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Herausgegeben von: Technische Universität Wien Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe AG Elektrische Anlagen Gußhausstraße 25/370-1 A-1040 Wien Telefon: 0043-1-588 01/370101 Telefax: 0043-1-588 01/370199 http://www.ea.tuwien.ac.at

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Vorwort

Liebe Freunde des Instituts für Energiesysteme und Elektrische Antriebe!

Auch in diesem Jahr wollen wir den Jahresbericht der Arbeitsgruppe Elektrische Anlagen des Insti-tuts für Energiesysteme und Elektrische Antriebe der Technischen Universität Wien, den Sie nun in Händen halten, dazu nutzen, Ihnen unsere Tätigkeiten und Arbeiten im vergangenen Jahr im Be-reich Forschung und Lehre vorzustellen. Außerdem wollen wir mit unserem Jahresbericht auch ganz herzlich allen „Danke!“ sagen, die auf vielfältige Weise dazu beigetragen haben, dass wir auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurückblicken können: Unseren Projektpartnern in der Industrie, den Energieversorgungsunternehmen, bei den Netzbetreibern, bei Verbänden und in der Verwaltung und Politik, und bei den Forschungsunternehmen, mit denen wir zusammengearbeitet haben und zusammenarbeiten – aber auch unseren Lehrbeauftragten und Co-Betreuern studentischer Projek-te und Arbeiten, die die Lehre an unserem Institut wesentlich mittragen und bereichern.

Neben der Siemens AG mit dem Forschungsfokus „Schutz in Netzen mit hohem Anteil an Einspei-sung über Leistungselektronik“ haben wir mit der Maschinenfabrik Reinhausen im vergangenen Jahr einen weiteren namhaften Partner und Auftraggeber für interessante und vielversprechende Drittmittelprojekte gewinnen können und sehen der zukünftigen Zusammenarbeit mit Freude und großen Erwartungen entgegen. Aber auch im Bereich der Förderprojekte haben wir im vergange-nen Jahr unter anderem mit den Projekten BatterieSTABIL zusammen mit Netz Niederösterreich und AIT, Symbiose4IuG mit MPREIS Warenvertriebs GmbH und der Vorarlberger Energienetze GmbH sowie Energy Lab East mit den Energieagenturen und Energieversorgern in Wien, Niederös-terreich und dem Burgenland drei anspruchsvolle und interessante neue Vorhaben starten kön-nen.

Neben Veröffentlichungen und Konferenzbeiträgen, die aus laufenden Dissertationsvorhaben und Forschungsprojekten entstanden sind, konnten wir im vergangenen Jahr einen Schwerpunkt zum Thema „Energiesysteme mit dezentraler Einspeisung und Speicherung“ in der Ausgabe 8/2016 der Zeitschrift „e&i elektrotechnik und informationstechnik“ gestalten. Unser Emeritus, em.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günther Brauer hat passend dazu im Springer Verlag das Buch „Energiesysteme: regenerativ und dezentral - Strategien für die Energiewende“ herausgebracht.

Diese und viele weitere Themen werden uns auch im laufenden Jahr beschäftigen. Ich hoffe, Sie können sich in unserem Jahresbericht einen Überblick darüber verschaffen, woran wir auch in diesem Jahr arbeiten werden und wünsche Ihnen eine kurzweilige Lektüre beim Durchblättern unserer Rückschau.

Ihr

Wolfgang Gawlik

Wien im Jänner 2017

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Inhalt

Vorwort ................................................................................................................................... 3

Inhalt ....................................................................................................................................... 5

1 Personalverzeichnis ........................................................................................................... 6

2 Lehrbetrieb ....................................................................................................................... 9

2.1 Pflichtlehrveranstaltungen .......................................................................................... 9

2.2 Wahl-Pflichtveranstaltung (Vertiefungsfach zu Bakkalaureat) ....................................... 11

2.3 Wahllehrveranstaltungen .......................................................................................... 11

2.4 Freifächer ................................................................................................................ 12

3 Diplomarbeiten ............................................................................................................... 13

4 Dissertationen ................................................................................................................. 14

5 Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ............................................................................. 15

Symbiose-4-IuG ................................................................................................................... 15

EnergyLabEast .................................................................................................................... 17

Siemens Regler4PSS ............................................................................................................ 18

Netzintegration von Elektrofahrzeugen ................................................................................ 21

Die RASSA-Initiative ............................................................................................................ 26

Kurzschlussbetrachtungen in Inselnetzen ............................................................................. 28

iNIS (Integrated Network Information System) ....................................................................... 31

BatterieSTABIL .................................................................................................................... 32

Smart Exergy Leoben .......................................................................................................... 34

Green Storage Grid ............................................................................................................. 37

Untersuchungen zum Thema Schutz im Smart Grid Umfeld .................................................... 41

6 Angebote zu Netzstudien ................................................................................................ 45

7 Veröffentlichungen und Vorträge .................................................................................... 50

7.1 Veröffentlichungen und Vorträge ............................................................................. 50

7.2 Vorträge .................................................................................................................. 54

8 Mitwirkung in Fachgremien .............................................................................................. 56

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1 Personalverzeichnis

Tel: 0043-1-58801-DW

Vorstand Schrödl Manfred, Univ. Prof. Dr.techn. 370212 E-Mail: [email protected]

Univ. Prof. Gawlik Wolfgang, Univ. Prof. Dr.-Ing. 370111 E-Mail: [email protected]

Sekretariat Gam Sabine 370101 E-Mail: [email protected]

Universitätsassistent Ilo Albana, Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. 370114 E-Mail: [email protected]

Marchgraber Jürgen, Dipl.-Ing. 370129 E-Mail: [email protected]

Rossa-Weber Gertrud, Dipl.-Ing. 370122 E-Mail: [email protected]

Stix Georg, Dipl.-Ing. 370139 E-Mail: [email protected]

Vetö Hans Peter, Dipl.-Ing. (FH) Dr.techn. 370120 E-Mail: [email protected]

Projektassistent Chochole Michael, Dipl.-Ing. Dr.techn. (bis 30.4.) E-Mail: [email protected]

Fasthuber Dominik, Dipl.-Ing. 370112 E-Mail: [email protected]

Gererstorfer Christian, Dipl.-Ing. 370136 E-Mail: [email protected]

Guo Yi, M.Sc. 370128 E-Mail: [email protected]

Heimberger Markus, Dipl.-Ing. Dr.techn. M.A. 370130 E-Mail: [email protected]

Kaufmann Thomas, Dipl.-Ing. Dr.techn. 370125 E-Mail: [email protected]

Litzlbauer Markus, Dipl.-Ing. (bis 31.10.) E-Mail: [email protected]

Lupandina Irina, Dipl.-Ing. 370124 E-Mail: [email protected]

Maier Christoph, Dipl.-Ing. 370142 E-Mail: [email protected]

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Nemec-Begluk Sabina, Dipl.-Ing. 370135 E-Mail: [email protected]

Stukelj Simon, Dipl.-Ing. 370131 E-Mail: [email protected]

Torabi-Makhsos, Elmira Dipl.-Ing. 370134 E-Mail: [email protected]

Winter Alexander, Dipl.-Ing. 370137 E-Mail: [email protected]

Xypolytou Evangelia, M.Sc. (bis 30.6.) E-Mail: [email protected]

Zeilinger Franz, Dipl.-Ing. 370127 E-Mail: [email protected]

allgem.Univ.Bed. Besau Franz 370146

Smolnik Karl 370138

Zugeteilt dem Institut: Brauner Günther, em.Univ.Prof. Dr.-Ing. 370110 E-Mail: [email protected]

Hadrian Wolfgang, Ao.Univ.Prof.i.R. DI Dr.techn. 370115 E-Mail: [email protected]

Müller Herbert, Ao.Univ.Prof.i.R. DI Dr.techn. 370119 E-Mail: [email protected]

Theil Gerhard, Ao.Univ.Prof.i.R. DI Dr.techn. 370117 E-Mail: [email protected]

Lehrauftrag am Institut: Diendorfer Gerhard, Univ.Lektor DI Dr.techn.

Irsigler Manfred, Univ.Lektor Hofrat Dipl.-Ing.

Schürhuber Robert, Univ.Lektor DI Dr.techn.

Wurm Manfred, Univ.Lektor DI Dr.techn.

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2 Lehrbetrieb

Im Folgenden eine Übersicht über die von unserer Arbeitsgruppe angebotenen und betreuten Lehrveranstaltungen im vergangenen Studienjahr:

2.1 Pflichtlehrveranstaltungen

Energieversorgung Gawlik 2 VO Es werden die Grundlagen der Energiesystemtechnik vermittelt, die zur prinzipiellen Berechnung und Auslegung von Energiesystemen und zur Beurteilung der Anforderungen an die Versor-gungsqualität erforderlich sind. Inhalt: Anforderungen an die Energieversorgung: zuverlässig, sicher und preiswert. Struktur der Energiesysteme: Energieumwandlung, Übertragung und Vertei-lung. Grundlagen der Berechnung und Simulation von Energiesystemen. Energie Management: Lastprognose, Primär- und Sekundärregelung, Bilanzgruppen und Ausgleichsenergie. Anforderun-gen an die Energieversorgung in öffentlichen, industriellen und Gebäudenetzen aus der Sicht der Verbraucher. Kraftwerke Gawlik 2 VO Die Vorlesung soll die Grundlagen zum Verständnis der Energiewandlung in Kraftwerken, insbe-sondere thermischen Kraftwerken und den entsprechenden verfahrens- und prozesstechnischen Anforderungen vermitteln. Inhalt: Grundlagen der Thermodynamik, thermodynamische Kreispro-zesse, Gasturbinenkraftwerke, Dampfturbinenkraftwerke, Maßnahmen zur Steigerung des Wir-kungsgrades, Kombiprozesse, Emissionen und Umweltschutz, Kraftwerkseigenbedarf, Schutz von elektrischen Maschinen und Kraftwerken. Energieübertragung und Hochspannungstechnik Gawlik/Brauner 3 VO Die Lehrveranstaltung vermittelt die Grundlagen zum Verständnis des Systems der elektrischen Energieübertragung und -verteilung sowie der dafür notwendigen Technologien, insbesondere der Hochspannungstechnik. Inhalt: Energieübertragung und -verteilung, Hochspannungs-Wechselstrom- und Hochspannungs-Gleichstromsysteme, Sternpunktbehandlung, Schaltanlagen, Netzschutz und Netzleittechnik, Hochspannungstechnik. Elektromagnetische Verträglichkeit Hadrian 1 VO Grundlegende Übersicht über die Bedeutung der Elektromagnetischen Verträglichkeit in der Ener-gietechnik. Inhalt: Elektromagnetische Verträglichkeit in der elektrischen Energietechnik, Beispiele, elektromagnetische Felder von Freileitungen, Kabel, Transformatoren, elektrischen Bahnen, Elekt-rostatische Entladung, Raum- und Kabelschirmung, Erdströme Seminar Energieversorgung Gawlik, Vetö, 3 SE Gererstorfer, Marchgraber Erwerben eines tieferen Verständnisses über die Stoffgebiete der Lehrveranstaltungen "Energie-übertragung und Hochspannungstechnik" und "Kraftwerke" und "Energieversorgung, Vertiefung" sowie Praxis bei der Anwendung von Netzberechnungssoftware. Inhalt: Durchführung von Last-fluss- und Kurzschlussanalysen, sowie Stabilitätsanalysen mittels vorhandener Netzberechnungs-software. Präsentation von Resultaten.

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Energieversorgung, Vertiefung Gawlik, Theil, Müller, Vetö, 3 VU Marchgraber, Fasthuber Vertiefung und Ergänzung des Stoffgebietes der Pflichtlehrveranstaltungen "Energieübertragung und Hochspannungstechnik" und "Kraftwerke". Übung der Berechnung von Energiesystemen, Lösung einfacher Aufgabenstellungen zur Vertiefung des Verständnisses. Inhalt: Wirtschaftlichkeit von Kraftwerken (Planung), Wirtschaftlicher Kraftwerkseinsatz, Lastflussrechnung, Zuverlässigkeit von Kraftwerken und Netzen, statische und transiente Stabilität, Wasserkraftwerke, Elektromobili-tät, Thermodynamische Grundlagen. Labor Energieversorgung Gererstorfer, Maier, 2 UE Vetö, Stix Vertiefung des Stoffes der Pflichtvorlesungen "Energieübertragung und Hochspannungstechnik" und "Kraftwerke": Anhand von Laborübungseinheiten Verstehen, Analysieren und Handhaben von Problemstellungen in elektrischen Energienetzen und aus der Hochspannungstechnik. Inhalt: Erdschluss in Drehstromnetzen, Messungen an Schutzeinrichtungen elektrischer Maschinen und Anlagen, Schutzmaßnahmen gegen gefährliche Körperströme, Netzrückwirkungen, Prüfung der dielektrischen Festigkeit eines Freiluft-Trennschalters mit hoher Wechselspannung und Stoßspan-nung, Messung und praktische Prüfung von Anlagenteilen mit voller und abgeschnittener Stoß-spannung, experimenteller Nachweis des Paschengesetzes, Untersuchung von Hochspannungs-phänomenen bei niedrigen Gasdrücken. Labor Smart Grids Gawlik, Rossa-Weber, 2 UE Stukelj, Kaufmann, Winter Vertieftes Verständnis von Technologien, die im Smart Grid zum Einsatz kommen, durch Labor-übungen. Inhalt: Selbständiges Durchführen von Laborübungen (Smart Metering, Photovoltaik, ...) Smart Grids Vertiefung Ilo 3 VU Vertiefung der Themen aus der Lehrveranstaltung "Smart Grids" Inhalt: Smart Grid Konzepte und Umsetzungen, Modellierung und Simulation von Smart Grids Seminar Smart Grids Ilo 3 SE Verständnis von aktuellen Smart Grid-Themen. Inhalt: Mehrere Themen aus dem Smart-Grid-Bereich werden in diesem Kurs untersucht mit dem Schwerpunkt auf: Betriebsherausforderungen im Übertragungsnetz, Integration von dezentraler Erzeugung in Mittelspannungsnetz, Integration von dezentraler Erzeugung in Niederspannungsnetz, Virtuelle Kraftwerke, Microgrids, Lastverhal-ten, statischen Eigenschaften, Schutz Diplomandenseminare Gawlik/Brauner/Hadrian/Müller 2 SE

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2.2 Wahl-Pflichtveranstaltung (Vertiefungsfach zu Bakkalaureat)

Fachvertiefung Energiesysteme Gawlik, Marchgraber, Stix, 4 VU Lupandina, Vetö, Haas, Fleischhacker Vertiefende Einsichten in ausgewählte Teilaspekte der elektrischen Energieversorgung und Ener-giewirtschaft. Modellierung von Energiesystemen, Lösung einfacher Aufgaben im Bereich Elektri-sche Anlagen und Energiewirtschaft. Einführung in die Arbeit mit MATLAB.

