28
Kein Zuckerschlecken Alltag vor 200 Jahren Kompostkünstler Holger Ackermann In der Oberstadt Paket für Müllabfuhr Gemeinsam stark Special Olympics S t u d i e r m a l Das Magazin 04/15

01 Titel Muster - Marburg€¦ · Die Stadt Hamburg bewirbt sich um die Olympiade, Marburg hat sie schon: Vom 7. bis 9. Juli starten in der Universitätsstadt die ersten Hessenspiele

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Kein ZuckerschleckenAlltag vor 200 Jahren

KompostkünstlerHolger Ackermann

In der OberstadtPaket für Müllabfuhr

Gemeinsam starkSpecial Olympics

Studier mal

Das Magazin 04/15

Auf dem Weg: Verkehrsanalyse und Vorschläge für Klimaschutz SchulcampusLeopold-Lucas-Straße. (Foto: Preisler)

Bewährt: Kameramann Edward Lachmanerhält den 15. Marburger Kamerapreis vonStadt und Universität. (Foto: Friedrich)

Ausgezeichnet: Sportlerehrung für insge-samt 338 Athletinnen und Athleten derUniversitätsstadt Marburg. (Foto: Krause)

Gefragt: Marburgs Stadtforum zur Zeiten-wende - Chancen für den regionalen Onli-nemarkt im Einzelhandel. (Foto: Coordes)

Ehrengast: Der Russische GeneralkonsulJewgenij Schmargin trägt sich ins Goldene Buch ein. (Foto: Eppler)

Engagiert: Stadt überreicht vier Landes-ehrenbriefe und ein Historisches Stadt-siegel an Ehrenamtliche. (Foto: Eppler)

Aufstehen und tanzen: One Billion Risingfür Frauenrechte auf dem Marktplatz inMarburg. (Foto: Gleichberechtigungsreferat)

4,5 Millionen für Schulstandort: SanierteNaturwissenschaften am Gymnasium Philippinum eingeweiht. (Foto: Krause)

Gesprächsbeginn: Viele Ideen für Programm „Soziale Stadt" zum Auftakt inOckershausen/Stadtwald. (Foto: Krause)

Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer:Equal Pay Day setzt mit Rabattaktion fürFrauen Zeichen. (Foto: Schneidewindt)

Gut zu Fuß und mit dem Fahrrad: Übergabe der neuen Brücke Auf der Weide/Am Bückingsdamm. (Foto: Bauer)

Marburger Bilderbogen

Ausdauer: Nationalteam der 24-Stunden-Läufer nach Wettkampf im Marburger Rathaus begrüßt. (Foto: Schwarzwäller)

Studier mal Marburgerscheint 11x im Jahr (Doppelheft im Juli/August) jeweils vor Monatsbeginn, herausgegeben vom Fachdienst Presse und Öffentlichkeitsarbeit &Bürger/innen-Kommunikation der Universitäts-stadt Marburg, Rathaus, 35035 MarburgTel. 0 64 21 / 201 378 (38. Jahrgang) Redaktion: Sabine Preisler (Redaktionsleiterin)Ute Schneidewindt (Redaktions-Assistenz) Michael Arlt (Koordination, Kultur) Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich-keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13Layout: Michael Boegner Auflage: 16.000Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,

Versand und Auslage. Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beimPresseamt, Tel. 0 64 21 / 201 346 oder 378) Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH, Ernst-Giller-Str. 20 a, 35039 Marburg, Tel. 0 64 21 / 68 44-0, Fax 68 44 44, E-Mail: [email protected] Druck: msi – media service international gmbhGedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E - MixedCredit MaterialCertifikat“.

Redaktionsschluss für Nr. 5/15: Di 7.4.15Titelbild: Frühlingsstimmung an der LahnFoto: Georg Kronenberg

beginnt am 13. April die dreimonatige Vor-lesungszeit des Sommersemesters. Knapp 27.000Studierende und ca. 4.500 Mitarbeiter/innenfüllen wieder das universitäre städtische Leben.Allen Neuankömmlingen einen guten Start!Die Wahlen zum/zur Oberbürgermeister/in am14. Juni 2015 rücken näher. Mit Dr. ThomasSpies, Dirk Bamberger, Dr. Elke Neuwohner, JanSchalauske und Marius Beckmann sind (bisRedaktionsschluss) eine Kandidatin und vierKandidaten im „Rennen“, um die Nachfolge vonEgon Vaupel ab dem 1.12.2015 anzutreten.Zweieinhalb Monate Gelegenheit, die Kandidatenund die Kandidatin zu befragen, zu diskutierenund abzuwägen, um mit (hoffentlich) hoherWahlbeteiligung eine Wahl für die nächsten 6Jahre zu treffen. Nach der Wahl ist vor der Wahl:9 Monate später, im März 2016, sind Kommunal-wahlen für Stadtparlament und Ortsbeiräte.Noch ist unklar, ob in der Kernstadt weitereOrtsbeiräte eingerichtet werden. Bewohner/in-nen der Oberstadt, der Südstadt und Weiden-hausens hatten mit Unterschriftenlisten eigeneOrtsbeiräte eingefordert. Nun soll eineschriftliche Befragung klären, ob 2016 weitereOrtsbeiräte gewählt werden.Eine schriftliche Abstimmung wird es auch zuden von den Stadtwerken Marburg geplantenWindkraftanlagen am „Lichter Küppel“ geben.Die Stadtwerke Marburg, eine 100-prozentige„Tochter“ der Stadt Marburg, betreiben in Mar-burg bereits 3 Windkraftanlagen in Wehrda. Nunsollen - vier Jahre nach der Atomkatastrophevon Fukushima - zwei weitere Windkraftanlagen

die Eigenstromproduktion erhöhen. Die Marburg-er Bürger/innen sollen entscheiden: Unter-stützen sie die Pläne der Stadtwerke Marburg –Ja oder Nein.Eine spannende Informations-, Abstimmungs-und Wahlzeit wünscht

Ihr

Dr. Franz KahleBürgermeister

Nach den Osterferien…

Dabei sein ist allesSpecial Olympics in Marburg

Keine Angst vor der Angst 6

Leben in der Oberstadt 7

Armut, Schnaps und Kuhfladen 8

Kennen Sie Marburg? 9

Neue Stadtschrift 10

Nach Ostern in der vhs 11

111 Dinge sehen und erleben 12

kurz & bündig 13

Menschen wie du & ich 18

Top im April 19

Marburg im April 20Kultur & Co 23

Marburg im April

Die Stadt Hamburg bewirbt sichum die Olympiade, Marburg hat

sie schon: Vom 7. bis 9. Juli startenin der Universitätsstadt die erstenHessenspiele der Special OlympicsDeutschland (SOD) mit Wettbewer-ben für alle - zum Zusehen und zumMitmachen.

Mit Galaveranstaltung und vor allemmit 1200 Aktiven, die diese Spielezu etwas ganz Besonderem machen.Sportlerinnen und Sportler mit undohne geistige Behinderung, Coachesund freiwillige Helferinnen und Hel-fer werden zu den inklusiven Sport-spielen in Marburg erwartet. Prominente Unterstützer der Speci-al Olympics Hessen sind der Welt-klasseturner Fabian Hambüchen, dieDeutsche Hochsprungmeisterin Ari-

ane Friedrich sowie die Special-Olympics-Athleten Svenja Schwarzund René Krüger. Das Ziel von Special OlympicsDeutschland ist es, Menschen mitgeistiger Behinderung durch denSport zu mehr Selbstbewusstsein,Anerkennung und Teilhabe an derGesellschaft zu verhelfen: SOD ver-

steht sich als Teil der Inklusionsbe-wegung.Jährlich werden abwechselnd natio-nale SOD-Sommer- und Winterspieleausgerichtet. Die letzten Sommer-spiele fanden 2014 mit 4800 Athle-tinnen und Athleten in Düsseldorfstatt. Oberbürgermeister Egon Vau-pel hat sich bei einem Besuch vom

4

Gemeinsam sind wir stark: Das Konzept von SpecialOlympics hat Oberbürgermeister Egon Vaupel überzeugt.

7. bis 9. Juli 2015 in Marburg

Dabei sein ist alles1200 Aktive kommen zu Special Olympics

Geist der Spiele anstecken lassen.„Nachdem ich in Düsseldorf dabeisein und das Gefühl ‚Gemeinsamstark - jeder ist ein Gewinner‘ spü-ren durfte, hat sich ein großerWunsch erfüllt.“ Es mache ihn stolz,dass die ersten Special OlympicsHessen in Marburg ausgetragen wer-den, so der Oberbürgermeister. Dr. Bernhard Conrads, Erster Vize-präsident von Special OlympicsDeutschland, Bundesgeschäftsfüh-rer der Lebenshilfe i. R. und Marbur-ger - hatte die Kontakte geknüpft. Eröffnet werden die Special Olym-pics am 7. Juli mit dem klassischenolympischen Zeremoniell: Promi-nenz, Gäste und Teilnehmende erle-ben den Einmarsch der Athletinnenund Athleten, der Olympische Eidwird gesprochen, die SOD-Hymne er-klingt – und das Olympische Feuerwird feierlich entzündet.

Von Boccia bis Leichtathletik

Die Spiele finden im Georg-Gaß-mann-Stadion, in den angrenzendenSporthallen und im Sport- und Frei-zeitbad AquaMar statt. Und wernicht nur zuschauen möchte, son-dern selbst Spaß an Sport und Be-wegung hat, kann an den wettbe-werbsfreien Angeboten teilnehmen. Die Sportlerinnen und Sportler wer-den sich in Marburg in den Diszi-plinen Fußball, Leichtathletik,Schwimmen, Tischtennis, Bocciaund Judo messen. Startberechtigt sind Aktive ab zwölfJahren. Zu den Athleten und Athle-tinnen mit geistiger Behinderunggesellen sich bei den Special Olym-pics mehr und mehr Menschen ohneBehinderung, um gemeinsam sport-lich aktiv zu sein – „Unified Sports“ist ein Markenzeichen der Sportver-anstaltung. In allen Mannschafts-sportarten und in den Disziplinenmit Staffel- oder Doppelwettbewer-ben gibt es Teams aus Menschen mitund ohne Behinderung. Erstmals in Deutschland werden beiden Special Olympics in Marburgauch Angebote für blinde und seh-behinderte Menschen einbezogen.Die Blindenstudienanstalt ist unteranderem mit einem Seh-Mobil unddurch Judokas vertreten. Auf dem

Programm steht darüber hinaus einSpiel der Fußball-Damenmannschaftvon Blau-Gelb Marburg gegen eineUnified-Auswahl der HinterländerWerkstätten. Zum kulturellen Höhepunkt soll eineSportgala am 8. Juli ab 20 Uhr in derGroßsporthalle der KaufmännischenSchulen werden. Horst Lohr, besserbekannt als Zauberer Juno, führt dieGäste durch einen Abend mit Musik,Sport, Varieté und Interviews. Zu er-leben sind unter anderem Weltklas-se-Rhönrad-Sportlerin Laura Stul-lich und eine spektakuläre Show von

Rollstuhl-Trampolinturnern. Der Ein-tritt zu Gala und allen anderen Ver-anstaltungen ist frei. Neu ist auch das Angebot eines„Herz-Checks“ von Prof. Dr. med.Bernhard Maisch, emeritierter Direk-tor der Marburger Universitätsklinikfür Innere Medizin-Kardiologie. Au-ßerdem gibt es das Vorsorgepro-gramm „Gesunde Zähne“, bei demdie Sportler in Wettbewerbspausenin einem „Kariestunnel“ über ihreZahngesundheit informiert werden.Unterstützt wird das Programmdurch die Marburger Rotarier.

