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12. Juli 2004 Ausgabe4 9,B 04654 ERP Seite17 · Fulfilment Seite 18 · Hebesysteme Seite 20 · Hochregallager Seite 33 · MDE Seite46 www.mm-logi stik.de L ogi st ik EVENTLOGISTIK Kritische Zeitfenster Im Messegeschäft herrschen die effizientesten Logistik- strukturen dort vor , wo zeit- lich begrenzte Verträge mit mehreren Messe-Speditionen existieren. Seite12 REGALBAU System legt Funktion fest Regalbauer sollten fhzeitig in die Projektierung einbe- zogen werden, insbesondere im Hinblick auf spätere Anforderungen oder anderweitige Nutzungen des Lagergeudes. Seite 30 TELEMATIK Flotten clever managen Die globale Web- und Satellitentechnik macht die Kommunikation in Echtzeit mit Fahrern, Fahrzeugen und Kunden möglich. Seite 36 DISPLAYVERPACKUNG Stumme V erkäufer Mit Theken-, Schüttgut- und Standdisplays versuchen die Werbestrategen noch im Einkaufszentrum,Kunden zum Kauf zu animieren. Seite42

1 -4 4-Ti U S Logistik...AUS DER BRANCHEAKTUELLES MM Logistik · 4/2004 7 der Verkäufer frühzeitig über die opti-male Versandart für seine Ware infor-mieren undmithilfedes Versandkosten-kalkulators

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12. Juli 2004 Ausgabe 4 € 9,– B 04654

ERP Seite 17 · Fulfilment Seite 18 · Hebesysteme Seite 20 · Hochregallager Seite 33 · MDE Seite 46

www.mm-logistik.de

LogistikEVENTLOGISTIK

KritischeZeitfensterIm Messegeschäft herrschendie effizientesten Logistik-strukturen dort vor, wo zeit-lich begrenzte Verträge mitmehreren Messe-Speditionenexistieren.

Seite 12

REGALBAU

System legtFunktion festRegalbauer sollten frühzeitigin die Projektierung einbe-zogen werden, insbesondereim Hinblick auf spätereAnforderungen oderanderweitige Nutzungendes Lagergebäudes.

Seite 30

TELEMATIK

Flotten clevermanagenDie globale Web- undSatellitentechnik macht dieKommunikation in Echtzeitmit Fahrern, Fahrzeugenund Kunden möglich.

Seite 36

DISPLAYVERPACKUNG

StummeVerkäuferMit Theken-, Schüttgut-und Standdisplays versuchendie Werbestrategen nochim Einkaufszentrum, Kundenzum Kauf zu animieren.

Seite 42

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WELLPAPPENINDUSTRIE

Erfolgskurs der Welle

AKTUELLESEDITORIAL

Trittins Pfand auf Einweggetränkeverpackungen hat die Well-pappenindustrie ins kalte Wasser geworfen. Vorbei die Zeit, alsBierdosen palettenweise in deutschen Kofferräumen verschwan-den – auf Wellpappe, versteht sich. Ganz zu schweigen vonUnmengen Sixpacks in der Papphülle. Der Verband der Well-pappen-Industrie (VDW) e.V., Darmstadt, rechnet vor, dass dasDosenpfand die Hersteller soviel Absatz gekostet hat, wie ein

mittelgroßes Wellpappenwerk mit 160 Mitarbeiternim Jahr produziert.

Trotz Dosenpfand-Misere ist der Lebensmittel-sektor der bedeutendste Abnehmer der knapp40 deutschen Wellpappenproduzenten geblieben.Die Branche hat im letzten Jahr für 3,8 Mio. tWellpappe rund 3,3 Mrd. Euro erlöst: ein Umsatz-

plus von 0,5%. Der Löwenanteil entfiel auf Faltkis-ten und gestanzte Produkte mit jeweils knapp

über 40%, gefolgt von Maschinenbogen(13%) und einseitig offener Wellpappe(4%).

Der VDW hat sich öffentlichkeits-wirksam dem Thema Mehrwertverschrieben. Eine Ausprägung diesesMehrwertes ist beispielsweise dieChance für den Handel, Displayver-packungen verkaufsfördernd in und anseinen Regalen und Theken einzusetzen(Seite 42). Schützenhilfe für die Bran-che kommt neuerdings von Online-Handel und Integratoren: Die Koopera-

tion des Online-Auktionshauses Ebay mit DHL (Seite 7) gibtden Wellpappenherstellern einen regelrechten Schub. Bereits imJuni 2003 hat die DHL-Mutter Deutsche Post World Net(DPWN) bekannt gegeben, dass 17% der eingelieferten Paketeaus Ebay-Transaktionen resultieren.

Bessere Konstruktionswerkstoffe und leistungsfähigere Soft-ware mit immer präziseren Berechnungsmethoden sind verant-wortlich für den optimierten Materialeinsatz in der Produktion– Wellpappe wird tendenziell leichter. So genannte Mikrowell-pappen mit Wellenhöhen zwischen 0,40 und 0,55 mm helfenden Produzenten, sich neue Marktsegmente zu erschließen unddokumentieren die Innovationskraft der Branche. Die Vorteilefür Kunden liegen auf der Hand: Das innovative Verpackungs-material verfügt über eine deutlich höhere Kantenstandfestig-keit als Vollpappe, bei gleichzeitig höherer Biegefestigkeit undist zudem auch noch leichter.

Ich drücke der Branche die Daumen, dass die Zeichen weiterauf Sonnenschein stehen. Von Natur aus vertragen sie sichbekanntlich nicht – die Pappe und das Wasser.

Innovationen wie Mikrowell-pappen helfen der Branche, inder Wirtschaftsflaute neue Seg-mente zu erschließen und Um-satzausfälle zu kompensierenBernd Maienschein

10-404-Leitartikel.qxd 02.07.2004 10:59 Uhr Seite 3

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4 MM Logistik · 4/2004

LAGERTECHNIK

REGALERegalbauer müssen zeitig Projektpartner werden 30

HOCHREGALLAGER18-Meter-HRL gibt den Rhythmus vor 33

WARENWIRTSCHAFTSSYSTEMEHandelsunternehmen sind die Treiber 34

DISTRIBUTION

TELEMATIKFlottenmanagement mit Köpfchen 36

VERPACKUNGSTECHNIK

DISPLAYVERPACKUNGENTransport- und Verkaufsverpackung in einem 42

MOBILE DATENERFASSUNGMDE-System mit Online- und Offline-Funktion 46

SERVICE

PRODUKTE 19, 29, 40, 48

IMPRESSUM 48

AKTUELLES

LEITARTIKELInnovative Wellpappenindustrie 3

AUS DER BRANCHEEbay-Kooperation mit Deutsche Post World Net 7Linde: Technologiekonzern wird 125 Jahre 10Still stellt skalierbaren Schmalgangstapler vor 11

MANAGEMENT

EVENTLOGISTIKKritische Zeitfenster im Messegeschäft 12

ENTERPRISE -RESOURCE -PLANINGIndividuell zugeschnittene Unternehmenssoftware 17

FULFILMENTKomplette Dienstpalette für den Versandhandel 18

FÖRDERTECHNIK

HEBESYSTEMEErgonomie als eigenständiger Produktionsfaktor 20

FAHRERLOSE TRANSPORTSYSTEMEPapiercoils im In- und Outdoor-Bereich 23

ENERGIEFÜHRUNGENSystemgedanke steht an erster Stelle 24

POSTAUTOMATIONMaßgeschneiderte Logistikautomatisierungen 26

Titelbild: E6-ESD-Energiekette von Igus mit dauerhaft konstanten Leitwerten ohne Kontaktflächenverschleiß

12. Juli 2004

FördertechnikBei Energieführungsketten,wichtiger Bestandteil vielerlogistischer Anwendungen,geht der Trend ergänzendzur Forderung nach langenVerfahrwegen hin zu Systemlösungen.Seite 24

EventlogistikDr. Bernd Malmström,

Vorstandsvorsitzender der Stinnes AG:„Internationale Spitzensport-Events

zählen zu den großen Herausforderungenfür die Logistik hinter den Kulissen.“

Seite 12

TelematikDie globale Web- und

Satellitentechnik macht eine Kommunikation

zwischen Fahrer, Fahrzeugund Kunde in Echtzeit

möglich.Seite 36

LagertechnikDie Systemfestlegung bei Regalen greift bereits in

Funktion und Wirtschaftlichkeit des Lagers ein. Diefrühe Einbeziehung der Regalbauer ist daher wichtig.

Seite 30

Logistik

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SERVICEUNTERNEHMEN

UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

AAdicom Informatik..............34Adler ..................................46Agrata ................................36AP ......................................34Audi ...................................18

BBASF Coatings ......................6Becker ................................34Bestgroup Becker-Enterprise .9Birkart Globistics...................8Bizerba ...............................48BME ...................................19Braun .................................40Brillux.................................34Bundesvereinigung Logistik ..8Bütema ..............................46

CChrist .................................18Cisco Systems.....................46Cognex ..............................48

DDaimler-Chrysler ................36Deutsche Bahn ...................12Deutsche Post WorldNet.............................3, 7, 26Deutsches Verpackungsinstitut ............42DHL............................3, 7, 26Dynamit Nobel...................34

EEbay .................................3, 7Edmolift .............................20Elvedi ...................................8E-Plus .................................12Equinux ..............................17Eurodata Council ..................6

FFeig-Electronic ....................48Fiducia IT............................12FKM ...................................12Fleetboard..........................36Flexatec ..............................24Fonetix ...............................18Ford ...................................20Förster & Krause.................29Freudenberg.......................34

GGebhardt Fördertechnik .....29Geis Industrie-Service ...........8Goldbeck Bau .....................40Gruse .................................20Guske & Rautenberg ..........29

HHansen Transmissions .........33Hegele................................12Höft & Wessel.....................49

IIgus ....................................24ILO .....................................12Imaje ..................................49Interroll Axmann ................28

JJungheinrich.........................6

KKabelschlepp ......................24Kappa Zadek ......................42Kärcher...............................19

Karlsruher Messe- undKongress GmbH .................12Karstadt-Quelle Business Services ..............................18Klinkhammer ........................9Kocher Regalbau ................30Krog...................................20

LLaweco...............................20Liebherr-Holding ................12Linde..................................10Lucky Strike ........................18

MMasai Logistics .....................7Mayer.................................17Mercedes-Benz ...................12Mitsubishi Hi-Tec Paper ......23MLR System .......................23

NNani ...................................40

PPHB-Weserhütte .................20

QQuelle ................................18

RReckitt Benckiser.................18Rhenus ...............................34Rifag Logistic ........................9

SSaar Lagertechnik ...............30SAP ................................6, 34Schenker ............................12Schuler-Pressen ..................36Servicelogiq........................18SEW-Eurodrive....................29Siemens L & A ....................26Siemens Medical Solutions ...8Sika ....................................30Sir Oliver ............................18Software.............................36SSI Schäfer .........................30Still-Wagner........................11Stinnes ...............................12Stöcklin Logistik..................33Südzucker...........................36

TTrepel .................................20

UUnger.................................42Universität Dortmund.........42Universität Dresden ............42Universität Karlsruhe...........36Universität Münster ............34

VVerband der Wellpappen-Industrie .....3, 42Verband für Lagertechnikund Betriebseinrichtungen .30Viastore Systems ...................6Vollert.................................40Volvo..................................12

WWiedmann & Winz .............36Wincor Nixdorf...................46Winkler.................................9WMF ..................................36WNS Europe.......................36

ZZF Lemförder......................20

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AKTUELLES AUS DER BRANCHE

6 MM Logistik · 4/2004

Hochregallager beiBASF Coatings ist mitneuartigem Brand-und Explosionsschutzausgestattet.

Hiltrup (ug) – Drei Ausweichlagerersetzt das neue Distributionszen-trum der BASF Coatings amStandort Hiltrup. Dadurch sollenetwa 8% der bisherigen LKW-Transporte entfallen. Die General-Unternehmerschaft für die gesam-te Intralogistik hatte bei diesemProjekt die Stuttgarter ViastoreSystems GmbH inne. Dazu zähltauch die Palettenförderanlage, diebis zu 190 Paletten pro Stunde inden Kommissionierbereich trans-portiert, sowie die für 1600 Kar-tons pro Stunde ausgelegte Kar-tonförderanlage. An neunAbpack-plätzen können bis zu 27 Kunden-bestellungen gleichzeitig bedientwerden. Auch für die Software-Sei-te des Projektes zeichnet Viastoremit ihrem WMS sowie der Anbin-dung der Lagerverwaltung an das

JUNGHEINRICH

Wendiges Kraftpaket für Schweizer VerlagshausHamburg (bm) – Ein Elektrostapler der Tragkraftklasse 4 bis 5 t ist dasneue Highlight im Hause Jungheinrich. Als einziger Hersteller bietet dasHamburger Unternehmen seit Beginn des Jahres Elektrostapler mitDrehstromtechnik in allen Segmenten von 1 bis 5 t an. Zur Effizienz-steigerung im hart umkämpften Zeitungsmarkt hat sich das ZüricherVerlagshaus Tamedia für die Anschaffung von zwei 5-t-ElektrostaplernTyp EFG 550 mit drehbaren Papierrollenklammern entschieden. Die biszu 2,8 t schweren Zeitungspapierrollen werden per Bahn angeliefert.Enge Platzverhältnisse auf der Verladerampe und in den Lagergängenverlangen den wendigen Staplern und den Fahrern einiges ab. Bis zufünf Stunden täglich arbeiten die beiden Drehstromstapler zuverlässigin der Spedition und im Papierlager mit einer einzigen Batterieladung.Die nur noch alle 1000 Betriebsstunden oder – aus Sicherheitsgründen

– jedes halbe Jahr fällige War-tung trägt zu niedrigen

Betriebskosten bei.

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EURODATA COUNCIL

Auto-ID im Dienste derRückverfolgbarkeit Naumburg (bm) – „Ist Barcode noch aktuell, oder darfes schon RFID sein?“ Dieser Frage soll am 27. und 28.Oktober 2004 im Bad Homburger KongresszentrumMaritim während des 4. Multi-Industrie-Symposiums inTutorials, Praxisvorträgen und Pro-und-Kontra-Diskus-sionen auf den Grund gegangen werden. Das Sympo-sium ist eine Initiative der mitwirkenden Industrien undderen Verbände. Zielgerichtet soll über die Methodeninformiert werden, wie auf einfache Weise Rückverfolg-barkeit installiert werden kann, und zwar mittels derautomatischen Identifikation, die allen Branchen glei-chermaßen zur Verfügung steht. Da in der Auto-IDbranchenunabhängig die gleichen Nutzeffekte entstän-den, könnten Anwender „heute hervorragend von denErfahrungen anderer sogar in anderen Branchen ler-nen“, so ein Veranstaltungsvertreter. Die Referentensind grundsätzlich Normierungsfachleute, unterstütztvon mit der Integration der Technik vertrauten Prakti-kern. Weitere Informationen zum Symposium: HeinrichOehlmann, [email protected],Tel. (0 34 45) 7 81 16-0.

BASF-DISTRIBUTIONSZENTRUM VON VIASTORE

Konzentrierte Intralogistikund neue Brandschutztechnik

übergeordnete SAP-System ver-antwortlich

Das Distributionszentrum ist ineine Hochregallageranlage, in eineKommissionier- und in eine Ver-ladezone aufgeteilt. In der vollautomatisierten Hochregalanlagewerden auf 30 560 Palettenstell-plätzen insgesamt etwa 12 600Tonnen Fertigprodukte gelagert.Elf Regalbediengeräte des TypsViapal von Viastore ermöglichenbis zu 2400 Ein- und Auslagerun-gen pro Tag.