2.3 Wahllehrveranstaltungen

Privatissimum für Dissertanten Gawlik/Brauner/Hadrian/Müller/Theil 2 PV Blitzschutz und Blitzphysik Hadrian, Diendorfer 1,5 VO Blitze und die mit ihnen verknüpften transienten Felder (engl. LEMP Lightning Electro Magnetic Puls) führen zu starken elektromagnetischen Beeinflussungen am Einschlagsort und über den LEMP auch in der näheren Umgebung. Damit der Blitzschutz zweckmäßig aufgebaut werden kann, müssen die wesentlichen Eigenschaften der Blitze bekannt sein. - Gewitterentstehung, Blitzphysik, - Blitzparameter und ihre Bedeutung - äußerer Blitzschutz - innerer Blitzschutz - Vorschriftenwesen - praktische Beispiele Grundlagen der elektrischen Bahnen Irsigler 1,5 VO Entwicklungstendenzen des Eisenbahnbetriebes, Aufgabenstellung der elektrischen Traktion, Betriebs-, Strom- und Stromversorgungssysteme, Energiebedarf und Energiewirtschaft elektrischer Bahnen, Dimensionierung der Bahnstromerzeugungs- und -verteilungsanlagen, Systemvergleiche und Grenzleistungsprobleme, Gestaltung der Stromversorgungsanlagen, elektrische Triebfahrzeu-ge, Betrieb elektrischer Bahnen unter besonderer Berücksichtigung des technischen Arbeitsschut-zes, Kostenstruktur im elektrischen Bahnbetrieb. Rechnermethoden in der elektrischen Müller 1,5 VO Energieversorgung "Systemtechnik" (Einleitung). Grundlegende Gebiete aus der Mathematik: Numerische Mathematik, Extremwertaufgaben (Optimierung), Statistik, Graphentheorie. Systemanalyse: Lastfluss-, Kurz-schluss-, Stabilitätsberechnung, Zuverlässigkeitsanalyse, Prognose. Einsatz der Verfahren in Be-triebsführung und Planung (Hierarchiestufen und systemtechnische Strukturen), Betriebsführung (Protokollierung, Steuer- und Regelaufgaben, State Estimation, Sicherheitsüberwachung, wirt-schaftliche Lastverteilung und Fahrplanerstellung), Planung und Unternehmensführung. Daten-banken, Rechnersysteme, Mensch-Maschine(Rechner)-Kommunikation. Ausgew. systemtechnische Methoden Müller 1,5 VO der elektrischen Energieversorgung Kurz- bis mittelfristige Lastprognosen zur Betriebsplanung (Methoden: Zeitreihenanalyse, multiple Regression, Mustererkennung, Neuronale Netze). Höherwertige Betriebsführungs- und –planungs-aufgaben, insbesondere: Netzsicherheitsüberwachung und eventuell Zustandskorrektur (Algo-rithmen: verschiedene, auch rasche/genäherte, numerische Lösungsverfahren für linea-re/nichtlineare und auch überbestimmte Gleichungssysteme); Kraftwerkseinsatzoptimierung und wirtschaftliche Lastaufteilung inkl. Optimallastfluss (Methoden: verschiedene Verfahren der linea-

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ren und nichtlinearen Optimierung unter Nebenbedingungen, stochastische Optimierung mit Sze-nariotechnik und Entscheidung unter Unsicherheit) Netzsimulation mit NEPLAN® Vetö 2 VU Umgang mit NEPLAN und Durchführung von Netzsimulationen im Rahmen von Projekten. Allge-meine Einführung über die verfügbaren Berechnungsmodule sowie den grafischen Netzaufbau, Lastflussberechnung mit Last- und Einspeiseprofilen, Ausfallrechnung und Überprüfung auf n-1 sowie n-2 Sicherheit, vereinfachte, sowie detaillierte Zuverlässigkeitsberechnung mit unterschied-lichen Schaltanlagenkonzepten werden an Hand von realen Problemstellungen in der Praxis, so-wie einer abschließenden Projektarbeit erarbeitet. Theorie und Praxis von Netzleitstellen für Stromnetze Ilo 3 VU Netzleistellen mit ihren Anwendungen bilden einen wesentlichen Bestandteil bei der Realisierung des Smart-Grid. Die Behandlung der Hauptanwendungen und Einsatzgebiete von Netzleitstellen wird den Studenten helfen, einfach und erfolgreich das Thema Smart Grid in der Praxis zu behan-deln. Inhalt: Allgemeine Beschreibung der in den Netzleitstellen vorhandenen Haupt-Applikationen und deren theoretischen Algorithmen sind vorgesehen. Der theoretische Teil wird mit Demonstrationen und Übungen auf einem Netzleitstellen-System begleitet. Schutztechnik in elektrischen Netzen Wurm 2 VO Die Studierenden erwerben vertiefende Kenntnisse im Bereich der Schutztechnik in elektrischen Netzen. Sie verstehen die Anforderungen an die Schutztechnik, die Technologien zur Erfüllung der Anforderungen und können Störungen und Fehler in elektrischen Netzen mittels Schutzkon-zepten behandeln. Inhalt: Fehler und Störungen, Ströme und Spannungen bei Isolationsfehlern im Hochspannungsnetz, Grundlagen der Schutztechnik, Messverfahren der Selektivschutztechnik, Schutztechnik elektrischer Anlagen und Betriebsmittel, selektive Erdschlusserfassung, Doppelerd-schluss-Erfassung, Messwandler, Störschreibung Fehlerberechnung in Drehstromnetzen Schürhuber 2 VO Die Teilnehmer können Fehler in elektrischen Netzen berechnen und interpretieren. Sie kennen die Normenlage und die für die Komponentenauslegung entscheidenden Parameter der Be-triebsmittel. Inhalt: Fehlerbeschreibung in symmetrischen Komponenten, Fehlerrechnung mit Hilfe des Überlagerungsverfahrens und des Fehlermatrizenverfahrens, Komponentendarstellung und Fehlerberechnung gemäß IEC Norm, Übersicht über Fehlerberechnung gemäß ANSI Standard, Kurzschlussrechnung in DC- Netzen, Grundideen der Normen zur mechanischen Auswirkung von Kurzschlussströmen, Begrenzung von Kurzschlussströmen, Spezialthemen: Kurzschlussströme bei umrichterbasierten Anlagen, die Problematik des Gleichstromanteils beim Schalten, generatornahe Kurzschlüsse, …

2.4 Freifächer

Ausgerechnet Elektrotechnik! Alle Assistenten 1,5 VU Mit dieser Lehrveranstaltung soll den Studienanfängerinnen und -anfängern eine Orientierung im Fachgebiet der Elektrotechnik und des Studiums der Elektrotechnik und Informationstechnik ge-geben werden.

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3 Diplomarbeiten

Folgende Diplomarbeiten wurden im Jahr 2016 erfolgreich abgeschlossen:

G. Fuchs: "Online-Leistungskurvenüberwachung von Windturbinen in MatLab" Betreuer/in(nen): W. Gawlik M. Gashi: "Auswirkung der dezentralen Erzeugungsanlagen mit lokaler Blindleistungsregelung auf Verteilnetze" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, H.-P. Vetö B. Lauss: "Oberschwingungsanalyse und Ausarbeitung von Maßnahmen zur Netzqualitätsverbesse-rung in einem Industrienetz" Betreuer/in(nen): W. Gawlik P. Mayr: "Umsetzung einer Auslesemethode des PWM-Signals bei Elektrofahrzeugen mit analoger Kommunikation" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, D. Fasthuber C. Messner: "Performance evaluation of residential, grid tied PV Battery Energy Storage Systems (PV-BESS)" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, F. Zeilinger M. Pomwenger: "Steuerung einer Wallbox für Smart Charging Strategien" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, D. Fasthuber L. Schwalt: "Analysis of lightning caused outages of APG operated high voltage transmission lines" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, G. Diendorfer A. Sipica: "Modeling and simulation of a DFIG based wind energy conversion system" Betreuer/in(nen): W. Gawlik D. Springer: "Analyse von Verfahren zur Detektion ungewollter elektrischer Inselnetze" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, M. Litzlbauer D. Sulyok: "Dynamische Simulationen im Niederspannungsgleichstromnetz" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, Th. Kaufmann E. Torabi-Makhsos: "Investigation of street lighting feeders" Betreuer/in(nen): W. Gawlik, A. Ilo

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4 Dissertationen

Folgende Dissertationen wurden im Jahr 2016 abgeschlossen:

M. Heimberger: "Energy Storage - optimisation of the placement and operation (in a Distribution Grid)" Betreuer/in(nen), Begutachter/in(nen): W. Gawlik, C. Bauer Th. Kaufmann: "Modellierung und Simulation von urbanen Stromversorgungsnetzen in einem multiskalaren Gesamtmodell" Betreuer/in(nen), Begutachter/in(nen): W. Gawlik, T. Bednar, K. Ponweiser S. Khan: "Assessment and Allocation of Operational Flexibility in Power Systems with Distributed Resources" Betreuer/in(nen), Begutachter/in(nen): W. Gawlik, S. Lehnhoff

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5 Forschungs- und Entwicklungsarbeiten

Symbiose-4-IuG

Kontakt: • Markus Heimberger [email protected]

• Sabina Nemec-Begluk [email protected]

• Christoph Maier [email protected]

• Alexander Winter • [email protected]

Auftraggeber: FFG (Stadt der Zukunft 2. Ausschreibung)

Partner: • MPREIS Warenvertriebs GmbH • Vorarlberger Energienetze GmbH • TU Wien – Inst. für Energietechnik und Thermodynamik

Laufzeit: Jänner 2016 bis Dezember 2017

Motivation und zentrale Fragestellung

Der weitere Ausbau regenerativer Erzeuger ist unumgänglich für die Erreichung der „2020 Ziele“ in Österreich [1]. Auf eine massive Erhöhung der erneuerbaren Einspeisung (insbesondere Wind-kraft und Photovoltaik) ist das bestehende Stromnetz jedoch aufgrund deren volatiler und nur bedingt steuerbarer Einspeisecharakteristik nicht vorbereitet. Die Möglichkeit bestehende Energie-infrastrukturen zu koppeln und dadurch Speicher- und Verschiebungspotenziale zu erzielen, kann hierbei Abhilfe schaffen.

Im Forschungsprojekt „Symbiose für Industrie und Gewerbe“ (Symbiose-4-IuG) wird daher die Rol-le systemübergreifender, dezentraler Speicher- und Umwandlungstechnologien für vollständig regenerativ ausgebaute Modellregionen im Verteilnetz (Mittel- und Niederspannungsnetz) unter-sucht. Neben dem optimalen Einsatz und der Verortung der Energiespeicher und Umwandlungs-technologien, sollen die Möglichkeiten zur Kopplung der bestehenden Energieinfrastrukturen auf Verbraucherseite aufgezeigt werden. Dabei sollen insbesondere die Potenziale zur Verschränkung der Energienetze bei Industrie- und Gewerbekunden erhoben und deren Einsatz als Hybridspei-cher untersucht werden.

Methodische Vorgangsweise

Das Forschungsprojekt baut auf den Erkenntnissen des Projekts „Symbiose“ [2] auf, welches zeig-te, dass mit sinnvollem Speichereinsatz ein hoher Grad an erneuerbaren Erzeugern in das elektri-sche Netz integriert werden kann. Die Kopplung bestehender Energieinfrastrukturen ermöglichte eine deutliche Reduktion des Gesamtenergiebezugs aus übergeordneten Netzebenen. Die Ver-brauchergruppen im Projekt Symbiose berücksichtigten allerdings nur das Verbraucherverhalten von Haushaltskunden und Landwirtschaft. Industriekunden und Gewerbe hingegen weisen ein spezifisches Verbrauchsverhalten auf, das sich wesentlich von der typischen Haushaltskundencha-rakteristik und dementsprechend der bezogenen Leistung und der genutzten Energiemenge un-terscheidet. Ebenso liegt der Endenergieverbrauch in Österreich etwa beim 1,5-Fachen des Haus-

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haltsverbrauches [3]. Durch die Einbindung von Industriekunden und Gewerbe in die Region Stadt könnten größere Verschiebungspotentiale zwischen unterschiedlichen Energieformen (Strom, Gas und Wärme) erreicht werden. Abbildung 1 stellt die hierfür berücksichtigten Umwandlungspfade dar.

Zur Bestimmung des Nutzens der optimal dimensionierten und angeordneten Speicher- und Um-wandlungstechnologien werden unterschiedliche Stakeholder (Netzbetreiber, Modellregion, Haushaltskunde und Industriekunde/Gewerbe) in der städtischen Modellregion in einem energie-trägerübergreifenden Optimierungsmodell berücksichtigt. Mit dessen Hilfe sollen die Flexibilitäts-potentiale zwischen den Energieträgern Strom, Gas und Wärme berechnet und Synergien zwi-schen den einzelnen Interessen der Stakeholder dargelegt werden. Ziel der Untersuchungen ist es, die regenerative Potentiale und den Energiebezug der Modellregion optimal und effizient zu nützen.

Die Verbraucher- und Erzeugerdaten von Gewerbe- und Industriekunden basieren auf historischen Messdaten des Monitoringsystems des Projektpartners MPreis (Lebensmittelhandel mit eignen Produktionsstandorten). Diese werden auf repräsentative Wochen durch entsprechende Zeitrei-henanalyse übertragen. Mittels eines aufgebauten Simulationsmodells werden Szenarien für eine angepasste Betriebsführung und die Auswirkung angepasster Speicherpotentiale bei Gewerbe- und Industriekunden basierend auf den aufgenommenen Messdaten untersucht.

Abbildung 1: Mögliche Koppelungen der Energienetze bei Industrie- und Gewerbekunden

Literatur

[1] BMWFJ, „Nationaler Aktionsplan 2010 für erneuerbare Energie für Österreich (NREAP-AT),“ 2010.

[2] TU Wien, ESEA, „Symbiose - Endbericht“, 2014.

[3] Umweltbundesamt, „Energieeinsatz in Österreich,“ http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/energie/energie_austria/. [Zugriff am 14 01 2015].

Stadt der Zukunft ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des BMVIT von der Österreichischen Forschungsför-derungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österrei-chischen Gesellschaft für Umwelt und Technik ÖGUT abgewickelt.

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EnergyLabEast

Kontakt: • Markus Heimberger [email protected]

• Gertrud Rossa-Weber [email protected]

• Irina Lupandina [email protected]

Auftraggeber: FTI-Initiative (Vorzeigeregion Energie - 1. Ausschreibung)

Partner: • Energy Center Wien/TINA Vienna GmbH • Technologieoffensive Burgenland GmbH • EVN AG • Wiener Stadtwerke Holding AG • Energie Burgenland Green Power GmbH

Laufzeit: Juli 2016 bis März 2017

Projektbeschreibung

Die Projektregion besteht aus den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland. Rund 57 Prozent des Stromverbrauchs und 25 Prozent des gesamten Energiebedarfes in der Region wird durch regionale Erneuerbare-Energie-Anlagen gedeckt. In allen drei Bundesländern gibt es be-schlossene Strategien wie z.B. Energie- und Klimastrategien, Energiefahrpläne oder eine Smart City Rahmenstrategie mit denen die Energiewende proaktiv mitgestaltet werden soll. Eine Umset-zung dieser Strategien erfordert einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energiequellen, wie Wind- und Solarenergie. Aufgrund der Volatilität der Wind- und Solarenergie kommen gewaltige Herausforderungen auf die lokalen, regionalen und überregionalen Netze sowie auf die tages- bis jahreszeitliche Energiespeicherung und auf die NutzerInnenseite zu. Im Sondierungsprojekt “EnergyLab East“ kommt es zur erstmaligen engen Zusammenarbeit aller drei Bundesländer auf Ebene der „Landesenergieagenturen“ und der „Landesenergieversorger“ im Projektkonsortium und der Ämter der Landesregierungen in der Steuerungsgruppe. Dabei werden Energieszenarien über alle drei Bundesländer – unter Berücksichtigung des hohen Bevölkerungswachstums in den urbanen Regionen, der sich abzeichnenden Elektrifizierung des Mobilitäts- und Wärmemarktes und des optimalen Zusammenspiels verschiedener Technologien – entwickelt. Fragen der Ausbaupla-nung, der Netzplanung, der Speicherung, der Verbrauchssteuerung etc. sollen gemeinsam entwi-ckelt, diskutiert und abgestimmt werden. Ein weiteres wesentliches Ziel dieses Sondierungspro-jekts ist es, eine ausreichend große Anzahl von potentiellen Vorzeige-Umsetzungsprojekten in einem räumlich möglichst konzentrierten Teil der Projektregion zu identifizieren und für eine an-schließende Umsetzung des „Projektclusters“ auszuwählen. Darüber hinaus wird das Projekt “EnergyLab East“ die verschiedenen Umsetzungskonzepte bezüglich Managementstrukturen, Fi-nanzierung und NutzerInneneinbindung umfassend beschreiben. Damit soll die Sondierung den Weg für die Realisierung mehrerer neuartiger Vorzeigeprojekte in den Themenfeldern innovative Ökostromanlagen und Speicher, Power-to-Gas, Power-to-Heat, eMobility, Demand Side Integration etc. in den Jahren 2018 bis 2022 ebnen.