5

Prominente Unterstützer: Turner Fabian Hambüchen (l.),Hochsprungmeisterin Ariane Friedrich (r.) sowie dieSOD-Athleten Svenja Schwarz und René Krüger.

Bewegung für Menschen mit und ohne geistige BehinderungSpecial Olympics Deutschland heißt die deutsche Organisation der welt-weit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell aner-kannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Be-hinderung. Special Olympics International wurde 1968 von Eunice Ken-nedy Shriver, einer Schwester von John F. Kennedy gegründet. Sieist heute mit nahezu vier Millionen Athleten in 170 Ländern vertreten.Special Olympics Deutschland wurde nach Vorberatungen bei der Bundes-vereinigung Lebenshilfe in Marburg am 3. Oktober 1991 in Frankfurt ausder Taufe gehoben. Auch deshalb passt es gut, dass der erste hessischeWettbewerb in Marburg stattfindet. Zu Special Olympics Deutschland ge-hören heute mehr als 40.000 Athletinnen und Athleten, die in über 1100Mitgliedsorganisationen regelmäßig trainieren. www.specialolympics-hessen.de

Keine Angst“ - so lautet das Mot-to des Hessischen Landesthea-

ters Marburg in der laufenden Sai-son. Mit einem mehrtägigen Sympo-sium will das Team nun demPhänomen Angst zusammen mitnamhaften Wissenschaftlern undKünstlern auf die Spur kommen.

Dazu lädt das Hessische Landesthe-ater zu einem interdisziplinärenAustausch über eines der ältestenund zugleich neuesten Themen derMenschheit ein. Angst ist eineGrundkonstante der menschlichenExistenz. Gleichzeitig sei Angst aberauch ein praktisches Prinzip, so dasLandestheater. „Sie ist historischbedingt und in ihrer Analyse lernenwir viel über uns selbst und unsereZeit“, erklärt Theater-Pressespre-cherin Sarah Holtkamp.„Das unsrige, das 20. Jahrhundert,ist das Jahrhundert der Angst“,schrieb auch Philosoph und AutorAlbert Camus 1946. Die Gräuel desletzten Jahrhunderts sind heute an-deren gewichen. Ist das 21. Jahr-hundert dennoch das Jahrhundertder Post-Angst? Wovor müssen wirwirklich Angst haben? Das sind nureinige der Fragen, mit denen sichder ungewöhnliche Austausch inMarburg beschäftigen will. Workshops, Vorträge, Gesprächsrun-den, Vorstellungsbesuche von „DieBallade vom Nadelbaumkiller“ und

von „Angst essen Seele auf“ sowieDiskussionen widmen sich vom 8.bis 9. Mai mit Koordinator und Chef-dramaturg Alexander Leiffheidt die-sem Thema. Den Fragen rund um dieAngst stellen sich Theaterschaffen-de, Lehrende und Studierende derPhilipps-Universität Marburg, derJustus-Liebig-Universität Gießen,der Goethe-Universität und derHochschule für Musik und Darstel-lende Kunst Frankfurt, Wissen-schaftler sowie gerne auch interes-sierte Bürgerinnen und Bürger. Als Referent geht dem Schwerpunktunter anderem Prof. Dr. Lars Koch,Technische Universität Dresden, aufden Grund. Sowohl künstlerisch alsauch akademisch nähert sich dasSymposion der Angst.Ermöglicht wird die Veranstaltungdurch die Hessische Theaterakade-mie sowie mit Unterstützung des Ur-sula-Kuhlmann-Fonds. Sie findet alsKooperation von Hessischem Lan-destheater, der Musikschule Marburg

und der Philipps-Universität statt.Der Schlüsselvortrag, die Gesprächs-runden, Workshops und Podiumsdi-skussion können bei freiem Eintrittbesucht werden. Karten für den Besuch der thema-tisch passenden Vorstellungen amFreitag und Samstag sind an derTheaterkasse oder online unterwww.theater-marburg.de/gewalt er-hältlich. Teilnehmer der Workshopserhalten die Theaterkarten nach Ver-fügbarkeit zu einem Rabatt von 50Prozent.

6

Kontakt und Karten:Galeria Classica,Frankfurter Straße 5935037 Marburg Mo. bis Fr. 9 bis 12.30 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr; Sa. 9 bis 12.30 Uhr(06421) 25608www.theater-marburg.de

Keine Angst vor der AngstAustausch von Kunst und Wissenschaft am Theater■

„Angst essen Seele auf“: Der Besuch des Stücksgehört zum Marburger Symposium. (Foto: Skley)

Im „Studier mal Marburg“ vom Fe-bruar war die Sauberkeit in der

Oberstadt unser Thema. Die Univer-sitätsstadt Marburg hat konkreteSchritte zur Verbesserung vorge-stellt und Mitte März bereits einenmobilen Reinigungstrupp eingerich-tet. Im zweiten Teil geht es um dieMüllabfuhr.

Dabei steht die Infrastruktur im Fo-kus. Denn die Satzung verpflichtetdie Eigentümer zwar, die Müllton-nen in der Oberstadt auf den priva-ten Grundstücken aufzubewahren,aber oft stehen sie dennoch im öf-fentlichen Straßenbereich. „Diesführt zu unschönen Bildern, die vonden Bewohnern, Geschäftsleutenund Besuchern der Oberstadtgleichermaßen als störend empfun-den werden“, beschreibt JürgenWiegand, Leiter des städtischenDienstleistungsbetriebs Marburg(DBM) die Situation.Gleich mit einem ganzen Bündelvon Maßnahmen wirkt die Universi-

tätsstadt der Problematik 2015 des-halb entgegen. Als Erstes werdendie Abfallgefäße mit einem Chip-Identifikationssystem ausgestattet.Das ermöglicht, die Behälter ein-deutig den jeweiligen Grundstückenzuzuordnen. Darüber hinaus sollendie Leerungsintervalle verkürzt wer-den - zum Beispiel für den Restmüllvom in der Regel 14-tägigen auf denwöchentlichen Rhythmus. Die Hausbesitzer erhalten außerdemdas Angebot, künftig Gemein-schaftstonnen zu nutzen, um dieAnzahl der abgestellten Tonnen zuverringern. „Die Eigentümer und Bewohner derOberstadt werden vor Beginn durchdie Stadt gesondert angeschriebenund detailliert über das Projekt in-formiert“, so Jürgen Wiegand. Wäh-rend der Umsetzungsphase richtetDBM zusätzlich eine Bürger-Hotlineein, um alle weiteren Fragen direktzu beantworten. Unabhängig davon sind natürlichzunächst alle Grundstückseigentü-

mer aufgefordert, Möglichkeiten zuschaffen, um ihre Abfallgefäße derSatzung gemäß auf ihren Grund-stücken abzustellen. Wo dies zurzeit nicht möglich ist,bietet die Stadt über den Dienstlei-stungsbetrieb ihre Unterstützungan. Und gerade bei baulichen Ver-änderungen wird in Zukunft daraufzu achten sein, den Aspekt der Ab-stellplätze für Mülltonnen bereitsmit einzuplanen. „Letztendlich kommt es für einennachhaltigen Erfolg aber darauf an,dass die Eigentümer und Bewohnerdas Projekt der Einführung von Ge-meinschaftstonnen und insbeson-dere die Schaffung von Abstellmög-lichkeiten partnerschaftlich unter-stützen“, skizziert Stadträtin Dr.Kerstin Weinbach die Situation. Nurso werde es gelingen, die Zahl derMülltonnen in der Marburger Ober-stadt spürbar zu reduzieren und so-mit das Erscheinungsbild sowie dieLebens- und Aufenthaltsqualität inder Oberstadt weiter zu verbessern.

7

Gemeinsamstatt einzeln

Müllabfuhr in der Oberstadt■

Leben in der Oberstadt: Die Stadt bietet für den MüllGemeinschaftstonnen und Hilfe für Stellplätze an,

um die Situation zu verbessern. (Foto: Feda)

8

Im 19. Jahrhundert müssen dieMarburger unglaubliche Mengen

an Branntwein getrunken haben.Ein halber Liter Schnaps am Tag warnichts Ungewöhnliches. „Elends-alkoholismus“ nennt Ethnologie-Student Sergej Zilke das Phänomenaus den Jahrzehnten vor der März-revolution 1848. Das „MarburgerAlltagsleben im 19. Jahrhundert“beleuchtet eine Ausstellung imHaus der Romantik.

Weil Brot und Kartoffeln immer teu-rer wurden, hatte die Bevölkerungnicht genug zu essen. Der Brannt-wein war jedoch nicht nur billig, ermachte den Hunger auch erträgli-cher. Außerdem hofften die Men-schen, der harten Realität durch denRausch zu entkommen. Kein Wunder, dass sich kein Studie-render aus dem Lehrforschungsse-minar des Instituts für EuropäischeEthnologie vorstellen kann, im Mar-burg des 19. Jahrhunderts gelebt zuhaben. Die Kulturwissenschaftlerzeigen diese Zeit nämlich bis zum31. Mai 2015 nicht von ihrer roman-tischen Seite. Für viele wurde dieAuswanderung nach Amerika zum

letzten Ausweg, um der Armut zuentkommen.Unter Leitung von Professorin Mari-ta Metz-Becker und Professor Sieg-fried Becker haben die Studierendenein Jahr lang Akten in Archiven ge-wälzt, altdeutsche Schrift entziffertsowie Materialien und Exponate zu-sammengetragen, um das Leben derBevölkerung im 19. Jahrhundert inverschiedenen Aspekten zu beleuch-ten. Auf 21 Tafeln und in mehreren

Vitrinen widmen sie sich dem Alltagvon Professoren und Studenten, vonledigen Müttern und jüdischen Fa-milien, dem Markttreiben und dengroßen Festen. Marburg war zu Beginn des 19. Jahr-hunderts eine kleine Stadt, in der6000 Menschen lebten: Zum Alltaggehörten die Kühe der Ackerbürger,die jeden Tag durch die BarfüßerStraße zur Weide vor den Toren derStadt getrieben wurden und ihre

Armut, Schnaps und Kuhfladen

Ausstellung: 19. Jahrhundert abseits der Romantik■

Ethnologen sammeln ZeitgeschichteDie Ausstellung „Marburger Alltagsleben im 19. Jahrhundert“ des Insti-tuts für Europäische Ethnologie ist bis zum 31. Mai im Haus der Roman-tik, Markt 16, zu sehen. Geöffnet wird dienstags bis sonntags von 11 bis13 und von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Führungen, auch durch dieStadt, bieten Studierende auf Anfrage unter (06421) 917160 an.

