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04.12.2008 Merle Hinz und Friederike Jehring Sensorische Integration körperorientierte Methode Sensomotorik

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04.12.2008Merle Hinz und Friederike Jehring

Sensorische Integration

körperorientierte Methode

Sensomotorik

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Gliederung Gliederung 1. Was ist sensorische Integration?2. Sensorische Integrationstherapie2.1. Anna Jean Ayres die Begründerin der SI2.2. Definition Sensorische Integrationstherapie2.3 theoretische Grundannahmen2.4. Symptome einer Inadäquaten SI2.5.Störungen der SI2.5.1. Modulationsstörung – Defensivität2.6. Behandlungsprinzipien2.6.1. grundlegende Verhaltensweisen der/s Therapeuten2.7. Behandlungsaktivitäten2.7.1. Rollbrett2.8. Vergleich SI – Therapie und Spieltherapie

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Integration der Sinneegration der Sinne Ordnen der Empfindungen Ordnen der Empfindungen

angemessene Koordination der Empfindungenangemessene Koordination der Empfindungen

Formen von Wahrnehmung, Verhaltensweisen, Formen von Wahrnehmung, Verhaltensweisen, Lernprozessen bei gut integrierten EmpfindungenLernprozessen bei gut integrierten Empfindungen

Was ist Sensorische Integration?

- Die sensorische Integrationstherapie-- Die sensorische Integrationstherapie-

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Experiment: „Mandarine schälen“Experiment: „Mandarine schälen“

Auswahl von zwei Personen, die je eineAuswahl von zwei Personen, die je eine

Mandarine schälenMandarine schälen

Aufteilung in zwei GruppenAufteilung in zwei Gruppen

- Die sensorische Integrationstherapie-- Die sensorische Integrationstherapie-

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ReflexionReflexion: Mandarine schälen: Mandarine schälen

Gruppe 1:Gruppe 1:

Wann und wie wurden bei dieser Aktivität eure Wann und wie wurden bei dieser Aktivität eure Sinne Sinne angesprochen ?angesprochen ?

Gruppe 2:Gruppe 2:

Welche Beobachtungen habt ihr zu Welche Beobachtungen habt ihr zu motorischen motorischen & koordinativen Anforderungen& koordinativen Anforderungen machen machen können?können?

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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Jean AyresJean Ayres (1923-1988) (1923-1988)

Ergotherapeutin und PsychologinErgotherapeutin und Psychologinin Los Angelesin Los Angeles

Arbeit mit Arbeit mit neurologischem Klientelneurologischem Klientel Vermutung: auftretende Probleme Vermutung: auftretende Probleme haben Ursache in Wahrnehmung haben Ursache in Wahrnehmung

Untersuchungen in einem wissenschaftlichen Untersuchungen in einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt über die Forschungsprojekt über die Ursachen von Ursachen von LernstörungenLernstörungen

BeobachtungsergebnisBeobachtungsergebnis:: getestete Kinder weisen getestete Kinder weisen Verarbeitungsstörung der Sinneswahrnehmung aufVerarbeitungsstörung der Sinneswahrnehmung auf

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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Jean Ayres -2-Jean Ayres -2-

Entwicklung eines Entwicklung eines BehandlungskonzeptesBehandlungskonzeptes:: die die sensorische Integrationstherapiesensorische Integrationstherapie

Entwicklung von Testverfahren:Entwicklung von Testverfahren:

SCSIT (Southern California Sensory Integration SCSIT (Southern California Sensory Integration Test)Test)

SIPT ( Sensory Integration Practice Test)SIPT ( Sensory Integration Practice Test)

Die sensorische Integrationstherapie-

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Sensorische IntegrationstherapieSensorische Integrationstherapie

Standardisierte Diagnostikverfahren und freie Standardisierte Diagnostikverfahren und freie VerhaltensbeobachtungVerhaltensbeobachtung

SI Raum= SpielplatzSI Raum= Spielplatz Sinneserfahrungen sammelnSinneserfahrungen sammeln

ZielZiel - Verbesserung der sensorischen Integration - Verbesserung der sensorischen Integration mittels gezielten Reizsetzungen.mittels gezielten Reizsetzungen.

