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Inhalt
Grußwort ....................................................................2
Programmübersicht ......................................................3
Programm ....................................................................4
Posterbeiträge ..............................................................9
Allgemeine Hinweise ..................................................10
Hinweise für Referenten und Sitzungsleiter ................10
Rahmenprogramm ......................................................10
Weiterbildung ............................................................10
Adressliste der Referenten ..........................................11
Beteiligte Gesellschaften ..............................................17
Sponsoren ..................................................................17
Abstracts ....................................................................18
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist uns ein besonderes Vergnügen, Sie zu unserem diesjährigen Kongress Medizin und Mobilität in derDom- und Messestadt Köln begrüßen zu dürfen!
Auf Grund der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der verschiedenenbeteiligten Gesellschaften, Institutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen konnten wir ein hoffentlichwieder sehr interessantes wissenschaftliches Programm zusammenstellen.
Dies ist ganz im Sinne des Themas „Medizin und Mobilität“, das sich mit den sehr interdisziplinären undimmer wieder neuen Herausforderungen der Medizin befasst, die den Menschen unterwegs betreut.
Ein völlig neuer thematischer Schwerpunkt des diesjährigen Kongresses liegt in der Darstellung und Diskussion zukünftiger Anforderungen an die Reisemedizin, wenn es um medizinische und Sicherheits-aspekte des sich vieler Orts fulminant entwickelnden Raumfahrttourismus geht. Darüber hinaus werdenFragen der Reisemedizin, Höhenmedizin, Tauchmedizin und der Verkehrsmedizin ebenso aufgegriffen wiedrängende Fragen der medizinischen Prävention und Rehabilitation zum Erhalt bzw. der Wiederherstel-lung der Leistungsfähigkeit des Menschen in Luft- und Raumfahrt, beispielsweise der Adaptation desmenschlichen Organismus an extreme Umwelten, diskutiert.
Erstmals im Rahmen des Kongresses Medizin und Mobilität wird ein besonderer Akzent auf die Förderungdes wissenschaftlichen Nachwuchses gelegt. Wir hoffen sehr, dass sich das Format der Einbindung deswissenschaftlichen Nachwuchses bewähren und möglicherweise zu einem festen Bestandteil zukünftigerKongresse Medizin und Mobilität werden wird.
Im Rahmen des diesjährigen Kongresses können wir gleich mehrere Jubiläen feiern, nämlich die 10. Jahres-tagung des Deutschen Fachverbands Reisemedizin e.V. sowie die 20. Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Reise- und Touristikmedizin.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und uns allen einen erfolgreichen Kongress mit vielen interessantenDiskussionen, Impulsen und Ergebnissen!
Mit herzlichen Grüßen
Bernhard Koch Rupert GerzerTagungspräsident Kongresspräsident
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Programmübersicht
14:00 - 16:00
16:00 - 17:00
18:00 - 21:00
Freitag, 14. September 2007
Donnerstag, 13. September 2007
Samstag, 15. September 2007
Welcome Reception
VorstandsratsitzungDGLRMVorstandssitzungDGLRM
DLR Köln-Porz DLR Köln-PorzZentrifugenhalle Geb. 24, Raum 224
ab 09:0010:00 - 10:30
10:30 - 10:45
10:45 - 11:0511:05 - 11:20
11:20 - 12:0012:00 - 12:30
12:00 - 13:00
13:00 - 14:30
14:30 - 15:0015:00 - 16:30
16:30 - 16:4516:45 - 18:45
19:15 - 23:30
08:30 - 10:00
10:00 - 10:3010:30 - 12:00
12:00 - 13:0013:00 - 13:2513:30 - 15:00
15:00 - 15:3015:30 - 17:00
Kaffeepause und Posterbegehung
Mittagspause mit Posterpreisverleihung
Kaffeepause
3
Foyer Hörsaal A Hörsaal B Hörsaal C Hörsaal D
SITZUNG IV ALuftfahrtmedizin
SITZUNG V ALuftfahrtmedizin
Plenary SessionSITZUNG VI ALuftfahrtmedizin
SITZUNG VII ALuftfahrtmedizin
SITZUNG IV CSpace Medicine
SITZUNG V CSpace Medicine
SITZUNG VI CAssistance Medizin
SITZUNG VII CMission Support Expe-rience from Astronaut
SITZUNG IV DArbeits- und Verkehrsmedizin
SITZUNG V DAssistance Medizin
SITZUNG VI DStudent´s Day
SITZUNG VII DFreie Vorträge
SITZUNG IV BReisemedizin
SITZUNG V BReisemedizin
SITZUNG VI BReisemedizin
SITZUNG VII BReisemedizin
RegistrierungKongresseröffnung,Grußworte, 10 Jahre DFRPreisverleihungDt. Akademie für Flug- und Reisemedizin Vortrag PreisträgerPreisverleihung20 Jahre DRTMPlenarsitzung
SITZUNG I ALuftfahrtmedizin
SITZUNG II AAviation medicine
SITZUNG III ABerg-, Höhen- und Expeditionsmedizin
Mitglieder-versammlung DRTM
SITZUNG I DLuftfahrtmedizin
SITZUNG II DStudent´s Day
MittagspauseEröffnung der Industrie-ausstellung und Poster-besichtigung
Kaffeepause
Kaffeepause
Kongressdinner
SITZUNG I BReisemedizin
SITZUNG II BReisemedizin
SITZUNG III BMitgliederver-sammlung DFR
SITZUNG I CSpace Medicine
SITZUNG II CSpace Medicine
SITZUNG III CMitgliederver-sammlung DGLRM
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Donnerstag / Thursday Sept. 13, 2007
14:00-16:00 DGLRM VorstandsratssitzungDLR, Gebäude 24, 2. Stock, Raum 224
16:00-17:00 DGLRM VorstandssitzungDLR, Gebäude 24, 2. Stock, Raum 224
18:00-21:00 Welcome ReceptionZentrifugenhalle, Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin
Freitag / Friday Sept. 14, 2007
ab 9:00 Registrierung
10:00-10:30 Kongresseröffnung und Grußwort:10 Jahre DFRKoch B, Landgraf H
10:30-10:45 Preisverleihung desAlbrecht-Ludwig Berblinger Preises der Deutschen Akademie für Flug- und ReisemedizinLandgraf H, Stüben U
10:45-11:05 Vortrag Preisträger Höhne CPulmonary vasodilation by acetazo-lamide during hypoxia is unrelated to carbonic anhydrase inhibition
Choukèr AStrenuous physical exercise inhibits granulocyte activation induced by high altitude
11:05-11:20 20 Jahre DRTMVerleihung der ˝Werner-Mohr-Medaille˝ der Deutschen Gesellschaft für Reise- und Touristikmedizin
11:20-12:00 Plenarsitzung - Keynote Address Sprecher: Antunano MJ, Oklahoma City, USAThe Next Frontier in Travel Medicine: Medical and Safety Aspects of Space Tourism
12:00-12:30 Mitgliederversammlung DRTM (Raum D)
12:00-13:00 Mittagspause mit Eröffnung der Industrieausstellung und Poster-besichtigung
13:00-14:30 Wissenschaftliche Sitzung I / Scientific Session I
Sitzung I A Luftfahrtmedizin - Luftwaffe Chair: Kimmich K, FürstenfeldbruckWelsch H, Königsbrück
Westphal SResistenz gegen Beschleunigungsstress als Funktion des Autonomen Nerven-systems bei Luftfahrzeugführern der Bundeswehr
Welsch HAEA/BAeS und A-AEA/Libelle: Vor- und Nachteile eines pneumatisch bzw. hydraulisch wirkenden Anti-G-Anzugs
Ledderhos CErfassung und Bewertung photoplethys-mographischer Signale bei Gz-Belastun-gen mit und ohne Anti-G-Schutz
Marwinski HDProfessionelles, gerätegestütztes Rumpf- und Halsmuskeltraining zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen er-höhte muskuläre Belastung in moder-nen fliegenden Systemen
Pippig TProjekte und erste Ergebnisse der stan-dardisierten Messungen mit dem FPZ-System zur Beurteilung der muskulären Leistungsfähigkeit von Luftfahrzeug-führern und Besatzungsmitgliedern der Bundeswehr
Sitzung I B Reisemedizin – Umgang mit hochkontagiösen ErkrankungenChair: Schmiedel St, Hamburg
Stich ADifferentialdiagnostik bei Verdacht auf hochkontagiöse Erkrankungen, derklinische Alltag
Drosten ChSchnelle und zuverlässige Diagnostik hochkontagiöser Erkrankungen
Schmiedel StBehandlungszentren für hochkontagiöse Erkrankungen in Deutschland.Wie sollen wir praktisch bei Verdachts-fällen vorgehen? Wie schützen wir uns und die Öffentlichkeit?
Sudeck HRettung für die Unrettbaren. Therapie hochkontagiöser Infektionskrankheiten
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Sitzung I C Space Medicine – Artificial Gravity: a multi-system countermeasure –Status, Outlook, International Strategy and CooperationChair: Kozlovskaya I, Moscow, RussiaYoung L, Cambridge, Mass., USA
Young LMulti-System effects of daily artificial gravity exposures in humans decondi-tioned by bed rest
Heer MArtificial gravity: Effects on bone turnover
Kozlovskaya IPossible role of artificial gravity in the complex system of countermeasure for a long-term space flight
Young LHow to adapt to head movements during artificial gravity rotation
Wuyts FESA short arm human centrifuge to study artificial gravity based counter-measures for weightlessness on long--term interplanetary space flight
Hecht HArtificial gravity at perceptual threshold
Sitzung I D Luftfahrtmedizin – Flugmedizin Chair: Kriebel J, UlmJanicke I, Duisburg
Janicke IVorstellung eines flugmedizinisch inte-ressanten kardiologischen Falles
Wassill HPrismen in der Brille + Tauglichkeit?
Wykypiel HDie Gastroösophageale Refluxkrankheit –was der Fliegerarzt wissen soll
Kriebel JSudden incapacitation – neurologische flugmedizinische Erfahrungen
Draeger JHöhenabhängige Sauerstoffsättigung
14:30-15:00 Kaffepause
15:00-16:30 Wissenschaftliche Sitzung II / Scientific Session II
Sitzung II A Aviation MedicineChair: Landgraf H, Berlin
Antunano MJAeromedical aspects of commercial aviation flights
Niederl T, Vejvoda MUntersuchungen zu kumulativen psychophysiologischen Effekten beim fliegenden Personal auf der Kurzstrecke (Methodik /Ergebnisse)
Sitzung II B ReisemedizinChair: Klinsing U, Frankfurt
Mazzola RPraxis der reisemedizinischen Beratung (Diskussion und Erfahrungsaustausch) –knifflige reisemedizinische Beratungsfälle
Klinsing UWie wird man „Reisemediziner“?
Sitzung II C Space Medicine – Musculoskeletal system: adaption to unloading and countermeasuresChair: Zange J, KölnBlottner D, Berlin
Narici MAdaptations of muscle and tendon on aging and disuse
Tesch PExercise hardware and prescriptions to maintain muscle and fitness in space
Merletti RMyoelectric manifestations of muscle fatigue as indices of neuromuscular changes
Blottner DBiomarkers in human skeletal muscle atrophy and countermeasures
Zange JNeuromuscular adaptation and training effects of whole body vibration training
Sitzung II D Zukunftsperspektiven für junge Akademiker I Chair: Lambers B, KölnRothermel St, Köln
Fischer KDas DLR als Arbeitgeber: Leistungen und Einstiegswege
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Molfenter A, Tumler JBeschäftigungsmöglichkeiten in der UNO und anderen internationalen Organisationen
Roller CPerspektiven in den Life Sciences
16:30-16:45 Kaffeepause
16:45-18:15 Wissenschaftliche Sitzung III / Scientific Session III
Sitzung III A Berg-, Höhen- und ExpeditionsmedizinChair: Fischer R, München
Bärtsch PUpdate Höhenmedizin
Koch RTherapie des Höhenlungenödems: Erfahrungen mit dem CPAP-Helm
Graf SBlutzuckerhomöostase bei Typ-1-Diabeti-kern im Tal und in der Höhe unter körper-licher Belastung
Fischer REffekte milder hypobarer Hypoxie auf Patienten mit Metabolischem Syndrom
Gunga H ChPhysiologische Anpassungen bei Lang-zeitisolation und Confinement in der Antarktis (Georg Neumayer Station)
Sitzung III B Mitgliederversammlung DFR
Sitzung III C Mitgliederversammlung DGLRM
19:15-23:30 Kongressdinner
Samstag / Saturday, Sept. 15, 2007
08:30-10:00 Wissenschaftliche Sitzung IV / Scientific Session IV
Sitzung IV A Luftfahrtmedizin Klinische Update-SitzungChair: Huber Ch, FrankfurtGrossmann B, Braunschweig
Haaff BOperative Therapie von Aorta ascendens Aneurysmen
Reischuk HInfektionserkrankungen bei Berufspiloten
Adrian ADiabetes mellitus Therapie und Fliegertauglichkeit
Sitzung IV B ReisemedizinChair: Gerzer R, Köln
Maier WKlimawandel und Populationsdynamik von Insekten als Krankheitsüberträger (Vektoren) in Mitteleuropa
van Laak UReisemedizinische Aspekte der Tauch-medizin und des Notfallmanagements vor Ort
Sitzung IV C Space Medicine –Current Psychological Support –Tools and Measures and Future Steps Chair: Kanas N, USAOubaid V, Hamburg
Marquis P Preparation, perception and crew cohesion– Antarctic Research Station: Experienceslessons learnt and outlook
Kanas NPsychological countermeasures for the moon and mars: Lessons learned from two on-orbit studies - status and outlook
Hörmann HJEnhandced operator reliability through a knowledge-based decision support system for space-crews
Bessone LHuman behaviour and performance training- The ESA experience -
Oubaid VAstronaut selection: Method and perspectives
Sitzung IV D Arbeits- und VerkehrsmedizinChair: Hedtmann J, Hamburg
Hedtmann JArbeitsmittel Lkw: Schnittstelle Arbeits- und Verkehrssicherheit
Drünkler PFahrer auf die Schulbank – Aus- und Weiterbildung von Berufskraftfahrern aus Sicht des Arbeits- und Gesundheits-schutzes und der Verkehrssicherheit
Backhaus KGesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung beim Gepäckumschlag auf Flughäfen
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Vierdt MDie Konsequenzen der neuen Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung für das fliegende Personal
Hedtmann JFahr-, Steuer- und Überwachungstätig-keiten: Neues zum G 25
10:00-10:30 Kaffeepause und Posterbegehung
10:30-12:00 Wissenschaftliche Sitzung V / Scientific Session V
Sitzung V A Aviation Medicine Chair: Stern C, Köln
Antunano MJSafety and survivability issues in civil aviation
Quast RÜberprüfungsverfahren nach § 24 c LuftVZO – Der neue Weg
Sitzung V B ReisemedizinChair: Mikulicz U, Kronberg
Wacker JVom Neckar an den Niger – Entbindung während des Auslandsaufenthaltes
Jelinek ThReise- und Tropenmedizinische Netz-werke: SIMPID und TropNetEurope
Sitzung V C Space Medicine –Joint Session on Life Sciences Challenges of long-term human space missions – Status and Outlook Chair: Sundblad P, Noordwijk, The Netherlands Koch B, Köln
Sundblad PESA’s strategy and planning for long-term missions – status and outlook
Rettberg PBioburden and biodiversity evaluation on spacecraft and in spacecraft assembly facilities
Reitz GRadiation risks in long-term space missions
Ngo-Anh JMars500
Rabbow E:envihab – Status
Sitzung V D Assistance Medicine I: Der Wassersportunfall – Case manage-ment und Transportbesonderheiten Chair: Schäfer K, MünchenLösch R, Bad Doberan
Schäfer KDer Wassersportunfall – Krankenheim-transporte des ADAC 2006
van Laak UErtrinken und Traumata im Wasser-sport – Ursachen und Notfalltherapie
Hipp UDer TauchunfallPrimärtherapie und Besonderheiten des Ambulanzfluges
Buchsein ThBronchoskopie im Ambulanzflug
12:00-13:00 Mittagspause mit Posterpreisverleihung
13:00-13:25 Plenary Session - Keynote AddressSpeaker: Kühr H, BonnOur changing Planet
13:30-15:00 Wissenschaftliche Sitzung VI / Scientific Session VI
Sitzung VI A LuftfahrtmedizinWürden Sie mit diesem Piloten fliegen?Chair: Kirklies A, Braunschweig
Sitzung VI B ReisemedizinChair: Zieger B, Dresden
Krappitz NHühnereiweißallergie – Wertigkeit im klinischen Alltag
Esselmann AAktuelle Tuberkulose-Diagnostik
Bonsmann ChMedikamentenproduktion in Ostafrika –ein Qualitätsrisiko?
Sitzung VI C Assistance Medicine Chair: Braida M, MünchenMayrhofer W, Köln
Müller GZunehmend problematische Länder aus medizinischer Sicht
Dutsch JDengue-Fieber und Chikingunya-Virus Update
Weinlich MPandemie Planung und Assistance
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Friederich NArthroskopischer Ersatz des Vorderen Kreuzbands
Sitzung VI D Zukunftsperspektiven für junge Akademiker IIChair: Lambers B, KölnRothermel St, Köln
Stollorz VWege in den Wissenschaftsjournalismus –Alltag und Perspektiven
Diekmann AESA – Einstiegsmöglichkeiten für Lebenswissenschaftler
Heinlein UDie Kunst, kleinste Dinge zu trennen
Birkmann EJobsuche in der Praxis
15:00-15:30 Kaffeepause
15:30-17:00 Wissenschaftliche Sitzung VII / Scientific Session VII
Sitzung VII A Luftfahrtmedizin FlugsportmedizinChair: Hinkelbein J, MannheimDambier M, Waghäusel
Hinkelbein J˝Medical Incapacitation˝ als Ursache von FlugunfällenWelche Evidenz existiert überhaupt?
Glaser EFlugzeugwartung in der Allgemeinen Luftfahrt – Lässt sich das HFACS-Modell übertragen?
Dambier MUnfallanalysen in der Allgemeinen Luftfahrt
Janicke I˜AirMedeVac˜ oder Repatriierung mit einer CS 182
Hinkelbein JForschung in der Allgemeinen Luftfahrt:gestern – heute – morgen
Sitzung VII B Reisemedizin Chair: Kröger E, Düsseldorf
Trautmann RFlugangst – fliegen statt fliehen –Psychologie über den Wolken
Schlaich CInfectious diseases risks on board passengers ships
Sitzung VII C Mission Support –Experience from Astronauts Chair: Tognini M, KölnGerzer R, Köln
Damann VESA medical support for missions to ISS
Gill StThe engineering touch to ESA medical support
Petersen NHealth maintenance and rehabilitation on (during and after) long duration space flights
Bessone LAnalogues for space missions
Reiter ThAstrolab mission
Sitzung VII D Freie VorträgeChair: Koch, B, KölnBoese A, Köln
Kohlberg ENotfallmedizin im ewigen EisMedizinische Versorgung in der Antarktis unter besonderer Berücksichtigung der Telemedizin
Frischmuth JOphthalmologische Anforderungen an Drohnensteuerer
Tintelnot KImportierte Kokzidioidomykose in Deutschland - Bericht aus dem Konsiliar-labor für Coccidioides immitis am Robert-Koch-Institut unter besonderer Berück-sichtigung der Diagnostik
Dörr DMedizinische Aspekte der Land Rover G4 Challenge 2006
Frank PMit der Bahn zum Dach der Welt
Reichenbach-Klinke KKokzidioidomykose in Flug- und Reise-medizin
17:00 Ende Kongress
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Arenz A, Hellweg CE, Lau P, Baumstark-Khan Ch (Köln)Performing experiments in space: The space experimentCellPath
Dambier M, Hinkelbein J (Mannheim)Entscheidungsfindung auf Deutsch: Farben statt FORDEC
Felten C, Sye T, Sinner K, Hedtmann J (Hamburg)Schimmelpilzbelastung der Atemluft in Verkehrsflugzeugen
Frings P, Baecker N, Heer M (Köln)Exacerbated bone resorption during 14 days of bed restdue to high sodium chloride intake
Glaser H (Fürstenfeldbruck)Cigarette Smoking in German Military Aviators – Trend over 30 Years
Hinkelbein J, Dambier M (Mannheim)Risikoanalyse für bodengebundene Notarzteinsätze im Vergleich zu Luftrettungseinsätzen
Lambers B, Ivanova K, Gerzer R (Köln)Hypergravity differently influences the expression of the multi drug resistance proteins 4 and 5 in human melanocytic cells
Lau P, Hellweg CE, Arenz A, Baumstark-Khan Ch (Köln)A spark in the dark: y-H2AX and the DANN damageconnection
Ledderhos C, Debrabant B, Debrabant K, Mörlin R,Gens A (Fürstenfeldbruck, Darmstadt)Entwicklung eines Verfahrens zur Befundung und quan-titativen Bewertung von G-Measles nach G-Belastungen
Maya-Pelzer P (Fürstenfeldbruck)Grenzen der flugmedizinischen Verlaufs- und Risiko-kontrolle bei KHK
Stojicic N, Baumstark-Khan Ch, Hellweg CE, Grotheer HH (Köln)Biological response to combustion exhaust exposure(diesel, model flame)
Poster
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Allgemeine Hinweise
TagungsortIndustrie- und Handelskammer zu KölnUnter Sachsenhausen 10-2650667 Köln
KongresspräsidentProf. Dr. med. Rupert GerzerInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.Linder Höhe51147 Köln
Tagungspräsident Dr. Bernhard KochInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.Linder Höhe51147 Köln
ProgrammkomiteeBoese A. DLRFischer R. BexMedGunga H.-C. ZWMBHedtmann J. BGKimmich K. Flugmed. Institut LuftwaffeLandgraf H. DGLRMLösch R. DRTMRieke B. DFRRuyters G. DLRSchäfer K. ADACSchmiedel S. DTGStern C. DLRvan Laak U. GTÜM
Organisation / Teilnehmerverwaltung / IndustrieausstellungVeranstaltungs- und KongressorganisationIngetraud StockhausenMerscheider Straße 204, 42699 SolingenTel. 0212-233 11 80, Fax 0212-233 11 81eMail: [email protected]
Anmeldung, Information für Teilnehmer und Referentenwww.dlr.de
IndustrieausstellungFreitag, 14. September 2007, 10.00 - 17.00 UhrSamstag, 15. September 2007, 09.00 - 17.00 Uhr
Hinweise für Referenten und Sitzungsleiter
Vortragende und SitzungsleiterAlle Vortragsräume sind mit Rechner, Beamer und Over-head ausgestattet. Die Vortragenden werden gebeten, ihre Präsentation (Stick oder CD) spätestens in der Pausevor ihrer Sitzung abzugeben. Falls ein eigener Laptop mitgebracht wird, sollten die Systeme rechtzeitig auf Kompatibilität geprüft werden.
Wir bitten alle Redner und Sitzungsleiter, strikt auf die Einhaltung der Redezeiten zu achten. Die im Programm angegebenen Zeiten pro Vortrag schließen die Diskussionjeweils mit ein. Sitzungsleiter werden gebeten, jeweils einekurze (maximal 2 Min.) Einführung zu den Themen ihrerSitzung zu geben.
PosterPoster sollten während des gesamten Kongresses aushängen.Sie können Freitag, 14.09.2007, ab 09.00 Uhr, angebrachtwerden. Die Abmessungen der Posterwände betragen:Höhe 1,45 und Breite 1,15 m. Die Autoren werden gebe-ten, zu Pausenzeiten für Diskussionsfragen zur Verfügungzu stehen. Die drei besten Poster werden mit einem Poster-preis der DGLRM ausgezeichnet.
Rahmenprogramme
Begleitpersonen sind herzlich willkommen, am „get together“, Donnerstag, 13.09.2007, an der Kongress-eröffnung und am Kongressdinner, Freitag 14.09.2007, teilzunehmen.
Weiterbildung
Von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- undWeiterbildung wurde die Veranstaltung mit 9 Fortbil-dungspunkten zertifiziert und vom Luftfahrtbundesamtmit 10 Stunden anerkannt. Teilnahmebescheinigungen erhalten Sie vor Ort.
Teilnahmebescheinigungen erhalten Sie vor Ort.
