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Zukunft IsolierglasVierfach
dünn + vorgespanntDruck
ganz entspanntund
Vakuum?
Prof. Dr. Franz FeldmeierHochschule Rosenheim
Glas ist transparent !• Tageslicht• Kontakt zu draußen• solare Energiegewinne
Nachteile• Risiko von Glasbruch• schlechte Wärmedämmung
(Einfachglas U = 6 W/m²K)→Heizwärmebedarf →Tauwasserrisiko
Lösung• Doppelglas
einfachU = 3 W/m²K,
Wärmedämm-IsolierglasU = 1,1 W/m²K
Warum Glas?
Vorteil• Wärmedämmung verbessert
U = 3 W/m²K
Nebenbei• Integration von Sonnenschutz im
Raum zwischen den Scheiben
Nachteil• komplexe Konstruktion
VerbundfensterKasten-Fenster
• aufwändige Reinigungvier Flächen
→ höhere Kosten
Double Glass window
Verbesserung bei Fensterglas
Thomas Stetson U.S. Pat 49167 (1865)
• Abstandhalter: Holzleiste
• Dichtstoff: Fenster-Kitt
• Zweifach oder Mehrfachglas(Mittelscheiben können dünn sein)
• möglichst wenig Feuchte einschließen
• Ein-/Ausbauchen ermöglichen um Temperaturunterschiede zu kompensieren.
• Wärmeverlust verringern
• Schalldämmung
• Zusatzflügel sparen
Mehrscheiben-Isolierglas… hermetisch dichter Umfang
Glas-Glasverschweißt
GADO
Glas-Metallgelötet
Thermopane®
Glas-Polymergeklebt
Alfred ArnoldIsolar Glas1959
���� Beschichtungencoatings
���� Gasfüllunggas filling
Mehrscheiben-Isolierglas… mit einem gut geschützten Zwischenraum
FüllungLuft oder ein anderes GasBeschichtungHochleistungsbeschichtungen►geringe Emissivität►Selektiver Sonnenschutz
Vakuum+lowE
Isolierglas Entwicklung
3 IG
3,0
WSV95 EnEV02WSV82
1 G
2 IG
UgW/m²K
2,0
1,0
0,5
EnEV13
lowE/Ar3 IG
2 IG lowE/GaslowE/Ar
4 IG lowE/Ar
Argon
lowECoating
Außen- Luft Wind
klarer Himmel
Außen- flächen
Wärme-transport durch Strahlung
Strömung Tauwasser
Innen-Luft
Innen-flächen
Leitung
Isolierglas Wärmetransport
klarer Himmel
Äußere Luft-temperatur
Tauwasser Risiko
U = 3 W/m²K
Strahlungsaustausch mit dem klaren (kalten)Himmel - entscheidend für Dachfenster
Temperatur der äußeren Oberfläche sinkt
�
Tauwasser-Risiko an der äußeren Oberflächesteigt
Klarer Himmel
Äußere Luft- temperatur
Tauwasser-Risiko steigt
U = 1,2 W/m²K Verbesserung
Temperatur der äußeren Ober-fläche sinkt weiter
�
Tauwasser-Risiko an der äußeren Oberflächesteigt weiter
Strahlungsaustausch mit dem klaren (kalten)Himmel - entscheidend für Dachfenster
klarer Himmel
Äußere Luft- temperatur
Verringertes Tauwsserrisiko
lowE coating Verbesserung
Strahlungsaustauschwird reduziert�
Oberflächen-temperaturabsenkungwird reduziert�
Tauwasserrisiko an der äußeren Oberflächewird reduziert
Strahlungsaustausch mit dem klaren (kalten)Himmel - entscheidend für Dachfenster
U-Wert von IsolierglasPhysikalische Grundlagen
constantT
Vp =⋅
Nuszr
hg ⋅= λgr
g hhR
+= 1
311
41
1
21
mr Th ⋅⋅−+
= σεε
Außerdem:
Luft im Zwischenraum � Leitung/Konvektion
hg = 1,5 W/m²K
� 30%
IR Emission/Absorption der Glasoberflächen � Strahlungsaustausch
hr = 3,7 W/m²K � 70%
� U = 2,8 W/m²
Wärmetransport im Zwischenraum
19,05,17,3
11 =+
=+
=gr
g hhR
Argon Füllung � reduziert Leitung/Konvektion
hg = 1,1 W/m²K
� 21%
hr = 0,2 W/m²K � 4%
� U = 1,1 W/m²
lowE Beschichtung � stark reduzierter Strahlungsaustausch
High techVerbesserung: low E Beschichtung
75,01,12,0
11 ≈+
=+
=gr
g hhR
Kein Gas in SZR � Keine Leitung/Konvektion
hg = 0,0 W/m²K
� 0%
lowE Beschichtung � stark reduzierter Strahlungsaustausch
hr = 0,2 W/m²K � 4%
� U = 0,2 W/m²K �0,9..1,1 W/m²K
Microspacer � zusätzliche Leitung
hs = 1? W/m²K � 20%
High techWeitere Verbesserung: V akuum verhindert Wärmeleitung
VIG Vacuum Insulating Glass2004 (triple) U = 0,7 W/m²K 2014 U = 0,9..1,2 W/m²K
VIG Forschung
2004 - 2007Ziel:Basics U ≤ 0,5 W/m²KErgebnis:►VIG ist technisch machbar►Markteinführung in 2009
2007 – 2009 – 2012Ziel:► flexibler Randverbund►Zuverlässige Produktion
reference:
Warum ein flexibler Randverbund?