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Siemens Regler4PSS

Kontakt: • Dominik Fasthuber [email protected]

• Yi Guo [email protected]

• Franz Zeilinger [email protected]

Auftraggeber: Siemens AG, Deutschland

Partner: • Siemens AG, Deutschland

Laufzeit: Oktober 2013 bis September 2016

Projektbeschreibung

Siemens Regler4PSS ist ein Drittmittelprojekt des Instituts für Energiesysteme und elektrische An-triebe an der TU Wien. Das Ziel des Projekts ist es, Modelle und Reglerbausteine in PSS®SINCAL zu entwickeln, um für zukünftige Anforderungen in SmartGrids, Microgrids und Hybridnetzen gerüstet zu sein.

Methodik

Modelle und Regler für elektrische Komponenten, wie zum Beispiel erneuerbare Energieträger, Elektromobilität und Batterien werden als sogenannte BOSL Modelle in PSS®SINCAL umgesetzt und anschließend auf deren Funktionalität überprüft.

Der VDE, der Verband der Elektrotechnik und Elektronik Informationstechnik e.V., hat mit der DIN V VDE V 0126-1-1 und VDE-AR-N 41051, eine Anwenderrichtlinie zur Verbesserung der Stabilität von PV Systemen in Ausnahmesituationen erlassen. Dabei wird mit Hilfe einer frequenzabhängi-gen Leistungsbegrenzung auf eine Abweichung der Netzfrequenz vom Sollwert reagiert. Teil des Projekts ist es z.B., diese Anwenderregel für dreiphasige PV-Systeme in PSS®NETOMAC umzuset-zen und anschließend darüber in PSS®SINCAL zu implementieren. Dynamische Stabilitätsberech-nungen werden durchgeführt und anschließend auf ihre Plausibilität analysiert.

Ferner wird der immer weiter voranschreitenden Durchdringung der Elektromobilität Rechnung getragen, indem man geeignete Modelle für die Lastprofilrechnung zur Verfügung stellt. Dabei soll ein grundlegendes Batteriemodell entworfen werden, welches die Charakteristika der Lade- und Entladekennlinie wiedergeben soll. Mit Hilfe dieser Modelle können in Zukunft erhöhte Durchdringungen von Elektromobilität, aber auch von stationären Kleinspeichern berücksichtigt und deren Auswirkungen auf das Verteilnetz untersucht werden.

In den verschiedenen Grid-Codes der Netzbetreiber sind Erzeugungsanlagen zur Teilnahme an einer Spannungssteuerung während der Netzeinspeisung erforderlich. Dazu gehören sowohl eine steady-state Spannungsregelung als auch eine dynamische Netzwerkunterstützung. Bei dieser

1 https://www.vde.com/de/fnn/themen/tar/tar-niederspannung/erzeugungsanlagen-am-niederspannungsnetz-vde-ar-n-4105

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sollen Erzeugungsanlagen bei Störungen, die oftmals als Fault Ride Through (FRT)2 bezeichnet werden unterstützend herangezogen werden. Das bedeutet sie müssen:

• während einer Störung am Netz angeschlossen bleiben, • während eines Fehlers die Netzspannung durch Blindleistungseinspeisung stützen • sowie keine zusätzliche induktive Blindleistung aus dem Netz beziehen.

Ergebnisse

Das umgesetzte PV-Modell verhält sich in PSS®SINCAL unter den beiden erwähnten Standards wie erwartet und bildet somit bereits jetzt die Anwenderrichtlinie vollständig ab. Unter normalen Be-triebsbedingungen speisen die PV-Systeme ihre volle Leistung ein. Sobald sich die Frequenz oder die Spannung jedoch außerhalb der zulässigen Grenzen bewegt, wird die Leistung je nach Charak-teristik zurückgenommen oder das PV-System ganz vom Netz getrennt. Sind beide Parameter wie-der innerhalb der Grenzen, so wird das PV-System wiederum in den aktiven Netzbetrieb aufge-nommen. Durch die aktive Teilnahme des PV-Systems wird dann ggf. die Stabilität des Netzver-bundes verbessert.

Das meist übliche Ladeverfahren heutiger Elektrofahrzeuge mit Lithium-Ionen Zellen ist das CCCV (Constant Current - Constant Voltage) Verfahren. Dieses Verfahren gliedert sich in eine Konstant-strom- (Constant Current) und eine Konstantspannungsphase (Constant Voltage). In der Konstant-stromphase wird der Ladestrom konstant gehalten und die Zellspannung erhöht sich minimal. In dieser Phase wird eine annähernd konstante Ladeleistung erzielt. Wenn der Ladeumschaltpunkt (S) durch Erreichen der Ladeschlussspannung überschritten wird, folgt anschließend die Konstant-spannungsphase. In dieser Phase wird die Ladeschlussspannung gehalten und der Strom nimmt exponentiell ab (Abbildung 1). Dieses Verhalten wurde in einem ersten Schritt in PSS®SINCAL implementiert und bildet die Grundlage für weitere Anwendungen der Elektromobilität. Darüber hinaus können auch bereits vorgegebene Ladeprofile hinterlegt werden welche bei der Lastprofil-rechnung berücksichtigt werden.

Einige internationale FRT-Kennlinien3 wurden in PSS®NETOMAC programmiert und in einem PV-System in der PSS®SINCAL Umgebung auf ihre Funktionalitäten getestet. Diese können darüber hinaus aber auch in anderen Erzeugungsanlagen hinterlegt werden sowie nach spezifisch ge-wünschten Bedürfnissen parametriert werden. Ein Beispiel einer umgesetzten FRT-Kennlinie des BDEW zeigt Abbildung 2. Durch die FRT-Fähigkeit kann die Erzeugungseinheit eine dynamische Unterstützung des Netzes im Fehlerfall gewährleisten. Es kann ein unterbrechungsfreier Betrieb sichergestellt werden, solange die Spannung (blaue Linie) über der definierten FRT-Kennlinie bleibt (rote Linie).

2 Bartels, Wolfgang, et al. "Generating plants connected to the medium-voltage network." Technical Guide-line of BDEW (2008). 3 Al-Shetwi, Ali Q., Muhamad Zahim Sujod, and Noor Lina Ramli. "A REVIEW OF THE FAULT RIDE THROUGH REQUIREMENTS IN DIFFERENT GRID CODES CONCERNING PENETRATION OF PV SYSTEM TO THE ELECTRIC POWER NETWORK." (2006).

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Abbildung 1: Ladeleistungsverlauf einer Vollladung mit 3,7 kW

Abbildung 2: FRT Kennlinie nach BDEW Richtlinie

Ausblick

Durch die hohe Penetration von PV Systemen im Netz werden weitere Untersuchungen der bei-den Standards im Bereich des Übertragungsnetzes angestrebt. Bezüglich der Elektromobilität wird versucht, die bereits grundlegend aufgebauten Modelle weiter zu verfeinern und zu erweitern, um letztlich auch V2G (Vehicle to Grid) Anwendungen simulieren zu können.

In einem letzten Schritt sollen alle neu gewonnen Komponenten und Modelle mit den bereits implementierten Anwendungen vereint werden und über eine übergeordnete Einheit (Smart Grid Regler) gesteuert werden.

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 2.4 2.6 2.8 3 3.2 3.4 3.6 3.8 4

[pu]

t [s]

FRT curve

DCI2: UFRT [pu] DCI2: U [pu]

.

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Netzintegration von Elektrofahrzeugen

Kontakt: • Dominik Fasthuber [email protected]

Seit 2007 setzten sich Wissenschaftler des Instituts für Energiesysteme und Elektrische Antriebe intensiv mit der Netzintegration von Elektrofahrzeugen auseinander. Dabei wird das Thema „Sys-tematische Einbindung von Elektromobilität in das elektrische Energiesystem“ im Rahmen von nationalen und internationalen Projekten erarbeitet (siehe Abbildung 3).

Abbildung 3: Übersicht der beteiligten Forschungsprojekte des Instituts seit 2007

Forschungsschwerpunkte im Bereich „Netzintegration von Elektrofahrzeugen“:

• Erstellung von Ladeprofilen • Konzeptionierung von Ladesteuerung • Analyse von Netzauswirkungen • Planung zukünftiger Ladeinfrastrukturen • Energiebereitstellung durch erneuerbaren Quellen • Betrachtung von Flotten und MIV in der E-Mobilität

Einen Großteil der 2016 geleisteten Forschungsarbeit wurde in den Projekten „e-pendler in nie-derösterreich“, „E-Mob 2.0“, „E-Mobility Post“ und „eTaxi Wien“ getätigt.

„e-pendler in niederösterreich“

„e-pendler in niederösterreich“ ist ein Anfang 2013 gestartetes Forschungs- und Entwicklungspro-jekt, in dem mit Hilfe von Elektromobilität der Pendlerverkehr energieeffizienter und klimascho-nender gestaltet werden soll. Die Modellregion „e-pendler in niederösterreich“ umfasst die Region südlich von Wien bis Wiener Neustadt und umfasst insgesamt 49 Gemeinden, mit insgesamt rund 296.000 Einwohnern, das ist knapp ein Fünftel der Bevölkerung Niederösterreichs. Die Bevölkerung wächst durch den kontinu-ierlichen Zuzug aus Wien und aus peripheren Gebieten Niederösterreichs weiter. Damit steigt aber auch der Mobilitätsbedarf, weil die Trennung von Wohnort und Arbeitsplatz damit ebenfalls weiter zunimmt. In der Modellregion befinden sich über 15.000 Arbeitsstätten mit mehr als 126.000 Be-schäftigten.

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Die zentrale Projektidee liegt in der Nutzung bestehender alternativer Mobilitätskonzepte in Nie-derösterreich (Anrufsammeltaxi, eCar-Sharing, eCar Pooling etc.) als Ausgangsbasis für eine Ver-kehrsreduktion. Weiters erfolgt eine Verstärkung der alternativen Mobilitätskonzepte durch Elektri-fizierung (sinnvolle Nutzung des E-Mobilitäts-Hype). Neben der Öffentlichkeitswirksam-keit/Bewusstseinsänderung durch Show-Cases als „Keimzellen“ soll auch eine Ergebnisverbreitung und Umsetzung alternativer Mobilitätsmodelle in die Fläche (Multiplikatormodelle) erfolgen.

Vier Multiplikatormodelle mit konkreten e-Mobilitätsangeboten wurden aufbauend auf den ver-schiedenen Ausgangslagen und Bedürfnissen für die relevanten Zielgruppen entwickelt.

Das primäre Ziel ist die energieeffiziente und klimaschonende Gestaltung des Pendlerverkehres durch die Verlagerung zum ÖV in Verbindung mit dem Einsatz von Elektrofahrzeugen für indivi-duelle Fahrten. Dazu werden folgende Anschaffungen bis zum Ende der Projektlauzeit (Ende 2015) angestrebt:

• Errichtung von PV-Anlagen mit 370 KWp • 102 Elektroautos, 3 Elektro-Kleinbusse, 86 Elektro-Leifahrräder • Errichtung von 242 neuen Ladestationen, davon sind

o 90 Wallboxen, 27 Langsamladestationen, o 2 Schnellladestationen o 3 Wechselladestationen, 120 Fahrradladestationen

Zusammengefasst können die Ziele der Begleitforschung wie folgt festgehalten werden:

• Überprüfung des Nutzerverhaltens / der Nutzerakzeptanz • Laufende Überprüfung der „Multiplikatorwirkung“ der Gemeinden und Betriebe • Testbegleitung und Evaluierung (technisch und organisatorisch) • Nachweis der verkehrlichen und ökologischen Effekte • Analyse der Ladeinfrastruktur, des Ladeverhaltens und der Auswirkungen auf die Energie-

bereitstellung

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Modellregion Elektromobilität 2011“ durchgeführt. Wei-ters wird das Projekt durch das Land Niederösterreich Co-finanziert.

„E-Mob 2.0“

Mit 1. Oktober 2015 startete das Projekt „E-Mob 2.0 in der Modellregion Salzburg“. Dabei geht es um die Koppelung eines gewerblich genutzten Fuhrparkfahrzeugs der Post AG und der Einbin-dung dieses Fahrzeugs in das Fuhrpark-Portfolio der EMIL e-Mobility Sharing GmbH. Neben der neuen EMIL-Station auf dem Postgelände wird eine öffentliche und vorab kostenlos nutzbare Schnell-Ladestation errichtet. Das von der Salzburg AG geführte Projekt wird vom Klima- und Ener-giefonds gefördert und von der Technischen Universität Wien mittels Begleitforschung und Ge-schäftsmodellanalyse unterstützt. Die Österreichische Post AG stellt einen Nissan e-NV200 aus deren Fuhrpark sowie Parkflächen zur Verfügung. Die EMIL e-Mobility Sharing GmbH kümmert sich um den reibungslosen Ablauf bei der gemeinsamen Nutzung im Bereich des Carsharings.

Hauptziele:

• Gemeinsame Nutzung eines elektrischen Lieferwagens zweier Flottenbetreiber: Gewerbliches Fuhrparkfahrzeug der Post AG in Kombination mit Flottenfahrzeug von EMIL-Carsharing

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• Neue Schnell-Ladestation für E-Autos in Itzling • Wissenschaftliche Begleitung durch die TU Wien

Die Post AG besitzt derzeit den größten elektrischen Fuhrpark in Österreich: Mehr als 650 ein- und mehrspurige E-Fahrzeuge sind im Einsatz, bis 2016 sollen diese auf das Doppelte ansteigen. Bei der CO2-neutralen Zustellung (seit 2011) ist der Einsatz von Elektroautos entscheidend: Eines da-von ist der Nissan e-NV200, der auch Bestandteil im Projekt E-Mob 2.0 ist. Das Fahrzeug wird dabei sowohl privat als auch gewerblich genutzt. An Werktagen steht dieses während der Dienstzeiten den Post-Mitarbeitern am Standort Salzburg-Itzling für die umweltfreundliche Zustellung zur Ver-fügung; von 16 Uhr bis 06 Uhr sowie durchgehend an Samstagen, Sonn- und Feiertagen kann es von EMIL-Kunden gebucht werden. Das Fahrzeug ist im bestehenden Carsharingportal von EMIL eingebunden und kann ab 3,90,- pro Stunde inkl. aller gefahrenen Kilometer ausgeliehen werden. Die Buchung erfolgt über die Website, per App oder Hotline. Der Nissan e-NV200 eignet sich zum Beispiel hervorragend für den Transport von Möbeln oder Sport-Equipment. Durch die zwei unter-schiedlichen Nutzergruppen kann das Fahrzeug rund um die Uhr genutzt werden. Darüber hinaus entlastet das E-Carsharing-Konzept nicht nur die innerstädtischen Ballungsräume in Salzburg, son-dern auch die Umwelt: Mit EMIL ist man 100% CO2-neutral und ohne Lärm unterwegs.