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Adrian, Dr. med. Andreas H.Medizinischer DienstAirbus Deutschland GmbHAirbusallee 128199 Bremen
Antunano, M.D. M.S. MelchorDirector, Civil Aerospace Medical InstituteOffice of Aerospace MedicineU.S. Department of TransportationFederal Aviation Administration800 Independence Avenue, SWWashinton , DC 20591, USA
Arenz, Dr. AndreaDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Backhaus, Dr. med. ClausBerufsgenossenschaft für FahrzeughaltungOttenser Hauptstraße 5422756 Hamburg
Bärtsch, Prof. Dr. med. PeterUniversitätsklinikum HeidelbergMedizinische Klinik (Krehl-Klinik)Innere Medizin VII: SportmedizinIm Neuenheimer Feld 41069120 Heidelberg
Bessone, LoredanaESA/EACLinder Höhe51147 Köln
Birkmann, Dr. med. EvaJobvector / Capsid GmbHKölner Landstraße 34 a40591 Düsseldorf
Blottner, Prof. Dr. rer. DieterCharitè Universitätsmedizin BerlinInstitut für Vegetative AnatomieArnimallee 2214195 Berlin
Boese, Oec. troph. AndreaInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLRLinder Höhe51147 Köln
Bonsmann, Dr. med. ChristophDeutsches Medikamentenhilfswerk, action medSt.-Töniser-Straße 2147918 Tönisvorst
Referenten/Vorsitzende
Braida, Dr. med. MichaelAXA Assistance GmbHGarmischer Straße 1080339 München
Buchsein, Dr. med. ThomasIntensivmedizin/FlugmedizinPeißerstraße 985653 Aying
Choukèr, Dr. med. AlexanderKlinik für AnästhesiologieKlinikum Großhadernder LMU MünchenMarchioninistraße 1581377 München
Damann, MD Volker RHead Crew Medical Support Office (HME-AM),European Astronaut Center, European Space AgencyLinder Höhe51147 Köln
Dambier, Dipl.-Inform. MichaelHaslacher Straße 2468753 Waghäusel
Diekmann, AndreasESA, ESTEC (HME-AP)Keplerlaan 1NL-2201 AZ Noordwijk ZH, Netherlands
Doerr, Dr. med. DominikFacharzt für Innere MedizinSport- und NotfallmedizinBahnhofstraße 766589 Merchweiler
Draeger, Prof. Dr. med. JörgLeinpfad 9622299 Hamburg
Drosten, Prof. Dr. med. ChristianDirektor, Institut für VirologyUniversitätsklinikum BonnSigmund-Freud-Straße 2553105 Bonn
Drünkler, Dipl.-Sozialwiss. PetraBerufsgenossenschaft für FahrzeughaltungOttenser Hauptstraße 5422765 Hamburg
Dutsch, JadwigaMedical DirectorSOS Emergency Services (Deutschland) GmbHHugenottenallee 16763263 Neu-Isenburg
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Esselmann, Dr. med. AlbertLungenklinik HemerTheo-Funccius-Straße 158675 Hemer
Felten, Dr. med. ChristianBerufsgenossenschaft für FahrzeughaltungOttenser Hauptstraße 5422765 Hamburg
Fischer, KarinDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtLinder Höhe51147 Köln
Fischer, Priv.-Doz. Dr. med. RainaldMedizinische Klinik-InnenstadtKlinikum der Universität MünchenZiemssenstraße 180336 München
Frank, Dr. med. PeterAugsburger Straße 3082194 Gröbenzell
Friederich, Prof. Dr. med. MichaelKantonsspital BruderholzKlinik für OrthopädieCH-4101 Bruderholz BL
Frings, PetraDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Frischmuth, Dr. med. JörgFlugmedizinisches Institut der LuftwaffeStraße der Luftwaffe82256 Fürstenfeldbruck
Gerzer, Prof. Dr. med. RupertDirektor, Institut für Luft- und RaumfahrtmedizinDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLRLinder Höhe51147 Köln
Gill, StuartWyle Laboratories GmbHTheodor-Heuss-Ring 2350668 Köln
Glaser, M.A., MSC. EckardVIASYS Healthcare GmbHLeibnizstraße 797204 Höchberg
Glaser, Dr. med. HansjörgFlugmedizinisches Institut der LuftwaffePostfach 1264/KFL82242 Fürstenfeldbruck
Graf, SaskiaKlinikum-München BogenhausenEnglschalkinger Straße 7781925 München
Grossmann, Dr. med. Birgit LuftfahrtbundesamtHermann-Blenk-Straße 2638108 Braunschweig
Gunga, Prof. Dr. med. Hanns-ChristianInstitut für PhysiologieZentrum für Weltraummedizin BerlinCharité Campus Benjamin FranklinArnimallee 2214195 Berlin
Haaff, Dr. med. BerndOberarzt, Kardiologie Medizinische Klinik IIWestpfalz-KlinikumHellmut-Hartert-Straße 167655 Kaiserslautern
Hecht, Prof. Dr. HeikoPsychologisches InstitutJohannes Gutenberg-Universität MainzStaudingerweg 955099 Mainz
Hedtmann, Dr. med. JörgBerufsgenossenschaft für FahrzeughaltungOttenser Hauptstraße 5422765 Hamburg
Heer, Priv.-Doz. Dr. oec. troph. MartinaDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Heinlein, Prof. Dr. Uwe A.O.Head of Corporate and Marketing CommunicationsMiltenyi Biotec GmbHFriedrich-Ebert-Straße 6851429 Bergisch Gladbach
Hinkelbein, Dr. med. JochenInstitut für Physiologie und PathophysiologieINF 326, 3. OG, Zi. 305Ruprecht-Karls-Universität69120 Heidelberg
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Hipp, Prof. Dr. med. RudolfTaulerstraße 1481739 München
Höhne, Priv.-Doz. Dr. med. ClaudiaOberärztin an der Klinik und Poliklinikfür Anästhesiologie und IntensivtherapieUniversitätsklinik LeipzigLiebigstraße 2004103 Leipzig
Hörmann, Dr. Hans-JürgenDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für RaumfahrtpsychologieSportplatzstraße 54a22335 Hamburg
Huber, Dr. med. ChristineMedizinischer Dienst Deutsche Lufthansa AGFRA PM Lufthans Basis60546 Frankfurt
Janicke, Dr. med. IlseKardiologie, Angiologie, FlugmedizinHerzzentrum DuisburgGerrickstraße 2147137 Duisburg
Jelinek, Priv.-Doz. Dr. med. TomasBerliner Zentrum für Reise- und TropenmedizinJägerstraße 67-6910117 Berlin
Kanas, Prof. Dr. med. NickUniversity of California, VA Medical Center4150 Clement StreetSan Francisco, CA 94121, USA
Kimmich, Dr. med. KlausFlugmedizinsches Institut der LuftwaffeBaumbachstraße82242 Fürstenfeldbruck
Kirklies, Dr. med. AndreasLuftfahrtbundesamtHermann-Blenk-Straße 2638108 Braunschweig
Klinsing, Dr. med. UlrichFacharzt für AllgemeinmedizinHans-Thoma-Straße 969596 Frankfurt
Koch, Dr. BernhardDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLRInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Koch, Univ.-Prof. Dr. med. RobertUniversitätsklinik für Innere MedizinAnichstraße 35A-6020 Innsbruck
Koslovskaya, Prof. Dr. med. InessaIBMP76 A, Khoroshevskoye sh.Moscow, 1230071, Russia
Krappitz, Dr. med. NorbertKölner Institut für ReisemedizinGoltsteinstraße 18550968 Köln
Kriebel, Prof. Dr. med. JürgenAero Medical Center LufthansaFlughafen60546 Frankfurt/Main
Kröger, Prof. Dr. med. ErichMedizinischer Leiter des Centrums für Reisemedizin Hansaallee 32140549 Düsseldorf
Kühr, Dr. HelmutInternational Bureau of the Federal Ministryfor Education and Research at the GermanAerospace CenterKönigswinterer Str. 522-52453227 Bonn
Lambers, BrittaDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Landgraf, Prof. Dr. med. HelmutPräsident der DGLRMVivantes Klinikum im FriedrichshainLandsberger Allee 4910249 Berlin
Lau, Dipl.-Biol. PatrickDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Ledderhos, Priv.-Doz. Dr. med. CarlaFlugmedizinisches Institut der LuftwaffeAbt. FWL LuRMedBaumbachstraße82242 Fürstenfeldbruck
00_M&M_INNEN_07:0. M&M 2007 29.08.2026 8:53 Uhr Seite 13
14
Lösch, Dr. med. RaymundDeutsche Gesellschaft für Reise- und TouristikmedizinAlexandrinenplatz 1018209 Bad Doberan
Maier, Prof. Dr. med. WalterInstitut für Parasitologie, Universität BonnKönigsberger Straße 1053359 Rheinbach
Marquis, PeterBritish Antarctic Survey Medical UnitAccident and Emergency DepartmentDerriford HospitalPlymouth, PL6 8DH, United Kingdom
Marwinski, Dr. med. DieterFlugmedizinisches Institut der LuftwaffeStraße der Luftwaffe82242 Fürstenfeldbruck
Maya-Pelzer, Dr. med. PeterFlugmedizinisches Institut der LuftwaffePostfach 1264/KFL82242 Fürstenfeldbruck
Mayrhofer, Dr. med. WolfgangLeitender Arzt Malteser Service CenterKalker Hauptstraße 22-2451103 Köln
Mazzola, Dr. med. RosemarieHäge 2079111 Freiburg
Merletti, Prof. RobertoLISiN, Dept. Of ElectrinicsPolitecnico di TorinoCorso Duca degli Abruzzi 24I-1029 Torino, Italy
Mikulicz, Dr. med. UrsulaDeutscher Fachverband ReisemedizinStellvertretende VorsitzendeAm Sportfeld 1061476 Kronberg
Molfenter, ArneUnited Nations Regional InformationCenter for Western Europe (UN Campus)Hermann-Ehlers-Straße 1053113 Bonn
Müller, Dr. med. Gerhard M.Manager Travel Assistance & Health Services Mondial Assistance Deutschland GmbHRiedenburger Straße 281677 München
Narici, Prof. MarcoProfessor in Physiology of AgeingInstitute for Biophysical and Clinical Research into Human MovementHassall Rd, AlsagerST7 2HL, United Kingdom
Niederl, Dipl.-Psych. TanjaDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Ngo-Anh, MD, PhD JenniferHuman Spaceflight, Microgravity and ExplorationEuropean Space AgencyP.O. Box 2992200 AG Noordwijk, Netherlands
Oubaid, Dr. ViktorDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtpsychologieSportallee 54a22335 Hamburg
Petersen, NoraESA-EACLinder Höhe51147 Köln
Pippig, Dipl.-Med., TorstenFlugmedizinisches Institut der LuftwaffeBaumbachstraße82242 Fürstenfeldbruck
Quast, Dr. med. RolandAeromedical Center GermanyOPS-Gebäude70629 Stuttgart-Flughafen
Rabbow, Dr. ElkeDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Reichenbach-Klinke, Dr. med. KlausBalduin Helm Straße 4182256 Fürstenfeldbruck
Reischuk, Dr. med. HannoDeutsche Lufthansa AGMedizinischer Dienstag Lufthansa Basis22335 Hamburg
Reiter, Dipl.-Ing. ThomasESA/EACAstronaut, Astronaut DivisionLinder Höhe51147 Köln
00_M&M_INNEN_07:0. M&M 2007 29.08.2026 8:53 Uhr Seite 14
Reitz, Dr. GüntherDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Rettberg, Dr. PetraDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Roller, Dr. CarstenVBIOCorneliusstraße 1280469 München
Rothermel, StefanDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Schäfer, Dr. med. KlausADAC Ambulance ServiceAm Westpark 881373 München
Schlaich, Dr. med. ClaraLeiterin des HafengesundheitsdienstesSeewartenstraße 1020459 Hamburg
Schmiedel, Dr. med. StefanUniversitätsklinikum Hamburg-Eppendorf UKEMartinistraße 5220246 Hamburg
Stern, Dr. med. ClaudiaDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLRInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Stich, Priv.-Doz. Dr. med. AugustChefarzt, Missionsärztliche Klinik gGmbHSalvatorstraße 797067 Würzburg
Stojicic, NevenaDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Stollorz, VolkerMarienburger Straße 2950968 Köln
Stüben, Prof. Dr. med. UweLeitender Arzt Medizinischer Dienst Deutsche Lufthansa AGDeutsche Akademie für Flug- und ReisemedizinAirportring Tor 21, LH-Basis60546 Frankfurt
Sudeck, Dr. med. HinrichOberarzt der Inneren AbteilungBundeswehrkrankenhaus HamburgLesserstraße 18020049 Hamburg
Sundblad, MD, PhD PatrikLife Science CoordinatorESA-ESTEC-HME-GALDir. Human SpaceflightKeplerlaan 12201 AZ Noordwijk, Netherlands
Tesch, Prof. Dr. PerAssoc. Professor, Ph.D.Section for Exercise PhysiologyDepartment of Physiology and PharmacologyKarolinska InstituteS-17177 Stockholm
Tintelnot, Dr. med. KathrinRobert-Koch-InstitutNordufer 2013353 Berlin
Tognini, MichelESA/EACHead of EACLinder Höhe51147 Köln
Trautmann, Dipl.-Psych. Marc-RomanDeutsches Flugangst-Zentrum (DFAZ)Schulstraße 1255234 Nieder-Wiesen
Tumler, JulieAuswärtiges AmtWerderscher Markt 110117 Berlin
van Laak, Dr. med. UlrichDivers Alert Network EuropeEichkoppelweg 7024119 Kronshagen
Vejvoda, Dipl.-Ing. MartinDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
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00_M&M_INNEN_07:0. M&M 2007 29.08.2026 8:53 Uhr Seite 15
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Vierdt, Dipl.-Ing. M.S.M.E. ManuelBerufsgenossenschaft für FahrzeughaltungenOttenser Hauptstraße 5422765 Hamburg
Wacker, Prof. Dr. med. JürgenFürst Stirum KlinikGutleutstraße 1 – 1476645 Bruchsal
Wassill, Dr. med. HeikoUniversität Augenklinik GießenFriedrichstraße 1835392 Giessen
Weinlich, Dr. med. MichaelÄrztlicher Leitermed con teamGerhard-Kindler-Straße 872770 Reutlingen
Welsch, Dr. med. Dipl.-Ing. HeikoFlugmedizinisches Institut der LuftwaffeSteinborner Straße 4301936 Königsbrück/Sachsen
Westphal, Dr. med. SörenFlugmedizinisches Institut der LuftwaffeStraße der Luftwaffe82242 Fürstenfeldbruck
Wuyts, Prof. Dr. FlorisUniversity of AntwerpGroenenborgerlaan 171B-2020 Antwerpen, Belgien
Wykypiel, Ass. Prof. Dr. med. HeinzUniversitätsklinik f. Allgemein- undTransplantationschirurgieInnsbruck, Österreich
Young, Prof. Dr. med. LaurenceMan-Vehicle LaboratoryMassachusetts Institute of TechnologyCambridge, Massachusetts, USA
Zange, Priv.-Doz. Dr. rer. nat. JochenDeutsches Zentrum für Luft- und RaumfahrtInstitut für Luft- und RaumfahrtmedizinLinder Höhe51147 Köln
Zieger, Dr. med. BerndIm Grund 101796 Pirna
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Beteiligte Gesellschaften
Allgemeiner Deutscher Automobilclub e.V. (ADAC)Admiralarzt der Marine, Schifffahrtsmedizinisches Institut
BGF Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen Deutsche Akademie für Flug- und Reisemedizin gGmbH
Deutsche Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin e.V.Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Polarmedizin und Grenzgebiete e.V.Deutsche Gesellschaft für Reise- und Touristikmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit e.V.Deutscher Fachverband Reisemedizin e.V.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.Europäische Raumfahrtagentur ESA/EAC
Generalarzt der Luftwaffe, Flugmedizinisches Institut der LuftwaffeGesundheitsakademie BR Bonn e.V.
Industrie- und Handelskammer zu KölnInstitut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR
Klinikum der RWTH Aachen, Institut für Flugmedizin
Sponsoren
Wir danken an dieser Stelle allen Sponsoren und Partnern, die sich an der Realisierung: 09. Kongress Medizin und Mobilität, 10. Jahrestagung Deutscher Fachverband Reisemedizin e.V.,
20. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Reise- und Touristikmedizin e.V., 45. Jahrestagung DeutscheGesellschaft für Luft- und Raumfahrtmedizin e.V., beteiligt und diese erst ermöglicht haben.
ADAC Ambulance Service, MünchenAXA Assistance Deutschland GmbH, München
Baxter Deutschland GmbH, HeidelbergBerlin-Chemie AG, Berlin
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, HamburgCRM Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf
Deutsche Malteser gGmbH, KölnDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. DLR, Köln
DRK Flugdienst GmbH, DüsseldorfEMS GmbH Emergency Medical Systems, Möhrendorf
GlaxoSmith Kline GmbH, MünchenIHK Industrie- und Handelskammer zu Köln
Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR, KölnKölner Institut für Reisemedizin, Köln
Medidar GmbH, DüsseldorfSanofi Pasteur MSD GmbH, Leimen
Während der gesamten Veranstaltung stehen Ihnen die Damen und Herren der Industrie für Fragen und Wünsche gerne zur Verfügung. Die Kaffeepausen finden in der Industrieausstellungstatt. Über eine reichhaltige Nutzung dieses Angebotes Ihrerseits würden wir uns sehr freuen.
17
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18
Abstracts
Diabetes & Fliegen, therapeutische Ent-
wicklungen und Fliegertauglichkeit nach
JAR und FAA
A. Adrian, Airbus AG, Bremen
Die Flieger- und Flugtauglichkeit wird durch
endokrinologische Erkrankungen sehr gefährdet.
Hier stellt der Diabetes in seinen Erscheinungs-
formen den größten Teil der Problemfälle dar.
Epidemiologisch ist mit einem weiteren Anstei-
gen der Erkrankungsfälle zu rechnen, somit auch
mit einer erhöhten Inzidenz unter den zu unter-
suchenden Piloten und Kabinenpersonal. Die
therapeutischen Möglichkeiten der diabetischen
Erkrankungen entwickeln und verändern sich
schnell, und der Gesetzgeber hat mit Umset-
zung der neuen Luftverkehrszulassungsordnung
entsprechende Leitlinien erlassen. Welche the-
rapeutischen Optionen gibt es und wie wirken
sie sich auf die Fliegertauglichkeit aus? Den
Stand der Möglichkeiten im deutschen Rechts-
raum soll dieser Vortrag darstellen, ebenso ei-
nen Vergleich mit den Vorschriften und der Hand-
habung der Entscheidungen im US-amerikani-
schen Luftverkehrszulassungsbereich. Hin-
sichtlich der Flugtauglichkeit des Kabinenper-
sonals gelten andere Rechtsvorschriften, diese
sollen nicht Gegenstand der Betrachtung sein.
Performing experiments in space: The
space experiment CellPath
A. Arenz, C.E. Hellweg, P. Lau, C. Baumstark-
Khan, DLR – Institut für Luft- und Raumfahrt-
medizin, Köln
Estimating the biological risks from space radi-
ation encountered by astronauts will continue
to influence long term duration in space, such
as the planned mission to Mars. There is
in-creasing evidence that basic cellular functions
are sensitive not only to radiation but also to
microgravity. Experiments on the interaction
of microgravity and radiation can be performed
only insufficiently on Earth. Ground-based
DNA repair and gene expression studies using
simulated microgravity gave contradictory re-
sults: from inhibition of repair to enhancement,
whereas others did not detect any influence of
microgravity on repair. The International Space
Station (ISS) as the most important space-based
research platform offers the possibility to per-
form relevant experiments. The space experi-
ment CellPath (Modification of Cellular Signa-
ling Pathways and DNA Damage Processing
by Radiation in Space) is aimed to supply basic
information on the cellular response to radiation
in space and on the influence of microgravity
on the radiation effects. To achieve this an ar-
ray of assays will be established for the read-
out of signalling-pathways and DNA-damage
effects both in cell-culture systems and in lym-
phocytes isolated from astronauts´ blood be-
fore, during and after space flight. Gene expres-
sion under flight conditions will not only be
evaluated by expression profiling using mic-
roarrays but also validated by a quantitative
qRT-PCR analysis of selected transcripts and
by a cellular gene activation assay based on a
sensitive fluorescent promotor-receptor sys-
tem. Further biological endpoints to be investi-
gated will be the induction of DNA strand breaks
and repair kinetics after radiation in cultured
human cells, determination of the influence of
space conditions on radiation-induced apop-
totic cell death and investigation of chromoso-
mal aberrations. Observations of the responses
of cellular systems to the parameters of space-
flight will contribute to the understanding of
the mechanisms of the adaptive responses of
humans to the spaceflight conditions.
Gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung
beim Gepäckumschlag auf Flughäfen
C. Backhaus, K.-H. Jubt, Chr. Felten, Berufs-
genossenschaft für Fahrzeughaltungen,
Hamburg
Lumbalbeschwerden gehören zu den häufigs-
ten Ursachen krankheitsbedingter Fehltage in
Unternehmen. Besonders bei der manuellen
Handhabung von Lasten sind daher arbeitsbe-
dingte Gesundheitsgefahren, die aus einer un-
zureichenden ergonomischen Gestaltung des
Arbeitsumfeldes resultieren, dringend zu ver-
meiden. Für den Umschlag von Flugreisegepäck
werden Gepäckförderbänder eingesetzt, die
manuell von Flughafenmitarbeitern entladen
werden. In der Vergangenheit haben sich dabei
Gepäckbandhöhen von 600 – 700 mm bewährt.
In einer neu konzipierten Gepäckförderanlage
wurde lediglich eine Höhe des Förderbandes von
470 mm realisiert, wodurch Beschwerden der
Mitarbeiter induziert wurden. Anhand einer
schichtbegleitenden Messung der erforderlichen
Körperhaltungen und der Lastgewichte wird
die Lumbalbelastung für beide Förderbandhö-
hen ermittelt und miteinander verglichen. Zur
Analyse der Körperhaltungen und der manuell
gehandhabten Lastgewichte wird das personen-
gebundene CUELA-Messsystem eingesetzt.
Damit werden die Torsion und Beugung des
Körperrumpfes, die Stellung der unteren Extre-
mitäten und – als Maß für die gehandhabten
Lastgewichte – die Bodenreaktionskräfte der
Probanden kontinuierlich erfasst. Die Analyse
der Wirbelsäulenbelastung erfolgt qualitativ
durch den Einsatz der OWAS-Methode, bei der,
auf Grundlage der beobachteten Körperhaltung
und dem gehandhabten Lastgewicht, auf die
Gesundheitsgefährdung der Arbeitstätigkeit ge-
schlossen wird. Zur quantitativen Belastungs-
ermittlung der Lumbalkräfte wird in Anlehnung
an das Mainz-Dortmunder Dosismodell die
Druckkraftdosis für den 5. Lenden- und dem 1.
Sakralwirbel (L5/S1) berechnet. Anhand der er-
mittelten Ergebnisse wird die ergonomische
Gestaltungsqualität beider Förderbänder disku-
tiert. Der Vortrag präsentiert die Vorgehenswei-
se und stellt die ermittelten Ergebnisse dar.
Zusätzlich werden Vorschläge zur Prävention
gemacht.
Update Höhenmedizin
P. Bärtsch, Universitätsklinikum Heidelberg
Die Ergebnisse der wichtigsten Studien der letz-
ten zwei bis drei Jahre werden vorgestellt und
diskutiert. Akute Bergkrankheit (ABK): Meh-
rere Magnetresonanztomographie (MRT)-Un-
tersuchungen, zeigten, dass ABK nicht durch
ein Hirnödem bedingt ist. In Hypoxie tritt eine
leichte Hirschwellung mit Volumenzunahme von
0,5 % mit und ohne ABK auf und ist deshalb
eher ein unschuldiger Zuschauer als eine Ursa-
che der ABK. Die erfolgreiche Prävention der
ABK durch Sumatriptan spricht für eine wich-
tige Rolle des trigemino-vaskulären Systems in
der Pathophysiologie der ABK. Leukotrien B4-
Rezeptorblocker (3 kleine klinische Studien) und
Ginkgo biloba (1 große Studie) können die ABK
nicht verhindern, während 2 x 125 mg Diamox
in einer low risk-Situation der Dosierung von 2
x 375 mg zur Prophylaxe der ABK ebenbürtig
war. Höhenlungenödem (HLÖ): Mittels MRT-
Untersuchungen wurde gezeigt, dass die hypo-
xische Vasokonstriktion inhomogen ist, was den
übermäßigen Kapillardruckanstieg bei HLÖ er-
klären kann. HLÖ-anfällige Personen haben eine
endotheliale Dysfunktion, was auf eine Störung
der NO-Synthese weist. Mehr als 50% der
HLÖ-anfälligen Personen haben auch im Tief-
land ein offenes Foramen ovale, möglicherweise
als Folge des bekannten überschießenden pul-
monal-arteriellen Druckanstieges auch unter
Belastung in Normoxie. Schließlich wurde ge-
zeigt, dass der Phosphodiesterase-5(PDE-5)-
Hemmer Tadalafil (2 x 10 mg) das HLÖ weitge-
hend verhindert. Ebenso wirksam ist Dexame-
thason (2 x 8 mg), das überraschenderweise zu
einer mit Tadalafil vergleichbaren PA-Druck-
senkung führt. Da PDE-5-Hemmer teuer sind
und Dexamethason bei längerer Anwendung
beträchtliche Nebenwirkungen haben kann,
bleibt wohl Nifedipin das Mittel der Wahl zur
medikamentösen Therapie und Prophylaxe des
HLÖ.
Human Behaviour and Performance Trai-
ning – The ESA experience
L. Bessone1, L. Anniciello1, E. Coffey1, N. Klein2
1European Astronaut Centre, ESA, Cologne,2Lufthansa Flight Training, Frankfurt
Background and Purpose: Experience with
space missions and from various analogue en-
vironments suggests that the considerable stres-
sors present in long duration missions outside
of low Earth orbit could be partially mitigated
by careful planning, improved communication
technology, and innovative ground support;
however, the major challenge of an interplane-
tary mission will remain significant: it is not
easy even for a group of highly selected, trai-
ned individuals to live together in a small, isola-
ted, confined, and extreme environment for an
extended period of time while maintaining their
wellbeing and a high level of performance. More
specifically, interpersonal interaction is one of
the most commonly cited topic of concern.
While selection can identify individuals with
predispositions to act in ways that improve
interpersonal interaction, the team formation
and maintenance itself is accomplished with
actions, or behaviours. The demonstration of
these behaviours is essentially a choice, which
is affected by the crewmember's attitudes. Both
behavioural skills and the attitudes which de-
termine their use can be influenced by experi-
ence. In other environments where safety relies
19
upon highly selected and trained professionals
such as in cockpits and surgical teams, training
has been successfully designed which minimi-
zes error and maximizes human performance
and team effectiveness. Similarly, there is an
immediate need for specialized behavioural trai-
ning for spaceflight. This work describes the
development of Human Behaviour and Perfor-
mance training by the European Astronaut Cen-
tre.
Methods: After the need for behavioural trai-
ning was established, ESA assembled a group
of astronauts, psychologists, and training sub-
ject matter experts to write a competency mo-
del that outlined the necessary skills of LDM
astronauts as a basis for the training. Current
behavioural training practices from corporate,
military, and airlines were analysed, and it was
determined that the most effective training
would incorporate in-classroom seminars for
developing awareness and to practice skills
during exercises, and a field component for the
reinforcement of behavioural skills in stressful
conditions. Drawing on available expertise
within the related field of aviation Crew Re-
source Management (CRM), seminars were
developed which covered most but not all of
the identified categories. The in-class practice
was accomplished by a commercially available
computer simulation. The field exercise was
developed by the CRM experts from Lufthan-
sa Flight Training in association with training
experts from the Italian military. In 2004, four
ESA astronauts participated in a pilot course.
Their feedback and recommendations were used
to improve the course, which was then re-eva-
luated by HBP subject matter experts and trai-
ning specialists. Further improvements were
made to the course design and organization, and
the seminar content was modified to reflect the
first draft of the competency model currently
under development by representatives of each
of ESA's international partners. Variations of
the seminar portion of the course were created
and implemented for ESA Flight Directors and
Simulation Officers, and for Concordia, Ant-
arctica over-winter personnel, based on task-
specific needs and logistical constraints. With
the goal of enforcing HBP concepts throughout
basic and advanced technical training, the HBP
team has also worked with various technical
training teams at ESA to integrate behavioural
items into evaluations, including for the Auto-
mated Transfer Vehicle training, Extra Vehicu-
lar Activity Pre-Familiarization course, and the
various Columbus training activities. The ESA
HBP course now consists of five days of semi-
nars on the subjects of communication, situati-
onal awareness, teamwork, decision making,
conflict management, observations, feedback
and debriefing; during which time observable
behaviours, known as behavioural markers, are
introduced, historical examples are examined,
and techniques for improving skills are
practiced. Interspersed throughout the period
are three computer simulations known as In-
terlab, developed by the company Ninecubes
Lernmedien in cooperation with Lufthansa
Flight Training, during which the participants
must work in teams to coordinate their activi-
ties during a complex game. Trained behaviou-
ral observers provide feedback and guide group
debriefing sessions. At the end of the period,
participants identify measurable personal be-
havioural goals for the field exercise. Two days
of technical training acquaint the participants
with the outdoor skills and safe use of equip-
ment that they will use during the expedition,
including abseiling and swimming with dry suit
and other equipment. A helicopter transfers the
participants to the expedition starting point in
the interior of Sardinia, where they experience
six days living and working as a team under
difficult conditions. On the sixth day, the alrea-
dy fatigued participants are collected by a heli-
copter and dropped into the sea with a life raft
and a limited amount of food and water, where
they must quickly adapt and organize themsel-
ves for 24 hours in uncomfortable conditions.
The expedition is designed to maximize sixteen
of the long duration stressors identified by
Morphew (2001), by restricting hygiene, food
and water, close living quarters, and by provi-
ding a variety of physically and technically dif-
ficult or boring tasks. Throughout the expediti-
on, participants practice providing feedback to
one another and debriefing as a group.
Results: The feedback provided by participants
to the seminars and to the outdoor course were
both very positive and constructive, and have
helped making the course both more apt to the
needs of individual groups, and more effective
in exploiting the selected training methods.
Future Work: Since June 2004, ISS Internatio-
nal Partners have formed a Working Group to
create an HBP Competency Model for Long
Duration Missions, and to define training ob-
jectives for such training events. ESA has con-
tributed its own competency model, which has
been enhanced and integrated with contributi-
ons from experts from all Agencies involved in
ISS. Also, ESA is currently intensively wor-
king with all International Partners to finalise
the work in a final meeting of the working group
which will take place in EAC in Cologne Sep-
tember 24th to 28th. ESA is continuously ame-
liorating its own courses based on the guideli-
nes from this working group, and will continue
to offer HBP courses to Astronauts, Flight
Control personnel, to Concordia winter over
personnel may also provide the course to the
crew of the Mars500 isolation study.
Analogues for Space Missions
L. Bessone1, O. Angerer2, J. Ngo-Anh2,1European Astronaut Centre, ESA, Cologne,2European Space Technology Centre, ESA,
Noordwijk, The Netherlands
Background and Purpose: The ERA of Long
Duration Spaceflight and Exploration is intro-
ducing new challenges to the world of astro-
nautics. Until a few years back, spaceflight was
synonymous with short intense excursions to
mostly Low Earth Orbit, and for a brief time to
the Moon. Those excursions were carefully
planned and directed from the ground. With
MIR and now with ISS, and with the new plans
for exploration of the Solar System, the chal-
lenges associated to the prolonged exposure to
isolation, confinement, and the increased need
for autonomy, have initiated a series of studies
dedicated to determining and mitigate the nega-
tive effects of some of those challenges. Space
Analogue environments offer a fertile ground
for those studies. None of them replicates ex-
actly the environments of spaceflight, and yet
they allow the exploration of facets of group
living and working in hostile and confined envi-
ronments, which will guide the design and ope-
rations of our future space endeavours. This
paper describes some of the Space Analogues
currently used by Space Agencies to prepare
for Long Duration missions.
Analogues: Early sailors and explorers of the
Artic and Antarctic regions have provided, with
their logs and diaries, plenty of evidence of some
of the issues raised by forced cohabitation, sha-
ring of small space, and isolation of individuals
from their society of origin. All of those diaries
present the creation of new short-lived socie-
ties, with their own written and unwritten ru-
les, and with their successes and failures, all
due to a multitude of factors, but where always
the personalities, attitudes and behaviours of
the individuals have played a fundamental role
in the survival, not only the success of the ex-
pedition. Since a few years, all major space agen-
cies have been involved in some of those ana-
logues, either as spectators, or as participants,
or as initiators of studies finalized to better
understand the joint effects of crew selection,
human interaction, human factors, autonomy
and operation concepts, to mention a few of
the parameters having large effects on those
events. In the past, studies like ISEMSI 90,
EXEMSI 92, HUBES 94, SFINCSS 99, have
provided some insight, which was largely used
to improve plans for ISS missions. Currently,
Concordia and Antarctic stations provide in-
sight into living and working conditions in iso-
lated, hostile environment, and allow totest the
risks and benefits of medical and psychological
tools in a realistic environment, and with a lar-
ger population than that offered by specific
space studies. Mars500 offers instead a more
specific replica of a manned mission to Mars,
where some mission parameters can be tailored
to the space environment. Underwater habitats
like Aquarius, used by NASA in the Neemo
missions, combined with the use of ISS opera-
tional tools and procedures, offers an analogue
which combines specific space mission cons-
traints and challenges, including EVA excursi-
on, exploration and no direct return (saturation
diving), with a limitation on the duration of the
missions. ISS offers at this time the best space
analogue, with a limitation on the number of
subjects, and on the capability to interfere with
mission objectives.
Conclusions: All those analogues offer to space
agencies new facets and perspectives, which
enable, when lessons learned are taken into ac-
count, to better prepare for the next steps of
humanity.
Biomarkers in human skeletal muscle
atrophy and countermeasures
D. Blottner, ZWMB, Charité Berlin
The cellular mechanism of human skeletal mu-
scle atrophy and plasticity changes following
chronic disuse and exercise are largely unknown
20
and tools to reliably monitor cellular changes in
active or inactive muscle are needed. Here, we
report on several molecular biomarkers that
have been established in recent years in our
group as valuable tools to monitor changes in
functional cell compartments of skeletal musc-
le following prolonged body deconditioning
with and without countermeasure in male and
female bed rest studies. The biomarker NOS1
expressed at the sarcolemma membrane of both
slow and fast fiber types (I and II) is downre-
gulated after muscle disuse and upregulated fol-
lowing muscle activity and thus indicates redu-
ced or maintained NO-signaling pathway me-
chanisms to support membrane bound functio-
nal proteins like the Ca2+ channel protein
RyR1. NOS3 is expressed at the endothelium
of the microvasculature and thus helps to mo-
nitor structural as well as functional changes of
the capillary network in disused vs. exercised
muscle. Proteolysis can be monitored at the
cellular level by MuRF1 immunoreactivity thus
indicating accelerated vs. normal protein turn-
over rates in skeletal muscle fibers. The same
biomarkers can be used for biochemical analy-
sis by immunoblot analysis to monitor changes
at the level of muscle tissue as well. In a novel
approach, we presently seek to find more so-
phisticated methods of analysis of individual
groups of muscle fibers in order to further ana-
lyse changes in slow vs. fast type muscle fibers
that may help to understand myofiber transiti-
on and/or adaptive/maladaptive changes at the
cellular level. This would enable us to further
assess efficacy of several exercise counterme-
asure protocols to prevent atrophy of postural
muscle groups with mainly slow-type fibers
which are generally believed to be highly sus-
ceptible to prolonged mechanical unloading con-
ditions and which are one of the major workers
in human performance control on Earth and in
Space.
Conclusion: Molecular biomarkers should help
to further understand the underlying mecha-
nisms of atrophy and adaptation in disused
skeletal muscle. In addition, a standardized set
of cell markers may be helpful to assess effica-
cy of several types of countermeasures to over-
come atrophy and maladaptations induced by
prolonged hypokinesia in clinical bed rest or
during extended spaceflight missions to moon
or mars in the near future.
Medikamentenproduktion in Ostafrika ein
Qualitätsrisiko?
Chr. Bonsmann, Deutsches Medikamenten-
Hilfswerk action medeor e.V.
