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VON MELANIE KUNZE Viele Mädchen würden gerne Basket- ball spielen, trauen sich aber nicht. Denn der Sport hat den Ruf, ein Män- nersport zu sein. Der Post SV will mit einem Projekt den weiblichen Nach- wuchs fördern. Das Projekt „Mädels- GO“ hat bereits einige Preise einge- heimst. Die Mädchen kommen fröhlich und ein wenig aufgekratzt in die Halle. Es ist Donnerstagabend, Basketballtrai- ning beim Post SV. Jede der zwölf Mädels, durchschnittlich elf Jahre alt, schnappt sich einen Basketball und wärmt sich erst einmal auf. Nach einigen lockeren Korbwürfen und Laufrunden winkt Trainer Sergej Schell seine Mannschaft zu sich he- ran. Auf dem Trainingsplan an diesem Abend stehen Korbleger — eine speziel- le Wurftechnik im Basketball. Dabei wird der Ball meist aus dem Lauf her- aus mit einer Hand direkt in den Korb oder ans Brett gelegt. Dazu gehört eine spezielle Abfolge von Schritten. Bei einem Korbleger von der rechten Seite wird mit dem linken Bein abge- sprungen. Ohne zu zögern legen die Mädchen los und auch wenn es nicht auf Anhieb klappt, geben sie nicht so schnell auf. Laura Hampl, elf Jahre alt, ist stolz auf ihre Mädels-Mannschaft. Ballett oder Gardetanz, die typischen Mäd- chensportarten, wollte sie nie machen. „Basketball ist mehr mein Sport“, sagt Laura selbstbewusst. Ihre Teamkollegin Melike Aydin, eben- falls elf, erzählt, dass sie schon mehre- re Spiele im Fernsehen gesehen hat. „Das hat mich inspiriert.“ Auf Inspiration nur aus dem Fernse- hen kann der Verein schon lange nicht mehr setzen. Zu Zeiten des Booms sei das anders gewesen, sagt Trainer Ser- gej Schell. Vor allem der deutsche Vor- zeigespieler und NBA-Profi Dirk Nowitzki bescherte nicht nur dem Post SV eine erhöhte Nachfrage. „Heu- te muss man sich etwas einfallen las- sen“, sagt U9-Trainerin Michaela Fuhrmann. Daher wurde das Projekt „MädelsGO“ gegründet, denn vor allem junge Nachwuchsspielerinnen sind im Basketball gefragt, um einen Spielbetrieb zu gewährleisten. Man muss nicht groß sein „Mädchen trainieren in der Schule oft mit den Jungs. Die Jungs spielen mit mehr Körpereinsatz und das schreckt die Mädchen ab“, sagt Trai- ner Sergej Schell. Mit dem Projekt wolle man gezielt an Mädchen heran- treten und Vorurteile abbauen. „Bas- ketball wird oft als Männersport ange- sehen“, sagt Schell, „dabei sind die Damen genauso erfolgreich.“ „MädelsGO“ ist ein Projekt, das zum Schuljahr 2013/2014 startete. Zielgruppe sind Mädchen vornehm- lich in den fünften oder sechsten Klas- sen. Es gibt aber auch Kooperationen mit verschiedenen Grundschulen in Nürnberg. Der Verein bietet einmal die Woche nachmittags Basketball- Training an. Wer sich geschickt anstellt, wird zum Probetraining ein- geladen. Besonders groß muss man beim Bas- ketball nicht sein — entgegen der weit- läufigen Meinung. „Die kleineren Spielerinnen sind genauso wichtig“, betont Trainerin Michaela Fuhrmann. Denn die Kleineren sind wendiger. Über das Projekt hat der Post SV schon mehrere Mädchen für Verein und Sport begeistern können. Zahlen haben die Trainer nicht parat. Aber: Sie haben mehrere Preise für ihr Engagement bekommen. Beim Nürnberger Sportdialog im Novem- ber vergangenen Jahres war „Mädels- GO“ für den Projektförderpreis nomi- niert und gewann die Auszeich- nung, die mit 2000 Euro dotiert war. Zudem gab es 1000 Euro beim Förder- preis der Bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken. Mit dem Geld kann der Post SV unter anderem neue Übungsleiter holen. Der Verein stellt den Spielerinnen auch eine App fürs Smartphone zur Verfügung, die es ermöglichen soll, selbständig neben dem Mannschafts- training seine Fitness zu verbessern. Mit der App „GO! Athletik“ heimste der Post SV ebenfalls einen Preis ein, und zwar beim Sportpreis Mittelfran- ken in der Kategorie Innovation. Mit den Mädels in die Liga Ziel der Post SV ist, die U13 Mäd- chen-Mannschaft in der Bayernliga zu melden. Und das möglichst bald. Spiele bestreiten auch schon die U9-Mädels. „Wettkämpfe sind auch wichtig“, sagt Trainerin Michaela Fuhrmann. Denn nur so könne man sich mit anderen messen. Außerdem weiß man, wofür man ein- bis zwei- mal die Woche trainiert. VON WIELAND PETER Mit einem Schuss vor den Bug ende- te für die Radballer Bernd und Ger- hard Mlady vom RMC Lohengrin Stein der erste Bundesliga-Spieltag. Platz sechs ist für den deutschen Meister zwar nur eine Momentaufnah- me, macht aber deutlich, dass die Titelverteidigung und die erneute WM-Teilnahme alles andere als ein Selbstläufer wird. Die Ziele waren klar definiert, als die Steiner Radballer Bernd und Ger- hard Mlady in Obernfeld in die