Eine Besonderheit des Distribu-tionszentrums sind die Sicher-heitsvorrichtungen: Die Hochre-gallageranlage ist durch eine Re-duzierung des Sauerstoffgehaltsauf 13% permanent gegen Brandgeschützt – eine in der Chemiein-dustrie laut Angaben weltweit ein-malige Maßnahme. Zusätzlich ver-hindert im Versandbereich einstündlich zweifacher Luftwechseldie Bildung eines explosiven Luft-gemischs.

Das Sicherheitssystem„Curve-Control“ verringert

die Gefahr des Aufschaukelns oder garUmkippens des Staplers beim Transportder bis zu 2,8 t schweren Papiercoils.

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AKTUELLESAUS DER BRANCHE

MM Logistik · 4/2004 7

der Verkäufer frühzeitig über die opti-male Versandart für seine Ware infor-mieren und mithilfe des Versandkosten-kalkulators die günstigste Versandvari-ante ermitteln. Verkäufer können künf-tig sogar Briefmarken und Adressaufkle-ber unmittelbar nach dem Ende einerAuktion selbst ausdrucken und die Wa-re versandfertig machen. Die so genann-ten Top- oder Powerseller haben mitdem „Rundum-Sorglos-Paket“ vonDHL die Möglichkeit, ihren gesamtenVerkaufsprozess – von der Beschaffungund Lagerung über den Verkauf bis zumVersand – an die DPWN zu übertragen.

Bonn/Berlin (bm) – Kernstück der kürz-lich per Kooperationsvertrag geschlosse-nen Zusammenarbeit von Deutsche PostWorld Net (DPWN) und dem 1995 ge-gründeten Online-Marktplatz Ebay wer-den Online-Tools sein, über die privateund geschäftliche Ebay-Kunden schnellund einfach Informationen und Dienst-leistungen rund um den Versand ihrerWaren enthalten. Die Leistungen, dieDPWN ab Sommer 2004 schrittweisezur Verfügung stellt, sollen die Verkäufeim virtuellen Marktplatz noch beque-mer und transparenter machen. Mit ei-nem Online-Produktberater kann sich

DEUTSCHE POST WORLD NET

Online-Handel immer komfortabler

Gehen enger zusammen:Meg Whitman, CEO EbayInc., und DPWN-Vor-standsmitglied Dr. PeterE. Kruse. „Bereits in denletzten vier Jahren hat sichdie Zahl der in Deutsch-land über Ebay verkauftenund durch die DeutschePost World Net transpor-tierten Produkte mehr alsverzehnfacht. In 2003 wa-ren dies nach unserenSchätzungen etwa 50 Mio.Briefe und über 30 Mio.Pakete“, so Dr. Kruse.Bi

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PWN

MASAI

Einkaufsberater gründenGeschäftsfeld LogistikMünchen (ug) – Die Unternehmensbera-tung Masai, Spezialist für Einkaufsoptimie-rung in großen und mittelständischenUnternehmen, erweitert ihr Beratungsan-gebot um das Geschäftsfeld Logistics zurOptimierung von Transport- und Logistik-kosten. Marc Staudenmayer, Geschäfts-führer von Masai, schätzt: „In der europäi-schen Automobilindustrie dürfte die Ter-mintreue gerade einmal bei 35% liegen.“Masai Logistics arbeitet ausschließlich er-folgsabhängig und trägt damit das ge-samte Projektrisiko. Im Vordergrund ste-hen messbare Ergebnisse, wobei die Bera-ter die Kunden grundsätzlich vor Ortunterstützen. Christoph Haas, Leiter vonMasai Logistics, will Einsparungen von 20bis 40% realisieren. Neben der Frachtkos-ten- und Bestandsreduzierung zählendemnach auch die Optimierung der Ein-gangs- und Ausgangslogistik inklusive derAnwendung technischer Hebel zur Sen-kung der Logistikkosten und eine Optimie-rung der Warenflüsse dazu. Das Leistungs-spektrum reiche von der detaillierten Ana-lyse der Kostenstruktur und des Lieferan-tenmarktes über IT-Optimierungen unddie Auswahl geeigneter Logistikpartner bishin zum Erstellen der Logistikstrategie.

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AKTUELLES AUS DER BRANCHE

8 MM Logistik · 4/2004

BIRKART GLOBISTICS

Gestärkte Präsenz in ChinaAschaffenburg (bm) – Bereits drei neue Niederlassung hat Birkart Globistics in diesemJahr in der Volksrepublik China eröffnet. Die neuen Repräsentanzen befinden sich inder Hauptstadt Beijing, in der Taiwan gegenüber liegenden Küstenstadt Xiamen undin Nanjing am Jangtsekiang-Fluß. Zusammen mit der im Dezember 2003 gegründe-ten Niederlassung in Ningbo (südlich von Shanghai) mit dem am schnellsten wach-senden Hafen Chinas verfügt Birkart damit über zehn Standorte in der Volksrepublik.„Der wirtschaftliche Boom in China lockt viele ausländische Unternehmen und Inve-storen“, so Birkart-Geschäftsführer Michael U. Villinger. „Sie sind auf eine gut funktio-nierende Logistik angewiesen – und genau die bieten wir mit unseren nunmehr 30Jahren Erfahrung in diesem Land.“ Für die Wai Gao Quiao-Freihandelszone in Shang-hai verfügt Birkart über die begehrte A-Lizenz zur Abwicklung des internationalen Gü-terverkehrs. Außer der Abwicklung von Luft- und Seefracht gehören in China Distri-butionslogistik, Lagerhaltung sowie umfangreich Value-added-Services zu den Birkart-Dienstleistungen.

12000 m2 rund 42 000 Artikel für Sie-mens und versendet auf Abruf der Ser-vice-Techniker täglich rund 1000 Sen-dungen mit hochwertigen Ersatzteilen inalle Welt. Parallel treffen die ausge-tauschten Rückwaren ein.

„In diesem neuen Projekt haben wirdie Kompetenzen beider Partner erfolg-reich gebündelt“, sagt Geis-Geschäfts-führer Dr. Johannes Söllner. „Siemenssorgt für das technische Know-how undwir übernehmen die Steuerung der Lo-gistikprozesse. Dieses Leistungsangebotan produktions- und logistiknahen tech-nischen Services der Geis-Gruppe wer-den wir in Zukunft verstärkt ausbauen.“

Nürnberg (bm) – Am 1. März dieses Jah-res hat die Geis-Gruppe, Bad Neu-stadt/Saale, die Bewirtschaftung desWorld Distribution Center (WDC) derSiemens Medical Solutions in Heusen-stamm bei Frankfurt übernommen. Vondort aus werden die weltweit tätigen Sie-mens-Techniker mit medizintechni-schen Ersatzteilen versorgt. Seit Anfangdes Jahres betreibt die Geis Industrie-Service GmbH zudem das 5000 m2

große Rückwaren-Logistikzentrum inDietzenbach bei Frankfurt. Hier managtGeis das Retourenhandling der von denSiemens-Technikern ausgetauschtenErsatzteile. Im WDC lagert Geis auf

GEIS INDUSTRIE-SERVICE

Siemens Medizintechnik gibtLogistikhandling in eine Hand

Vom World Distribution Center (WDC) der Siemens AG in Heusenstamm aus gehen täg-lich rund 1000 Sendungen mit hochwertigen Medizintechnik-Ersatzteile auf ihre Reise indie Welt.

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BVL

Kommunikation per ITgenießt hohe PrioritätSaarbrücken (bm) – Beinahe ein Viertelaller kleinen und mittelständischen Unter-nehmen in Deutschland beabsichtigt, inden kommenden fünf Jahren mehr als250 000 Euro im IT-Bereich zu investieren.Ziel sei es, die Kommunikation mit Part-nern und Zulieferern zu verbessern. Dieerste Online-Befragung zum Stand derVernetzung, deren Ergebnisse die Bundes-vereinigung Logistik (BVL) zum Abschlussdes 3. Forums Logistics & IT in Saarbrü-cken präsentierte, zeigt weiter, dass 35%der KMU Investitionen zwischen 50 000und 250 000 Euro planen. Bei den Groß-betrieben wollen 58% mehr als 250 000Euro in Netze investieren. Bildung undVeränderung von Netzwerken in Informa-tions- und Materialflüssen war Schwer-punktthema der Saarbrücker Veranstal-tung. Unter dem Motto „Adapt of Die –Wege zur adaptiven Netzwerkbildung“hatten sich am 16. und 17. Juni rund 300Experten getroffen, um über die globalvernetzte Transportwelt zu sprechen.

ELVEDI

20 Jahre erfolgreich mitinnovativer LagertechnikBlumberg (bm) – Mit der Fertigung vonKragarmtechnik in stabiler Systembau-weise legte Walter A. Elvedi vor 20 Jahrenim schweizerischen Dübendorf denGrundstein der Erfolgsgeschichte seinerElvedi AG. Bald kamen Palettenlager unddie manuell oder automatisch betriebe-nen verfahrbaren Regalanlagen hinzu.Zum Portfolio gehören inzwischen auchDurchlaufregale, die Drive-in-Systemeund auch Fachbodenregale insbesonderefür den Kleinteilebereich. Komplettiertwird das Angebot mit Spezialausführun-gen, wie Vertikallager für Platten undStabmaterial oder individuelle Lagerbüh-nen mit bis zu 1500 kg/m2 Belastbarkeit.Heute ist Elvedi in nahezu allen wichtigeneuropäischen Ländern mit anerkanntenPartnern oder eigenen Niederlassungenvertreten. Anlässlich des Jubiläums gibt esseit Mai 2004 bei einem Neuauftrag einnützliches Überraschungsgeschenk.

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MM Logistik · 4/2004 9

KLINKHAMMER

Fördertechnikfür Rifag LogisticNürnberg (bm) – Mit dem Bauder Förderanlagen für das neueLogistikzentrum der Rifag Lo-gistic GmbH, Ulm, wurde dieNürnberger Klinkhammer För-deranlagen GmbH beauftragt.Als Lager- und Logistikdienst-leister ist Rifag ein 100%igesTochterunternehmen der Stutt-garter Christian Winkler GmbH& Co. KG, europaweit führenderGroßhändler für Nutzfahrzeug-Ersatzteile. Mit dem neuen Lo-gistikzentrum sollen die Durch-laufzeiten der Kundenaufträgevon Speditionen, Nutzfahrzeug-werkstätten, Bremsendiensten,Baufirmen und Omnibusunter-nehmen auf ein Minimum ge-senkt und der Service verbessertwerden. Projektiert wird eindreistöckiges Fachboden- bezie-hungsweise Stollenlager fürmehr als 100 000 Ersatz- undZubehörteile, 11 Kommissio-nierbahnhöfe sowie zahlreichePackplätze und Versandbahnen.Die Klinkhammer-Tochter LS-Plus Logistikplanung Software-integration GmbH ist für dieMaterialflusssteuerung und dieVerbindung zu SPS- und SAP-Systemen verantwortlich.

BEST-GROUP

Automotive-Studie:Halbierte LägerFrankfurt (bm) – Nach einerAnalyse der Unternehmensbe-ratung Best-Group in Frank-furt/Main haben deutsche Auto-mobilzulieferer erhebliche Ver-besserungspotenziale in der Lo-gistik: Die Halbierung der La-gerbestände und eine Steigerungder Wertschöpfung je Mitarbei-ter seien die Hauptaufgaben fürviele Zulieferer, so das Ergebnisder Studie. Gute Unternehmenhätten eine um ein Viertel nie-drigere Bestandsreichweite alsder Durchschnitt. Ein durch-

schnittliches Unternehmenkönnte den Bestand also um fasteinen halben Monatsumsatz re-duzieren und bei gleichen Kos-ten den Gewinn um 4% steigern.Bei einer durchgehenden Opti-mierung aller Bestände ließe sichdie Gesamtbestandsreichweitesogar halbieren, wird in der Stu-die behauptet. Auf Basis der Ge-schäftsberichtsdaten für über

sten Becker: „Die Zahlen belegeneinen hohen Handlungsdruck:Die Automobilzulieferer müs-sen den Spagat zwischen stei-gender Variantenvielfalt, also ge-ringeren Losgrößen, und Pro-duktivität meistern. Die durch-schnittlichen Unternehmen lau-fen Gefahr, wegen schlechter Lo-gistikleistungen den Anschlusszu verlieren.“

zwanzig große deutsche Auto-mobilzulieferer hatte die Frank-furter Unternehmensberatungwesentliche Kennzahlen wie Be-standsreichweiten, Wertschöp-fung je Mitarbeiter, Cash-to-Cash-Zykluszeit und Kapital-rendite für die Zulieferer be-stimmt und in der Studie „Best-Logistics“ veröffentlicht. Best-Group-Geschäftsführer Dr. Tor-

AKTUELLESAUS DER BRANCHE

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lichten ihm auch, seine kälte-technischenTheorien unterneh-merisch umzusetzen. Das jungeIngenieurbüro entwickelte sichmit seinen Kältemaschinenschnell zum Marktführer inDeutschland und Europa,und selbst in den USAwar Linde seit1880 als Li-zenzgeber vertreten.

Meilensteine in derFirmengeschichte warendarauffolgend die Ver-flüssigung von Luft imMai 1895, die Zerlegungder Luft in ihre BestandteileSauerstoff, Stickstoff und die inder Luft enthaltenen Edelgase imJahr 1902 sowie die erste Pro-duktionsanlage für reinen Sau-erstoff, die im Jahr 1903 errich-tet wurde. Im selben Jahr gelangauch die Herstellung von reinemStickstoff, und 1909 stellte dieLinde-AbteilungApparatebau ineiner Arbeitsgemeinschaft erst-

Wiesbaden (bm) – Am 21. Juni1879,also vor ziemlichgenau 125Jahren, gründete Carl Linde,Professor für Maschinenlehre ander technischen HochschuleMünchen, mit fünf Partnern alsAlleinvorstand in Wiesbaden die„Gesellschaft für Linde’s Eisma-schinen“ als Aktiengesellschaft.Zu diesem Zeitpunkt hatte sichder Sohneines lutherischenPfar-rers aus dem oberfränkischenBerndorf längst über Deutsch-lands Grenzen hinweg einen Na-men als Pionier der Kältetechnikgemacht: Etwa 20 nach dem Lin-de-Verfahren arbeitende Kälte-anlagen verrichteten zu diesemZeitpunkt ihren Dienst in deut-schen und europäischen Braue-reien – um die Gärung zu stabi-lisieren unddas Bier kostengüns-tig über das gesamte Jahr hinwegkühl lagern zu können. Groß-brauer waren nicht nur Lindeserste Kunden, sondern ermög-

bot sich ab Mitte der50er Jahre auf dem Ge-biet der Hydrostatik.Mit dem „Hydrocar“stellte Güldner 1955das erste von Lindeentwickelte hydrosta-tische Getriebe in ei-nem Transportfahr-

zeug vor. Diese Inno-vation bildete die Ausgangsbasisfür den Bau von Gabelstaplernund somit für den heute weltweitführenden Unternehmensbe-reich „Material Handling“.

Schon 1973 erwarb Linde dieHamburger Still-Gruppe, 1977folgte die Mehrheitsbeteiligungan der amerikanischen BakerMaterial Handling Corporation,1984 übernahm Linde den größ-ten französischen Gabelstapler-hersteller Fenwick ManutentionS.A. Weitere internationale Ak-quisitionen folgten, darunter dieÜbernahme von Lansing inGroßbritannien1989 undder Fi-at OM Carrelli seit 1992, die seit2003 zu 100%inLinde-Besitz ist.Zuletzt vereinbarte Linde Mate-rial Handling mit der japani-schen Komatsu Forklift Ltd. eineweitreichende Kooperation.