Wurde Afrika bis zu den 1970er Jahren noch
überwiegend von der europäischen pharmazeu-
tischen Industrie mit generischen Medikamen-
ten versorgt, wurden diese in den folgenden
Jahrzehnten weitgehend durch Produkte aus
Asien, insbesondere Indien, ersetzt. Die Versu-
che mit Entwicklungshilfegeldern eine einhei-
mische afrikanische pharmazeutische Produk-
tion in staatlicher Hand zu errichten scheiter-
ten weitgehend. In den letzten 10 Jahren hat
sich aber ein erstaunlicher Wandel vollzogen:
So sind in Tansania über 40 % der in den Kran-
kenhäusern angewendeten Medikamente aus
einheimischer Produktion, in Kenia streben
Hersteller die Lizenzproduktion moderner An-
tiretroviralia an und ein kongolesischer Hersteller
hat sich zu einem der größten Rohstoffprodu-
zenten für Chininsalze entwickelt. Chinesen
gründen in Afrika Joint Ventures in diesem
Wachstumsmarkt und die internationale Ent-
wicklungszusammenarbeit, allen voran die deut-
sche, hat die Förderung der afrikanischen phar-
mazeutischen Produktion neu entdeckt. Doch
was sind die Auswirkungen auf Qualität und
Verfügbarkeit von Arzneimitteln? Ist die erstar-
kende afrikanische Produktion nur eine Folge
von Nationalstolz und fremder Hilfe? Wie sieht
der Beitrag Afrikas bei modernen Kombinati-
onspräparaten auf Artemisininbasis aus? Ermu-
tigende Erfolge beim Anbau und der Extraktion
von Artemisia annua, stehen Defizite bei der
Produktion des Fertigarzeimittels gegenüber. Am
Beispiel einiger lokaler Hersteller und der loka-
len Verteilerstelle action medeors in Dar es Sa-
laam werden die Chancen und Risiken dieser
Entwicklung aufgezeigt.
Bronchoskopie im Ambulanzflug
Th. Buchsein, Aying
Über 100 Jahre nach der weltweit ersten Bron-
choskopie durch den HNO-Arzt Gustav Kilian
an der Universitätsklinik Freiburg und 40 Jahre
nach Entwicklung der flexiblen Bronchoskopie
durch den Japaner Shigeto Ikeda ist die fiber-
optische Bronchoskopie heute ein unverzicht-
bares Standardverfahren in Pulmonologie und
Intensivmedizin geworden. Seit einigen Jahren
findet die Methode zunehmend Eingang in die
präklinische Versorgung von Notfallpatienten
und in die Transportmedizin. Am Beispiel ei-
nes deutschen Ambulanzflug-Operators mit ei-
nem hohen Anteil (> 120 Pat. /Jahr) an Beat-
mungstransporten und einem ebenso hohen
Anteil an Langstreckenflügen werden Indikati-
onen, Chancen und Schwierigkeiten der fiber-
optischen Bronchoskopie bei Beatmungspati-
enten im Ambulanzflug dargestellt.
ESA Medical Support for Missions to ISS
V. Damann1, U. Straube2, C. Pruett3; 1Euro-
pean Astronaut Centre, ESA, Cologne, 2DLR –
Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin,
Cologne, 3Wyle GmbH, Cologne
The International Space Station is the first op-
portunity for truly multinational entities to
engage in long duration space missions toge-
ther. Previously this domain was dominated by
Russians and Americans. ESA Medical Opera-
tions has been developing the infrastructure,
skill sets, personnel and capabilities to provide
operational space medicine support to an ESA
astronaut for long duration missions to the ISS.
In doing so, ESA Medical Operations has sought
to develop a uniquely “European” approach to
supporting space medicine operations by dra-
wing heavily from what has already been pro-
ven in the Russian and American counterpart
organizations. At the same time, constraints and
opportunities specific to ESA were incorpora-
ted so that the ESA contribution would be sig-
nificant and not merely a duplication of exis-
ting elements. The recent successful ASTRO-
LAB long duration mission featuring an ESA
astronaut onboard ISS will be used to demons-
trate specific examples of how the ESA ap-
proach has been implemented. This mission was
the first time that ISS medical operations sup-
port moved from a bilateral to a multilateral
nature. This required considerable preparation,
training, documentation and communication.
Specific examples will be presented from the
programmatic, International Partner medical
operations, information technology, biomedi-
cal engineering, medical and fitness perspecti-
ves to illustrate what has been done.
ESA does not have its own access to space and
therefore depends on Russian and US carriers.
ESA's medical support concept was not based
on one or the other approach or to follow a
program according to political boundaries. Rat-
her, ESA Medical Operations realized that the
ISS program opens the door for creative soluti-
ons combining established and proven con-
cepts. We proposed new approaches, critically
analyzed current concepts, and questioned es-
tablished processes. By understanding our cul-
tural heritage it became evident that despite all
attempts to harmonize and standardize medi-
cal care, preserving the cultural diversity and
identity of Europeans as well as respecting the
skills and experiences provided by all internati-
onal partners is essential to operate the space
station in a truly global fashion. Our operatio-
nal concept for continued ISS space medicine
operations and to increase independence from
US and Russian programs is to decentralize
medical operations. This effectively utilizes
resources of all the international partners in an
efficient manner and avoids duplications by
relying on synergies. Because medical mission
support is not “just waiting for the patient to
see the doctor”, a robust ground infrastructure
and ground support team needed to be defined
and implemented. Furthermore, space medici-
ne is not only “the doctors”; it is a carefully
orchestrated team effort, enabling the physician
to make a clinical decision.
The ASTROLAB mission opened a new chap-
ter for flight surgeon support scenarios. The
pre-flight preparation and certification was dif-
ferent from the routine increment preparatory
flow, because the ESA astronaut was conside-
red a Russian cosmonaut, flying on an Ameri-
can vehicle to the ISS for a mission that over-
lapped two increments. New agreements
between the 3 parties involved had to be estab-
lished for handling the medical activities in this
unique configuration. Medical responsibilities
had to be negotiated and delegated to various
responsible entities and locations. ESA medical
support was primarily provided from the me-
dical console in Cologne, Germany. Therefore,
decisions had to be made if and when an ESA
flight surgeon would relocate to facilitate sup-
port for a specific event. For example, the ESA
flight surgeon supported launch and landing at
KSC, or the EMU based EVA from mission
control Houston. Management of a complex
post-flight plan, including medical investigati-
ons, science data collection and, most impor-
tantly, physical and mental rehabilitation of the
crew member was a big challenge. The retur-
ning ESA astronaut was the only long-duration
21
crew member returning with a short-duration
mission crew on the Space Shuttle. This im-
pacted post-mission planning and logistics, due
to the need for different personnel and hard-
ware to accommodate either short or long dura-
tion crew activities. ISS Medical Operations
will benefit from the experiences of the ESA
flight surgeon on its way to multilateral opera-
tions.
Unfallanalysen in der Allgemeinen Luft-
fahrt
M. Dambier, DGLRM e.V., Waghäusel
Fragestellung: Analysen von Flugunfällen wer-
den durchgeführt, um neue Erkenntnisse über
deren Entstehung und Vermeidung zu gewin-
nen. Mit dem HFACS-Modell ist es beispiels-
weise möglich, unterschiedliche Studien mit-
einander zu vergleichen. Ziel der vorliegenden
Studie war der Vergleich bisher publizierter Stu-
dien zu Flugunfällen in der Allgemeinen Luft-
fahrt, um Ansatzpunkte für auslösende Ursa-
chen zu identifizieren. Methodik: Mit einer
systematischen Literaturrecherche wurden pu-
blizierte Unfallanalysen der Jahre 1968 bis 2007
identifiziert und analysiert. Ergebnisse: Ins-
gesamt wurden zehn Publikationen zum Thema
„Flugunfallanalyse mit dem HFACS-Modell“
identifiziert. Vier Studien behandelten rein epi-
demiologische Untersuchungen von Einzelfäl-
len, weitere zwei Studien militärischen Flugbe-
trieb und Großflugzeuge. Diese wurden daher
nicht weiter ausgewertet. Vier publizierte Un-
falluntersuchungen analysierten Unfälle der Jah-
re 1978– 2005. Durchschnittlich wurden Un-
fälle innerhalb eines Zeitraumes von 11(±9,49)
Jahren ausgewertet. Dabei wurden Unfälle fol-
gender Flugzeugklassen untersucht: Segelflug-
zeuge (n= 2 Studien), Motorsegler (n= 2),
Motorflugzeuge < 2t (n=1), Motorflugzeuge
zwischen 2 und 5,7 t MTOW (n=1), Ultraleicht-
flugzeuge (n=1) und Ballone (n=1). In drei Stu-
dien wurden Unfälle in den USA untersucht
und in einer Studie wurden Unfälle in Deutsch-
land analysiert. Diese vier Studien berichten
insgesamt von 534 Flugunfällen in sechs ver-
schiedenen Flugzeugklassen in den Jahren
1985 – 2005 (mittlerer Analysezeitraum
7,8± 8,4 Jahre). Der Vergleich verschiedener
Human Factors Bereiche zeigt folgende Ergeb-
nisse: In keiner Studie wurde von ergonomi-
schen oder flugmedizinischen Faktoren berich-
tet. Lediglich eine Studie benennt zu 7 % Fehler
im Crew Ressource Management und zu 15 %
organisatorische Faktoren. Alle vier Studien
geben als einen menschlichen Faktor das „Kön-
nen“ als Unfallursache (Mittel 52,7±19,2 %)
an. Zwei Studien benennen Entscheidungsfeh-
ler zu 21% bzw. 37 %. Lediglich eine Studie
nennt als weitere Einflussfaktoren Wahrneh-
mungsfehler (34 %) und Übertretungen (8 %).
Insgesamt tragen Pilotenfehler übereinstimmend
zu mehr als 80 % aller Flugunfälle bei. Schluss-
folgerungen: Eine systematische Untersuchung
von Flugunfällen, z.B. nach dem HFACS-Mo-
dell, war nur in einer Studie gegeben. Ein Ver-
gleich verschiedener Studien ist aufgrund der
differierenden Untersuchungsmethoden schwie-
rig. Es ist daher unerlässlich zukünftig einheit-
liche Untersuchungsmethoden zu definieren.
Entscheidungsfindung auf Deutsch: FARBEN
statt FORDEC
M. Dambier1, J. Hinkelbein1,2; 1DGLRM e.V.,2Universitätsklinikum Mannheim
Fragestellung: Einheitliche Vorgehensweisen in der
fliegerischen Entscheidungsfindung sind zur Ver-
meidung von Fehlern, zur Reduzierung des Stress-
levels und zur strukturierten Erzeugung nachvoll-
ziehbarer Entscheidungen unabdingbar. Durchge-
setzt hat sich in der Allgemeinen Luftfahrt das so
genannte FORDEC-Modell. Dabei stehen die
Buchstaben für folgende Prozessstufen: F (Facts)
– Sammlung von Fakten, O (Options) – Auflis-
tung der zur Verfügung stehenden Lösungsmög-
lichkeiten, R (Risks & Benefits) – die mit den
Möglichkeiten verbundenen Risiken und Vortei-
le, D (Decision) – das Treffen der Entscheidung,
E (Execution) – die Ausführung der entschiede-
nen Handlung und C (Check) – die Überprüfung
des Ergebnisses. Ältere Piloten, die sich in der
Allgemeinen Luftfahrt engagieren, sind zum Teil
der englischen Sprache nicht mächtig. Diese
Sprachschwierigkeiten erschweren das Verständ-
nis des FORDEC-Modells, so dass es nur selten
zur Anwendung kommt. Gerade in Notsituatio-
nen kann dies aber ein entscheidender Faktor sein,
wenn das Wort “FORDEC” zwar erinnert wird,
die Bedeutung der englischen Worte aber nicht
klar ist. Methodik: Um auch ältere Piloten die
strukturierte Entscheidungsfindung zugänglich zu
machen, ist eine Übersetzung des FORDEC-Mo-
dells in die deutsche Sprache notwendig. Dazu
wurden die einzelnen englischen Worte in mehre-
re passende deutsche Worte übersetzt. Danach
wurde in einem zweiten Schritt eine sinnvolle
Folge von Worten gesucht, deren Anfangsbuch-
staben wiederum ein Wort ergeben, damit es ein-
facher erinnert werden kann. Ergebnisse: Als deut-
sche Übersetzung des FORDEC-Modells schla-
gen die Autoren das Akronym FARBEN vor: F –
Fakten, A – Auswahlmöglichkeiten, R – Risiken
und Vorteile, B – Beschluss, E – Erledigung, N –
Nachprüfung. Schlussfolgerungen: Das Wort
„FARBEN“ sollte in Zukunft in die Aus- und
Fortbildung deutscher Piloten Einzug erhalten,
damit möglichst viele Piloten von den Vorteilen
der strukturierten Entscheidungsfindung profi-
tieren und Fehler sowie Flugunfälle verhindert
bzw. vermindert werden können.
ESA – Einstiegsmöglichkeiten für Lebens-
wissenschaftler
A. Diekmann, ESA, The Netherlands
Lebenswissenschaften spielen eine Rolle in der
Raumfahrt z.B. im wissenschaftlichen Nut-
zungsprogramm der Internationalen Raumsta-
tion, oder bei Fragestellungen des Explorations-
programms (Gibt/gab es Leben auf dem Mars?).
Die ESA beschäftigt daher auch Lebenswissen-
schaftler. Der Beitrag geht auf das relevante
Arbeitsumfeld und die Einstiegsmöglichkeiten
von Lebenswissenschaftlern in die ESA ein.
Medizinische Aspekte der Land Rover G4
Challenge 2006
D. Doerr, Merchweiler/Saar
Die Land Rover G4 Challenge ist ein globales
4x4-Drive und Multisport-Event (Nachfolge der
Camel Trophy) und führte 2006 von Thailand
nach Laos durch den Dschungel sowie von Bra-
silien nach Bolivien in die Anden. Das medizi-
nische Team bestand aus 1 Internisten/Rheu-
matologen in der Funktion des Medical Direc-
tor, 1 orthopädischen Chirurgen, 1 Neurochir-
urgen, 1 Zahnarzt und dem Autor als Notfall-/
Sportmediziner sowie Reisemediziner/Genera-
listen. Vom medizinischen Team insgesamt
wurden während 5 Wochen insgesamt ca. 290
Behandlungen durchgeführt. Neben den übli-
chen Bagatellen wurde 1 Multitrauma-Patient
primär und während 3 Tage in Vientiane/Laos
sekundär in der Klinik versorgt sowie die Re-
patriierung organisiert. Nach dem Höhenauf-
stieg ins bolivianische Altiplano wurden insge-
samt 9 Höhenkranke versorgt, davon 1 beg.
HAPE mit dem Helicopter ausgeflogen. Die
vom Autor behandelten Erkrankungen/Verlet-
zungen wurden statistisch erfasst und ausge-
wertet, 3 Fallberichte über die Höhenkrankheit
werden exemplarisch dargestellt. Die Power-
Point-Präsentation enthält zahlreiches Bild- und
Filmmaterial.
Höhenabhängige Sauerstoffsättigung
J. Draeger, Hamburg, F. Neuwirth; U. H.
Naschold; E. Rumberger; H. Welsch, Flugmedi-
zinisches Institut der Luftwaffe, Königsbrück
Bei einer früheren Untersuchung der Sauerstoff-
sättigung von Passagieren in unterschiedlichen
Druckhöhen mit Hilfe der Pulsoxymetrie sind
signifikante Unterschiede zwischen Frauen und
Männern bezüglich der SpO2-Werte aufgefal-
len. Um die Ergebnisse zu verifizieren wurden
30 Probanden (15 Frauen, 15 Männer) unter-
schiedlichen Alters in der Höhen-Klima-Simu-
lationsanlage auf Ortshöhe 250 ft (71 m), 6000 ft
(1829 m) und 8000 ft (2438 m) untersucht. Auf
allen untersuchten Druckhöhen wurde zusätz-
lich Kapillarblut zur Blutgasanalyse abgenom-
men, um Vergleichswerte zu erhalten. Dem mög-
lichen Einfluss der Fingertemperatur auf die
pulsoxymetrischen Messwerte wurde insofern
Rechnung getragen, dass die Temperatur des
Messfingers in regelmäßigen Abständen per In-
frarotthermometer gemessen und dokumentiert
wurde. Der Sauerstoffpartialdruck (PO2) nimmt
mit zunehmendem Alter ab. Auf 8000 ft ist der
Abfall nicht so deutlich wie auf Ortshöhe, da
die Höhe auf die jüngeren Probanden einen grö-
ßeren Einfluss hat. Auf sämtlichen gemessenen
Höhen korrelieren die SpO2-Werte gut mit den
PO2-Werten. Die SpO
2-Werte der Frauen (in
8000 ft; 94,8 ± 2,0%) sind im Mittel höher,
verglichen mit denen der Männer (93,2 ± 2,8%).
Außerdem sind der Hämatokrit (Frauen 40,5
± 2,6%, Männer 44,1 ± 3,2%) und die Finger-
temperatur bei den Frauen niedriger (8000 ft;
Frauen 26,6 ± 3,3°C, Männer 31,2 ± 2,1°C).
Vergleicht man die Ergebnisse der Blutgasana-
lyse, ergibt sich kein signifikanter Unterschied
zwischen Frauen und Männern. Ältere Men-
schen zeigen mit zunehmender Höhe eine ge-
ringere Abnahme der PO2-Werte verglichen mit
jüngeren Menschen. Ein Absinken des PO2
scheint bei älteren Menschen einen größeren
Einfluss als zusätzlicher Stimulus auf die Re-
spiration zu haben. Dies sollte bedacht wer-
den, wenn man älteren Menschen Sauerstoff
22
verabreicht. Verwendet man die Pulsoxymetrie
als Kontrollmethode, muss die Fingertempera-
tur mit in Betracht gezogen werden.
Fahrer auf der Schulbank – Aus- und Wei-
terbildung von Berufskraftfahrern aus Sicht
des Arbeits- und Gesundheitsschutzes und
der Verkehrssicherheit
P. Drünkler, Berufsgenossenschaft für Fahr-
zeughaltungen, Hamburg
Das seit 1. Oktober 2006 geltende Berufskraft-
fahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG) und
die Berufskraftfahrer-Qualifikations-Verord-
nung (BKrFQV) regelt die zukünftige Aus- und
Weiterbildung von gewerblich tätigen Omnibus-
und Lkw-Fahrern. Damit wird erstmalig in
Deutschland die Aus- und Weiterbildung von
Berufskraftfahrern sowohl in ihrem Umfang als
auch inhaltlich festgeschrieben. Herauszuheben
ist, dass sich die Berufskraftfahrer zukünftig
regelmäßig alle 5 Jahre weiterbilden müssen. Die
in der Anlage 1 der Verordnung angeführte Liste
der Kenntnisbereiche enthält die Themen, die
in der Aus- und Weiterbildung zu vermitteln
sind. Darin sind auch Themen ausgewiesen, die
dem Arbeits- und Gesundheitsschutz und der
Verkehrssicherheit zuzuordnen sind. Die The-
men „Sensibilisierung in Bezug auf Risiken des
Straßenverkehrs und Arbeitsunfälle“, „Fähig-
keit, Gesundheitsschäden vorzubeugen“, „Sen-
sibilisierung für die Bedeutung einer guten kör-
perlichen Verfassung“ und „Fähigkeit zu richti-
ger Einschätzung der Lage bei Notfällen“ be-
treffen den Arbeits- und Gesundheitsschutz und
fallen damit teilweise auch in die Kompetenzen
der Arbeitsmediziner. Bei den die Verkehrssi-
cherheit betreffenden Themen handelt es sich
um Themen zur Verbesserung des rationellen
Fahrverhaltens auf der Grundlage der Sicher-
heitsregeln sowie um praktische Fahrübungen.
Sowohl in den Themen des Arbeits- und Ge-
sundheitsschutzes als auch in einigen Themen
der Verkehrssicherheit verfügen die Berufsge-
nossenschaften durch ihre Präventionsarbeit
über in Jahrzehnten erworbenes Wissen und
Erfahrungen. Den Berufsgenossenschaften als
gesetzliche Unfallversicherung bietet sich da-
mit die Chance, Referenten in zugelassenen
Ausbildungsstätten und den versicherten Un-
ternehmen Weiterbildung in den Themenberei-
chen anzubieten, die bisher nicht Gegenstand
der Aus- und Weiterbildung von Berufskraft-
fahrern waren. Insbesondere die Weiterbildung
in Fragen des Gesundheitsschutzes fällt in die
berufsgenossenschaftlichen Kompetenzen und
wird besonders berücksichtigt.
Aktuelle Tuberkulose-Diagnostik
A. Esselmann, Hemer
Die Tuberkulose ist eine der häufigsten Infek-
tionskrankheiten. Ein Drittel der Weltbevöl-
kerung ist mit Bakterien des Mycobacterium-
tuberculosis-Komplexes infiziert, wobei 95 %
der Infizierten in Entwicklungsländern leben.
Etwa 8 – 9 Millionen Menschen erkranken jähr-
lich an Tuberkulose und knapp 2 Millionen
Menschen sterben pro Jahr an den Folgen die-
ser Erkrankung. In Westeuropa, Nord- und La-
teinamerika sowie Asien ist die Tuberkulose
rückläufig, in Afrika und Osteuropa nimmt sie
weiter zu. Es werden die pulmonale von der
extrapulmonalen Tuberkulose unterschieden,
wobei die Lunge mit ca. 80 % das deutlich über-
wiegend betroffene Organ ist. Das klinische Bild
der Tuberkulose ist sehr unspezifisch. Wesent-
liche Bausteine der Tuberkulose-Diagnostik
sind die Radiologie, mikroskopische und kultu-
relle Untersuchungen der entsprechenden diag-
nostisch gewonnenen Materialien sowie mole-
kulare Untersuchungen (Polymerase-Chain-
Reaction, PCR). Der Tuberkulin-Test kommt
vor allem bei der Diagnose der latenten Tuber-
kulose und der Umgebungsdiagnostik zum Ein-
satz. Seit zwei Jahren stehen neuere Bluttests,
basierend auf dem Nachweis von Interferon-γ,
zur Verfügung und sind Teil verschiedener natio-
naler Leitlinien.
Schimmelpilzbelastung der Atemluft in
Verkehrsflugzeugen
C. Felten, T. Sye, K. Sinner, J. Hedtmann, Be-
rufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen,
Hamburg
Fragestellung: Im Rahmen eines Berufskrank-
heitenverfahrens war die Frage zu klären, ob
die Schimmelpilzbelastung der Atemluft in
modernen Verkehrsflugzeugen als auslösender
Faktor für die Entstehung einer exogen allergi-
schen Alveolitis im Sinne der BK-Nr. 4201 bzw.
einer obstruktiven Atemwegserkrankung im Sin-
ne der BK-Nr. 4301 der Anlage zur BKV bei
einer Flugbegleiterin veranwortlich gemacht
werden kann. Vorgehen: Um die tatsächlichen
Bedingungen in Verkehrsflugzeugen untersuchen
zu können, wurden im Rahmen einer Feldstu-
die Messungen im normalen Flugbetrieb (inf-
light) mit Passagieren auf insgesamt acht Flü-
gen (4 Hin- und Rückflüge) in Kontinentaleur-
opa (Dauer 3– 4 Stunden) auf Flugzeugen des
Typs Airbus durchgeführt. Die Auswertung der
beaufschlagten Probenträger erfolgte sowohl im
Hinblick auf die Keimzahl als auch im Hinblick
das vorliegende Artenspektrum, um Aussagen
darüber treffen zu können, ob Schimmelpilzspe-
zies bezüglich derer bei der Versicherten eine Sen-
sibilisierung vorliegt, an Bord von Verkehrsflug-
zeugen in gesundheitsrelevantem Umfang vor-
kommen. Messungen: Die Bestimmung der
Schimmelpilzkonzentration erfolgte durch Be-
aufschlagung von geeigneten Nährböden mit-
tels Impaktor MAS 100 der Firma Merck bei
Volumenströmen von 100 bzw. 250 l/min (Mess-
dauer eine Minute) sowohl in der Kabine als
auch in der Galley. Die kontinuierliche Aufzeich-
nung von Temperatur und relativer Luftfeuch-
tigkeit erfolgte mittels Hobo-Datenlogger. Er-
gebnisse: Es zeigte sich, dass die Schimmelpilz-
belastung der Atemluft in den Kabinen der un-
tersuchten Verkehrsflugzeuge während des Flu-
ges ein bis zwei Zehnerpotenzen unter der ubi-
quitären Hintergrundbelastung am Boden lag
und damit vergleichbar mit der Schimmelpilz-
belastung in Reinsträumen ist.
Das DLR als Arbeitgeber: Leistungen und
Einstiegswege
K. Fischer, DLR, Köln
Das DLR als Arbeitgeber: Kurzdarstellung des
Unternehmens, Attraktivitätspunkte für Be-
rufseinsteiger, Recherche von Stellenangeboten
innerhalb des DLR, Einstiegswege und Ent-
wicklungsperspektiven
Effekte milder hybobarer Hypoxie auf Pa-
tienten mit Metabolischem Syndrom
R. Fischer, A. Mühlfeldner, S. Schipfer, S. Neu-
bauer, R. M. Huber, Klinikum der Universität
München
Hypobare Hypoxie führt zu einer Steigerung
des Sympathikotonus, der Ventilation sowie des
Grundumsatzes. In der vorliegenden Studie
wurde untersucht, welche Auswirkung ein sie-
bentägiger Höhenaufenthalt auf 2650 m auf die
maximale Leistungsfähigkeit(VO2max), das
Blutdruckverhalten, körpermorphologische und
klinisch chemische Parameter hat. Methoden:
In die Studie wurden 20 Patienten mit metabo-
lischem Syndrom (40– 65 Jahre, männlich, ohne
kardiale oder pulmonale Begleiterkrankungen)
eingeschlossen. Vor (-d7 bis -d2), während (d0–
d7) und nach dem Höhenaufenthalt (d28– d35)
auf dem Schneefernerhaus (unterhalb der Zug-
spitze) wurden Blutdruck, körpermorphologi-
sche, laborchemische und spiroergometrische
Parameter gemessen. Ergebnisse: Während des
Höhenaufenthaltes zeigten sich eine Abnahme
des systolischen Blutdrucks (von 152,05 auf
140,85 mmHg, p<0,05), des Körpergewichtes
(von 105,05 auf 103,81 kg, p<0,01), der
VO2max (von 21,65ml/min/kgKG auf 17,33
ml/min/kgKG, p<0,01) und ein Anstieg der
Muskelmasse (von 35,75 auf 35,92 , p<0,01).
Noch vier Wochen nach dem Höhenaufenthalt
waren die Abnahme des Körpergewichts
(p<0,01), des BMI (p<0,01), des HbA1c
(p<0,01), und des Bauchumfangs (p<0,05) im
Vergleich zur Voruntersuchung vor dem Höhen-
aufenthalt nachweisbar. Die VO2max war im
Vergleich zur Voruntersuchung nicht verändert.
Diskussion: Ein siebentätiger Aufenthalt in ei-
ner Höhe von 2650 m bewirkte ohne Nah-
rungsrestriktion oder körperlicher Aktivitätsstei-
gerung auch vier Wochen nach der Höhenexposi-
tion eine signifikante Reduktion des BMI und
des HbA1c. Diese positiven Effekte könnten auf
eine Steigerung des Grundumsatzes und der Ven-
tilation durch die Höhenexposition hindeuten.
Mit der Bahn zum Dach der Welt
P. W. Frank, Gröbenzell
Nach Wikipedia ist das Dach der Welt eine meta-
phorische Bezeichnung für die höchstgelegenen
Regionen Innerasiens, die im tibetischen Hoch-
land auch die ausgedehnteste, im Durchschnitt
über 4500 m in die Atmosphäre aufragende Land-
masse der Welt darstellen. Seit August 2006 kann
man in diese Regionen über die höchste Bahn-
strecke der Erde mit einem Scheitelpunkt von
fast 5100 m nach Lhasa reisen. Dabei ist es der
Wunsch der Betreiber, jährlich eine Million
Menschen in das Gebiet Tibet zu befördern. Die
Ausstattung der Personenwagen soll Passagier-
flugzeugen vergleichbar mit einem System zum
Druckausgleich und zentraler Sauerstoffversor-
gung versehen sein, zusätzlicher Bedarf soll in-
dividuell mit Masken bereitgestellt werden kön-
nen. Die tatsächlich individuell gemessenen Werte
23
der Reise in der Bahn und dem Aufenthalt im
jeweiligen Hochland werden mit den Messwer-
ten des Flugzeugtransfers verglichen und für die
reisemedizinische Beratung unserer Patienten dis-
kutiert.
Exacerbated bone resorption during 14 days
of bed rest due to high sodium chloride
intake
P. Frings, N. Baecker, M. Heer, DLR – Institut
für Luft- und Raumfahrtmedizin, Hamburg
Lowering mechanical load like in microgravity
is the dominant stimulus leading to bone loss.
To test if low-grade metabolic acidosis induced
by high sodium chloride (NaCl) intake exacer-
bates bone resorption during immobilisation we
conducted a 14-day head-down tilt bed rest
(HDTBR) study with 8 male test subjects (mean
age: 26.3 ± 3.5 years; body weight (BW) 78.0 ±
4.3 kg). During the bed rest period they recei-
ved in a cross-over design a high (7.7 mEq /kg
BW per day) and a low (0.7 mEq /kg BW per
day) NaCl diet. Fasting morning blood was ana-
lyzed for bone formation markers (bone speci-
fic alkaline phosphatase (bAP), N-terminal pro-
peptide of type I prokollagen (PINP)) and 24-
h urine for bone resorption marker C- (CTX)
and N- (NTX) terminal telopeptide of type I
collagen. Samples from fingertip were used to
analyze acid-base parameters. 24-h urinary cal-
cium excretion increased significantly by 74 %
in the high NaCl-HDTBR intake phase
(p < 0.001). High NaCl intake caused an exa-
cerbated excretion of CTX (p < 0.001) and NTX
(p < 0.001) in HDTBR. Increased calcium CTX-
and NTX- excretion were accompanied by re-
duced blood bicarbonate (p = 0.02) and base
excess (p = 0.009) levels. Bone formation mar-
ker levels were the same in both NaCl intake
phases (bAP: p = 0.74, PINP: p = 0.50). We
conclude that low-grade metabolic acidosis in-
duced by high NaCl intake during immobiliza-
tion may exacerbate the disuse induced bone
loss due to a further increase in bone resorpti-
on. The understanding of the underlying me-
chanisms might support the development of
possible countermeasures for space missions.
