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60 Test Phonovorverstärker Edwards Audio Apprentice MM und MM/MC
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Nach dem wundervollen und vor allem bezahlbaren Plattenspieler aus dem Hause geht es im selben Text weiter: Kaum zu glauben, aber es gibt tatsächlich gute Phonostufen in der Preisklasse um 200 Euro
Zauberlehrlinge
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Phonovorverstärker Test 61
Mitspieler
Plattenspieler:· Scheu Cello Classic Line Evolution · Pro-Ject RPM10· Transrotor Fat Bob S · Thorens TD 124II
Verstärker:· Symphonic Line RG14· Leema Tucana Anniversary Edition
Lautsprecher:· Audio Physic Codex· Spendor BC-1· Estelon YB
Zubehör:· NF-Kabel: Van den Hul, Silent Wire· Lautsprecherkabel:
In-Akustik, Belden· Racks, Basen, Unterstellfüße:
SSC, Thixar, BFly
Gegenspieler
Phonoverstärker:· Quad Twentyfour P· Trigon Vanguard III· Audio Research PH-9
So recht wollte ich es nicht glauben, als mit Stefan Becker vom BT-Vertrieb vor
ein paar Monaten zwei Pappschachteln in die Hand drückte, die selbst schon kleiner und leichter waren als das Gros der auf dem Markt erhältlichen Phonostufen, ganz zu schweigen vom Inhalt der Schachteln. Hier fi nden sich nämlich – auch noch großzügig gepolstert – Subminiatur-Pho-
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nostufen, die nicht größer sind als drei aufeinander gelegte Musikkassetten (falls jemand noch weiß, was das ist …). Dazu gibt es je ein Steckernetzteil, das selbst schon mehr Volumen einnimmt als das ei-gentliche Gerät. Eine Warnung daher vorab: Jeder Versuch, die Edwards-Audio-Vorstüf-chen mit etwas dickeren Kabeln zu betrei-ben, wird kläglich scheitern – entweder es reißt die Phonostufe vom Rack oder die letztlich eingenommene Aufstellung ist auf jeden Fall seltsam bis unfreiwillig komisch. Die augenzwinkernd „Apprentice“ ge-nannten Phonostufen kosten übrigens 149 Euro in der reinen MM-Version und 249 Euro für die umschaltbare MM/MC-Variante. Edwards Audio ist eine Marke von Talk Electronics, dem neuesten Zu-gang im Produktsortiment von BT. Ei-gentlich wollte man in erster Linie wieder einen Plattenspieler im Portfolio haben – wenn aber quasi als Nebenprodukt eine ganze Reihe günstiger und guter Elektro-nikkomponenten dabei ist, sagt man auch nicht nein. Unter der Maßgabe, dass sich die Hauptmarke Heed im BT-Sortiment in letzter Zeit bei neuen Geräten auch eher im oberen Preissegment tummelt, ist das sicherlich auch nicht schlecht. Um die beiden kleinen Lehrlinge einmal einzuordnen: Wir bewegen uns hier in einer Preisklasse, in der Phonovorstufen von einem renommierten Hersteller kaum angeboten werden – mir fallen spontan nur NAD, Pro-Ject und Rega ein, die ent-sprechende Geräte im Sortiment führen. Außerdem gibt es dann noch die Phono-verstärker aus dem Zubehörhandel, die bei den entsprechenden Marken zwischen HDMI-Kabeln und Steckdosenleisten ge-führt werden. Laut Stefan Becker, der ja auch schon ein paar Jahre im Geschäft ist, sollen sich die Edwards-Kistchen aber von allen gleich günstigen Geräten deutlich absetzen – wir sind gespannt. Der Blick ins Innere offenbart erst einmal keine Wunder: Klar gibt’s bei dem Preis und dem Format keine diskret aufgebauten Schaltungen, aber immerhin eine jeweils sauber aufgebaute Platine mit SMD-Be-stückung – in der MC-fähigen Variante natürlich etwas dichter bestückt als bei der MM-Version, weil es ja dort eine zusätz-liche Verstärkungsstufe gibt.
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62 Test Phonovorverstärker Edwards Audio Apprentice MM und MM/MC
GespieltesUriah Heep
Demons and Wizards
Gustav Mahler2- Symphonie
Orchestra e Coro del Teatro Regio Torino, Gianandrea Noseda
Béla BartókSechs Streichquartette Juilliard String Quartet
Johnny CashAmerican Recordings
Jennifer WarnesFamous Blue Raincoat
Tom WaitsRaindogs
Rachmaninoff2. Klavierkonzert
Julius Katchen, Georg Solti
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Edwards Audio Apprentice MM und MM/MC· Preis 149 Euro (MM) 249 Euro (MM/MC)· Vertrieb BT Vertrieb, Erkrath· Telefon 02104 175660· Internet www.bt-vertrieb.de · B x H x T 120 x 48 x 70 mm· Gewicht 0,5 kg
Unterm Strich …» Zwei ganz heiße Kandidaten nicht nur für
den Einsteiger: Was aus den klei-nen Kistchen von Edwards Audio an Musik kommt, ist aller Ehren wert.
