, dass die Federn zu ihm geschickt werden. Auch den Einbau würde seine Werkstatt übernehmen. Die Firma Hahn stellte unsere Geduld aber heftig auf die Probe bis wir nach mehrmaligem Nachfragen eine Antwort wegen der neuen Zustelladresse bekamen. Erst nach einem Anruf erhielten wir endlich das Bestätigungsmail. Jetzt hoffen wir dass die Federn noch rechtzeitig in Windhoek ankommen. Es ist eine elende Zitterpartie. Wir haben entschieden am 9. von Hartenbos loszufahren, dann sollten wir am 14. Februar in Windhoek sein.

Bei einem Strandspaziergang sahen wir einen Hightech Fischer der seine Angel mit einem ferngesteuerten Boot weit hinaus ins Meer brachte. Kaum war das kleine Boot wieder zurück schlug die Rute heftig an. Der Fischer meinte dann das sei sicher ein kleiner Hai, denn das ist zu schnell gegangen. Tatsächlich holte er, nach langem kurbeln der Angelschnur einen kleinen Hai aus dem Wasser. Er löste den Fisch vom Haken und trug ihn zurück ins Wasser. Er vertraute uns an, dass er nicht nur Haie in die Freiheit entliesse, es sei ihm zu mühsam Fische nach Hause zu nehmen. Die stinken im Auto, und die Putzerei sei ihm auch ein Gräuel. Die Haken mit einem Boot auszubringen ist übrigens nicht der letzte Stand der Technik, es wird auch mit Drohnen gemacht.

Das Delfinos besuchten wir zwei auch noch einmal für Pizzas. Diesmal ohne Buchung, dafür im richtigen Restaurant. Es war ein schöner warmer Abend und von unserm Platz auf der Terrasse konnten wir noch bis zum Dunkel werden den Surfern zusehen.

Wir fuhren noch einmal zu dem Hops Valley Farmstall um ein frisches Holzofenbrot zu kaufen. Aber auch dieses Mal hatten wir kein Glück an der Türe stand „Monday and Tuesday closed“. Da machten wir halt nochmal eine Runde über Oudtshoorn. Hier waren zwei der vier Spuren der Hauptstrasse gesperrt. Bei der Auffahrt zum Robinson Pass kamen uns immer wieder Oldtimer, so vom Anfang des letzten Jahrhunderts entgegen, da ging uns ein Licht auf. In George fand wie immer um diese Jahreszeit, ein Treffen alter Fahrzeuge statt.

Mit Jorina und Rudolf waren wir noch einmal essen. Sie nahmen uns mit zu „The Village“ welches erst kürzlich eröffnet wurde. Es gehört zum Bottelierskop Privat Park, in deren Lodge wir letztes Jahr mit den drei J’s übernachtet haben. Es war ein viel schönerer Abend als der den wir das letze mal in Mosselbay verbracht hatten. Das Essen war sehr gut bis auf das Rudolfs zähes Steak. Man wollte ihm eine anders anbieten aber das wollte nicht. Wie üblich hatte er seinen eigenen Wein mitgebracht, dieses Mal einen Diemersdaler Merlot. Lecker. Es ist in Südafrika kein Problem den Wein mitzubringen. Manchmal wird eine sogenannte Korkengebühr verlangt. Das Restaurant und die dazugehörenden Unterkünfte sind sehr schön auf einem Hügel gelegen.

Am Donnerstag war grosses Vorbereiten der Abfahrt am nächsten Tag. Es musste auf-, um-, und eingeräumt werden. Ein paar Sachen welche wir in den ganzen Jahre nicht gebraucht haben, wurden entsorgt. Und Wäsche war auch noch mal zu waschen.

Von Hahn hatten wir bis zu diesem Tag noch keine Meldung, dass die Gasdruckfedern nach Namibia unterwegs sind. Langsam wird es knapp um sie noch rechtzeitig vor der Tour mit den beiden J’s (Julia und Jan) einbauen zu lassen.

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09.02.2018 Hartenbos – Robertson

Endlich war es so weit. Mehr als einen Monat am selben Ort, das hatten wir noch nie gemacht. Aber ganz freiwillig war das ja nicht. Wenigstens waren die letzten Abende so angenehm dass man bis spät in Shorts und t-Shirt draussen sitzen konnte.

Gepackt hatten wir schnell, dank den guten Vorbereitungen vom Vortag. Dann verabschiedeten wir uns von Jorina und Rudolf. Bevor es nun los ging liessen wir den Bus beim Car Wash mit dem Hochdruckreiniger vom Salz befreien.

Bei Avis gaben wir den blauen Flitzer ab, mit dem wir über 2‘300 Kilometer zurück gelegt hatten. Dann beide Tanks noch mit dem günstigen Mosselbay Benzin gefüllt. Am Dienstag ist Benzinpreis auf R13.63 herunter gegangen. Es ist in dieser Region wegen der nahen Raffinerie eh immer etwas billiger als an anderen Orten. Damit kostetet uns der Liter Sfr. 1.-

Die Fahrt bis Robertson war ohne besondere Vorkommnisse und auf dem Silverstrand Camping bekamen wir auch noch einen Platz für die Nacht. Allerdings haben sie da eine seltsame Platzeinteilung. Wir wurden von einem Angestellten angewiesen wo wir zu stehen hatten, aber er schien das nicht so im Griff zu haben. Als wir schon eine Weile da waren kam eine Familie mit Wohnwagen und die mussten sich zwischen uns und einen anderen Wohnwagen quetschen. Zu Glück blieben wir nur eine Nacht. Der Wind hatte uns bis hier her verfolgt und blies den ganzen Nachmittag. Aber das war gut so, denn wie uns die Nachbarn erzählten war es am Vortag windstill und an die 40 Grad. So können wir uns wieder langsam an die Hitze gewöhnen.

10.02.2018 Robertson – Rondeberg

Am nächsten Morgen war es sogar ziemlich kühl, erst als die Sonne über die Bäume gestiegen war, wurde es angenehm.

Wir waren schon früh wach und nach dem Frühstück war auch alles schnell gepackt. So waren wir um halb neun schon wieder unterwegs. Zuerst ging es in nordwestlicher Richtung und es wurde richtig kühl, in Shorts und T-Shirt fröstelte es uns sogar.

Bevor wir die N7 erreichten, mussten wir durch drei lange Baustellen mit Wechselverkehr fahren. Bei der ersten mussten wir warten, aber bei den andern konnten wir gleich durchfahren. Danach kam die steile Auffahrt zum Piekenierskloof Pass, wo Nelson zeitweise im zweiten Gang mit 45km/h hoch kroch. Aber auch dieses Mal schaffte er das.

Am Rondeberg Camping angekommen, wurden wir mit „Welcome back“ begrüsst und mit einem Rabatt belohnt. Der Bullshoek Stausee ist nur noch zu 32% gefüllt. Deshalb ist wohl der Campingplatz auch nur schwach belegt. Für Bootsbesitzer ist der See momentan nicht sehr attraktiv. Für Schwimmer auch nicht.

11.02.2018 Rondeberg – Springbok

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Die Nacht war kurz. Einige Südafrikaner machten Party am See. Laute Musik dröhnte zu uns bis spät in die Nacht. Auch diskutierten unsere Nachbarn zu viert ziemlich laut, sie mussten ja die Musik übertönen. Am Morgen war es dann ziemlich kalt, so dass Emanuel unter seiner dünnen Bettdecke fror. Aber kaum war die Sonne über den Berg, konnten wir die langen Hosen und die Jacke abziehen.

Um halb neun waren wir unterwegs Richtung Norden nach Springbok. Am Anfang war der Südwind hilfreich aber eher kühl, dann blies er aber mehr aus nordöstlicher Richtung und es wurde warm. Im Bus waren es gleich mal 36 Grad.

Unterwegs sahen wir ein seltsames Gebäude und wir hielten an um es zu fotografieren. Es war ein Entwicklungsprojekt für die Khoisan, also die Ureinwohner dieser Region. Im Internet fanden wir noch weitere Informationen. Laut diesen kann man hier auch Online Übernachtungen buchen. Allerdings war das Eingangstor zu und es war auch niemand in Sicht der es öffnen würde. Hoffentlich ist dies nicht wieder eines dieser Projekte welche durch EU Gelder finanziert wurden und nicht wirklich genutzt wird.

In Springbok angekommen waren es an die 40 Grad. Wir stellten die Markise schwitzend auf tranken etwas und gingen anschliessen in den Pool. Obwohl den ganzen Tag die Sonne auf den Pool scheint war das Wasser erstaunlich erfrischend.

12.02.2018 Springbok – Grünau

An diesem Tag waren wir etwas später unterwegs. Kaum waren wir auf der N7 wurden wir an einer Polizeikontrolle angehalten. Da war auch eine mobile Radarfalle aufgestellt aber auch auf diesem flachen Gelände hätte Nelson die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 120km/h beim besten Willen nicht erreicht und überschritten schon gar nicht. Die Polizistin notierte sich nur die Autonummer und fragte nach unserm Ziel. Reine Neugier fand Emanuel, er und Frauen in Uniform….