Seit dem 1. Januar 2003 führtder frühere BMW- und Ford-Manager Dr. Wolfgang Reitzleden Vorsitz im Vorstand der Lin-de AG. Unter der neuen Leitungwird sich der Technologiekon-zern mit seinen beiden Unter-nehmensbereichen „Gas undEngineering“ und „MaterialHandling“ verstärkt auf dieWachstumsmärkte in Asien,Osteuropa und in den USA kon-zentrieren. MM

AKTUELLES AUS DER BRANCHE

10 MM Logistik · 4/2004

Links: Carl Linde im Alter von26 Jahren, im Jahr seiner

Ernennung zum außer-ordentlichen Professor

an der damals neugegründeten Polytech-nischen Hochschulein München (heutigeTU München).

Rechts: Dr. WolfgangReitzle, Vorsitzenderdes Vorstands derLinde AG.

Die verbesserte Ergono-mie und eine kompak-tere hydrostatische An-triebstechnik mitelektronischer Steue-rung zeichnen dieStapler-Baureihe 39Xaus.

LINDE AG

Technologiekonzernfeiert 125-jähriges Jubiläum

mals reinen Wasserstoff her.1912 wurde der Zweisäulenap-parat entwickelt, in dem gleich-zeitig Sauerstoff und Stickstofferzeugt werden konnte.

DieStruktur der heutigenLin-de AG wäre nicht denkbar ohnedie Übernahme der GüldnerMotoren-Gesellschaft m.b.H.mit Sitz inAschaffenburgimJahr1929. Dieses 1909 von Carl vonLinde mitbegründete Unterneh-men solltedieKeimzelledes heu-tigen Unternehmensbereichs„Material Handling“ werden.

Laut Geschäftsbericht von1957 suchte der Linde-Vorstandnach „neuen Erzeugnissen“ fürdie neue Fabrik in Nilkheim beiAschaffenburg. Eine Perspektive

Bilder: Linde AG

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AKTUELLESAUS DER BRANCHE

MM Logistik · 4/2004 11

Nutzfahrzeuge ziehen an

Produktion** Export** Neuzulas- Produktion** Export** Neuzulas-sungen* sungen*

Nfz bis 6t zGG Nfz über 6t zGG63 800

45 700

63700

47 900

34 100

27 200

–1%

4%7%

14%11%

17%

Anzahl*geschätzt; **die Vorjahreswerte wurden aufgrund einer Produktionsverlagerung nachträglich korrigiert

Abweichung zum Vorjahr

Reutlingen (bm) – Rund 5%mehr Aufträge zum Vorjahrkann die Hamburger Still-Grup-pe aus dem 1. Quartal des lau-fenden Jahres vermelden, wiekürzlich auf einer Produktvor-stellungbeiStill-Wagner inReut-lingen zu erfahren war. Dortkonnte die neue Kombistapler-Baureihe MX-X in Augenschein

genommen werden. „Wirstehen heute vor der neu-

Still-Wagner-GeschäftsführerErnst Hegele:„Heute habenwir ein frei ska-lierbares Mann-

Oben-Gerät.“

Einer regen Nachfrage aus dem In- und Ausland erfreuen sich lautVerband der Automobilindustrie (VDA) deutsche Lkw. Seit einemJahr ziehen die Auftragseingänge für schwere Nutzfahrzeugeüber 6 t kräftig an, und auch die Ordereingänge für Nfz bis 6 thaben sich in den letzten Monaten deutlich belebt. Die gestie-gene Nachfrage schlage sich zunehmend auch in den Absatz-zahlen nieder, so der Verband.

esten Entwicklung von Still-Wagner, dem MX-X. Das Geräthat keine typgebundene Be-zeichnung mehr. Es ist frei ska-lierbar“, so Still-Wagner-Ge-schäftsführer Ernst Hegele. Mi-chael Meinhardt, Entwicklungs-leitung Fahrzeuge bei Still-Wag-ner, zu den Features des Neuen:„Wir werden zukünftig erken-nen, welche Last auf dem Gerätist.“ Während mit dem Steue-rungskonzept Optispeed 2.0ausgerüstete Geräte Beschleuni-gung und Geschwindigkeit ab-hängig von der Hubhöhe regel-ten und mit der Version 2.1 er-kannt wurde, ob Last vorhandenist, erkennt 2.2 die transportierteLast bis auf 50 kg genau.

STILL-WAGNER

Modularer Schmalgangstapler

Bild: Maienschein

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12 MM Logistik · 4/2004

Die Münchner Bauma, welt-weite Leitmesse für Maschi-nen, Fahrzeuge und Geräte

rund um den Bau und Bergbau, prä-sentierte sich vom 29. März bis zum4. April 2004 größer als je zuvor:Über 2800 Aussteller, davon 52% ausdem Ausland, standen bei Torschluss410 000 Besuchern gegenüber. EinBesuchermagnet war der rund11 000 m2 große Freigelände-Standder Firmengruppe Liebherr – dergrößte Einzelauftritt während derMesse. Die Zulieferlogistik fürdie rund 70 Baumaschinen-

Exponate, zu denen auch der mit 360 tLadekapazität weltgrößte Mulden-kipper gehörte, umfasste mehrereHundert Lkw, darunter eine VielzahlSonder- und Schwertransporte. Dar-über hinaus erforderte die Material-zufuhr für den Liebherr-Pavillon mitrund 4000 m2 Nutzfläche etwa 70Sattelzüge mit einem Transportvolu-men von rund 900 t. Die Exponate-

transporte werden fast ausnahmslosvom weltweiten Liebherr-PartnerFried-Sped (Ried-Unternehmens-gruppe) organisiert und durchge-führt. Der logistische Aufwand zurBauma hat sich für Liebherr gelohnt:Kunden aus aller Welt unterzeichne-ten Kaufverträge für mehr als 400Baumaschinen im Gesamtwert vonüber 130 Mio. Euro.

Messeveranstaltungen habeneigene Logistik-Gesetze

„Wo sonst können Sie an einem Ortkonzentriert alle wichtigen Kunden,Lieferanten und Wettbewerber tref-fen und sich einen intensiven undpersönlichen Eindruck über den ge-

Kritische

ZeitfensterIm Messegeschäft kollidieren immer mehr Veranstaltungen inden attraktiven Frühjahrs- und Herbstwochen – es wird eng imTerminkalender. Die effizientesten Logistikstrukturen herrschenauf den Messegeländen vor, wo es zeitlich begrenzte Verträgemit mehreren Messeplatz-Speditionen gibt.

MANAGEMENT EVENTLOGISTIK

BERND MAIENSCHEIN

Eine der größtenHerausforderungenfür die Eventlogis-tik: 1994 startetendie Rolling Stones,gesponsert vomAutomobilkonzernVW, mit der „Voo-doo Lounge Tour“eine neue Welttour-nee – die finanziellertragreichste Tour-nee ihrer Karriere.

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Geprüfte Planungsdaten für 1180 europäi-sche Messen und Ausstellungen enthält dieenglischsprachige Broschüre „European Tra-de Fair and Exhibition Statistics“, die geradezum 15. Mal erschienen ist. Sie umfasst Aus-steller-, Flächen- und Besucherzahlen von 11Prüforganisationen für Messezahlen, die in 18Ländern tätig sind: in Dänemark, Deutsch-land, Finnland, Frankreich, Italien, Kroatien,den Niederlanden, Norwegen, Österreich,Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, Slo-wenien, der Slowakischen Republik, derTschechischen Republik, der Ukraine und Un-garn. Die beteiligten Länder wollen mit die-

ser Messestatistik vor allemeuropaweit tätigen Unter-nehmen ihre Messepla-nung und Messe-Erfolgs-kontrolle erleichtern. Ver-antwortlich für Prüfsys-tem und Regelwerk istin Deutschland die Ge-sellschaft zur freiwilli-gen Kontrolle von Messe- und Aus-stellungszahlen (FKM), Littenstraße 9, 10179Berlin. Dort kann die Broschüre bestellt wer-den, zusätzlich gibt es sie als pdf-Datei imDownload-Bereich von www.fkm.de

MESSESTATISTIK

Europaweite Planungsbroschüre

MM Logistik · 4/2004 13

samten Markt verschaffen, wennnicht auf einer der großen Fachmes-sen?“, fragt Michael Korn, stellver-tretender Vorsitzender der SchenkerDeutschland AG und verantwortlichfür den Bereich Messelogistik.Schenker Deutschland, Stinnes- unddamit Bahn-Tochter mit Sitz inFrankfurt/Main, ist mit mehr als10 400 Mitarbeitern an über 100Standorten und einem Umsatz vonrund 1,85 Mrd. Euro im Jahr füh-render Anbieter für integrierte Lo-gistik im deutschen Markt. Die Mut-ter Schenker spielt mit einem Um-satz von 6,5 Mrd. Euro, 36 000 Mit-arbeitern und weltweit 1100 Stand-orten in der Liga internationaler Lo-gistik-Dienstleister.

Versorgungspannensind nicht akzeptabel

Wie auch in der Automobillogistikgilt in der Messelogistik das Null-Fehler-Prinzip: Ein Ausstellungs-stück, das zu spät auf der Messe ein-trifft, gefährdet den gesamten Mes-seerfolg. Bei einem Besuch der 37.Tokyo Motor Show im vergangenenNovember konnte sich Korn ge-meinsam mit Spezialisten ein per-sönliches Bild von einer Veranstal-tung machen, die weltweit als Messemit Zukunft gilt und wie die De-troit Motor Show oder auch die IAAin Frankfurt/Main eine Leitfunktionhat. „Das Potenzial dieser Fachmes-se wird sicher längst noch nicht voll-ständig ausgenutzt“, erklärt Korn.

Aus diesem Grund hat sein Unter-nehmen das Kompetenz-Center fürAutomobilfachmessen in Stuttgartgebündelt. Unter Leitung von Wil-helm Etzel konzentriert sich hier einTeam schwerpunktmäßig auf die Be-treuung deutscher und multinatio-naler Kunden. Michael Korn: „Wirsetzen durchgängig auf hohe Liefer-qualität, Flexibilität und bedin-gungslose Kundenorientierung.“Gerade bei Messen wie der TokyoMotor Show sei für Aussteller ent-scheidend, dass ihnen qualifiziertesMessepersonal rund um die Uhrweltweit zur Verfügung steht. TrotzZeitunterschied und Zollformalitä-ten erwarten sie von ihrem Messe-dienstleister pünktlichen, perfekten

Service und auch unkonventionelleUnterstützung.

Sicher verzurrt auf Luftfrachtpa-letten trafen pünktlich zur DetroitMotor Show im Januar 2004 mehre-re Luxuskarossen aus Deutschlandauf der wichtigsten Automobilmesse

in den USA ein. Schenker hatte dreiPorsche, darunter einen Carrera GT,und drei Fahrzeuge von Mercedes-Benz ab Frankfurt/Main in die USAbefördert. Unter ihnen befand sichein Fahrzeug der S-Klasse, das mit ei-nem neuartigen Hybridantrieb aus-gerüstet ist, sowie die neue Luxusli-mousine GST.

Garantierte Lieferterminefür Exponate und Ausrüstung

Die Messefachleute von Schenker inStuttgart haben für mehrere Auto-mobilhersteller außer ihren Fahr-zeugen auch komplette Messeaus-stattungen fristgerecht über den„Großen Teich“ befördert. WilhelmEtzel erklärt nicht ohne Stolz: „Por-sche hat uns wiederum mit der Lo-gistik für den Messestand, für alleFahrzeuge, für Werbematerial undfür Exponate aller Art wie Motoren-modelle beauftragt. Weil Messeter-mine für unsere Kunden höchstePriorität haben und absolut unver-rückbar sind, haben wir mit unseremNetzwerk mit Standorten inDeutschland und in den USA auchdiesen Liefertermin wieder garantie-ren können.“

Für den schwedischen HerstellerVolvo beförderte man kompletteMessestände, Stand- und Ver-

MANAGEMENTEVENTLOGISTIK

Dr. Bernd Malmström, Vorstands-vorsitzender der Stinnes AG, zum

Engagement seines Unternehmensbei der diesjährigen EM in Portugal:

„Internationale Spitzensport-Eventszählen zu den großen Herausforderungen

nicht nur für Sportler, sondern auch fürdie Logistik hinter den Kulissen“.

„Simon Hegele ist ein hervor-ragender, international aufgestellter

Logistikkonzern mit guter technischerInfrastruktur und Ausrüstung“,

erklärt Claus Hähnel, Geschäfts-führer der Karlsruher Messe- und

Kongress-GmbH.

Bild: Karlsruher Messe-und Kongress-GmbH

Bild: Stinnes AG

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brauchsmaterial, Produktbroschü-ren und Werbeartikel Just-in-timenach Detroit. Tausende von Qua-dratmetern Messefläche wurden vonder Messeabteilung von Schenkermit Material bestückt. Dieses Aus-

stellungsmaterial wird vielfach imAuftrag international tätiger Mes-sebaugesellschaften zusammenge-führt, zwischengelagert, nach ausge-feilten Versandplänen per Luft- undSeefracht in die USA überführt, dort

verzollt und planmäßig auf demMessegelände ausgeliefert. „Schen-ker ist seit 15 Jahren Partner derAutomobilindustrie für die Produk-tionsversorgung, für die Ersatzteil-beschaffung, für das Managementvon Lieferketten und Lieferanten-parks und für die Händlerbereitstel-lung von Importfahrzeugen“, sagtMichael Korn. „Auch bei der Beschi-ckung von international bedeuten-den Messen setzen unsere Automo-tive-Kunden konsequent auf umfas-sende Logistik aus einer Hand. Wirkennen uns eben mit Autos aus.“

Einige Tabellenplätze tiefer agiertder Karlsruher Logistikspezialist Si-mon Hegele GmbH, Logistikpartnerder Neuen Messe Karlsruhe. Im ver-gangenen Jahr hatte Hegele eine ei-gene Halle auf dem Karlsruher Mes-segelände errichtet, um vor Ort La-ger- und Logistikfläche zu schaffen.„Simon Hegele ist ein hervorragen-

MANAGEMENT EVENTLOGISTIK

Auf der diesjährigenBauma in Münchenwaren über 70 Ex-ponate von Lieb-herr an- und abzu-transportieren, vomHydraulikbagger biszum Fahrzeug- undTurmdrehkran.

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der, international aufgestellter Lo-gistikkonzern mit guter technischerInfrastruktur und Ausrüstung“, fasstClaus Hähnel, Geschäftsführer derKarlsruher Messe- und KongressGmbH, die Hauptgründe der Ko-operationsentscheidung seitens derMesse zusammen. Dabei habe ihndas vom Unternehmen skizzierteGesamtkonzept sowie die sich dar-aus für die Messe ergebenden Syner-gien beeindruckt. „Hegele hat nach-weislich die notwendige Erfahrungim Transport sensibler Produkte, wiesie unsere Kunden und Ausstellerverlangen“, so Hähnel weiter.Schließlich habe diese Kompetenzauch Unternehmen wie Bosch undSiemens bereits mehrfach überzeugtund sei dort in langfristige Koopera-tionen gemündet.