Ophthalmologische Anforderungen an
Drohnensteuerer
J. Frischmuth, Flugmedizinisches Institut der
Luftwaffe, Fürstenfeldbruck
In der Bundeswehr werden Unmanned Aerial
Vehicles (UAV) wie z.B. Global Hawk oder
Predator eingeführt werden. Diese werden durch
Piloten gesteuert werden. Zur Zeit sind schon
Kleinfluggeräte, wie z.B. LUNA oder KZO ein-
geführt. Bei diesen rekrutiert sich das Steue-
rungspersonal zum größten Teil aus Personal
der Artillerie. Diese „Steuerer unbemannter zu-
lassungspflichtiger Luftfahrzeuge der Bundes-
wehr“ haben keine Vorverwendung als Pilot,
sondern waren vorher in verschiedenen nicht
fliegerischen Verwendungen insbesondere in der
Artillerie tätig. Dieser Personenkreis ist in
Umfang und Art der Beurteilung in der Bundes-
wehr dem Personal im Flugsicherungskontroll-
dienst zugeordnet. So wird gefordert: Visus bds.
1,0, Korrekturen bis max. +/- 5,0 dpt, max.
3 dpt Astigmatismus, Anomalquotient 0,65
-1,3, vorhandene Stereopsis, kein Strabismus
und keine anderen funktionell einschränkenden
Erkrankungen. Bei diesem schon in der Artillerie
tätigen Personal finden sich bis zu 10% Farb-
sinngestörte. Können im Rahmen einer Einzel-
fallentscheidung Sondergenehmigungen gegeben
werden? Sind alle Drohnenarbeitsplätze gleich
zu bewerten? Dargestellt werden die Bedienober-
flächen der Systeme mit den Anforderungen an
das Farbensehen. Die Steuerarbeitsplätze bei
LUNA, Aladin und KZO werden verglichen.
Obwohl die LUNA (35 kg) und Aladin (<10 kg)
gegenüber der KZO (>100 kg) wesentlich klei-
ner sind, so sind die Anforderungen an das Far-
bensehen höher. Die Steuerarbeitsplätze bei der
neueren KZO sind ergonomisch weiter entwi-
ckelt. So ist es vertretbar, in Einzelfällen deuter-
anomale und schwach protanomale Bediener für
die KZO, jedoch keine farbschwachen Bediener
für LUNA und Aladin zuzulassen.
The Engineering Touch to ESA Medical
Support
S. Gill 3, F. De Jong1, M. Scheer 3, D. Afchine2;1European Astronaut Centre, ESA, Cologne,2 DLR – Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin,
Cologne, 3Wyle GmbH, Cologne
After years of preparation for the first long-
duration mission on the ISS with an ESA astro-
naut, the 160+ day marathon began of ensuring
that the crew remained healthy. Within the in-
ternational team of engineers and medical doc-
tors (known as the Integrated Medical Group,
IMG) responsible for coordinating space me-
dicine operations on-board the ISS, ESA is rep-
resented by the Console Biomedical Engineer
and the Console Surgeon. It is the job of these
two positions to maintain a vigil of situational
awareness, and ensure that the entire ESA Me-
dical Operations team has all of the informati-
on required to maintain and ensure crew health.
ESA Medical Operations interacted with their
international partners during the ASTROLAB
mission by providing real-time support from
our medical control room. Examples will be gi-
ven of how the real time coordination changed
within the IMG during the transition from a
bilateral program to the multilateral program of
the ASTROLAB mission. Examples of such
changes are how ESA planning inputs were
implemented into the pre-existing ISS planning
forum and how new processes were used on
console by the NASA, ESA, and RSA teams
during day-to-day operations. Lessons learned
from ESA's first long-duration mission aboard
the ISS include valuable insight into how to
prepare operational interface procedures as well
as highlighting areas needing improvement to
better support the next ESA long-duration space
flight. Operating with the two dominate space
agencies of the ISS requires more than using the
pre-existing infrastructure and IT knowledge.
It is a challenge to bring the different data from
the two independent space agencies into a com-
mon denominator and a form that works within
the ESA system. It is equally challenging to
provide our ESA-specific inputs into the mas-
sive pre-existing two-sided system. Differences
not only exist in the way data are transformed
and transmitted, but also in all areas of the IT
infrastructure and data processing. Each agency
has different policies on private medical data
management of the ISS crew. ESA has adapted
and set up its own policies for data processing
and built interfaces to interact with the internati-
onal partners. One main topic of data and infor-
mation management is to receive and evaluate
real time information regarding the health and
fitness status of an astronaut, including data about
the environmental condition. Furthermore, kee-
ping in touch with our international partners via
voice and video connections enables efficient
medical operations. Finally, reviewing and revi-
sing documents pertaining to the equipment,
experiments and activities on board the ISS utili-
zing dedicated and secure internet based techno-
logies affords effective interactions. Future acti-
vities will enable flight surgeons to stay “online”
during a mission even if they are supporting from
anywhere in the world. Two ESA astronauts will
accompany the COLUMBUS module when it
is launched into orbit later this year to do the
activation and check-out. One ESA astronaut will
stay onboard the ISS for a long duration mission
where his main task will be to commission the
COLUMBUS systems and payloads. Based on
prior experience, which created our internal know-
ledge base, ESA Medical Operations will further
implement its own additional set of medical acti-
vities, created from existing US and Russian ac-
tivities as well as from new or modified activi-
ties. The Integrated Medical Group (IMG) con-
siders ESA Medical Operations the expert on
medical impacts of ESA systems and payloads.
These systems and payloads will be controlled
by the COLUMBUS Flight Control team (COL
FCT) located in Munich. ESA Medical Opera-
tions will interact closely with the COL FCT to
coordinate any COLUMBUS systems or pay-
load aspects that may impact the ISS crew and
vice versa. With the arrival of the COLUMBUS,
the IMG will for the first time consist of three
equally contributing international partner (IP)
medical teams which will require significant mo-
difications to the integrated procedures and pro-
cesses that matured between NASA and FSA
during the past 14 increments. The current ISS
Medical Operations concept of operations is a
product of the experiences made with MIR as
well as the first 6 years of ISS operations. It is
also influenced by the fact that the FSA and
NASA teams had to make several compromises
when they integrated their experiences into a
common concept of operations. However, as
more IPs are literally “brought on board” there
are new opportunities to incorporate different
medical experiences and expertise, share medical
control responsibilities around the globe and best
prepare for future exploratory missions (e.g.,
AURORA program - Crew Space Transportat-
ion System).
Flugzeugwartung in der Allgemeinen Luft-
fahrt – Lässt sich das HFACS-Modell über-
tragen?
E. Glaser, VIASYS Healthcare GmbH, Höchberg
Hintergrund: Das HFACS-Modell ist seit gerau-
mer Zeit eine etablierte Methode zur Detailanaly-
se von Flugunfällen. Es dient insbesondere dazu,
24
den Einfluss des “Faktor Mensch” in einer Feh-
lerkette zu analysieren. Mittlerweile sind auch
erste Ansätze publiziert, die Konzepte von
HFACS für die technische Wartung in der kom-
merziellen Luftfahrt anzuwenden. Bislang wurde
das HFACS-Modell aber noch nicht dazu genutzt,
die Wartung von Luftfahrzeugen in weniger regu-
lierten Bereichen der Allgemeinen Luftfahrt oder
gar der Luftsportgeräte zu analysieren. Das Ziel
der Untersuchung wird eine erstmalige Datener-
hebung und Auswertung für den Bereich der we-
nig regulierten Luftfahrt sein. Material und Me-
thoden: Umbau- und Wartungsmängel werden bei
Luftsportgeräten untersucht und die Ergebnisse
mit der Datenlage aus der Allgemeinen Luftfahrt
verglichen. Unter Zuhilfenahme eines standardi-
sierten Umfragebogens sollen wichtige Rahmen-
daten erfasst werden. Dabei wird erstmalig auf die
Prüfer (Klasse V) zur Datenerhebung und Erst-
klassifikation der Daten zurückgegriffen. So ist
eine neutrale und flächendeckende Erfassung mög-
lich. Die Daten werden prospektiv erhoben (Er-
kenntnisse aus Jahresnachprüfungen). Ergebnis-
se: Im Vergleich zu „klassischen“ HFACS basier-
ten Untersuchungen von Unfällen treten die be-
kannten, aber auch neue Probleme auf: Einerseits
treten die Auffälligkeiten in allen Klassen des
HFACS-Modells auf. Zum Anderen ist die Sorge
der Nutzer vor „unerwünschten“ Ergebnissen
nicht zu übersehen. Schlussfolgerungen: Die breit-
gefächerte Erhebung von Daten vor einem Vorfall
ermöglicht nach deren Analyse schon im Vorfeld
einer Unfallkette korrigierend einzugreifen. Der-
artige Studien sollten im Regelwerk flächendeck-
end verankert werden. Es scheint elementar, die
Sorge der Nutzer vor derartigen Studien zu adres-
sieren. Ebenso sollte für die Kooperation den
Nutzern Freiheit vor Regelmaßnamen wie Bus-
geldern u.ä. ermöglicht werden.
Cigarette Smoking in German Military
Aviators - Trends over 30 Years
H. Glaser, Fürstenfeldbruck
Background: Cigarette smoking apart from the
known consequences in general has effects of
aeromedical concern. Oxygen transport capaci-
ty is blocked partially, night and colour vision
are impaired, and mental performance may be
reduced during states of acute nicotine withdra-
wal. Epidemiology of smoking therefore has to
remain of interest. Methods: Retrospective ana-
lysis of the stated consumption of cigarettes per
day (cpd) of pilots and weapon systems offi-
cers of German Air Force, Army, and Navy over
30 years (1976-2005), using the data base of
German Air Force Institute of Aviation Medici-
ne. 69,208 statements of pilots were available
for analysis. Results: Military aviators are health
conscious. Only 21.3 % are still smokers, com-
pared to over 40 % in the relevant age groups of
the general population. The fraction of non-smo-
kers increased from a low of 60.1 % in 1976 to a
high of 78.1 % in 2004 with a constant trend.
While the percentage of moderate smokers (1 to
10 cpd) remained around 12 %, a marked decre-
ase occurred in the fraction of smokers of 11 or
more cpd from a high of 26.2 % in 1978 to a low
of 9.1 % in 2005. The general trends are most
marked in the subpopulation of fighter aircraft
crews. Conclusions: Although there is a constant
trend to smoke less or to quit smoking entirely,
there remains a relevant fraction of smokers
among military aviators in Germany. Smoking
and its consequences on health and performance
remain of aeromedical relevance.
Blutzuckerhomöostase bei Typ-1-Diabeti-
kern im Tal und in der Höhe unter körper-
licher Belastung
S. Graf1, A. Wiesmeth1, T. Siegmund1, P.-M.
Schumm-Draeger1, R. Fischer2, B. Gutt1;1Klinikum München-Bogenhausen, 2Medizini-
sche Klinik Innenstadt, Ludwig-Maximillians-
Universität, München
Der Typ-1-Diabetes ist eine Erkrankung, von der
junge Erwachsene betroffen sind, von denen eine
nicht unerhebliche Anzahl alpinen Sport betrei-
ben, wie Wandern, Skifahren oder Klettern. Inso-
fern ist es erstaunlich, dass es nur wenige publi-
zierte Studien gibt, die den Einfluss von Höhe auf
die Blutzuckerhomöostase beleuchten. In unserer
Studie wurden 8 Patienten mit Typ-1-Diabetes
eingeschlossen. Das mediane Alter war 36 Jahre
[Range: 18-42 Jahre], alle Probanden waren lang-
jährig auf eine intensivierte Insulintherapie einge-
stellt. Der Glucoseverlauf wurde mittels kontinu-
ierlichem Glucosesensoring (CGMS, Fa. Med-
tronic-Minimed) bestimmt. Dabei wurden die
Patienten einmal in München (500m NN) und in
einer Höhe von 2650m NN (Schneefernerhaus,
Zugspitze) mit einem Fahrradergometer mit 75
Watt über jeweils 2 Stunden belastet. Um Blutzu-
ckerentgleisungen zu vermeiden bzw. einen ho-
mogenen Blutzuckerverlauf zu erreichen, konn-
ten sowohl Kohlenhydrate als auch Insulin zuge-
führt werden. Alle Daten werden als Median mit
Range angegeben. Vor Beginn der Belastung un-
terschied sich der Blutzucker (BZ) in unserem
Kollektiv im Tal (T) und in der Höhe (H) nicht
signifikant (T 0min: 7,8 mmol/l [6,2-15,9]; H 0min:
8,8 mmol/l [4,0-12,4]; p=n.s.). Nach
2 h ergometrischer Belastung zeigten sich trotz
der Zufuhr von Kohlenhydraten sowohl in T (6,4
mmol/l [3,7-7,8]; p=0,037) als auch in H (6,5 mmol/
l [2,6-12,4]; p=0,043) ein signifikant niedriger Blut-
zuckerwert. Die zugeführte Kohlenhydratmenge
unterschied sich in T und H nicht signifikant (T:
3,5 BE [0-8,0]; B: 3,0 BE [0-7,0]; p=n.s.). Auffäl-
lig war jedoch, dass im Tal 6/8 Probanden zu Be-
ginn der Belastung einen tendenziellen Blutzu-
ckeranstieg aufzeigten. Nach 80 min Belastung
wurde wieder ein medianer Blutzuckerwert, wie
bei T 0min erreichten. Erst zum Zeitpunkt T
120min zeigte sich erstmals ein signifikant niedri-
gerer Blutzuckerwert von 6,4 mmol [3,9-7,8;
p=0,036]. Im Gegensatz hierzu zeigten 6/8 Pro-
banden in der Höhe einen sofortigen Abfall der
Blutzuckerwerte nach Beginn der Belastung. Nach
25 min Belastung zeigten sich signifikant ernied-
rigte Blutzuckerwerte (B 25min: 7,0mmol/l [2,4-
11,2]; p=0,027) im Vergleich zu B 0min, welche
bis zum Ende der Belastung trotz Kohlenhydrat-
zufuhr erniedrigt blieben. Zusammengefasst konn-
ten wir aufzeigen, dass bei körperlicher Belastung
in alpiner Höhe ein Blutzuckerabfall deutlich frü-
her zu erwarten ist als in niedrigerer Höhe (Mün-
chen). Typ-1-Diabetikern sollte daher eine früh-
zeitigere Messung der Blutzuckerspiegel bei kör-
perlicher Belastung, wie Sport, in großer Höhe
empfohlen werden.
Physiological Adapations during Long-term
Isolation and Confinement in Antarctica
(Georg Neumayer Station)
H. C. Gunga1, E. Koralewski1, J. Tiedemann1,
E. Kohlberg 2; 1Charite, Center of Space
Medicine, Berlin, 2Alfred-Wegener-Institute for
Polar Research, Bremerhaven
Introduction: Long-term space flight is neces-
sarily associated with weightlessness, hypoki-
nesia, isolation and confinement taking place in
a hostile, life threatening environment. Confi-
ning man to a limited space as in a space craft
leads to a removal of physical stimuli (gravity,
temperature variations) but also to a loading of
social stimuli when living with a lack of com-
fort without privacy just to mention some of
the parameters imposing stress on the subjects.
The somatic and psychological consequences
of isolation and confinement are closely linked
to each other forming a network of interrelati-
onships which is not easy to uncover and to
analyze. From a physiological point of view the
most prominent findings of isolation and confi-
nement are cardiovascular de-conditioning, bone
and muscle wasting, changes of food and fluid
intake (loss of appetite) together with changes
of the immune system. Since similar observati-
ons were made similar changes were observed
previously in Antarctica. Here, we report on the
erythropoietic and metabolic changes in humans
during a one year lasting overwintering. Methods:
The study was conduced at the German Georg-
Neumayer-Station located at the Ekström Shelf
Ice, Atka Bay, northeast Weddell Sea (geogra-
phical position 70°39'S, 08°15'W). 9 male sub-
jects (33.3±12.7 years, 1.79 ± 5.4 m, 85.1 ± 8.5
kg) participated in the study. The study star-
ted in January 2005 and lasted until January
2006. Bodyweight and several hormones (lep-
tin, adiponektin, thyroid hormones as thyroid
stimulating hormones (TSH), erythropoietin
and transferring-receptors TFR) were studied.
Results: Body mass decreased by nearly 6 %
(p<0.05). Leptin levels showed a constant de-
cline from the start to mid-term (p<0.05), thy-
roid hormones increased during in the second
half (p<0.05). Erythropoietin decreased to-
wards mid-term and increased towards the end
(p<0.05) and serum transferring receptors sho-
wed a similar time pattern. Conclusions: It tur-
ned out that for a complete analysis of the re-
sults a close cooperation of physiologists, medi-
cal doctors and psychologists is mandatory in
order to come to safe conclusions, especially
during the phase of complete darkness. The same
holds in future for the planning of successful
long-term space missions. Adequate counterme-
asures need to be developed providing the sub-
jects with sensorial inputs, physical exercise,
psychological and social support in order to pre-
vent adverse effects of this extreme environment
such as depression and a higher susceptibility to
infectious diseases.
Artificial Gravity at Perceptual Threshold
H. Hecht, Universität Mainz
Artificial gravity (AG) appears to be indispen-
sable as a countermeasure because it removes
the cause of microgravity deconditioning. Un-
25
fortunately, it also creates new problems that
need to be overcome, such is motion-sickness,
spatial disorientation, and the need of perceptu-
al-motor recalibration. Depending on whether
AG is administered intermittently (daily spins
on a centrifuge) or continuously (rotating space
craft), the sensorimotor system needs to switch
between different adaptive states. Intermittent
AG requires simultaneous dual adaptation whe-
reas continuous AG only requires sequential
adaptation and re-adaptation. Thus, while inter-
mittent AG is much easier to implement, it is
also more demanding on the sensory system.
We report experimental data suggesting that trai-
ning with provocative vestibular stimulation is
effective when the stimulus remains around per-
ceptual threshold, thus avoiding side-effects of
motion-sickness and illusory self-motion per-
ception. We also show that vestibular training
near threshold can both increase sensitivity to
the relevant stimulus and decrease vulnerability
to the side-effects of cross-coupled stimulation.
Arbeitsmittel Lkw: Schnittstelle Arbeits-
und Verkehrssicherheit
J. Hedtmann, Berufsgenossenschaft für Fahr-
zeughaltungen, Hamburg
Viele Versicherte der Verkehrs-BGen verbringen
einen Großteil ihrer Arbeitszeit im öffent-lichen
Verkehr. Dennoch ereignet sich das Gros der Ar-
beitsunfälle im normalen Arbeitsalltag, beim
Umgang mit dem Fahrzeug, bei Wegen auf dem
Betriebsgelände oder bei verschiedenen anderen
Tätigkeiten. Aber bei den schweren und den töd-
lichen Unfällen ist der Anteil der Verkehrsunfälle
überproportional hoch. Zwei Drittel der tödli-
chen Arbeitsunfälle, die der BGF gemeldet wer-
den, werden im Straßenverkehr verursacht. Den-
noch betreffen viele schwere Unfälle die Schnitt-
stelle Arbeits-/Verkehrssicherheit, z.B. Unfälle
beim Kuppeln von Fahrzeugen, beim Rangieren,
beim Abstellen, aber auch als Folge mangelnder
Arbeitsorganisation, Ermüdung oder gesundheit-
licher Probleme. Nach wie vor finden sich in den
Unfallberichten klassische Ursachen, wie das Auf-
laufenlassen von Anhängern, das Wegrollen von
abgestellten Fahrzeugen oder das ungebremste
Auffahren auf ein Stauende. Wie in allen anderen
Feldern der Prävention gilt auch hier das Prinzip:
technische vor oganisatorischen vor persönlichen
Maßnahmen. Neben der Durchführung nachhal-
tig wirksamer Schulungsmaßnahmen müssen Fra-
gen der Arbeitsorganisation gelöst werden. Oft
sind es nur einfache technische Maßnahmen die
Unfälle effektiv verhindern können, dennoch ist
ihre Einführung gelegentlich ein steiniger Weg.
Wichtig ist es ebenso, sinnvolle Kombinationen
moderner Fahrerassistenzsysteme auf dem Markt
möglichst schnell zu etablieren.
Fahr-, Steuer- und Überwachungstätig-
keiten – Neues zum G 25
J. Hedtmann, Berufsgenossenschaft für Fahr-
zeughaltungen, Hamburg
Hatte bei der letzten Änderung des G 25 (Fahr,
Steuer- und Überwachungstätigkeiten) die Spezi-
fizierung der Gesichtsfelduntersuchung die Ge-
müter bewegt, so drehte sich die Diskussion seit
dem vor allem um die Einordnung der arbeitsme-
dizinischen Vorsorge in berufsgenossenschaftliches
oder staatliches Recht, in die Kategorisierung in
Pflicht- und Angebotsuntersuchung sowie um
Fragen der Ermächtigung bzw. der Sicherstellung
besonderer Fachkenntnisse. Dennoch hat sich der
G 25 bezüglich Inhalt und Ablauf weiterentwi-
ckelt. Besonders zu nennen sind der Bereich der
schlafbezogenen Atemstörungen, Klarstellungen
bei den Anforderungen zum Sehvermögen und als
augenfälligste Änderung die Einführung altersbe-
zogener Untersuchungsabstände.
Artifical Gravity: Effects on bone turnover
M. Heer 1, S. R. Zwart 2, N. Baecker 1, S. M.
Smith 2; 1DLR – Institut für Luft- und Raum-
fahrtmedizin, Köln, 2NASA JSC
The impact of microgravity on the human body
is a significant concern for space travelers. Since
mechanical loading is a main reason for bone loss,
artificial gravity might be an effective counter-
measure to the effects of microgravity. In a 21-
day 6° head-down tilt bed rest (HDBR)
pilot study carried out by NASA, USA, the uti-
lity of artificial gravity (AG) as a countermeasu-
re to immobilization-induced bone loss was tes-
ted. Blood and urine were collected before, du-
ring, and after bed rest for bone marker determi-
nations. Bone mineral density was determined
by DXA and pQCT before and after bed rest.
Urinary excretion of bone resorption markers
(n-telopeptide and helical peptide) was increa-
sed from pre-bed rest, but there was no diffe-
rence between the control (CN) and the AG group.
The same was true for serum c-telopeptide
measurements. Bone formation markers were
affected by bed rest and artificial gravity. While
bone-specific alkaline phosphatase tended to be
lower in the AG group during bed rest (p = 0.08),
PINP, another bone formation marker, was sig-
nificantly lower in AG subjects than CN before
and during bed rest. PINP was lower during bed
rest in both groups. For comparison, artificial
gravity combined with ergometric exercise was
tested in a 14-day HDBR study carried out in
Japan. In that study, an exercise regime combi-
ned with AG was able to significantly mitigate
the bed rest-induced increase in the bone resorp-
tion marker deoxypyridinoline. While further
study is required to more clearly differentiate
bone and muscle effects, these initial data de-
monstrate the potential effectiveness of short-
radius, intermittent AG as a countermeasure to
the bone deconditioning that occurs during bed
rest and spaceflight. Future studies will need to
optimize not only the AG prescription (intensi-
ty and duration), but will likely need to include
the use of exercise or other combined treatments.
Forschung in der Allgemeinen Luftfahrt:
gestern – heute – morgen
J. Hinkelbein 1,2, M. Dambier 2; 1Universitäts-
klinikum Mannheim, 2DGLRM e.V.
Fragestellung: Flugmedizinische Forschung ist
seit jeher eng mit der Fliegerei verknüpft. Erste
flugmedizinische Untersuchungen wurden
beispielsweise bei Ballonaufstiegen hinsichtlich
des Sauerstoffmangels und der atmosphärischen
Umgebungsbedingungen durchgeführt. Auch in
den Weltkriegen erhielt die flugmedizinische For-
schung große Impulse. Dabei standen im we-
sentlichen flugphysiologische Untersuchungen
im Vordergrund. In der neueren Zeit traten die
technischen Ursachen von Flugunfällen langsam
in den Hintergrund und damit insbesondere die
flugpsychologische Forschung in den Vorder-
grund (z.B. Faktor Mensch, Fehler- und Fehler-
management). Heute wird breitgefächerte flug-
medizinische Forschung hauptsächlich durch die
Luftwaffe (Militärfliegerei), die Deutsche Luft-
hansa (Linienflugbetrieb, Großfliegerei), das Zen-
trum für Weltraummedizin Berlin und das Deut-
sches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Raum-
fahrtmedizin) durchgeführt. In der Allgemeinen
Luftfahrt werden – im Gegensatz dazu – aktuell
nur einige wenige Forschungsprojekte durchge-
führt (z.B. von der DGLRM). Schwerpunkte
sind dabei die Bedeutung des Faktors Mensch
im Cockpit, sowie die Analyse von Flugunfäl-
len, die seit 2004 durchgeführt und publiziert
wurden. Zukünftig könnten durch eine detail-
lierte Erfassung von Rahmendaten in der Allge-
meinen Luftfahrt (z.B. Anzahl der Flugstunden,
Anzahl der Starts etc.) neue Impulse für For-
schungsprojekte entstehen. Die Analyse bereits
vorhandener Daten ist dabei die Grundlage, um
die Flugsicherheit zu verbessern und Flugunfälle
zu vermeiden. Einige dieser zukünftigen Projek-
te könnten durch die AG „Flugsportmedizin“
durchgeführt werden, um so aktiv einen Beitrag
zur flugmedizinischen Forschung zu leisten. Im
Rahmen dieses Vortrags sollen neue Ideen für
Forschungsprojekte generiert und Möglichkei-
ten zur Forschung evaluiert werden, z.B. eine
weitere Anpassung des HFACS-Modells an die
vorherrschenden Vereinsstrukturen in Deutsch-
land und weitere Unfallanalysen mit der Betrach-
tung größerer Zeiträume sowie internationaler
Vergleichsdaten.
Risikoanalyse für bodengebundene Not-
arzteinsätze im Vergleich zu Luftrettungs-
einsätzen
J. Hinkelbein1,2; J. Basters1, T. Viergutz1, M.
Dambier2, H. Genzwürker1, J. Meinhardt1;1Universitätsklinikum Mannheim, 2DGLRM e.V.
Fragestellung: Jährlich werden in Deutschland
etwa 80.000 Luftrettungseinsätze mit Rettungs-
hubschraubern (RTH, inkl. ITH) und ca. 2 Mio.
Notarzteinsätze mit bodengebundenen arztbe-
setzten Rettungsmitteln (BARM) durchgeführt.
Nationale und internationale Vergleichsdaten
zeigten, dass sich in der Luftrettung etwa 10,8
Unfälle/100.000 Flugstunden (0,54 Unfälle/
10.000 Einsätze) ereignen. Zur Unfallhäufig-
keit von BARM existieren keine aktuellen Pu-
blikationen. Ziel der vorliegenden Untersuchung
war ein Risikovergleich von RTH vs. BARM
in einem 10-Jahres Zeitraum. Methodik: Für
den Zeitraum von 1996–2005 wurde eine retro-
spektive Analyse von publizierten Flugunfall-
berichten der Bundesstelle für Flugunfallunter-
suchung (BFU) durchgeführt. Für BARM wur-
den Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen
(BASt) verwendet. Zusätzlich wurden Leis-
tungsdaten (Einsatzstunden und Einsätze) er-
fasst und zur Risikoanalyse mit publizierten in-
ternationalen Daten verglichen. Zur statistischen
Analyse wurde der Fishers´ exact Test genutzt,
P<0,05 galt als signifikant. Ergebnisse: Pro Jahr
26
wurden im Untersuchungszeitraum im Mittel
etwa 1.245 BARM und 75 RTH vorgehalten,
welche 1,74 Mio. vs. 36.775 Einsatzstunden
absolviert haben. Dabei traten im Mittel 90 vs.
4 Unfälle pro Jahr auf (Risiko 1:13,8 vs. 1:18,8
bezogen auf Fahrzeuge und Jahr). Pro 10.000
Einsätze waren die Ergebnisse vergleichbar
(0,43 vs. 0,5; n.s.), bezogen auf 100.000 Ein-
satzstunden fand sich ein Unterschied (5,17 vs.
10,87; P<0,05). Internationale Vergleichsdaten
waren teilweise diskrepant. Schlussfolgerun-
gen: Das Risiko für Unfälle ist bezogen auf
Einsätze bei RTH und BARM ähnlich, jedoch
bei RTH bezogen auf Einsatzstunden signifi-
kant höher. Für Deutschland existieren bisher
keine publizierten Studien zur Risikoanalyse
im bodengebundenen Rettungsdienst, auch
Leistungsdaten sind nur unzureichend publi-
ziert. Bezugsgrößen sind oftmals uneinheit-
lich und diskrepant, so dass direkte Vergleiche
schwierig oder gar unmöglich sind.
„Medical Incapacitation“ als Ursache von
Flugunfällen. Welche Evidenz existiert
überhaupt?
J. Hinkelbein, Universitätsklinikum Mannheim
Fragestellung: „Medical incapacitation“ (MI)
bei Cockpitbesatzungen ist ein vergleichsweise
seltenes, aber dennoch äußerst alarmierendes
Phänomen. Die weltweite Inzidenz wird im
Allgemeinen mit 1–4 Fällen pro Jahr angege-
ben. Bisher sind – außer mehreren Fallberich-
ten – nur einige wenige, systematische, wissen-
schaftliche Untersuchungen zu dieser Thema-
tik publiziert. Ziel der vorliegenden Untersu-
chung war der systematische Vergleich und die
Analyse publizierter Daten, um detaillierte evi-
denzbasierte Aussagen über die Inzidenz, me-
dizinische Ursachen und Folgen der MI für ver-
schiedene Bereiche der Luftfahrt abzuleiten.
Material und Methoden: Mit den Suchbegrif-
fen „medical“, „sudden“, „incapacitation“, „im-
pairment“ und „aviation“ wurde eine Medline-
Recherche durchgeführt, um bisherige Publika-
tionen (Originalarbeiten und Übersichtsarbei-
ten) zu identifizieren. Zum Vergleich der Daten
wurden die Daten den Kategorien „Militärflie-
gerei“, „Linienflugbetieb“ und „Allgemeine Luft-
fahrt“ zugeordnet. Ergebnisse: Insgesamt wur-
den 11 Publikationen identifiziert. Der Daten-
vergleich gestaltete sich äußerst schwierig, da
die publizierten Untersuchungen differierende
Studiendesigns nutzten. Bezugsgrößen (z.B.