Ein halber Liter Schnaps pro Tag war für die Marburgerim 19. Jahrhundert nichts Ungewöhnliches.

Philipps-Universität

Kuhfladen auf dem Pflaster hinter-ließen. Alltäglich waren auch dieGeräusche der eisenbereiften Holz-wagen, das Klappern der Pferdehu-fe, das Blöken der Schafe und dasGeläut der Glocken, das den Tag un-terteilte. Noch heute erinnert der Zuschnittvieler Häuser in der Marburger Ober-stadt daran, dass hier einst Vieh ge-halten wurde: Bei den ärmeren Be-wohnern stand meist nur eine Ziege,bei den Wohlhabenden eine Kuhund ein Schwein. Den Lebensbedingungen der vielennamenlosen Dienstmädchen ist dieStudentin Sonja Schürl nachgegan-gen. Die oft erst 14 Jahre altenMädchen kamen aus dem Umland inder Hoffnung auf weniger schwereArbeit. Tatsächlich standen sie lan-ge vor der Herrschaft auf, um dieÖfen einzuheizen, schleppten dieschweren Wäschekörbe an die Lahn-wiesen und gingen erst nach demKochen, dem Kinderhüten und ei-nem 18-Stunden-Tag ins Bett. Nuralle zwei Wochen hatten sie einen

Sonntagnachmittag frei. Arbeitkennzeichnete auch den Alltag dermeisten Kinder. Spielsachen wieZinnsoldaten und Puppenwagen gabes höchstens in den bürgerlichenHäusern. Typisch für Marburg waren zudemdie meist in der Ketzerbach ange-siedelten, zahlreichen Töpferwerk-

stätten, deren Betreiber jedochkaum von ihren „Dipperchen“ lebenkonnten. Die Vorstadt Weidenhau-sen war vor 200 Jahren von stin-kenden Gerbereien geprägt. „Wirhaben einen anderen Blick auf dieStadt gewonnen“, sagen die Studie-renden angesichts einer fremd ge-wordenen Epoche. Gesa Coordes

Das Rate-Telefon hat bei unserem jüng-sten Suchfoto „Cappeler Straße 8/8a“, andessen Stelle nun ein Zweckbau steht(oben), nicht stillgestanden. Im August1984 musste - von vielen bedauert - dasBrauereigebäude von Heinrich Missome-lius der Abrissbirne weichen. Bis dahin hatte es im Wesentlichen seinursprüngliches Erscheinungsbild gewahrt.Auch wenn nicht als Kultur- und Indu-striedenkmal offiziell eingestuft, ist dieStadt somit um ein baugeschichtlichesZeugnis dieser Art ärmer geworden. NachZwischennutzungen unter anderem durchdie Marburger Tabakfabrik Stefan Nieder-ehe zog zuletzt die Firma Druckerei und

Verlag Rathmann dort ein. Da-mit hatten auch die ehemaligenEiskeller der Brauerei am nahenCappeler Berg ihren Sinn verlo-ren; heute sind sie ein idealesFledermausquartier. Näheres zurHistorie des Gebäudes ist demBand 1 in der Schriftenreihe derGeschichtswerkstatt Marburg„Cappeler Straße 8 - Braukesselund Presslufthammer. Abriss ei-ner Industriegeschichte“ zuentnehmen. Unter den richti-

gen Anrufen wurde Werner Fischer, Aufder Weide 17, 35037 Marburg, als Gewin-ner ausgelost.

Für das heutige Suchfoto wurde bewusstnur ein Ausschnitt gewählt, weil die Stra-ße zu dieser Zeit ansonsten „verräterischeSpuren“ aufgezeigt hätte (Bild rechts).Die Bewohner des Hauses mit dem Fach-werkgiebel und dem schönen Balkon er-freuen sich übrigens in nächster Nähe ei-ner sehr ruhigen Grünzone. Als Dank fürdie richtige Antwort gibt es diesmal dieneue Stadtschrift MSS Nr. 102, die „NeueSchröcker Chronik“, zu gewinnen.Ihr Anruf, diesmal bis zum 7. April 2015,

wird unter (06421) 201346 von UlrikeBlock-Herrmann vom Fachdienst Presse-und Öffentlichkeitsarbeit entgegenge-nommen. Mit dem Stichwort „Marburg“können Sie aber gerne auch eine E-Mail [email protected]. Rainer Kieselbach

Marburg?Kennen Sie

Die Ausstellungsmacher: Studierende um ProfessorinMarita Metz-Becker und Professor Siegfried Becker. (Fotos: Coordes)

Mit dem Buch „Zur Geschichte derMarburger Jäger“ legt die Uni-

versitätsstadt Marburg Band 101 ih-rer Stadtschriftenreihe vor. Er ko-stet 14,40 Euro und ist beim Fach-dienst Presse- und Öffentlich-keitsarbeit, im Marburger Buchhan-del sowie online erhältlich.

Die Historie des Jägerbataillons hatdie Geschichtswerkstatt Marburg inKooperation mit der Zeitgeschichtli-chen Dokumentationsstelle Marburg(ZDM) kritisch untersucht. Es gehörtzu den Aufgaben der Veröffentli-chungen im Rathaus-Verlag, Ge-schichte unterschiedlicher Bereicheder Stadt Marburg aufzuarbeiten.Die jetzt erschienene Publikationgeht auf einen einstimmigen Be-schluss der Stadtverordnetenver-sammlung zurück. Dr. Albrecht Kirchner und Dr. Klaus-Peter Friedrich nahmen sich der Auf-gabe an. Die Beschreibung der Zeitnach 1945 lag bei Katharina Nickel

und Corinna Lützoff von der ZDM.2013 waren die Ergebnisse der For-schungen als erste Studie erschie-nen. Für die 284 Seiten starke Neu-veröffentlichung mit vielen Abbil-dungen wurde sie jetzt umfassendüberarbeitet und ergänzt. In der Stadtschrift 101 steht dieAufarbeitung der Geschichte Mar-burgs im Ersten und Zweiten Welt-krieg im Mittelpunkt. Das neue Buchdokumentiert Einsätze der von 1866bis 1919 in Marburg stationiertenJägerbataillone. Die Anwesenheitzahlreicher Soldaten und die neu errichteten großen Kasernen präg-ten das Stadtbild.

Beleuchtet wird die Beteiligung derJäger im Deutsch-FranzösischenKrieg 1870/71 sowie der EinsatzFreiwilliger beim Boxeraufstand inChina und bei der Niederschlagungdes Aufstandes der Herero in Süd-West-Afrika 1904. Ebenso erforscht ist ein Einsatz am23. August 1914. „Ein überraschen-des Ergebnis der Forschungsarbeitwar, dass Angehörige der Jäger un-ter sächsischem Kommando an ei-nem Massaker in der belgischenKleinstadt Dimant beteiligt waren.674 Männer, Frauen und Kinder star-ben“, erklärt Friedrich. Andere Frei-willige hatten sich 1918/19 fürGrenzschutzaufgaben in Oberschle-sien gemeldet. Dort seien bei einerArbeiterdemonstration am 3. Janu-ar 1919 mindestens „16, wenn nicht20 Menschen im Maschinengewehr-feuer Marburger Reservejäger umge-kommen, berichtet der Autor.Thema des Buches ist aber auch dieTraditionspflege nach 1919 in Verei-nigungen wie Vereinen, SA-Abtei-lungen und Kameradschaften biszum Verbot durch die Alliierten

1945. Ebenso thematisiert wird dieTätigkeit der Kameradschaft Mar-burger Jäger/2. Panzergrenadierdi-vision (KMJ) seit den 1950er und abEnde der 1970er Jahre.

10

Im VerkaufDie Stadtschrift MSS 101 ist beimFachdienst Presse- und Öffentlich-keitsarbeit per Online-Formular aufwww.marburg.de/de/12905 oderim Rathaus, Markt 8, (06421) 201-346, sowie im Buchhandel erhält-lich. ISBN 978-3-942487-02-3.

Auf 284 Seiten mit vielen Fotos setztsich die Stadtschrift 101 mit MarburgerMilitärgeschichte auseinander.

Kritisch untersuchtRathaus-Verlag stellt Stadtschrift 101 vor■

Gleich in eine ganze Reihe vonneuen Kursen können Interessiertenach Ostern bei der MarburgerVolkshochschule (vhs) einsteigen.Anmeldungen sind in der Deutsch-hausstraße ab sofort möglich.