Nein, kein Mobilgerät, aber dieselbe Größenklasse
Die 62 Dezibel Verstärkung erreicht die größere Vorstufe nicht ganz – gemessen haben wir knapp 60 Dezibel, was für MC-Tonabnehmer ab etwa 0,3 mV Ausgangs-spannung vollauf genügt, vor allem, weil die Werte für den Fremdspannungsab-stand bei beiden Zwergen sehr gut sind. Aber wie klingen sie denn nun?Einleitend möchte ich dazu sagen, dass ich die vorliegende Ausgabe der LP als Tester sehr dankbar fand – es gibt nichts, was einen Redakteur mehr beruhigt als das
Wissen, ein paar Tonabnehmer zwischen 100 und 200 Euro an Phonostufen zwi-schen 150 und 250 Euro zu belauschen. Es gibt keine großen Erwartungshaltungen an die Geräte und keinen Druck auf ei-nen selbst, kaum noch erahnbare Klang-unterschiede und -nuancen heraushören zu müssen. Einfach eine Platte aufl egen und Musik hören – da darf es auch mal die zerkratzte Uriah-Heep-Scheibe aus der eigenen Vergangenheit sein. Aber, man höre und staune, das war gar nicht mal so schlecht. Das war eigentlich sogar besser als „gar nicht mal so schlecht“. Zumindest auf Augenhöhe mit der eingebauten Pho-nostufe meines alten Sony-ES-Verstärkers konnten die beiden kleinen Kistchen mit einer stabilen und sauberen Darbietung überzeugen. Die reine Größenassoziati-on ist natürlich Quatsch, aber man staunt trotzdem immer wieder, wenn über ein so kleines Gerät so kräftiger Bass kommt. In einer im Hörraum aufgebauten Kette aus dem Scheu Cello (1.600 Euro), dem Leema Tucana (6.000 Euro) und den Estelon YB (15.900 Euro) ist die kleine 150-Euro-Kiste nicht als Schwachstelle aufgefallen – man kann damit auf jeden Fall Musik hören.
Messtechnik-KommentarSehr ausgewogener Frequenzgang mit ex-trem großer Bandbreite. Leichte Betonung des Grundtonbereichs und der Höhen. Gute Kanal-gleichheit. Die Werte für den Fremdspan-nungsabstand von unter -80 dB(A) bei MM und -62,2 dB(A) bei MC sind sehr gut, Klirr spielt mit Werten zwischen 0,06 und 0,4 % kei-ne große Rolle.
Gemessenes
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Phonovorverstärker Test 63
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Recht dicht bestückt ist das Innenleben der MM/MC-Version
Aufgeräumt geht es im Inneren der reinen MM-Variante zu – die wenigen SMD-Bauteile verlieren sich sogar auf einer so kleinen Platine
Eine Umschaltmöglichkeit für die Eingangsimpedanz hat man leider nicht vorgesehen, das wäre engesichts des Preises auch viel verlangt
Und so ist die Rückseite der beiden Modelle bis auf Details bei der Beschriftung praktisch gleich
Selbiges gilt auch für den MM/MC-Typus, allerdings mit der Einschränkung, dass wegen der festen Eingangsimpedanz und Verstärkung keine besonders leisen MCs mit niedrigem Innenwiderstand verwen-det werden können – das führt zu einer Fehlanpassung. Systeme wie das gute alte Denon DL-103 oder das Benz ACE L kom-men dagegen prima zurecht und spielen so, wie wir das von ihnen erwartet ha-ben. Der Grundcharakter der beiden Sys-teme ist tatsächlich gut heraushörbar: Voll und rund das Denon mit seinen warmen Grundcharakter, das Benz dagegen bissig und dynamisch und einfach ein bisschen „moderner“.Zu guter Letzt kommt er natürlich dann doch, der böse Vergleich: Eine Trigon Van-guard III oder eine Audio-Research-Pho-novorstufe können dann doch noch alles ein bisschen besser – die räumliche Abbil-dung ist etwas strukturierter, wenn auch gar nicht mal größer, an den äußers-ten Ecken des Frequenzgangs gibt es noch et-
was mehr Informationen und die absolute Dynamik wirkt einfach noch etwas mitrei-ßender. Die kleinen Phonos von Edwards Audio sind aber in der Kombination ihrer Eigenschaften so ausgewogen, dass man als Ergänzung zu einem Verstärker, in der Zweitanlage und wo auch immer ganz pri-ma und zufrieden Musik hören kann.
Thomas Schmidt
Die MM/MC-Variante erkennt man an der etwas luxuriöseren Gestaltung der Frontplatte
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