Weiters wurde neben dem neuen EMIL-Standort in der Jakob-Haringer-Straße 4 eine Schnellla-destation mit einem reservierten Parkplatz für E-Autos errichtet. An der öffentlich zugänglichen Ladestation mit bis zu 50 kW Ladeleistung können E-Auto-Fahrer in nur 15 bis 20 Minuten ihr Fahr-zeug vollladen. Dazu stehen drei verschiedene Steckertypen (CHAdeMO, Combined Charging System und Typ2 - Mode3) zur Auswahl, das Laden ist bis Ende 2015 kostenlos. Die Mitarbeiter der Post AG nutzen die Schnellladestation für das rasche Zwischenladen ihres Dienstfahrzeuges Nissan e-NV200 während des Postbetriebs.

Das Projekt läuft vorerst ein Jahr und soll die Auslastung der Schnellladeinfrastruktur aufzei-gen sowie das Ladeverhalten analysieren. Die TU Wien übernimmt hierfür die wissenschaft-liche Begleitforschung. Für die Salzburg AG sind vor allem die geladenen Energiemengen inte-ressant, um den zukünftigen Bedarf in Richtung Smart Grids abzuschätzen. Sollte sich das Pilotpro-jekt bewähren, so ist an einen Ausbau von EMIL Verleihstationen mit Standortpartnern wie der Post AG angedacht.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Modellregion Elektromobilität 2014“ durchgeführt.

„E-Mobility Post“

Die Österreichische Post AG ist nicht nur eines der größten Unternehmen, sondern auch Betreiber des größten Fuhrparks Österreichs. Daraus leitet die Österreichische Post AG den Anspruch ab, eine Vorreiterrolle zu spielen, wenn es darum geht, durch den Einsatz neuer Technologien den Verbrauch von Ressourcen nachhaltiger zu gestalten.

Durch die Modellregion „E-Mobility Post“ übernimmt die Österreichische Post eine Vorreiterrolle in der Verbreitung der Elektromobilität und hat über die Projektlaufzeit von 01.05.2012 bis zum 31.10.2016 insgesamt 1.313 ein- und mehrspurige Elektrofahrzeuge sowie die notwendige Lad-einfrastruktur für diese Fahrzeuge angeschafft und somit das angepeilte Ziel von 1.157 E-Fahrzeugen überboten.

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Um diese Elektrofahrzeuge auch mit zusätzlicher erneuerbarer Energie zu versorgen, errichtete die Österreichische Post einerseits auf dem Dach des Briefverteilzentrums Wien eine Aufdach-Photovoltaikanlage und hat andererseits im Jahr 2014 eine zweite Photovoltaikanlage am Logistik-zentrum Allhaming in Betrieb genommen.

Damit die im Rahmen der Modellregion „E-Mobility Post“ beschafften E-Fahrzeuge auch optimal eingesetzt werden können, mussten gewisse Vorarbeiten geleistet werden, wie die Identifikation von Kriterien für den Einsatz der Fahrzeuge in der Briefzustellung.

Milestones/Ziele:

• Schrittweise Integration von E-Fahrzeugen in den Fuhrpark der Österreichischen Post AG • Standortanalyse für E-Fahrzeuge • Aufbau einer Referenz-Zustellbasis im Ballungsraum Wien • Ausbau der Referenzbasis entsprechend des Potenzials für E-Fahrzeuge • Planung und Aufbau einer belastbaren und sicheren Ladeinfrastruktur • Ausschreibung von E-Fahrzeugen, Ladeinfrastruktur, PV-Anlage und wissenschaftlicher

Begleitung • Ausstattung weiterer Zustellbasen mit E-Fahrzeugen

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Modellregion Elektromobilität 2011“ durchgeführt.

„eTaxi Wien“ (laufend)

Im Rahmen des Sondierungsprojektes „E-Taxi für Wien“ (Konzeptphase, 03/2014 – 10/2014) wurde die konkrete Umsetzung vorbereitet, um E-Taxis zeitnah auf die Straßen Wiens bringen zu können. Es wurden bislang offene rechtliche, organisatorische, technische und wirtschaftliche Fragen bereits in enger Abstimmung mit den relevanten AkteurInnen für eine mögliche Umsetzung geklärt.

Besonderer Wert wurde im Rahmen der Konzepterstellung von Beginn an auf die Entwicklung langfristig tragfähiger Geschäftsmodelle für alle Akteure, sowohl für Taxi-Unternehmen als auch Ladestellenbetreiber, gelegt. Ziel des gesamten Projektes ist, eine nachhaltige Realisierung - auch über einen potentiellen Projektzeitraum hinaus - sicherzustellen.

Mit der Förderzusage des Umsetzungsprojektes „eTaxi Wien“ (Demonstrationsphase, 03/2015 – 03/2018) konnte mit den Vorbereitungen des Echtbetriebs (Start 03/2016) begonnen werden.

Die wesentlichen Ziele des E-Taxi-Betriebs in Wien zielen darauf ab, dass

• rein elektrisch motorisierte Fahrzeuge zum Einsatz kommen, um den maximalen Projekt- und Umweltnutzen zu erreichen;

• zum Start des Umsetzungsprojektes mindestens 80 rein elektrische Taxi-Fahrzeuge (entspricht etwa 120 E-Taxi-Schichten oder 1-2 % aller Taxis in Wien) in Betrieb gehen, um eine kritische Masse für einen kundInnenorientierten Betrieb zu gewährleisten;

• Training und Begleitung der Taxi-LenkerInnen zur optimalen Umsetzung angeboten wird;

• die Unterstützung durch Taxi-Funkzentralen den E-Taxi-Betrieb vorhanden und eine direkte Bestellung eines „eTaxis“ möglich ist;

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• Kampagnen zur Steigerung der Bekanntheit durchgeführt werden, um eine höhere Nachfrage nach E-Taxi-Fahrten zu generieren;

• 10 Schnellladestellen an speziellen Taxi-Ladestandorten – vorrangig im halböffentlichen Raum – installiert werden;

Nach etwa 12 Monaten E-Taxibetrieb im Demonstrationsprojekt wird der Erfolg des E-Taxibetriebs evaluiert. Bei entsprechend positiven Ergebnissen ist die - ebenfalls geförderte - Ausweitung des E-Taxibetriebs auf 150 bis 250 E-Taxifahrzeuge sowie auf 20 Ladepunkte an 10 E-Taxi-Ladeorten ab 2018 als Rolloutphase geplant. Die u.a. von der TU Wien durchzuführende wissenschaftliche Begleitforschung beinhaltet folgende Hauptziele:

• Definition von Bewertungskriterien und Erhebung von Akzeptanz sowie Usability des eTaxi-Systems

• Erfassung des geänderten Mobilitätsverhaltens, des Energiebedarfs und der CO2-Reduktion

• Analyse des Ladeverhaltens und der Netzauswirkungen sowie optimierte Standortbewertung und -planung

Diese Projekte werden aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „E-Mobilität für alle: Urbane Elektromobilität“ durchgeführt.

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Die RASSA-Initiative

Kontakt: • Dominik Fasthuber [email protected]

RASSA steht für “Reference Architecture for Secure Smart Grids in Austria”.

Stromnetze stehen derzeit vor einem in-tensiven Wandel. Im Zuge der massiven Anstrengungen, den Anteil erneuerbarer Energieträger zu erhöhen, haben sich in den letzten Jahren innovative Smart-Grid-Technologien für die Systemintegration dezentraler, volatiler Erzeugung entwickelt.

Die mit der Einführung von Smart-Grid-Technologien einhergehende informationstechnische Ver-netzung von bisher isolierten Betriebsmitteln und Anlagen vor allem auf der Verteilnetzebene führt zu Herausforderungen für das Systemdesign im Sinne der Interoperabilität eines funktionie-renden Gesamtsystems und der Sicherheit im Sinne hoher Versorgungssicherheit. In der Techno-logieplattform Smart Grids Austria wurde zur Entwicklung einer Referenzarchitektur für sichere Smart Grids in Österreich die RASSA-Initiative ins Leben gerufen. Das Ziel ist eine Referenzarchi-tektur zu erarbeiten und zwischen den Akteuren abzustimmen. Dabei gliedert sich die Initiative vorerst in zwei laufende Teilprojekte: RASSA-Prozess (Stakeholderprozess) und RASSA-Architektur (Entwicklung der Referenzarchitektur):

RASSA-Prozess:

Das Projekt RASSA-Prozess bearbeitet die umfassende Konzeption eines Prozesses zur Entwicklung einer abgestimmten SmartGrids Referenzarchitektur für Österreich unter Einbeziehung aller rele-vanten Akteure. Die Referenzarchitektur dient als „Blaupause“ für weitere Smart-Grid-Lösungen. Indem die Prinzipien dieser Referenzarchitektur übernommen werden, ist es auf einfache und harmonisierte Weise möglich, sichere und interoperable Smart Grids umzusetzen. Ausgehend von den technisch-wissenschaftlichen Grundlagen einer Referenzarchitektur (technische Anforderun-gen, Stand der Technik) wird ein Prozess erarbeitet, der die Anforderungen aller relevanter Akteu-re vom Infrastrukturbetreiber, Industrie bis zu Bedarfsträgern zielgruppenspezifisch abholt und die

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notwendige Abstimmung und Vermittlung hin zu einer national akzeptierten und international ausgerichteten Referenzarchitektur erfüllt.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des bmvit gefördert und im Rahmen des Programms „Stadt der Zukunft 1. Ausschreibung“ durchgeführt.

RASSA-Architektur:

Ziel des Vorhabens RASSA-Architektur ist es, eine einheitliche Referenzarchitektur für sichere Smart Grids in Österreich zu entwickeln. Das Projekt setzt auf existierende Standards und Konzepte wie z.B. das von CEN-CENELEC-ETSI im Rahmen des EU-Mandates M/490 entwickelte Smart Grid Architecture Model (SGAM) auf, und spezifiziert in enger Abstimmung mit allen relevanten Akteu-ren eine Referenzarchitektur, die als Vorlage für konkrete Smart-Grid-Implementierungen dient. Indem die Vorgaben der Referenzarchitektur übernommen werden, können auf einfache und konsistente Weise sichere, interoperable Smart-Grid-Lösungen umgesetzt werden. Gleichzeitig lässt die Referenzarchitektur genügend Freiheitsgrade bei der konkreten Ausgestaltung dieser Lösungen. Dadurch wird zugleich weitere Innovation im wachsenden Markt der Smart-Grid-Technologien gefördert. Die praktische Anwendbarkeit der entwickelten Referenzarchitektur wird im Rahmen des Vorhabens in den Bereichen Smart Secondary Substation und Kundenanbindung demonstriert, indem die Vorgaben der Referenzarchitektur auf existierende Komponenten über-tragen werden, welche die im Konsortium vertretenen Netzbetreiber und Hersteller bereitstellen. Besondere Berücksichtigung finden die Endkunden durch das Design und die Integration von privacyenhancing technologies (PETs) in die Referenzarchitektur, die die Privatsphäre schützen und über benutzerfreundliche Benutzerschnittstellen das Vertrauen in Smart Grids erhöhen.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Energieforschungsprogramm – 1. Ausschreibung“ durchgeführt.

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Kurzschlussbetrachtungen in Inselnetzen

Kontakt: • Hans-Peter Vetö [email protected]

• Jürgen Marchgraber [email protected]

Dieselgeneratorgespeiste Niederspannungs-Inselnetze werden bei der Kurzschlussberechnung gemäß IEC 60909-0 manchmal nur unzureichend dargestellt, wenn die minimalen Kurzschlussströme zu berechnen sind. Speziell die Überprüfung der Einhaltung der Abschaltbedingung sowie die Überprüfung der Selektivität des Schutzes erfordern die Bestimmung dieser Ströme. Es werden im Artikel anhand eines Beispiels aus der Praxis die berechneten Kurzschlussströme gemäß Norm IEC 60909-0 mit jenen einer transienten Simulation verglichen. Dabei wird untersucht, ob die Überprüfung der Ausschaltbedingung und Einhaltung der zulässigen Abschaltzeit mit Hilfe einer Kurzschlussberechnung gemäß Norm ausreichend genaue und sichere Ergebnisse liefert.

In Anlagen, welche gemäß ÖVE/ÖNORM E 8002 bzw. ÖVE/ÖNORM E 8007 auszuführen sind (z. B. Krankenhäuser, Diagnosezentren, Datencenter, ...) und bei denen eine Sicherheitsstromversor-gung erforderlich ist, kann eine falsche Berechnung und Dimensionierung bzw. falsche Einstell-werte der Schutzorgane schwerwiegende Folgen haben. Ein Kurzschluss in einer Steigleitung zu einem Stockwerksverteiler kann bei nicht gewährleisteter Selektivität zu einem Totalausfall der gesamten Niederspannungshauptverteilung führen und die Versorgungssicherheit beeinträchti-gen. Problematisch erweisen sich dabei NH-Sicherungen hoher Nennströme, welche bei geringen Kurzschlussströmen hohe Abschaltzeiten aufweisen und dabei die Abschaltbedingung nicht immer erfüllen. Bei der Auslegung der Schutzgeräte müssen die unterschiedlichen Netzkonfigurationen berücksichtigt werden. Dabei sind individuelle, an die jeweilige Netzkonfiguration angepasste Kurzschlussberechnungen durchzuführen.

Es wird anhand eines praktischen Beispiels eine Vergleichsrechnung des Kurzschlussstroms gemäß IEC 60909-0 und einer transienten Rechnung durchgeführt. Berücksichtigt werden bei der tran-sienten Rechnung ein Dieselgenerator, abgebildet durch ein detailliertes Ersatzschaltbild inklusive Spannungs- und Drehzahlregelung, Niederspannungskabel, Leistungsschalter sowie NH-Sicherungen als Schutzorgane. Die transiente Rechnung wurde mit Hilfe der Software DIgSILENT PowerFactory durchgeführt.

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SV- SS

G

LS1 400A

355A

200A 160A

200A 125A

E-AY2Y 4x1x240 mm2

L=50m

KA2E-AY2Y 2x4x120 mm2

L=90m

KA1E-AY2Y 4x1x240 mm2

L=25m

SS2 SS3

Dieselgenerator400V

250kVA

LS2 800A

AV- SS

355A

E-AY2Y 4x1x240 mm2

L=25m

400A

Trafo Dyn520kV/400V

400kVA

Abbildung 1: Netztopologie des Beispielnetzes. Der linke Teil des Netzes zeigt die Versorgung im SV-Betrieb, der rechte Teil die Versorgung im AV-Betrieb. Als Worst-Case-Betrachtung werden im SV-Betrieb Kurzschlüsse auf SS3 untersucht.

Zur Prüfung der Funktionsfähigkeit von Schutzeinrichtungen und deren Selektivität ist der minima-le Kurzschlussstrom ausschlaggebend. Im vorliegenden Beispielnetz laut Abbildung 1 tritt der mi-nimale Kurzschlussstrom bei einem zweipoligen Kurzschluss an SS3 auf.