Nach dem Erfolg im vergangenenJahr sollen auch die 2. MarburgerFototage vom 12. bis 14. Juni 2015zu einem der Höhepunkte des Som-mersemesters werden. Workshopsund Ausstellungen laden dazu ein,unter kompetenter Anleitung Ideenbeim Fotografieren umzusetzen undsie auch zu präsentieren.Bereits vorher finden unter demMotto „laufen(d) lernen“ vom 15.bis 17. Mai die hessischen Volks-hochschulmeisterschaften im Mara-thon, Halbmarathon, in der Mara-thon-Staffel und in Walking statt.Vorträge zur Hochsensibilität undzu Selbstheilungskräften ergänzendas Programm im Bereich Gesund-heit ebenso wie Kochkurse von derveganen Küche bis zur Fleisch-veredelung.„Warum ist es nachts dunkel?“ Die-ser Frage geht ein Kurs von Dr. Pe-ter Tillmanns nach, der am 23. Aprilbeginnt. Und das „Rollende Geolo-gie-Seminar“ mit Andreas Steih-

Winkler ist gleich dreimal unter-wegs: Am 9. Mai zum SteinbruchUnica in Villmar, am 30. Mai zur Gru-be Messel und am 13. Juni zum Kor-bacher Dackel. Das Erzählcafé be-schäftigt sich ab dem 22. Mai mitden „Fünfziger Jahren“. In einemWochenendkurs wird bei der Volks-hochschule am 17./18. April überden Islam in der Türkei diskutiert. Außerdem beginnen Sprachkurseauf allen Niveaustufen. Neu hinzu-kommen Einzelveranstaltungen zurGebärdensprache. Eine erste Einfüh-rung in fremde Sprachen geben dieAngebote zum Ausprobieren vonArabisch, Chinesisch und Japanischam 11. April um 10 Uhr im Gebäudeder Volkshochschule. Der Kurs „Fin-nisch - erste Kenntnisse“ beginntam 15. April. Weitere Einsteigerkönnten in der Woche ab dem 13.April mit Englisch, Französisch, Ita-lienisch, Spanisch, Norwegisch,

Schwedisch, Russisch, Türkisch, Un-garisch und Japanisch starten. Kur-se zur Alphabetisierung werden lau-fend angeboten. „Gewaltfreie Kommunikation“ lau-tet ab dem 4. Mai das Motto bei ei-nem Kurs für Fortgeschrittene. EDV-Kurse für „Wordpress“ und „Präsentsein im Internet“ gibt es ebenfallsim Mai. „Lust & Frust am PC“ the-matisiert Hendrick Suckrow am 29.und 30. Mai. Bildungsurlaube zu„Joomla“, „Lightroom“ und „Pho-toshop“ finden Mitte und Ende Juli2015 in den Räumen der vhs statt.

Anmeldungen

9 bis 13 Uhr, Do. auch von 15 bis 18 Uhr,Deutschhausstraße 38

www.vhs-marburg.de [email protected]

11

Nach Ostern einsteigenVolkshochschule bietet neue Kurse an■

Ein breitgefächertes Angebot neuer Kurseder vhs beginnt im April. (Fotos: Archiv)

12

Es gehört zu seinen Lieblingspro-jekten: Erich Schumacher, als

Journalist, Layouter und Macher derMarburger Schulzeitung bekannt,hat sich auf den Weg gemacht und„111 Dinge“ in Marburg und im Mar-burger Land entdeckt, die man se-hen - besuchen - erleben kann.

Entstanden ist ein interessantesBuch, das Bekanntes, aber deshalbnicht weniger Spannendes wie dasPolizei-Oldtimer-Museum, den Elisa-beth-Brunnen, die Camera Obscuraoder den Planeten-Lehrpfad mitneuen Tipps vereint. Damit Schuma-cher eine Sammlung von alten Kut-schen überhaupt der Öffentlichkeitempfehlen durfte, war reichlich

Überzeugungsarbeitzu leisten. Auch eineAusstellung von Flug-zeug-Wracks bedeute-te Neuland für denAutor. Schon ein gan-ze Weile hatte Schu-macher die Idee mitsich herumgetragen -jetzt hat er Ernst ge-macht: Die erste Auf-lage liegt mit 1000Exemplaren im Buch-handel vor. „Angeregt habenmich Publikationenwie ,100 Dinge, dieman getan haben

muss’.�Sie bezogen sich meist bezo-gen auf Großstädte wie Berlin, Hamburg oder Köln. Meine Überzeu-gung war und ist, dass es in unsererRegion ebenfalls genügend Interes-santes und Lohnenswertes gibt“, er-zählt der gebürtige Mellnauer vonseinen Touren.Im Sommer 2014 nahm er das Pro-jekt in die Hand. Schumacher hat al-le Dinge, Einrichtungen und Orte,die er empfiehlt, selbst besucht, fotografiert und die Informationenrecherchiert.„Allerdings wurde meine Liste dabeinicht kürzer, sondern immer länger“,muss der Autor selber schmunzeln.„Ich habe in der heimatlichen Re-gion Neues kennengelernt oder Orte

wiedergesehen, an denen ich schonviele Jahre nicht mehr war.“Das Buch unterscheidet sich jedochauch von ähnlichen Publikationenanderer Regionen, indem es Veran-staltungen wie das Ramadan-Zeltund das Hafenfest auflistet, die manin Marburg besuchen sollte. Hinzukommen Freizeitangebote für dasSkaten, Klettern, Wakeboarden, Gol-fen, Eislaufen und Fliegen in undum die Universitätsstadt Marburg.„Schließlich war es mir noch wich-tig, in einem Kapitel die Zeugnissedes jüdischen Lebens in unserer Re-gion darzustellen“, erklärt Schuma-cher. „Und weil wir einige Baustel-len in Marburg haben, kamen am En-de noch Dinge dazu, die noch garnicht fertig sind, die man also erstin Zukunft besuchen kann.“Die Texte zu den 670 Fotografienhält Schumacher bewusst kurz. Zujedem „Ding“ gehört ein Info-Kastenmit Wegbeschreibung, Öffnungszei-ten, Eintrittspreisen und Kontaktda-ten. „111 Dinge: sehen - besuchen –erleben“ kostet 11,95 Euro.

Selbst besucht: Autor Erich Schumacher stellt„111 Dinge“ aus Marburg und Umgebung vor.

„111 Dinge“ neu entdecken

Erich Schumacher für Buch auf Tour■

Extra-Tipp„Studier mal Marburg“ wird in denkommenden Ausgaben eine Aus-wahl der interessantesten Emp-fehlungen der „111 Dinge“ ausund für Marburg veröffentlichen.

kurz & bündig ◘

13

Schwalben beimNisten helfenFür die Rauch- und Mehlschwalben,die als Frühlingsboten im April ausAfrika zurückkehren, stellt die Uni-versitätsstadt Marburg Ihnen ko-stenlos Nisthilfen zur Verfügung.Hierzulande sind diese Vögel zwarnoch anzutreffen, aber durch denWandel der Landschaft und moder-nes Wirtschaften in der Tierhaltungverschwinden ihre Nahrungs- und Nistplatzangebote. Nester der Mehl-schwalben sind meist an Hausfassaden direkt unterhalb des Dachsprungszu finden. Die Rauchschwalben brüten im Inneren von Gebäuden. DieNisthilfen, ein Faltblatt mit Tipps und näheren Informationen zumSchwalbenprojekt gibt es bei der Unteren Naturschutzbehörde: (06421)201-711 oder -708, E-Mail: [email protected].

Info-Broschürefür Migranten

Neu aufgelegt hat das Gleichberech-tigungsreferat der UniversitätsstadtMarburg die kostenlose Informa-tionsbroschüre „Adressen, Anlauf-stellen, Beratungsangebote, Infor-mationen – für Migrantinnen undMigranten“. Darin finden sich aufrund 80 Seiten Auskünfte über Ver-eine, Initiativen und Hilfsorganisa-

tionen. Außerdem werden Sprach-kurse, Aus- und Fortbildungen, Ar-beits- und Beschäftigungsmöglich-keiten sowie soziale Leistungen undFörderangebote von Stiftungen vor-gestellt. Die Broschüre ist unterwww.marburg.de/de/22399 abruf-bar. In gedruckter Form gibt es denRatgeber im Gleichberechtigungsre-ferat, Rathaus, Markt, 3. Stock.

Bilder zum Kriegim Staatsarchiv

Noch bis Ende April zeigt das Hessi-sche Staatsarchiv (Friedrichsplatz)zeitgenössische Druckgrafiken zumErsten Weltkrieg. Zu sehen sind Ar-beiten von Max Beckmann, Käthe

Die neue Info-Broschüre ist da.

Wer den Schwalben helfen möchte, wird vonder Stadt unterstützt. (Foto: Wellinghoff)

Kollwitz, Max Liebermann, Ernst Bar-lach und weiteren renommiertenKünstlern aus ganz Europa - Karika-turen, Werbeplakate und Kriegsbild-erbögen. Organisiert wurde die Aus-stellung vom Verein für hessische Ge-schichte und Landeskunde Marburgund vom Hessischen Hauptstaatsar-chiv. Der Eintritt ist frei. Geöffnet istdie Ausstellung Montag und Freitagvon 8.30 bis 16.30 Uhr sowieDienstag bis Donnerstag von 8.30 bis19 Uhr. Weitere Informationen:www.staatsarchiv-marburg.hessen.de,(06421) 9250-0.

Schlafen IhreMünzen noch?

Liegen bei Ihnen Zuhause nochMarkstücke und Pfennige in denSchubladen? Dann können Sie sichan der Schlafmünzenaktion des Mar-burger Vereins Terra Tech beteiligen.Ob Deutsche Mark, alte Münzen oderScheine aus anderen heutigen Euro-Staaten: Gesammelt ergibt diesnoch eine beträchtliche Summe fürHilfsprojekte in aller Welt. Wer zuHause, am Arbeitsplatz oder im Verein „Schlafmünzen“ sammelnmöchte, der erhält passende Tütenvon Terra Tech. Die Münzen könnenaber auch direkt bei Terra Tech,Bahnhofstraße 8, in Marburg abge-geben oder dem Verein zugeschicktwerden. Eine Spendenquittung gibtes bei Bedarf. Nähere Informationenunter www.schlafmuenzen.org.

Zuschuss für WohnungsumbauWer seine selbst genutzte Wohnungin Marburg und den Stadtteilen be-hindertengerecht umbauen möchte,der kann dafür auch 2015 Zuschüs-se beantragen. Vom Ministerium fürWirtschaft, Verkehr und Landesent-wicklung werden Fördermittel in Ge-samthöhe von zwei Millionen Eurozur Verfügung gestellt. Bis späte-stens 30. April 2015 ist der Antragauf Förderung von Baumaßnahmenbeim Fachbereich Planen, Bauen,Umwelt der Stadt Marburg, Fach-dienst Bauaufsicht, Wohnungsbau-förderung, Barfüßerstraße 11,35037 Marburg, möglich. Entspre-

14

kurz & bündig◘

Stadtgeschichteneu aufgelegtSicherheit in der Oberstadt? Diese Fra-ge war schon vor 500 Jahren aktuell:Damals ordnete der Marburger Magistratan, dass es den Studenten verboten sei,in den Vorlesungen Waffen zu tragen,abends nach 9 Uhr noch das Haus zuverlassen und im Bett zu rauchen.Nachzulesen ist das und noch viel mehrauf 216 Seiten in der Kleinen MarburgerStadtgeschichte von Erhart Dettmering,die jetzt in 2. Auflage erschienen ist.Außerdem sollten 16 bewaffnete Bürgernachts in der Oberstadt Wache halten.Interessant ist auch, dass bei der Hoch-zeit von Landgraf Wilhelm IV. 1566 un-

ter anderem 77 Ochsen und 191 Kälber für die Bewirtung der Gäste ge-schlachtet wurden und 1873 Pferde in der Stadt und den umliegendenDörfern untergebracht werden mussten. Der Autor nimmt die Leser undLeserinnen mit auf eine Zeitreise durch 1000 Jahre Stadtgeschichte vonden ersten Anfängen der Besiedlung des Schlossberges bis zum Bau desMedienzentrums am alten Botanischen Garten - und das alles historischgenau und gut lesbar. Dafür wurden Inhalt und Layout aktualisiert underweitert. Zahlreiche Abbildungen und eine Stammtafel aller hessischenHerrscher bis 1918 ergänzen den Text. Erhältlich ist das Buch „Marburg.Kleine Stadtgeschichte“ für 12,90 Euro im Buchhandel.