Anzahl der Flugstunden, Anzahl der Flugbe-
wegungen) waren oftmals uneinheitlich oder
fehlten gänzlich. Kardiale Erkrankungen (z.B.
akutes Koronarsyndrom), neurologische Er-
krankungen (z.B. Krampfanfälle), gastrointes-
tinale Blutungen und Infekte waren die häufigs-
ten Ursachen, unabhängig von der Luftfahrtka-
tegorie. Für den Militärflugbetrieb wurde eine
Inzidenz von 0,5 pro Million Flugstunden
(0,4% an allen Unfällen) und für den Linien-
flugbetrieb 1 MI pro 108.000 bis 20 Mio. Flug-
stunden gefunden. In der Allgemeinen Luftfahrt
war die MI an 1 bis 8% aller Flugunfälle betei-
ligt. Das Risiko war während des Reiseflugs am
größten. Für Deutschland wurden keine publi-
zierten Untersuchungen gefunden. Schlussfol-
gerungen: Obwohl die Inzidenz der MI an Flug-
unfällen 50-fach seltener als der menschliche
Fehler ist, hat sie ein großes Potenzial für Flug-
unfälle. Mit den aktuell verfügbaren Daten sind
keine detaillierten Aussagen zur Relevanz der
MI oder für Änderungen der Tauglichkeitskri-
terien möglich. Zukünftig ist die standardisier-
te und prospektive Erfassung von Bezugsgrö-
ßen unerlässlich, damit valide Daten gewonnen
werden können.
Enhanced Operator Reliability Through a
Knowledge-Based Decision Support System
for Space-Crews
H. J. Hörmann, B. Johannes, V. P. Salnitski,
DLR – Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin,
Abteilung Hamburg
An intelligent knowledge management system
is being developed, to serve the crew as a self-
sustained decision support system, which is
available upon request to display crew condi-
tion parameters for the purpose of coaching
group processes and individual activity as well
as aiding tactical decision processes. In its
initial stage, the concept of the “Digital Friend”
will encompass interconnected layers of
knowledge reflecting different models of tech-
nical, situational, individual psycho-physio-
logical as well as group processes. For ex-
ample, the human life science model will con-
tain historic, diagnostic, and prognostic know-
ledge on habitual, actual, and anticipated pat-
terns of the physiological, cognitive and group
psychology parameters of the crew-members.
These knowledge systems are forming data-
base structures with multiple time-series in-
formation from pre-mission screening via re-
gular check-ups or even real-time states. The
knowledge base will be processed based on
conceptual plan-goal networks as well as heu-
ristic procedures reflecting elements of the
mission plan as well as various formalized
behavioural principles and psycho-physiolo-
gical models. The first prototype uses the
Neurolab-2000 platform developed in a coo-
peration of DLR and IBMP. It consists of
distributed multi-sensory Heally Satellites
with integrating Heally Masters and a tele-
metric Heally Host station. The “Digital Fri-
end” is supposed to work under the authori-
ty of the space crew with a delegated level of
autonomy, offering context-related support to
the crew or its individual members. In a colla-
borative effort, the design phase will contain
a series of studies in related terrestrial envi-
ronments to develop and validate different
sensor systems, to tune the data-processing
engine and model parameters, as well as tes-
ting suitable user interfaces.
Ein kardiologischer Fall zur Begutachtung
– gibt es da noch eine Restriktion?
I. Janicke, Düsseldorf
Begutachtungen von Klasse II Piloten dürfen
AMC, aber auch AME Klasse I durchführen.
Die oft komplexe Begutachtung gerade älterer
Piloten und die damit verbundene sehr hohe
Verantwortung der Fliegerärzte stellt sie künf-
tig vor besonders hohe Anforderungen. Dies
kann nur durch wiederholte Fallvorstellungen
geschult werden. Die 1% Regel, die jeder Be-
gutachtung zugrunde liegt, entspricht der sta-
tistischen kardiovaskulären Mortalität eines
60–65-jährigen Mannes in Europa. Vorgestellt
werden soll ein ehemaliger Jagdflieger, jetzt Pri-
vat-Pilot, mit einer Flugerfahrung von 60 Jah-
ren, mit mehr als 10.000 Flugstunden und über
4 Mio zurückgelegten Flugkilometern (=100mal
Erdumrundung) mit einer vergleichsweise mil-
den KHK mit zwei medikamentenbeschichte-
ten Stents, einem guten mittelfristigen Ergebnis
in der Kontrollkoronarangiografie und einem
reversiblen AV-Block II. Alter allein ist kein
Grund zur Untauglichkeit. Nach ICAO und
JAA dürfen in der Verkehrsluftfahrt Piloten bis
zum 65. Lebensjahr fliegen, sofern sie multi-
pilot crew operations fliegen und der zweite
unter 60 Jahren ist. Dagegen haben Australien,
Kanada und Neuseeland keine obere Altersgren-
ze für Verkehrspiloten. Diese Altersgrenzen
werden arbiträr gesehen, zumal keine Unfälle oder
Zwischenfälle altersbedingt beschrieben sind. Für
die allgemeine Luftfahrt gibt es keine obere Al-
tersgrenze. Eine Metaanalyse zum Effekt vom
Alter auf die „Pilot Performance“ (Aviat Space
Environ Med 2004) ergab uneinheitliche Ergeb-
nisse: während Sehen, Hören, Aufmerksamkeit,
Gedächtnis, Denkgeschwindigkeit etc. in der
Mehrzahl der Studien sich mit dem Alter ver-
schlechtern, zeigen gleich viele Untersuchun-
gen bezüglich der „Flight Performance“ entwe-
der eine Verschlechterung, keine Änderung oder
sogar eine Verbesserung mit dem Alter. In einer
anderen Untersuchung an mittelalten Piloten
konnte gezeigt werden, dass es nach 5000 Flug-
stunden zu einer Halbierung der Unfallrate kam.
Es soll kurz diskutiert werden, wie ein AME
Klasse I in diesem Fall entscheiden kann.
„AirMedeVac“ oder Repatriierung mit ei-
ner CS 182
I. Janicke, Düsseldorf
Ein Skiunfall am letzten Tag der Fliegerärztlichen
Fortbildung in St. Auban führte zu einer dislo-
zierten Spiralfraktur des gesamten linken Unter-
schenkels. Nach Reposition war eine sofortige
Operation per Marknagelung und Verriegelungs-
bolzen erforderlich. Ein Rücktransport nach
Deutschland war aus chirurgischer Sicht
frühestens am 3. Tag postoperativ möglich. Bei
der Kategorisierung war weder eine Arztbeglei-
tung, noch Monitoring noch Schwesteranwesen-
heit erforderlich. Als Alternativen kamen bei ei-
ner Entfernung von ca. 1000 km ein Transport
per KTW, die sehr teure Variante per Ambulanz-
flug oder per Linienflugzeug in Frage. Eine CS
182 RG mit einem Berufs-Piloten stand ebenfalls
zur Verfügung. Bestimmte Vorkehrungen bei die-
sem innen eher engen Flugzeug mussten geschaf-
fen werden, um einen Rücktransport so früh pos-
top. zu ermöglichen. An einem aktuellen Fall soll
dieses Vorgehen bildhaft dargestellt werden.
Surveillance importierter Infektionen: die
Netzwerke SIMPID und TropNetEurop
T. Jelinek, Berliner Centrum für Reise- und Tro-
penmedizin
Quantität und Qualität importierter Infektio-
nen in Deutschland und in Europa sind weitge-
27
hend unbekannte Größen. Insbesondere findet
keine klinische Datensammlung statt. Dabei
haben spezialisierte infektiologische Zentren ein
beträchtliches Potential zur frühen Erfassung
neuer Trends bei importierter Infektionen mit
potentieller regionaler, nationaler oder globaler
Bedeutung. Seit 1999 erfasst das Netzwerk
„European Network on Imported Infectious
Disease Surveillance (TropNetEurop)“ (www.
tropnet.net) klinische Daten zu diesen Frage-
stellungen. Mittlerweile umfasst das Netzwerk
51 Mitglieder aus 14 europäischen Ländern, die
einen gute Repräsentanz der „Centres of Excel-
lence“ zum Thema importierte Infektionen dar-
stellen. Ausgehend von einer Initiative des Ro-
bert Koch Institutes wurde 2001 das deutsche
Netzwerk „Surveillance importierter Infektionen
in Deutschland (SIMPID)“ (www.simpid.de)
gegründet, das nach demselben Schema Daten
zu importierten Infektionen in Deutschland er-
fasst. Hier sind 60 klinische Einrichtungen und
Labore vertreten. Inhaltlich liegt die Betonung
der Netzwerke auf einem Zusammenschluss
klinischer Zentren mit infektiologischem und
tropenmedizinischem Schwerpunkt. Hierdurch
ist der direkte Patientenkontakt gewährleistet,
was sowohl die Qualität der detaillierten Da-
tenerfassung verbessert, als auch potentielle
Möglichkeiten zur Durchführung klinischer Stu-
dien eröffnet. Durch jeden Partner erfolgt eine
anonymisierte und standardisierte Erfassung
von Patienten. Die Daten werden kontinuier-
lich an die koordinierende Stelle weitergeleitet
und dort ausgewertet. Beide Netzwerke haben
bereits bewiesen, dass sie als Mittel zur Erfas-
sung eines breiten Spektrums importierter In-
fektionskrankheiten dienen können – insbeson-
dere auch solcher, die nicht meldepflichtig sind.
Weiterhin ergibt sich hier erstmals eine Koope-
ration auf nationaler und europäischer Ebene,
die neben der Information nationaler Gesund-
heitssysteme auch zur Erfolgskontrolle dieser
eingesetzt werden kann. Über den epidemiolo-
gischen Aspekt hinaus eröffnet der Zusammen-
schluss infektiologischer Zentren die Möglich-
keit, multi-zentrische Forschungsprojekte mit
vergleichsweise geringem Aufwand ins Leben
zu rufen und zu koordinieren.
Psychological Countermeasures for the
Moon and Mars: Lessons Learned from On-
orbit Studies
N. Kanas, University of California, San Francisco
We have conducted two on-orbit studies of
psychological and interpersonal issues affec-
ting crewmembers and mission control person-
nel during missions to the Mir and the Interna-
tional Space Stations. Issues examined have in-
cluded changes in mood and group social cli-
mate over time, displacement of group tension
to outside monitoring personnel, and leader-
ship roles. The Mir study sample consisted of
5 American astronauts, 8 Russian cosmonauts,
and 42 American and 16 Russian mission cont-
rol personnel. The ISS study sample consisted
of 8 American astronauts, 9 Russian cosmonauts,
and 108 American and 20 Russian mission con-
trol personnel. In both studies, we found little
evidence for changes in mood and group cli-
mate over time. There was evidence for the dis-
placement of negative emotions to outside per-
sonnel in both crewmembers and mission con-
trol personnel. The support role of the leader
was related to group cohesion among crewmem-
bers, and both the task and support roles of the
leader were related to cohesion among mission
control personnel. An additional questionnaire
study of 39 astronauts who had flown in space
revealed that viewing the Earth was a signifi-
cant positive experience during their missions.
These findings suggest that psychosocial issu-
es affect crewmembers in similar ways on-or-
bit, leading to similar countermeasures. Given
the proximity of the Moon to the Earth, most
of these would apply to future lunar missions
as well. Crewmembers should be selected for
both personality stability and group interac-
tional tendencies, and commanders should be
picked for both task and support leadership
skills. Crewmembers and mission control per-
sonnel should receive pre-launch psychosocial
training together in order to recognize and deal
with potential behavioral problems. During the
missions, computer-based training should be
available as a reminder of training received pre-
launch. Crew and ground personnel should take
time to discuss their ability to communicate
clearly and openly. Families should be sup-
ported, and returning crewmembers should have
time to readjust with them. Caution must be
used in extrapolating on-orbit findings to futu-
re missions beyond the Earth's neighborhood,
such as an expedition to Mars. The crew on
such a long-distance expedition will be more
autonomous than crews in previous missions
and will need to plan its work schedule and deal
directly with medical and psychiatric emergen-
cies. Crewmembers will have to be trained to
self-monitor and correct behavioral problems
and avoid displacement. Protocols will have to
be developed to deal with isolation and the lack
of real-time communication between crewmem-
bers and people on Earth. Special attention
should be given to the sequelae of seeing the
Earth as an insignificant dot in space.
Wie wird man „Reisemediziner“
U. Klinsing, Deutscher Fachverbandes Reise-
medizin, Frankfurt/Main
Im Vortrag wird dargestellt, welche Qualifika-
tionsmöglichkeiten in der Reisemedizin heute
angeboten werden und fortbildungsinteressierten
Kollegen unter Berücksichtigung ihrer in-dividu-
ellen Zielvorstellungen empfohlen werden kön-
nen. Zunächst ist festzustellen, dass „Reiseme-
dizin“ kein durch die ärztliche Berufsordnung
geschützter Begriff oder durch die Fort- und
Weiterbildungsordnung mit definierten Inhalten
ausgestattetes medizinisches Fach ist. Die Be-
schreibung „reisemedizinisch qualifizierter Arzt“
beispielsweise in unterschiedlichen Internetlis-
tungen lässt nur beschränkt auf tatsächliche Qua-
lifikationen schließen. Auch existieren Zertifika-
te mehrerer Verbände und Fachgesellschaften,
deren Voraussetzungen und Zielrichtungen sich
teilweise erheblich unterscheiden. Für eine ge-
meinsame Fortbildungskonzeption ist ein Kon-
sens darüber wichtig, dass die Reisemedizin ein
interdisziplinäres Fach mit unterschiedlich gro-
ßen Schnittmengen zu mehreren medizinischen
Gebieten und Bereichen ist, aber auch einen spe-
zifisch reisemedizinischen Kern besitzt. Ein Blick
in die Praxis zeigt, dass einerseits über 95% der
hausärztlich tätigen Ärzte reisemedizinische Be-
ratungen durchführen. Hier ist eine möglichst brei-
te Qualifizierung notwendig, um den steigenden
Anforderungen im täglichen Praxisbetrieb auch
gerecht zu werden. Andererseits zeigt die Ent-
wicklung der Reiseaktivitäten mit zunehmender
globaler Mobilität aller Altersgruppen und grö-
ßeren Reiserisiken mit teilweise sehr komplexen
Fragestellungen, dass auch reisemedizinische Spe-
zialisten gefragt sind. Im Hinblick auf eine breit
angelegte Fortbildung möglichst aller mit der Rei-
semedizin befasster Ärzte hat die Einführung der
strukturierten Fortbildung „reisemedizinische
Gesundheitsberatung“ durch die Bundesärzte-
kammer im Jahr 2003 und das vom deutschen
Senat für ärztliche Fortbildung vorgelegte Curri-
culum hierzu zu einer positiven vereinheitlichen-
den Entwicklung beigetragen, obwohl die Emp-
fehlungen nicht in allen Landesärztekammern
umgesetzt worden sind. Jedem Kollegen, der eine
reisemedizinische Qualifizierung auf diesem all-
gemeinen Niveau anstrebt, ist anzuraten, auf die
inhaltliche und formale Übereinstimmung des je-
weiligen Fortbildungsangebotes mit den Vorga-
ben der Bundesärztekammer zu achten. Der Deut-
sche Fachverband Reisemedizin beispielsweise
setzt mittlerweile für die Erteilung seines Basis-
zertifikates „Reisemedizinische Gesundheitsbe-
ratung“ die Erfüllung der Kriterien der Bundes-
ärztekammer voraus. Für diejenigen Kolleginnen
und Kollegen, die sich auf die Reisemedizin spe-
zialisieren wollen, ist eine Vertiefung der Qualifi-
kation sinnvoll. Durch modulare Aufbaukurse im
Kernbereich und in den reisemedizinisch relevan-
ten interdisziplinären Teilbereichen können die
Kenntnisse erworben werden, die eine umfassende
reisemedizinische Tätigkeit möglich macht. Selbst-
verständlich gilt auch für die so reisemedizinisch
gut fortgebildeten Ärzte, Grenzen der eigenen
Kompetenz zu erkennen und mit Spezialisten
anderer Fachgebiete reise-medizinisch zu koope-
rieren. Die Fortbildung zum Reisemediziner mit
dem Fachzertifikat „Reisemedizin (DFR)“ ist
auch für die Kollegen interessant, die durch ihre
bisherige Fortbildung Spezialwissen in Teilberei-
chen der Reisemedizin mitbringen (z.B. Flugme-
diziner, Tauchärzte, Tropenmediziner u.s.w.) und
durch die Absolvierung der in ihrer bisherigen
Fortbildung nicht abgedeckten Module ihr reise-
medizinisches Wissen komplettieren. Die Zeit-
planung sieht die Möglichkeit zu intensiven Nach-
fragen zur reisemedizinischen Fortbildung und
zur Diskussion vor.
Therapie des Höhenlungenödems: Erfah-
rungen mit dem CPAP-Helm
R. Koch 1, E. Punter 2, H. Gatterer 2, M. Flatz 2,
M. Faulhaber 2, M. Burtscher 2; 1Universitäts-
klinik für Innere Medizin, Innsbruck, 2Institut
für Sportwissenschaft der Universität Inns-
bruck, Österreich
In Rahmen eines Pilotprojektes wurde die mög-
liche Anwendung einer Überdruckatmung mit-
tels eines portablen CPAP-Helmes (continuous
positive airway pressure) als alternative Be-
handlungsform von Höhenerkrankungen unter-
sucht. Mit dem CPAP-Helm (PEEP (positive
28
endexpiratory pressure): 10–15 cm H2O) konnte
die arterielle Sauerstoffsättigung in normobarer
Hypoxie (FiO2 12,9±0,4 %, entsprechend ca.
4300 m) von 80,6±3,4% auf 90,6±3,8% erhöht
werden (p<0,01, n=14). Auch in natürlicher
Höhe (3150 m) wurde nach 20-minütiger An-
wendung ein Sättigungsanstieg von 88,1±1,9%
auf 93,5±3,0% (p<0,01, n=11) beobachtet. Es
bestand ein Zusammenhang in den PaCO2- und
Sättigungsveränderungen unter CPAP (R=
-0,97, p<0,01, n=6). Weitere Studien in diesem
Bereich müssen die Wirksamkeit und deren
Mechanismen bei Höhenerkrankungen sowie
die praktische Anwendbarkeit unter extremen
Bedingungen klären.
Notfallmedizin im ewigen Eis – Medizini-
sche Versorgung in der Antarktis unter be-
sonderer Berücksichtigung der Telemedizin
E. Kohlberg, H. Gernandt, S. El Naggar, Stif-
tung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und
Meeresforschung, Bremerhaven
Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und
Meeresforschung mit Sitz in Bremerhaven be-
treibt mehrere Forschungsstationen in der Ant-
arktis. Eine dieser Stationen, die Neumayer
Station ist ganzjährig mit neun Personen be-
setzt. Es werden die medizinische Ausrüstung
und die personellen sowie räumlichen Gege-
benheiten auf der Station beschrieben, um dar-
zustellen, unter welchen Extrembedingungen
im antarktischen Winter gegebenenfalls Not-
fallmedizin praktiziert werden muss. Dabei
wird die neueste Entwicklung des Aufbaus ei-
ner telemedizinischen Satellitenübertragung
besondere Berücksichtigung. Mit Hilfe der
Telemedizin ist es nun möglich, notwendige
Narkosen durch einen Anästhesisten in Bre-
merhaven überwachen zu lassen. Weiterhin
wird auf die medizinische Ausrüstung und
Versorgung auf den Sommerstationen einge-
gangen. Die medizinische Evakuierung aus der
Antarktis stellt zu jeder Jahreszeit eine be-
sondere Herausforderung dar. Es werden alle
möglichen Evakuierungswege und zur Verfü-
gung stehenden Verkehrsmittel beschrieben,
aber auch die Grenzen der Medevacs aufge-
zeigt.
Possible role of artificial gravity in the
complex system of countermeasure for a
long-term space flight
I. Kozlovskaya, IBMP, Moscow, Russia
It is known that long exposure to weightless-
ness is followed by deep alterations in activi-
ties of almost all physiological systems of the
body. The depths of these alterations as well
as the timeline of their development are very
different what is defined by differences in the
nature and the triggering factors. Disturban-
ces in bone and muscle systems are triggered
by the decline in mechanical loading; for car-
dio-vascular system the leading factor is li-
quor and blood redistribution as well as the
absence of hydrostatic pressure that is follo-
wed by the active inhibition of the orthostatic
mechanisms' activities. Alterations in activi-
ties of motor control systems are caused by
deep disturbances of activities of sensory sys-
tems. It is obvious that efficacy of the coun-
termeasures' system will be the higher the big-
ger number of factors it would be addressed
to. Based on these conceptions the Russian
system of countermeasures includes number
of methods and means directed to compensate
fully or to diminish the influence of different
negative factors of weightlessness. The sys-
tem showed to be very effective, however, for
exploratory flights the duration of which
would be extremely long it is necessary to find
the way of improvement the system, making
it more reliable and effective. The time and
efforts that are requested to counteract dis-
turbances in different system are not equal.
The most time consuming happened to be the
disturbances elicited by weightlessness in skel-
etal muscle system, for full counteracting of
which are not enough even 2-2,5 hours of phy-
sical exercises. For these effects of weight-
lessness the artificial gravity constitute the
most perspective mean, since it ensures quite
big axial and muscle loading as well as high
support reaction forces. The results of stu-
dies performed at the Institute for Biomedical
Problems have shown that the support affe-
rentation plays a leading role in the activation
of tonic muscle system that is deactivated in
weightlessness, and thus helps to correct
caused by it changes in cardio-vascular and
other systems.
Hühnereiweißallergie „Wertigkeit im kli-
nischen Alltag“
N. Krappitz, Kölner Institut für Reisemedizin,
Köln
In einer Fragenbogenaktion unter deutschen
Gelbfieberimpfstellen zum Vorkommen von
Hühnereiweißallergie und anderen unerwünsch-
ten Reaktionen wurden 419 Rückmeldungen
ausgewertet. Es wurde eine Gesamtzahl klini-
scher Reaktionen nach Gelbfieberimpfung von
144 ermittelt, darunter 4 bei Personen mit Hüh-
nereiweißallergie. Die Anzahl der Fälle, bei de-
nen im Vorfeld der Verdacht einer Hühnerei-
weißallergie geäußert wurde, belief sich auf 135.
intrakutane Vortestung wurde nach Bereinigung
der Angaben 150 mal durchgeführt bei geschätz-
ten Daten zur Häufigkeit von Gelbfieberimp-
fungen in Deutschland wurde eine Wahrschein-
lichkeit einer hühnereiweißallergiebedingten Ne-
benwirkung bei derzeitiger Impfpraxis von
1:860.000 bis 1:170.000 ermittelt. Diese Häu-
figkeit liegt in der von den CDC angegebenen
Größenordung. Das bisherige System der Ana-
mneseerhebung und in Einzelfällen der Testung
von Verdachtspersonen erweist sich somit als
sachgemäß und sicher.
„Sudden incapacitation“ – neurologische
flugmedizinische Erfahrungen
J. Kriebel, Ulm
Meine neurologischen flugmedizinische Erfah-
rungen basieren zur Zeit auf 626 (65 %) Begut-
achtungen (neben 338 psychiatrischen). Als
Diagnosegruppen mit Risiko für Akutereignis-
se mit Handlungseinschränkungen/-unfähigkei-
ten sind darunter u.a.: 12 (2 %) Arachnoidal-
zysten (AC) in der mittleren Schädelgrube, 43
(7 %) cerebrovaskuläre Malformationen
(CVM): Aneurysmen, (AN); arteriovenöse
Angiome, (AVA); Cavernome, (CAV), weiterhin
44 (7 %) ischämische Insulte, 50 (8 %) intracra-
nielle Tumoren (TU), ideopathische oder alko-
holtoxische cerebrale Anfälle sowie von Piloten
und teils auch von Ärzten unterschätzte kom-
plizierte Migräneformen. Migräne mit Auren
können ein Präsentiersymptom für CVM, z.B.
AN oder AVA sein. AVA neigen zu cerebralen
Ischämien oder Blutungen, teils mit epilepti-
schen Anfällen, AN zu Subarachnoidalblutun-
gen (SAB), CAV und einige Tumorarten zu fo-
kalen, fokal beginnenden oder initialen Grand
mal (GM) Anfällen. Unter allen aufgezählten
Diagnosegruppen dominieren Akutereignisse
u.a. Einzelfälle mit „in flight sudden incapacita-
tion“ – nur am Doppelsteuer überlebbar. SAB
durch rupturierte AN haben eine hohe Mortali-
täts- und Morbiditätsrate. Nach aktuellen in-
ternationalen Statistiken liegt die Mortalität der
Erst- und Rezidivblutungen durch AN bei 40 %.
AN führen, im Gegensatz zu den anderen Dia-
gnosegruppen nur selten zu epileptischen An-
fällen. Epileptische Anfälle, symptomatisch
oder ideopathisch sind anamnestisch häufig
schwer diagnostisch einzuordnen oder von syn-
kopalen Ereignissen zu differenzieren. Das ge-
lingt häufig erst mit Fremdanamnesen und um-
fangreichen, häufig interdisziplinären diagnos-
tischen Abklärungen. Das flugmedizinische
Dauerproblem nicht selten leerer oder „zensier-
ter“ Anamnesen bleibt problemverstärkend. Mit
Anfall-EEG-Video-Simultanregeistrierungen
werden beispielgebend fünf Anfallformen de-
monstriert (GM, Absence, Temporal-, Parie-
tal- und Occipitallappenanfälle).
Hypergravity differently influences the
expression of the multi drug resistance
proteins 4 and 5 in human melanocytic cells
B. Lambers, K. Ivanova, R. Gerzer; DLR –
Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Köln
Multi drug resistance proteins (MRPs), trans-
membrane transporters with a broad spectrum
of substance affinities, are known to be partly
responsible for chemotherapeutic failures in
tumour cells. Especially human cutanous mela-
noma cells possess high chemoresistance by
expressing different MRPs. MRP4 and 5, on
which this investigation is focussed, particu-
larly mediate nucleoside-analogue export, i.e.
guanosine 3´,5´-cyclic monophosphate
(cGMP). cGMP is an important second mes-
senger in melanocytic (patho)physiology, in-
cluding melanogenesis and inflammatory pro-
cesses. The intracellular cGMP turnover is es-
sentially regulated by the cooperation of mem-
brane bound and soluble guanylate cyclases
(sGCs) and phosphodiesterases (PDEs). In
highly metatstatic melanoma cell lines sGC ca-
talytic activity fail, based on a missing expres-
sion of the β-subunit of the heterodimeric en-
zyme. Previous studies with hypergravity (hy-
per-g) incubation for 24h revealed an increased
cGMP efflux in normal human melanocytes
(NHMs) and non-metastatic melanoma cell li-
nes (MCs), while PDE activity is inhibited.
Biochemical analysis showed that MRP4 and
5 are most probably involved in this process.
29
The highly metastatic phenotypes showed no
alteration concerning cGMP export compared
to the 1g controls. Based on these results the
aim of the present study is to investigate the
expression of MRP4 and 5 under hyper-g con-
ditions. NHMs, non-metastatic and highly
metastatic MCs were cultured for 24h at 5g
conditions provided by horizontal centrifuga-
tion in a STATEX II centrifuge from the space-
lab mission D2. Semiquantitative RT-PCR and
flow cytometry analysis were used to investi-
gate mRNA and protein expression levels of
the two transporters. The results in 5g in com-
parison to 1g samples showed an upregulated
MRP5 expression, whereas the MRP4 expres-
sion seems to be less affected by centrifugal
acceleration. The highly metastatic MCs remain
insensitive to hyper-g influence on both, MRP4
and 5, expressions. Thus, MRP mediated
cGMP export in melanocytic cells seems to be
dependent on hypergravity. Therefore investi-
gations about MRP expression patterns influ-
enced by altered gravity conditions may cont-
ribute to estimate the cancer risk for astronauts
in long term space flights.
A spark in the dark: γ-H2AX and the DNA
damage connection
P. Lau, C.E. Hellweg, A. Arenz, C. Baumstark-
Khan; DLR – Insitut für Luft- und Raumfahrt-
medizin, Köln
Space radiation which consists of different ty-
pes of ionizing radiation (IR), can affect the
health and performance of astronauts especial-
ly during long-term exploratory missions. Ho-
wever the primary concern is related to the in-
creased risk of cancer induction in astronauts.
On the cellular level, IR induces a broad spect-
rum of damages, of which DNA double strand
breaks (DSB) are the most relevant lesions for
cell killing, as they disrupt both DNA strands
in close proximity. The cellular recognition and
efficient repair of DSB is of utmost importance,
since cell death or impaired cell function can
occur if these are left unrepaired. In addition to
DNA repair mechanisms, cell cycle checkpoint
activation processes are initiated in response
to DNA damage. More specifically, DNA da-
mage signals to arrest cell cycle progression,
giving the cell more time to repair what might
otherwise be a fatal lesion. The cellular response
to DSB includes the very rapid phosphorylati-
on of histone H2AX, one of the three H2A
subfamilies. The number of phosphorylated
H2AX foci directly correlates with that of DSB.
By using a fluorescent antibody which is spe-
cific for the phosphorylated form of H2AX,
discrete nuclear foci can be visualized at sites
of DSB. Following the generation of DSB a
rapid kinase based signalling pathway is acti-
vated, that coordinates DNA repair with the
induction of cell-cycle checkpoints. In this stu-
dy mammalian cells were exposed to physiolo-
gical doses (i.e. up to 1 Gy) of IR. After a repair
period of 24 hours, nearly all DSB were rejoi-
ned in the investigated cells. Regarding cell cy-
cle alterations, exposure to IR provoked a dose
dependent cell cycle arrest accompanied by a
dose dependent regulation of key regulator pro-
teins of the cell cycle. In conclusion γ-H2AX
can be used to detect DSB with excellent sensi-
tivity using fluorescent image analysis. An in-
creased knowledge of DSB detection and repair
on the cellular level may help to develop new
strategies to enable human space exploration
while limiting the risks to crew health.