Abbildung 2: Zeitverlauf des zweipoligen Kurzschlussstroms, dargestellt sind neben dem Strom-verlauf die obere und untere Einhüllende sowie die berechneten Effektivwerte des Wechselanteils (Ib), des Gleichanteils (iDC) sowie des thermisch gleichwertigen Kurzschlussstroms (Ith).

Um die gemäß IEC 60909-0 berechneten Werte mit den genaueren Werten aus der transienten Kurzschlussrechnung zu vergleichen, wird der zweipolige Kurzschluss im EMT-Modus betrachtet, siehe Abbildung 2.

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Die Ergebnisse des Vergleichs der Berechnung der Kurzschlussgrößen gemäß Rechnung nach IEC 60909-0 und durch Ermittlung aus dem transienten Kurzschlussverlauf sind in Tabelle 2 zusam-mengefasst.

Tabelle 2: Ergebnisvergleich aller Berechnungsvarianten IEC 60909-0 Transiente

Rechnung Relative

Abweichung

I‘‘k1min 2,4 kA 3,8 kA 58 %

I‘‘k2min 2 kA 2,7 kA 35 %

I‘‘k3min 3,5 kA 4,4 kA 26 %

Ik1min 2,4 kA 3 kA 25 %

Ik2min 2 kA 1,6 kA -20 %

Ik3min 0,9 kA 1 kA 11 %

Ith2min(0,05 s) 2,1 kA 2,3 kA 10 %

Ith2min(0,2 s) 2,0 kA 1,7 kA -15 %

Für Niederspannungsnetze, welche ergänzend zur herkömmlichen 400-VAC-Netzeinspeisung im Inselbetrieb durch einen Dieselgenerator versorgt werden können, ist bei der Überprüfung der Abschaltbedingung im Kurzschlussfall besondere Sorgfalt geboten. Eine Berechnung des Ab-schaltstroms gemäß IEC 60909-0 führt i. A. zu einer Überschätzung des Stroms und damit zu einer Unterschätzung der Abschaltzeit und liefert damit zu optimistische Ergebnisse. Einen genaueren Einblick kann eine transiente Berechnung des Kurzschlussstroms liefern, der Aufwand dafür ist jedoch beträchtlich größer als die Berechnung gemäß Norm und erfordert im Vergleich zur Be-rechnung laut Norm detaillierte Angaben zum Generator sowie zur Erregungseinrichtung.

Einen detaillierteren Bericht zu diesem Thema finden Sie im e&i heft 8.2016, Seite 407 bis 415

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iNIS (Integrated Network Information System)

Kontakt: • Jürgen Marchgraber [email protected]

• Evangelia Xypolytou [email protected]

• Irina Lupandina [email protected]

Auftraggeber: FFG (IKT der Zukunft)

Partner: • AIT (Austrian Institute of Technology) • Salzburg Netz GmbH (SNG) • Wiener Netze GmbH (WNG) • Siemens AG Österreich (SIE) • GRINTEC Gesellschaft für graphische Informationstechnologie mbH (GT) • Aspern Smart City Research GmbH & Co KG (ASCR) • Teradata GmbH (TD)

Laufzeit: April 2015 bis September 2017

Synopsis

iNIS entwickelt Smart Meter und Sensor Daten basierte Methoden und Prozesse für Netzanaly-

seprozesse, um Verbesserungen in der Systemeffizienz (exaktere Entscheidungs- und System-

kenntnis) zu erreichen. Die Umsetzung einer geeigneten IKT Infrastruktur wird anhand der für

Netzbetreiber wichtigen Anwendungen der Netzplanung und des Netzbetriebs definiert und im-

plementiert. Ziel ist es, die IKT Architektur mit bestehenden Systemen und zukünftigen Anforde-

rungen interoperabel zu entwerfen. Im ersten Schritt werden die unterschiedlichen Anforderun-

gen an die Datenmengen, Zeitnähe, Auflösung, Verarbeitungshorizont, Datenzugriffsrechten und

-rollen, abhängig von den gewählten Anwendungsfällen definiert und zusammengeführt. Im zwei-

ten Schritt werden die Analysemethoden (z.B.: Netzreserve, Unsymmetrie) und Datenverarbei-

tungsprozesse (Modell und Applikation-Provisioning) für die jeweiligen unterschiedlichen Prozesse

der Planung und des Betriebs entwickelt. Im nächsten Schritt werden diese für eine gemeinsame

interoperable und sichere IT Infrastruktur konsolidiert und die entwickelten Analysen, iterativ mit

dem vorigen Schritt, durchgeführt. Im vierten und letzten Schritt werden die Methoden in einem

Proof-of-Concept mit den Netzbetreibern evaluiert.

Unsere Zielsetzung

Ziel unserer Arbeitsgruppe im Projekt ist die Untersuchung der Spannungsabhängigkeit von Las-ten anhand bestehender und neu generierter Smart-Meter Daten. Verbesserte Lastmodelle kön-nen in der Netzberechnung hilfreich sein um z.B. Stabilitätsuntersuchungen detaillierter durchfüh-ren zu können. Ebenfalls können verbesserte Lastmodelle dazu dienen CVR (Conservation Voltage Regulation), also sozusagen spannungsabhängige Laststeuerung (Demand Side Management) anwenden und damit Energieeinsparungen erzielen zu können.

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BatterieSTABIL

Kontakt: • Jürgen Marchgraber [email protected]

• Gertrud Rossa-Weber [email protected]

• Hans-Peter Vetö [email protected]

• Sabina Nemec-Begluk [email protected]

Auftraggeber: FFG (Energieforschungsprogramm 2015)

Partner: • AIT (Austrian Institute of Technology) • NNÖ (Netz Niederösterreich) • EVN

Laufzeit: September 2016 bis März 2019

Motivation und zentrale Fragestellung

Systemdienstleistungen sind essenzielle Bestandteile einer zuverlässigen, sicheren und stabilen

Stromversorgung. Die Systemdienstleistungsprodukte wurden bisher maßgeblich aus fossilen

Kraftwerken, Pumpspeicherkraftwerken und angepasster Nutzung von Betriebsmitteln bereitge-

stellt. Energiespeicher spielen heute und in Zukunft eine tragende Rolle bei der Bereitstellung von

Systemdienstleistungen besonders unter Berücksichtigung des zunehmenden Rückgangs der Ka-

pazitätsanteile konventioneller (Groß-) Kraftwerke. Die laufenden Einnahmen durch die Bereitstel-

lung einzelner Netzdienstleistungen (z.B. Primärregelung) sind unter Umständen jedoch nicht aus-

reichend, um die Kosten eines Energiespeichers (z.B. Batterie) zu decken und Rentabilität zu errei-

chen. Deshalb wird die Bereitstellung mehrerer Netzdienstleistungen gleichzeitig bzw. der multi-

modale Betrieb von Batteriespeichern für verschiedene Stakeholder in der Energieversorgungsket-

te als ein netztechnisch höchst nutzbringendes und auch wirtschaftlich sinnvolles Konzept ange-

sehen. Als multimodaler Betrieb wird hier der Betrieb eines Batteriespeichers für die Erbringung

verschiedener Netzdienstleistungen definiert, die auch kombiniert abgerufen werden können. Das

vorliegende Forschungsvorhaben baut genau auf diesen Aspekten auf. Ziel im Projekt ist es, zu

demonstrieren, wie zusätzlich zur Möglichkeit der Bereitstellung von etablierten Systemdienstleis-

tungen (Primärregelleistung (Frequency Containment Reserve) ggf. im Pool mit anderen Anlagen,

Spannungshaltung und Versorgungswiederaufbau) das Potential des Batteriespeichers im multi-

modalen Betrieb durch Erbringung weiterer Systemdienstleistungen zur Systemstabilisierung (z.B.

virtuelle Schwungmasse, dynamische Blindleistungskompensation und Spannungsregelung sowie

symmetrierendes Verhalten) ausgeschöpft werden kann.

Insbesondere wird das Zusammenspiel der einzelnen Regelstrategien zur Realisierung dieser Ein-

satzstrategien untersucht, um einen zukünftigen universellen Speichereinsatz zu ermöglichen.

Somit kann auf die steigenden Herausforderungen des Netzbetriebes durch dezentrale und er-

neuerbare Erzeugung und der einhergehenden Verdrängung konventioneller zentraler Kraftwerke

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reagiert werden. Weiters wird die Fähigkeit zum Schwarzstart und für den Inselbetrieb unter Ein-

bindung regenerativer Energieerzeugung untersucht. Die oben definierten Anwendungsmodi

werden aufbauend auf grundsätzlichen theoretischen Betrachtungen in Offline-Simulationen un-

tersucht, in übergreifenden Labor- sowie Feldtests validiert und letztendlich im Rahmen des Dau-

erbetriebs testweise praktisch umgesetzt. Parallel zu den technischen Untersuchungen werden die

wirtschaftliche Bewertung der erbrachten kombinierten Netzdienstleistungen und daraus abgelei-

tete notwendige regulatorische Rahmenbedingungen im Projekt betrachtet, und schließlich ska-

lierbare und zukunftsfähige Lösungswege daraus abgeleitet.

Als Ergebnis wird aufgezeigt, wie Batteriespeichersysteme neben Systemdienstleistungen auch Beiträge zur Systemstabilisierung in Netzen mit hohem Anteil an erneuerbarer Energieeinspeisung technisch und wirtschaftlich sinnvoll erbringen können.

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Smart Exergy Leoben

Kontakt: • Thomas Kaufmann [email protected]

• Alexander Winter [email protected]

Auftraggeber: FFG (Smart Cities Demo – 5. Ausschreibung)

Partner: • Stadtwerke Leoben e.U. • Montanuniversität Leoben – Lehrstuhl Energieverbundtechnik • Montanuniversität Leoben – Lehrstuhl für Verfahrenstechnik

des industriellen Umweltschutzes

Laufzeit: Juli 2015 bis September 2016

Motivation und zentrale Fragestellung

Das Sondierungsprojekt Smart Exergy Leoben untersucht Möglichkeiten der signifikanten Erhö-hung der Ressourceneffizienz in der Stadt Leoben im Kontext eines laufenden Transformations-prozesses der Industriestadt Leoben zu einer Smart City. Im Projekt wird die bestehende lokale Energieversorgungsinfrastruktur als Gesamtsystem erfasst und umfassend hinsichtlich Optimie-rungspotentialen analysiert. Der zentrale methodische Ansatz des Sondierungsprojekts, der die Basis für die Optimierungsanalysen des lokalen Energiesystems darstellt, ist die Erstellung einer Exergiebilanz. Mit dieser Bilanz, die in Österreich für eine industriell geprägte Stadt als neuwertig bezeichnet werden kann, gelingt es, neben den energetischen Strömen auch die spezifischen Energiequalitäten zu ermitteln und die Verbesserungsmöglichkeiten dadurch besser herauszuar-beiten. Das Projekt beantwortet die Fragen, welche Potentiale im bestehenden Netz vorhanden sind und welche Technologien bzw. Systeme im lokalen Hybridnetz der Industriestadt Leoben optimal (technisch und ökonomisch) integriert werden können, um den Ressourcenverbrauch zur Energieversorgung – und somit des Energieangebots – weiter zu verringern.

Methodische Vorgangsweise

Um ein energieübergreifendes Gesamtmodell zu erstellen, wird das Konzept der Energieknoten verwendet [1]. Dabei stellt der Energieknoten das Interface zwischen den unterschiedlichen Ener-gieträgern und den Verbrauchern bzw. Erzeugern zur Verfügung. Ein beispielhafter Aufbau ist in Abbildung 1 zu sehen. Innerhalb eines Energieknoten ist die Umwandlung zwischen einzelnen Energieträgern mit verschiedenen Technologien möglich (z.B. Strom zu Wärme mittels Wärme-pumpe). An den Energieknoten werden die unterschiedlichen Netze, Verbraucher, Einspeiser und Speicher angeschlossen. Mit diesem Konzept lässt sich ein mathematisches Modell erstellen, mit dem eine algorithmische Optimierung möglich ist.

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Abbildung 1: Darstellung eines Energy Hubs

In dem Projekt wird dabei eine exergetische anstelle einer energetischen Betrachtung herangezo-gen. Energie kann nach dem ersten thermodynamischen Gesetz nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt werden. Trotzdem lässt sich Energie in Form von Wärme nur bis zu einem gewissen Grad in Arbeit umwandeln. Man spricht dann von Exergie, dem nutzbaren Anteil von Wärmeener-gie und Anergie, dem nicht nutzbaren Anteil von Energie.

𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸 = 𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸 + 𝐴𝐴𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸

Durch eine Betrachtung des Exergiestromes anstelle des Energiestromes lassen sich somit Aussa-gen über die Energiequalität treffen. Eine Optimierung der Exergie entspricht folglich einer Opti-mierung der Energiequalität im System.

Ergebnisse

In diesem Punkt wird ein Ergebnis des Projektes vorgestellt. Weitere Ergebnisse sind in [2] zu fin-den. In dem Projekt wurden mehrere Szenarien untersucht:

• Referenz: Die momentanen Nachfragen, Lasten und Erzeugung der Netze • Szenario 1: In der Innenstadt Leobens wird der Heizgasbedarf mit Fernwärme substituiert. • Gesamtmodell ohne WP: In diesem Szenario wird der Heizgasbedarf der Innenstadt Le-

obens mit Fernwärme gedeckt und die Optimierung kann außerhalb der Innenstadt belie-bige Technologien einsetzen, um ein Optimum an Exergieeffizienz zu erreichen. Außer-dem ist eine in dem Projekt theoretisch berechnete Power to Gas Anlage und ein Ausbau von Photovoltaik Anlagen mit der vom elektrischen Stromnetz maximal möglichen Leis-tung eingebunden. Wärmepumpen sind keine vorgesehen.

• Gesamtmodell mit WP: Dieses Szenario entspricht dem Gesamtmodell ohne WP mit dem Unterschied, dass die Optimierung zusätzlich Wärmepumpen zur Verfügung hat.

Basierend auf diesen Szenarien wurden exergetische Optimierungen durchgeführt. Eine Untersu-chung der Exergieeffizienz in Leoben ist dabei in Abbildung 2 dargestellt. Im Referenzszenario liegt die Exergieeffizienz demnach bei 11,5%. Durch den höheren Einsatz von Fernwärme in der Innenstadt in Szenario 1 steigt die Exergieeffizienz auf 13%. Lässt man der Optimierung die Wahl der Heiztechnologien außerhalb der Innenstadt (Gesamtmodell ohne WP), so wird das Fernwär-

ST

Strom

Netzanschluss Strom

Gas

Wärme

Netzanschluss Gas Netzanschluss FW

MGT, BZ,...

Verbraucher

Verbraucher

PV

P2G

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menetz bis an seine Grenzen ausgenutzt und es ist fast eine Verdoppelung der Exergieeffizenz bezogen auf das Referenzszenario möglich. Weitere 10% können erreicht werden, wenn der rest-liche Wärmebedarf mit Wärmepumpen gedeckt wird (Szenario Gesamtmodell mit Wärmepumpen). Dadurch steigt die gesamte Exergieeffizienz auf maximal 31,4%.

Abbildung 2: Gesamte Exergieeffizienz Leobens für unterschiedliche Szenarien ohne Berücksichtigung von Warmwasser

Die Ergebnisse bestätigten die anfängliche Vermutung, dass Fernwärme zur Deckung des Heizbe-darfes aus exergetischer Sicht am besten geeignet ist, gefolgt von Wärmepumpen und Gasther-men. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass die Netze in Leoben so gut dimensioniert sind, dass viel Potenzial zur Verbesserung der Exergieeffizienz auch ohne Netzausbau möglich ist. Durch Ausbau des Fernwärmenetzes kann der Gasbedarf stark reduziert und die CO2 Bilanz ver-bessert werden.