Aber wir erwarteten keine grosse Verzögerung an den Grenzübergängen. Bei den Südafrikanern ging das fix, nur der Polizist wollte noch das Innere des Wagens sehen. Dazu sollten wir, wie so oft, auf der Fahrerseite die Schiebetüre öffnen. Emanuel bedeutete ihm dass das nicht geht. Da bei uns alles seitenverkehrt ist, ist natürlich auch die Schiebetüre auf der anderen Seite. Als der Polizist seinen Irrtum feststellte lachte er. Seine Kollegin studierte währenddessen intensiv unser Swiss Disc, stellte dazu aber keine Fragen. Funktioniert doch, unsere Eigenkreation.

Bei den Namibiern hatten wir Glück dass nur eine Frau anstand, nach uns kamen dann noch etwa ein halbes Dutzend Leute. Die letztes Jahr eigeführte Gesichtserkennung und die elektronische Abnahme der Fingerabrücke werden nicht konsequent durchgeführt, weil es nicht sehr gut funktioniert. Bei der Frau vor uns wurde noch alles gemacht, bei Emanuel nur das Foto, er musste allerdings eine leichte Kniebeuge machen weil er zu gross war. Bei Christine wurde auf alles verzichtet, wahrscheinlich weil schon zu viele Leute anstanden. Da man an dieser Grenze durch eine niedrige Durchfahrt muss fuhren wir um das Gebäude herum. Dort war ging eine Spur direkt auf eine grosse Fahrzeugwaage. Dorthin wollten wir auf keinen Fall, denn unser Bus ist einiges schwerer als seine zulässigen 3‘500 Kilo. Zum Glück gab es

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noch eine zweite Spur. Diese benutzen wir mit einer ganz langsamen Durchfahrt und hofften dass uns niemand zurück pfiff.

Wir tankten auf der namibischen Seite, weil das Benzin da billiger war. Ebensfalls kauften wir dort noch SIM Karten für unser Telefon und den Hotspot. Dort im Schatten zeigte unser Thermometer aussen 37 und innen 43 Grad. Kein Wunder war unser Wasserverbrauch ziemlich gross, Nelson hatte damit keine Probleme die Kühlertemperatur blieb stets unter 80 Grad. Auch wenn der der Wind aus Nordnordosten ihm ziemlich zu schaffen machte.

Auf der White House Farm durften wir uns einen Platz aussuchen. Wir hatten die Qual der Wahl denn sonst war niemand da. Nur eines de Chalets wurde später noch bezogen. Wir leisteten uns den Luxus, uns von der Farmküche bekochen zu lassen. Das Lammfleisch von den eigenen Tieren, das Gemüse und das Dessert wurden uns auf den Platz gebracht und alles war ausgezeichnet.

Auf der ganzen Fahrt hatten wir schon viele kleine Wolken am Himmel und die wurden später zu einem heftigen Gewitter.

Es goss, blitzte und donnerte und der Wind war viel stärker als wir es je am Meer erlebt hatten. Er drohte uns die Markise weg zu blasen. Wir montierten noch eine Seitenwand um das Wasser und den Wind etwas abzuhalten. Es regnete trotzdem ins Auto und wir legten Handtücher aus die das Wasser aufsaugen sollten. Der Himmel wurde immer wieder von Blitzen erhellt. Als Regen und Wind mal ein bisschen nachliessen, genossen wir unser Abendessen. Kaum waren wir im Bett wurde der Bus wieder durch geschüttelt. Es fiel zwar noch kein Regen aber wir trauten dem Wetter nicht. Also standen wir wieder auf und bauten die Markise ab. Es regnete in dieser Nacht nicht mehr, aber so konnten wir ruhiger schlafen.

13.02.2018 Grünau - Mariental

Am nächsten Tag erfuhren wir, dass nur 5 Millimeter Regen gefallen waren, uns kam es vor wie die Sintflut. Aber der Farmer war damit schon recht zufrieden, da es am Vortag auch schon geregnet hatte. Besser als gar nichts ist es allemal.

Da wir am uns bekochen lassen Geschmack fanden fuhren wir an diesem Morgen 120 Kilometer zum Kitchen 51 wo wir frühstückten. Auf dem Weg dorthin sahen wir den „Loewen“ Fluss fliessen. Wenn man bedenkt dass nur der Orange River an der Südgrenze zu Südafrika und der Cunene River an der Angola Grenze das ganze Jahr Wasser führen, war ein Fluss mit Wasser im Landesinneren eine bemerkenswerte Angelegenheit. Wie man uns sagte hatte es in dieser Region sogar 20 Millimeter geregnet. Die heutige Strecke war etwa 400 Kilometer lang und somit die längste welche wir auf dieser Tour bisher gemacht haben. Zudem bietet die Gegend nicht sehr viel Abwechslung. Zum Glück hatten wir Hörbücher dabei die uns gut unterhielten (Känguru Chroniken, sehr zu empfehlen). Radioempfang gibt es in Afrika meist nur in unmittelbarer Nähe der grösseren Ortschaften.

Wir wussten dass man auf dem Bastion Camping zwischen 12 und 14 Uhr nicht einchecken konnte. Deshalb hatten wir auch keine Eile, und wir schafften es um 14:15, nach mehr als 5 Stunden Fahrt, anzukommen. Auch an diesem Tag waren die kleinen hübschen Wolken am Himmel und wurden später zum Gewitter. Hier hatten wir aber ein eigenes Bad mit einer gedeckten Veranda davor. Wegen dem Wind war man zwar nicht ganz vom Regen geschützt, aber das bisschen nass werden, war im Vergleich zum Vortag noch erträglich.

14.02.2018 Mariental - Windhoek

Schon bevor Sonnenaufgang war ein Helikopter zu sehen der im Tiefflug über die Felder flog. Wir dachten an erst eine Suchaktion, bis er dann später das Maisfeld neben dem Campingplatz mit was auch immer besprühte.

An diesem Tag mussten wir nur 250 Kilometer zurücklegen und das war gut so. Wir staunten wie die Büsche, Bäume und zum Teil das Gras schön grün waren. So hatten wir Namibia schon lange nicht mehr erlebt.

Den Platz im Arebbush Camping hatten wir gebucht weil wir einen Platz mit eigenem Bad wollten und von denen gibt es nur drei. Daneben hat man eigene Abwaschmöglichkeit und zwei Kammern wo man Sachen verstauen kann, ein wenig Luxus halt.

Unser erster Weg führte zu Savanna Car Hire zu Berti Ham. Er war ja einverstanden, dass wir die Gasdruckfedern aus Deutschland zu ihm schicken lassen. Leider waren sie noch nicht angekommen. Laut Tracking-Information sollten sie erst am 19. Februar ankommen, das war auch der Tag an dem Julia und Jan in Windhoek landen würden. So haben wir verschiedene Szenarien überlegt. Allenfalls konnten wir die Federn auch noch am Vormittag des 20. einbauen lassen da

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unser Tagesziel Mariental war und wir das in gut drei Stunden schaffen würden. Sonst blieb uns nichts anderes übrig als den Einbau auf die Rückkehr nach Windhoek zu verschieben.

Nelsons Radspur zog schon bei der letzen Tour nach links und wir meinten damals, es liege an der abgebrochen Stabilisatorhalterung. Obschon wir sie dann kurz vor unserer Rückkehr in Swakopmund anschweissen liessen, hat sich der linke Vorderreifen immer mehr schräg abgenutzt. Nach fast 7‘000km war das Profil so stark abgenutzt, dass wir es nicht wagten demnächst damit viel Schotterpiste zu fahren. Also mussten wir die Spur einstellen lassen und zwei neue Reifen kaufen. Die Spur liessen wir wieder bei Eddy justieren und die Reifen holten wir uns bei Namibia Tyres. Die letzten hatten wir dort vor 2 Jahren für je etwas über 2‘000 N$ bekommen, nun waren sie 3‘570 N$ ganz schön happig.

15. bis 17.02.2018 Windhoek

Plötzlich kam am Donnerstag Bewegung in die Zustellung der Gasdruckfedern. UPS meldete Donnerstag, dass die Sendung in Johannesburg angekommen sei. Es blieb zu hoffen, dass sie dort nicht zu lange liegen bleib.

Am Freitagmorgen hiess es die Federn sind bereits in Windhoek und warten auf die Bezahlung der Verzollungskosten. Am Nachmittag rief uns Berti an, der Einbau kann bei ihm am Samstag gemacht werden. Wir staunten ganz schön, damit hatten wir nicht gerechnet.