starrer Randverbund► gelötete Glas-Glas-Verbindung► Temperaturdifferenzen erzeugen
große mechanische Spannungen► Begrenzung der Scheibengröße
Flexibler Randverbund► geschweißte Glass-Metall-Verbindung► verringert mechanische Spannung
Ergebnis 2013►Weiterhin viele Probleme
VIG Randverbund
HP-VIGHigh Performance VIG: U = 0,25 W/m²K � immer noch der Rand
���� Low tech Lösung
Doppelglas ���� Dreifach-Glas ���� Vierfach-Glas ���� ...
Vorteil• Wärmedämmung weiter verbessert
Nachteil• Gewicht
4mm Dreifachglas 30 kg/m²
• KlimalastenTemperaturdifferenzenLuftdruckänderungVerformung und Glasbruchrisiko
WKm
grg hh
R ²75,01,12,0
11 ≈+
=+
=
Thermische Widerstand15 mm SZR mit Argon and low-e-Beschichtung
entspricht 30 mm Mineralwolleoder einer äquivalenten Wärmeleitfähigkeit von 0,020 W/mK
2IG 3IG 4IG 5IGU in W/m²K 1,1 0,6 0,4 0,3
U-Wert
Isolierglas Lastverteilung
Glasbruch beiDreischeibenIsolierglas
Mechanische Belastung durch Klimalast
Glasbruch beiZweischeiben-Isolierglas
Klimalast
• Temperatur3 K � 1 kPa
+ ∆∆∆∆ p
w a rm
T ca v
-∆∆∆∆ p
T ca v
c o ld
-∆∆∆∆p
Low pressure
High pressure
+∆∆∆∆p
• Überlagerung
• DIN 18008: ± 16 kPa
• Luftdruck10 mbar � 1kPa80 m � 1 kPa
US Pat T.D. Stetson 1865 !
SZR =SZR1+SZR2
+SZR3
► Allgemeine BerechnungsmethodeMehrscheiben-IsolierglasFlächen-, Linien und Punktlast
Nachweis DIN 18008-1 und -2
Großer SZR ���� große Klimabelastung
Nachweis DIN 18008-1 und -2dunkler Bereich: nicht nachweisbar
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0
kurz
e K
ante
in m
lange Kante in m
4IG 4/20/4/20/4/20/4 8nl Wind 1,10 kPa Klima : 16,0 kPa
3-4
2-3
1-2
0-1
Außen + Innenscheibevon Dreifachglasvorspannen
Mechanische BeanspruchungTemperatur bei Sonneneinstrahlung Randbedingung DIN EN 13363 „Sommer“
beide Mittelscheibenvorspannen
Eigenschaften ÜberblickGlas 4mm, SZR optimal
2IG 3IG 4IGSZR in mm 16 18 20Dicke in mm 24 48 76Wärmedämmung(U-Wert in W/m²K)
1,1 0,53 0,35 +
Tageslicht(Lichttransmission in %)
80 72 65 -
Solarenergie(g-Wert in %)
62 51 46 -
Gewicht in kg/m² 20 30 40 -therm. Beanspruchung (°C) 30 40 51 -mech. Beanspruchung (1x1m²)durch Klima (Auslastung in %)
41 95 175 -
Mögliche Maßnahmen
4IG LösungsansatzSZR in mm 20 KryptonDicke in mm 76 RahmenkonstruktionWärmedämmung(U-Wert in W/m²K)
0,35 Ziel 0,30
Tageslicht(Lichttransmission in %)
65 Fe-armes GlasAntireflex-Coating
Solarenergie(g-Wert in %)
46 Fe-armes GlasAntireflex-Coating
Gewicht in kg/m² 40 dünnes Glastherm. Beanspruchung (°C) 51 vorspannenmech. Beanspruchung (1x1m²)durch Klima (Auslastung in %)
175 VorspannenDruck-"entspannt"
Entwicklung
MEM4WIN
aktuelle Forschung
Druckentspanntes Isolierglas
Permanent druckentspanntes MIGDauerhaft geöffnetes MIG um klimatische Einflüsse (Temperatur, Luftdruck) zu reduzieren
Druckangepasstes MIGEinmaligem Druckausgleich am Einbauort um Höhenunterschied zwischen Herstell- u. Einbauort auszugleichen
Ergebnisse Mai 2015
ift ForschungDruckangepasstes Isolierglas►sicheres Verschließen nach dem Druckausgleich►Gasfüllung – Dichtheit nachgewiesen nach EN 1279-2+3►Ventil (Hülse und Stift)►Kapillar-Rohr (Metall / Kunststoff)
Reference: HELANTEC
ift Forschung
Dauerhaft druckentspanntes Isolierglas
►erfüllt nicht EN 1279-1 (nicht hermetisch dicht)►keine Gasfüllung►Begrenzung bei soft coatings►Risiko der Tauwasserbildung
►Mehrere Zwischenräume – optimierte Wärmedämmung►große Zwischenräume – Integration von Sonnenschutz
Permanent druckentspanntoffene Systeme : Dampfdruckausgleich
SeifertSchmidift 1985
Vitrage respirant, M.Cossavella, CSTB, GPD 2009
CSTB 2014Avis techniques
Normal: Es tritt kein Tauwasser auf!