Literatur

[1] Vgl. M. Geidl, G. Koeppel, P. Favre-Perrod, B. Klöckl, G. Anderson und K. Fröhlich, „Energy hubs for the future,“ IEEE Power and Energy Magazine, pp. 24-30, 2007

[2] TU Wien, ESEA, „Smart Exergy Leoben - Endbericht“, 2017.

Das Projekt Smart Exergy Leoben wird aus den Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Smart Cities Demo – 5.Ausschreibung“ durchgeführt.

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Green Storage Grid

Kontakt: • Christoph Maier [email protected]

Aufgabenstellung – Gesamtprojekt

Der steigende Anteil regenerativer Energieträger in den europäischen Energiesystemen bringt erhebliche Herausforderungen für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft mit sich. Das Projekt „GSG-GreenStorageGrid“ versucht, Lösungen für die aktuellen und mittelfristigen Aufgabenstel-lungen durch einen gesamtheitlichen Projektansatz im Bereich der Netze und Speichertechnolo-gien zu erarbeiten. Im Speziellen werden die relevanten Technologien wie thermische, chemische und hydraulische Speicher in direkter Verbindung mit den Netzanforderungen betrachtet und mit fortschrittlichen Simulationsmethoden unterschiedlichen Optimierungsstrategien unterzogen.

Das Gesamtprojekt fügt sich aus sechs Teilprojekten zusammen, die auf die drei Areas „H-Hydraulische Energiespeicherung“, „N-Netze“ und „T-Thermisch-chemische Energie-speicherung“ aufgeteilt sind.

Die Arbeitsgruppe Elektrische Anlagen leitet die Area „N-Netze“. Aufgabe dieser Area ist die Un-tersuchung der Einbindung verfügbarer und neuer Speichertechnologien in ein optimiertes Netz mit adaptierter Struktur und neuen Regelungsmöglichkeiten.

Die Area setzt sich zur Erreichung dieser Ziele aus zwei Teilprojekten zusammen:

Projekt 2.1 PSP-Grid-N:

Im Rahmen des Projekts PSP-Grid-N wird der dynamische Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken und konventionellen Gas- und Dampfkraftwerken (GuD-Kraftwerk) in einem Energiesystem mit überwiegend regenerativer für Betrachtungszeiträume bis zu mehreren Stunden untersucht. Mit dem in SIMSEN entwickelten Modell können kombinierte Langzeituntersuchungen elektrischer und hydraulischer Komponenten durchgeführt. Untersucht werden unterschiedliche drehzahlvariable Pumpspeichertechnologien in Kombination mit einem GuD-Kraftwerk und deren Verhalten und Vorteile bei Leistungs- und Frequenzregelung.

Das Simulationstool SIMSEN bietet eine Reihe von dynamischen Modellen für unterschiedliche elektrische und hydraulische Maschinen. Um Langzeitsimulationen für elektrische und hydraulische Komponenten durchführen zu können, wurden Vereinfachungen getroffen und neue Modelle entwickelt. Die benötigten Umrichter für drehzahlvariable Maschinen, die mit hohen Taktfrequen-zen arbeiten, wurden als gesteuerte Spannungsquellen in SIMSEN realisiert und sowohl Modelle auf Basis einer doppeltgespeisten Asynchronmaschine (variable-speed doubly-fed generator -

Abbildung 4: Schema des Projekts PSP-Grid-N

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VSDFG) und eines Synchrongenerators in Kombination mit einem Vollumrichter (variable-speed full-size converter - VSFSC) erstellt. Diese unterscheiden sich insbesondere durch geänderte Limi-tierungen bei der Drehzahl und der elektrischen Leistungsbereitstellung. Neben Pump- und Turbi-nenbetrieb wurde besonders Wert auf das Maschinenverhalten bei Betriebswechsel und beim Synchronisieren an das elektrische Netz gelegt.

Moderne Gas- und Dampfkraftwerke (Englisch: Combined Cycle Gas Turbine - CCGT) zeichnen sich durch hohe Wirkungsgrade und Betriebsflexibilität aus. Um das dynamische Verhalten eines GuD-Kraftwerks am Netz zu untersuchen, werden die Anlage und das elektrische Netz in dem Simulati-onsprogramm SIMSEN modelliert. Das Modell besteht dabei aus dem thermomechanischem Sub-system, dass auf dem IEEE GuD-Modell [5] basiert, und dem elektrischen Subsystem, dass die Schnittstelle zum Gesamtsystem abbildet. Das Gasturbinenmodell beinhaltet einen Leistungsfre-quenzregler, einen Gradientenregler, die Brennstoffsteuerung, den Temperaturregler, die Luft-steuerung und die Gasturbine. Durch den Gradientenregler wird die Leistungsänderungsfähigkeit eines modernen GuD-Kraftwerks nachgebildet. Abbildung 5 zeigt das Gesamtmodell in SIMSEN.

Abbildung 5: Betrachtete Modellkonfiguration in SIMSEN

Ergebnisse

Das erstellte Modell bietet die Möglichkeit für Langzeituntersuchungen von verschiedenen dreh-zahlvariablen Pumpspeichertechnologien. Die Systemperformance kann durch die getroffenen Modellannahmen in nahezu Echtzeit durchgeführt werden. Darüber hinaus kann im Modell neben der Leistungs-/Frequenzregelung auch die Bewirtschaftung des Pumpspeichers untersucht und marktbasierte dynamische Simulationen durchgeführt werden.

Die Simulationsergebnisse zeigen die Möglichkeiten drehzahlvariabler Pumpspeichermaschinen in Hinblick auf Bereitstellung von Primär- und Sekundärregelleistung bei unterschiedlichen Annah-men für elektrische Netzparameter, wie Verbundnetzgröße und Anlaufzeitkonstante auf. Zusätz-lich liegt der Fokus auf Untersuchungen für die koordinierte Regelung von GuD und Pumpspeicher

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(VSDFG und VSFSC) und dem Aufzeigen von möglichen Vorteilen der Verbindung dieser unter-schiedlichen flexiblen Kraftwerkstypen.

Projekt 2.2 StrukDRESS

Das Teilprojekt StrukDRESS hat zum Ziel Synergien durch die (neuen) energieformübergreifenden Speichertechnologien der anderen Areas zusammenzuführen. Erreicht werden soll dies durch das Erstellen von nachhaltigen Strukturen und Strategien zur Führung eines universalen Energiesys-tems mit erhöhter Speicherfähigkeit in allen Ebenen. Dafür müssen verschiedene Speichertechno-logien der Energieformen elektrischer Strom, Gas und Wärme auf ihre mögliche Verwendung in den Netzebenen des jeweiligen Netzes untersucht werden. Dies passiert durch eine Bewertung der Speichertechnologien hinsichtlich ihrer Einschaltdynamik, Ausspeicherdauer, Selbstentladung sowie der möglichen Ein- und Ausspeicherleistungen und dem Energieinhalt. Durch Bestimmen der Anforderungen der einzelnen Netze und deren Netzebenen kann somit eine entsprechende Einteilung getroffen werden.

In Abbildung 3 ist eine Unterteilung verschiedener Speichertechnologien für das elektrische Netz nach örtlichen und zeitlichen Parametern dargestellt. Die Speicherung in Untergrundspeicher be-dingt dabei einer vorherigen Umwandlung in Wasserstoff oder Erdgas (Power to Gas).

Abbildung 3: Grobe Kategorisierung verschiedener elektrische Speicher nach zeitlichen und örtlichen Parame-tern

Project Koordination - Gesamtprojekt:

• TU Wien, Institut für Energietechnik und Thermodynamik

Projektleitung der Area „N-Netze“:

• TU Wien, Institut für Energietechnik und Elektrische Antriebe

Projektpartner der Area „N-Netze“:

• Andritz Hydro • Verbund Hydro Power • VOITH Hydro • ZT Hirtenlehner

• SVAI • EVN • Strabag Energy Technologies • Enrag GmbH

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• Zementwerk Hatschek GmbH

Dauer und Förderung

Von 06/2013 bis 05/2017

Das K-Projekt GSG-GreenStorageGrid wird im Rahmen von COMET-Competence Centers for Excellent Technologies durch das BMVIT, das BMWFW, die Wirtschaftsagentur Wien, durch das Land NÖ und durch das Forschungsressort des Landes Oberösterreich im Wege des Amtes der Oö Landesregierung – Abteilung Wirtschaft gefördert. Das Programm COMET wird durch die FFG ab-gewickelt.

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Untersuchungen zum Thema Schutz im Smart Grid Umfeld

Kontakt: • Christian Gererstorfer [email protected]

• Georg Stix [email protected]

• Simon Stukelj [email protected]

• Dominik Fasthuber [email protected]

Motivation und zentrale Fragestellung

Das gesamte elektrische Energieversorgungssystem ist durch die wachsende dezentrale Stromer-zeugung einer tiefgreifenden Veränderung unterworfen. Diese dezentrale Einspeisung ist zuneh-mend durch den Einsatz umrichterbasierter Erzeugungsanlagen gekennzeichnet. Dadurch können zum Beispiel Windkraftanlagen den abgegebenen Wirk- und Blindleistungsanteil im Netzfehlerfall unabhängig voneinander abgeben. In technischen Richtlinien werden die minimalen Anforderun-gen an das Verhalten von dezentralen Erzeugern festgelegt, wodurch die Versorgungszuverläs-sigkeit erhöht werden soll. Die Auswirkungen dieses Verhaltens auf den eingesetzten Leitungs-schutz werden in diesem Projekt untersucht. [2] [4]

Methodische Vorgangsweise

Die korrekte Funktionsweise von Schutzgeräten für neu auftretende Bedingungen, kann durch Vergleich der Ergebnisse von nachgebildeten Schutzfunktionen (z.B. Distanzmessung) mit denen von Schutzfunktionsprüfungen an realen Schutzgeräten überprüft werden. Die aus Simulations-reihen für ein Modellnetz stammenden Zeitverläufe von Strom und Spannung werden mittels ei-nes Schutzprüfgerätes an das Schutzgerät angelegt.

Variationen der Fehlerart, des Fehlerortes und weiterer Parameter wie etwa das Umrichter-Verhalten selbst bieten die Möglichkeit, eine umfassende Aussage über die korrekte Arbeitsweise eines Schutzgerätes zu treffen. Aufgrund der großen Anzahl von Schutzprüfungen, müssen diese automatisiert eingesetzt werden. Die methodische Vorgangsweise ist in Abbildung 1 abgebildet. [1]

Abbildung 6: Methodische Vorgangsweise [1]

Einflussgrößen auf die Distanzmessung von Distanzschutzgeräten

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Wie bereits erwähnt, kann die korrekte Funktionsweise von Schutzgeräten durch Vergleich mit nachgebildeten Schutzfunktionen verifiziert werden. Für die Untersuchung der Auswirkungen von unterschiedlichem Einspeiseverhalten einer umrichterbasierten Erzeugungsanlage auf die Dis-tanzmessung wird exemplarisch das in Abbildung 2 dargestellte Modellnetz verwendet.

Abbildung 7: Modellnetz [4]

Darin wird ein generisches Windparkmodell über eine Freileitung an das Stromnetz gekoppelt, welches entsprechend den technischen Richtlinien [3] modelliert ist. In Abbildung 3 ist die Blind-stromeinspeisung zur Spannungsstützung im Fehlerfall dargestellt, wobei der Faktor k die Blind-stromeinspeisung in Abhängigkeit der Mitsystemspannung beschreibt. Damit liefert das Modell auch bei unsymmetrischen Fehlerfällen einen reinen Mitsystemstrom, welcher durch thermische Grenzen (z.B.: 1,1-facher Nennstrom) limitiert ist.

Abbildung 8: Prinzip der Spannungsstützung nach [3]

An der Freileitung des Modellnetzes aus Abbildung 2 wird ein zweipoliger Kurzschluss ohne Erdbe-rührung simuliert. Ausgehend vom Distanzschutzrelais R1 wird die Fehlerdistanz x von 0% bis 100% der Leitungslänge in 5% Schritten variiert. Für die Untersuchung der Reaktanz X in Bezug auf unterschiedliches Kurzschlussverhalten von Umrichtern, werden die Kurzschlussszenarien mit un-terschiedlichen maximalen Kurzschlussströmen sowie Blindleistungseinspeisungen (Faktor k) simu-liert. Weiters erfolgt eine Variation des Fehlerwiderstandes RF zwischen 0 Ω und 6 Ω. Dabei ent-spricht die ermittelte Reaktanz dem Betrag des Imaginärteiles der Fehlerschleifenimpedanz. Diese lässt sich für einen zweipoligen Kurzschluss ohne Erdberührung in L2–L3 folgendermaßen ermit-teln:

ZPh−Ph =UPh−Ph

IPh−Ph → Kurzschluss L2 − L3: ZL2−L3 =

UL2 − UL3

IL2 − IL3

In Abbildung 4 sind beispielhaft die Spannungs- und Stromverläufe am Relaiseinbauort R1 für einen zweipoligen Kurzschluss ohne Erdberührung bei einer Fehlerdistanz von 50 % der Leitungs-länge sowie RF = 0 Ω dargestellt.

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Die Ergebnisse der ermittelten Reaktanz am Relaiseinbauort R1 zeigen eine starke Abhängigkeit vom Fehlerwiderstand sowie vom Fehlerort (siehe Abbildung 5). Des Weiteren zeigt sich, dass auch der maximale Kurzschlussstrom sowie die Blindleistungseinspeisung (Faktor k) einen großen Einfluss besitzen. Je geringer der maximale Kurzschlussstrom ist, desto größer sind die Abwei-chungen der ermittelten Reaktanz.

Abschließend wurden die Ergebnisse durch Schutzprüfungen an Distanzschutzgeräten bewertet. Es konnte gezeigt werden, dass die Abweichungen zwischen Simulation und Schutzprüfungen auch bei großen Fehlerdistanzen kleiner als 0,3 Ω sind. [4]

Abbildung 9: Zweipoliger Kurzschluss ohne Erdberührung L2-L3; k = 2; IQ,MAX = 1,0·INENN [4]

k=2 k=4

Abbildung 10: Ermittelte Reaktanz in Abhängigkeit von Fehlerdistanz, Fehlerwiderstand und max. Kurzschluss-strom [4]

Literatur

[1] Gererstorfer, C., Stix, G., Stukelj, S., Gawlik, W. (2016): Automatisierte Schutzfunktionsprü-fungen, 14. Symposium Energieinnovation, 10.-12.02.2016, Graz/Austria, TU-Wien

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[2] Neumann, T., Erlich, I., „Einspeiseverhalten von umrichterbasierten Erzeugungseinheiten während unsymmetrischer Netzfehler”, Internationaler ETG-Kongress 2013, ETG-Fachbericht 139, 5-6. November 2013, Berlin, Deutschland

[3] BGBI (Bundesgesetzblatt), (2009): Systemdienstleistungsverordnung - SDLWindV, Lesefas-sung vom 27.05.2009

[4] Gererstorfer, C., Stukelj, S., Stix, G., & Gawlik, W. (2016). Schutz in Netzen mit leistungs-elektronischer Einspeisung–Betrachtungen zu Einflussgrößen auf die Distanzmessung von Distanzschutzgeräten. e & i Elektrotechnik und Informationstechnik, 133(8), 381-387

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6 Angebote zu Netzstudien

An unserem Institut werden für Netzstudien unterschiedliche Software Tools eingesetzt: NEPLAN®, PSS®SINCAL, DIgSILENT PowerFactory, INTEGRAL7, sowie eigene am Institut entwickelte Pro-gramme. Sollten Sie in Zukunft Unterstützung in Form von Netzstudien, Gutachten usw. benöti-gen, so steht Ihnen unser Institut jederzeit als kompetenter Partner zur Verfügung.