Am Samstag waren wir um neun bei Savanna Car Hire. Oder wie unsere Frau-GPS sagt „Sav Anna Kar Hiire“. Bertis Mechaniker machten sich gleich daran die Südafrikanischen Federn aus zu bauen, was sehr flott vor sich ging. Der Einbau der neuen ging etwas länger, aber immer noch recht schnell. Dann kam der spannende Moment ob die Entscheidung die Gasdruckfedern mit 900 Newton auf zu pumpen richtig war. Beim ersten Satz aus Deutschland waren 2‘000 N deutlich zu viel, aber die südafrikanischen mit 600 N zu schwach. Hurra, 900 N war richtig. Zum Glück, denn im südlichen Afrika könnte man sie nicht mehr aufpumpen, weil dieses Kaliber nicht in die Pumpvorrichtung passt.

Wir sind froh, dass die Federn doch noch rechtzeitig gekommen und dass bei Savanna Car Hire so spontan und unkompliziert geholfen wurde. Ein grosses „Danke schön“ an Berti Ham und seine Mitarbeiter.

18.02.2018 Windhoek – Etango Lodge

Von Julia und Jan hatten wir ja schon auf der letzten Tour geschrieben. Christines Nichte und deren Freund hatten uns von Kapstadt bis Port Elizabeth begleitet. Damals waren es drei J’s, denn Jutta, Christines Schwester war auch noch dabei, diesmal leider nicht. Da die zwei J’s am 19. Februar am Windhoeker Flughafen ankommen sollten und wir sie bei der Ankunft begrüssen wollten, hatten wir eine Übernachtung auf der Etango Ranch gebucht. Die liegt ganz in der Nähe des Flughafens. Sonntagmittag fuhren wir also dorthin, bezogen unser Chalet und gingen dann zum Pool. Wie so oft in Namibia war auch dieser mit gefühltem Gletscherwasser gefüllt. Zur Abkühlung ganz ok aber um länger drin zu verweilen ist das nichts für uns.

Wir kamen schon ziemlich früh bei der Lodge an und waren auch die ersten Gäste. Nach und nach kamen noch 3 weiter Paare und es stellte sich heraus, dass wir alle aus der Schweiz kamen. Es wurde ein lustiger Abend.

19.02.2018 Etango Lodge – Windhoek

Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem zeitigen Frühstück um kurz nach sieben zum nahen Flughafen. Der Flieger war bereits gelandet und bald kamen auch die beiden J’s. Sie wurden von einem Angestellten des Autovermieters nach Windhoek abgeholt. Dort nahmen sie einen Pickup (hier Bakkie genannt) mit Dachzelt entgegen. Es dauerte ein wenig bis alles erklärt und gezeigt war. Danach fuhren wir zur Villa Moringa wo wir für eine Nacht zwei Zimmer gebucht hatten. Auch hier waren wir etwas früh, die Räume waren noch nicht fertig geputzt, aber wir durften das Gepäck hinein stellen und die beiden Neuankömmlinge konnten die für das lokale Klima etwas zu warme Kleidung gegen besser passende wechseln.

Dann gingen wir für die nächsten Tage einkaufen und machten eine kleine Tour durch die Stadt. Bis zum Nachtessen im Restaurant Stellenbosch blieb uns noch genügend Zeit um uns in den Pool bei der Unterkunft zu stürzen.

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20.02.2018 Windhoek - Mariental

Um 9:00 Uhr wurden wir nach einem ausgezeichneten Frühstück abgeholt um eine Tour durch Katutura zu machen. Da bei der Buchung wohl etwas schief gelaufen war kamen unser Guide Lorraine und der Fahrer mit einem 4-plätzigen Auto in das wir uns zu sechst hinein quetschen mussten. Bei jedem Auftauchen von Polizei ging Lorraine auf „Tauchstation“. Hauptsächlich fuhren wir durch Katutura, jedoch an bestimmten Plätzen wie den verschiedenen Markets oder dem Penduka-Projekt durften wir aussteigen. Auf dem Meat Market wurden wir misstrauisch beäugt, trotz unserer lokalen Führerin. Sie zeigte und erklärte uns einige für uns undefinierbare Sachen. Julia hätte gern mal etwas probiert, aber eine Gruppe Frauen schimpfte plötzlich los was wir hier herumlaufen und kein Geld bringen. Wir sehen ja dass es ihnen schlecht geht. Ein paar Schritte weiter bei den Männern wo Fleisch zerlegt und gebraten wurde wollte Emanuel ein Foto machen. Auch das kam sehr schlecht an, einige der Männer kamen aggressiv auf uns zu, so dass wir den Markt verliessen. Wir fuhren dann zum Soweto Market wo es sehr viel friedlicher zuging. Lorraines Mutter betreibt dort eine Schneiderei wo sie die aufwändigen Kleider der Herero-Damen näht. Das Penduka Projekt bietet Frauen Arbeit als Näherinnen, Schmuckdesignerinnen und bei der Herstellung von allerlei Kunsthandwerk. Auch ein Restaurant ist angeschlossen und kleine Chalets werden an Gäste vermietet. Das Projekt finanziert fast ausschliesslich durch eigene Einnahmen. Nachdem uns Lorraine wieder bei der Villa Moringa abgeladen hatte, machten wir uns auf die 260 Kilometer lange Fahrt nach Mariental. Wir bogen kurz vor dem Ort zum Bastion Farm Camping ab. Zwei Plätze mit privatem Bad standen uns dort zur Verfügung. Dieses Mal hatten wir keinen Regen, aber eine etwas unruhige Nacht weil auf dem grossen Nachbarfeld ein Mähdrescher den Mais erntete. Hier ist scheinbar immer etwas los.

21.02.2018 Mariental - Duwisib Castel

An diesem Morgen stellten wir fest dass der Trinkwasserverbrauch deutlich grösser war als wir beim Einkaufen in Windhoek dachten. Darum vergrösserten wir in Mariental unseren Vorrat. Auf Teerstrasse ging es weiter bis Maltahöhe. Dann liessen wir für die Piste etwas Luft aus den Reifen. Von da bis nach Duwisib Castel fuhren wir auf Schotterstrassen. Von den letzten Regenfällen waren auch noch einige grössere Pfützen auf dem Weg, was den Vorteil hatte dass es nicht so staubte.

Beim Schloss angekommen erwischten wir zuerst die falsche Einfahrt und fuhren direkt zum Castle. Die nächste Abzweigung führte uns dann zum Duwisib Guestfarm Camping und da waren wir richtig. Zum Abendessen gingen wir ins Restaurant. Das Essen war Farmküche, ausgezeichnet und reichlich. Wir sassen an einem langen Tisch mit dem Hausherrn und allen anderen Gästen, hatten aber nicht sehr viel Kontakt mit diesen. Auf dem Campingplatz waren wir die einzigen.

22.02.2018 Duwisbib Castel - Aus

Am Morgen sagte uns Julia, dass sie wegen ungewöhnlichen Tierlauten eine etwas unruhige Nacht hatte.

Weiter ging es auf Schotterpisten durch die abwechslungseiche und faszinierende Landschaft. Auch für uns immer wieder ein Erlebnis. Julia und Jan waren ebenfalls begeistert. Im kleinen Ort Helmeringhausen kauften wir noch einmal Wasser und die lokale Spezialität Kaktusfeigengelee. Nach weiteren knapp 100 Kilometern wir erreichten die Teerstrasse nach Aus. Da kehrten wir wie immer im Bahnhofhotel ein. Für die nächsten beiden Nächte hatten wir im

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nahen Klein Aus Vista einen Campingplatz gebucht. Nach dem Anmelden genossen wir zuerst einmal den Pool und erst später fuhren wir zum Campingplatz.

23.02.2018 Aus – Lüderitz - Aus

An diesem Tag hatte Nelson frei, denn wir fuhren mit dem Mietwagen der beiden J’s nach Lüderitz. Vor dem Hafenstädtchen machten wir einen Zwischenhalt in Kolmanskuppe, der alten „Geisterstadt“. Diese wurde in den späten Zwanzigern des letzten Jahrhunderts aufgegeben, nachdem die Einwohner dank üppiger Diamantenfunde reich geworden waren.

In Lüderitz selber machen wir einen Rundgang um alte Häuser und die Felsenkirche zu fotografieren. Der Diaz Point war auch noch auf dem Programm. Danach fuhren wir wieder zurück zum 120 Kilometer entfernten Campinglatz bei Aus. Den Abstecher zu der Futterstelle der Wildpferde hätten wir uns sparen können. Dafür sahen wir später einige magere Pferde von der Hauptstrasse aus.

24.02.2018 Aus - Sesriem

An diesem Tag stand uns eine der beiden fast 350 Kilometer langen Etappen dieser Rundreise bevor. Davon waren nur 5 Kilometer auf der B4 geteert. Die Landschaft war auch hier wieder wunderschön.

Allerdings mussten wir uns auf den letzten 40 Kilometern wegen der groben Wellblechpiste ganz schön durchschütteln lassen. Die dicke Staubschicht in unserm Bus machte Christine auch keinen Spass.

Auf dem Sesriem Camping hatte jeder Platz einen schönen grossen Baum, aber es war nicht ganz einfach Bus und Bakkie so hinzustellen, dass wir Aufstelldach und Dachzelt aufbauen konnten. Als wir das geschafft hatten, mussten wir feststellen, dass es am Platz und in den Toiletten einige Stunden kein Wasser gab.