Erfassung und Bewertung photoplethysmo-
graphischer Signale bei Gz-Belastungen
mit und ohne Anti-G-Schutz
C. Ledderhos 1, A. Gens 1, S. Westphal 1,
P. Lindner 1, G. Rall 2; 1Flugmedizinisches Insti-
tut der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck und
Königsbrück, 2Fraunhofer Patentstelle für die
Deutsche Forschung, München
Einleitung: Herkömmliche Pulsoxymeter benö-
tigen zur Bestimmung der Sauerstoffsättigung
des arteriellen Blutes (SaO2) die Photoplethys-
mographie (PPG). Damit lassen sich aus dem
Sensorsignal neben der SaO2 auch noch andere
physiologische Funktionen, wie periphere Puls-
frequenz, Veränderungen der Kontraktilität des
Herzens sowie des venösen Rückflusses oder
des intrathorakalen Druckes etc. ableiten. Es
ist daher immer wieder versucht worden, die
PPG als Methode zum hämodynamischen
Monitoring zu verwenden. Als alleiniges Ver-
fahren wurde es bereits in den 30er Jahren von
Hertzmann zur Messung von durch körperli-
che Belastung, Kälte und Valsalva-Manöver
bedingte Änderungen des Blutvolumens entwi-
ckelt. Zielstellung: In der vorliegenden Unter-
suchung sollte der Frage nachgegangen werden,
ob sich die PPG zur Überwachung der Vitalpa-
rameter von Probanden bei Gz-Belastungen in
der Humanzentrifuge (HZF) eignet. Bei einer
vergleichenden Untersuchung verschiedener
Anti-G-Schutzanzüge (AEA BaeS und Libelle
G-Multiplus®), bei denen die Probanden einen
Helm tragen mussten und damit das sonst ge-
übte Monitoring der Pulswelle am Ohr nicht
praktikabel war, sollte geklärt werden, ob ein
nach dem Reflexionsprinzip arbeitender Stirn-
sensor geeignet sein würde, das Plethysmo-
gramm (PG) am Steuerstand der HZF zugäng-
lich zu machen und darüber hinaus aufzuzeich-
nen und einer anschließenden systematischen
Auswertung zuzuführen. Methodik: Bei 28
Probanden (17 Luftfahrzeugführer und 11 No-
vizen) wurde ein herkömmlicher, nach dem
Reflexionsprinzip arbeitender Pulsoxymetrie-
Stirnsensor benutzt, um das PG bei jeweils
acht passiv bzw. aktiv gefahrenen Zentrifu-
genprofilen aufzuzeichnen. Das vom Sensor
des Pulsoxymeters gelieferte Signal wurde in
seine beiden Anteile, den pulssynchronen AC-
Anteil (AC: engl. alternating currency = Wech-
selspannung) und den sog. DC- oder Gleich-
strom-Anteil (DC: engl. direct currency =
Gleichspannung) zerlegt und einer systemati-
schen Auswertung zugeführt. Ergebnisse: Bei
insgesamt 364 absolvierten Zentrifugen-Läu-
fen gab es nur am Ende eines einzigen Laufes
einen Datenausfall, weil sich der Sensor gelöst
hatte. In allen anderen Fällen konnten die Sig-
nale des Sensors im Rot- und IR-Wellenlän-
genbereich aufgezeichnet und ausgewertet
werden. Zunahme der Gz-Belastung führte zu
einer gleichgerichteten Veränderung der Gleich-
anteile, die Ausdruck der durch die Gz-Belas-
tung bewirkten Volumenverschiebung in Rich-
tung der abhängigen Körperpartien ist. Die
beobachteten Zunahmen der Amplitude und
Anstiegssteilheit des AC-Signals in der Phase
des Gz-Anstiegs könnten dagegen Veränderun-
gen der Kontraktilität des Herzens, des Ge-
fäßtonus, des Blutvolumens oder einer Kom-
bination dieser Faktoren widerspiegeln.
Schlussfolgerungen: Den Test auf seine Taug-
lichkeit zur Überwachung des Probanden im
Rahmen von HZF-Untersuchungen hat der
nach dem Reflektionsprinzip arbeitende Sen-
sor bestanden.
Entwicklung eines Verfahrens zur Befun-
dung und quantitativen Bewertung von G-
Measles nach G-Belastungen
C. Ledderhos 1, B. Debrabant 2, K. Debrabant 3,
R. Mörlin 1, und A. Gens 1; 1Flugmedizinisches
Institut der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck und
Königsbrück, 2TU Darmstadt, FB Mathema-
tik, AG Stochastik, 3TU Darmstadt, FB Mathe-
matik, AG Numerische Mathematik und Wis-
senschaftliches Rechnen
Bisher gibt es in der Flugmedizin kein stan-
dardisiertes Verfahren zur Befundung und
quantitativen Erfassung von G-Measles. Zeit-
gleiche Versuche von Stein [unveröffentlichter
Bericht] sich dieser Problematik zu nähern,
betrachten nur befallene Regionen an Armen
und Gesäß für die Auswertung, lassen jedoch
den übrigen Körper, insbesondere auch abhän-
gige Partien, wie die Beine, unberücksichtigt.
Im Rahmen einer Vergleichsuntersuchung zwei-
er verschiedener Anti-G-Schutzanzüge (AEA
BAeS und Libelle G-Multiplus®) wurde daher
der Versuch unternommen, ein Verfahren zur
quantitativen Erfassung von G-Measles zu
entwickeln. Zu diesem Zweck sind alle Pro-
banden jeweils am Ende eines jeden von drei
Versuchstagen, an denen sie standardisierte G-
Profile absolvierten, von ein und dem selben
Untersucher auf das Vorkommen und den
Schweregrad von G-Measles untersucht wor-
den. Dabei sind die Befunde in einem eigens
dafür erstellten Datenblatt, das die Vorder- und
Rückseite einer standardisierten menschlichen
Silhouette zeigte, mit Größe der befallenen
Fläche und entsprechendem Schweregrad fest-
gehalten worden. Beim Schweregrad der Aus-
prägung der G-Measles wurde eine Bewer-
tungsskala von gering bis stark (gering = 1,
mittel = 2, stark = 3) festgelegt. Eine darüber
hinaus erstellte Fotodokumentation diente der
Verifizierung der exakten Befunderhebung im
Datenblatt. Anschließend wurden diese Da-
tenblätter digitalisiert, als Bitmap-Dateien
abgelegt und die markierten Flächen je nach
erhobenem Schweregrad grün (= gering = 1),
rot (= mittel = 2) oder blau (= stark = 3) einge-
färbt. Die so entstandenen Dateien waren die
Grundlage für die Auswertung der befallenen
Flächen mit einer eigens dafür entwickelten
Software, auf der Basis der objektorientierten
Programmiersprache „Object Pascal“ und der
Entwicklungsumgebung Delphi. Basierend auf
dem Zählen von Pixels der drei verschiedenen
Farbflächen (grün, rot, blau) wurde die Größe
der befallenen Areale relativ zur Gesamtgröße
der Silhouette für alle drei Schweregrade und
30
für Vorder- und Rückseite getrennt bestimmt.
Der der Kalkulation zugrunde liegende Fehler
konnte dabei im Vergleich zum Fehler, der
durch eventuell unpräzises Markieren der be-
fallenen Körperareale entstand, bei weitem
vernachlässigt werden. Insgesamt konnte mit
diesem Verfahren das Auftreten von G-Meas-
les hinsichtlich ihres Schweregrades auf der
Basis einer subjektiven Skala dokumentiert
werden, die betroffene Körperoberfläche quan-
titativ ermittelt und die Daten mit ausreichen-
der Genauigkeit und Zuverlässigkeit erhoben
werden. Im Poster soll dies an konkreten Mes-
sungen demonstriert werden.
Klimawandel und Populationsdynamik von
Insekten als Krankheitsüberträger (Vekto-
ren) in Mitteleuropa
W. A. Maier, Rheinbach
Die Beziehungen zwischen Krankheitsüber-
trägern (Vektoren), Wirten (Mensch und/oder
Tier) sowie Krankheitserregern (Pathogenen)
stellen ein außerordentlich komplexes System
dar. Wegen der zahlreichen Faktoren, die auf
das System einwirken, ist es schwer voraus-
zusagen, wie sich Maßnahmen und Verände-
rungen unterschiedlichster Art, einschließlich
möglicher Klimaveränderungen, auf die Aus-
breitung eines vektorassoziierten Krankheits-
erregers auswirken können. Wenn wir den di-
rekten Temperatureffekt auf Vektor und Wirt
betrachten, müssen wir feststellen, dass das
Infektionsrisiko mit zunehmender Wärme
nicht uneingeschränkt zunimmt. Es gibt näm-
lich nur einen, für jede Spezies typischen, güns-
tigen Temperaturbereich. Beispiel Stechmü-
cken: Bei ihnen beschleunigt sich die Larval-
entwicklung, die Stechaktivität nimmt zu, die
Eiproduktion wird erhöht und so nimmt auch
die Populationsdichte zu. Stechmückenarten,
die als Larven überwintern, profitieren davon,
wenn die Januarisotherme sich um den Null-
punkt bewegt, also nicht im Frostbereich. Aber
steigt die Temperatur über ein Optimum hin-
aus, so kann die Lebensdauer der Adulten ver-
kürzt werden, die Physiologie verändert sich
(Trockenzeitmalaria in Afrika, „Wintermala-
ria“ damals in Friesland), die Reproduktions-
rate verringert sich. Bei hoher Temperatur
nimmt oft die Luftfeuchtigkeit ab, wodurch
auch die Mortalität der Mücken erhöht wird.
Auch für die Krankheitserreger gilt, dass sie
sich zwar bei erhöhter Temperatur meist
schneller im Vektor entwickeln (Beispiel Plas-
modium), dass zu hohe Temperaturen (meist
schon ab 30°C) aber die Entwicklung des Er-
regers hemmen. Folgerung: Für jede Vektor-
Parasit-Kombination existiert offenbar nur ein
schmaler Temperaturbereich, in dem eine Ent-
wicklung möglich ist, unabhängig von der Tem-
peraturpräferenz des Vektors. Beispielhaft
werden im Vortrag behandelt: Stechmücken in
Deutschland und ihre Rolle als Vektoren von
Malariaerregern- und als Virusüberträger. Sand-
mücken als Leishmania- Überträger in Deutsch-
land. Die Ausbreitung afrikanischer Gnitzen
(Ceratopogoniden) als Überträger tierischer
Seuchen (Pferdepest, Blauzungenkrankheit)
nach Europa, ein Modell auch für humanpa-
thogene Viren?
Preparation, Perception and Crew
Cohesion - Antarctic Research Station,
Experiences, Lessons Learnt and Outlook.
P. T. Marquis, British Antarctic Survey Medical
Unit, Derriford Hospital, Plymouth, U.K.
Introduction: During the past fifty years, the Bri-
tish Antarctic Survey and its organisational pre-
decessors have been deploying scientific and sup-
port staff to Antarctic Research Stations. Num-
bers on such Stations over wintering have ranged
from 4 to 25 depending on location, time and era.
Continuous deployment periods have ranged from
6 months to 33 months. This paper will reflect on
experiences, lessons learnt and support provided
by BAS (British Antarctic Survey) to their over
wintering crews undertaking up to 33 month de-
ployments thus living and working in the Ant-
arctic through three polar summers and two polar
winters without break. These long deployments
ensured that a significant number of the wintering
team had the necessary experience to maintain
continuity of good 'polar living' skills. During the
past 35 years, about 1100 individuals have been
deployed in this context. In the later part of this
period the crew mix has changed from single all
male (23 to 35 years) to mixed sex without age or
marital status restriction. Summary: Over the past
20 years, the incidence of an over wintering crew
member requiring significant social and psycholo-
gical support can best be described as one person
every second winter (1 per 100 person deploy-
ments). In such instances appropriate support
has been channelled through a variety of staff on
Station, whether it be colleague, friend, doctor or
line manager. The considered perception of the
individual dictates what approach is thought most
appropriate. Each instance is dealt with in a case
by case basis. In the majority of such events, past
experienced Antarctic staff have recognised the
issues at hand and provided the support needed.
Occasionally professional psychological advice
is provided through this conduit. When life goes
wrong in an Antarctic winter community, it is a
grinding mental and physical drain on all concer-
ned without opportunity for short term escape.
The perception of staff in such an extreme situa-
tion, is that unless support from the organisatio-
nal body is filtered through individuals who can
fully understand and appreciate the working en-
vironment; such advice and support will 'fall on
deaf ears'. Caveat: The views and comments within
this paper are based on the authors experiences of
working in the Antarctic for the British Antarctic
Survey in a variety of roles over a 7 year period (2
winter and 7 summer deployments) and for the
past 10 years managing the organisations medical
unit. The paper is intended to be a promotion of
a method and style of providing distant support
based on successful practice and reflecting on di-
sastrous mistakes over a 35 year period.
Professionelles, gerätegestütztes Rumpf-
und Halsmuskeltraining zur Erhöhung der
Widerstandsfähigkeit gegen erhöhte mus-
kuläre Belastung in modernen fliegenden
Systemen
D. Marwinski, Flugmedizinisches Institut der
Luftwaffe, Fürstenfeldbruck
Mit der Einführung moderner leistungsfähiger
Luftfahrzeuge (EF-2000, KHS Tiger, NH-90)
wird der Luftfahrzeugführer hohen physischen
Belastungen ausgesetzt sein. Eine Bewertung
der muskulären Leistungsfähigkeit von Nacken-
und Rumpfmuskulatur sowie ein effektives und
spezifisches Training dieser Muskelgruppen ist
nach unserer Auffassung nunmehr zwingend
notwendig, um die Waffensystembediener leis-
tungsfähig und gesund zu halten. Es wird dar-
gestellt, welchen Belastungen der Rumpf- und
Nackenmuskulatur der Militärpilot der Bun-
deswehr bereits heute ausgesetzt und welche
Entwicklungen sich in Zukunft ergeben wer-
den. Weiterhin wird dargestellt, welche Maß-
nahmen für den Fliegerischen Dienst der Bun-
deswehr bisher unternommen wurden, um die-
sen Anforderungen gerecht zu werden und wel-
che Ergebnisse dies gezeigt hat. Der Autor ist
seit über 22 Jahren in der Militärhubschrauber-
fliegerei aktiv tätig und hat alle Entwicklungen
aus nächster Nähe mitverfolgen können. Als
Fazit ergibt sich, dass sich durch die Einfüh-
rung der neuen Waffensysteme flugmedizini-
sche Problemstellungen ergeben, für die in Teil-
bereichen noch Lösungen gesucht und gefun-
den werden müssen.
Grenzen der flugmedizinischen Verlaufs-
und Risikokontrolle bei KHK
P. Maya-Pelzer, Flugmedizinisches Institut der
Luftwaffe, Fürstenfeldbruck
Einleitung: Die flugmedzinische Tauglichkeits-
und damit auch die prospektiv-gutachterliche
Risikobeurteilung bei Luftfahrzeugführern mit
bekannten kardiovaskulären Läsionen und Ri-
siken basiert auf definierten klinischen, präven-
tivmedizinischen, funktionellen und insbeson-
dere auch morphologischen Kriterien. Auch
unter strenger Beachtung dieser Maßgaben er-
lebten wir jedoch mehrere Fälle einer fatalen
KHK-Progression, die bei kurz davor erfolg-
ten flugmedizinischen Nachuntersuchungen und
einer umfassenden kardiologischen Funktions-
und morphologischen Diagnostik keine rich-
tungsweisenden Befunde gezeigt hatten. Me-
thode: Zwei exemplarische Fälle solcher kardi-
alen Akutereignisse werden demonstriert.
1. Fall : 51- jähriger Militärhubschrauberfüh-
rer, vorbestehende CVR, beg. Angiosklerose.
STEMI durch einen proximalen Verschluss der
LAD, morphologisch unauffällig in einem prä-
ventivdiagnostisch durchgeführten 64- Zeilen-
MSCT, 16 Monate vor dem Ereignis. 2. Fall:
48-jähriger Verkehrsluftfahrzeugführer, Z.n.
VWI mit 40 J, PTCA/Stent m. LAD. Tödli-
cher Reinfarkt durch Verschluss der proxima-
len LAD, die bei dem Erstinfarkt vor 8 J. nicht
betroffen war. Vorbestehende CVR minimiert,
stabil asymptomtisch, sehr gute kardiokorpo-
rale Belastbarkeit, keine pathognomonischen
funktionsdiagnostischen oder morphologischen
Kontrollbefunde (incl. Corangio 1/5 J. nach MI).
Ergebnis: Bei der KHK handelt es sich um
multifaktorielles Geschehen mit komplexer Ge-
nese und individuell variablem, nicht sicher pro-
gnostizierbarem Verlauf. In mehreren Fällen
kann die Entwicklung oder das Fortschreiten
einer KHK durch die leitlinienkonforme Diag-
nostik nicht erkannt werden. Darüber hinaus
stellen alle funktions-diagnostischen und coro-
31
narmorphologischen Befunde jeweils nur
Momentaufnahmen dar, die eine aktuelle, aber
keine prospektive Krankheits- und Verlaufsbe-
wertung zulassen. Ein prädiktiver „Ausschluss“
oder die Quantifizierung eines Flugsicherheits-
risikos bei LFF mit bekannten cardiovaskulä-
ren Veränderungen oder CVR ist unter den auf-
geführten gutachtlichen Gesichtspunkten letzt-
lich nicht möglich. Fazit: Die KHK bleibt unter
allen Bedingungen ein Flugsicherheitsrisiko!
Stringente kardiovaskuläre Prävention einzige
Chance zur Risikominimierung.
Arthroskopischer Ersatz des Vorderen
Kreuzbands (Indikation, optimaler OP-Zeit-
punkt, OP-Verfahren)
W. Mayrhofer, Malteser Hilfsdienst GmbH
Auch unfallchirurgisch/orthopädisch geschulte
Assistanceärzte stehen in jeder Skisaison häu-
fig vor dem Problem, den meist kommerziellen
Interessen der privaten Betreiber von Skiklini-
ken „ausgeliefert“ zu sein. Die Erfahrung zeigt,
dass prinzipiell jede VKB-Ruptur sofort nach
Einlieferung in Privatkliniken per arthroskopi-
scher Bandersatzplastik operiert wird. Die
Gründe hierfür sind naheliegend, aber nicht
immer zum besten der Patienten. Es gibt aber
durchaus differenzierte Verfahrensweisen, der
optimale Zeitpunkt zur Bandplastik ist abhän-
gig von verschiedenen Faktoren, wie z.B. Alter
und Allgemeinzustand des Patienten, Begleit-
verletzungen, Vor-Operationen am verletzten
Kniegelenk, Muskelstatus, Beruf u.v.m. Das
Ergebnis dieser Betrachtungsweisen soll Sicher-
heit geben für das Gespräch mit den ärztlichen
Kollegen in den Skikliniken und bei der Bera-
tung der Versicherten.
Myoelectric manifestations of muscle
fatigue as indices of neuromuscular changes
R. Merletti, Politecnico di Torino, Italy
Introduction and methods: Myoelectric mani-
festations of muscle fatigue, obtained from non
invasive EMG recordings, are well known in-
dicators of changes taking place in the muscle
during sustained isometric constant force mu-
scle contractions. They provide global infor-
mation about the amplitude and spectral vari-
ables of the signal as well as a global estimate
of muscle fiber conduction velocity (CV). A
global estimate of CV is a weighted mean of
the CV values of the motor units contributing
to the surface signals. The time evolution of
these variables is referred to as the “fatigue
plot”, provides information about the histo-
logical structure of the muscle and is relevant
in sport and space medicine. Recent hardware
and software research led to the development
of 1D and 2D electrode arrays with up to 128
contacts. Algorithms that can separate the
motor unit action potentials (MUAP) of the
motor units (MU) contributing the largest
components to the surface EMG have also
been developed. These techniques are referred
to as „EMG decomposition“ and are being
applied to the biceps brachii, the upper trape-
zius, the tibialis anterior and the vastus medi-
alis and lateralis muscles. They allow the tra-
cking of individual MUAP trains during fati-
guing contractions and show their progressive
change of shape, CV and other features. Re-
sults and limitations: The 3D „signature“ or
„template“ of a MU is the MUAP shape de-
scribed versus time and over the muscle sur-
face defined by the x and y spatial coordinates
of the 2D array. This template is time varying
during a sustained contraction and can be iden-
tified and tracked for up to 10-15 MU, depen-
ding on the muscle and the contraction level.
The shape and the CV of the individual
MUAPs of a train (that is of a MU) progres-
sively change in time. Their rate of change re-
flects the properties of individual MUs. MUs
showing faster changes are presumably of
type IIb (fast-fatigable) while those showing
slow changes are presumably of type I. Com-
parison with bioptic findings is needed for con-
firmation. The decomposition method also al-
lows identification of firing instants of indivi-
dual MUs and therefore provides insight into
CNS control strategy in terms of recruitment,
firing rates and MU synchronization. The
main current limitations of the technique are
the limited detection volume (about 10-20 mm
radius, depending on the MU size), strongly
limiting applications to obese individuals or
to areas with thick subcutaneous tissue, and
the limited number of detectable MU due to
noise of the electrode-skin junction. Work to
reduce such noise is under way. Limitations
also concern the rate of change of the MU
template. Slow changes can be tracked during
sustained isometric contractions but fast chan-
ges, such as in dynamic contractions, are much
more difficult to track due to changing geome-
try of the system. Conclusions and applicati-
ons: This work demonstrated that it is pos-
sible to non-invasively monitor the myoelec-
tric manifestations of fatigue of individual MUs
as well as their firing rate. Besides the obvious
applications in neurophysiology, the ability
to monitor a sample of individual MUs over
time (e.g. before and after a period in micro-
gravity, a bed rest, a treatment or training pro-
cedure) is important for the quantification of
the effect of such intervention. Other appli-
cations concern the testing of pharmaceutical
substances that affect the central or periphe-
ral neuromuscular system. Applications span
fields such as neurophysiology, ergonomics,
sport, space and rehabilitation medicine.
The Mars500 programme
T. J. Ngo-Anh, ESA Noordwijk, The Netherlands
The Mars500 programme foresees a comple-
te Mars mission simulation of 520 days,
preceded by up to two preparatory short-
duration studies of 105 days in length. Each
study will involve an international crew of 6
who will live and work in hermetically sealed
modules in specifically designed facilities in
Moscow. They will follow a programme,
which will simulate travel to Mars, a 30 day-
surface exploration phase and travel back,
while at the same time performing scientific
experiments, maintaining the modules and
dealing with issues associated with long-
spaceflights such as crew autonomy, com-
munication delays (up to 20 minutes one
way), limited consumables, they will have to
adapt to Martian daytime duration, which is
about half an hour longer than one Earth day
etc. ESA's involvement in the Mars500 pro-
gramme, which was initiated by the Russian
Institute for Biomedical Problems (IBMP)
three years ago, is two-fold: ESA participa-
tes with 2 candidates and 2 back-ups in each
study; in addition ESA contributes to the sci-
entific programme with European experi-
ments, for which in April, ESA launched an
announcement of opportunity for research
proposals. After scientific peer review eva-
luation, highly-ranked European proposals
will be - together with peer-reviewed propo-
sals received by IBMP - integrated into a
common experimental programme, which will
then be performed during the studies.
Untersuchungen zu kumulativen psycho-
physiologischen Effekten beim fliegenden
Personal auf der Kurzstrecke (Ergebnisse)
T. Niederl, M. Vejvoda, H. Maaß; DLR – Institut
für Luft- und Raumfahrtmedizin, Köln
Die fliegerische Tätigkeit auf der Kurzstre-
cke in der zivilen Luftfahrt unterliegt arbeits-
spezifischen Belastungsfaktoren, die sich in
wesentlichen Punkten von denen auf der
Langstrecke unterscheiden. Beispielsweise
werden auf der Kurzstrecke, aufgrund meh-
rerer Flugabschnitte (Legs) hintereinander pro
Tag, wesentlich mehr Starts und Landungen
durchgeführt, die ein hohes Maß an Konzen-
tration und Aufmerksamkeit erfordern. Ne-
ben der Leganzahl sind es auch Faktoren wie
lange und/oder unregelmäßige Flugdienstzei-
ten sowie der Zeitdruck, die während des
Flugbetriebes auf der Kurzstrecke zur Belas-
tung für Cockpitbesatzungsmitglieder wer-
den und zu Ermüdungserscheinungen führen
können. Da bisher flugmedizinische Daten nur
über kurze Zeiträume und hauptsächlich auf
der Langstrecke erhoben wurden, wurde im
Rahmen des DLR-Projekts „Untersuchungen
zu kumulativen psychischen und physiolo-
gischen Effekten des fliegenden Personals auf
der Kurzstrecke“ eine Untersuchung zur Be-
lastung/Beanspruchung, Erholung sowie Er-
müdung des Cockpitpersonals auf der Kurz-
strecke über 56 Tage durchgeführt. Haupt-
ziel der Studie war, kumulative Effekte der
Belastung/Beanspruchung und Müdigkeit zu
identifizieren, die bei Einsätzen über viele
Tage oder Wochen auftreten und für das flie-
gende Personal von erheblicher Bedeutung
sein können. Bei den kumulativen Effekten
wurden über die Studiendauer keine Verände-
rungen in der Erholung, in der Schlafqualität
und im Schlafbedürfnis festgestellt. Die Mor-
gen- und Tagesmüdigkeit steigt dagegen wäh-
rend der Studie an. Die Gesamtbelastung des
Tages ist nach Flugdiensttagen über die ge-
samte Studie hinweg höher als an Offtagen
und wächst zudem tendenziell ab Studienbe-
ginn. Die Reaktionszeit in der Psychomotor
Vigilance Task (PVT) nach Dinges (1985)
zeigt nach Flugdiensttagen sowohl morgens
als auch abends eine Verschlechterung.
Insgesamt wurden im Mittel aber keine kriti-
schen längerfristigen Effekte gefunden.
32
Astronaut Selection: Method and Per-
spectives
V. Oubaid, DLR – Institut für Luft- und Raum-
fahrtmedizin, Abteilung Hamburg
Staying and working in space is connected with
exposure to different stressors with a high impact
on an astronaut's mental performance and emoti-
onal state. Therefore, in a psychological selection
process the astronaut applicants are tested in a
variety of abilities and competences. DLR's expe-
rience with former selection campaigns and the
impact on future campaigns will be presented.
Multi-System Effects of Daily Artifical Gravity
Exposures in Humans Deconditioned by
Bed Rest
W. H. Paloski, NASA JSC, Houston, TX, USA
We have begun to explore the utility of inter-
mittent artificial gravity (AG) as a multi-
system countermeasure to the untoward health
and performance effects of adaptation to de-
creased gravity during prolonged space flight.
The first study in this exploration was jointly
designed by an international, multi-discipli-
nary team of scientists interested in standar-
dizing an approach so that comparable data
could be obtained from follow-on studies per-
formed in multiple international locations. Fif-
teen rigorously screened male volunteers par-
ticipated in the study after providing written
informed consent. All were subjected to 21
days of 6° head-down-tilt (HDT) bed rest.
Eight were treated with daily 1hr AG exposu-
res (2.5g at the feet decreasing to 1.0g at the
heart) aboard a short radius (3m) centrifuge,
while the other seven served as controls. Mul-
tiple observations were made of dependent
measures in the bone, muscle, cardiovascular,
sensory-motor, immune, and behavioral sys-
tems during a 10 day acclimatization period
prior to HDT bed rest and again during an 8
day recovery period after the bed rest period.
Comparisons between the treatment and con-
trol subjects demonstrated salutary effects of
the AG exposure on aspects of the muscle and
cardiovascular systems, with no untoward ef-
fects on the vestibular system, the immune
system, or cognitive function. Bone decondi-
tioning was similar between the treatment and
control groups, suggesting that the loading
provided by this specific AG paradigm was
insufficient to protect that system from de-
conditioning. Future work will be devoted to
varying the loading duty cycle and/or coup-
ling the AG loading with exercise to provide
maximum physiological protection across all
systems. Testing will also be extended to fe-
male subjects. The results of this study sug-
gest that intermittent AG could be an effecti-
ve multi-system countermeasure.
Health Maintenance and Rehabilitation on
Long Duration Space Flights
N. Petersen, G. Lambrecht, S. Evetts; Wyle
GmbH, Cologne
For the first time on ISS, the increment crew
was joined by a long duration mission astro-
naut from a space agency other then NASA
and RSA. With this first ESA long duration
mission since more than 10 years, a new coun-
termeasure training concept was also imple-
mented. It was neither Russian nor American,
but used both of their hardware and proto-
cols. In this concept, principles of each sys-
tem have been adapted to meet ESA specific
needs. This combination created some pro-
blems which were new to the existing bilateral
space medicine community. But it also high-
lighted chances to improve the integration of
other space agencies into the countermeasure
process by illuminating areas for improvement.
These areas included such things as providing
adequate training and skill development to use
the established instruments, identifying and
solving existing obstacles and enriching the
system with new ideas and ways to imple-
ment countermeasure support. The realizati-
on of the first ESA countermeasure plan will
be presented in several steps; establishing an
agreement with the international partners, im-
plementing the plan during the ASTROLAB
mission and the deriving lessons learned. The
Astrolab mission also provided for the first
time a European built medical device on board
the ISS, which was utilized to assess in-flight
physical fitness of the long-duration astro-
nauts. This Pulmonary Function System
(PFS) measures the oxygen uptake during rou-
tine physical fitness evaluations. A method
routinely used for ground testing, but never
implemented on board the ISS. The ESA fit-
ness team together with the engineering com-
munity and the NASA exercise laboratory de-
veloped the procedures, the implementation
of the technical communication infrastructu-
re and performed the analysis of the down-
linked data. This data was then used to adapt
the on-board exercise regimen of the ESA as-
tronaut, preventing micro-gravity related de-
conditioning and improving the overall fitness
status of the astronaut. The device is now
further evaluated and will most likely become
a routine instrument on board of the station
for physical fitness assessment. Even though
the ESA astronaut was physically well pre-
pared prior to the mission and performed a
thorough in-flight countermeasure program,
post-flight rehabilitation is an important ele-
ment to guarantee a quick recuperation from
the detrimental effects of microgravity and to
re-establish in a short amount of time an ade-
quate physical condition. The ESA approach
was focused on the individual, rather than im-
plementing standard regimes of fitness exer-
cises. Swimming, physiotherapy, aqua-fit-
ness, strength and coordination exercises and
other elements of fitness training were imple-
mented, gradually increasing loads with time.
The performance was evaluated and if neces-
sary the fitness program was adapted. 2 hours
of fitness exercises per day, closely monito-
red by the fitness expert, the physiotherapist
and the crew surgeon were implemented from
day one after landing until 3 weeks after lan-
ding. A less stringent program was continued
after the astronaut's return to Europe. In this
time, most of the physiologic parameters re-
turned to the pre-flight baseline, indicating a
good physical recovery.
Projekte und erste Ergebnisse der standardi-
sierten Messungen mit dem FPZ-System zur
Beurteilung der muskulären Leistungsfähig-
keit von Luftfahrzeugführern und Besatzungs-
mitgliedern der Bundeswehr
T. Pippig, H.-D. Marwinski, B. Scholz; Flug-
medizinisches Institut der Luftwaffe, Fürsten-
feldbruck
Einleitung: Mit der Einführung moderner leis-
tungsfähiger Luftfahrzeuge (EF-2000, KHS Ti-
ger, NH-90) wird der Luftfahrzeugführer hohen
physischen Belastungen ausgesetzt werden sein.