Historisch genau und gut lesbar:„Marburg. Kleine Stadtgeschichte“.

Motive wie „Macbeth - Nikolaje-witsch“ aus dem Simplicissimuszeigt das Staatsarchiv. (Foto: Heine)

15

chende Formulare gibt es dort. Fra-gen zur Förderfähigkeit von Projek-ten werden unter (06421) 201-1616 beantwortet.

Unbürokratisch: Rat für Vereine

Eine neue Anlaufstelle für Vereineberät ab sofort im Beratungszen-trum mit integriertem Pflegestütz-punkt (BiP). „Den etwa 3000 Men-schen in unserer Stadt, die sich frei-willig in Vereinsvorständen en-gagieren und Verantwortung über-nehmen, soll hier unbürokratischund lösungsorientiert Hilfe in allenFragen rund um die Vereinsarbeitgeboten werden“, so Oberbürger-

meister Egon Vaupel. Zusammen mitder Stadt hat die Freiwilligenagen-tur ein Angebot erarbeitet, das denWünschen der Vereine dienen soll.Hilfe zur Selbsthilfe steht im Mit-telpunkt, wenn es um Vereinsrecht,Finanzierung, Steuerpflicht, Ge-meinnützigkeit, Förderung oder eh-renamtliche Nachwuchskräfte geht.Peter Günther hilft zweimal im Mo-nat als Ansprechpartner. „Wir wol-len in einer Erprobungsphase denBedarf feststellen und einen Bera-ter/innenpool gründen, der fachlichund praktisch Auskünfte gebenkann“, erklärt er.

■ Die Beraterinnen und Beratersind jeweils am zweiten und vier-ten Donnerstag eines Monats von16 bis 18 Uhr im BiP zu sprechen:(06421) 201-976, [email protected].

Sanftes Trainingim nassen ElementDas Marburger AquaMar bietet Fit-nesskurse im Wasser an: Aquabacknennt sich die komplexe und ge-lenkschonende Trainingsform fürKraft, Ausdauer, Beweglichkeit undKoordination, bei der der Körper op-timal und auf sanfte Art im ElementWasser trainiert wird. Zehn StundenTraining kosten insgesamt 99 EuroKursgebühr. Nähere Informationengibt es unter (06421) 309784-19oder 309784-20.

Demenz: Realitätoder Schonung?

Was ist der richtige Weg für ein gu-tes Leben und Miteinander vonMenschen mit und ohne Demenz?Diese Frage steht am 22. April(Mittwoch) von 18 bis 20 Uhr im Hi-storischen Rathaussaal im Mittel-punkt. Die Marburger Allianz fürMenschen mit Demenz lädt zur Ver-anstaltung „Schonung oder Aufrich-tigkeit? Menschen mit Demenz zwi-schen Schutz und Konfrontation“ein. Das Thema ansprechen werdenRoland Stürmer (BI Sozialpsychia-trie), Oberbürgermeister Egon Vau-pel und Landrätin Kirsten Fründt.Anschließend geht es um zwei ge-gensätzliche Konzepte: Dr. phil. Ga-briele Ensink vom Institut für Ge-rontologie der Uni Heidelberg stelltdas „Demenzdorf“ als schützendeUmgebung vor. Michael Schmieder,Pflegefachmann und Master in an-gewandter Ethik, kämpft für eineehrliche Begleitung von Menschen

Ansprechpartner für Vereineim BiP: Peter Günther. (Foto: Schneidewindt)

kurz & bündig ◘kurz & bündig

Markt 14 · 35037 MarburgTel. 0 64 21/17 19-0 · Fax -40www.zur-sonne-marburg.de

– täglich geöffnet –Feinschmecker-Menü

VorspeiseLachsburger

mit Wasabi und Salatbouquetwahlweise

Feine Rahmsuppe von der Schwarzwurzel

mit Thymiancroutons

HauptgerichtBlack Aberdeen Rumpsteak

medium vom Grill mit Gemüse vom Wochenmarkt und

gebackener Kartoffelwahlweise

Frisches Zanderfilet auf der Hautseite gebraten

auf Zitrusfruchtrisotto und Gemüse vom Wochenmarkt

wahlweise vegetarischHausgemachte Gnocchi

mit karamellisierten grünen Spargeln

DessertVanille Crème Brûlée

mit Rahmeis und Espuma

Menüpreis € 30,-Vegetarisch € 24,-

OB-Wahl: Podium für FrauenpolitikAus Anlass der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl lädt die Gleich-stellungskommission der Universitätsstadt Marburg für den 16. April(Donnerstag) zur öffentlichen Podiumsdiskussion mit Kandidaten undKandidatin in den Historischen Rathaussaal ein. Ab 18 Uhr stellen sichDr. Thomas Spies (SPD), Dirk Bamberger (CDU), Dr. Elke Neuwohner(Bündnis 90/Die Grünen) und Jan Schalauske (Die Linke) den Fragen zumSchwerpunkt Frauen- und Geschlechterpolitik. Moderatorin ist SusannePerthen. Wer seine Kinder während der Veranstaltung betreuen lassenmöchte, kann dies bis zum 10. April unter (06421) 201-1377 oder perE-Mail an [email protected] anmelden.

kurz & bündig◘

mit Demenz und fordert die Gesell-schaft auf, sich der Realität von de-menten Menschen zu stellen. Beidediskutieren im Anschluss mit Chri-stina Stettin von der BürgerhilfeStadt Amöneburg, Alois Wilhelm(LiA Marburg-Leben im Alter) unddem Publikum. Der Eintritt ist fürGäste frei. Nähere Informationen:(06421) 201-1844.

Die Heilkraftder WildkräuterManches unscheinbare Kraut amWeg birgt erstaunliche Heilkräfte.Einmal monatlich bieten die StadtMarburg und der Bund für Umweltund Naturschutz (BUND) einen„Wildkräutertreff“ an, bei dem Teil-nehmer die Kräuter unter der Anlei-

tung von Christa Stuwe, Sabine Ot-to und Sabine Clement kennenler-nen, sammeln und verarbeiten.Treffpunkt ist immer um 14 Uhr aufdem Manesse Hoop, Alte Kirchhof-gasse 10, in Ockershausen. Das An-gebot richtet sich an Kinder und Er-wachsene, die Treffen dauern etwadrei Stunden. Nächster Termin istder 18. April, das Motto lautet: „Ach

du grüne Neune: Wir köcheln auf of-fenem Feuer“. Alle Termine und nä-here Informationen gibt es unterwww.manesse-hoop.de. Wer mitmachen möchte, meldet sichan: (06421) 31769 oder per Mail:[email protected].

Umwelt schützen,Kessel gewinnen

Umweltschutz ist gut für den Geld-beutel: Die Universitätsstadt Mar-burg veranstaltet ein Gewinnspiel,bei dem zehn Bürgerinnen und Bür-ger jeweils bis zu 2500 Euro Zu-schuss für den Austausch ihres altenÖl- oder Gaskessels erhalten kön-nen. Bei einer Auftaktveranstaltungam 23. April ab 20 Uhr im Histori-schen Saal des Marburger Rathauseswerden bereits die ersten beidenGewinner unter den Zuhörern ermit-telt. Außerdem gibt es wichtige In-formationen zur klimafreundlichenModernisierung einer Heizungsanla-

16

DenkmalschutzentdeckenIn Marburg gibt es viele Baudenk-mäler mit einer über 900-jährigenGeschichte. 19 Gesamtanlagen und1500 Gebäude aus unterschiedli-chen bauhistorischen Epochen ha-ben den Status „Kulturdenkmal“.Denkmalpflege und Denkmalschutzgenießen deshalb einen sehr hohenStellenwert. Die Universitätsstadtgibt jetzt eine neue Broschüre her-aus, in der die Untere Denkmal-schutzbehörde auf 40 Seiten mit at-

traktiven Fotos exemplarisch 20 Objekte und Baudenkmale vorstellt. In-formiert wird zugleich über die Aufgaben des Denkmalschutzes. DieBroschüre ist kostenfrei im Rathaus und im Bauamt (Barfüßerstraße) er-hältlich. Kontakt: Untere Denkmalschutzbehörde, [email protected], (06421) 201-1633.

Eine neue Broschüre stellt Denkmal-schutzprojekte vor – hier das ehemaligeKurhotel in der Georg-Voigt Straße.

Treffpunkt ist der Manesse Hoop in Ockershausen.

◘kurz & bündig

ge. Durch den Austausch eines altenKessels können sowohl die laufen-den Kosten als auch die Kohlendio-xid-Emissionen der Heizung bis zueinem Viertel reduziert werden. DieStadt möchte mit dem GewinnspielBürgerinnen und Bürger motivieren,sich für den Austausch ihres altenHeizkessels zu entscheiden und da-mit nicht nur das Klima zu schützen,sondern langfristig auch Geld zusparen.

Rosenfreunde helfen weiter

Rosen machen es Gartenfreundenoft nicht einfach. Wann ist die be-ste Pflanzzeit? Wie werden die Ro-sen geschnitten? Wo gedeihen sieam besten? Der Freundeskreis derMarburger Rosenfreunde beschäftigtsich mit diesen Themen seit 1980.Die 170 Mitglieder bewirtschaftenselbst Rosengebiete in Marburg: AmErlenring und in der Kappesgasse,an der Elisabethkirche und am Kai-ser-Wilhelm-Turm. Um ihr Wissenweiterzugeben, bieten sie regelmä-ßig Vorträge, Kurse und Gartenbesu-che an. Der nächste Rosenschnitt-kurs findet am 11. April ab 15 Uhrin der Dörfflerstraße 4 statt. DieKurse sind öffentlich und kosten-frei, jedoch ist eine Anmeldung perMail an [email protected] unter (06424) 70300 notwen-dig. Das gesamte Programm 2015finden Sie unter www.rosenfreunde-marburg.de.

