05 Sportstätten

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/12/2019 05 Sportsttten

    1/1

    SPORT NUMMER 142PFORZHEIMER ZEITUNGSAMSTAG, 22. JUNI 201316

    ie Liste der Peinlichkeitenist lang. Im Februar 2012musste ein Handballspiel

    der SG Pforzheim/Eutingen gegenden TSV Weinsberg zur Halbzeitabgebrochen werden, weil Regen-wasser durchs Dach der Konrad-Adenauer-Sporthalle tropfte. Vorgenau einem Jahr konnte im Sta-dion Holzhof in Pforzheim dasDFB-Pokalspiel FC Nttingen ge-gen Hannover 96 nicht ausgetra-gen werden, weil sich die Sport-sttte in einen erbrmlichen Zu-stand befindet. Aus demselbenGrund wurde in diesem Jahr dastraditionsreiche Pfingst-Junioren-turnier des 1. CfR Pforzheim erst-mals abgeblasen.

    In desolatem Zustand befandensich lange Kunststoffbahn undleichtathletischen Anlagen im Bu-ckenberg-Stadion, so dass Sport-veranstaltungen und Schulsportstark beeintrchtigt waren. Derangrenzende Kunstrasenplatz des

    D

    FSV Buckenberg war so marode,dass er nur durch eine grozgigeSpende der Porsche AG, die FSV-Chef Uwe Hck organisierte, ge-rettet werden konnte. Die Nord-stadtschule und die dazugehrigeSporthalle mussten wegen Baufl-ligkeit geschlossen werden.

    Der Katalog der Grausamkeitenliee sich weiter fortsetzen. Wennauch die Lage in Pforzheim beson-ders dramatisch anmutet: Alleinsteht die Goldstadt mit der Proble-matik wahrlich nicht da. Von den170000 Sportsttten in Deutsch-land ist ein Groteil lter als 30

    Jahre. Den gesamten Sanierungs-bedarf beziffert der DeutscheOlympische Sportbund (DOSB) ak-tuell auf rund 42 Milliarden Euro.Vor allem die Grostdte habenProbleme, sagt Walter Schnee-loch, der beim DOSB fr Sportstt-tenentwicklung zustndig ist. Sei-ne Prognose klingt nicht rosig: Esist schon schwer, den Status quozu halten. Besonders gebeuteltsind die Stdte in Nordrhein-West-falen, von denen sich mancheglcklich schtzen wrden, siehtten nur die Probleme Pforz-heims.

    WenigerL andesmittelWenig hilfreich ist in Baden-Wrt-temberg, dass die Landesmittelfr den Vereins-Sportstttenbaunicht mehr so krftig sprudeln,wie noch vor Jahren. Insgesamtwar die Frderung durch das Landvor zwei Jahrzehnten deutlichbesser, als dies aktuell der Fall ist,sagt Wolfgang Eitel, der Geschfts-fhrer des Badischen Sportbundes(BSB). Dem BSB stehen aktuell 2,6Millionen Euro pro Haushaltsjahrals Zuschsse fr den Sportstt-tenbau zu. Vor 20 Jahren waren esfnf Millionen. Man versuche, soEitel, dieses Geld gleichmig auf die neun Sportkreise innerhalbBSB zu verteilen. Dass Pforzheimim Vergleich der Grostdte im

    BSB den grten Sanierungstauvor sich herschiebt, wei man inKarlsruhe. Doch auch dem BSBsind die Hnde gebunden, solangedie Landesmittel fr den Sport-stttenbau nicht erhht werden.

    Im Sportkreis Pforzheim Enz-kreis ist auch beim Thema Sport-sttten ein starkes Stadt-Land-Ge-flle erkennbar. Whrend die Ver-eine in der Stadt teilweise groeProbleme haben, geht es denen imEnzkreis relativ gut. Das ist auchdie Beobachtung, die Gudrun Au-genstein, die Vorsitzende des hie-sigen Sportkreises gemacht hat.Als geradezu vorbildlich nennt sie

    die Sportsttten-Situation in Nie-fern-schelbronn, Kieselbronn,Knigsbach-Stein oder in Rem-chingen. Alles auch Gemeinden,die finanziell gut bis sehr gut da-stehen.

    Nicht so Pforzheim. Die finan-ziellen Probleme sind bekannt.Dennoch unternimmt die StadtAnstrengungen, die misslicheSportsttten-Situation zu verbes-sern. Derzeit wird die Hildahallegebaut. Sie wird nach Fertigstel-lung Mitte 2014 die grte Sport-halle im Stadtgebiet sein und frEntlastung sorgen. Die neue, gro-e Sporthalle der Nordstadtschule

    kommt im darauf folgenden Jahrhinzu. Auch sie kann von Verei-nen genutzt werden. Die Insel-schule erhlt eine neue Schul-sporthalle. Nicht zu vergessen dieSanierung des Stadions im Brt-zinger Tal fr gut drei MillionenEuro, die hauptschlich durch denVerkauf des maroden Holzhof-Sta-dions von der Stadt an die Stadt-werke Pforzheim (SWP) finanziertwird. Auch die Sportanlage auf dem Buckenberg wird fr 650000Euro saniert. Und in der Priorit-tenliste fr die kommenden Jahrestehen einige kostspielige Ma-

    nahmen, die fest eingeplant sind.Pforzheims OB Gert Hager tut ei-niges, um endlich den Ruf loszu-werden, Pforzheim sei keine sport-freundliche Stadt. Doch ihm sinddie Hnde gebunden, weil die lee-re Stadtkasse nicht mehr zulsst.