SI Therapie ist:SI Therapie ist:ganzheitlichganzheitlichdefizitorientiertdefizitorientiert individuellindividuell

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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Theoretische GrundannahmenTheoretische Grundannahmen

Neuronale PlastizitätNeuronale Plastizität Formbarkeit des NervensystemsFormbarkeit des Nervensystems

AdaptionAdaption Anpassungsreaktionen auf ReizeAnpassungsreaktionen auf Reize

Inner DriveInner Drive innerer Antriebinnerer Antrieb natürliche Motivationnatürliche Motivation

Entwicklungsfolge und die Hierarchie des NervensystemsEntwicklungsfolge und die Hierarchie des Nervensystems ZNS hat eine gewisse AnordnungZNS hat eine gewisse Anordnung Entwicklung vollzieht ReihenfolgeEntwicklung vollzieht Reihenfolge Entwicklungsbausteine Entwicklungsbausteine

- Die sensorische Integrationstherapie-- Die sensorische Integrationstherapie-

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Welche Welche SymptomeSymptome können auf eine können auf eine StörungStörung

der SI hinweisen?der SI hinweisen?

Im SäuglingsalterIm Säuglingsalter::

Störungen des Schlaf- und WachrhythmusStörungen des Schlaf- und Wachrhythmus Saug- und SchluckproblemeSaug- und Schluckprobleme übermäßige Unruhe mit Schreiattacken bzw. übermäßige Unruhe mit Schreiattacken bzw.

auffallend geringe Aktivitätauffallend geringe Aktivität Irritation/ Abwehr auf LageveränderungIrritation/ Abwehr auf Lageveränderung Irritation/ Abwehr auf BerührungIrritation/ Abwehr auf Berührung

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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Welche Welche SymptomeSymptome können auf eine können auf eine Störung der SI hinweisen?Störung der SI hinweisen?

Im Kleinkind- bzw. Schulalter:Im Kleinkind- bzw. Schulalter:

verzögerte, motorische Entwicklungverzögerte, motorische Entwicklung mangelndes Selbst- und Körperbewusstseinmangelndes Selbst- und Körperbewusstsein verzögerte Sprachentwicklungverzögerte Sprachentwicklung Geräuschempfindlichkeiten; Ablenkbarkeit Geräuschempfindlichkeiten; Ablenkbarkeit Verhaltens- und StressauffälligkeitenVerhaltens- und Stressauffälligkeiten Hyper- und HypoaktivitätHyper- und Hypoaktivität Teilleistungs- bzw. LernstörungenTeilleistungs- bzw. Lernstörungen

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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Störungen der sensorischen Integration Modulationstörung

- Die sensorische Integrationstherapie-- Die sensorische Integrationstherapie-

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Taktile DefensivitätTaktile Defensivität

Überempfindlichkeit Überempfindlichkeit

Abwehrverhalten bei Abwehrverhalten bei

BerührungBerührung

- Die sensorische Integrationstherapie-- Die sensorische Integrationstherapie-

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Risikofaktoren für eine sensorische Risikofaktoren für eine sensorische IntegrationsstörungIntegrationsstörung

z.B. Sauerstoffmangel Infektionskrankheiten reizarmes Milieu

-Die sensorische Integrationstherapie-

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BehandlungsprinzipienBehandlungsprinzipien

selbstbestimmte selbstbestimmte EigenaktivitätEigenaktivität

ZeitZeit

positive positive EmotionenEmotionen

ErregungsniveauErregungsniveau

IndividualitätIndividualität

an Kompetenzen an Kompetenzen ansetzenansetzen

- Die sensorische Integrationstherapie-- Die sensorische Integrationstherapie-

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BehandlungsaktivitätenBehandlungsaktivitäten

das Rollbrett:

Liegeposition (gewöhnlich) in Bauchlage Stimulierung von Schwerkraftrezeptoren

Körperenden entgegen der Schwerkraft “Flugzeughaltung“- Überprüfung der Wirksamkeit

des Gleichgewichtsystems Fahren auf dem Fußboden/ Schrägen Entlang ziehen an einem Seil (Kniesitz/ Schneidersitz)

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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Das Rollbrett:Das Rollbrett:

Ganzkörperbewegungen auf dem Rollbrett und Ganzkörperbewegungen auf dem Rollbrett und

die damit verbundenen Sinneswahrnehmungendie damit verbundenen Sinneswahrnehmungen

Großhirnprozesse werden angeregt/ Großhirnprozesse werden angeregt/ Synapsenbildung Synapsenbildung

Ganzkörperbewegungen auf dem Rollbrett bildet Ganzkörperbewegungen auf dem Rollbrett bildet Fundament für FeinmotorikFundament für Feinmotorik

- Die sensorische Integrationstherapie-

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das Rollbrettdas Rollbrett::

A) Kind mit untererregbaren Gleichgewichtssystem:- Kopf wird hängen gelassen- Beine schleifen auf dem Fußboden entlang- Kind braucht mehr Anstrengung, wenn es auf

dem R-brett fährt Schnelle Ermüdungserscheinung;