Baby wickeln, aber wo?

Als familienfreundliche Universi-tätsstadt bietet Marburg in der ge-samten Stadt Wickelmöglichkeitenfür Babys an. Ein Faltblatt infor-miert Eltern über die Standorte. Esist im Rathaus beim Gleichberechti-gungsreferat, Markt 1, 3. Stock, er-hältlich und steht Internet unterhttp://www.marburg.de/de/128179zum Download bereit. Darüber hin-aus fördert die Universitätsstadtden Einsatz von Mehrwegwindeln

mit einem einmaligen Windelzu-schuss. Anträge nimmt der Fach-dienst Umwelt, Fairer Handel undAbfallwirtschaft, Barfüßerstraße 50,

35037 Marburg, entgegen. WeitereInformationen über den Zuschussund die Anträge gibt es im Internetunter www.marburg.de/de/16532.

17

Abenteuer inden SommerferienDie Evangelische Familienbil-dungsstätte (fbs) bietet Kindernabenteuerliche Sommerferien -mit Action in der Natur, einerEntdeckungsreise ins Mittelalteroder Zauberbildern. QualifizierteTeams betreuen dabei von 8 bis15 Uhr. Vom 27. bis 31. Julistartet die fbs mit der „Action-Ferienwoche“ im Wald und in der Stadt.Zur gleichen Zeit gibt es das Angebot „Raus aus der Schule, rein in dieNatur“. Am 3. August können Kinder beim „mittelalterlichen Spektaku-lum“ viel über das Leben im Mittelalter erfahren. Wiesenpower und Heil-kraft verspricht eine weitere Ferienwerkstatt: Pflanzen werden im „Hei-ligen Grund" aufgespürt, gesammelt und zu leckerem Essen verarbeitet.Malfreudige Kids gestalten ab dem 3. August bunte Zauberbilder. Erst-mals gibt es auch in der dritten Woche Kurse: Bei „Alles was fliegt“ wer-den Flugobjekte gebaut, der Parallelkurs heißt „Farbe tanken“. Kontakt und Anmeldung: www.fbs-marburg.de, (06421) 175080.

Im Sommer draußen was erleben: Das ist in den Ferienkursen der Familienbildungs-stätte möglich. (Foto: Konstanze Runge)

kurz & bündig

Am Komposttag erwartet HolgerAckermann stets ein Großein-

satz: Bis zu 1000 Hobbygärtner nut-zen den Termin, um sich kostenlosden hochwertigen Kompost in Säckeund Eimer zu schaufeln. „Da brummtes hier“, sagt der 46-Jährige.

Ackermann ist ein „Urgestein“ derMarburger Kompostierungsanlage.Mit Betriebsleiter Sven Bratek war erschon dabei, als die städtische An-lage 1995 in Cyriaxweimar startete.Damals führte die Stadt die grünenTonnen ein. Ackermann hatte be-reits eine Lehre als Kfz-Mechaniker,

Jahre als Schwertransportausbilder,als Stabsunteroffizier sowie als Mit-arbeiter der früheren Kreis-Kompostierungsanlage hinter sich, als erzur Marburger Entsorgungs-GmbH(MEG) wechselte. „Ich mag die Viel-seitigkeit und die Technik“, sagt er. In den vergangenen 20 Jahren hatsich die Menge des grünen Abfalls inMarburg von jährlich 4000 auf12.000 Tonnen verdreifacht. Seit1998 wandern die Bio-Abfälle zur„Intensiv-Rotte“ unter Gore-Tex-Planen mit elektronischer Belüftungund Bewässerung. UnangenehmeGerüche stellt Ackermann nichtmehr fest. Heute arbeiten sechs Mit-arbeiter auf der Anlage. Ackermannist der stellvertretende Betriebslei-ter, der „Draußen-Chef“. Der 46-Jährige kümmert sich darum,dass beim Anliefern, Umsetzen,Schreddern und Sieben alles rei-bungslos läuft. Das beginnt bei der2010 eröffneten Biogasanlage, woDruckluft, Gasgehalt und die Bereg-nung zu überwachen sind. Drei Wo-chen wird der Abfall in fünf Fermen-tern vergoren, die wie übergroßeGaragen aussehen. Das Gas ver-stromt anschließend ein Blockheiz-kraftwerk, um 500 Haushalte zu versorgen.

Aus dem verbleibenden grünen Ab-fall entsteht Kompost. Dafür wirddie Erde von Stoffen getrennt, dienicht in die grüne Tonne gehören.„Verglichen mit anderen Städten istunser Bio-Abfall aber insgesamtrecht sauber“, sagt Ackermann. Et-wa ein Fünftel des Materials sortie-ren die Mitarbeiter aus. Drei bis vier Monate dauert es, bisaus Grünschnitt, Laub und Gemüse-resten reifer Kompost geworden ist,aus dem die MEG hochwertigePflanzerde herstellt und vermarktet.Ackermann kann den Humus wärm-stens empfehlen. Nicht nur, weil erregelmäßig auf Nähr- und Schad-stoffe überprüft wird. Er hat ihnauch für den Steingarten, die Blu-men und den Rasen an seinem Hausin Lohra verwendet. „Da wächst al-les wunderbar“, sagt der zweifacheFamilienvater.

KomposttagAm 28. März können Hobbygärtnervon 9 bis 16 Uhr kostenlos Kompostin Cyriaxweimar abholen. Ansonstenkostet er 2,50 Euro pro 100 Liter.Bodenproben werden mit einemSchnelltest auf ph-Wert und Nitrat-gehalt untersucht. www.meg-mar-burg.de (gec)

„Wärmstens empfohlen“

Holger Ackermann kompostiert Bio-Abfall

18

Menschen wie du & ichJ

Fachmann auf der Kompostierungsanlage:Holger Ackermann. (Foto: Coordes)

19

Kay Ray ShowScharf-charmantes Show-SpektakelSo 12.4. 19.00, Waggonhalle

Di ChuzpenicsKlezmer und jiddische Lieder aus KielSo 5.4. 19.00, Waggonhalle

Henning VenskeEs war mir ein Vergnügen!KabarettFr 17.4. 20.00, KFZ

EmBrunBalFolk aus BelgienSo 12.4. 20.00, KFZ

Marburger MaieinsingenMi 30.4. ab 20.00, Marktplatz

Top5 im April°

BÜHNE

Do 02.04.19.30 • Hessisches Landestheater, Bühne, Am Schwanhof:Ein Volksfeindvon Henrik Ibsenanschl. Nachgespräch

Sa 04.04.20.00 • Hessisches Landestheater, Landgrafenschloss, Fürstensaal:Leben des Galileivon Bertolt Brecht

So 05.04.15.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Theater GegenStand ProduktionDer Froschkönig

So 05.04.16.00 • Hessisches Landestheater, Black Box, Am Schwanhof 68-72:Elephant Boy

So 05.04.19.30 • Hessisches Landestheater, Landgrafenschloss, Fürstensaal:Leben des Galileivon Bertolt Brecht

Do 09.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Waggonhalle Produktion No.18Der Kontrabass

Sa 11.04.19.30 • Hessisches Landestheater, Bühne, Am Schwanhof:

Ein Volksfeindvon Henrik Ibsen

So 12.04.15.00 • KFZ, Schulstr. 6:Cargo Theater: Tranquilla Trampeltreufür Kinder ab 4 Jahren

So 12.04.19.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Kay Ray

So 12.04.19.30 • Hessisches Landestheater, Black Box, Am Schwanhof 68-72:Frühlings Erwachen/13+nach Frank Wedekind

Mo 13.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Compania del Sur: Las bodas de don Juan

Di 14.04.19.30 • Hessisches Landestheater, Bühne, Am Schwanhof:Ein Volksfeindvon Henrik Ibsen

Di 14.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:„Theater Odos“ präsentiert: Sachzwang Angst

Mi 15.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Les Vieux ne Meurent PasZusammenarbeit mit der deutsch-französichen Gesellschaft Marburg

Do 16.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Waggonhalle Produktion No.17: MännerhortEine Komödie von Kristof Magnusson

Fr 17.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Waggonhalle Produktion No.17: MännerhortEine Komödie von Kristof Magnusson

Fr 17.04.20.00 • KFZ, Schulstr. 6:Henning Venske: Es war mir ein Vergnügen!Kabarett

Sa 18.04.20.00 • Hessisches Landestheater, Historischer Schwanhof, Schwanallee 27-31:Sturz ins Ohr - UraufführungTheater in der Finsternis

So 19.04.15.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Theater GegenStand ProduktionDer Froschkönig

So 19.04.16.00 • Hessisches Landestheater, Black Box, Am Schwanhof 68-72:Elephant Boy/8+

So 19.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Compania del Sur: Las bodas de don Juan

Marburg im April

• Alte Universität Marburg, Kreuzgang. Mo-Fr bis 18 Uhr„Wissenschaftlerinnen an der Philipps-Universität gestern undheute – 100 Jahre Frauenstudium“.

• Brüder-Grimm-Stube, Galleria Bruno P.Markt 23, Di-So 14-17 Uhr.

• Hessisches Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15. Mo/Fr 8.30-16.30,Di-Do 8.30-19 Uhr. „KriegsBilder - Der Erste Weltkrieg in zeitgenössischen Druckgrafiken“ (bis 30.04.)

• Katholische HochschulgemeindeJohannes-Müller-Str. 19. Mo-Mi 8-13 u. 15-17 Uhr. „ankommen aufbrechen Lebens(t)raum“

• Klinik für Dermatologie, Lahnberge, vor dem Konferenzraum,Tel.: 06421-5862959Mo-Fr 8-18 Uhr, „Galewskys Gruselka-binett - Wachsmoulagen-Sammlung“

• Kunstoase, Friedrich Ebert Str. 4, „Wasser in der Oase“

• Lutherische PfarrkircheLutherischer Kirchhof 1, tägl. 9-17 Uhr,„Mare Nostrum - von Richard Stumm“

• Marburger Haus der RomantikMarkt 16, Tel. 917160.Di-So 11-13 und 14-17 Uhr„Marburger Romantik um 1800“(Dauerausstellung); „ Marburger Alltagsleben im 19. Jahrhundert“ (bis 31.05.);

„Bemalte Eier von Lyudmilla Lyubimova“ (bis 03.05.)

• Marburger KunstvereinGerhard-Jahn-Platz 5, Tel. 25882. Di-So 11-17 Uhr, Mi 11-20 Uhr. Sa 16 Uhr kostenfreie Führung. „Langer Anton“ (bis 09.04.);„Angesichts - J. Heisig“ (bis 09.04.);„Raum und Klang - Clara Oppel“ (24.04. - 03.06.)