Berechnungsmodule im Überblick:

1. Lastfluss 2. Kurzschluss 3. Ausfallsimulationen 4. Zuverlässigkeit 5. Statische Spannungsstabilität 6. Transiente Stabilität 7. Kapazitive Spannungsstützung 8. Verteilnetzoptimierung 9. Optimale Wiederversorgung 10. Schutz 11. Optimierter Lastfluss 12. Smart Grid

Themen für mögliche Drittmittelprojekte:

1. Lastfluss- Ausfallrechnung: • Derzeitige Schwachstellen im Netz? • Durchgängige (n-1)-Sicherheit gegeben? • Mögliche Engpässe und Schwachstellen in der Zukunft? • Zukünftiger Netzausbau sowie mögliche Schwachstellen? • Netzverluste jetzt und in Zukunft? • Spannungshaltung durch Einbindung neuer Erzeuger? • Einbindung neuer Umspannwerke

2. Kurzschlussberechnung • Kurzschlussfestigkeit und max. Kurzschlussstrom? • Anstieg des Kurzschlussstromes durch Einbindung neuer Erzeuger • Inselnetzfähigkeit unter Einhaltung des min. Kurzschlussstromes

3. Zuverlässigkeitsberechnung: • Aktuelle Versorgungssicherheit? • Zukünftige Versorgungssicherheit unter Berücksichtigung

o Netzausbau o Einbindung neuer Umspannwerke o Einbindung neuer Erzeuger

• Einfluss der Schutztechnik (Sammelschienendifferentialschutz)? • Einfluss von Netzausbaumaßnahmen im Randnetz? • Adaptierung von Schaltanlagen und Änderung der Netzeinbindung

o Höherer Seilquerschnitt oder neues Umspannwerk?

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o Welches Schaltanlagenkonzept bei welcher Netzeinbindung? o Einfluss der Netzeinbindung über Kabel im Vergleich zu Freileitung?

• Ausfallkosten vs. Investitionskosten in den Netzausbau o Welche Variante ist die wirtschaftlich beste?

• Optimale Wiederversorgung o Trennstellen im Mittelspannungsnetz o Einfluss der Bedienarten (fernbedienbar, oder vor Ort schaltbar)

4. Statische Spannungsstabilität • Netzanalyse hinsichtlich Spannungsstabilität

5. Kapazitive Spannungsstützung • Engpassmanagement

o Wo im Netz situiert man die Kompensationsanlage o Was an Netzverluste kann man damit reduzieren

6. Dynamische Netzstudien • Modellierung und Simulation von Kraftwerken • Modellierung und Simulation von Generator- und Turbinenreglern • Entkupplung und Übergang in den Inselbetrieb von Industrienetzen • Dynamische Vorgänge in Übertragungsnetzen • Dynamik in Netzen mit hohem Anteil rotierender Maschinen • Ermittlung kritischer Fehlerklärungszeiten • Untersuchungen in Eigenbedarfsnetzen von Kraftwerken

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Referenzprojekte:

Auftraggeber Thema Projektdauer

TIWAG-Netz AG Bert-Köllensperger-Str. 7 A-6065 Thaur

Beurteilung der derzeitigen sowie der zukünf-tigen Netz- und Anlagenkonzepte für das 220/110kV Netz der TIWAG-Netz AG hinsicht-lich Versorgungszuverlässigkeit.

03.2007 bis 04.2009

ÖBB-Infrastruktur Bau AG Pottendorferstraße 25-27 A-1120 Wien

Zuverlässigkeit des Hochspannungs- Vertei-lungsnetzes der ÖBB für den Planungshorizont 2025 – Störungsdatenauswertung zur Bestim-mung der Betriebsmittelzuverlässigkeitskenn-werte

01.2009 bis 12.2009

BEA Electrics GmbH Lastenstraße 19 A-1230 Wien

Modelle und Methoden der zuverlässigkeits- und risikoorientierten Instandhaltungsplanung – Wichtigkeitsfaktoren der Betriebsmittel und Lasten im 380/110kV Wien Energie Stromnetz

08.2009 bis 03.2010

BMVIT Renngasse 5 A-1010 Wien

Blackouts in Österreich Teil I – Analyse der Schadenskosten, Betroffenenstruktur und Wahrscheinlichkeiten großflächiger Stromaus-fälle

09.2009 bis 08.2011

NE-2020 1. Ausschreibung Klima- und Energiefonds, Gumpendorferstr. 5/22 A-1060 Wien

Super-4-Micro-Grid: Ist es möglich, Österreich mit 100% Strom aus den regenerativen Quel-len Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik zu versorgen? Untersucht wurde dazu der Erzeugungsmix, die notwendigen Speicherleistungen und Speicherkapazitäten sowie die auftretenden Leitungsbelastungen im Supergrid Österreichs

01.2009 bis 06.2011

Wien Energie Stromnetz GmbH Mariannengasse 4-6 A-1090 Wien

Anschluss von Windenergieanlagen im Wien Energie Stromnetz: Szenarien-basierte Last-flussanalysen zur Integration von Windkraftan-lagen in die Mittel- und Hochspannungsebene

03.2010 bis 11.2010

Wien Energie Stromnetz GmbH Mariannengasse 4-6 A-1090 Wien

Aktivierung des Zuverlässigkeitsanalysemoduls von INTEGRAL zur Anwendung im Rahmen der Netzanalyse und des Asset-Managements – Zuverlässigkeit im 110kV Netz mit und ohne Verbindung Simmering nach Süd Ost

04.2010 bis 02.2011

ÖBB-Infrastruktur Bau AG Pottendorferstraße 25-27 A-1120 Wien

Vergleich von Netzausbau- und Unterwerks-strukturen hinsichtlich Zuverlässigkeit für das Netz der ÖBB – Unterwerksstrukturen bei ver-schiedenen Varianten der Netzeinbindung

07.2010 bis 09.2011

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Wien Energie Stromnetz GmbH Mariannengasse 4-6 A-1090 Wien

Zuverlässigkeitsanalyse eines Ausbaukonzepts des 110kV/380kV Wienenergie Stromnetz mit Hilfe einer revidierten Version des Zuverlässig-keitsanalysemoduls von INTEGRAL

07.2011 bis 12.2011

NE-2020 4. Ausschreibung Klima- und Energiefonds, Gumpendorferstr. 5/22 A-1060 Wien

SG_ESSENCES – Bewertung konkurrierender Smart Grid Lösungen – Die Bewertung erfolgt umfassend und integrativ nach technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien – 1. Vergleich verschiedener Systemkonfiguratio-nen (Strom) 2. Vergleich zwischen den Ener-gieträgern (z.B. PV- Solarthermie)

01.2011 bis 12.2012

NE-2020 5. Ausschreibung Klima- und Energiefonds, Gumpendorferstr. 5/22 A-1060 Wien

aDSM – aktives Demand-Side-Management: Untersucht wurden umfangreiche DSM-Maßnahmen zur ökonomischen und netz-schonenden Integration von Elektromobili-tät und dezentralen Erzeugungsanlagen in Verteilnetzen.

03.2012 bis 01.2014

NE-2020 5. Ausschreibung Klima- und Energiefonds, Gumpendorferstr. 5/22 A-1060 Wien

Symbiose – Systemübergreifende optimale dezentrale Hybridspeicher: Im Projekt Symbiose wurden durch die dezentrale Kopplung bestehender, paralle-ler Infrastrukturen (Strom-, Gas-, Wärme-netze) neue Potenziale und Möglichkeiten für dezentrale Speicher und Umwand-lungstechnologien erschlossen (Fokus Mittelspannungsebene).

04.2012 bis 06.2014

BMVIT Renngasse 5 A-1010 Wien

Blackouts in Österreich Teil II - Blackoutprävention und –intervention im ös-terreichischen Stromnetz

01.2013 bis 03.2015

EVN Netz GmbH EVN Platz A-2344 Maria Enzersdorf

Grenzen des bestehenden Verteilnetzes für Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen

01.2013 bis 12.2013

Österreichs E-Wirtschaft Brahmsplatz 3 A-1040 Wien

Abschätzung der Integration der erneuerbaren Energie in die bestehende Netzinfrastruktur

01.2013 bis 12.2013

Siemens AG, Deutschland Siemens-Schutz Smart Grid Umfeld 01.10.2014 bis 30.09.2015

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Siemens AG, Deutschland Siemens-Regler4PSS 01.10.2013 bis 30.09.2016

Stadtwerke Amstetten Stadtwerkestraße 2 A-3300 Amstetten

Verbesserung der Versorgungssicherheit im gesamten Mittelspannungsnetz – Analyse der Schwachstellen

04.2014 bis 06.2014

Bundesimmobiliengesellschaft m. b. H Wiedner Hauptstraße 7 A-1040 Wien

Netzanalysemessungen TU Wien Freihaus so-wie im Raiffeisenhaus

04.2014 bis 05.2014

EVN Netz GmbH EVN Platz A-2344 Maria Enzersdorf

Blindleistungsaufbringung in langen 110kV-Freileitungsabgängen in Deutschland bei star-ker Windeinspeisung

09.2014 bis 01.2015

Stadtwerke Amstetten Stadtwerkestraße 2 A-3300 Amstetten

Erfüllung der Abschaltbedingung bei Betrieb über die Netzersatzanlage

10.2015 bis 11.2015

Bundesimmobiliengesellschaft m. b. H. Wiedner Hauptstraße 7 A-1040 Wien

Netzanalysemessungen TU Wien – Freihaus

10.2015 bis 03.2016

Landgericht München I Prielmayerstraße 7 80335 München

Netzanalyse – Istzustandserfassung an Kälte-maschine 1 Gutachten im Auftrag von Herrn Peter Kaiser

10.2015 bis 03.2016

SdZ 2. Ausschreibung bmvit Radetzkystraße 2 1030 Wien

Symbiose-4-IuG: Welche Auswirkung hat die dezentrale Kopplung bestehender Infrastruktu-ren (Strom-, Gas- und Wärmenetz) im urbanen Raum unter Berücksichtigung folgender Ver-braucher: Haushalts-, Industrie- und Gewerbe-kunde.

01.2016 bis 12.2017

Vorzeigeregion Energie – 1. Ausschreibung Klima- und Energiefonds, Gumpendorferstr. 5/22 A-1060 Wien

EnergyLab East: Für die Projektregion Wien, Niederösterreich und Burgenland wird ein bundesländer- und versorgungsgebietsüber-greifendes Energie-Gesamtkonzept entwickelt, das den Intentionen der von den Bundeslän-dern beschlossenen Strategien und dem „Paris Agreement“ folgt.

07.2016 bis 03.2017

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7 Veröffentlichungen und Vorträge

7.1 Veröffentlichungen und Vorträge

G. Brauner (Hrg.): "Energiesysteme: regenerativ und dezentral"; Springer, 2016, ISBN: 978-3-658-12754-1; 210 S. G. Brauner: "Netzdienstleistungen in der dezentralen Energieversorgung"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 4-5; S. 223 - 227. G. Brauner: "Netzintegration von Schwachwindanlagen"; E&I Elektrotechnik und Informations-technik, 133 (2016), 4-5; S. 203 - 207. G. Brauner: "Schwachwindanlagen minimieren die Netzintegrationskosten"; Energiewirtschaftliche Tagesfragen (eingeladen), 66 (2016), 9; S. 12 - 16. D. Fasthuber: "Rahmenbedingungen und Infrastruktur für E-Autos"; VCÖ-Schriftenreihe "Mobilität mit Zukunft" (eingeladen), 27 (2016), 4; S. 41 - 43. W. Gawlik: "Energiesysteme mit dezentraler Einspeisung und Speicherung"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 357 - 358. Ch. Gererstorfer, S. Stukelj, G. Stix, W. Gawlik: "Schutz in Netzen mit leistungselektronischer Ein-speisung - Betrachtungen zu Einflussgrößen auf die Distanzmessung von Distanzschutzgeräten"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 381 - 387. Y. Guo, W. Gawlik: "Defining control strategies for photovoltaic reconnection in islanded microgrids"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 402 - 406. M. Heimberger, Ch. Maier, A. Winter, Th. Kaufmann, S. Nemec-Begluk: "Energieträgerübergreifen-de Planung und Analyse von Energiesystemen"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 359 - 361. A. Ilo: ""Link" - The smart grid paradigm for a secure decentralized operation architecture"; Electric Power Systems Research, 131 (2016), S. 116 - 125. A. Ilo: "Effects of the Reactive Power Injection on the Grid - The Rise of the Volt/var Interaction Chain"; Smart Grid and Renewable Energy Journal, 7 (2016), 7; S. 217 - 232. A. Ilo: "Stromversorgung durch ein Kettennetz"; Energy 2.0 Web-Magazin, 3 (2016), 3; 2 S. S. Khan, W. Gawlik, P. Palensky: "Reserve Capability Assessment Considering Correlated Uncertain-ty in Microgrid"; IEEE Transactions On Sustainable Energy, 7 (2016), 2; S. 637 - 646.

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A. Latif, W. Gawlik, P. Palensky: "Quantification and Mitigation of Unfairness in Active Power Cur-tailment of Rooftop Photovoltaic Systems Using Sensitivity Based Coordinated Control"; ENERGIES, 9 (2016), 6; S. 1 - 16. M. Litzlbauer, A. Schuster, A. Einfalt, D. Fasthuber: "Netzfreundliches Flexibilitätsmanagement in zukünftigen Energiesystemen"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 362 - 370. R. Schürhuber, A. Lechner, W. Gawlik: "Bereitstellung synthetischer Schwungmasse durch Wasser-kraftwerke"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 388 - 394. M. Shahzad, A. Ishtiaq, W. Gawlik, P. Palensky: "Load Concentration Factor Based Analytical Meth-od for Optimal Placement of Multiple Distribution Generators for Loss Minimization and Voltage Profile Improvement"; ENERGIES, 9 (2016), 4; 21 S. I. Ullah, W. Gawlik, P. Palensky: "Analysis of Power Network for Line Reactance Variation to Im-prove Total Transmission Capacity"; ENERGIES, 9 (2016), 11; 20 S. H.-P. Vetö, J. Marchgraber: "Betrachtung von Kurzschlüssen in dieselgeneratorversorgten Inselnet-zen - Vergleich transienter Rechnung mit Rechnung gemäß IEC 60909-0:2016"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 407 - 415. M. Wurm: "Einfluss der Schleifenimpedanz auf den Fehlerschutz in wechselrichtergespeisten IT-Netzsystemen"; E&I Elektrotechnik und Informationstechnik, 133 (2016), 8; S. 395 - 401. G. Brauner: "Cost efficient large scale onshore wind integration"; Vortrag: International Workshop on Large-Scale Integration of Wind Power and Transmission Networks for Offshore Wind Farms, Wien (eingeladen); 15.11.2016 - 17.11.2016; in: "15th Wind Integration Workshop", (2016), ISBN: 978-3-9816549-4-3; S. 1 - 3. G. Brauner: "Dezentrale Windintegration bei Berücksichtigung von Anlagen- und Netzkosten"; Vortrag: 14. Symposium Energieinnovation EnInnov2016, Graz; 10.02.2016 - 12.02.2016; in: "EnInnov 2016 - Energie für unser Europa", Verlag der Technischen Universität Graz, (2016), ISBN: 978-3-85125-447-1; S. 1 - 6. G. Brauner: "Long term scenarios of pumped storage power plants"; Vortrag: International Semi-nar on Hydro Power Plants, Wien (eingeladen); 09.11.2016 - 11.11.2016; in: "19. Internationales Seminar Wasserkraftanlagen", (2016), ISBN: 978-3-9504338-0-7; S. 5 - 12. D. Fasthuber, M. Litzlbauer: "Erkenntnisse der Messung von Ladevorgängen der Elektrofahrzeuge in der Modellregion "e-pendler in niederösterreich""; Vortrag: 14. Symposium Energieinnovation EnInnov2016, Graz; 10.02.2016 - 12.02.2016; in: "EnInnov 2016 - Energie für unser Europa", Ver-lag der Technischen Universität Graz, (2016), ISBN: 978-3-85125-447-1; S. 1 - 10. D. Fasthuber, M. Litzlbauer: "Konzept zur Begleitforschung im Projekt "E-Mob 2.0 in der Modellre-gion Salzburg""; Poster: CoFat Conference on Future Automotive Technology, Fürstenfeldbruck; 03.05.2016 - 04.05.2016; in: "5th Conference on Future Automotive Technology", (2016), 1 S.