    DerSport hattekeineLobbyInsider sagen, der Sport in Pforz-heim habe es gerade in den 80erund 90er-Jahren, als mehr Geldvorhanden war, verschlafen, dieStimme zu erheben und auf drin-gend notwendige Manahmenhinzuweisen. Der Sport hatte auchkeine Lobby auf dem Rathaus. Dashat sich mittlerweile ein wenig ge-ndert. Mit dem gerade angesto-enen Sportentwicklungsplan sol-le der Sport in der Stadt mehr Ge-wicht erhalten. Auch die Nutzungvon Sportsttten spielt dabei einegewichtige Rolle, wobei es nichtprimr darum geht, neue Sport-sttten zu bauen, sondern die vor-handenen optimal zu nutzen wenn sie in einem ordentlichenbaulichen Zustand sind.

    Zustand der Sportstttenist auch im Sportkreismancherorts bedenklich.

    In der Stadt Pforzheimwurde in den 80er- und90er-Jahren viel versumt.

    MARTIN MILDENBERGER | PFORZHEIM

    KeinenSpa machtenlangeZeit Aktivittenauf denLeichtathletik-Anlagenim Buckenberg-Stadion.

    Alt, marode, sanierungsbedrftig

    Fr Schlagzeilen sorgte der baulich schlechte Zustand des Stadions Holzhof vor allemwegenVeranstaltungen,diedort nichtstattfindenkonnten. FOTOS: KETTERL,PZ-ARCHIV

    Milliarden Euro betrgtder Sanierungsstau beiSportsttten in der Bun-desrepublik Deutschlandnach einer Schtzung desDeutschen OlympischenSportbundes (DOSB).

    ZU TEUER

    42

    @

    Anregungen oder Meinungsbeitrgezum Thema bitte per E-Mailan die Sportredaktion unter:

    [email protected] Telefon:07231/933223

    BRENNPUNKTSPORTVEREINDertraditionelleSportverein hatmitvielenProblemenzu kmpfen.Kaum Nachwuchs,Mitglieder-schwund,leere Kassen,marodeSportsttten. WogenaudrcktderSchuh?Wie kannder VereinderZukunftaussehen?Was mussgeschehen? DamitbeschftigtsichdieseneuePZ-Serie.

    Jahre und lter ist dieMehrzahl der 170 000Sportsttten der insgesamtmehr als 90 000 Sportver-eine mit ihren rund 27 Mil-lionen Mitgliedern in derBundesrepublik.

    ZU ALT

    30

    AAC HEN . Auch das erste heie Wo-chenende des Jahres konnte dieTnzer des Schwarz-Wei-ClubsPforzheim nicht davon abhalten,auf nationaler und internationalerEbene Erfolge zu ertanzen.

    Bei den Senioren II S maensich die besten 52 StandardpaareDeutschlands auf einem groenRanglistenturnier in Aachen, dar-unter auch das Ehepaar Oliverund Andrea Leonhardt, erst indiesem Jahr in diese Altersklassegewechselt. Erstmals erreichtendie beiden das Semifinale. Mit

    Platz acht schrammten sie am En-de sogar knapp am Finale vorbei.

    Beim Ranglistenturnier derHauptgruppe Latein wurden Ma-xim Stepanov und Emma-LeenaKoger ihrer Favoritenrolle gerecht.Die Drittplatzierten der deutschenMeisterschaften siegten unange-fochten. Schon beim Eintanzenwurde klar, dass es nur noch umdie Frage geht, wer hinter denPforzheimern Zweiter wird,brachte es ein fachkundiger Beob-achter auf den Punkt. Der Nach-wuchs ging in Berlin beim Sum-

    mer Dance Festival an den Start,einem der grten internationalenJugendturniere. Bei den Jugend-paaren erreichten Michael Rdel-bronn und Mariya Proskurnina imWeltranglistenturnier das Finale,landeten am Ende auf Platz 5 eingroer Erfolg fr das somit zweit-beste deutsche Paar.