• Mineralogisches MuseumFirmaneiplatz, Tel. 2822257. Mi 10-13 u. 15-18 Uhr, Do/Fr 10-13 Uhr,Sa/So 11-15 Uhr. (Dauerausstellung)

• Museum für KulturgeschichteLandgrafenschloss, Di - So 10-18 Uhr

• Museum für Bildende KunstErnst-von Hülsen-Haus, Biegenstraße 11, Tel. 2822355.Wegen Sanierung geschlossen.

• Religionskundliche SammlungMuseum der Religionen, Landgraf-Philipp-Str. 4, Tel. 2822480. Mo 14-16 Uhr

• Universitätsmuseumfür KulturgeschichteLandgrafenschloss,Tel. 2822355. Di-So 10-16 Uhr.

• Völkerkundliche Sammlung derPhilipps-UniversitätDeutschhausstr. 3, Mo-Do. 9-15 Uhr.

AUSSTELLUNGEN

21

Di 21.04.10.00 • Hessisches Landestheater, Black Box, Am Schwanhof 68-72:Elephant Boy/8+

Mi 22.04.20.00 • Hessisches Landestheater, Historischer Schwanhof, Schwanallee 27-31:Sturz ins OhrTheater in der Finsternis

Do 23.04.19.30 • Hessisches Landestheater, Black Box, Am Schwanhof 68-72:Frühlings Erwachen/13+nach Frank Wedekind

Fr 24.04.19.30 • Hessisches Landestheater, Bühne, Am Schwanhof:Ein Volksfeindvon Henrik Ibsenanschl. Nachgespräch

Sa 25.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Pflege lieber ungewöhnlich!Comedy

Sa 25.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Waggonhalle Produktion No.18Der Kontrabass

Mo 27.04.19.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Theater Total: Böse Geisternach einem Roman von Fjodor Dostojewski

Di 28.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Organtheater: Begnadigte Körper

Di 28.04.20.00 • Hessisches Landestheater, Historischer Schwanhof, Schwanallee 27-31:Sturz ins OhrTheater in der Finsternis

KONZERTE

So 05.04.19.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Di ChuzpenicsKlezmer und jiddische Lieder

Fr 10.04.20.00 • Waggonhalle,

Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Radio Rumeli - BalkAnatolien Grooves

Sa 11.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Les Brünettes

Mi 15.04.20.00 • KFZ, Schulstr. 6:Mostly Other People Do The KillingJazzgruppe

Sa 18.04.18.00 • Elisabethkirche, Elisabethstr. 1:Kammerorchester der Jungen Marburger PhilharmonieLeitung: H.J. Richter

Mo 20.04.20.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Julian le Play - MELODROM Tour 2015

Do 23.04.20.00 • KFZ, Schulstr. 6:Die SterneDie Hamburger Indierockband kommt mitihrem neuen Album „Flucht in die Flucht"

Fr 24.04.20.00 • KFZ, Schulstr. 6:Beady Belle

Sa 25.04.20.00 • Musikschule, Am Schwanhof 68:Der KontrabassVon Patrick Süskindmit Nisse Kreysing

Sa 25.04.20.00 • KFZ, Schulstr. 6:Lydie Auvray Trio

LESUNGEN

Mi 29.04.20.00 • KFZ, Schulstr. 6:Jan-Philipp Zymmy: Bärenkatapult!Deutsprachiger Meister im Poetry Slam 2013

VORTRÄGE

Do 16.04.20.00 • KFZ, Schulstr. 6:„Wir alle sind Charlie"

Kompletter tagesaktueller Veranstaltungskalender unter: www.marbuch-verlag.de

.

22

Der Islamische Staat: eine militante Ant-wort auf die Verwüstung der arabischenWelt durch die US-geführte Kriegsallianz.

Mi 22.04.18.00–20.00 • Historischer Rathaussaal, Markt 1:„Schonung oder Aufrichtigkeit?"Menschen mit Demenz zwischen Schutz und Konfrontation (mit anschließender Diskussion)

Mi 22.04.19.00 • Haus der Romantik, Markt 16:Grimms Märchen im Allgemeinen und„Rumpelstilzchen“ im Besonderenmit Prof. Dr.Heinz Rölleke

SPORT

Sa 04.04.16.00 • Georg-Gaßmann-Stadion, Leopold-Lucas-Str. 46:Damen Basketball-BundesligaPlay-Off-Viertelfinale: BC pharmaserv Marburg - TSV Wasserburg

SONSTIGES

Sa 04.04.10.00 • Waggonhalle,

Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Theater GegenStand Workshop„Stimmt's mit der Stimme"

Mi 08.04.20.15 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Open SpaceKostenloser Theaterworkshop

Mo 20.04.14.30–16.00 • Beratungszentrum mit integriertem Pflegestützpunkt (BiP),Am Grün 16:Sprechstunde für Seniorinnen und SeniorenThema „Wohnen im Alter"

Mi 22.04.20.15 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Open SpaceKostenloser Theaterworkshop

Sa 25.04.08.00 • Waggonhalle, Rudolf-Bultmann-Str. 2a:Flohmarkt

So 26.04.11.00–16.00 • TTZ, Softwarecenter 3-5:Schallplatten- & CD-/DVD-/Blu-Ray-Börse

Do 30.04.20.00 • Marktplatz:MaieinsingenMusik, Unterhaltung und singen in den Mai

FÜHRUNGEN

Mi 01.04.15.00 • Treffpunkt: Marktplatz, Brunnen:Öffentliche AltstadtführungDauer: 1 Stunde

Mi 01.04., Do 02.04.16.00 • Elisabethkirche, Elisabethstr. 1:Passionsführungen

Fr 03.04., Mo 06.04.16.00 • Treffpunkt: Marktplatz, Brunnen:Öffentliche FeiertagsführungAltstadt, Dauer: 1 Stunde

Sa 04., 11., 18. u. 25.04.15.00 • Treffpunkt: Hauptportal Elisabethkirche:Öffentliche SamstagsführungElisabethkirche, hinauf in die Altstadt und rund um das MarburgerLandgrafenschloss. Dauer 2 Stunden.

Sa 04., 11., 18. u. 25.04.15.15 • Treffpunkt: Unterer Schlossvorhof - Schaukasten:Öffentliche KasemattenführungDauer: 1,5 Stunden

So 05., 12., 19. u. 26.04.15.00 • Treffpunkt: Unterer Schlossvorhof - Schaukasten:Öffentliche SchlossführungDauer 1 Stunde

Mi 08., 15., 22. u. 29.04.15.00 • Treffpunkt: Marktplatz, Brunnen:Öffentliche AltstadtführungDauer 1 Stunde

Sa 11.04., 18.04.10.00 • Elisabethkirche, Elisabethstr. 1:Dachstuhlführung

Sa 11.04.12.00 • Elisabethkirche, Elisabethstr. 1:Orgelführung

So 19.04.16.00 • Elisabethkirche, Elisabethstr. 1:SonderführungThema: Graffiti in und an der Elisabethkirche.

So 26.04.11.00 • Treffpunkt: Marktplatz, Brunnen:Öffentliche MärchenführungAuf den Spuren der Brüder Grimm, Dauer 2 Stunden

M U S I K

Dr. Ring Ding Ska-Vaganza„Bingo Bongo“ – Reggae/SkaSo 5.4. 20.00, KFZ

Die international besetzte Dr. RingDing Ska-Vaganza besteht aus neu-en Talenten und langjährigen Mit-streitern des Doktors. Sie spielt vorallem Eigenkompositionen, aberauch ausgewählte Klassiker der ka-ribischen Musikgeschichte und ver-steht es, bei den fulminanten Auf-tritten traditionellen Ska, Jazz, Reg-gae und Entertainment zu eineräußerst tanzbaren Mischung zu ver-quicken. Eine groovende Rhythmus-gruppe, eine satte Bläsersektionund die unverkennbare Stimme vonDr. Ring Ding, der humorvoll durchdas Programm führt, sorgen für be-ste Unterhaltung auf hohem musi-kalischem Niveau. Mit im Gepäck:Das neue Album „Bingo Bongo“.

Radio RumeliBalkAnatolien GroovesFr 10.4. 20.00, Waggonhalle

Balkan-Blues, anatolische Sufilie-der, Orient-Swing und sogar eineBrise Karibik - Radio Rumeli hat diepassende Emotionspalette parat.

Die multikulturell besetzte Bandmit sechs Musikern aus Deutsch-land, Tschechien und der Türkei geht

auf eine vergnügliche Akustikreisevon der Adria über Istanbul bis zumKaukasus und streift im Vorbeigehendie Musikstile Anatoliens und desBalkans. In einem facettenreichenMix orientalischer Klänge und west-lichen Hörgewohnheiten, bezaubertdas Ensemble durch gefühlvolle Gesänge, fesselnde Percussions-kunst und magisch klingende In-strumente wie Baglama und Kemen-ce, die in jazzigen Harmonien aufSaxophon, Klarinette, Geige und E-Gitarre treffen.

Papa Legba’s Blues LoungeAkustischer BluesSa 11.4. 20.00, TurmCafé

Am liebsten spielt die Band unver-stärkt. So wie der Blues am Anfangdes vergangenen Jahrhunderts imMississippi-Delta gespielt wurde -von Robert Johnson, Fred McDowell,Son House oder Sony Boy William-son. Und so kommt auch der Klangvon Bluesharp, Dobro-Gitarre undKontrabass am besten zur Geltung,ohne elektronische Tricks und tech-

nische Spielereien. Dazu singen Jür-gen Queissner, Reiner Lenz und Tho-mas Heldmann teilweise dreistim-mig wie das legendäre Big Three Triovon Willie Dixon.

EmBrunBalFolk aus BelgienSo 12.4. 20.00, KFZ

EmBrun steht für modernen fettenBalFolk-Sound. Sie können den Saalzum Kochen bringen und danach miteiner romantischen leisen Mazurkazärtlich die Gemüter in innige, fastzeitlupenartige Bewegungen verset-zen. Ihre Kompositionen klingen

23

Kultur & Co

neu und erfrischend – sind jedochauch so tanzbar, als ob sie 100 Jah-re in einem verstecken französi-schen Dörflein gereift wären. Em-Brun ist eine der angesagtesten undbekanntesten Bands der Szene, dy-namisch und abwechslungsreich.

Die Sterne„Flucht in die Flucht“Support: SnøffeltøffsDo 23.4. 20.00, KFZ

Die Hamburger Indie-Rockbandkommt jetzt mit ihrem neuen AlbumFlucht in die Flucht, unverkennba-rem Basssound und den gewohntanspruchsvollen Texten nach Mar-burg ins KFZ.