Eine Bewertung der muskulären Leistungsfähig-
keit von Nacken- und Rumpfmuskulatur sowie
ein effektives und spezifisches Training dieser
Muskelgruppen ist nach unserer Auffassung
zwingend notwendig. Erste Erfahrungen mit den
Mess- und Trainingsgeräten der Fa. Schnell
(FPZ-System) wurden im Rahmen einer Di-
plomarbeit (FREYE, SCHOLZ, 2006) gewon-
nen. Methodik: Auf der Basis der Diplomarbeit
von 2006, Evaluierung der Messmethodik und
Aufbau einer Datenbank mit 55 männlichen An-
wärtern für den fliegerischen Dienst in der Bun-
deswehr wurden 3 weitere Gruppen gebildet
und Messreihen begonnen: Hubschrauberpilo-
ten der Bundeswehr und der Bundespolizei, EF-
2000-Luftfahrzeugführer, Bewerberinnen/aktive
weibliche Luftfahrzeugführer. Gemessen wird
die Maximalkraft der HWS-Muskelgruppen (Ex-
tension/Flexion, Lateralflexion re./li., Rotation
re./li.) und der Rumpfmuskelgruppen. Ergänzt
wird die Messreihe durch Kraftausdauerteste.
Ergebnisse: Die ersten Auswertungen zeigen, dass
aktive Luftfahrzeugführer eine höhere Maximal-
kraftfähigkeit haben als junge Bewerber für den
fliegerischen Dienst. Weibliche Testpersonen
haben eine deutlich geringe muskuläre Leistungs-
fähigkeit als Bewerber und aktive Piloten. Hub-
schrauberpiloten mit mehr als 100 FlgStd./Jahr
sind muskulär „stärker“ als Piloten mit weniger
als 50 FlgStd./Jahr. Schlussfolgerungen: Aus der
Sportwissenschaft und Trainingslehre ist be-
kannt, dass ein regelmäßiges, gesteuertes und
kontrolliertes Muskeltraining die muskuläre Leis-
tungsfähigkeit steigert. Auch wurde gezeigt, dass
Rückenschmerzpatienten durch dieses Training
an den FPZ-Geräten sowohl schmerzärmer (ca.
50%) und muskulär leistungsfähiger (um ca. 30%)
wurden. Durch die Bereitstellung von optimalen
Trainingsgeräten bzw. Trainingsmöglichkeiten,
einschl. der Betreuung durch einen Sportwissen-
schaftler in den fliegenden Verbänden, soll der
Luftfahrzeugführer optimal auf die höheren An-
forderungen vorbereitet sein. Er soll leistungsfä-
higer und belastbarer werden. Alle gewonnenen
Daten werden in einer Datenbank am Flugmedi-
zinischen Institut der Luftwaffe evaluiert.
Neue Überprüfungsverfahren nach § 24 c
LuftVZO und JAR-FC L3 vom 27. März 2007
R. Quast, Medizinisches Zentrum, Flughafen
Stuttgart
Aufzeichnung des methodischen Ablaufs der
Überprüfungen. An Fallbeispielen werden die
Überprüfungsverfahren für die Tauglichkeits-
klassen 1 und 2 aufgezeigt. Neben der Metho-
dik werden auch medizinische Inhalte darge-
stellt. Standardisierungen sind möglich und sinn-
33
voll. Kostenersparnis und Entbürokratisierung
werden angesprochen. Wie erfolgt die Informa-
tion des Luftfahrt-Bundesamtes und der ande-
ren zuständigen Stellen. Was ist zu übermit-
teln, was muss wie bei dem flugmedizinischen
Sachverständigen dokumentiert werden. Haf-
tungsfragen: Haftet der flugmedizinische Sach-
verständige in vollem Umfang für seine Ent-
scheidungen?
EnviHab – Status
E. Rabbow, B. Koch, G. Reitz, R. Gerzer; DLR –
Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Köln
At DLR in Cologne, a research platform “Envi-
Hab” is planned to support investigations that
are on one side necessary for exploration and
habitation in remote and hostile environments,
and on the other side are of benefit for several
problems associated with a society that conti-
nuously increases in age, resulting in an increa-
sing immobility and isolation of the individu-
als. This research platform includes a research
facility “EnviHab”, planned with a modular
structure designed to support studies and me-
dical research on the fields physiological and
psychological health and rehabilitation, where
the results will be important for a crew in a
closed system and/or during long term missi-
ons in Space and relevant for immobilised and/
or isolated people and terrestrial applications
in general, while the results of environmental
research, monitoring and modelling of coupled
and controlled systems and the investigation of
the interaction of the environment and the
human “crew” will contribute to most urgent
environmental issues like water(recycling)
management, food management, pollution/was-
te management and atmosphere(air) manage-
ment, with humans as integral part in the sys-
tem. In EnviHab, a modular designed closed
habitat area for isolation of the test persons
and for mission simulation is the core facility,
supported by an infrastructure and control cen-
ter for the closed system and laboratories for
the research in and with EnviHab. With the va-
rious research fields addressed in EnviHab, it
provides a platform for international and inter-
disciplinary research and the development of
innovative solutions for cultivation and habita-
tion on Earth as well as for long term space or
planetary missions. In addition, EnviHab will
provide open visible and partly accessible struc-
tures, an exhibition and an explanatory module
as well as several activities like Camps, also for
youth and pupils, to contribute to public educa-
tion and outreach with the aim to increase the
interest in science. For the realization of the fa-
cility, a complex room plan with a description of
the various dependencies of the different areas
and rooms has been elaborated, and an Architec-
ture contest has been performed. The model of
the winner as well as the concept of the facility
will be described.
Kokzidioidomykose in Flug- und Reise-
medizin
K. Reichenbach-Klinke, Fürstenfeldbruck
Bei der Kokzidioidomykose handelt es sich um
eine systemische Pilzerkrankung, die auf dem
amerikanischen Kontinent verbreitet ist. Die Er-
reger befinden sich im Erdboden und befallen
zunächst die Lunge, wo sie eine katarrhalische
Symptomatik hervorrufen. In seltenen Fällen
können durch hämatogene Streuung weitere Or-
gansysteme befallen werden und eine Invalidität
verursachen. Besonders die südwestlichen Staa-
ten der USA sind betroffen. Jährlich treten etwa
100 000 Erkrankungsfälle auf, wobei das Ver-
breitungsgebiet konstant bleibt. Über epidemio-
logische Studien wird berichtet. Es bestehen
Zusammenhänge mit Jahreszeit und Witterungs-
verhältnissen. Die arbeitsmedizinische Bedeu-
tung ist groß. Seit 1997 besteht eine Labormel-
depflicht in einzelnen betroffenen Bundesstaa-
ten. Bei USA-Reisenden sind wegen der meist
kürzeren Exposition Erkrankungen selten.
Allerdings besteht die Gefahr einer verzögerten
Diagnose, da die Symptomatik vieldeutig ist. Die
ersten Berichte in Deutschland erschienen 1947
und beschrieben die Krankheit bei Heimkehrern
aus der Kriegsgefangenschaft in den USA. Nach-
dem ab 1956 Luftwaffensoldaten zur Ausbildung
in die USA geschickt wurden, traten bei diesen
vereinzelt Erkrankungen auf. Lungenbefunde
wurden als Restzustände nach durchgemachter
Infektion bei Routineuntersuchungen erhoben.
Die Differenzialdiagnose zur Tuberkulose ist
schwierig. Hauttestuntersuchungen ergaben bis
zu 6% positive Ergebnisse. Auch in anderen Län-
dern wird über Erkrankungen bei USA-Reisen-
den berichtet. Es wird eine Übersicht über Lite-
raturberichte gegeben.
„Klinische Updatesitzungen“ – Infektions-
erkrankungen bei Berufspiloten
H. Reischuck, Deutsche Lufthansa AG, Medizi-
nischer Dienst, Hamburg
Anhand der Berufskrankheitenmeldungen des
fliegenden Personals der Deutschen Lufthansa
und durch Bewertung parasitologischer Stuhl-
untersuchungsergebnisse soll versucht werden,
flugreisemedizinisch relevante Themen heraus-
zuarbeiten. Allerdings handelt es sich bei Be-
rufspiloten um eine Klientel, die nicht zuletzt
aufgrund einer latenten Verlustangst im Hin-
blick auf die Fluglizenz sehr von ihrem Recht
informationeller Selbstbestimmung Gebrauch
macht. Die Datenlage zu konkreten Erkrankun-
gen ist deshalb relativ dünn. Um so mehr kommt
es gerade bei Berufspiloten auf eine angemesse-
ne flugreisemedizinische Beratung und Risiko-
aufklärung an. Das Ziel sollte primär nicht die
Diagnosestellung, sondern vielmehr die Vermei-
dung typischer Infektionserkrankungen sein. Da
teilweise sehr unterschiedliche Einsatzgebiete
angeflogen werden, ist für den Flugreisemedizi-
ner eine genaue Kenntnis des Einsatzprofils für
eine qualifizierte Beratung unerlässlich.
Radiation risks in long-term space missions
G. Reitz, DLR – Institut für Luft- und Raumfahrt-
medizin, Köln
From the beginning of manned space flight,
ionising radiation had been recognized as a key
factor for limiting long-term missions in space
by its impacts on crew health and performance.
Since in such missions radiation exposures of
the crew approach the radiation limits set so
far for low earth orbit missions and under worst
case condition a certain probability exists, that
those limits will be exceeded, detailed quantita-
tive estimates of expected biological effective
radiation doses and the corresponding estima-
tes of radiobiological effects in man and their
impact on performance and life expectancy of
space crews have to be developed for each indi-
vidual mission. The main uncertainties in risk
estimates stem from the fact that the biological
effectiveness of the space radiation in the in-
duction of cancer and degenerative diseases is
to a large extent only nominally known with
large error margins. In low earth orbits where
still sufficient geomagnetic shielding is availab-
le the major risk is the risk for late radiation
sequela like cancer which increases proportio-
nal to mission duration. In interplanetary mis-
sions solar particle events become the radiation
source of dominant concern. Radiation doses
from extreme solar events can reach levels whe-
re even early acute radiation sickness might
ensue - with the added risk from potentially
associated crew performances.
Bioburden and biodiversity evaluation on
spacecraft and in spacecraft assembly
facilities
P. Rettberg, A. Arenz, E. Rabbow, S. Barczyk,
G. Reitz, DLR – Institut für Luft- und Raumfahrt-
medizin, Köln
In the near future an increasing number of life
detection experiments and sample return mis-
sions to planets and other solar system bodies
will take place. Planetary protection is the term
that describes the aim of protecting solar sys-
tem bodies (i.e. planets, moons, comets, and
asteroids) from contamination by terrestrial
life, and retroactive protecting Earth from pos-
sible life forms that may be returned from other
solar system bodies. Planetary protection is
necessary (i) to maintain the possibility to
study these other solar system bodies in their
pristine states, (ii) to avoid terrestrial conta-
mination that would obscure the possibility
to find indigenous life elsewhere and (iii) to
ensure that the Earth's biosphere is protected
from potential extraterrestrial sources of bio-
logical contamination. COSPAR, the Commit-
tee of Space Research, has formulated a pla-
netary protection policy and defined planeta-
ry protection guidelines based on article IX of
the UN Outer Space Treaty from 1967. The
planetary protection procedures that have to
be applied to a given spacecraft are determi-
ned by the type of mission and the biological
interest posed by the spacecraft's destination.
Landers and rovers destined towards objects
of high biological interest must undergo care-
ful cleaning and sterilization. The detection
and enumeration of microbial contamination
on spacecraft and in spacecraft assembly faci-
lities is based on a classical cultivation me-
thod which has been already applied for the
Viking landers. This method gives only an in-
dication of the real bioburden, because only
those microorganisms can be counted that are
able to grow under the selected conditions that
are viable, cultivable, aerobic as well as anae-
robic, and heterotrophic spores or vegetative
34
bacteria. It is not possible to detect non-viab-
le, non-cultivable, vegetative cells that grow
under various different conditions (e.g. T, pH,
different nutrients, ± O2) and no species iden-
tification is made by this assay. The majority
of the naturally occurring microbial populati-
on, which is up to 99 % in many habitats,
cannot be cultivated and is therefore not de-
tected by the above mentioned or comparable
methods. In the MiDiv project we started to
investigate the bioburden of spacecrafts using
the satellites SMART-1 and ROSETTA as test
objects. The analysis of the samples included
cultivation on different media at different pH
and temperatures with and without oxygen
and with and without pasteurization, estab-
lishment of a culture collection of bacteria and
partial 16S rRNA gene analysis. In the project
BioDiv the Herschel mission will be used as a
test case for the extensive determination of
the bioburden and biodiversity of spacecraft
AIV&L facilities in operation, including the
detection of non-cultivable microorganisms as
well as investigations on seasonal variations.
In addition, a new rapid spore assay shall be
evaluated and compared to the NASA stan-
dard assay. With more detailed information
about the composition and functional charac-
teristics of the microbial communities on
spacecraft and in spacecraft assembly facili-
ties the development and/or optimization of
adequate cleaning, disinfection and sterilizati-
on procedures for spacecraft preparation be-
fore launch will be possible.
Infektionsrisiken auf Passagierschiffen
C. Schlaich, Hamburg Port Health Center, Zentral-
institut für Arbeitsmedizin und Schifffahrtsmedizin
Auf Kreuzfahrtschiffen treffen sich Menschen
aus aller Welt, kommunizieren, essen und un-
ternehmen Freizeitaktivitäten auf engem Raum.
Aufgrund der Besonderheiten von Schiffen und
abhängig von Alter, Vorerkrankungen und Ver-
halten (z.B. Händehygiene) besteht für Besat-
zung und Passagiere ein erhöhtes Infektions-
und Erkrankungsrisiko, z.B. durch kontaminier-
tes Wasser, Oberflächen oder Speisen. Darüber
hinaus bieten Schiffe ein günstiges Milieu für
die Krankheitsausbreitung von Person zu Per-
son und können eine internationale Verschlep-
pung von Infektionen bzw. Vektoren begünsti-
gen. Unter Berücksichtigung der Häufigkeit und
Schwere von Infektionskrankheiten auf Kreuz-
fahrtschiffen, stellen vor allem Influenza A und
B, trinkwasserassoziierte Legionelleninfektio-
nen und Gastroenteritiden ein Gefährdungspo-
tenzial für Reisende auf Passagierschiffen dar.
Der überwiegende Anteil der Gastroenteritiden
an Bord von Passagierschiffen wird durch Noro-
viren verursacht. Nicht zuletzt aufgrund der
hohen öffentlichen Wahrnehmung, werden von
Seiten der Kreuzfahrtindustrie und der natio-
nalen und internationalen Gesundheitsbehörden
Empfehlungen und Kontrollprogramme umge-
setzt und ständig (weiter)-entwickelt. Die Ri-
sikominimierung muss neben der Einhaltung
strikter Hygienemaßnahmen die folgenden Be-
reiche umfassen: 1) Information und Screening
von Besatzungen und Passagieren vor Antritt
der Reise (z.B. Gesundheitsfragebogen und
Info-Sheet), 2) Risikoeinschätzung und Hygie-
nemaßnahmen in Reisephasen ohne Krankheits-
aktivität, auch für Landausflüge 3) Infektions-
schutzmaßnahmen beim Auftreten einzelner
Fälle von Gastroenteritiden (Isolation von
Krankheitsverdächtigen, strikte Individualhy-
giene) 3) Vorgaben und Definitionen für die
Abklärung eines Ausbruchs an Durchfallerkran-
kungen (Diagnostik, Falldefinitionen) 4) bei be-
stätigtem Ausbruch Anwendung eines im Vor-
wege abgestimmten Protokolls für Bekämp-
fungsmaßnahmen (z.B. zu Diagnostik, Desin-
fektion und Reinigung, Händehygiene, Abson-
derung, Landgang). Auch bei Einhaltung der
detaillierten Empfehlungen und Durchführung
von Hygienemaßnahmen werden aufgrund der
weltweiten Zirkulation von Noroviren in der
allgemeinen Bevölkerung auch weiterhin Aus-
brüche an Bord von Kreuzfahrtschiffen auftre-
ten. Neben den medizinischen und hygienischen
Maßnahmen sind vor allem klare Kommunika-
tionsstrukturen und Zuständigkeiten an Bord
und eine frühzeitige Einbeziehung der Gesund-
heitsbehörden des Hafens hilfreich. Ziel ist es,
Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und zu be-
grenzen, aber auch den Passagieren so schnell
wie möglich eine Rückkehr zu ihren normalen
Urlaubsaktivitäten zu erlauben. In der Reise-
medizinische Beratung vor einer Schiffsreise
sollten die Schutzmöglichkeiten für sich und
andere durch Impfungen, eine gute Individual-
hygiene und die Notwendigkeit einer frühzeiti-
gen Arztkonsultation bei Symptomen angespro-
chen werden.
Biological response to combustion exhaust
exposure (diesel, model flame)
N. Stojicic, Chr. Baumstark-Khan, Chr. E. Hell-
weg, H.-H. Grotheer; DLR – Institut für Luft-
und Raumfahrtmedizin, Köln
Ultrafine ambient particulate matter (d<100 nm)
easily reaches the lungalveoli, induces oxidative
stress and inflammation and thereby contributes
to the development or aggravation of adverse
respiratory diseases. By crossing the lung-blood
barrier, the particles can also affect the circulato-
ry and immune system. Nevertheless, there are
still many ambiguities concerning the mechanisms
of hazardous health effects and the responsible
properties of combustion generated particles. The
biological effect of combustion condensates, ge-
nerated during the combustion of diesel fuel or
ethylene flame, was investigated by using seve-
ral experimental systems. The bacterial
SWITCH test was used for the assessment of
the cyto- and genotoxicity potential of an ap-
plied agent. For the detection of stress-induced
nuclear factor kB (NF-kB) activation, we deve-
loped the recombinant U-937-pNF-kB-EGFP/
Neo reporter cell line derived from U-937 hu-
man monocyte-like cell line. The toxicity of com-
bustion condensates, regardless of the fuel (die-
sel or ethylene), increases proportionally with
total organic carbon (TOC) content in the samp-
le. With the SWITCH test, we demonstrate that
the toxicity of diesel exhaust condensates de-
pends on the operation mode of the diesel mo-
tor. Water samples of exhaust obtained during
the no-load diesel combustion exhibit stronger
toxicity than the samples gained during the load-
operation mode due to the higher TOC-emissi-
on (TOCno-load
=1040 ppm; TOC4kW load
=257
ppm). Combustion exhaust generated during the
incomplete ethylene combustion, impairs dose-
dependently cell-cycle progression of U-937-
pNF-kB-EGFP/Neo cells. Increased TOC-con-
centration causes cell death in 15 % of the cell
population. Combustion condensates containing
nanoparticles are cyto- and genotoxic in bacteria
and induce NF-kB activation, cell-cycle arrest
and cell death in the human monocytic cell line.
Wege in den Wissenschaftsjournalismus –
Alltag und Perspektiven
V. Stollorz, Köln
Wer heute eine Zeitung aufschlägt, Radio hört,
sich durch Fernsehprogramme zappt oder im
Internet surft, der kann Nachrichten aus der
Wissenschaft kaum entkommen. Wissenschaft
ist überall Thema, in der Politik, der Wirtschaft,
in der Kultur, sogar der Sportreporter muss sich
heute etwa beim Thema Doping mit den Er-
kenntnissen der Molekularbiologen vertraut
machen. Selbst Hollywood widmet sich ver-
mehrt Wissenschaftsthemen und vermengt
dabei gekonnt Fakt und Fiktion. Der tiefere
Grund für den Boom von Wissenschaftsthe-
men in den Medien liegt in einer Eigenart der
Wissenschaft begründet: Die moderne Welt, in
der wir leben, hat sich in eine Einwanderungs-
gesellschaft für wissenschaftliches Wissen ver-
wandelt. Moderne Wissenschaft wirkt wie ein
Schmelztiegel, indem alle menschlichen Werte
erweichen und verschmelzen können. Wissen-
schaft ist dabei eine ewige Zerstörerin und Er-
bauerin neuer Welten. Kein Wunder, dass neues
Wissen ständig eingebettet werden muss in die
Welt, in der Menschen sich zu orientieren ver-
suchen. Das Publikum muss wissen, was Wis-
sen schafft. Denn es ist letztlich die Gesell-
schaft, die Verantwortung für die Diffusion
neuen Wissens übernimmt. Die Beobachtung
der Wissenschaft, insbesondere der dynami-
schen Naturwissenschaften, ist daher ein loh-
nendes, aber auch schwieriges Berichtsfeld im
Journalismus. Meiner Meinung liegt die Funk-
tion des Wissenschaftsjournalismus im Kern
darin, Vertrauensinformationen über das Sys-
tem Wissenschaft zu liefern. Wissenschafts-
journalisten sind Horchposten an den erhitzten
Reibungszonen zwischen Wissenschaft und
Gesellschaft. Dort, an den vibrierenden Mem-
branen lauschen sie dem anschwellenden Grenz-
verkehr und versuchen zu unterscheiden: zwi-
schen relevanten Ereignissen, Fälschern und vor
allem Schaum erzeugenden Rhetoren. Doch wie
beobachten Wissenschaftsjournalisten die Wis-
senschaft? Nach welchen Regeln wählen sie für
welches Medium ihre Themen aus? Und vor
allem: wie wird man heute Wissenschaftsjour-
nalist? Suchen Massenmedien journalistische
Generalisten, die auch mal unterhaltsam über
Wissenschaft berichten können? Oder mangelt
es künftig vermehrt an Spezialisten, die im
Ozean der Disziplinen nach für das Publikum
interessanten Geschichten fischen? Antworten
auf solche Fragen hängen heute entscheidend
von der Entwicklung der Erwartungen des Pu-
blikums an die Massenmedien ab. Auch darum
soll es in dem Vortrag und der Diskussion gehen.
35
Importierte Kokzidioidomykose in Deutsch-
land – Bericht aus dem Konsiliarlobor für
Coccidioides immitis am Robert-Koch-Ins-
titut unter besonderer Berücksichtigung
der Diagnostik.
K. Tintelnot, Robert-Koch-Institut, Berlin
Während bei Patienten mit Neutropenie und
prädisponierenden Grunderkrankungen Pilzin-
fektionen differentialdiagnostisch häufig erwo-
gen werden, wird bei immunkompetenten Pati-
enten selten an eine Mykose durch primär pa-
thogene Erreger, z.B. durch Coccidioides immi-
tis oder C. posadasii, gedacht. Dies kann zu
folgeschweren Fehldiagnosen führen. In den
Jahren 1990 bis 2006 wurden 33 Patienten mit
importierter Kokzidioidomykose (10 Frauen,
22 Männer und 1 Hund) erfasst und retrospek-
tiv ausgewertet. Bei 25/ 31 Patienten war der
Aufenthalt in einem Endemiegebiet für diese
Erreger der einzige prädisponierende Faktor. Bei
8 Patienten nahm die Infektion einen schweren
Verlauf mit Dissemination ins ZNS, die Haut
und /oder das Skelettsystem. Der Antikörper-
nachweis (Komplementbindungsreaktion, Wes-
tern blot und/oder Immundiffusion) hat einen
hohen Stellenwert bei der Erfassung einer Kok-
zidioidomykose in Europa und war bei allen
Patienten positiv. Ein kultureller Nachweis von
Coccidioides species aus Proben des Respira-
tionstraktes oder Bioptaten sollte immer ver-
sucht werden. Nach Anzucht der Erreger ist
eine Identifizierung mittels Gensonde innerhalb
weniger Stunden möglich. Der histologische Er-
regernachweis ist beweisend, jedoch häufig ein
Zufallsbefund. Ein molekularbiologischer Nach-
weis von Coccidioides immitis bzw. C. posa-
dasii aus klinischem Untersuchungsmaterial
kann im Einzelfall indiziert sein. Jeder klini-
sche Verdacht auf eine importierte Systemmy-
kose, so auch einer Kokzidioidomykose, ist
beim Einsenden von klinischen Proben zur An-
zucht aufgrund der hohen Infektionsgefahr für
die Mitarbeiter im mikrobiologischen Labor
unbedingt mitzuteilen. Nur die enge Koopera-
tion von Klinikern, Patienten, Pathologen und
Mikrobiologen führt zur raschen Erkennung der
Kokzidioidomykose.
„Flugangst – Fliegen statt Fliehen/Psycho-
logie über den Wolken“
M.-R. Trautmann, Deutsches Flugangst-Zen-
trum, Nieder-Wiesen
Psychologie über den Wolken – wie die Angst im
Flug vergeht. Für einen Cent nach London, für 29
Euro auf die Sonneninsel Mallorca – es gibt kaum
jemanden, den bei diesen Angeboten nicht das
Reisefieber packt. Tatsächlich ist in den vergan-
genen Jahren die Zahl der Fluggäste erheblich ge-
stiegen. Mit ihr erhöhte sich aber auch die Zahl
der Menschen mit Flugangst. Alle seriösen Zah-
len und Daten sprechen für die Sicherheit des
Fliegens. Und so zweifelt die Mehrzahl Betrof-
fener auch nicht an der Sicherheit. Rund 70% der
Menschen mit Flugangst haben, zum Glück, noch
nie ein subjektiv negatives Erlebnis an Bord er-
lebt, einigen steht der erste Flug sogar noch be-
vor. Doch die Angst vor einer Flugzeugkatastro-
phe, die Skepsis vor der Situation Fliegen (Enge,
Höhe, Ausgeliefertsein), den Faktoren Technik
und Mensch sowie, nicht zuletzt, die Angst vor
der Angst („Was passiert mit mir“") stecken tief
in uns.
Flugangstbewältigung ist mehr als Fliegergeschich-
ten und Cockpitbesichtigung. Jede Flugangst ist
individuell verschieden, denn jeder Flugängstler
besitzt eine ganz persönliche Angstgeschichte.
Dementsprechend müssen auch die Hilfs- und
Beratungsangebote gezielt auf die Ansprüche und
Anforderungen des Einzelnen abgestimmt wer-
den. Die Philosophie des Deutschen Flugangst-
Zentrums: Eine Hilfe kann nur dann effektiv und
nachhaltig sein, wenn man diese Faktoren be-
rücksichtigt. In der Praxis bedeutet das: Einzel-
beratungen, Ambulanzsprechstunden und Semi-
nare in relativ kleinen Gruppen bis zu maximal
fünf Teilnehmern. Vor jedem Seminar wird ein so
genanntes Flugangstprofil erstellt, das dem Kurs-
leiter einen ersten Einblick in Angstgeschichte und
Verlauf gibt. Erst dann werden die Inhalte abge-
stimmt und gemeinsam Probleme angegangen. Der
Vortrag gibt einen Einblick in die Geschichte der
Flugangst und zeigt Möglichkeiten und Chancen,
Probleme rechtzeitig zu erkennen und erfolgreich
in den Griff zu bekommen.
Beschäftigungsmöglichkeiten in der UNO
und anderen internationalen Organisationen
J. Tumler 1, A. Molfenter 2; 1Auswärtiges Amt,
Büro Führungskräfte zu Internationalen Orga-
nisationen (BFIO), Berlin, 2United Nations
Regional Information Center for Western
Europe (UNRIC), Bonn
Das Büro Führungskräfte zu Internationalen
Organisationen (BFIO) und das Regionale In-
formationszentrum der Vereinten Nationen für
Westeuropa (UNRIC) stellen Arbeitsmöglichkei-
ten bei der UNO und anderen Internationalen
Organisationen vor. Es wird ein Überblick über
diverse deutsche Nachwuchsförderprogramme,
besonders das Programm Beigeordnete Sachver-
ständige gegeben, sowie exemplarisch über eige-
ne Einstiegsprogramme verschiedener Internati-
onaler Organisationen informiert. Der Einstieg
in eine Tätigkeit bei einer Internationalen Orga-
nisation findet meist nicht direkt nach dem Stu-
dium statt. Häufig werden neben Sprachkennt-
nissen auch Berufs- und Auslandserfahrung ge-
fordert. Es wird daher auch über Möglichkeiten
eines Quereinstiegs bei den verschiedenen UNO-
Agenturen und Sonderorganisationen (IAEA;
UNDP; FAO; etc.) informiert. Weitere Themen
sind generelle Voraussetzungen für eine Tätig-
keit bei einer Internationalen Organisation, Ar-
beitskonditionen und Tipps zur Bewerbung.
Reisemedizinische Aspekte der Tauchmedi-
zin und des Notfallmanagements vor Ort
U. van Laak, Divers Alert Network Europe,
Kronshagen
Tauchmedizinisches Notfallmanagement vor Ort
ist erforderlich bei gesundheitlichen Ereignissen,
die den Taucher während der Abtauch-, Aufent-
halts- oder Auftauchphase betreffen. Sie sind durch
die Auswirkungen der Gase unter Überdruckbe-
dingungen gekennzeichnet. Dekompressionsun-
fälle sind schwer wiegende medizinische Notfälle.
Die Gefahr einer Überdehnung der Lungen be-
steht bei Panik- oder Notaufstiegen, aber auch
beim völlig unauffälligen Aufstieg. Bei der De-
kompressionskrankheit kommt es aufgrund der
Übersättigung zur Bildung kleinster Stickstoff-
bläschen in Körperflüssigkeiten und Geweben.
Das klinische Bild ist breit gestreut, schlaganfall-
ähnliche Symptome charakterisierten die schwe-
ren Verläufe. Korrekt durchgeführte unmittelbare
Maßnahmen vor Ort haben dabei den gleichen
Stellenwert wie die spezifische tauchmedizinische
Therapie. In allen luftgefüllten knöchern-starren
Hohlräumen des Körpers kann ein Barotrauma
durch Druckwechsel beim Ab- bzw. Auftauchen
auftreten. In der Regel sind Nasennebenhöhlen,
Mittel- und Innenohren betroffen. Leitsymptom
sind Schmerzen oder M. Meniére-ähnliche Be-
funde. Der „Blackout“ beim Tauchen ist mit ei-
nem hohen Ertrinkungsrisiko verbunden. Mögli-
che Ursachen sind technisches Versagen, mensch-
liches Fehlverhalten und Partialdruckbedingte Be-
einträchtigungen durch die Atemgase, wie die nar-
kotische Wirkung hoher Stickstoff-Partialdrücke,
Retention von CO2 unter Überdruckbedingungen,
Intoxikationen durch Sauerstoff bei zu tiefen
Tauchgängen sowie Hypoxie durch Aufbrauchen
des Atemgases. In Paniksituationen oder bei Über-
anstrengung kann es oberflächennah zur Ohn-
macht durch Hyperventilation kommen. Aus rei-
semedizinischer Sicht deutlich häufiger als De-
kompressionsunfälle sind allerdings nicht unbe-
dingt tauchspezifische, sondern wassersportas-
soziierte Probleme, wie Gehörgangsentzündun-
gen, mechanische Verletzungen und Folgen von
Kontakten mit Meereslebewesen. Bei Tauchun-
fällen ist die konsequente normobare Sauerstoff-
atmung (FiO2=1) unmittelbar nach Auftreten der
ersten Symptome leitliniengerecht. Sie muss auch
während des Transports bis zum Behandlungs-
beginn in der Druckkammer konsequent weiter-
geführt werden. Hintergrund ist die zügige Elimi-
nation des Inertgases aus Blut und Geweben.