    Auch bei den Junioren II gab eseine Finalteilnahme zu vermel-den. Im Weltranglistenturnier La-tein wurden Claudiu Ana und Jen-nifer Kunz sensationell Sechster bei insgesamt 60 Paaren. cp

    Paare des Schwarz-Wei-Clubs schneiden bei internationalen Turnieren gut ab

    Pforzheim tanzt sich nach oben

    Erstmals in der neuen Altersklasse imHalbfinale: das Ehepaar Oliver und And-rea Leonhardt. FOTO: SCHMITZ

    EISINGEN/SINDELFINGEN. Die inEisingen lebende Senioren-Schwimmerin Imma Gier, diefr die Wasserfreunde Mhl-acker startet (dort war sie langeTrainerin), hat bei den deut-schen Masters-Meisterschaftenin Sindelfingen gleich vier Titelin der Altersklasse der 65- bis69-Jhrigen gewonnen. Siesiegte ber 100 Meter Rckenin 1:35,74 Minuten, ber 100Meter Brust (1:38,74), ber 200Meter Freistil (2:58,02) und 50Meter Brust (0:43,85) und hattejeweils deutlichen Vorsprungvor der Konkurrenz. pm

    VierDM-Titelfr Eisingerin

    Ihr Handball-Kleinfeldturnierveranstaltet die HSGPforzheimam Wochenende aufden Rasen-pltzen des VereinsgelndederTG88 Pforzheiman derHei-denheimerStrae(WilferdingerHhe).Gespieltwird amSams-tagvon13 bis18 UhrundamSonntag ab9.30 Uhr. Die End-spielesind danngegen 13.30Uhrgeplant. Mitvonder Partie

    sind auch wiederTeamsaus Ba-sel und Dsseldorf. Der ATSV Mutschelbach ver-

    anstaltetam WochenendeeinJugendsportfest. AmSamstagwirdes morgens einF-Junio-ren-Turnierund nachmittagsein E-Juniorenturniergeben.AmSonntagfindet dann ab10.15 Uhrein U 12-Turnierstattmit demNachwuchs vonEin-tracht Frankfurt,VfB Stuttgart,FSVMainz 05, 1.FC Nrnberg,1899Hoffenheim, 1. FCKaisers-lautern undKarlsruher SC.

    SPORT-TELEGRAMM

    LAHR/KIESELBRONN. ZahlreicheTitel und Podestpltze gab esfr die Rollkunstluferinnenvom RRMSV Kieselbronn beiden Bezirksmeisterschaften inLahr. Fnf Titel und insgesamt14 Medaillenrnge zeigten, dass

    die Nachwuchsarbeit in Kiesel-bronn auf dem richtigen Wegist. Erfreulich, dass sich fast al-le 26 Sportlerinnen des RRMSVfr die Landesmeisterschaftenam 20./21. Juli in Wilhelmsfeldqualifizierten.

    Bei den Hschen bis 6 Jah-re gewann Zoe Ehling vor Ame-lie Grtzinger, bei den Hschenbis 8 Jahre (Jahrgang 2006) So-phie Franta vor Monique Land-schulz (3.), Hannah Lutz wurdeDritte des Jahrgangs 2005. DieKategorie Anfnger A 1 (Jahr-gang 2004) sah Lea Arnaut vor-ne, dahinter landeten Kim Frie-de und Kaya Friede. MayaSchneider und Marie hlerwurden jeweils Dritte bei denAnfngern A 1 (Jahrgang 1999bis 2003) beziehungsweise beiden Anfngern A 2 (Jahrgang2002 bis 2004).

    Bei den FortgeschrittenenF 1 (Jahrgang 2003 bis 2001)siegte Nadine Leicht; Roida Uzhingegen wurde bei den Fortge-schrittenen F 1 (Jahrgang 2000bis 1997) Dritte, ebenso wie Ma-rie Suedes in der Nachwuchs-klasse Damen Krwettbewerb.Den Gruppenlauf Fortgeschrit-tene gewannen Melanie Basti-an, Jule Kuhn, Julia Morlockund Nadine Leicht. pm

    Erfolge imRollkunstlauf

    STRAUBENHARDT-FELDRENNACH.

    Mit 67 Kilogramm (kg) im Rei-en und 81 kg im Stoen hat

    sich Nachwuchsheber NiklasBauer vom TV Feldrennach beiden sddeutschen Meister-schaften den Titel gesichert.Nach Silber 2012 gewann ernun in der Altersklasse 14 (Ka-tegorie schwer). Drei gltigeReiversuche krnten die Best-leistung von 67 kg. Auch imStoen bewies der Feldrenna-cher seine gute Form, auchwenn er die 86 kg im drittenVersuch nicht ganz zur Hoch-strecke brachte. Seine guten Er-gebnisse im Gewichthebenkonnte Niklas Bauer in denleichtathletischen Disziplinen(Lauf, Sprung, und Wurf) un-termauern.

    Vereinskamerad SimonSchall lieferte dem Publikumebenfalls einen spannendenWettkampf ab und sicherte sichin der Altersklasse 14 (Kategorieleicht) einen guten sechstenPlatz. Im Reien bewltigte derFeldrennacher 48 kg und ver-besserte seine Bestmarke imStoen auf 61 kg. pm

    EinTitel nachFeldrennach