Die zur Messeversorgung not-wendige Halle mit rund 1000 m2

Nutzfläche wurde vom Karlsruher

Logistikspezialisten im vergangenenJahr direkt auf dem Messegelände er-stellt. Firmenchef Dieter Hegele zeigtsich von der Kooperation der Messemit dem IT-Dienstleister IT-Chainerfreut, der wiederum ein Joint-Ven-ture seines Hauses mit der ortsan-sässigen Fiducia IT AG ist: „Damitkönnen wir auch auf dem Messege-lände ein praxiserprobtes Fullser-vice-Konzept anbieten. Der Kunde

erwartet heute zu recht eine runde,zuverlässige Gesamtlösung im Lo-gistik- und IT-Bereich, da er sich vollauf seine Kernaufgabe, das Messege-schäft, konzentrieren will.“

Die wenigsten Fußballfans wer-den wissen, dass sie ihre EM-Aben-de in Portugal – oder auch nur zu-hause am Bildschirm oder an einerder vielen Großbildleinwände – derStinnes-Tochter Schenker zu ver-danken haben – wenigstens aus lo-gistischer Sicht. Das Unternehmenist Dienstleistungspartner der Euro-pean Broadcasting Services (EBS)sowie des Deutschen Fußball-Bunds(DFB). Schenker verfügt über jahr-zehntelange Erfahrung im Handlinginternationaler Spitzensport-Ereig-nisse und ist offizieller Partner desInternationalen Olympischen Ko-mitees (IOC) bei den kommendenSpielen in Athen, Turin und Peking.„Internationale Spitzensport-Events

MANAGEMENTEVENTLOGISTIK

Dieter Hegele, geschäfts-führender Gesellschafter der

Simon Hegele GmbH:

„Der Kunde erwartet heute zurecht eine runde, zuverlässige

Gesamtlösung im Logistik- und IT-Bereich, da er sich voll auf seine

Kernaufgabe, das Messege-schäft, konzentrieren will.“

Bild: Simon Hegele GmbH

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16 MM Logistik · 4/2004

zählen zu den großen Herausforde-rungen nicht nur für Sportler, son-dern auch für die Logistik hinter denKulissen“, erklärt Dr. Bernd Malm-ström, Vorstand Transport und Lo-gistik der Deutschen Bahn AG undVorstandsvorsitzender der StinnesAG. „Für einen global aufgestelltenLogistiker wie Schenker, der übersein weltweites Netzwerk eine ein-zigartige Zulieferkette bieten kann,ist dies eine hervorragende Gelegen-heit, seine Stärke zu präsentieren.“

Hochwertige Fernsehbilder dank mobiler TV-Ausrüstung

Als Partner von EBS zeichneteSchenker in Portugal für die gesam-te Logistik um das InternationalBroadcast Center verantwortlich.Rund zwölf Tonnen TV-Equipmentfür internationale Rundfunksenderwaren per Luftfracht aus mehrerenLändern in Lissabon zusammenzu-führen. Für die Übertragungen wäh-rend der Europameisterschaft habenSchenker-Mitarbeiter fünf Tonnen

technische Ausrüstung zwischen denfünf Austragungsorten hin und herbewegt. Die Leistungen in Portugalumfassten ferner das Handling desgesamten DFB-Bedarfs - von Massa-gebänken über Fußballschuhe undTrikots für die deutsche Elf über Fan-artikel und Sendungen der Partnerund Sponsoren bis hin zur komplet-ten Einrichtung des DFB-Büros.

Einen Trend zum Outsourcingglaubt Klaus Güntheroth zu erken-nen, Leiter der Messelogistik vonSchenker auf dem größten Messege-lände der Welt in Hannover. Im Vor-feld der Cebit 2004 hatte SchenkerDeutschland seine Dienstleistungenim Bereich der Messelogistik ausge-baut. Weil immer mehr Unterneh-men die Kosten ihrer Messepräsenzkritisch durchleuchteten, sei höchsteEffizienz mehr denn je gefragt. KlausGüntheroth: „Die genaue Analysedes Preis-Leistungs-Verhältnissesbringt viele Kunden dazu, ihre Mes-seaktivitäten in einer Hand zu bün-deln und so Kostenvorteile zu erzie-

len. Während angemietete Ausstel-lungsflächen und Ausstellerzahlenschrumpfen, verzeichnen wir einesteigende Nachfrage nach zusätz-lichen Dienstleistungen.“ Vis-à-visder Hannover-Messe hat SchenkerDeutschland ein modernes Zentrumfür Messelogistik gebaut. Bereits inder ersten Stufe wurden mehr als6500 m2 von Ausstellern und Zu-lieferern genutzt, darunter über 1500 m2 vom Mobilkommunika-tions-Spezialisten E-Plus. DerStandort ist ausgestattet mit Video-überwachung, Brandmeldeanlagen,55 hydraulischen Laderampen,Block-, Paletten- und Kleinteilelagersowie einem flexiblen Lagerverwal-tungssystem.

Zusatzdienstleistungen undModulbau im Trend

Klaus Güntheroth: „Wir ermög-lichen unseren Kunden den perma-nenten Zugriff auf das Standmateri-al, realisieren schnellste Reaktions-zeiten und garantieren Fixterminefür Messeeinsätze rund um den Glo-bus.“ Für den Messespezialisten sindzwei Trends erkennbar: Aus ökono-mischen Gründen setzen Kundenwie E-Plus auf Messestände in Mo-dulbauweise, um große und auchkleinere Messen bedarfsgerecht be-schicken zu können. Zugleich wer-den mehr Zusatzleistungen wie Qua-litätsprüfung, Reinigung, Instand-setzung und Pflege von Standmate-rial, aber auch Montage, Displaybau,Verpackungslösungen und Entsor-gung nachgefragt. „Diese Kunden-wünsche münden regelmäßig in ei-ne zumeist umfassende Logistikbe-ratung“, verrät Güntheroth. „Wieschon bei industriellen Prozessenwird jetzt auch im Messegeschäft er-kannt, dass Logistik die Kosten deut-lich reduzieren hilft.“ MM

MANAGEMENT EVENTLOGISTIK

Seit März 2004 läuft der erste einjährige be-rufsbegleitende Modellkurs zum „Internatio-nal Event Organiser (AUMA)“, ein neues Be-rufsbild in der europäischen Veranstaltungs-wirtschaft. Zwei Jahre haben Experten ein-schlägiger Institutionen und Verbände ausEngland, Deutschland, Portugal und derTschechischen Republik in einem von der Eu-ropäischen Union geförderten Projekt gear-beitet. Die detaillierte Beschreibung derFunktionen, Lernziele und entsprechendenQualifikationen bilden das Fundament für dieentwickelten Trainingsmaßnahmen. Um-fangreiches Lehr- und Lernmaterial wurdegemeinsam erarbeitet und liegt in vier Spra-chen vor. Besonders interessant für eine zu-künftige weitere Verbreitung des Angebotsist die Entwicklung von Lerneinheiten als E-Learning, bei dem die Lektionen über dasInternet direkt an den Lern- oder Arbeitsplatzder Adressaten gelangen. Es wird der Tatsa-che Rechnung getragen, dass das Veranstal-

tungsgeschäft überwiegend ein internatio-nales Geschäft ist. Dabei spielt es keine Rol-le, ob nun ausländische Teilnehmer zu einerdeutschen Messe kommen, oder ein deut-scher Veranstalter im Ausland einen interna-tionalen Kongress organisiert. Als Eingangs-voraussetzung wird von den Kursteilneh-mern der Nachweis ausreichender englisch-er Sprachfähigkeit verlangt, denn ein Teil desUnterrichts wird in englischer Sprache durch-geführt, entsprechende Lehr- und Lernmate-rialien in Englisch verwendet. Die Kursinhal-te sind auf die Kernqualifikationen der Lei-tung und Mitarbeit in Veranstaltungsprojek-ten konzentriert – so kann der Kursumfangmit rund 480 Unterrichtsstunden an 16 Wo-chenenden über ein Jahr verteilt in vernünf-tigen Grenzen gehalten werden. Informatio-nen zum Kurs erhalten Sie beim Institut fürLernende Organisation (ILO), Am Schlag 3,63654 Büdingen, Tel. (0 60 42) 97 82 36,[email protected].

WEITERBILDUNG

International Event Organiser

� Liebherr

� Stinnes

� Hegele

� Schenker

� Messe Karlsruhe

www.maschinenmarkt.de

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MM Logistik · 4/2004 17

Die Mayer AG mit Sitz in Vierkir-chen bei München ist im Be-

reich Verpackungs- und Etikettier-technik tätig. Außer dem klassischenVerpackungsgeschäft hat sich dasUnternehmen auf die Aufbereitungund den Vertrieb gebrauchter Ver-packungsmaschinen sowie den Neu-geräte- und Zubehörhandel im Be-reich Etikettentechnik spezialisiert.

Die mangelnde Flexibilität einerälteren Warenwirtschaftslösung„von der Stange“ hatte zur Folge,dass viele Arbeitsschritte doppelt er-ledigt werden mussten, die Auftrags-abwicklung stockte, viele notwendi-

ge Auswertungen nur sehr umständ-lich gemacht werden und Export-Schnittstellen nicht eingerichtetwerden konnten. Zur Starrheit desSystems gesellten sich darüber hin-aus exorbitant hohe Systemkostenfür Updates und Wartung. Grundgenug für Mayer, sich nach einer an-deren Lösung umzusehen.

„Bei der Suche nach einer neuenLösung haben wir zunächst auchStandard ERP-Lösungen in Betrachtgezogen. Wir haben jedoch schnellfestgestellt, dass die Anpassung derModule an unsere konkreten Anfor-derungen sehr kostspielig ausfallenwürde. Wir wollten eine Lösung, dieden Workflow unseres gesamtenUnternehmens abbildet. Hinzukommt, dass wir hardwareseitig ne-ben PC auch mit Macintosh-Rech-nern ausgestattet sind, also eineplattformübergreifende Lösung not-wendig war“, erläutert Vorstand Pe-ter Mayer den Entscheidungsfin-dungsprozess.

Die Wahl fiel auf eine individuellzugeschnittene Lösung, die von derEquinux AG, einem Münchner Sys-temhaus und Mitglied der FilemakerSolution Alliance unter Filemakerrealisiert wurde.

Das neue Warenwirtschafs- undFirmeninformationssystem sollte al-le Unternehmensbereiche und Ab-läufe möglichst komplett abbilden.Für den Geschäftsbereich Verpa-ckungstechnik bedeutete dies, dassneben Verpackungsaufträgen – diezu verpackenden Waren reichen vonSpeisesalz über Cerealien bis Com-putersoftware – die Wartung und derVertrieb von Gebrauchtmaschinengleichermaßen erfasst werden konn-ten. Für den Geschäftsbereich Eti-kettiertechnik galt es, das komplexeThema Geräte- und Zubehörhandelin seinem Facettenreichtum in den

Griff zu bekommen. Darüber hinaussollte das System offen und flexibelfür spätere Änderungen sein.

Folgende Hauptmodule wurdenrealisiert:� Zentrale Adressverwaltung;� Bürokommunikationsmodul, dasden kompletten Schriftverkehr wieBriefe, E-Mails oder Faxe aus der Da-tenbank heraus ermöglicht, Layoutszur Verfügung stellt und den Zugriffauf historische Korrespondenz er-möglicht;� datenbankgestützte Gesprächs-verwaltung zur zentralen Dokumen-tation der Kundenhistorie; � zentrale Angebots- und Auftrags-verwaltung mit direkter Schnittstel-le zur Datev-Debitorenbuchhaltung;� zentrale Bestellwesen- und Arti-kelverwaltung, mit der Bestellungenauf Knopfdruck ausgelöst werden;� zentrale Lagerverwaltung mit di-rekter Anbindung an das Bestellwe-sen, die über Kommissionierfähig-keit der Waren informiert;� Modul zur Verwaltung der Ge-brauchtmaschinen mit Schnittstellezum Online-Shop.

Vertriebsleiter Ingo Bosch, der dasProjekt für den Bereich Verpa-ckungstechnik betreute, ist zufrie-den: „Die Durchlaufzeiten bei derAngebotserstellung und Auftragser-fassung haben sich teilweise um biszu zwei Tage verkürzt, Recherchensind komfortabler geworden und wirkönnen auf Knopfdruck Auswertun-gen in aussagekräftigem Layout ab-rufen.“

Das Investitionsvolumen beliefsich auf zirka 25 000 Euro inklusiveder Filemaker-Lizenzen für 15 Ar-beitsplätze. Darin inbegriffen sindauch sämtliche Rechte an der Soft-ware. Darüber hinaus entfällt die fürdas alte System jährlich zu erbrin-gende Wartungspauschale in Höhevon 6000 Euro. MM

BeschleunigteDurchläufeUnterschiedliche Unternehmensbereiche einesVerpackungsmaschinen- und Etikettierspezia-listen wurden mit einer individuell zugeschnit-tenen Unternehmenssoftware optimiert.

� Filemaker Produktumfeld

� Häufig gestellte Fragen zu File-maker (FAQ)

� Equinux AG

www.maschinenmarkt.de

Verpackungs-technisch mussdie neue SoftwareWaren von Speise-salz über Cerea-lien bis hin zuComputer-programmenabbilden.

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ULRIKE GLOGER

MANAGEMENTERP -LÖSUNG

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18 MM Logistik · 4/2004

Den 1. Platz hat der Online-Fan-shop des F.C. Hansa-Rostock

bei einem Test von Sport-Bild belegt.Abgewickelt werden die Trikotkäufevon Servicelogiq, 1995 in Nürnbergals 100%ige Quelle-Tochter entstan-den, nachdem der Fürther Versand-händler seine Logistik ins neue Ver-sandzentrum nach Leipzig verlagerthatte. Ziel war es, das vorhandeneVersandhandels-Know-how und diebestehenden Ressourcen als selbst-ständiges Unternehmen am Marktanzubieten. Seit November 2002 istServicelogiq eine 100%ige Tochter

der Karstadt-Quelle Business Servi-ces GmbH und erwirtschaftete imJahr 2003 mit rund 1200 Mitarbei-tern und drei Fulfilment-Centern ei-nen Umsatz von 65 Mio. Euro. Be-wegt wurden 37 Mio. Produkte in 12Mio. Paketen, mit einem Warenwertvon rund 900 Mio. Euro.

Das Leistungsspektrum derNürnberger umfasst alle Prozessedes Versandhandels: Auftragsab-wicklung, Lagerung und Kommis-sionierung, weltweiter Versand, Aus-wahl des Transportdienstleisters, Re-tourenmanagement, Zahlungs- undDebitorenmanagement und vielesmehr. Die Kundenliste ist durchausheterogen: Sie reicht vom Fußball-Fanshop – auch Zweitligist 1860München wird betreut – über dieMerchandise-Produkte von AudiQuattro oder Lucky Strike bis hin zuden Modemachern von Sir Oliveroder dem Juwelier Christ.

Quelle bietet beispielsweise seinenKunden bei Ebay Einzelstücke ausdem gesamten Quelle-Sortiment an– als Auktion wie auch zum soforti-gen Kauf.

Zeitpuffer helfen Kunden,Zustellkosten zu sparen

Für die Abwicklung dieses Online-Shops hat Servicelogiq das gesamteFulfilment übernommen. Eine ak-tuelle Entwicklung in diesem Enga-gement ist die Bündelungsmetho-dik: Wenn Kunden zeitversetzt meh-rere Produkte von Quelle kaufen,wird für sie ein Zeitpuffer eingerich-tet, damit nicht immer separat zuge-stellt werden muss – in der Regel sinddas zwei Tage. Mit der exklusivenKollektion von Audi-Quattro-Mer-chandise-Produkten beispielsweisewerden weltweit Händler, Endkun-den, Automessen oder auch Sport-events beliefert, insbesondere dieDeutsche Tourenwagen-Meister-schaft (DTM).

Neuester Coup von Servicelogiqist die Übernahme von Lagerung,Versand und Debitorenbuchhaltungfür ein neu im deutschen Markt po-sitioniertes Produkt des Markenher-stellers Reckitt Benckiser: Seit Märzdieses Jahres laufen die TV-Spots für„Ready Brush“, einer neuartigenKombination aus Klobürste undchemischer Keule. Und genau hierliegt das Problem: Kurz nach demWerbeclip laufen bei der Konzern-schwester Fonetix, Spezialist fürCall-Center und integrierte Custo-mer-Care-Lösungen, die Drähteheiß, die Aufträge müssen beinaheim Sekundentakt datentechnisch er-fasst werden.