Beady BelleNuJazz aus NorwegenFr 24.4. 20.00, KFZ

Beady Belle – oder bürgerlich BeateLech – ist eine grandiose Sängerinund Songwriterin und zugleichFrontfrau einer der spannendstenBands Skandinaviens. Jede ihrer

Schallplatten war für neue Überra-schungen gut – immer neue Attribu-te wurden der Band zugeordnet –AcidJazz, NuJazz, NuCountry, Vinta-ge und was auch immer. Den Musi-kern waren diese Einordnungen wohlvöllig egal, sie sahen und sehen sichsowieso als Gesamtkunstwerk undnicht als Backgroundcombo hintereiner der beeindruckendsten Stim-men aus dem hohen Norden.

Lydie Auvray Trio„Grande Dame“ des AkkordeonsSa 25.4., 20.00, KFZ

Im Laufe der schon über 30-jährigenBühnenkarriere von Lydie Auvrayhat sich ihr Name zu einem Synonymfür moderne und leidenschaftlicheAkkordeonmusik entwickelt. DerFranzösin gebührt ein wesentlicherAnteil an dem Verdienst, das Akkor-deon in Deutschland gründlich von

dem ihm anhaftenden Volksmusik-und Schlagermuff befreit zu haben.In ihrem Programm, das fast aus-schließlich aus eigenen Kompositio-nen besteht, finden sich Walzer undTangos, gehaltvolle, berührende Lie-der in französischer Sprache, derenInhalt die Künstlerin charmant er-läutert, und auch Weltmusik im wei-testen Sinne – mal lyrisch-melan-cholisch, mal rhythmisch-feurig.Lydie Auvrays ausnehmend gefühls-betonte Musik hat dabei immer ei-

ne klare Handschrift und ist unver-kennbar. Zusammen mit ihren Be-gleitern macht sie aus einemKonzert ein bleibendes Erlebnis.

B Ü H N E

Di ChuzpenicsKlezmer und jiddische Lieder aus KielSo 5.4. 19.00, Waggonhalle

Di Chuzpenics sind eine Klezmer-Ka-pelje mit einem wohlig schwingen-den Quetschen-Fundament, auf dem

Oboe und Geige gegeneinander zumDuell antreten - und Martin W. Luthgesellt sich mit seinem klaren Bari-ton als singender Geschichtenerzäh-ler dazu. Doch immer wieder for-mieren die vier Kieler sich zu über-

° Kultur & Co

Der Schwanhof

Vermietung & Verwaltung des historischen Schwanhofs

– gegründet 1817 –

Schwanallee 27-31 • Tel.: 0 6421 / 25240 • Fax: 06421 / [email protected] • www.derschwanhof.de

Stephan Niderehe & Sohn GmbH

24

weder Kitsch noch Klischee,schlachtet heilige Kühe, reißt Wit-ze über Tunten, Tanten, Lesben,Moslems, Juden und den Papst. Einschillernder Froschkönig, zumKnutschen, zum An-die-Wand-Klat-schen, hinter dem ein empfindsa-mer Prinz steckt. Und wenn er zwi-schendurch mit expressiver Stimmelegendäre Pop-Perlen singt, ein-fühlsam ...

HonigSongwriter/Folk-PopDi 14.4. 20.00, KFZ

Die Komplexität der Arrangementsvon Honig zeichnet sich nebendem raumgreifenden Gitarrensoundvor allem durch eine Vielzahl vonakzentuierten Melodien und Ideenaus. Nicht selten ertönt im Hinter-grund ein Rhodes-Piano, unerwar-tet machen sich Violine und Cello

bemerkbar, und wie aus dem Nichtsschwebt ein Flügelhorn über derBand. Gekrönt werden die Stückedurch die Stimme eines ausdrucks-starken Sängers. Honig erschaffeneinen Sound, der durch clevere Ar-rangements und klebrige Melodienzugleich punktet. Sie spielen Folk-Pop für die großen Bühnen undfürchten weder Bombast nochFeinmechanik. „Fein arrangiertePopsongs – stets komplex, wehmü-tig und wärmend“ (Rolling Stone)

Henning VenskeEs war mir ein Vergnügen!KabarettFr 17.4. 20.00, KFZ

Henning Venske ist ein Kabarettistder alten Schule. Er liest den Mäch-tigen und vermeintlich Einflussrei-chen die Leviten. Und das istdurchaus wörtlich gemeint. Hen-ning Venske hat im Lauf seiner lan-

raschenden Duetten, Trios oder auchzu einem klangvollen A-cappella-Chor. Diese farbigen, eigenwilligenArrangements ergeben sich unmit-telbar aus der vielschichtigen Tiefeder jiddischen Musik.

Cargo Theater

Tranquilla TrampeltreuEine musikalische Fabel von Michael Endefür Kinder ab 4 JahrenSo 12.4. 15.00, KFZ

Seine großmähnige Majestät, derKönig Leo der 28., lädt alle Tiere zuseiner Hochzeit ein. Während derKoch des Königs das Hochzeitsmahlzubereitet, erzählt er die abenteu-erliche Geschichte der SchildkröteTranquilla Trampeltreu, die sich aufden für sie unendlich weiten Wegzum Hochzeitsfest gemacht hat. In-mitten seiner Töpfe, Schöpflöffelund Pfannen erweckt der Koch dieKüchenutensilien zum Leben undnimmt seine Gäste mit auf eine fan-tasievolle Reise ...

Kay Ray ShowScharf-charmantes Show-SpektakelSo 12.4. 19.00, Waggonhalle

Political correctness? Geschissendrauf! Kay Ray, exzentrisch-extro-vertierter Edel-Punk aus Osnabrück,bricht laut lachend Tabus, scheut

Kultur & Co °

25

26

° Kultur & Co

gen Kabarett-Karriere zahllose Sati-ren, literarische Parodien und überzwanzig Bücher geschrieben. Ausder Fülle dieses Materials stellt erfür dieses neue Programm je nachLust und Laune Texte zusammen.Und dass es dabei - wie man es von ihm gewöhnt ist - nicht ohneschallende Ohrfeigen für die Mäch-tigen im Lande abgeht, darf man erwarten.

Hessisches LandestheaterLiquid Penguin EnsembleSturz ins OhrTheater in der FinsternisSa 18.4. 20.00, Historischer Schwanhof

Der Hö�rsinn ist der erste Sinn im Le-ben, mit dem wir unsere Umgebungwahrnehmen, und der letzte, dergeht. Der Hö� rsinn empfindet dieWelt in der Zeit sowie im Raum. ImDunkeln mü�ssen wir uns auf ihn ver-lassen. Wir erleben ü�berraschende,unerwartete Gerä�usche, verarbeitenund beurteilen sie. Das Liquid Pen-guin Ensemble lä�dt ein ins Theaterin der Finsternis, um uns mitzuneh-men auf eine Reise durch Orte undZeiten, voller Anekdoten und Be-richte. Gesprochene Sprache mixtsich mit Aufnahmen und vorprodu-zierten Sounds, es ergibt sich einefaszinierende Mischung aus Theaterund Hö�rspiel.

Hessisches LandstheaterTheaterjugendclub

Eine Odysseevon Ad de BontPremiere Sa 25.4. 19.30, Galeria Classica

Nach sieben Jahren auf der Inselder Nymphe Kalypso ko�nnte die Irr-fahrt des Odysseus endlich ein Endehaben: Er begibt sich auf den Heim-weg nach Ithaka. Vor 20 Jahren hat

er dort Frau und Kind zurü�ckgelas-sen, um in den Krieg ziehen. Nurschwer kann Penelope den verwais-ten Thron ihres Mannes noch ver-teidigen. Sie und ihr Sohn Telema-chos sind des Wartens mü�de gewor-den. Telemachos beginnt, an derHeldenhaftigkeit seines Vaters zuzweifeln und seine Mutter zu einererneuten Heirat zu drä�ngen.Aus drei Perspektiven erzä�hlt „EineOdyssee“ von der sagenumwobenenReise des Protagonisten: Wir be-gleiten den Abenteurer auf seinerReise und erleben zugleich, wie dieSituation der Familie zu Hause im-mer schwieriger wird und zudem wiees hoch hergeht auf dem Olymp, wodie Gö�tter die Geschehnisse lenkenwollen und darü�ber in einen hefti-gen Zwist geraten.

Jan-Philipp Zymny„Bärenkatapult!“Expedition in den NonsensKabarettMi 29.4. 20.00, KFZ

In seinem ersten Solo-Programmvereint der Wuppertaler Jan PhilippZymny (Jahrgang ‘93) nicht nur sei-ne besten Poetry Slam-Texte mitAuszügen aus seinenbeiden Büchern (Hin undzurück – nur Bergauf!,Henry Frottey: Sein er-ster Fall: Teil 2 – Das En-de der Trilogie), sondernpräsentiert mit dem ihmeigenen surrealistischenWitz auch Musik, Impro-visation und Live-Hör-spiele - eine skurrile Mi-schung voller fantasti-scher Ideen, Unsinn unddabei immer urkomisch.

A U S S T E L L U N G

Clara OppelRaum und KlangInstallation, Skulptur, Grafikab Fr 24.4., Kunstverein

Clara Oppel beschä�ftigt sich mitKlä�ngen, Gerä�uschen und Spracheals Material fü� r ihre Arbeiten. ImBesonderen widmet sie sich der An-ordnung und Bewegung von akusti-schen Signalen im Raum. Dadurchbringt sie den fast materielosenKlang in eine kö�rperliche Erschei-nung. Sie erzeugt dabei syna�stheti-sche Situationen, setzt Klang undBild in Beziehung ü�ber die optischeEbene und rä�umliche Dimensionhinaus in die Wahrnehmung leiten-de akustische Ebene. Jedes Ding, jeder Raum, hat seineeigene Persö�nlichkeit, seinen eige-nen Klang, selbst wenn wir ihnnicht hö�ren. Fü�r jede Skulptur ent-wickelt die Grazer Künstlerin eineeigene Geschichte und lä�sst die Ge-genstä�nde sprechen.

S O N S T

Marburger MaieinsingenMi 30.4. ab 20.00, Marktplatz

Alljährlich am 30. April findet aufdem Marktplatz das Maieinsingenstatt. Musik und Leckereien sorgenfür gute Stimmung und angenehmeAtmosphäre. Um 24 Uhr wird danndas Lied „Der Mai ist gekommen“von allen Marktplatzbesuchern ge-meinsam gesungen.