25.02.2018 Sesriem - Sossousvlei - Sesriem

Wenn man im NWR Camp steht kann man eine Stunde früher als die andern Besucher in den Park Fahren. Wir standen um halb sechs auf und tranken nur einen Kaffee, packten die Fahrzeuge zusammen und fuhren los. So kamen wir schon vor Sonnenaufgang bei dem Sandhügel an, den wir für die Düne 45 hielten. Hier machten wir schöne Fotos. Später stellten wir fest dass wir eine Düne zu früh angehalten hatten. Macht nichts, der Sonnenaufgang war auch hier schön. Bei Nummer 45 machten wir dann auch noch einige Fotos und Julia und Jan stiegen einen Teil der Düne hoch. Dann gab`s Frühstück.

Am Ende der Teerstrasse stellten wir unsere Fahrzeuge auf dem Parkplatz ab und benutzten den Shuttle zum Dead Vlei und der Big Daddy Düne. Nachdem wir uns am Morgen gefreut hatten dass es wieder Wasser gab, war es bei unserer Rückkehr schon wieder ausgegangen. Eine kühle Dusche wäre etwas Schönes gewesen, aber so erfrischten wir uns eben im Pool.

Gegen Abend kamen zwei junge Männer aus Japan zu uns. Der eine mit schwarzer Hose und weissem Hemd, sogar eine weisse Fliege hatte er umgebunden und hielt eine Flasche Wein in den Händen. Der andere trug normale Reisekleider und das Handy in der Hand. Der Handyträger stellte seinen Freund als gelernter Sommelier vor und erklärte uns dass der Kreditkartenleser im Camp Shop nicht funktionieren würde. Sie hätten aber kein Bargeld und auch nichts zu Essen. Für etwas Esswaren würden sie uns die Weinflasche anbieten und der Sommelier uns diesen auch erklären und einschenken. Zwei Gläser aus Glas hatten sie auch dabei. Wir liessen uns den Wein gerne erklären aber trinken wollten wir ihn zum Abendessen. Zuerst sagte uns der junge Mann, dass er so etwas noch nie in Englisch gemacht hätte und deshalb sehr nervös sei. Er erklärte er uns den Merlot fachgerecht. Statt Esswaren gaben wir den beiden Geld im etwa dreifachen Wert des Weines. Die besondere Idee musste doch auch belohnt werden. Die Beiden waren dankbar und wir kamen in den Genuss eines speziellen Erlebnisses. Leider haben wir vergessen Fotos von diesem Auftritt zu machen.

26.02.2018 Sesriem - Swakopmund

An diesem Morgen immer noch kein Wasser. Bevor wir nach Swakopmund fuhren, tankten wir im Ort bei Engen. Diese hatte fliessendes Wasser. Also war es eindeutig ein Problem des NWR Park-Managements. Mit 347 Kilometern hatten wir an diesem Tag die bisher längste Strecke vor uns, zudem waren davon gut 300 Kilometer Piste. In Solitaire machten wir den obligatorischen Halt bei der Bäckerei und kauften Appel Crumble und Pies. Die Piste bis zur zweiten Kuiseb Schlucht-Durchquerung war fast so schlecht wie die vor Sesriem, danach wurde es immer besser. Vor Walvis Bay fuhren wir auf einer Salzstrasse und dann sogar auf Teer bis Swakopmund

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Unterwegs hatten wir zusammen beschlossen in Swakopmund nicht wie geplant 2 sondern 3 Nächte zu bleiben. Dafür liessen wir Spitzkoppe aus. Julia und Jan wollten dort eigentlich den Sternenhimmel betrachten, da zurzeit Vollmond war hätte man eh nicht viel gesehen. Dafür hatten wir etwas mehr Zeit hier etwas zu unternehmen.

Auf dem Campingplatz des Alte Brücke Resorts hatten wir zwei Nächte gebucht. Die uns zur Verfügung stehenden privaten Toiletten hatten sogar Wasser und wir konnten endlich wieder einmal duschen. Zudem standen wir hier auf Gras, eine Seltenheit in Namibia. Also nicht beim Duschen, sondern die Fahrzeuge. Nachdem wir uns eingerichtet hatten liefen wir am Strand entlang zum „Tuc“ um dort auf der Terrasse bei einem Cocktail dem Sonnenuntergang zuzusehen.

Für das Nachtessen ging wir in das Old Steamer Restaurant welches sich gleich auf dem Gelände befindet. Für N$ 230 gab es hier ein ausgezeichnetes und grosses Büffet. Freundliches Personal, witzige Inneneinrichtung und nette Gesellschaft runden das Ganze zu einem schönen Erlebnis ab.

27.02.2018 Swakopmund

Am ersten Tag in Swakop war einkaufen angesagt. Die beiden J’s suchten noch Souvenirs und Essen und Getränke mussten auch aufgestockt werden. Christine begleitete sie und Emanuel fuhr mit dem Bus zu Oryx Aluminium Canopies. Berti Ham von Savanna Car Hire hatte uns diese Werkstatt empfohlen um das Aufstelldach reparieren zu lassen. Dieses hatte sich als Folge der zu staken Gasdruckfedern verzogen und ist danach nach hinten gerutscht. Andre, der Chef der Firma, meinte dafür müsste er den Wagen ein bis zwei Tage haben, deshalb wurde einen Termin nach der Rundreise unserer Besucher vereinbart.

Danach machten wir eine Fahrt durch das trockene Swakop-Flussbett, hier konnte Jan ein wenig im Tiefsandfahren üben. An Goanikontes vorbei ging es weiter zum Welvitischa Drive, wo es die hässlichen Pflanzen zu sehen gibt. Ihr hohes Alter erreichen sie weil ihre Blätter sehr bitter schmecken und sie deshalb von den Tieren verschont bleiben.

Zurück am Campingplatz hatten wir schon wieder KEIN WASSER. Die Ursache war ein Wasserleitungsbruch ganz in der Nähe. Die Absicht im Jetty einen Tisch zu reservieren scheiterte dann auch noch aus demselben Grund, sie konnten wegen Wassermangel nicht kochen. Wir wichen in Kücki’s Pub aus, was auch ok war.

28.02.2018 Swakopmund

Für 8 Uhr hatten wir eine Wüstentour gebucht um die kleinen Fünf kennen zu lernen. Der Preis von N$ 700/Person und die Dauer von 5 Stunden schienen uns zwar etwas heftig. Aber wie es sich herausstellte war es sein Geld wert, und die 5 Stunden vergingen wie im Fluge. Chris, unser Experte, und seine beiden Helfer zeigten uns viele verschiedene Tiere welche wir in dieser kargen Landschaft nicht erwarteten. Zu dem erfuhren wir noch viel über das Ökosystem und die Nahrungskette. Chris vermittelte sein Wissen auf eine sehr unterhaltsame Art. Danach bummelten wir noch ein wenig durch den Ort und kehrten im Village Cafe ein.

01.03.2018 Swakopmund - Erindi

Die Strecke nach Erindi war auch wieder über 300 Kilometer, aber das Verhältnis Teer/Schotter war dieses Mal gerade umgekehrt. Allerdings muss man wissen dass unser Bus nicht der schnellste ist, wir sind froh wenn wir zeitweise mit

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85km/h unterwegs sein können. Unsere Begleiter im Toyota Hilux mussten sich dem anpassen. Das Spitzkoppe-Massiv sahen wir halt nur von weitem, ein weiterer Grund für die Beiden noch einmal nach Namibia zu kommen.

Unser Tages Ziel war der Erindi Privat Park. Nach unserer Ankunft im Camp Elefant stellten wir uns auf Platz 2 auf, wo uns wieder eine private Toilette zur Verfügung stand. Da man als Selbstfahrer N$300/Fahrzeug und Tag bezahlen musste haben wir an diesem Tag auf einen Gamedrive verzichtet. Dafür besuchten wir das Wasserloch des Camps, in dem sich drei Hippos aufhielten und am Ufer einige Antilopen herum sausten.

Nachtessen kochten wir uns an diesem Tag selber, Restaurant gibt es in dem Camp eh nicht. Dafür war da eine schöne Feuerstelle, an welcher wir nach dem Essen noch eine ganze Weile sassen. Allerdings räucherte uns Emanuel beim wieder Anfachen des Feuers ganz schön ein.

02.03.2018 Erindi

Wir besorgten uns die bereits erwähnten Permits für Selbstfahrer und dann ging‘s los. Weil die Vegetation nach den neusten Regenfällen ziemlich grün war, erwarteten wir nicht sehr viele Tiere zu sehen. Die Büsche waren voll Blätter was die Sicht einschränkte und wegen den vielen Wasserpfützen mussten die Tier nicht unbedingt die Wasserlöcher aufsuchen. Trotzdem sahen wir einiges, sogar ein Spitzmaul Nashorn war dabei.