Saisongeschäft läuftim Minutentakt

Ist dies geschehen, müssen die be-stellten Waren in kürzester Zeit zu-stellfähig gemacht werden. Dakommt es häufig zu Spitzenbelas-tungen, flexibel einsetzbares Perso-nal ist notwendig. Deswegen be-zeichnet man diese Art von „T-Com-merce“ (Television) bei Servicelogiqauch als Saisongeschäft. Ist der Spotaus dem Programm genommen,flacht das Geschäft rapide ab. Bevores zur Versendung kommen kann,gilt es noch, den Bestand zu prüfen,die Versandpapiere zu erstellen, dieWaren zu kommissionieren und anden Verkehrsträger zu übergeben. Istbestellte Ware einmal nicht vorrätig– wovon bei neu im Markt einzu-führenden Produkten jedoch nichtausgegangen werden kann – ist eineRückfrage beim Kunden nötig, ob erErsatz oder Nachsendung wünscht.Zur Fulfilment-Dienstleistung fürReckitt Benckiser gehört auch dieRetourenabwicklung. Für Produkteaus der Fernsehwerbung relativ un-üblich, fällt eine Retoure von „ReadyBrush“ unter die Gefahrgutverord-nung, denn in den Kartuschen istAerosol enthalten. MM

KomplettesVersandhauszum MietenAls Fulfilment-Dienstleister im Versandhandelmuss Servicelogiq unter anderem sicher mit denAnforderungen zeitkritischer Saisongeschäfteumgehen können.

MANAGEMENT FULFILMENT

� Servicelogiq

� Sagrotan

� Fonetix

www.maschinenmarkt.de

WC-Reiniger und-Bürste in einem istdas Reinigungssys-tem „Ready Brush“von Reckitt Bencki-ser, für dessenMarkteinführung inDeutschland Ser-vicelogiq Lagerung,Versand und Debi-torenbuchhaltungabwickelt.

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BERND MAIENSCHEIN

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MANAGEMENTPRODUKTE

KomfortableGroßflächenreinigungInsbesondere große Flächen inHandel, Industrie und Fuhrparkssind das Betätigungsfeld der neuenKehrsaugmaschine KM 100/100 R,deren Kehrwerk und Fahrantriebhydraulisch angetrieben und pneu-matisch gesteuert sind. So konnteauf verschleißanfällige Komponen-ten wie Antriebsriemen, Getriebeund Bodenzüge verzichtet werden.Die rundum luftbereifte Aufsitzma-schine kann mit Benzin-, Diesel-oder Flüssiggasmotor und für Flä-

E-Procurement-Anbieter als Marktübersicht online

Der Bundesverband Materialwirt-schaft, Einkauf und Logistik (BME)stellt seine bisher im Printformatund auf CD-ROM erschieneneumfassende Darstellung der Anbie-ter von Software und Dienstleistun-gen im Bereich elektronischeBeschaffung jetzt für die kostenfreieRecherche im Internet zur Verfü-gung. Die Marktübersicht „Elektro-nische Beschaffung“ bietet dieMöglichkeit, schnell und umfas-send einen Vergleich der Anbietervorzunehmen. Die Dienstleisterwerden dazu in einer Matrix nachdefinierten Kriterien vergleichbardargestellt. Mit diesem Konzeptgrenzt sich die Marktübersicht„Elektronische Beschaffung“ deut-lich von reinen Anbieterverzeich-nissen ab und bietet sowohl denNutzern als auch den Dienstleisternbesonderen Mehrwert. Die Ein-sparpotenziale, die sich auf Einkäu-ferseite nachweisbar durch E-Pro-curement realisieren lassen,bewegen immer mehr Unterneh-men dazu, elektronische Beschaf-fungslösungen einzuführen. Pro-blematisch ist allerdings dabei, dassder Markt der Anbieter entspre-chender Systeme und Dienstleis-tungen für die potenziellen Anwen-der weiterhin intransparent ist.

BME e.V. und BME-Net GmbHTel. (0 69) 3 08 38-3 41,www.bme.de und www.trademanger.de

chen im Innenraum auch mit Bat-terieantrieb geliefert werden. Mitden zwei optionalen Seitenbesenwird eine Kehrbreite von 1300 mmerreicht (Hauptkehrwalze 1000mm). Damit ist bei einer Fahrge-schwindigkeit von rund 6 km/heine Flächenleistung von bis zu10 400 m2 pro Stunde möglich. DasKehrgut verteilt sich auf zweiBehälter (je 50 l), die seitlich her-

ausgezogen und kraftschonendentleert werden können. Aufge-kehrter und vom Gebläse ange-saugter Feinstaub wird voneinem großflächigen, nachStaubklasse M zugelassenenRundfilter mit einem Filterungs-grad von 99,9% abgeschieden.

� Alfred Kärcher GmbH & Co.,Tel. (0 71 95) 9 03 22 21,www.kaercher.de

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Klasse statt Masse – der heuti-ge Verbraucher fordert dasindividuelle, auf seine spe-

ziellen Bedürfnisse hin maßge-schneiderte Produkt. Beispiel Auto:Mit Fließbandware in strikter Ein-heitsausstattung wie der berühmten„Tin Lizzy“ des ersten Henry Fordkönnte sich heute kein Autoherstel-ler mehr auf Kundensuche begeben.Dieser Trend hat Auswirkungen aufProduktionsabläufe ebenso wie auflogistische Prozesse und die dafürbenötigten Einrichtungen. Bei ten-denziell immer weiter sinkendenStückzahlen macht eine hochwertigeAutomatisierung auch noch des letz-ten Handgriffs immer weniger Sinn,

wird vielmehr zum unbezahlbarenLuxus.

Statt dessen kommt es darauf an,die Produktivität der Mitarbeiterdurch speziell auf den jeweiligen Ein-satzfall hin ausgelegtes Equipmentzu optimieren. Im Trend sind des-halb individuelle, möglichst genaufür den jeweiligen Anwendungsbe-reich optimierte Lösungen. Ganz be-sonders gilt dies für Arbeitsgänge,die den Mitarbeiter körperlich starkbelasten. Da erweist sich die Investi-tion in geeignete Hebesysteme alssinnvoller Schutz gegen uner-wünschte Spätfolgen wie erhöhterKrankenstand oder verfrühte Ar-beitsunfähigkeit.

Aufgrund der Individualität dermeisten Aufgabenstellungen findensich auf diesem Markt zahlreichemittelständische Spezialisten, derenAngebot teils breiter sortiert, teilsspeziell auf bestimmte Nischenbe-reiche ausgerichtet ist. Und wo Stan-dardlösungen von der Stange nichtausreichen, kann auf Engineering-Dienstleistungen zurückgegriffenwerden.

Montageplätzeergonomisch gestalten

„Oft geht es gar nicht um das Ge-wicht der Teile an sich. Schon falscheKörperhaltung oder auch zuvieleleichte Arbeitsvorgänge können zukörperlichen Schäden führen“, weißRonny Månsson von der EdmoliftHebetechnik GmbH in Wunstorf.Der schwedische Familienbetrieb,Spezialist für Hubtische, Elektrolif-ter, Palettenheber und ähnliche Aus-rüstungen, hat sich vor allem der Op-timierung der Ergonomie seinerAusrüstungen verschrieben. Bei derSuche nach geeigneten Lösungen ar-beitet man eng mit den Kunden zu-sammen – und stellt auch schon malAusrüstung für Tests zur Verfügung.

Beispiel Montage von Kompo-nenten für Lkw-Achssysteme bei ZFLemförder Fahrwerkstechnik in Die-lingen: Analysen hatten ergeben,dass die Belastungen der Mitarbeiterdurch das Heben und Tragen derBauteile einen Gefährdungsschwer-punkt darstellten. Um die Ergono-mie am Arbeitsplatz zu verbessern,wurde nach Lösungen gesucht, dieBauteile dem Mitarbeiter in Höheund Position so optimal zur Entnah-me bereitzustellen, dass die Belas-tungen der Wirbelsäule so gering wiemöglich gehalten werden. In dieserPhase erklärte sich Edmolift bereit,für einen Zeitraum von mehreren

Schlüsselelementefür mehr Produktivität

KLAUS VOLLRATH

In zahlreichen industriellen Arbeitsbereichen stößt dieAutomatisierbarkeit von Arbeitsgängen an Grenzen. Wo derMensch unersetzlich bleibt, hängt höhere Produktivität um so mehr vom richtigen Equipment ab. Bei der Auswahlvon Hebesystemen entpuppt sich die Beachtungergonomischer Rahmenbedingungen oft als eigenständiger Produktivitätsfaktor.

FÖRDERTECHNIK HEBESYSTEME

Mit Hilfe des Hub-Neigegerätes

erleichtern kurzeWege und Greif-positionen ohne

Bücken denArbeitsprozess in

der Streben-montage.

Bild

:Edm

olift

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Wochen ein Hub-Neigegerät zurVerfügung zu stellen. Mit diesemkonnte jeder Mitarbeiter sich indivi-duell seinen Arbeitsplatz einstellenund auch die verschiedenen Behäl-tersysteme ohne Umrüsten verwen-den. Nach Abschluss der Versuchs-reihe waren sich alle Beteiligten ei-nig, dass mit diesem Gerät eine guteLösung für die Strebenmontage ge-funden wurde.

Mit dicken Brocken kennt sich dieTrepel GmbH Hebe- und Förder-technik in Wiesbaden bestens aus.Das zur PHB-Weserhütte AG gehö-rende Unternehmen stellt Hebebüh-nen im großen Nutzlast- und Hub-bereich her, außerdem Anlagen fürdas Handling tonnenschwererBlechcoils in Stahlwerken, Groß-und Schiffshebebühnen sowieSonderhubanlagen für schwereNutzlasten wie komplette Lkw ein-schließlich Beladung. Große Erfolgehat Trepel mit Anlagen und Kompo-

FÖRDERTECHNIKHEBESYSTEME

entwickelte Trepel so genannte TruckDocks, mit deren Hilfe die Material-flusskette zwischen Spedition undFlughäfen zuverlässig geschlossenwerden kann, betont das Unterneh-men. Dabei handelt es sich um einenhöhenverstellbaren, auf die beson-deren Anforderungen abgestimmten

nenten für den Luftfrachtsektor, des-sen stetiges Wachstum zu einer neu-en Dimension der logistischen Ab-läufe auf nationalen und internatio-nalen Flughäfen geführt hat.

Für das wirtschaftliche Be- undEntladen der Spezial-Lkw, die imCargo-Bereich eingesetzt werden,

„Oft geht es garnicht um das Ge-wicht der Teile ansich. Schon falscheKörperhaltungkann zu körper-lichen Schädenführen“, meintRonny Månssonvon der EdmoliftHebetechnikGmbH.

Das 20-Fuß-Truck-Dock mit zwei Scherenhubsystemen für Luftfrachtcontainergleicht Ungenauigkeiten beim Andocken von Lkw aus.

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:Tre

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und ist nicht nur auf ein autonomesGerät beschränkt.

Zu den besonderen Herausforde-rungen gehörte, dass die Kartons ausergonomischen Gründen mit ihrerBreitseite aufgenommen werdenmüssen und die Paletten von dieserSeite nicht mit einem Gabelhubwa-gen angefahren werden können.Deshalb kamen nur freitragende Ga-beln und ein Breitspurfahrwerk inFrage. Da Kosten ein kritischer Fak-tor waren, wurde nach Analyse derAnforderungen auf eine aufwändigeElektrohydraulik für das Kippen ver-zichtet.

„Bei unserer Neuentwicklung ha-ben wir die Vorteile von Antriebsrie-men und -spindel kombiniert“, ver-rät Dietmar Lagemann, Geschäfts-führer der Laweco HebesystemeGmbH in Espelkamp. Antriebsele-ment des neuen Scherenhubtisch-systems, das unter anderem mit Blickauf Einsätze in der Automobilindus-trie entwickelt wurde, ist eine so ge-nannte Schubkette. Ihre Besonder-heit ist eine gegenseitige Verriege-lung der speziell geformten Ketten-glieder nach dem Verlassen des Ket-tenrades. Dadurch bilden sie einestarre Hubstange, die Druckbelas-tungen aufnehmen und die Platt-form somit heben kann. Weil dieKette im Antriebsgehäuse in die Ho-rizontale umgelenkt wird, ergibt sichim Vergleich zur Verwendung vonHydraulikzylindern oder Antriebs-riemen eine besonders Platz sparen-de Konstruktion.Besonders hervorzuheben sind ausSicht des Herstellers die hohe Posi-

tioniergenauigkeit und das sehr gu-te Lastwechselverhalten in Verbin-

dung mit guter Seitenstabilität undeinem gleichmäßigen, har-

monischen Bewegungsab-lauf. Hinzu kämen hohe

Hubgeschwindigkeiten und ver-besserte Umweltfreundlichkeitdurch den Verzicht auf Hydrauliköl.Kunden biete man so höhere Ver-fügbarkeit, Sicherheit und Genauig-keit zu Konditionen, die mit alterna-tiven mechanischen Lösungen ver-gleichbar seien.

Neigbare Staplergabelschont Rücken der Mitarbeiter

„Unser Ergo-Stapler mit der Be-zeichnung Balder hat eine neigbareGabel. Das schont Rücken undSchultern der Mitarbeiter“ erläutertGünter Köppen, Vertriebsleiter beider Valdemar Krog GmbH in Ham-burg. Der kompakte, stabil konstru-ierte Stapler für den universellenEinsatz ist wahlweise in handbetrie-bener Ausführung oder mit Elektro-antrieb lieferbar und bewältigtLasten bis 800 kg bei Lifthöhen bis900 mm. Das kompakte Design er-möglicht laut Hersteller den Einsatzauf engstem Raum. Die manuelleAusführung ist mit einem Schnell-hub ausgestattet. Die Verstellung derGabelneigung erfolgt manuell. AusSicherheitsgründen ist der Nei-gungswinkel in beiden Richtungenauf 20° begrenzt, zudem verfügt dasGerät über Sicherheitsbügel an bei-den Rädern sowie über eine Fest-stellbremse. MM

FÖRDERTECHNIK HEBESYSTEME

Hebetisch, mit dessen Hilfe dasBe- und Entladen der Flugzeugeso rationell wie möglich gestal-tet werden kann. Das System ist

ein 20-Fuß-Truck-Dock,das auf zwei Scheren-hubsystemen basiert,die alle Container oder

Paletten von 10 Fußbis 20 Fuß abferti-

gen können. Be-sonderer Clousind eine hy-draulische Sei-

tenausrichtung,um Ungenauig-

keiten beim Andocken des Lkw aus-zugleichen und so zeitraubendeFahrmanöver zu vermeiden, sowieein Rammschutz mit automatischerLade-Höhenverstellung. Eine inte-grierte geeichte Wiegeeinheit er-möglicht die genaue Gewichtser-mittlung.