neue Bundesliga-Saison gestartet sind, beim Auftakt mussten sie sich aber mit fünf Punkten aus drei Spielen zufriedengeben. Das Duo will in dieser Spielzeit sei- nen deutschen Meistertitel verteidi- gen und sich nach dem Gewinn der Bronzemedaille erneut als deutscher Vertreter für die Weltmeisterschaft qualifizieren, die in diesem Jahr im November im österreichischen Dorn- birn stattfindet. Die Rolle ist neu für die Steiner, sind sie nach ihrem Erfolgsjahr 2016 zumindest auf der nationalen Bühne vom Jäger zum Gejagten geworden. „Noch eine Schippe drauflegen“ müs- se man daher, sagt der RMC-Vorsit- zende und Trainer Kurt Mlady, „raus- filtern aus den Erkenntnissen und Er- fahrungen, was für unseren weiteren Weg das Richtige ist“. Dass der eigene Ehrgeiz ungebro- chen, eher sogar angestachelt worden ist durch die verstärkte Aufmerksam- keit in der Öffentlichkeit, daran lässt keiner der Mladys einen Zweifel. Ob Bundesliga, Deutschlandpokal, Euro- pameisterschaft oder die UCI World Cup-Turniere, möglichst noch erfolg- reicher als bisher wollen die Steiner Radballer dabei abschneiden, sich in der engen Weltspitze noch besser eta- blieren. Zwar lassen die beruflichen Anfor- derungen kaum ein Mehr an Training zu in einem Sport, in dem es außer Schulterklopfen für Titel und Medail- len nichts gibt. „Vielleicht verstärkt auf die Taktik und die Psyche set- zen“, sieht Bernd Mlady daher als Ansatz für eine Optimierung der Vor- bereitung und bringt einen Mental- coach ins Gespräch. Vor allem jedoch warnt er davor, irgendeinen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen, „ins Denken zu verfallen, dass es von alleine geht“. Da ist er einer Meinung mit Cousin Gerhard Mlady. „Wieder von Beginn an angreifen, Konstanz über die ge- samte Saison beweisen, denn jeder wird gegen uns besonders motiviert spielen“, lautet seine Vorgabe, denn: „Wir wollen beweisen, dass 2016 kein Zufallsjahr war.“ Eine Signalwirkung haben sie sich vom ersten der sechs Bundesliga- Spieltage versprochen, nachdem sie sich mit dem RV Obernfeld gleich zu Beginn mit einem der härtesten und möglicherweise sogar einzigen ernst- haften Konkurrenten auf der nationa- len Bühne messen mussten. Erklärungen, keine Ausreden Im Vorjahr trennte man sich je- weils Unentschieden in der Liga, ent- schied nur das bessere Torverhältnis für Stein in der Endabrechnung. Und bei der deutschen Meisterschaft ge- lang nach dem 3:3 in den Gruppen- spielen erst im Finale ein Sieg: 7:4 nach Verlängerung. Es ließ sich also erahnen, dass der Ehrgeiz der Gastge- ber groß war, dem Favoriten gleich ein Bein zu stellen und sich selbst positiv ins Gespräch zu bringen. Hellwach wollten die Steiner des- halb beim Debüt sein, zumindest der Auftakt glückte den Cousins so, wie sie sich das vorgestellt hatten: 6:1 gegen den RSV Großkoschen, der ihnen keinerlei Probleme bereitete. Das sah gegen Gastgeber Obern- feld I schon ganz anders aus. Zwar führten die Steiner 2:0, ließen danach aber etliche Großchancen ungenutzt. Am Ende spielte das 2:2 dem Gegner in die Karten, der sich vorher bereits mit dem gleichen Ergebnis im Ver- einsduell mit der eigenen „Zweiten“ begnügen musste, mit dem 3:2 über Gärtringen jedoch seine Ambitionen unterstrich. Gegen Obernfeld II gab es für Stein mit 7:7 ein eher untypisches Ergeb- nis, das sich allerdings auch mit dem Gesundheitszustand von Gerhard Mlady erklären ließ. Nach einer Grip- peerkrankung gingen ihm Kondition und Konzentration aus, als Ausrede wollten sie das allerdings nicht ver- standen wissen. Am 28. Mai laden sie zum Heimspieltag, bis dahin soll auch die gute Form zurück sein. Nanu? Herzogenaurach am Boden? Na ja, zumindest am Anfang lief es für die Handballerinnen des 1. FC Nürnberg im Bayernliga-Derby gegen den Tabellenführer richtig gut. Herzogenaurach musste ganz schön kämpfen, denn die Abwehr der Gäste stand richtig gut. Nach 15 Minuten Spielzeit war es noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen (7:7), anschließend ging Nürnberg aber zu fahrig mit seinen Chancen um. Die Folge: ein Sieben-Tore-Rückstand zur Halbzeitpause (9:16). In Halbzeit zwei drehte Herzo- genaurach dann richtig auf und durfte am Ende verdient über einen 36:16-Sieg jubeln. Fotos: Zink Von den Jägern zu den Gejagten Nach der WM-Teilnahme haben die Steiner Radballer in dieser Saison eine neue Rolle Der Spielfilm: Die Handballerinnen des 1. FC Nürnberg treffen auf die TS Herzogenaurach Foto: Weigert Keine Scheu vor Korbwürfen und Dribblings Um Mädchen für Basketball zu begeistern, initiierte der Post SV „MädelsGO“ — Das Projekt setzt auf Schul-Kooperationen Seite 32 ³ STADT ³ Dienstag ³ 7. Februar 2017 SPORT