03.03.2018 Erindi – Okakuejo Camp Etosh

357 Kilometer waren zu fahren bis nach Okakuejo, aber mehrheitlich Teer. Inzwischen haben sich auch unsere beiden jungen Begleiter an die Fahrerei gewöhnt. Allerdings war die Landschaft nicht so abwechslungsreich wie im Süden des Landes.

Für die erste Nacht im Etosha National Park hatten wir uns etwas Spezielles geleistet, ein Chalet direkt am Wasserloch mit zwei Schlafzimmern. Leider war trotz Beleuchtung nicht sehr viel zu sehen, aber immerhin hielten sich am Abend fünf Breitmaulnashörner dort auf. Zwei Bullen lieferten sich sogar einen etwas lahmen Kampf. Davon gibt es aber keine Bilder weil es zu dunkel war.

Gegessen haben wir im Camp Restaurant. Für das Essen am Buffet gibt es von uns aber keinen einzigen Stern. Wir waren vor einigen Jahren schon mal hier Essen und mussten feststellen, dass es nicht besser geworden ist. Für die Invasion von fliegenden Termiten konnten die Angestellten nichts. Es war aber interessant wie Geckos zwischen den Tisch-, Stuhl- und Menschenbeinen hindurch auf Insektenjagd gingen.

04.03.2018 Okaukuejo – Halali - Okaukuejo

Frühstück war im Preis des Chalets inbegriffen und es war nicht besser als das Nachtessen. Aber wir waren ja wegen den Tieren hier und nicht wegen der Gourmetküche.

Zuerst fuhren wir zum westlichen Teil des Parks. Anfangs war in der offenen Ebene kaum etwas zu sehen, nur hie und da ein Springbock. Als wir zum Mopanewald kamen machte uns ein entgegenkommender Besucher auf einen Honigdachs aufmerksam, der 200 m weiter unter einem Busch sein sollte.

Diesen entdeckten wir zwar nicht aber etwas weiter eine Vierergruppe Löwinnen. Drei waren noch relativ jung und eine etwas älter. Offenbar hatten sie eine kleinere Antilope erlegt und bereits fast aufgefressen. Nun machten sie eine Verdauungspause. Eine Gruppe Zebras lief auf der Strasse in unsere Richtung. Weil wir da standen wichen sie in den Wald aus, auf die Seite wo die Löwinnen lagen. Schon nach kurzer Zeit bemerkten diese die ahnungslosen Neuankömmlinge und legten sich flach auf den Boden. Der Leithengst der Zebras brauchte aber etwas länger bis er die Gefahr erkannte. Die ganze Gruppe blieb stehen, verharrte aber zu unserem Erstaunen noch einige Sekunden. Die Löwinnen lagen sprungbereit als die Zebras dann doch noch die Flucht ergriffen. Die zwei jüngeren Raubkatzen jagten ihnen hinterher, die älteren blieben ruhig liegen. Schon nach kurzer Zeit kamen die beiden Verfolgerinnen unverrichteter Dinge zurück. Der Vorsprung der Zebras war wohl zu gross und die Motivation der Katzen bei vollem Bauch wohl umso kleiner.

Einige Elefantenbullen sahen wir auch. Auch hier war alles sehr grün und feucht bis nass.

Den zweiten Abend in der Etosha verbrachten wir am Halali Campingplatz. Wir hatten einen dieser Overlander Busse als Nachbarn. Zwei junge Frauen versuchten ihr Zelt direkt neben dem Bakkie der zwei JJ’s aufzustellen, Jan bat sie aber höflich ihnen doch etwas mehr Privatsphäre zu gönnen. Konsterniert und wortlos verzogen sie sich dann zum Rest der Gruppe. Ansonsten fielen die Nachbarn nicht negativ auf.

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Wir sassen zum Schutz vor dem Nieselregen unter einer Plane die wir zwischen den beiden Fahrzeugen aufgespannt hatten. So konnten wir unser selbstgekochtes Zweistern Buschmenu geniessen ohne allzu nass zu werden.

05.03.2018 Halali - Okaukuejo

Am Morgen packte die nachbarliche Reisegruppe schon früh ihre Siebensachen, was natürlich nicht ganz geräuschlos möglich war. Aber als der Fahrer schon ein Viertelstunde den Lastwagenmotor zwecks aufheizen startete, war es mit schlafen definitiv vorbei.

Wir bereiteten unser übliches reichhaltiges Frühstück und waren froh, dass wir nicht in das Camp Restaurant mussten.

Da wir uns gerade in der Nähe des Aussichtspunktes der Etosha Pfanne befanden, fuhren wir auf Umwegen dorthin. Hier konnten wir viele Schwarzstörche sehen. Was diese in dieser öden Salzpfanne aufpickten konnten wir nicht feststellen. Vielleicht die Überreste des Termitenflugs der letzten Nacht. Zweimal sahen wir Nashörner, das Breitmaul weit weg und ein Spitzmaul lief über die Strasse. Geier, Marabus und Schakale welche sich an Aas gütlich taten. Auch hier wurden wir mit einem Besuch der fliegenden Termiten beglückt. Jan stand da gerade mit der Stirnlampe am Braai stand, konnte erst dann in Ruhe weiter braten als er die Lampe auf Rotlicht umstellte.

06.03.2018 Etosha – Hamakari

Von der Etosha nach Hamakari rollten wir ausser dem kurzen Stück von der Hauptstrasse zur Farm nur auf Teer. Die Farmersleute waren bei unserer Ankunft gerade nicht anwesend und von Ernst, dem Jagdführer erfuhren wir, dass das neue Chalet auf dem Campingplatz, dass wir gebucht hatten, bereits bewohnt sei. Julia und Jan bekamen stattdessen ein Zimmer auf der Farm. Als wir dann zum Zeltplatz fuhren erlebten wir die zweite Enttäuschung. Dieser stand praktisch Unterwasser oder war total sumpfig. Da wollten wir nicht bleiben, wir baten um ein Zimmer was wir dann auch bekamen. Allerdings nur für eine Nacht weil die Gästefarm am nächsten Tag ausgebucht war.

Da es am Abend wieder regnete und die Wettervorhersage für den nächsten Tag nichts Gutes versprach beschlossen wir unseren Aufenthalt auf Hamakari auf eine, statt zwei Nächte zu beschränken. Wir buchten von hieraus in Arebbusch ein Chalet für die beiden J’s und kündigten unsere frühere Ankunft auf dem Zeltplatz an.

Wolfang, der jüngste Sohn der Diekmanns, hatte gerade Semesterferien und war mit vier Kolleginnen und einem Kollegen nach Hause gekommen. Er und die vier Frauen studieren in Deutschland Zahnmedizin. Sie erzählten von ihren Erlebnissen aus ihrem Studium, wir verbrachten einen interessanten und lustigen Abend.

07.03.2018 Hamakari – Windhoek

Am nächsten Morgen schien die Sonne, und es sah nicht so aus wie das Wetter-App vorher gesagt hatte. Etwas enttäuscht von dem verkürzten Aufenthalt und dass es mit den Buchungen nicht so geklappt hatte wie wir erwarteten, verabschiedeten wir uns von Hamakari.

Die Fahrt nach Windhoek war ohne besondere Ereignisse und bei unserer Ankunft im Arebbusch Resort bekamen wir die gebuchten Unterkünfte. Ein kleines Chalet für die beiden jüngeren und ein Luxury Campsite für uns. Eigentlich hatten wir uns schon für Abendessen für das „Marmite“ entschieden, aber unsere Begleiter luden uns in das Restaurant „The Social“ ein. Julia hatte schon in Deutschland einen Artikel darüber gelesen und wollte unbedingt dorthin. Wir kannten es nicht und liessen uns überraschen. Für Julia begann es schon beim aufgeben ihrer Bestellung mit Enttäuschung. Die von ihr gewünschte Vorspeise sowie der Hauptgang und auch die Nachspeise waren alle nicht vorrätig. Zudem war es wegen zwei grössere Gruppen Gäste ziemlich laut. Die Wände und der Fussboten aus Beton wirkten sich nicht gerade schalldämpfend aus. Stühle und Tische aus schwerem Eisen fügten auch noch etwas zum lauten Ambiente bei. Eine Unterhaltung war sehr erschwert. Die Rindsfilets der beiden Jungen waren dann Teilweise ziemlich zäh. Alles in Allem ein nicht ganz befriedigender kulinarischer Abschluss dieser gemeinsamen Reise.

08.03.2018 Windhoek

Am letzten Tag unserer gemeinsamen Reise hatten wir viel Zeit. Der Mietwagen musste erst um vier abgegeben werden und auf den anschliessenden Shuttle zum Flughafen durch den Vermieter konnten sie verzichten, denn wir wollten sie dorthin fahren.

So machten wir noch einen ausgiebigen Stadtbummel, der ihnen die Möglichkeit gab noch einige Andenken zu kaufen.