Hub-Neigegerät vereinfachtdas Kommissionieren

„Wir sind Spezialisten für pfiffigeLösungen im Ergonomiebereich“,sagt Ingo Gruse, Geschäftsführer derAugust Gruse GmbH in Aerzen. EinBeispiel dafür ist die Handyproduk-tion: In der Handy-Sparte von Sie-mens müssen beim Kommissionie-ren die einzeln verpackten Geräte fürden Versand in große Kartons gelegtwerden, die auf Europaletten stehen.Da pro Karton bis zu mehrere hun-dert Einzelpositionen zusammenkommen können, müssten sich dieMitarbeiter ständig bücken. Auchein reines Anheben der Kartons miteinem Hubtisch würde wenig Abhil-fe schaffen, weil mit dem Kartonauch dessen Oberkante angehobenwird, so dass der Mitarbeiter nichtmehr über die Ladekante käme. ZurLösung dieses Problems entwickelteGruse eine geeignete Sondervorrich-tung durch Modifikation eines Be-hälterneigers für Gitterboxen ausdem Standard-Lieferprogramm.Dieser kippt die Kartons nach demHochfahren um 90 °, so dass sie mitder unteren Seitenwand auf 800 mmHöhe liegen. So lässt sich die Wareohne Bücken einlegen. Die Lösunglässt sich in Rollenbahnen einbinden

„Bei unserer Neu-entwicklung habenwir die Vorteilevon Antriebsriemenund -spindel kom-biniert“, sagt Dietmar Lagemann,Geschäftsführer der Laweco Hebe-systeme GmbH.

Bild

:Law

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� Edmolift

� Trepel

� August Gruse

� Laweco

� Krog

www.maschinenmarkt.de

Besonderheit der Schubkette des

Scherenhubtisches ist die Ver-riegelung der

Ketten-elemente.

Bild: Laweco

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Die Mitsubishi Hi-Tec Paper Bie-lefeld GmbH, ein Produzent

von beschichteten Spezialpapieren,hat bereits zwei fahrerlose Trans-portsysteme (FTS) von MLR im Ein-satz. Im Werk wird ein Teil des vonder Papiermaschine hergestelltenMaterials auf einer neuen Streich-maschine weiter veredelt zu Ther-mopapier, Durchschreibpapier undInkjetpapier. Etwa 80% davon gehenin den weltweiten Export.

Das hinter der Streichmaschine zuPapierrollen aufgewickelte veredeltePapier muss anschließend zur soge-nannten Ausrüstung gebracht wer-den – dort wird es zu Formatware(Bögen) und Rollenware geschnit-ten. Die Papierrollen sind rund 4,7 mlang, haben einen maximalen

Durchmesser von 2,35 m und wie-gen einschließlich Wickelachse – siemuss wieder zurück transportiertwerden – zwischen 8 und 14 t.

Weil Streichmaschine und Aus-rüstung in verschiedenen Produk-tionsgebäuden untergebracht sind,muss das FTS einen Teil der Trans-portstrecke im Freien zurücklegen.Das von MLR konzipierte fahrerloseTransportfahrzeug (FTF) vom TypCaesar P-14 wurde dementspre-chend als Outdoorfahrzeug konzi-piert. Zum Schutz des empfind-lichen Papiers ist der komplett inSchutzart IP54 ausgeführte Trans-porter mit einem automatischenSchiebeverdeck versehen. Die beidenje 300 kg schweren Verdeckhälftenwerden mit einem Hydraulikmotorgeöffnet und geschlossen. Bei geöff-netem Verdeck wächst die Länge desFahrzeugs von 6 auf 12 m an.

Das per Magnetnavigation frei-fahrende FTF erreicht eine Ge-schwindigkeit bis zu 0,8 m/s und istbei Vorwärts- und Rückwärtsfahrtdurch Laserscanner abgesichert. Beischlechten Sichtverhältnissen durchRegen oder Schnee werden die Scan-ner in den Schlechtwetter-Modus ge-schaltet. In diesem Fall wird die Ab-sicherung des Fahrzeugs von denvorn und hinten angebrachtenBumpern übernommen, die Maxi-malgeschwindigkeit wird dann derBumpergröße und dem Bremswegangepasst. Bessern sich Wetter- undSichtverhältnisse, übernehmenautomatisch wieder die Laserscan-ner den Auffahrschutz. Das Fahrzeugist bis zu einer Temperatur von–20 °C einsatzfähig.

In Bielefeld beträgt die gesamteFahrkurslänge 330 m – davon liegen150 m im Außenbereich, der teil-weise überdacht ist. Auf dem Hinwegzur Ausrüstung ist das FTF mit ei-nem Papiercoil beladen, zurück zurStreichmaschine kann es gleich zweiWickelachsen mitnehmen. Die ei-gentliche Be- und Entladung ge-schieht mittels handgesteuertemKran.

Der FTS-Leitrechner erhält seineTransportaufträge vom übergeord-neten Host. Die Leitrechner-Soft-ware Log-OS übernimmt die Trans-portaufträge in die Auftragsdisposi-tion und übergibt sie via Breitband-funk an das Fahrzeug. Das FTF fährtdaraufhin zur Quelle, positioniertsich zur Lastübergabe und öffnetautomatisch das Schiebeverdeck. Beider Lastübergabe ist das Fahrzeugpassiv und wird in der beschriebenenWeise beladen. Danach schließt sichdas Schiebeverdeck automatisch.Um Leerfahren zu vermeiden, wirdnach Abgabe der Last in der Ausrüs-tung dafür gesorgt, dass das Fahr-zeug die Rückfahrt mit einem ange-brochenen Papiercoil oder leerenWickelachsen antritt. Wenn es not-wendig ist, das Outdoorfahrzeugmanuell zu steuern, kommt eineFunkhandsteuerung zum Einsatz.

Das neue MLR-Fahrzeug ist beiMitsubishi Hi-Tec Paper rund umdie Uhr im Einsatz – dementspre-chend ist das Energiemanagementausgelegt: An Bord des Vierradfahr-zeugs befinden sich zwei NiCd-Bat-terien. Wird die gerade genutzte Bat-terie leer, wird automatisch auf Nr. 2umgeschaltet. Bei jedem Lastwechselan den Übergabestationen wird dieBatterie, die gerade nicht genutztwird, wieder aufgeladen. MM

Spezialpapier fährt

Cabrio

VOLKER SINGLE

Eine Bielefelder Papierfabrik nutzt fahrerloseTransportsysteme, um gestrichenes Papier aufWickelachsen zur Schneidestation zu bringen,wo es zu Format- und Rollenware verarbeitetwird – und zwar rund um die Uhr.

Volker Single ist Projektleiter bei der MLR System GmbH, 71640 Ludwigsburg,Tel. (0 71 41) 97 48-0, [email protected]

� MLR System GmbH

www.maschinenmarkt.de

Unter dem automatischenSchiebeverdeck des FTF istder Papiercoil im Outdoorbe-reich gut geschützt.

Bild

:MLR

FÖRDERTECHNIKFAHRERLOSES TRANSPORTSYSTEM

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Wie kann man Energieträ-ger an einer sich bewe-genden Maschine dau-

erhaft und wirksam schützen? DieBeantwortung dieser Frage führte imJahr 1954 zur Idee des Kabelschlepps,den heutigen Energieführungssyste-men – und zur Gründung der Ka-belschlepp GmbH. „Aus dem ur-sprünglichen Modell aus Stahl hatsich inzwischen eine Vielfalt von

Modellserien aus Kunststoff undStahl entwickelt, die in aller Welt imEinsatz sind“, erläuterte der Ge-schäftsführer des Siegener Unter-nehmens, Klaus Heidrich, kürzlichauf der Hannover-Messe.

In der Logistik sind hoheGeschwindigkeiten gefragt

In der Logistik gehen die Anforde-rungen an Energieführungskettenspeziell in Richtung hohe Verfahrge-schwindigkeiten, hohe Beschleuni-gungen sowie schnelles Abbremsenund Unempfindlichkeit gegen Staubund Verschmutzung. „Da in diesemBereich in der Regel nur wenige Lei-tungen geführt werden müssen, ver-langen die Hersteller von zum Bei-spiel Regalbediengeräten, dass dieEinbaumaße der Energieführungs-

die Energieführungsketten mit we-sentlich größeren Kräften fertig wer-den müssen. Zudem nehmen Ver-fahrhäufigkeiten sowie Umschlagge-schwindigkeiten sehr stark zu.“

Die Forderung nach langen Ver-fahrwegen hat bei dem SiegenerUnternehmen bereits zu einer Neu-entwicklung geführt. Mit dem Pro-dukt Kabel-Skate seien in Tests be-reits Verfahrwege von 500 m erfolg-reich absolviert worden.

Auch bei der Flexatec GmbH wirdbesonderes Augenmerk auf dieWeiterentwicklungen von Füh-rungsketten für lange Verfahrwegegerichtet. Anwendungsgebiete fürsolche Ketten sieht das HanauerUnternehmen beispielsweise beiKrananlagen oder auch im Anlagen-bau, wo effektivere Fertigungsmög-lichkeiten zu realisieren sind. VolkerSteinmüller, Vertriebsleiter bei Fle-xatec, sieht einen weiteren Trend:„Die Kunden fordern mehr undmehr Systemlösungen, die ganzheit-lich die sichere Verbindung der Ver-sorgungsleitungen über die Füh-rungskette gewährleisten.“ Dafürwürden als Systembestandteile – au-ßer der Führungskette – auchElektroleitungen, Steuerleitungen,Schlauchleitungen, Führungssyste-me und die Befestigung aller Ele-mente vom Kunden gefordert.

Um dem Trend zu Systemlösun-gen gerecht werden zu können, hatKabelschlepp bereits vor einiger Zeitein Harnessing Competence Center

Nabelschnüreder Energieversorgung

RÜDIGER KROH

Energieführungsketten spielen in vielen logistischen Anwen-dungen eine wichtige Rolle. Neben der Forderung nachlangen Verfahrwegen geht der Trend zu Systemlösungen.

FÖRDERTECHNIK ENERGIEKETTEN

Energiekettenmüssen heutenicht nur stabilund funktionssi-cher sein, son-dern auch äu-ßerst flexibel.

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„Wir fertigen bei Direktlieferungenan Anwender zu über 90% kunden-

individuelle Lösungen“, sagt Olaf Hübner, Leiter des

GeschäftsbereichsEnergieführungs-systeme bei derKabelschleppGmbH in Siegen.Bild: Kroh

ketten sehr klein sein sollen“, erklärtOlaf Hübner, bei Kabelschlepp Lei-ter des Geschäftsbereichs Energie-führungssysteme. „Hinzu kommenmeist lange Verfahrwege , wodurch

Mit demEnergiefüh-

rungssystemKabel-Skate sind

Verfahrwege vonüber 500 m möglich.

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aufgebaut. „Dieses Systemhaus bie-tet unseren Kunden ein Rundum-sorglos-Paket“, schildert Olaf Hüb-ner. „Im Detail bedeutet das, wennein Kunde lediglich eine Leitung oh-ne Stecker in die Energieführungeingelegt bekommen möchte, be-kommt er das von uns ebenso wie einmit allen Steckern, Luftschläuchenund Hydraulikschläuchen konfek-tioniertes System.“

Der Markt mit seinen vielfältigenAnwendungen verlangt heute einsehr flexibles Baukastensystem. „Dajeder Auftrag eine kundenspezifi-sche Lösung darstellt, sprechen wirim Prinzip nicht mehr von Stan-dardprodukten“, so der Kabel-schlepp-Manager. „Wir fertigen beiDirektlieferungen an Kunden – nichtan unsere Partner und Niederlas-sungen – zu über 90% kundenindi-viduelle Lösungen. Der Anwenderbestellt in der Regel nach seinenZeichnungen und Kabelschlepp fer-tigt die Energieführung kundenspe-zifisch nach Länge, Breite, Biegera-dius und Innenaufteilung.“

Auf der Produktseite hat Kabel-schlepp auf der Hannover Messe dieMaster-Serie vorgestellt. Mit ihr ist eszum Beispiel möglich, die Vorspan-nung und die Biegeradien der Ener-gieführungskette kundenindividuellanzupassen ohne Werkzeugände-

rungen oder Einsätze im Werkzeugvornehmen zu müssen. „Wir sind inder Lage, diese Parameter am Werk-zeug individuell einzustellen. Auchdie Dämpfung der Anschläge zur Ge-räuschreduzierung lässt sich auf denKundenwunsch einstellen – alles oh-ne technischen Aufwand und Zeit-verzögerung“, erklärt Hübner.

Marktaussichtensind durchweg positiv

Spezielle für sehr schwere Zusatzlas-ten bei hohen Geschwindigkeitenhat die Igus GmbH, Köln, ihre Serie5050 um eine Heavy-Duty-Varianteerweitert. Ihre Einsatzgebiete liegenzum Beispiel in Kompostwerken,Krananlagen, Zementwerken oderim Tagebau. Im Vergleich zum Stan-dardmodell wurden bei der Energie-führungskette 5050 hd die tragendenFlächen im Bereich der Anschläge 4-fach vergrößert und die Seitenwand-stärke von 22 auf 29,5 mm erhöht.

Der Blick auf die Marktaussichtenfällt bei den Anbietern durchweg po-sitiv aus. So will Igus das Wachs-tumstempo der vergangenen zehnJahre beibehalten. „Wir konnten2003 unseren konsolidierten Grup-penumsatz im Vergleich zum Vor-jahr um 18% auf 138 Mio. Euro stei-gern und das erste Quartal 2004 isthervorragend gelaufen“, zeigt sich

Geschäftsführer Frank Blase opti-mistisch. „Wenn wir unser Ziel nichtschaffen, dann liegt das nicht an derPolitik oder an China, sondern alleinan uns selbst.“

Auch bei Flexatec rechnet manin diesem Jahr mit einer positi-ven Entwicklung. „Dies zeich-net sich in den ersten Mona-ten des Jahres bereits ab“,meint Vertriebsleiter VolkerSteinmüller. „Nach unsererEinschätzung ist die wirtschaft-liche Lage auch nach den jüngstenterroristischen Aktionen in Europanicht so aussichtslos, wie es derzeitin den Medien schon wieder darge-stellt wird.“

Vor allen in einigen asiatischenLändern sieht man bei Kabelschleppfür 2004 große Wachstumschancen-potenziale. „Chancen bietet auch derKranmarkt, wo die Energiefüh-rungsketten immer mehr die ange-stammten Systeme wie Festooningsoder Leitungstrommeln verdrän-gen“, prognostiziert Geschäftsbe-reichsleiter Olaf Hübner. MM

FÖRDERTECHNIKENERGIEKETTEN

� Flexatec

� Igus

� Kabelschlepp

www.maschinenmarkt.de

„Das erste Quartal2004 ist hervorra-gend gelaufen“,

blickt Frank Blase,Geschäftsführerder Igus GmbH inKöln, optimistischin die Zukunft.

Bilder: Kroh

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26 MM Logistik · 4/2004

Der aus der früheren SiemensDematic hervor gegangeneBereich Logistics and As-

sembly (L&A) ist nun in den Sie-mens-Konzern eingebunden undwill damit die Durchgängigkeit derSiemens-Lösungen von der Steue-rungs- und Automatisierungstech-nik bis hin zur Distributions- undProduktionslogistik noch stärker zur

Geltung bringen. „Wir sind als Sie-mens L&A nun in der Lage, für un-sere Kunden eine maßgeschneiderteLogistikautomatisierung aufzuset-zen, beginnend bei der Maschinen-steuerung bis hin zur ERP-Software“,so Johann Löttner, Vorstandsvorsit-zender der Siemens L&A währenddes dritten europäischen Fachpres-sekongresses in Stuttgart. Weltweit

sollen künftig Entwicklung und Fer-tigung unter dem Namen MaterialHandling Products (MHP) als ei-genständige Geschäftseinheit ge-führt werden. Erste neue Systemesind Förderer, Software für die Ma-terialfluss-Steuerung sowie ein Pa-ketleser.