Während der ersten Stunden sollen bis 1000 ml
nicht ausschließlich glukosehaltige Lösungen par-
enteral zugeführt werden, um einer Hypovolämie
vorzubeugen bzw. diese auszugleichen. Bei feh-
lendem venösen Zugang erhalten ansprechbare
Patienten, die nicht erbrechen, 1000 ml Flüssig-
keit oral, idealerweise Trinkwasser. Die zeitkriti-
sche erste Behandlung mit hyperbarem Sauerstoff
wird im Notfall häufig in einer ambulanten Be-
handlungsdruckkammer vor Ort notwendig. Im
Anschluss kann die Verlegung in ein heimatnahes
Zentrum für hyperbare Therapie erfolgen. In den
meisten Fällen kann dieser Transport in Verkehrs-
flugzeugen erfolgen. Ambulanzflüge unter höchst-
möglichem Druck sind die Ausnahme. Die Flug-
tauglichkeit sollte allerdings immer durch einen im
Notfallmanagement erfahrenen Taucherarzt beur-
teilt werden. In Fällen mit ungünstigem Verlauf
kann sich die Repatriierung zu einer administrativ
und logistisch äußerst aufwändigen und damit er-
schreckend teuren Angelegenheit entwickeln.
Ertrinken und Traumata im Wassersport –
Ursachen und Notfalltherapie
U. van Laak, Divers Alert Network Europe,
Kronshagen
Die Ursachen für Verletzungen im Wassersport
sind vielfältig. Sie reichen von der unkomplizier-
ten banalen Verletzung beim Baden über die eher
seltenen, ggf. aber äußerst bedrohlichen Kontakte
36
mit Meereslebewesen bis zum lebensbedrohlichen
Ereignis durch Beinahe-Ertrinken oder Tauchun-
fall. Im Freizeitbereich ist der „Faktor Mensch“
in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle pri-
märer Verursacher des Unfalls. Im Vordergrund
stehen Überforderung des Einzelnen und Igno-
ranz gegenüber Risiken. Hieraus folgt, dass die
meisten Ereignisse bei Einhaltung der Regeln zu
vermeiden sind. Bei „Wasserunfällen“ ist es von
entscheidender Bedeutung, ob sich die Atemöff-
nungen sicher über der Wasseroberfläche befinden
(Immersion) oder nicht (Submersion). Dabei gibt
es eine Vielzahl von Überschneidungsmöglichkei-
ten. Wesentliche Gemeinsamkeit ist die Gewebe-
hypoxie, auf die grundsätzlich unmittelbar, mit
höchstmöglicher Effizienz, anhaltend und unter
Ausschöpfung aller Reanimationsmöglichkeiten
reagiert werden muss. Die primäre Gefährdung
betrifft ZNS, Myokard und die Lungen selbst.
Kurzzeitige Submersion kann ohne unmittelbare
klinische Auffälligkeiten ablaufen. Die besondere
Gefährdung besteht im verzögert einsetzenden
Lungenödem mit einer Latenz von bis zu 24 Stun-
den. Daher bedarf es bei den geringsten Auffällig-
keiten der klinischen Überwachung. Entscheiden-
der einflussnehmender Parameter ist der Auskul-
tationsbefund, deutliche Auffälligkeiten am Un-
fallort gehen beim Beinahe-Ertrinken bereits mit
einer deutlich erhöhten Inzidenz für einen fatalen
Ausgang einher. Dabei besteht immer die Indikati-
on zur frühzeitigen Intubation und lungenscho-
nenden Beatmung mit 100% Sauerstoffbeatmung
(FiO2=1). Besteht zugleich eine Hypothermie des
Körperkerns, die sich relativ rasch entwickeln
konnte, kann dies eine Protektion gegenüber der
Hypoxie bedeuten. Möglich sind zum Teil dras-
tisch verlängerte Zeitintervalle ohne Sauerstoff-
zufuhr, bis zu einer Stunde und länger. Daher
müssen die Reanimationsmaßnahmen anhaltend
erfolgen. Schwer unterkühlte Patienten werden auf
dem Transport nicht aktiv wiedererwärmt. We-
gen der zu erwartenden erheblichen Begleitprob-
leme erfolgt dies stationär. Maligne Herzrhyth-
musstörungen stehen im Vordergrund der Kom-
plikationen. Defibrillationsversuche müssen bei
Unterkühlten zurückhaltend erfolgen. Milde
Hypothermien mit bestehendem Kältezittern, gu-
ter Vigilanz haben eine Körperkerntemperatur >
34 °C und verlaufen in der Regel spontan unpro-
blematisch. Beim schweren Tauchunfall besteht
ein uneinheitliches klinisches Bild. Deswegen ist
es vorteilhaft, jedes gesundheitliche Ereignis in zeit-
lichem Zusammenhang mit Gerätetauchen solan-
ge als Tauchunfall anzusehen, bis das Gegenteil
bewiesen ist. Ziel ist immer ein Druckkammer-
zentrum. Bis dahin müssen während des Trans-
ports kontinuierlich 100% Sauerstoffatmung
(FiO2=1) und vornehmlich isotonische Hämodi-
lution zur Anwendung gelangen. Bei Wasserunfäl-
len durch Sprung oder Kollision muss immer mit
begleitenden Kopf- oder HWS-Verletzungen ge-
rechnet und geeignete Vorsorge getroffen werden.
Untersuchungen zu kumulativen psycho-
physiologischen Effekten beim fliegenden
Personal auf der Kurzstrecke (Methodik)
M. Vejvoda, T. Niederl, H. Maaß, DLR – Insti-
tut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Köln
In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe
von wissenschaftlichen Untersuchungen zur
Belastung und Beanspruchung des Cockpit- und
Kabinenpersonals durchgeführt. Psycho-phy-
siologische Daten wurden dabei fast ausschließ-
lich auf der Langstrecke, sowie nur über kurze
Zeiträume erhoben. Kumulative Effekte, die bei
Einsätzen über viele Tage oder Wochen auftre-
ten und von erheblicher Bedeutung für die Be-
lastung und Erholung des fliegenden Personals
sein können, wurden bisher kaum berücksich-
tigt. Aus diesem Grund wurde vom DLR-Insti-
tut für Luft- und Raumfahrtmedizin eine Stu-
die zu diesem Thema initiiert. Von September
2003 bis Januar 2006 wurden 13 Kapitäne (Al-
ter: 42,2 ± 3,5 Jahre) und 16 Erste Offiziere
(Alter: 42,2 ± 3,5 Jahren) flugmedizinisch un-
tersucht. Bei den Mitgliedern des Cockpitper-
sonals der B737 Flotte (Kurzstrecke) wurden
über einen Zeitraum von 56 Tagen Daten ge-
sammelt, die Auskunft darüber geben sollten,
ob es zu langfristigen, kumulativen Effekten auf
das Schlaf-Wach-Verhalten, die Ermüdung und
die Belastung kommt. Die geforderten Kriterien
(z.B. Alter, Dienstjahre, etc.) wurden eingehal-
ten. Die Untersuchung sollte bei jeder Versuchs-
person nach einem Urlaub von mindestens 10
Tagen beginnen. Innerhalb des Untersuchungs-
zeitraums wurden von jeder Versuchsperson
kontinuierlich Messdaten zur körperlichen
Aktivität (mittels Aktometer am Handgelenk)
aufgezeichnet. Darüber hinaus wurden Einsatz-
zeiten, Flugabschnitte und Zielorte in einem
Flight Log, sowie das Schlaf-Wach-Verhalten
durch exaktes Führen eines Schlaf-Tagebuches
dokumentiert. Die objektive Leistungsfähigkeit
wurde mit Hilfe einer computergestützten Re-
aktionszeitaufgabe erfasst. Die subjektive
Ermüdung und Arbeitsbelastung sollten mittels
geeigneter Fragebögen (z.B. Karolinska Sleepi-
ness Scale, Ermüdungsskala (Samn & Perelli),
NASA-Task Load Index) ermittelt werden. Die
Fragebögen, das Sleep-Log, das Flight Log so-
wie die Reaktionszeitaufgabe wurden auf ei-
nem kleinen Handheld PC dargeboten. Wö-
chentlich wurde der Erholungs-/Belastungsfra-
gebogen von Kallus ausgefüllt. Zusätzliche Be-
fragungen sollten Aufschluss über relevante,
psychosoziale Randbedingungen geben, die bei
den täglichen Erhebungen nicht berücksichtigt
wurden. Die Versuchsteilnehmer führten die
Messungen überwiegend selbstständig durch.
In regelmäßigen Abständen fand eine Überprü-
fung der Daten durch DLR-Untersucher statt.
Alle Messungen waren so geplant, dass sie die
Tätigkeiten während des Dienstes nicht beein-
trächtigten. Ziel der Studie war es, flugmedizi-
nisch relevante Daten über einen Zeitraum von
56 Tagen auf der Kurzstrecke zu erheben, die
eine Beurteilung ermöglichen sollten, ob lang-
fristige Veränderungen des Schlaf-Wach-Verhal-
tens, der Ermüdung und der Belastung beim flie-
genden Personals auftreten.
Die Konsequenzen der neuen Lärm- und
Vibrations-Arbeitsschutzverordnung für das
fliegende Personal
M. Vierdt, Berufsgenossenschaft für Fahrzeug-
haltungen, Hamburg
Im März 2007 ist die Lärm- und Vibrations-
Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrations-
ArbSchV) als nationale Umsetzung der EG-
Richtlinien „Lärm“ (2003/10) und „Vibrationen“
(2002/44) verabschiedet worden. Kernstück der
neuen Verordnung sind die abgesenkten Grenz-
werte – z.B. bei Lärm auf einen Auslösewert
von 80 dB(A). Das bedeutet, dass auch bislang
nicht als lärmbelastet eingestufte Berufsgrup-
pen, wie z.B. die der Flugbegleiter(innen), ins
Blickfeld der Arbeitsschützer geraten. Der Vor-
trag stellt die neue Rechtslage dar und erläutert
anhand von Messergebnissen sowie den Ergeb-
nissen einer Feldstudie, was getan werden kann.
Prismen in der Brille + Tauglichkeit
H. Wassill, Univ.-Augenklinik Gießen
Gem. JAR FCL machen Doppelbilder flugun-
tauglich, auch das Führen eines Kfz mit Doppel-
bildern ist untersagt. Diese Regel ist unbestrit-
ten sinnvoll und wird allgemein akzeptiert. Pris-
men in einer Brille zum Ausgleich eines unter-
schwelligen Schielens oder eines manifesten Stra-
bismus sind z.Zt. nicht oder fraglich zulässig.
Bei Abweichungen von den zulässigen JAR FCL
Werten kann eine Augenmuskeloperation in Be-
tracht gezogen werden. Demonstriert wird im
Vortrag,
· dass die Prismenfreiheit einer zulässigen Bril-
le blanke Utopie ist,
· dass mit einer wirksamen Brille, gleich wel-
cher sphärischen oder cylindrischen Art, immer
auch prismatische Wirkungen verbunden sind,
die im Zerebellum kompensiert werden,
· dass das beschwerdefreie Tragen einer Brille
per se eine ausreichende Fusionsfähigkeit vo-
raussetzt,
· dass eine Dezentrierung eines Brillenglases zu
erwünschten oder unerwünschten prismati-
schen Wirkungen führt, die kaum nachgewie-
sen werden,
· dass nicht alle denkbaren Kombinationen ge-
setzlich erfasst werden können,
· dass Plusgläser immer zu peripheren Gesichts-
feldausfällen führen,
· dass die Brillengestaltung Einfluss auf die Lage
der Skotome hat,
· dass die Gestaltung moderner Verkehrscock-
pits mehr Gesichtsfeldrestriktionen verursacht
als übliche Brillengestelle.
Diese Argumentation könnte sich eine Erlaub-
nis-Erteilende Behörde oder ein AMC zu Eigen
machen, um für eine evtl. tatsächlich notwendige
„reine“ Prismenbrille ein gesondertes Genehmi-
gungsverfahren zu vermeiden.
AEA/BAeS vs A-AEA/Libelle: Vor- und Nach-
teile eines pneumatisch bzw. hydraulisch
wirkenden Anti-G-Anzugs
H. Welsch 1, M. Nehring 1, A. Knobloch 1, M.
Stein 2, A. Gens 3, C. Ledderhos3; Flugmedi-
zinisches Institut der Luftwaffe, Königsbrück 1,
Manching 2, Fürstenfeldbruck 3
Einleitung: Für Luftfahrzeugführer, die das neue
fliegende hochagile Waffensystem EF 2000
„Eurofighter“ bzw. „Typhoon“ fliegen, wurde es
erforderlich, eine besondere Schutzausrüstung zu
entwickeln, damit diese Piloten hohe, lang anhal-
tende und rapide einsetzende G-Kräfte ertragen
können, ohne handlungseingeschränkt oder gar
bewusstlos zu werden. Dabei wurden zwei Wege
beschritten: die Weiterentwicklung klassischer
.
37
pneumatisch wirkender Anti-G-Anzüge ein-
schließlich der Nutzung von Überdruckbeatmung
unter hohen G-Belastungen sowie die Umset-
zung eines hydraulisch wirkenden Prinzips zum
serienreifen Anti-G-Anzug. Beide Systeme wur-
den seit Einführung des Eurofighters in der Luft-
waffe parallel alternativ genutzt. Mit einer wis-
senschaftlich angelegten Vergleichsstudie sollte
nun untersucht werden, mit welchem System die
Deutsche Luftwaffe in Zukunft ihre Piloten ein-
heitlich ausstatten sollte. Methode: 17 Eurofigh-
ter-Piloten nahmen sowohl mit dem pneumati-
schen Anti-G-Anzug (AEA/BAeS) als auch mit
dem hydraulisch wirkenden Anti-G-Anzug A-
AEA/LIBELLE an einer Vergleichsuntersuchung
teil, die auf der Humanzentrifuge des Flugmedi-
zinischen Instituts der Luftwaffe in der Abtei-
lung Flugphysiologie in Königsbrück durchge-
führt wurde. Jeder Pilot sollte an 3 aufeinander
folgenden Tagen insgesamt 8 Fahrten auf der
Humanzentrifuge absolvieren, wobei die ersten 4
Fahrten zur physiologischen Beurteilung und Er-
fassung der Leistungsfähigkeit des G-Schutzes
herangezogen wurden, die letzten 4 Fahrten im
Wesentlichen zur qualitativen Beurteilung u.a. des
G-Schutzes dienten. Die qualitative Bewertung
wurde im Rahmen standardisierter Fragebögen
im Interviewverfahren gewonnen und durch ei-
nen Psychologen ausgewertet. Ergebnisse: Es
stellte sich heraus, dass beide Systeme unter-
schiedliche Vor- und Nachteile aufweisen, die nicht
nur aus Gründen der Flugsicherheit, sondern auch
aus gesundheitlichen Gründen eine eindeutige
Entscheidung zum derzeitigen Entwicklungsstand
der Anti-G-Anzüge nicht zulassen. Beide Syste-
me haben jedoch ein ausreichendes Entwick-
lungspotenzial, das vor der endgültigen Entschei-
dung ausgeschöpft werden sollte.
Resistenz gegen Beschleunigungsstress als
Funktion des Autonomen Nervensystems bei
Luftfahrzeugführern der Bundeswehr
S. Westphal 1, K. Birkenfeld 1, A. Gens 1, B.
Johannes 2, C. Ledderhos 1; 1Flugmedizinisches
Institut der Luftwaffe, Fürstenfeldbruck, 2Deut-
sches Luft- und Raumfahrtzentrum, Hamburg
Einleitung: Die hochagilen Luftfahrzeuge der 4.
Generation bringen Veränderungen der Natur des
Beschleunigungstresses in Größe („G-load“),
Dauer („impact“ und „sustained“), Lastwechsel
(+GZ to –G
Z transition) und „G-onset-Rate“ mit
sich. Dem müssen die Auswahlkriterien für Luft-
fahrzeugführer (LFF) angepasst werden. Der
Messung der natürlichen + Gz-Toleranz (NTG)
in der Humanzentrifuge (HZ) kommt dabei eine
Schlüsselrolle zu. Sie ist jedoch zeit- und kos-
tenintensiv, so dass einfache Methoden zur Pre-
diktion der NGT von LFF in der Eignungsprü-
fung wünschenswert wären. Bisherige Versuche,
eine solche Voraussage auf der Basis von Korre-
lationsanalysen der Herz-Kreislaufparameter
während einer standardisierten Kipptischunter-
suchung (KTU) zu machen, verliefen wider-
sprüchlich. In der vorliegenden Studie sollte nun
geprüft werden, ob die NGT differenzierter vor-
hersagbar ist, indem eine vor der KTU stattfin-
dende Bestimmung des von Johannes et al. [Avia-
kosm Ekolog Med. 37(1), 28-42, 2003] beschrie-
benen sogenannten autonomen Reaktionstypus
(AOT) durchgeführt wird. Hierbei werden die
Datenmuster der individuellen Reaktionen auf
mentale Belastungen unter Wichtung bestimm-
ter physiologischer Parameter (u.a. EKG, EMG,
kontinuierlicher Blutdruck, Hautleitwert, Elekt-
rogastrogramm (EGG)) vier verschiedenen Klas-
sen zugeordnet, die als Autonomic Outlet Ty-
pes (AOT-Typen 1 bis 4) bezeichnet werden.
Methoden: Bei bislang 23 Probanden (21 Män-
ner, 2 Frauen) im Alter von 19 bis 37 Jahren
wurde ihr autonomer Reaktionstyp bestimmt
und anschließend eine standardisierte KTU
durchgeführt. Bei beiden Untersuchungen sind
mit dem tragbaren Health-Lab-System [Kora-
lewski Industrie-Elektronik oHG] neben EMG
und EGG, kardiovaskuläre und Atemparameter
einschließlich der Atemgase erhoben worden.
Begleitend wurde in der HZ die NGT eines je-
den Probanden in einer Doppelbestimmung er-
fasst. Gewonnene KTU Parameter und die NGT
wurden in Bezug auf die AOT-Typen analysiert.
Ergebnisse: Bei einer ersten Sichtung der Daten
fanden sich in der Gruppe mit hoher NGT (> +
4,5 Gz) vornehmlich Personen mit dem auch bei
der KTU kardiovaskulär stabil reagierenden
AOT-Typ 1 wieder. Hingegen zeigte die Gruppe
mit niedriger NGT (< + 4,5 Gz) ein uneinheitli-
ches AOT-Bild und bei der KTU ein instabiles
Reaktionsmuster – stabil in diesem Sinne heißt,
eine stärkere periphere Vasokonstriktion mit
daraus resultierendem erhöhten diastolischen
Blutdruck und Abnahme sowohl der Blutdruck-
amplitude als auch der peripheren Hauttempe-
ratur. Ausblick: Untergruppenanalysen weiterer
Parameter sind erst nach einer Erhöhung der
Studienpopulation sinnvoll. Gegenwärtig er-
scheint die AOT-Typisierung hilfreich, um sich
dem Problem der Prediktion der NGT zu nähern.
ESA Short Arm Human Centrifuge to study
artificial gravity based countermeasures for
weightlessness on long-term interplanetary
space flight
F. Wuyts 1, R. Vanspauwen 1, P.-F. Migeotte 2, Paul
Van de Heyning 1; 1Antwerp University Re-
search center for Equilibrium and Aerospace
(AUREA), University of Antwerp, Belgium,2ULB, Brussels, Belgium
The ESA short arm human centrifuge (SAHC -
constructed by Verhaert Space (BE)) was evalu-
ated during its 8 months commissioning phase
in AUREA, before being definitely placed at
MEDES in Toulouse (FR). It contains 2 bed
nacelles and 2 chairs that are radial oriented.
When lying supine on the horizontally orien-
ted bed, the heart was typically situated at 1.05 m
from the center of rotation. The bed nacelles
were tested in positions from 0 to 45 degrees.
Depending on each subject, rotations were set
at ~ 24, 29 and 32 rpm to obtain respectively
0.7 Gz (radial oriented), 1 Gz and 1.2 Gz at heart
level. This yielded at the head center values of
approximately 0.47, 0.66 and 0.80 Gz and at
the feet 1.5, 2.2 and 2.6 Gz respectively. By
means of a canopy placed over the upper part
of the body, a dark environment was obtained
for the subjects. Subjects were equipped with a
head set with microphone and head phones to
communicate with the operator in the control
room. IRB approval was obtained and Infor-
med Consent signed by the subjects. Electro-
cardiogram, respiration and continuous blood
pressure were recorded from 7 healthy male
control subjects. A series of 3 imposed and con-
trolled breathing protocols (6, 9 and 15 breaths
per minute for 9 breaths) for 180 s, was repea-
ted 5 times during 3 different g-load conditions
(0.7, 1 and 1.2 Gz). In between, a one minute
break was inserted for lower limb exercises.
Control measurements in erect and supine
position were obtained. The response of the
Autonomic Nervous System (ANS) to the ortho-
static challenge induced by the different g-loads
was assessed through the analysis of heart rate
variability (HRV). Hereto, a short-term time
domain algorithm was used to compute the
amplitude of the respiratory sinus arrhythmia
(RSA) which is the high frequency component
of HRV and a well recognized marker of vagal
control. Our results show that the g-load in-
duced blood pooling induced increased HR
(sympathetic activation) and decreased RSA
amplitude (vagal withdrawal). As such, the re-
sponse of the ANS to the orthostatic challenge
can be monitored by means of RSA analysis
during short (<180s) controlled breathing pro-
tocols. The Gz-gradient is an important factor
of orthostatic challenge, since at a moderate 1.2
Gz at the heart, yet 2.6 Gz at the feet, HR was
significantly increased. This study demonstra-
tes the usefulness of the ESA-SAHC as a mo-
del for the adaptation of cardiovascular control
to different G-load gradients. Additionally this
preliminary study shows that the ESA SAHC
is a very powerful instrument to study diffe-
rent human physiological functions as a response
to artificial gravity with a special emphasis on
the gravity gradients.
Die Gastroösophageale Refluxkrankheit –
Was der Fliegerarzt wissen soll
H. Wykypiel, Univ.Klinik f. Allgemein- und
Transplantationschirurgie, Medizinische Uni-
versität Innsbruck, Österreich
Einleitung: Die gastroösophageale Refluxkrank-
heit (GERD) ist die häufigste Erkrankung des
oberen Gastrointestinaltraktes und hat ein sehr
breites Symptomspektrum. Material und
Methodik: Übersicht über Epidemiologie, Dia-
gnostik, Therapie und Langzeitkomplikationen.
Ergebnisse: Die Inzidenz von GERD ist stei-
gend, ebenso die des Adenokarzinoms des Öso-
phagus, welches eine Spätkomplikation des un-
behandelten GERD darstellen kann. Die Sym-
ptome können klassisch (Sodbrennen, Dyspha-
gie, Regurgitation), aber zu über 50 % auch
extraintestinal (Husten, Asthma, Heiserkeit,
Thoraxschmerz, Otits media, Bronchitis, Zahn-
erosionen,…) sein. Letztere können auch iso-
liert, d.h. ohne das klassische Sodbrennen auf-
treten. Anamnese, Gastroskopie und PPI-Test
sollten bei Verdacht auf GERD immer durchge-
führt werden. Wird eine operative Therapie er-
wogen, sollten eine Ösophagusmanometrie und
eine 24h-pH-Metrie, bei Verdacht auf nicht-
sauren Reflux eine 24h-Impedanz-Messung er-
folgen. Das Schluckröntgen mit Refluxprüfung
hat zur Diagnostik oder Ausschluß von GERD
eine schlechte Sensitivität u/o Spezifität und
wird vielfach überschätzt. First-line Therapie
ist zunächst der PPI, begleitet von Diät, Life-
38
style Modifikationen und Normalisierung des
Körpergewichts. Bei schlechtem Ansprechen
auf die konservative Therapie, bei großvolumi-
gem Reflux, bei jungen Patienten mit notwendi-
ger lebenslanger Dauertherapie und bei extra-
intestinaler Symptomatik stellt die Operation
(laparoskopische Fundoplikatio mit Zwerch-
fellpfeilerraffung) eine gut etablierte Therapie-
option dar mit einer Patientenzufriedenheit von
> 90% in spezialisierten Zentren. Patienten, die
als Folge des Reflux bereits eine intestinale
Metaplasie des distalen Ösophagus und somit
ein höheres Krebsrisiko haben, sollten einer
regelmäßigen Nachsorge (Gastroskopie mit
Biopsie) unterzogen werden. Conclusion:
GERD ist sehr häufig und hat ein breites Symp-
tomspektrum. Extraintestinale Symptome kön-
nen auch isoliert, d.h. ohne Sodbrennen auftre-
ten. Eine „negative“ Gastroskopie schließt
GERD nicht prinzipiell aus. Piloten mit nicht
eindeutig geklärten pulmonalen oder HNO-
Affektionen sollten einer spezialisierten Reflux-
abklärung zugeführt werden.
How to Adapt to Head Movements During
Artificial Gravity Rotation
L. R. Young, Th. Jarchow, Man-Vehicle Labora-
tory, Massachusetts Institute of Technology,
Cambridge, Massachusetts, USA
For many years the upper limit to rotation for
artificial gravity (AG) was thought to be 6 rpm
(36 deg/sec), limited by the motion sickness
caused by out-of-plane head movements. The
recent interest in intermittent exposure to AG
on a short radius centrifuge has necessitated
much higher rotation rates. Our recent IMAG
studies, for example, normally spun supine (6
degree head down) subjects in excess of 30 rpm
(180 deg/sec) in order to produce 2.5g’s at the
feet and 1.0 g’s at heart level. In order to avoid
motion sickness at 30 rpm the subjects either
maintained a stationary head position (as was
generally the case in the IMAG Pilot Study) or
trained using one of several adaptation methods
developed and tested at MIT. Based on a quan-
titative model of the vestibular stimulus cau-
sing Coriolis cross-coupling we calculated „iso-
conflict lines“ which enabled us to increment
the stimulus without causing frank sickness.
We show how centrifuge velocity, head turn
angle and head turn velocity can each be manipu-
lated to develop a level of adaptation without
excessive discomfort. Based on these findings,
AG rotation speed need no longer be limited by
the Coriolis cross-coupling stimulus.
Neuromuscular adaptation and training
effects of whole body vibration training
J. Zange 1, K. Müller 1, A. Rosenberger 2,
T. Haller 1,2, A. M. Liphardt 1,2, J. Mester 2,1DLR – Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin,
Köln; 2Deutsche Sporthochschule Köln
Whole body vibration training (WBVT) is cur-
rently tested as a potential exercise counter-
measure against the losses of leg muscle mass
and strength during long term space flight. Du-
ring WBVT subjects typically stand on a vib-
rating plate (e.g. 20 Hz at 4 mm amplitude) or
perform additional exercise e.g. in form of knee
bends. In space simulation studies body posi-
tion was horizontal and the subjects were
pressed to the vertical plate by belts. Vibration
causes a direct mechanical stimulus to leg mus-
cles and bones. Furthermore an increase of
muscle activity is expected to be caused via the
so called tonic vibration reflex. WBVT causes a
moderated increase in respiratory oxygen con-
sumption. In a recent study we examined ener-
gy metabolism in the right calf muscle of 20
subjects by 31P magnetic resonance spectro-
scopy. Subjects performed 3 min static plantar
flexion exercise at 40 % MVC with and with-
out superimposed 20 Hz vibration at 4 mm
amplitude. Both exercise types were perfor-
med with applied arterial occlusion (AO). Vib-
ration plus contraction caused a significantly
higher consumption in phosphocreatine than
static contraction alone (p<0.05). In a field stu-
dy, we tested the combination of WBVT plus
knee bends (n=20) on the EMG activity of
m. rectus femoris of both legs in comparison
with resistive training alone (n=19). During 5
subsequent days of training, potential reactions
to both forms of training were monitored. On
days 1, 3, and 5, the integrated EMG ampli-
tude was determined after filtering of motion
artefacts by vibration for each knee bend cycle
and was averaged for every training set. On the
first training day, significantly higher EMG
amplitudes (p<0.01) were found during vibra-
tion than during knee bends only. Furthermo-
re, a steeper increase in EMG amplitude du-
ring the 10 sets of exercise indicated a more
pronounc-ed muscle fatigue (p<0.01). Howe-
ver, during subsequent days of training the
differences in EMG amplitude and in ampli-
tude increase by vibration became smaller. At
day 5, the difference between vibration and
control was not significant anymore. This
shows an obvious optimization in involunta-
ry muscle fibre recruitment to WBVT. In a
recent bed rest study a combination of resisti-
ve strength training plus whole body vibrati-
on was successfully applied to counteract leg
muscle atrophy. However, the combined trai-
ning was tested against bed rest without trai-
ning, and resistive training alone is also known
to efficiently counteract muscle loss during
bed rest. More-over, in a 14 days bed rest
study at DLR we found that WBVT in up-
right standing position without further resis-
tive training was not capable to reduce the
losses in leg muscle volume induced by bed
rest immobilization.
39
Impressum
Programm und Abstracts zumKongress »Medizin und Mobilität«
Institut für Luft- und Raumfahrt-medizinc/o Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) e.V.
Köln, 13.–15.09.2007
Verantwortlich für Inhalt und Auswahl:Prof Dr. med. Rupert Gerzer
Herstellung
Titelseitengestaltung:ziller design, Mülheim an der Ruhr
Satz und Layout:ziller design + Schnittstelle MathiasWunderlich, Mülheim an der Ruhr
00_M&M_INNEN_07:0. M&M 2007 24.08.2026 11:38 Uhr Seite 18