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Den Rest des Nachmittags verbrachten wir zusammen noch bis kurz nach sechs auf dem Campingplatz. Hinten im Bus haben wir Platz gemacht dass eine Person auf der Bank sitzend mitfahren konnte und einen weiteren Platz haben wir mit einem Campingstuhl eingerichtet. So können wir zu viert in unserem Zweiplätzer zum Flughafen fahren. Eingecheckt hatten die Zwei schnell da noch kaum Leute da waren. Eine kurze Zeit verbringen wir zusammen noch draussen an der Sonne und dann nehmen wir Abschied. Wir vermissen sie schon da sehr.

09.03.2018 Windhoek – Swakopmund

Nun heisst es für uns auch zusammen packen und los fahren. Swakopmund ist wieder unser Ziel, Wo wir letzte Woche mit Andre Lacock von Oryx Aluminium Canopies die Reparatur des Aufstelldaches für Montag vereinbart haben. Bei Michael Florin hatten wir uns schon für mindestens 5 Tage angemeldet und so konnten wir auf Gut Richthofen eine kleine Wohnung beziehen. Diesmal bekamen wir eine mit zwei Schlafzimmern, was für uns ganz praktisch war da wir alle Kleiderkisten, die Matratze, Bettzeug und sonst noch einiges aus dem Bus räumen mussten. So konnten wir ein Zimmer als Abstellkammer benutzen.

10. bis 15.03.2018 Swakopmund

Am Sonntag hatten wir nichts besonders vor ausser nach Swakopmund reinzufahren und ein wenig am Strand zu laufen.

Für Montag hatten wir uns bei Swakopmund Car Hire für drei Tage einen kleinen Flitzer gemietet, dieses Mal einen Kia. Zuerst hatten wir es bei Avis versucht aber die waren ausgebucht.

Den Bus brachten wir kurz vor neun zu Andre, welcher uns aber eröffnete, dass zwei Mitarbeiter nicht erschienen sind und er noch einige Aufträge zu erledigen hätte bevor man sich um den Nelson kümmern könnte. Das ist halt oft so in Afrika, am Wochenende wird gefeiert und am Montagmorgen ist man krank. Aber das soll ja auch bei uns vorkommen.

Am Dienstagnachmittag war das Dach aber wieder in Ordnung. Der Riss hinten war geschweisst. Bei den Gasdruckfedern wurde einiges geändert, Die Originalteile wurden weiter hinten und von hinten nach vorne montiert und zusätzlich eine südafrikanische Feder an der Stelle der ursprünglichen. Beim Öffnen und Schliessen verhält sich das Dach nun ganz anders, aber es funktioniert und lässt sich wieder ganz schliessen.

Für den 26.3. haben wir unseren Heimflug gebucht. Am 27. März sollten wir wieder in der Schweiz sein, Wenn Air Namibia, die Fluglotsen, die deutschen und schweizerischen Bahnen es so wollen.

Am Donnerstag fuhren wir nach Walvis Bay wegen dem Carnet (Fahrzeugzolldokument). Dieses muss man einmal jährlich erneuern und dazu muss man aus der Zollunion des südlichen Afrikas ausreisen. Jetzt hatten wir aber keine Lust nach Angola oder Sambia zu fahren weil es im Norden Namibias gerade heftig geregnet hatte und noch mehr Niederschlag zu erwarten war. Aus diesem Grund machten wir den Versuch beim Hafenzoll die notwendigen Stempel zu bekommen. Offiziell geht das nicht und als Emanuel bei der zuständigen Beamtin (nicht in Uniform) sein Begehren vortrug, wollte sie von ihm eine Erklärung haben warum sie das machen sollte. Sein Grund war, dass er ein schlimmes Knie hatte und deshalb für eine Operation in die Schweiz müsse und jetzt nicht wie geplant nach Sambia fahren kann. Das Carnet lief zwar erst am 6. September ab, was die Frau schnell bemerkte. Seine Begründung war dass er frühestens im Oktober wieder nach Namibia kommen könne. Die Diskussion ging dann noch ein bisschen hin und her, aber schliesslich willigte sie ein und wir hatten den Ausreisestempel im alten und den für die Einreise um neuen Carnet.

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16.03.2018 Swakopmund Springbockwasser

Unser Auto war innen wieder geputzt, und alle unsere Kisten eingeräumt. Nun hatten wir noch zehn Tage Zeit bis zu unserm Abflug und keine Lust die ganze Zeit auf Gut Richthofen und in Swakopmund zu verbringen. Deshalb beschlossen wir ein Stück die Skeleton Coast rauf und dann in die Wüste zum Mesum Krater zu fahren.

Also fuhren wir zuerst nach Swakopmund um zuerst die Benzintanks zu füllen, denn es standen uns einige Kilometer Schotter- und Sandpisten bevor und Tankstellen waren auf der geplanten Route lange keine mehr. Hinter Swakopmund fing dann die Salzstrasse an. Dies ist eigentlich eine Sandschicht welche mit Salzwasser verfestigt wird und gewalzt. Bei trockenem Wetter ist diese wie eine Teerstrasse zu befahren, aber wenn sie nass ist etwa so rutschig wie Glatteis. Einige Baustellen trafen wir an, denn ein Abschnitt der Strasse wird nun geteert. Wir kamen aber gut vorwärts. In Henties Bay suchten wir einen Take Away bei dem wir vor fünf Jahre feine Pies gekauft hatten. Der Ort ist, wie so viele in Namibia, gewachsen und wir erkannten nichts mehr und den Laden fanden wir natürlich nicht.

Bald erreichten wir die Abzweigung die uns zum Mesum Krater bringen sollte. Wir hielten an und beratschlagten, entschlossen uns dann aber weiter die Küste entlang zu fahren, durch den Skeleton Coast Park, und dann in Sprinbockwasser auf dem Camping zu übernachten. Beim Parkeingang mussten wir nichts bezahlen weil wir im Transit auf der C34 fuhren. Aber in ein Buch eintragen und ein Formular ausfüllen und unterschreiben mussten wir trotzdem.

Im Park war es dann nur noch Schotterpiste die teilweise in einem sehr schlechten Zustand war. Manchmal war das Gerüttel auf den Wellblechbuckeln so heftig, dass wir in den tiefen Sand neben der Piste auswichen. Da gab es schon einige tiefe Spuren die unseren Bus manchmal trotz 4x4 und Untersetzung zu einem Eigenleben erweckten. Er musste mit voller Konzentration gelenkt werden.

Am Anfang war die Landschaft ziemlich eintönig. Vier Japaner brachten uns etwas Abwechslung. Schon von weitem sahen wir einen PKW auf der Piste stehen und als wir näherkamen Leute die winkten. Wir hielten, und die jungen Leute erzählten ganz aufgeregt, dass ein Reifen und der Wagenheber kaputt sind. Der Reifen war komplett abgewickelt, der Wagen stand hinten links auf der Aluminiumfelge. Emanuel sah sich den Wagenheber gar nicht an, holte gleich unseren hydraulischen heraus. Wegen dem total zerfransten Reifen lag aber der Wagen so tief, dass unser Wagenheber nicht unter das Fahrzeug passte. Die vier mussten den Wagen etwas anheben, dann klappte es. Das nächste Problem kam dann gleich, sie meinten der Radschlüssel würde nicht passen. Bei näherem Hinsehen stellte Emanuel fest, dass über die Radmutternköpfe Plastikteile gestülpt waren. Als diese entfernt waren passte auch der Schlüssel. Der Wagenheber des Mietautos war übrigens in Ordnung er hatte nur ein wenig geklemmt. Nach etwa 10 Minuten war das Problem gelöst und es wurden gegenseitig Fotos gemacht und alle konnten wieder einsteigen und weiterfahren. Die ganze Aktion wurde mit viel ahh und ohh begleitet. Emanuel hatte den Eindruck die vier hatten noch nie einen Radwechsel gemacht. Schon blöd wenn man mitten in der Wüste ohne Handyempfang ein Panne hat. Sie waren sehr dankbar dass ihnen geholfen wurde.

Nach und nach wurde die Landschaft abwechslungsreicher. Wir stellten wieder einmal fest dass Wüste nicht nur endlose Sandebenen bedeutet. Die Piste war manchmal gut, manchmal schlecht und zeitweise sehr schlecht.

Als wir in Sprinbockwasser ankamen mussten wir unser Transitformular zeigen und wieder die üblichen Angaben in ein Buch schreiben. Als er hörte dass wir auf dem Camping übernachten wollten, erklärte er was hier nicht verboten sei. Wir dürften Feuer machen und Bier trinken. Fragte dann auch noch ob wir Bier dabei hätten, und dass er dankbar wäre wenn wir ihm eins geben könnten. Leider mussten wir ihm sagen dass wir kein Bier trinken würden. Das war nicht gelogen, an diesem Abend tranken wir keins.