Laut Technik-Vorstand Dr. PeterDrexel steht die Logistik-Automati-sierung vor ganz neuen Herausfor-derungen. Techniken wie sprachge-steuertes Kommissionieren oderRFID (Radio Frequency Identifica-tion) würden künftig weitergehendeAnforderungen an die logistischenNetze stellen: „Aus einzelnen Sor-tier-, Fördertechnik- und Regalbe-dien-Elementen werden autonomeund intelligente Logistik- und Auto-matisierungsmodule.“

Der Bereich beschäftigt rund10 000 Mitarbeiter und erwirtschaf-tete im ersten Halbjahr 2004 einenUmsatz von etwa mehr als 1 Mrd. Eu-ro (18% weniger als im ersten Halb-jahr 2003). Der Auftragseingang er-reichte im Vergleich zum Vorjahres-zeitraum ein Plus von 32% und liegtbei 1,6 Mrd. Euro. Laut Aussage vonVorstandschef Löttner beobachtetman inzwischen in den meisten Län-dern wieder Wachstumstendenzenin der Logistik, ausgenommen aller-dings Deutschland, Schweiz und Ös-terreich. Siemens L&A ist nach sei-ner neuen Struktur in vier global am

Geschwindigkeit

ULRIKE GLOGER

Der Siemens-Bereich Logistics and Assembly (früherDematic) hat sich mit der Eingliederung in den Siemens-Konzern neu strukturiert, um den Kunden Integrationund Durchgängigkeit zu bieten. Zu den großen Kundendes Segments Postautomation gehört DHL.

FÖRDERTECHNIK POSTAUTOMATION

und Automatisierung

Mit dem Paketleser werden automa-tisch Namen und Daten gelesen –unabhängig davon, ob diese mitMaschinen oder per Hand geschrie-ben sind. Eine Kamera verfügt überautomatische Scharfeinstellung. Dieseitliche Beleuchtung verhindertSchattenstellungen beim Übergangvon hohen zu niedrigen Paketen.Bild: Siemens L&A

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Michael Reinboth, Mitglied des Bereichsvorstands DHL Express:

„Wir sind weltweit die Nummer einsin der Luftfracht und stehen an Platzdrei bei der Seefracht. Wir bietenweltweit drei Millionen QuadratmeterLagerfläche für unsere Kunden.“

MM Logistik · 4/2004 27

Markt agierende Segmente aufge-teilt. In der Reihenfolge der Größen-ordnungen nach Umsatz sind dieseDistribution und Industrie, Postau-tomation, Flughafen-Logistik undelektronische Bestückungssysteme.

Kunden wie DHL müssen mit ho-her Liefergenauigkeit und Liefer-treue arbeiten. Erreicht wird das lautAussage von Michael Reinboth, Mit-glied des Bereichsvorstands DHL Ex-press, unter anderem durch einenhohen Grad an Automatisierung beider maschinellen Verteilung undmaschinellen Zielerkennung von Pa-keten. Die schnelle, zuverlässigeautomatische Adresserfassung seidas A und O. Deshalb setzt DHL aufdie Paket-Adresslese-Technik derPostautomationssparte von SiemensL&A. Durch das automatische Er-kennen von Adressen auf allen Pake-ten mittels Kameraerfassung, OCR-Auswertung und Videokodierung istes möglich, bis zu 24 000 Sendungenpro Stunde in den Paketverteilanla-gen auf die Endstellen zu sortieren.

Die Deutsche Post betreibt 33baugleiche Paketzentren, die der Sie-mens-Bereich L&A als General-unternehmer errichtet hat. Mit denausgefeilten High-Tech-Anlagen willDHL Express als Express-Sparte derPost dem Ruf als führender Logistik-service-Provider in Europa gerechtwerden. Jedes der Zentren hat einenSpitzendurchsatz von 20 000 Paketenpro Stunde. Beinahe jede Sendung

erreiche heute innerhalb von 24Stunden ihren Empfänger. Der Be-reich Postautomation von Siemens

L&A will in Zukunft auch den Ein-satz von gekoppeltem Fulfil-ment (Lagertechnik) und derPaket-Sortierung bei DHL ge-währleisten. Künftig sollen

Gewicht und Volumen einerSendung automatisch ermittelt

werden. Bei Durchsätzen von 20 000

Sendungen pro Stunde soll in einemneuen Projekt eine volumenbasierte,allen Regeln der Eichfähigkeit ent-sprechende Abrechnung für Groß-kunden realisiert werden. MM

FÖRDERTECHNIKPOSTAUTOMATION

�Siemens L&A

� DHL Express und Logistik

www.maschinenmarkt.de

Bild: Gloger

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Für räumliche Engpässe im Post- und Paketversand oder beimGepäcktransport am Flughafen hat der Förderspezialist

Interroll Axmann, Sinsheim, die Gurtkurve Belt Curve-Plus ent-wickelt. Als großer Vorteil dieses Fördermoduls wird der form-schlüssige Kopfantrieb und somit die sichere Förderung bei einerMaximalgeschwindigkeit von 2,5 m/s angesehen. Der Antriebmit formschlüssiger Verbindung zwischen Antriebszahnrad undMitnahmezähnen sei die Antwort auf tradierte Platzprobleme,heißt es.

Mit einer von bisher 250 auf 160 mm reduzierten Bauhöhe –von Oberturm bis Rahmen – eignet sich die Gurtkurve für kom-

plexe Förderbah-nen. WesentlichePlatzersparnis ge-lang Interroll Ax-mann durch dieGurtführung. Sieermöglicht die Ver-wendung von Um-lenktrommeln mitDurchmessern ab40 mm für denTransport kleiner

Fördergüter. Die Umlenktrommeln sind zylindrisch statt ko-nisch ausgeführt, so dass sich vor- und nachgeschaltete Förde-rer mit kleinstmöglichem Abstand im Anschlussbereich unter-bringen und dadurch störende Übergänge vermeiden lassen.

Aufgrund der formschlüssigen Kraftübertragung ist die Gurt-kurve frei von Schlupf- und Rutscheffekten, wie sie laut Inter-roll Axmann konventionellen Antrieben bei Überlast, Taktbe-trieb oder auch Gurtblockade drohen können. Eine Beschädi-gung des Fördergurts sei nahezu ausgeschlossen – zumal sich dieverminderte Gurtspannung positiv auf die Lebensdauer desTransportbandes auswirkt. Beim formschlüssigen Antrieb müs-sen die Fördergurte nur minimal gespannt werden.

Für zusätzliche Stabilität, die sich in erhöhter Betriebs-sicherheit äußert, sorgt die Gurtführung. Schwenkrollen, diefedernd gelagert sind, führen den Gurt an der oberen Profil-kante des Außenradius, abgesetzte Rollen dagegen an derUnterseite des Gurtprofils. Die zwangsläufig durch dieKurvenform auftretenden Querkräfte auf den Gurt können soeffektiv aufgenommen werden. Eine deutliche Verbesserungwird nicht nur im Federstahlprofil gesehen, in das die Gurt-führung integriert ist und das eine Zuladung bis 250 kgKurvebelastung ermöglicht; auch die Abdichtung des Spaltszwischen Seitenfüh-rung und Gurt wirktsich positiv auf die Si-cherheit aus. MM

Die Kurve gekriegtInsbesondere der kompakte Kopfantrieb trägtwesentlich zur platzsparenden Bauweise einerGurtkurve bei, der Pakete bei hoher Förder-geschwindigkeit sicher transportiert.

FÖRDERTECHNIK GURTFÖRDERER

� Interroll Axmann

www.maschinenmarkt.de

Die besondere Gurtführung erhöht die Be-triebssicherheit und senkt Wartungsaufwand.

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Fördertechnik für neue GalvanikDie beim Umbau der Galvanik bei Grohe Water Technologyeingesetzte Fördertechnik aus dem Haus Förster & Krausewird insbesondere für den Abtransport der beladenen Kunst-stoffbehälter aus der Galvanikanlage hin zum zentralen Mon-

tagelager eingesetzt. Fertigteile werdenmanuell an zehn Arbeitsplätzen von denGalvanikgestellen entnommen, kontrol-liert und in die Kunststoffbehälter ein-gelegt. Die bestückten Behälter werdenan fünf Aufgabestrecken an das Förder-system manuell übergeben, automatischder Hauptförderstrecke zugeführt und

über Riemenumsetzer einzeln eingeschleust. Am Ende werdendie Kunststoffbehälter über einen Bandförderer auf das För-derniveau der bauseitig vorhandenen Förderstrecke abgesenkt.

� Förster & Krause GmbH,Tel. (0 21 91) 4 92 08-0, www.foerster-krause.de

Logistikoptimierung selbst gemachtLeichtfördertechnik der Serie 2000 sind nicht angetriebeneFördersysteme, die mit einer Neigung von 2 bis 5% laufen undinsbesondere für den Transport von Paketen und Kartonageneingesetzt werden. Dazu werden auftragsbezogen gefertigteStandardkomponenten angeboten, diedirekt per Katalog durch Einzelkomponen-ten wie Förderbänder und Bahnelementeergänzt werden können. Eine große Aus-wahl an Abmessungen macht die unter-schiedlichsten Kombinationen möglich.Der Anbieter spricht mit diesem Baukastensystem kleine undmittlere Unternehmen an, die ihre Logistikoptimierung selbstin die Hand nehmen wollen. Ausbau und Erweiterung beste-hender Systeme sind jederzeit schnell möglich.

� Gura Guske & Rautenberg GmbH,Tel. (0 22 66) 4 77 87-32, www.gura.de

Satellitenfahrzeug kann quer einlagernIn Koproduktion mit SEW Eurodrive hat Gebhardt Förder-technik den Satellit Typ 452.04 entwickelt, der in Verbindungmit einem Regalbediengerät, Querverfahrwagen oder Senk-rechtförderer zur Quereinlagerung von Europaletten oder Git-

terboxen hintereinander eingesetztwerden kann. Über eine berührungs-lose Energieeinkopplung auf demLinienleiter der Regalgasse wird dieEnergie vom Regalbediengerät auf denSatelliten übertragen. Der Fahrantrieb

ist ein auf Antriebswellen aufgesteckter geregelter synchronerServomotor mit integriertem Resolver, den Initialhub leistetein Drehstrombremsmotor. Fahrantrieb und Hubantrieb lau-fen dabei niemals gleichzeitig, sondern immer sequentiell.

� Gebhardt Fördertechnik GmbH,Tel. (0 72 61) 9 39-0, www.gebhardt-foerdertechnik.de

FÖRDERTECHNIKPRODUKTE

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Mitten in einem Land-schaftsschutzgebiet ragtdas Logistikzentrum des

Chemikalien- und Werkstoffherstel-lers Sika in die Höhe. Damit es den-noch nicht allzu sehr das Land-schaftsbild stört, hat der Planer Eu-gen Hanhart den Gebäudekomplexmit dem Hochregallager eine Tar-nung gegeben: Das Dach wurde be-grünt und die Gebäudefarbe derUmgebung angepasst. Außerdemordnete Hanhart an, das Hochregal-lager 7 m tief ins Erdreich zu senken.Auf diese Wiese hielt er das gefor-derte Maß für die Außenhöhe ein –trotz der Regalhöhe von über 26 m.

Als eine „gelungene Symbiosezwischen Funktionalität und äuße-rem Erscheinungsbild“ bezeichneteHanhart das Ergebnis, als Anfang

dieses Jahres das Logistikzentrummit dem Hochregallager am Randeder schweizerischen Gemeinde Birreingeweiht wurde. Rund 13 200 Pa-letten haben in den vier Einfach- unddrei Doppelregalen im Lager Platz,für die der Regalbauer Kocher, Stutt-gart, ein Stahlgerüst mit knapp 90 mLänge und über 23 m Breite errich-tete. Diese Lagerkapazität bei be-grenzter Fläche stellt ein Optimumdar. „Ein Optimieren der räum-lichen Auslegung eines Hochregalla-gers“ muss laut Geschäftsführer Al-fred Kocher allerdings „in Zusam-menarbeit mit dem Betreiber sowieden Lieferanten der Regalbedienge-räte und der Förderanlagen“ gesche-hen – und das „so früh wie möglich“.

Das logistische Prinzip, das stetsbei der Lagerauslegung zugrunde

liegt, heißt: „Die richtige Ware zumrichtigen Zeitpunkt in der richtigenMenge am richtigen Ort zum richti-gen Preis zur Verfügung haben“, sagtDr.-Ing. Thomas Sowa, Geschäfts-führer des Verbands für Lagertech-nik und Betriebseinrichtungen inHagen. Für ihn fängt die Auslegungdeshalb schon bei der Auswahl desLadungsträgers an: „Die Verwen-dung von Ladungsträgern ermög-licht den rationellen Transport sowiedie effiziente Lagerung von Gütern.“Sowa begründet das beispielsweisedamit, dass einzelne Güter zu so ge-nannten Ladeeinheiten zusammen-gefasst werden und so den Trans-port-, Umschlag- und Lagerbereichrationeller durchlaufen können.

Palettenregale als Ausgangfür vielfältige Variationen

„Eines der am häufigsten verwende-ten Ladungsträger ist die Palette“, be-richtet der Verbandsgeschäftsführer.Sie gibt es in verschiedenen Abmes-sungen aus unterschiedlichen Werk-stoffen. Erst die Normung dieser La-dungsträger führte laut Sowa imTransport-, Umschlag- und Lager-bereich zu einem Rationalisierungs-trend, der sich in der Vergangenheitbis in den Regalbau hinein auswirk-te. So hat sich heute in Deutschlandfür Paletten die Größe 800 mm �

1200 mm als Basismaß etabliert. „Alsklassisches Palettenregal“, erläutertSowa, „wird insbesondere in der La-gertechnik ein Regal verstanden, dasfür Paletten der Größe 800 mm �

1200 mm konzipiert ist.“„Klassische Palettenregale sind

hauptsächlich für Euro- und Indus-triepaletten ausgelegt“, berichtetWolfgang Manz, Vertriebsleiter Re-galeinrichtungen beim Lagerspezia-listen SSI Schäfer in Neunkirchen,wo Palettenregale laut Manz als „Ba-sisprodukt“ angesehen werden, ausdenen sich „jegliche andere Formvon Regaltyp“ bauen lässt. „Wir rüs-ten sie zu Einfahr-, Hochregal-,

So früh wie möglich

JOSEF KRAUS

Mit der Systemfestlegung bei Regalen wird bereits in Funktionund Wirtschaftlichkeit des Lagers eingegriffen. Deshalb solltenRegalbauer frühzeitig in die Projektierung einbezogen werden,auch im Hinblick auf spätere Anforderungen oder anderweitigeNutzung des Lagergebäudes.

LAGERTECHNIK REGALE

Klassische Paletten-regale. Sie geltenals das Basispro-dukt, aus demandere Formenvon Regaltypengebaut werdenkönnen.

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Durchlauf- oder Verschieberegalenum, was unter anderem bei Logistik-dienstleistern mit kundenseitigwechselnden Anforderungsprofilenwichtig ist.“ Von dieser Konzeptionverspricht man sich bei SSI Schäferlaut dem Vertriebsleiter eine hoheKompatibilität unter den Regalen.

So steht für ihn „der Begriff desHochregallagers für eine Palettenre-galanlage im Schmalgangsystem“.Als ein wesentliches Merkmal diesesLagers sieht er die Bedienung mit sogenannten Man-up-Staplern. Dasheißt: Die Bedienperson wird auf dieEntnahmehöhe gefahren, so dasssich einzelne Güter direkt von derPalette ohne Positionierhilfen kom-missionieren lassen. Das sei „derHauptvorteil dieses Systems“, sagtManz. Weiterhin spreche für Hoch-regale in Schmalgangbauweise diehohe Lagerkapazität auf begrenzterFläche. Als nachteilig wirke sich aberdie limitierte Umschlagsleistungund die erhöhten Investitionskostenfür den Fußboden, die Bediengeräteund Gangabsicherungen aus.