Schlappheitsgefühl

B) Kind mit einer Übererregbarkeit:- Angst vor einer Rampenfahrt- Unsicherheit im Kontakt mit dem Rollbrett- Schwindel

! Es bedarf viele Rollbrettfahrten, um die Nervenverbindungen zu stärken

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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Modifikation für das (ängstliche) KindModifikation für das (ängstliche) Kind

„Einsatz von Schaumwürfel“:

Positionierung mehrerer Würfel vor der Rampe

Zerquetschen der Würfel beim Aufprallbremst die Geschwindigkeit Gefühl von Sicherheit/ KontrolleVermittelt ein Gefühl von Stärke („Ich allein habe die W. zerquetscht“)

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Praktische Übung

Übung 1:„Slalomfahrt mit dem Rollbrett“

Übung 2:„Peziball“

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SI Therapie und Spieltherapie- im VergleichSI Therapie und Spieltherapie- im Vergleich

Spieltherapie ist eine psychodynamische Behandlungsmethode

Keine Ausbildung, um SI des Kindes planmäßig zu fördern

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Zitat einer Mutter über SI Therapie:

Situation: Austausch im Elternforum (http://www.parents.at) Thema: Junge (26 Monate) schlägt sich selbst auf den Kopf

„ Ich habe solche Fälle jetzt schon öfter im Forum gelesen.Ich glaube, diese Kinder holen sich auf diese Weise

Tiefeninformationen(= Reize im Körperinnern auf Muskel, Gelenke und Sehnen).[…] Am Besten ist es, den Kindern bei jeder Gelegenheit Reize zu

ermög-lichen; rumtoben, Gliedmaßen mit der Hand drücken, schwere

Sachentragen und spüren (Sandsäcke, Telefonbuch...). Zum Weiterlesen,mein Tipp: Sensorische Integration im Dialog […]“

- Die sensorische - Die sensorische Integrationstherapie-Integrationstherapie-

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QuellenangabenQuellenangaben A.Jean Ayres, Bausteine der kindlichen Entwicklung, Die Bedeutung der

Integration der Sinne für die Entwicklung des Kindes“, 4.AuflageSpringer Verlag, Berlin 2002

A.Jean Ayres, Bausteine der kindlichen Entwicklung, Die Bedeutung der Integration der Sinne für die Entwicklung des Kindes“, 2.AuflageSpringer Verlag, Berlin Heidelberg 1992

Biedermann, Katja, Anregung zur Therapiegestaltung nach SI-Grundlagen in Illustration, 3. Auflage, Dortmund 2003 (12)

Blanche I., Erna .; Susanne Roley, Smith; Schaaf C., Roseann.: Sensorische Integration, Grundlagen und Therapie bei Entwicklungsstörungen, Berlin Heidelberg 2004

Doering, Winfried und Waltraut; Sensorische Integration, Anwendungsbereiche und Vergleich mit anderen Fördermethoden /Konzepten; 4. Auflage, Dortmund 1999

Fisher/Murray/Bundy: „Sensorische Integrationstherapie: Theorie und Praxis“,1.Auflage, Springer Verlag, Berlin 1998

Heine, unveröffentlichtes Material „Pädiatrie“; Völker Schule Osnabrück 2005

Kieslling, Ulla; Sensorische Integration im Dialog, Verstehen lernen und helfen, ins Gleichgewicht zu kommen; 2. Auflage, Dortmund 2000

- Die sensorische Integrationstherapie-

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Scheepers, Steding-Albrecht, Jehn: „Ergotherapie. Vom Behandeln zum Handeln.“ 1999

Weller, unveröffentlichtes Material DPFA Zwickau 2003

Söchtling, Elisabeth, Sensorische Integration Original und Heute, Idstein 2006

Internetadressen:

http;// www.fruehbehandlung.de/ian_sens.http:// www.hoppsala.de/index?menueID=218=116

Abbildungen: http://www.hoppsala.de/bilder/erziehung/nachgefragt/detail/

sensorische_integration.jpg http://www.reaktiv-burgau.de/owncms/images/pics/ReAktiv%20Bilder

%204%20013.jpg http://en.wikipedia.org/wiki/Anna_Jean_Ayres Weller, unveröffentlichtes Material DPFA Zwickau 2003, [Theorie der sens. Modulation

1] http://www.mags.nrw.de/07_Fotos/Bildmarken/003_Gesundheit/gwalt.jpg http://www.ergotherapie-mestenhauser.de/praxis.html http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/show/1222245_l1/

ern_Kind%20gegen%20Gemse_09.jpg http://www.ergopraxis-strauss.de/img/kinder1.2.jpg