Der Campingplatz war sehr spärlich eingerichtet. Kein Strom nur kaltes Wasser, aber das gab es wenigstens. Die Toiletten und Duschen waren so erbärmlich, dass wir sie gar nicht beschreiben möchten. Zum Glück hatten wir unser Porta Potti. Bei N$ 80 für den Platz erwarten wir keinen Luxus, aber wir hätten besser ein Bush Camp gesucht.

17. bis 19.03.2018 Sprinbockwasser – Palmwag

Sprinbockwasser ist eigentlich nur ein Kontrollposten für den Eingang des Skeleton Park. Hier gibt es nur ein paar Gebäude, eine mit „CraftCenter“ angeschriebene Hütte in der Rosenquarz, Sandrosen und andere Steine ausgestellt waren und ein Hinweisschild zu einem Shop, der angeblich cool Drinks und Bier verkauft. Leute haben wir nur etwa fünf gesehen, Krähen aber immerhin sieben Stück.

Die C34 war immer noch in traurigem Zustand. Zwar sahen wir ein Warnschild dass eine Baumaschine für die Strasseninstandhaltung unterwegs sei. Gesehen haben wir den Grader aber nicht. Auf dieser Strecke begegneten wir zwei Giraffen. Die eine stand direkt neben der Strasse und liess sich seelenruhig fotografieren. Als wir dann die C43 erreichten war der Strassenzustand etwas besser. Kurz vor Palmwag sahen wir viel ziemlich frischen Elefantenmist und Spuren, aber die Tiere waren längst weg. Aber vier Giraffen, davon waren zwei Männchen die sich bekämpften, konnten wir beobachten.

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Dazu holen sie weit aus um mit dem Kopf an den Hals des Gegners zu schlagen. Das sieht fast wie Zeitlupe aus. Nach kurzer Zeit war man sich dann scheinbar einig wer gewonnen hat und beide schritten einträchtig davon. Das Weibchen, um das es vielleicht gegangen ist, blieb allein zurück.

Unmittelbar vor unserem Tagesziel kam noch der Veterinärzaun. Dieser soll den von Maul- und Klauenseuche betroffenen Norden vom Süden abschirmen. Der Polizist trug alles Mögliche in eine Tabelle ein und verlangte eine Unterschrift. Kontrolle nach Fleisch und Milch gab es nicht, da wir ja von Süden kamen. Aber wie wir später hörten versuchen sie manchmal bei Touristen trotzdem an Esswaren zu kommen.

Wir buchten uns auf dem Palmwag Camping für eine Nacht ein, beschlossen aber bald, eine zweite Nacht zu bleiben. Wir haben ja keine Eile. Da am Himmel Wolken aufzogen die nach Regen aussahen, spannten wir unsere blaue Plane über die nur mit Holzstöcken gedeckte Pergola. Es nieselte nur leicht aber so hatten wir am Tag auch einen schattigen Platz zum sitzen.

Es ist noch schön heiss hier und da tut eine Abkühlung gut. Der Pool ist auch hier mit Gletscherwasser gefüllt, länger als ein paar Minuten hielten wir uns darin nicht auf. Als wir am zweiten Tag zum Pool kamen stand da ein Mann im noch seichten Teil, er blieb auch da stehen als wir uns mit ihm lange unterhielten. Für den Sprung ins kalte Wasser brauchte er sehr lange. Frank und seine Frau Cornelia haben ihr eigenes in Südafrika registriertes Fahrzeug, kürzlich aber Probleme mit den Behörden bekommen. Namibia toleriert scheinbar nicht mehr dass man hier Autos ein Jahr lang stehen lässt ohne Steuern zu bezahlen. Saftige Bussen drohen nun den Besitzern. Für uns sollte das kein Problem sein weil wir das Carnet de Passage haben, hoffen wir wenigstens.

Bei der Anmeldung wollten wir für das Abendessen in der Lodge einen Platz buchen. Man sagte uns dass man nicht, wie früher, in die Lodge zum Dinner gehen könnte. Wir fanden es schade dass es diese Trennung nun auch hier gibt. Aber man kann bei der Pool Bar auch Abendessen bekommen. Bezahlen mussten wir aber beim Lodge-Empfang und da fragten wir, warum sie die Camper nicht im Restaurant haben wollen. Die Dame war erstaunt dass man uns bei der Ankunft beim Camping so informiert hatte. Bedingung sei nur dass man sich rechtzeitig anmelde, dann sei das kein Problem. Sie bedankte sich für die Info und versprach mit dem Personal zu reden.

Am Montagmorgen weckte uns leichter Regen, der dann auch noch etwas stärker wurde. Zum Glück liess er aber bald wieder nach. Wir beschlossen noch einen Tag hier zu bleiben, denn wir hatten immer noch keine Eile.

Es bleib den ganzen Tag bewölkt am Nachmittag regnete es kurz und am Abend nach dem wir uns in unser Penn(t)haus verzogen hatten etwas ausgiebiger.

20.03.2018 Palmwag – Madisa Camp

Zum Frühstück hatten wir bei der Lodge ein Brot bestellt. Das bekamen wir auch am Empfang zum stolzen Preis von N$ 60, bei Spar kostet es N$16 das es hier teurer ist hatten wir erwartet aber mehr als das drei fache! Aber schmecken tut es.

Tanken kann man in der Nähe des Veterinär Zauns, aber wenn man mit Kreditkarte bezahlen will muss man zurück zur Lodge. So machten wir das auch, und fuhren dann wieder zum Veterinärzaun. Da hatten wir es lustig. Der Polizist hatte Freude an unserer Schlange die hinter der Windschutzscheibe liegt als Abschreckung gegen Diebe. Sie ist zwar nur aus Plastik aber Afrikaner haben in der Regel Angst vor diesen Kriechtieren. Der Polizist wollte sie haben um einen Mann zu erschrecken. Nachdem ihm das gelungen war ging er weiter zum Auto hinter uns und machte da seine Spässchen weiter. Der Beauftragte des Veterinäramts wollte dann aber trotzdem unseren Kühlschrank auf rohes Fleisch kontrollieren. Das einzige welches wir noch hatten lag ganz unten aber soweit ging er erwartungsgemäss nicht. Wir bekamen die Schlange zurück und konnten weiterfahren.

Unser nächstes Ziel war die Twyfelfontein Country Lodge. Hier gibt es keinen Campingplatz aber wir hofften dort wieder mal ins Internet zu kommen. Das GPS schickte uns kurz vor dem Ziel auf einen Feldweg, was zwar eine Abkürzung war aber nicht schneller denn es gab ein paar off Road Passagen.

Im Restaurant der Lodge gab es ein Lunch- Büffet, wo wir uns für das Mittagessen bedienen konnten. Für N$ 190 war es ganz Ok auch wenn das Gemüse sehr al dente war. Wifi hatten wir auch und konnten wieder einmal unsere E-Mails herunterladen. Wir schauten uns noch die uralten Felsengravuren der San an und fuhren dann weiter zur Mowani Lodge. Da hatten wir schon einmal auf dem schön gelegenen Campingplatz übernachtet, aber an diesem Tag waren sie schon ausgebucht. Der Security Mann schlug vor, es beim Madisa Camp zu versuchen das etwa 45 Kilometer südlich liegt.

Nach einer elenden Rüttelpiste kamen wir dort an und bekamen einen Platz. Wir hatten unsere eigene Open Air Toilette und Dusche auf Stelzen. Gratis dazu der Ausblick auf das Trockenflussbett, na, nicht ganz gratis, der Platz ist ziemlich teuer, N$ 190 und nur eine beschränkte Zeit und kein Holz für den Donkey (Heizkessel) ist etwas viel.

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Nachdem wir uns eingerichtet hatten kam die Nachbarin vom übernächsten Platz und fragte nach einem Radkreuzschlüssel. An ihrem Fahrzeug war der Schwenkarm mit dem Ersatzrad blockiert und sie konnten die Heckklappe nicht öffnen. Sehr unpraktisch wenn man seine ganze Campingausrüstung, und das Pannenwerkzeug hinten im SUV hat. Klar hatten wir das benötigte Teil. Es ging nicht lange und sie fragte nach einem zehner Gabelschlüssel. Wir fanden es sei einfacher wenn der Wagen bei uns stehen würde, denn sie würden sicher noch mehr Werkzeug brauchen. Die Plätze lagen gute 300 Meter auseinander. Also kam dann ihr Mann Frank mit dem Fahrzeug rüber. Es brauchte dann noch Schraubenzieher in verschiedenen Grössen, aber der die Verriegelung liess sich trotzdem nicht öffnen. Emanuel empfahl mit dem alt bewährten Kriechöl WT40 das Teil einzusprühen, aber auch das brachte nichts. Also schraubte Frank den Schliessmechanismus ab so dass der Schwenkarm sich bewegen liess. So kam die vierköpfige Familie an ihr Zelt und sonstiges Gepäck. Später kam Frank noch einmal vorbei und meldete dass das WT40 doch noch gewirkt habe, plötzlich funktionierte das störrische Teil wieder.