07 0217 ZTG AZG32-08...Mit den Mädels in die Liga Ziel der Post SV ist, die U13 Mäd-chen-Mannschaft in der Bayernliga zu melden. Und das möglichst bald. Spiele bestreitenauch schon

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Page 1: 07 0217 ZTG AZG32-08...Mit den Mädels in die Liga Ziel der Post SV ist, die U13 Mäd-chen-Mannschaft in der Bayernliga zu melden. Und das möglichst bald. Spiele bestreitenauch schon

VON MELANIE KUNZE

Viele Mädchen würden gerne Basket-ball spielen, trauen sich aber nicht.Denn der Sport hat den Ruf, ein Män-nersport zu sein. Der Post SV will miteinem Projekt den weiblichen Nach-wuchs fördern. Das Projekt „Mädels-GO“ hat bereits einige Preise einge-heimst.

Die Mädchen kommen fröhlich undein wenig aufgekratzt in die Halle. Esist Donnerstagabend, Basketballtrai-ning beim Post SV. Jede der zwölfMädels, durchschnittlich elf Jahre alt,schnappt sich einen Basketball undwärmt sich erst einmal auf. Nacheinigen lockeren Korbwürfen undLaufrunden winkt Trainer SergejSchell seine Mannschaft zu sich he-ran. Auf dem Trainingsplan an diesemAbend stehen Korbleger — eine speziel-le Wurftechnik im Basketball. Dabeiwird der Ball meist aus dem Lauf her-

aus mit einer Hand direkt in den Korboder ans Brett gelegt. Dazu gehörteine spezielle Abfolge von Schritten.Bei einem Korbleger von der rechtenSeite wird mit dem linken Bein abge-sprungen. Ohne zu zögern legen dieMädchen los und auch wenn es nichtauf Anhieb klappt, geben sie nicht soschnell auf.

Laura Hampl, elf Jahre alt, ist stolzauf ihre Mädels-Mannschaft. Ballettoder Gardetanz, die typischen Mäd-chensportarten, wollte sie niemachen. „Basketball ist mehr meinSport“, sagt Laura selbstbewusst.Ihre Teamkollegin Melike Aydin, eben-falls elf, erzählt, dass sie schon mehre-re Spiele im Fernsehen gesehen hat.„Das hat mich inspiriert.“

Auf Inspiration nur aus dem Fernse-hen kann der Verein schon lange nichtmehr setzen. Zu Zeiten des Booms seidas anders gewesen, sagt Trainer Ser-gej Schell. Vor allem der deutsche Vor-zeigespieler und NBA-Profi Dirk

Nowitzki bescherte nicht nur demPost SV eine erhöhte Nachfrage. „Heu-te muss man sich etwas einfallen las-sen“, sagt U9-Trainerin MichaelaFuhrmann. Daher wurde das Projekt„MädelsGO“ gegründet, denn vorallem junge Nachwuchsspielerinnensind im Basketball gefragt, um einenSpielbetrieb zu gewährleisten.