Aber manchmal: Es gibt Tauwasser!
Permanent druckentspanntoffene Systeme : Dampfdruckausgleich
Permanent Pressure equalizedHIT: High Insulation Technology (1993)
Entwicklungsziele
• Tageslicht
• Wärmedämmung
• Schallschutz
Variabel
• Sichtschutz
• Sonnenschutz
• Blendschutz
Geringer Aufwand
• Wartung
• Reinigung
Permanent druckentspanntHIT: High Insulation Technology (1993)
großer SZR ���� Druckausgleich• (Membran)Druckausdehnungsgefäß• offenes Rohr mit Filter und Trocknung• offene Kapillare
Permanent druckentspanntift NeubauBelüftete Kasten-Fenster-Fassade
Entwicklungsziele
• Energie-Effizienz
• thermische Behaglichkeit
• angenehme Beleuchtung
• Raumakustik
• Sicherheit• Funktionalität• Produktion und Montage
Permanent druckentspanntClosed Cavity Facade CCFkontolliert belüftete geschlossenen Kasten-Fenster-Fassade
reference: Gartner
• Außen:Einfach-Weißglas
• Sonnenschutz und Lichtlenkung im geschlossenen Fassadenzwischenraum
• Innen:Wärmedämmglas starr (U=0,7 W/m²K)
• Versorgung des Fassadenzwischenraums mit sauberer und trockener Luft
Fassaden Versuchsanlage an der Hochschule Rosenheim
Reference: HSRo/Gartner
Vergleichende In-Situ-UntersuchungIntegrale Betrachtung:
• Fassade• Gebäudetechnik• Nutzung
�Energetisches Verhalten�Thermischer Komfort�Visueller Komfort
Aktuelle Forschung
ift 2015: Permanent druckangepasstNachteil► Risiko von Tauwasser► Beschränkung bei soft coatingsEntwicklungsziele► Begrenzung der Druckdifferenz► Erhalten der Lastverteilung► Zwischenraum sauber und trocken � Erfüllen von EN 1279-2Mögliche Lösungen► Begrenzung des Volumenstromes durch Ventile oder Kapillare► ein partielle Druckausgleich genügt
ift Partiell druckentspanntTheorie: Simulation des Volumenstroms und der Wasserabsorption
*) Ventil öffnet bei ±3 mbarKapillare angepasst (±3 mbar)
Max. Druckmbar
Wasserabsorbiertg/annum
Offener SZR 0 6,9Geschlossen SZR 10 0Ventil *) ±3 1,0Kapillare *) ±3 4,4
ift Partiell druckentspanntExperimentell Untersuchung: EN 1279-2 Temperaturzyklen
geschlossen 180mm 90mm offen
Def
orm
atio
n in
mm
Größe:700 x 10004 – 34 - 4Kapillare:0,5 mm
ift Partiell druckentspanntExperimentelles Ergebnis: EN 1279-2 Temperaturzyklen
Größe:700 x 10004 – 34 - 4Kapillare:0,5 mm
ift Partiell druckentspanntExperimentelles Ergebnis: EN 1279-2 Temperaturzyklen
Größe:700 x 10004 – 34 - 4Kapillare:0,5 mm
Größe:700 x 18504 – 34 - 4Kapillare:1,5 x 12001,0 x 2400,75 x 450
ift Partiell druckentspanntExperimentelles Ergebnis: EN 1279-2 Freilandversuch
ift 2015: Pressure equalized IGUErgebnisse
Partiell druckentspanntes Isolierglas► Gute Übereinstimmung zwischen Modell/Berechnung und Experiment
Entwicklungsziele► Begrenzung der Druckdifferenz► Erhalten der Lastverteilung► SZR bleibt trocken und sauber � EN 1279-2 wird erfüllt
Lösungen► Anpassung des Volumenstromes bei Kapillarrohr (Durchmesser/Länge)► maximale Trocknungsmittelmengeund► Ventile könnten noch günstiger sein (verfügbar und zuverlässig)► Mehr Erfahrung mit großen Zwischenräumen erforderlich