21.03.2018 Madisa Camp – Uis

Unser Plan für diesen Tag war eigentlich zur Brandberg White Lady Lodge zu fahren, kurzum beschlossen wir nach Uis zu fahren und dort den Withe Lady Camping aufzusuchen. Die ersten 15 Kilometer waren wieder nicht besonders gut zu fahren, als wir aber von der D2612 auf die C35 abbogen wurde es deutlich besser.

In Uis angekommen schauten wir uns den angepeilten Campingplatz an. Aber der machte uns nicht an. Auch das nahe gelegene Brandberg Rest Camp sah aus wie „Under Construction“. Schliesslich fanden wir mit dem Daureb Isib Campsite genau das was wir suchten. Klein aber fein ist der Campingplatz, mit 5 Plätzen. Einer davon wurde gerade zum Tented Camp umgebaut. Jeder hat ein eigenes Bad mit Outdoor-Dusche, Abwaschbecken, und Braaiplatz. Zudem ein sauberer Tisch mit vier Stühlen und ein Dach aus Palmwedeln. Eigentlich kann man das Fahrzeug auch unterstellen, nicht aber unseren Nelson, dafür ist er ein wenig zu hoch. Strom und Wasser sind hier auch eine Selbstverständlichkeit. Das Ganze für N$ 200/Person ist angemessen, wenn man mit dem letzten Camping vergleicht. Ein nettes Restaurant gibt es hier ebenfalls. Am Nachmittag gab‘s Kaffee und Kuchen.

Anfangs waren wir allein auf dem Platz, aber gegen Abend waren drei Plätze besetzt. Ein Israelischer Gast kam vorbei und interessierte sich sehr für unseren Bus. Genau dieses Modell möchte er schon länger kaufen aber in Israel seien sie sehr selten. Als er hörte dass Nelson vielleicht nächstes Jahr zu kaufen sei, wollte er alles wissen über den Wagen, seine Einrichtung, den Umbau und auch über dessen Motorisierung. Leider verlor er das Interesse als er hörte dass es ein Benziner ist, für ihn kam nur einer mit Dieselmotor in Frage. Er wollte aber trotzdem unsere E-Mailadresse um in Kontakt zu bleiben.

Kaum war die Sonne untergegangen gaben Tiere seltsame Knacklaute von sich. Wir vermuteten Vögel, konnten aber keinen ausmachen. Beim Nachtessen leuchtete Emanuel mit der Stirnlampe in die Richtung des Geräusches und sah auf dem Sand einen kleinen, leuchtenden Punkt. Als er sich diesem näherte entdeckte er einen so genannten „Barking Gecko“. Nach Bellen klingt das was der Kleine von sich gibt nicht gerade, aber laut ist es für seine etwa 6 Zentimeter Grösse. Nach und nach endeckten wir etwa ein Dutzend von den Tierchen um unseren Platz herum. Zum Glück gaben sie dann bald Ruhe und erst kurz vor Sonnenaufgang meldeten sich noch einmal.

21.03.2018 Uis – Swakopmund

Am Anfang diese Kurztrips war auch der Mesum Krater geplant und das wollten wir eigentlich an diesem Tag nachholen. Als wir aber sahen, dass diese Strecke etwa 280km lang und davon die Hälfte praktisch auf sekundären Pisten zu fahren waren, wählten wir die 70 Kilometer kürzere, direkte Route.

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Nur auf den ersten Kilometern war die Schotterstrasse sehr wellblechig, dann aber konnten wir entspannt fahren. Der erste Picknickplatz war schon besetzt, gut dass wir dort noch keine Rast machen wollten. Aber für ein Foto hielten wir trotzdem an. Über einige Kilometer war das Gelände ziemlich flach und die Strasse schnurgerade.

Je näher wir der Atlantikküste kamen umso kühler wurde es. In Henties Bay war für uns in kurzen Hosen und T-Shirt der Temperaturunterschied von Uis hierher schon ziemlich gross. Auf der Salzstrasse kamen wir, trotz mehrerer Baustellenabschnitte relativ zügig nach Swakopmund. Dort mussten wir nochmal unseren Lebensmittelvorrat aufstocken und dann nur noch die 20 Kilometer bis zum Gut Richthofen fahren. Hier verbrachten wir die letzten Tage.

22. bis 25.032018 Swakopmund

Diese Tage waren wir hauptsächlich mit putzen des Busses beschäftigt. Als erstes brachten wir ihn in Swakopmund zum Car Wash. Da wurde Nelson von einigen Kilos Erde, Schlamm und Sand mit dem Hochdruckreiniger befreit. Auch die Karosserie wurde ordentlich eingeseift und abgespritzt. Das war der easy Teil, denn das wurde für N$ 135 von einem Angestellten gemacht.

Dann mussten wir fast alles aus dem Bus räumen, mit Michaels Kompressor den Innenraum mit Pressluft vom gröbsten Staub befreien und noch alles mit Wasser abwaschen. Schliesslich war dann alles wieder einzuräumen. Frisch- und Abwassertank plus die chemische Toilette waren zu entleeren, die beiden Wasserfilter auszubauen und zu säubern, und Wäsche waschen war auch noch angesagt.

Für diesen Abend hatten wir im Ocean Cellar einen Tisch gebucht. Das hatten wir uns nach so viel Arbeit verdient. Das war gar nicht denn viele Restaurants sind am Sonntagabend geschlossen. Kurz bevor wir losfahren wollten, machte uns Michael auf einen platten Reifen am Mietwagen aufmerksam. Mit seiner Hilfe war dieser aber schnell gewechselt.

Dass Essen im Ocean Cellar war wieder gut und etwas später kam auch Susanne noch dazu, so dass wir einen schönen Abschlussabend unserer Reise hatten.

26. bis 27. 03.2018 Swakopmund – Windhoek – Bern

Am Morgen wurde Nelson in die Halle gefahren wo er für den Winterschlaf abgestellt wurde. Danach mussten wir uns noch einen neuen Reifen in Swakopmund besorgen. Die 400 Kilometer zum Flughafen wollten wir nicht ohne Ersatzreifen fahren. Wir hatten Glück dass wir schnell an die Reihe kamen, denn es war viel los. Dann wieder zurück nach Gut Richthofen, Gepäck einladen und gegen zehn Uhr waren wir dann in Richtung Windhoek unterwegs. Die Fahrt war ohne besondere Ereignisse und nach gut vier Stunden waren wir auf dieser Tour schon zum vierten Mal in der Hauptstadt Namibias. Nun hatten wir noch einige Stunden Zeit bis wir zum Flughafen mussten. Wir schlenderten noch ein wenig durch die Stadt machten und noch kleine Einkäufe. Die letzten Stunden verbrachten wir auf der Terrasse des News Cafe im Grove Einkaufszentrum.

Als wir dann schliesslich am Flughafen ankamen stellten wir fest dass es hier am Nachmittag heftig geregnet hatte. Wir konnten noch die Blitze des sich entfernenden Gewitters sehen.

Wir hatten bereits am Vortag Online eingecheckt. Nun mussten wir nur noch das Gepäck aufgeben. Dann ging die Warterei weiter. Der Abflug fand mit fast einer Stunde Verspätung statt, dafür hatten wir dann in Frankfurt etwas weniger Zeit totzuschlagen bis wir in den Zug nach Basel einsteigen konnten. Dort mussten wir noch umsteigen in den Zug nach Bern wo uns wieder Emanuels Schwester abholte und nach Hause fuhr. Ja das war’s. Damit ist unsere 5. Tour abgeschlossen, aber die sechste wird noch dieses Jahr starten.

Rückblick IVDauer6 MonateKilometeretwa 15‘000kmTotal der vier Trips ca. 98‘000km in 38 MonatenBesuchte Länder NamibiaSüdafrikaReparaturen Gasdruckfedern wurden mehrmals ersetzt.Schweissarbeiten mussten am Aufstelldach ausgeführt werden.

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Der leicht erhöhte Ölverbrauch in den letzten Wochen wird in Swakopmund abgeklärt.Lenkungsdämpfer ist auch defekt, wird aber erst bei unserer Rückkehr nach Namibia ersetzt.

ZusammenfassungWir haben wieder viel Zeit in Südafrika, vor allem in der Kap-Region und auf der Garden Route verbracht. Das ist für uns dank dem Pensionierten- Visa einfach und stressfrei. Wir wurden auch auf diesem Trip wieder von Familienmitgliedern begleitet. Unsere Nichte Julia und ihr Freund Jan begleiteten uns 18 Tage durch Namibia. Es war sehr schon mit ihnen und sie haben sich auch auf langen und schlechten Pisten tapfer geschlagen. Danach wollten wir eigentlich noch in den Norden Namibias fahren und eventuell Nelsons Zolldokument in Angola stempeln lassen. Wegen heftigen Regens in der Region verzichteten wir darauf und flogen etwas früher als geplant nach Hause.Den Heimflug machten wir wie immer von Windhoek nach Frankfurt und anschliessend fuhren mit dem Zug in die Schweiz.

Unsere Route 2017-2018 etwas vereinfacht dargestellt.