52

D. Fasthuber, M. Litzlbauer: "Selected Results of the Scientific Accompanying Research of the E-Mobility Model Region "e-pendler in niederösterreich" (AUSTRIA)"; Poster: EVS29 Electric Vehicle Symposium & Exhibition, Montreal; 19.06.2016 - 22.06.2016; in: "EVS29, Volume 1", (2016), ISBN: 9781510832701; S. 923 - 933. Ch. Gererstorfer, G. Stix, S. Stukelj, W. Gawlik: "Automatisierte Schutzfunktionsprüfungen"; Vor-trag: 14. Symposium Energieinnovation EnInnov2016, Graz; 10.02.2016 - 12.02.2016; in: "EnIn-nov 2016 - Energie für unser Europa", Verlag der Technischen Universität Graz, (2016), ISBN: 978-3-85125-447-1; S. 1 - 10. Y. Guo, W. Gawlik: "A Novel Control Approach for Microgrids Islanded Operation - Load Step Pre-announcement and Bang-Bang Control"; Vortrag: 14. Symposium Energieinnovation EnIn-nov2016, Graz; 10.02.2016 - 12.02.2016; in: "EnInnov 2016 - Energie für unser Europa", Verlag der Technischen Universität Graz, (2016), ISBN: 978-3-85125-447-1; S. 1 - 14. A. Ilo: "Minimization of exchanged data on the TSO-DSO cross border by application of a new operation architecture"; Vortrag: CIGRE, Philadelphia, USA; 02.11.2016 - 03.11.2016; in: "2016 CIGRE International Colloquium on the Evolution of Power System Planning to Support Connec-tion of Generation, Distributed Resources and Alternative Technologies", (2016), 6 S. J. Kazmi, A. Latif, A. Ishtiaq, P. Palensky, W. Gawlik: "A Flexible Smart Grid Co-Simulation Environ-ment for Cyber-Physical Interdependence Analysis"; Vortrag: MSCPES - IEEE Workshop on Model-ing and Simulation of Cyber-Physical Energy systems, Wien; 11.04.2016; in: "2016 Workshop on Modeling and Simulation of Cyber-Physical Energy Systems (MSCPES)", (2016), ISBN: 978-1-5090-1158-2; 6 S. S. Khan, S. Mohsin, U. Habib, W. Gawlik, P. Palensky: "Stochastic battery model for aggregation of thermostatically controlled loads"; Vortrag: IEEE International Conference on Industrial Technolo-gy (ICIT), Taipei, Taiwan; 14.03.2016 - 17.03.2016; in: "2016 ICIT", IEEE, (2016), ISBN: 978-1-4673-8075-1; 6 S. A. Latif, A. Ishtiaq, W. Gawlik, P. Palensky: "Multi-objective reactive power dispatch in distribution networks using modified bat algorithm"; Vortrag: IEEE Green Energy and Systems Conference (IGESC), Long Beach, CA, USA; 07.11.2016; in: "IGESC 2016", (2016), S. 1 - 7. A. Latif, S. Khan, P. Palensky, W. Gawlik: "Co-simulation Based Platform for Thermostatically Con-trolled Loads as a Frequency Reserve"; Vortrag: MSCPES - IEEE Workshop on Modeling and Simula-tion of Cyber-Physical Energy systems, Wien; 11.04.2016; in: "2016 Workshop on Modeling and Simulation of Cyber-Physical Energy Systems (MSCPES)", (2016), ISBN: 978-1-5090-1158-2; 6 S. Ch. Maier, W. Gawlik, L. Ruppert: "Combined Electrical and Hydraulic Model for Dynamic Long-Term Operation of Pumped -Storage in SIMSEN"; Vortrag: 19th International Seminar on Hydro-power Plants, Laxenburg; 09.11.2016 - 11.11.2016; in: "19th International Seminar on Hydropow-er Plants - Flexible Operation of Hydropower Plants in the Energy System", (2016), ISBN: 978-3-9504338-0-7; S. 719 - 728.

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Ch. Maier, M. Heimberger, A. Winter: "Symbiose-4-IuG - Systemübergreifende optimale dezentrale Verschränkung der Energienetze bei Industrie & Gewerbe"; Poster: Smart Grids Week 2016, Graz; 09.05.2016 - 13.05.2016; in: "Smart Grids Week 2016", (2016), 1 S. Ch. Maier, S. Nemec-Begluk, M. Heimberger, W. Gawlik: "SYMBIOSE-4-IUG - Verschränkung der Energienetze bei Industrie- und Gewerbekunden"; Vortrag: 14. Symposium Energieinnovation EnInnov2016, Graz; 10.02.2016 - 12.02.2016; in: "EnInnov 2016 - Energie für unser Europa", Ver-lag der Technischen Universität Graz, (2016), ISBN: 978-3-85125-447-1; S. 1 - 8. J. Marchgraber, E. Xypolytou, I. Lupandina, W. Gawlik, M. Stifter: "Measurement-based determina-tion of static load models in a low voltage grid"; Vortrag: IEEE PES Innovative Smart Grid Technol-ogies, Europe, Ljubljana (eingeladen); 09.10.2016 - 12.10.2016; in: "IEEE PES Innovative Smart Grid Technologies, Europe", IEEE (Hrg.); (2016), 6 S.

M. Meisel, S. Wilker, J. Fabini, R. Annessi, T. Zseby, M. Müllner, W. Kastner, M. Litzlbauer, W. Gawlik et al.: "Methodical Reference Architecture Development Progress"; Vortrag: D-A-CH Ener-gieinformatik Konferenz, Klagenfurt; 29.09.2016 - 30.09.2016; in: "energieinformatik 2016", (2016), ISBN: 978-3-85133-090-8; S. 40 - 43.

S. Mohsin, A. Ishtiaq, W. Gawlik, P. Palensky: "Voltage profile improvement in radial distribution networks with analytical method of simultaneous optimal DG sizing"; Vortrag: IEEE Conference MELECON, Limassol, Cyprus; 18.04.2016 - 20.04.2016; in: "Proceedings of the 18th Mediterranean Electrotechnical Conference MELECON 2016", IEEE, (2016), ISSN: 2158-8481; 6 S. L. Ruppert, Ch. Maier, C. Bauer: "Service of Different Pumped-Storage Schemes for an Electrical Grid with increased Renewable Energy Generation"; Vortrag: 19th International Seminar on Hy-dropower Plants, Laxenburg; 09.11.2016 - 11.11.2016; in: "19th International Seminar on Hydro-power Plants - Flexible Operation of Hydropower Plants in the Energy System", (2016), ISBN: 978-3-9504338-0-7; S. 707 - 717.

J. Schleicher, M. Vögler, C. Inzinger, S Fritz, M. Ziegler, Th. Kaufmann, D. Bothe, J. Forster, S. Dustdar: "A Holistic, Interdisciplinary Decision Support System for Sustainable Smart City Design"; Vortrag: 1st International Conference on Smart Cities, Smart-CT 2016, Malaga, Spain; 15.06.2016 - 17.06.2016; in: "Smart Cities, 1st International Conference, Smart-CT 2016, Proceedings", E. Alba, F. Chicano, G. Luque (Hrg.); Springer International Publishing, LNCS 9704 (2016), ISBN: 978-3-319-39594-4; S. 1 - 10.

M. Shahzad, A. Ishtiaq, W. Gawlik, P. Palensky: "Active power loss minimization in radial distribu-tion networks with analytical method of simultaneous optimal DG sizing"; Vortrag: IEEE Interna-tional Conference on Industrial Technology (ICIT), Taipei, Taiwan; 14.03.2016 - 17.03.2016; in: "2016 ICIT", IEEE, (2016), ISBN: 978-1-4673-8075-1; 6 S.

J. Spreitzhofer, S. Stukelj, W. Gawlik et al.: "HYBRID-VPP4DSO: Einsatz von virtuellen Kraftwerken zur aktiven Verteilnetzunterstützung unter Berücksichtigung eines Flexibilitäts-Einsatzes an den Märkten"; Vortrag: 14. Symposium Energieinnovation EnInnov2016, Graz; 10.02.2016 - 12.02.2016; in: "EnInnov 2016 - Energie für unser Europa", Verlag der Technischen Universität Graz, (2016), ISBN: 978-3-85125-447-1; S. 1 - 15.

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7.2 Vorträge

G. Brauner: "Effiziente und nachhaltige Mobilität als Teil zukünftiger Energiestrategien"; Vortrag: Umwelttagung des Vereins für Ökologie und Umweltforschung, Steyr (eingeladen); 03.11.2016 - 04.11.2016. G. Brauner: "Einsatzmöglichkeiten von Erd- und Seekabeln für die regenerative Energieversorgung in Europa"; Vortrag: IIR-Konferenz, Wien (eingeladen); 30.11.2016 - 01.12.2016. D. Fasthuber: "Elektrofahrzeuge und Batterien"; Vortrag: 2. E-Mob-Train-Kurs, Krems; 18.10.2016. D. Fasthuber: "Fachvortrag Elektromobilität: Elektrofahrzeuge"; Vortrag: Internationale Fachtagung Elektromaschinenbau, Velden (eingeladen); 26.05.2016 - 28.05.2016. W. Gawlik: "Energie und Mobilität - Bestandsaufnahme und Entwicklungen"; Vortrag: Fachtagung Österr. Gesellschaft für Energietechnik (ÖGE), Villach (eingeladen); 24.11.2016 - 25.11.2016. W. Gawlik: "Integration der Erneuerbaren - Harmonisierung der Beiträge zu Systemdienstleistun-gen im europäischen Verbundsystem"; Vortrag: Energietag 2016 - Arbeitskreis Energie der Öster-reichischen Physikalischen Gesellschaft, Wien (eingeladen); 26.09.2016. W. Gawlik: "Zentrale versus dezentrale Strukturen"; Vortrag: ÖGOR-IHS Workshop "Mathematische Ökonomoie und Optimierung in der Energiewirtschaft", Wien (eingeladen); 27.04.2016 - 28.04.2016. W. Gawlik, Ch. Gererstorfer, S. Stukelj, G. Stix: "Herausforderungen an die Schutztechnik durch dezentrale Einspeisungen über Leistungselektronik"; Poster: ETG-/FFN-Tutorial "Schutz- und Leit-technik", Berlin; 23.02.2016 - 24.02.2016. A. Ilo: "A completely new solution for the future power systems"; Vortrag: 6th International Sym-posium on Energy Challenges & Mechanics, Inverness, Schottland (eingeladen); 14.08.2016 - 18.08.2016. A. Ilo: "A new solution for future power systems"; Vortrag: Energy Materials Nanotechnology (EMN) Smart Grid Technologies Meeting, Berlin (eingeladen); 16.08.2016 - 20.08.2016. A. Ilo: "Distributed LINK-based operational architecture - the foundation of power systems of the new electricity age"; Vortrag: International Conference on Power and Energy Engineering - Fur-therance of the Future Energy Industry, London (eingeladen); 29.09.2016 - 30.09.2016. A. Ilo: "LINK - a model for an overall power system architecture"; Vortrag: ERA-Net Smart Grids Plus, Working Group "System Architecture and Implementation Modelling, Split, Kroatien (eingela-den); 16.06.2016 - 17.06.2016. A. Ilo: "LINK - eine radikal neue Lösung für Smart Grids"; Vortrag: Hannover Messe, Hannover (ein-geladen); 25.04.2016 - 29.04.2016. A. Ilo: "Load Reduction as part of Unified LINK-based Operational Architecture of Smart Power Systems"; Vortrag: 8th Arab-Austrian Economic Forum on Oil and Gas -The Future of Fossil Energy and the Rising Renewable Alternatives, Wien (eingeladen); 25.11.2016. A. Ilo: "Power Systems Physics and Market Rules in Presence of High Distributed Generation Share"; Poster: Energy Systems Conference 2016: 21st Century Challenges, London; 14.06.2016 - 15.06.2016.

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A. Ilo: "The Harmonization of Customer Plants and the Power Grid in a Holistic Model -Prerequisite for a Smart City"; Vortrag: BIT´s 6th Low Carbon & Green Growth Earth Summit, Smart Green City, Gyeonggi-do, South Korea (eingeladen); 30.06.2016 - 02.07.2016. A. Ilo: "Unified LINK-based architecture - the key to future power systems"; Vortrag: Policy on Emission Reduction and Development of Energy Science and Technology, Taipei, Taiwan (einge-laden); 16.12.2016. M. Litzlbauer: "Fachvortrag Elektromobilität: Ladeinfrastruktur"; Vortrag: Internationale Fachtagung Elektromaschinenbau, Velden (eingeladen); 26.05.2016 - 28.05.2016. M. Litzlbauer: "SORGLOS - Smarte robuste regenerativ gespeiste Blackout-feste Netzabschnitte"; Vortrag: Netz-wiederaufbau in Forschungsprojekten, Kassel (eingeladen); 09.06.2016. H.-P. Vetö: "Einfluss von Fehlerrichtungsanzeigern sowie der Genauigkeit der Fehlerortung auf die Versorgungssicherheit"; Vortrag: IIR-Konferenz, Wien (eingeladen); 30.11.2016 - 01.12.2016.

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8 Mitwirkung in Fachgremien

W. Gawlik:

- OVE, Geschäftsausschuss der ÖGE - OVE, Wissenschaftlicher Beirat - Netzsicherheitsbeirat der APG - Österreichisches Nationalkomitee der CIGRE - Österreichisches Nationalkomitee CIRED - Technischer Beirat des Bereichs Normierung und Standardisierung des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik (OVE)

G. Brauner:

- Österreichisches Nationalkomitee des Weltenergierates (World Energy Council) - Austrian Association for Energy Economics - Chief editor Energy der Redaktion der e&i - VDI/VDE-GMA „Netzregelung“ - VDE V1 „Zentrale und dezentrale Erzeugungstechnologien“ (Leiter)

W. Hadrian:

- Mitglied des Ausschusses Blitzschutz (BL) im Österr. Verband für Elektrotechnik (ÖVE) - Mitglied des wissenschaftlichen Komitees der Internationalen Blitzschutzkonferenz (ICLP)

H. Müller:

- im Vorstandsrat der Österr. Gesellschaft für Operations Research (ÖGOR)