Man muss nicht groß sein„Mädchen trainieren in der Schule

oft mit den Jungs. Die Jungs spielenmit mehr Körpereinsatz und dasschreckt die Mädchen ab“, sagt Trai-ner Sergej Schell. Mit dem Projektwolle man gezielt an Mädchen heran-treten und Vorurteile abbauen. „Bas-ketball wird oft als Männersport ange-sehen“, sagt Schell, „dabei sind dieDamen genauso erfolgreich.“

„MädelsGO“ ist ein Projekt, daszum Schuljahr 2013/2014 startete.Zielgruppe sind Mädchen vornehm-lich in den fünften oder sechsten Klas-

sen. Es gibt aber auch Kooperationenmit verschiedenen Grundschulen inNürnberg. Der Verein bietet einmaldie Woche nachmittags Basketball-Training an. Wer sich geschicktanstellt, wird zum Probetraining ein-geladen.

Besonders groß muss man beim Bas-ketball nicht sein — entgegen der weit-läufigen Meinung. „Die kleinerenSpielerinnen sind genauso wichtig“,betont Trainerin Michaela Fuhrmann.Denn die Kleineren sind wendiger.

Über das Projekt hat der Post SVschon mehrere Mädchen für Vereinund Sport begeistern können. Zahlenhaben die Trainer nicht parat.

Aber: Sie haben mehrere Preise fürihr Engagement bekommen. BeimNürnberger Sportdialog im Novem-ber vergangenen Jahres war „Mädels-GO“ für den Projektförderpreis nomi-niert — und gewann die Auszeich-nung, die mit 2000 Euro dotiert war.Zudem gab es 1000 Euro beim Förder-

preis der Bayerischen Volks- undRaiffeisenbanken. Mit dem Geld kannder Post SV unter anderem neueÜbungsleiter holen.

Der Verein stellt den Spielerinnenauch eine App fürs Smartphone zurVerfügung, die es ermöglichen soll,selbständig neben dem Mannschafts-training seine Fitness zu verbessern.Mit der App „GO! Athletik“ heimsteder Post SV ebenfalls einen Preis ein,und zwar beim Sportpreis Mittelfran-ken in der Kategorie Innovation.

Mit den Mädels in die LigaZiel der Post SV ist, die U13 Mäd-

chen-Mannschaft in der Bayernligazu melden. Und das möglichst bald.

Spiele bestreiten auch schon dieU9-Mädels. „Wettkämpfe sind auchwichtig“, sagt Trainerin MichaelaFuhrmann. Denn nur so könne mansich mit anderen messen. Außerdemweiß man, wofür man ein- bis zwei-mal die Woche trainiert.

VON WIELAND PETER

Mit einem Schuss vor den Bug ende-te für die Radballer Bernd und Ger-hard Mlady vom RMC LohengrinStein der erste Bundesliga-Spieltag.Platz sechs ist für den deutschenMeister zwar nur eine Momentaufnah-me, macht aber deutlich, dass dieTitelverteidigung und die erneuteWM-Teilnahme alles andere als einSelbstläufer wird.

Die Ziele waren klar definiert, alsdie Steiner Radballer Bernd und Ger-hard Mlady in Obernfeld in die neueBundesliga-Saison gestartet sind,beim Auftakt mussten sie sich abermit fünf Punkten aus drei Spielenzufriedengeben.

Das Duo will in dieser Spielzeit sei-nen deutschen Meistertitel verteidi-gen und sich nach dem Gewinn derBronzemedaille erneut als deutscherVertreter für die Weltmeisterschaftqualifizieren, die in diesem Jahr imNovember im österreichischen Dorn-birn stattfindet.

Die Rolle ist neu für die Steiner,sind sie nach ihrem Erfolgsjahr 2016zumindest auf der nationalen Bühnevom Jäger zum Gejagten geworden.„Noch eine Schippe drauflegen“ müs-se man daher, sagt der RMC-Vorsit-zende und Trainer Kurt Mlady, „raus-filtern aus den Erkenntnissen und Er-fahrungen, was für unseren weiterenWeg das Richtige ist“.

Dass der eigene Ehrgeiz ungebro-chen, eher sogar angestachelt wordenist durch die verstärkte Aufmerksam-keit in der Öffentlichkeit, daran lässtkeiner der Mladys einen Zweifel. ObBundesliga, Deutschlandpokal, Euro-pameisterschaft oder die UCI WorldCup-Turniere, möglichst noch erfolg-reicher als bisher wollen die SteinerRadballer dabei abschneiden, sich inder engen Weltspitze noch besser eta-blieren.

Zwar lassen die beruflichen Anfor-derungen kaum ein Mehr an Trainingzu in einem Sport, in dem es außerSchulterklopfen für Titel und Medail-len nichts gibt. „Vielleicht verstärktauf die Taktik und die Psyche set-zen“, sieht Bernd Mlady daher alsAnsatz für eine Optimierung der Vor-bereitung und bringt einen Mental-coach ins Gespräch. Vor allem jedochwarnt er davor, irgendeinen Gegnerauf die leichte Schulter zu nehmen,„ins Denken zu verfallen, dass es vonalleine geht“.

Da ist er einer Meinung mit CousinGerhard Mlady. „Wieder von Beginnan angreifen, Konstanz über die ge-samte Saison beweisen, denn jederwird gegen uns besonders motiviertspielen“, lautet seine Vorgabe, denn:„Wir wollen beweisen, dass 2016kein Zufallsjahr war.“

Eine Signalwirkung haben sie sichvom ersten der sechs Bundesliga-Spieltage versprochen, nachdem siesich mit dem RV Obernfeld gleich zuBeginn mit einem der härtesten undmöglicherweise sogar einzigen ernst-haften Konkurrenten auf der nationa-len Bühne messen mussten.

Erklärungen, keine AusredenIm Vorjahr trennte man sich je-

weils Unentschieden in der Liga, ent-schied nur das bessere Torverhältnisfür Stein in der Endabrechnung. Undbei der deutschen Meisterschaft ge-lang nach dem 3:3 in den Gruppen-spielen erst im Finale ein Sieg: 7:4nach Verlängerung. Es ließ sich alsoerahnen, dass der Ehrgeiz der Gastge-ber groß war, dem Favoriten gleichein Bein zu stellen und sich selbstpositiv ins Gespräch zu bringen.

Hellwach wollten die Steiner des-halb beim Debüt sein, zumindest derAuftakt glückte den Cousins so, wiesie sich das vorgestellt hatten: 6:1gegen den RSV Großkoschen, derihnen keinerlei Probleme bereitete.

Das sah gegen Gastgeber Obern-feld I schon ganz anders aus. Zwarführten die Steiner 2:0, ließen danachaber etliche Großchancen ungenutzt.Am Ende spielte das 2:2 dem Gegnerin die Karten, der sich vorher bereitsmit dem gleichen Ergebnis im Ver-einsduell mit der eigenen „Zweiten“begnügen musste, mit dem 3:2 überGärtringen jedoch seine Ambitionenunterstrich.

Gegen Obernfeld II gab es für Steinmit 7:7 ein eher untypisches Ergeb-nis, das sich allerdings auch mit demGesundheitszustand von GerhardMlady erklären ließ. Nach einer Grip-peerkrankung gingen ihm Konditionund Konzentration aus, als Ausredewollten sie das allerdings nicht ver-standen wissen. Am 28. Mai laden siezum Heimspieltag, bis dahin sollauch die gute Form zurück sein.

Nanu? Herzogenaurach am Boden? Na ja, zumindest am Anfang lief es für die Handballerinnen des1.FC Nürnberg im Bayernliga-Derby gegen den Tabellenführer richtig gut. Herzogenaurach mussteganz schön kämpfen, denn die Abwehr der Gäste stand richtig gut. Nach 15 Minuten Spielzeit war es

noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen (7:7), anschließend ging Nürnberg aber zu fahrig mit seinen Chancenum. Die Folge: ein Sieben-Tore-Rückstand zur Halbzeitpause (9:16). In Halbzeit zwei drehte Herzo-genaurach dann richtig auf und durfte am Ende verdient über einen 36:16-Sieg jubeln. Fotos: Zink

Von den Jägern zu den GejagtenNach der WM-Teilnahme haben die Steiner Radballer in dieser Saison eine neue Rolle

Der Spielfilm: Die Handballerinnen des 1. FC Nürnberg treffen auf die TS Herzogenaurach

Foto: Weigert

Keine Scheu vor Korbwürfen und DribblingsUm Mädchen für Basketball zu begeistern, initiierte der Post SV „MädelsGO“ — Das Projekt setzt auf Schul-Kooperationen

Seite 32 ³ STADT ³ Dienstag ³ 7. Februar 2017 SPORT