„Einfahrregale sind bei großer Be-vorratung sinnvoll“, erläutert Al-brecht Erbach Sanzione, Geschäfts-führer der Saar Lagertechnik GmbH,Bad Soden. Sie eignen sich für großeLagermengen aus gleichartigen Gü-tern. „Größere Mengen, kleine An-zahl an unterschiedlichen Güternund mittlere Umschlagsleistung“sind auch für SSI-VertriebsleiterManz die zu erfüllenden Parameterfür Einfahrregale. Das trifft zum Bei-

spiel auf die Getränke- und Chemie-industrie zu. „Der Vorteil gegenübereinem Blocklager ist, dass sich dieRaumhöhe meist besser nutzen lässt,weil der Staudruck entfällt und maneingeschränkt auf jede Palette zu-greifen kann“, erklärt Manz. Dass da-bei eine bestimmte Be- und Entla-dungsstrategie zum Erreichen eineshohen Füllungsgrads einzuhaltenist, kann sich jedoch nach seiner An-sicht negativ auswirken.

Durchlauflager mit Vorteilenbei der Kommissionierung

Bei Einfahrregalen werden die bela-denen Paletten auf durchlaufendenKonsolen hintereinander stehendeingelagert. Das geschieht in der Re-gel mit Gabelstaplern, die von einerRegalseite her die Paletten aufgebenund entnehmen. Die andere Seite istabgeschlossen. Im Gegensatz dazufindet bei Durchlaufregalen das Ein-und Auslagerngetrennt voneinanderauf beiden Seiten statt. In Kommis-sionierlagern sind sie deshalb lautManz „ein wichtiger Bestandteil ef-fektiver Logistik“. In der Vergangen-heit hatten sie meist die Funktion ei-nes Pufferlagers. „Heute werden Pa-letten-Durchlaufregallager im Ver-sand, im Produktionsbereich sowieim Warenein- und -ausgang einge-setzt und ermöglichen die Lagerungnach dem First-in-first-out-Prin-zip“, sagt der SSI-Vertriebsleiter – imGegensatz zu Einfahrregalen.

Als „wahre Raumsparer“ bezeich-net Manz Verschieberegale. „Weil

LAGERTECHNIKREGALE

Für Aufgaben der Kommissionierung werden verstärkt Durchlaufregale verwen-det. Gelagert wird nach dem First-in-first-out-Prinzip.

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nur ein Bediengang für den Zugriffauf alle Regalzeilen erforderlich ist,kann im Vergleich zu konventionel-len Regalen bei gleicher Grundflächebis zu 85% mehr Lagerkapazität er-zielt werden.“ Auch für den Saar-Geschäftsführer Erbach-Stanzionespricht die „sehr kompakte Lagerungvon großer Bevorratung“ für dieseRegale. Außerdem sei der Zugang zujeder einzelnen Palette zu jeder Zeitmöglich. In der Vergangenheit wardazu jedoch etwas Geduld erforder-lich, weil der Bediener darauf wartenmusste, bis sich die Regalzeilen ver-schoben hatten und sich der nächsteGang öffnete. „Dieser früher zutref-fende Nachteil wird heute durch mo-derne Staplersysteme völlig elimi-niert“, so der SSI-Vertriebsleiter. ImVergleich zu Schmalganglagern habesich dadurch die Umschlagsleistungdeutlich erhöht.

Allerdings bieten Verschiebere-gale nur eine begrenzte Möglichkeit,

direkt von der Palette zu kommis-sionieren. Sollen jedoch kompletteLadeeinheiten ein- und ausgelagertwerden, sind sie für Manz „gegenü-ber Schmalganglagern die günstige-re und effektivere Alternative“. Dasist wohl einer der Gründe für „dendeutlich abgenommenen Bedarf anSchmalganglagern in den letztenJahren“, den der SSI-Vertriebsleiteram Markt registrierte. „Wir beob-achten einen Trend in Richtung fle-xibler Regalsysteme. So arbeiten wirmit vielen Logistikdienstleistern zu-sammen, die bei Vertragslaufzeitenvon teilweise bis zu drei Jahren dar-auf angewiesen sind, bei veränder-tem Anforderungsprofil der Kundendie Lagertechnik schnell und kosten-günstig umzurüsten.“

Generell ist bei der Auswahl „dasGespräch mit dem Kunden und dieSichtung der Örtlichkeiten seitensdes Regalbauers ganz wichtig“, wieErbach-Stanzione bemerkt. Dabei

stellt der Saar-Geschäftsführer fest,dass bei Lagereinrichtungen ein Um-denken „hin zur Teilautomatisie-rung“ geschieht. „Das Lager selbsthat heute einen ganz anderen Stel-lenwert als noch vor zehn Jahren“,begründet er diesen Wandel: „DieLieferfähigkeit wird heute vom Kun-den als das ein und alles angesehen.“Saar Lagertechnik habe sich laut Er-bach-Stanzione „zum Systemliefe-rant und -integrator für Intralogis-tik“ entwickelt und sei dabei „ver-siert auf Lösungen, die am Standardvorbeilaufen“.

Mit der Systemfestlegung greiftman bereits in die Funktion eines Pa-lettenregals ein. „Dazu ist aus einerVielzahl von Lagervarianten der op-timale Lagertyp auszuwählen“, be-schreibt Sowa die Vorgehensweise,die laut dem Verbandsgeschäftsfüh-rer „nicht nur für den Lagerkern,sondern auch für die umlegendenSysteme wie Fluorförderer, Kranan-lagen und Kommissioniersysteme“anzuwenden sei. „Prinzipiell sollteein Lager von innen nach außen ge-plant werden“, erläutert er. Das ist je-doch nicht immer einfach.

„Wir stellen eine zunehmende Ty-pisierung von Logistikgebäuden fest,sagt Manz. Den Grund dafür siehtder SSI-Vertriebsleiter in der Sicher-stellung einer späteren, anderweiti-gen Verwendung der Immobilen. Sowerden vermehrt Hallen gemietetoder geleast. Bei der Auswahl der Re-gale ist daher laut Manz auf einenproblemlosen Ab- oder Umbau oh-ne Beschädigung der Gebäude zuachten. In diesem Sinne sind für ihnzum Beispiel Hallenhöhen von 12 mund Lagerhöhen von 10 m ein Trend,auf den die Regalbauer eine Antworthaben müssen. Bei diesen Höhen,erläutert Manz, sei eine Bedienungüber Schubmaststapler problemlosmöglich und kein Regalsprinkler fürden Brandschutz notwendig. MM

LAGERTECHNIK REGALE

Außer dem Regaltyp ist für Dr.-Ing. ThomasSowa, Geschäftsführer des Verbands für La-gertechnik und Betriebseinrichtungen, Ha-gen, ein weiterer Aspekt „von entscheidenderBedeutung“ für das Funktionieren eines La-gers: die Qualität der Regaleinrichtung, wo-bei er unter diesem Gesichtspunkt „die fach-liche Beratung und die funktionelle Sicherheitder gesamten Lagereinrichtung versteht.„Die Konstruktion, Statik, Funktion, Montageund Verfügbarkeit sollten stets die Grundlagefür eine wirtschaftliche Lösung sein“, rät derVerbandsgeschäftsführer. Damit es zur Beur-teilung der Qualität eindeutige und über-prüfbare Kriterien gibt, wurde vor 35 Jahrenerstmals das Gütezeichen RAL-RG 614 verge-ben. Inzwischen hat es sich europaweit als zu-verlässige Richtschnur erwiesen. Einen we-sentlichen Grund für die hohe Akzeptanz siehtSowa darin, „dass es keine Regal-Normen we-der in Deutschland und noch in Europa nochin Europa gibt, die für Regalhersteller ver-bindlich wären“.Daher hat das RAL-Gütezeichen auch Eingangin die Prüfbestimmungen für Regaleinrich-

tungen gefun-den. Darin sindzum BeispielMontagetole-ranzen, Ferti-gungsgenauig-keit sowie diemaximaleDurchbiegungder Regalkom-ponenten ange-geben. Zur stati-schen Berech-nung der Stand-sicherheit werden ebenso Hinweise geliefertwie zur Einhaltung der Forderungen der Be-rufsgenossenschaften. Wie andere Kriterienzur Qualitätssicherung von Regaleinrichtun-gen ist das RAL-Zeichen ein fester Bestandteildes Fachhandbuchs Lagertechnik und Be-triebseinrichtung, das bereits vom Verband inder dritten Ausgabe herausgegeben wurdeund allen Verantwortlichen bei der Logistik-,Materialfluss- und Lagerplanung Hilfestellunggeben soll (www.ral-rg614.de)

GÜTEZEICHEN RAL-RG 614

Richtschnur für Qualität

Hrsg.: Verband für Lager-technik und Betriebsein-richtungen, Hagen. 3. Auf-lage 2000, 196 Seiten.

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� Kocher Regalbau

� Saar Lagertechnik

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www.maschinenmarkt.de

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Auf einem Areal von 45 000 m2

hat Hansen TransmissionsInternational, einer der weltweitführenden Anbieter von Antriebs-systemen für Windenergieanlagen,ein neues Produktions- und Monta-gewerk errichtet und rund 100 Mio.Euro in den neuen Standort im

belgischen Lommel investiert. Dievon der Stöcklin Logistik GmbH,Netphen, dort integrierten, hochfre-quentierten automatischen Hochre-gallager (HRL) dienen der Versor-gung der Arbeitsplätze mit Bauteilenfür die Getriebemontage. DenRhythmus bestimmt ein 18 m hohesRegalbediengerät mit einer Tragkraftvon 12 500 kg.

In eineinhalb Jahren ist in Lom-mel ein hochmodernes Werk mitweitläufigen Produktions-, (Puf-fer)Lager- und Montageflächen ent-standen. Nach Baubeginn im August2002 konnte der Getriebebauerbereits ein Jahr später sukzessive indie Produktion einsteigen – ersteEin- und Auslagerungen folgten imOktober und erste Getriebemonta-gen in der neuen Fabrik im Dezem-ber 2003.

Integrierte Hochregallagererhöhen die Produktivität

Mit einer angenommenen Lebens-dauer von 20 Jahren sind die Wind-kraftanlagen für eine durchschnittli-che Leistung von 1,55 MW ausgelegt.Kraftquell sind die Getriebe, die Be-lastungen wie Windstößen, Bewe-gungen des Turms und verschiede-nen Arbeitsgeschwindigkeitenstandhalten müssen. An dieser Stel-le hat Hansen Transmissions seitJahren Pionierarbeit in der Entwick-lung leistungsstarker Generatorenfür Windenergieanlagen geleistetund produziert heute Getriebe miteiner Leistung von 2 und 3 MW.

Um ein Höchstmaß an Produkti-vität zu erzielen, wurde gemeinsammit Stöcklin Logistik, weltweit agie-

render Systemanbieter im BereichNeuanlagen und Modernisierungen,ein Konzept entwickelt, das die Inte-gration eines Hochregallager-Triosvorsah. Als leistungsfähige Schnitt-stellen verzahnen diese drei autarkarbeitenden Lager heute die Produk-tion mit der Montage, der Härtereiund dem Versand.

Zwei automatische Palettenlagerübernehmen die Zwischenlagerungvon zugekauften Industrieproduk-ten und Produkten aus eigener Pro-duktion. Das Palettenhochregallagerist das automatische Bindeglied zwi-schen der Baugruppenmontage undden Endmontagebereichen. Es ver-fügt über eine Lagerkapazität von400 Stellplätzen für Metallpalettenmit den Abmessungen 4 m � 4m, dieallein ein Eigengewicht von 1400 kgaufweisen.

Spezielles Regalbediengerätgibt den Takt vor

Bewegt werden diese Lasten von ei-ner Spezialentwicklung aus demHause Stöcklin Logistik. Das 18 mhohe Regalbediengerät (RBG)nimmt mit bis zu 12,5 t Gesamtge-wicht Tempo auf und beschleunigtauf 2,33 m/s. Ein Transferwagen mitintegriertem Shuttle dient der Ver-teilung der Paletten und der Überga-be auf die Kommissionierplätze zurMontage. „Wenn dieses Prachtexem-plar einmal steht, dann steht die gan-ze Firma“, so Eric Koeken, Logistik-leiter bei Hansen Transmissions inLommel.

Lagerverwaltungssystem-geführtwerden alle notwendigen Teile fürdie Montage eines Getriebes über dasProduktions- und Vormontagelagerauftragsbezogen auf so genanntenAufbaupaletten bereit gestellt unddem Regalbediengerät zum weiterenTransfer an die Kommissionierplät-ze übergeben. Das Regalbediengerätmit 2-Zinken-Teleskoptisch ist für28 Einzelspiele pro Stunde ausgelegtund benötigt für einen Zyklus maxi-mal 128 s. MM

Leichtes Spielmit tonnenschwerer Last

STEFAN KIEL-ZAJIC

Drei automatische Hochregallager von Stöcklin dienen bei Hansen Trans-missions International, Anbieter von Antriebssystemen für Windenergieanlagen,der Versorgung der Arbeitsplätze mit Bauteilen für die Getriebemontage.

Stefan Kiel-Zajic ist Bereichsleiter der Stöck-

lin Logistik GmbH, 57250 Netphen, Tel.

(0 27 38) 6 97-5, [email protected]

� Stöcklin Logistik

www.maschinenmarkt.de

Dieses 18 m hoheRBG von Stöcklinmit einer Tragkraftvon 12,5 t be-stimmt den Rhyth-mus im Produk-tions- und Mon-tagewerk von Han-sen Transmissions.

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ikLAGERTECHNIKHOCHREGALLAGER

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Funktionen, die von Handelsunter-nehmen hoch bewertet werden, sindstandardmäßig integriert. In P2 pluskönnen Lagerbewegungen, Lager-buchungen und Dispositionen überbeliebig viele Lager erfasst unddurchgeführt werden. Jedes Lagerkann beliebig viele Lagerplätze um-fassen. Der aktuelle Lagerbestandkann nach unterschiedlichen Bewer-tungsverfahren bewertet werden. Al-le Lagerbewegungen werden laufendprotokolliert und stehen so für spä-tere Auswertungen zur Verfügung.Lager müssen sich dabei nicht inner-halb des eigenen Unternehmens be-finden: Außenlager oder Konsigna-tionslager werden von immer mehrUnternehmen genutzt. Flexibel be-arbeitet das System auch die unter-schiedlichen Mengeneinheiten: au-ßer Standardeinheiten können arti-kelbezogen beliebige zusätzlicheEinheiten und Umrechnungsfor-men definiert werden. Außer der La-germengeneinheit sind beliebigeVerkaufs- und Verpackungs-mengeneinheiten sowie separateEinkaufsmengeneinheiten möglich.

Nach Ansicht von Experten sindeffiziente Geschäftsprozesse ohneERP- und Warenwirtschaftssystemeheute nicht mehr denkbar und ha-ben Einfluss auf andere Geschäftsbe-reiche und Kundenbeziehungen.„Wir beobachten verstärkt ein Zu-sammenwachsen der Wertschöp-fungskette“, so Prof. Jörg Becker, derals eines der Stichworte „SupplyChain Management“ nennt. Moder-ne Warenwirtschaftssysteme bötendazu zunehmend die technischenVoraussetzungen. Problematisch seihingegen die unternehmensüber-greifende organisatorische Ausge-staltung. Laut Becker bieten elektro-nische Kommunikationsformen be-reits heute zahlreiche neue Potenzi-ale. Lieferscheine und ähnliche Bele-ge seien bereits oder würden in na-

Lieferschein adeFür viele Unternehmen ist ein effizientes Warenwirtschaftssystem der Schlüsselzu mehr Produktivität und wirtschaftlichem Erfolg. Betroffen sind alle Bereichevon der operativen Auftragsbearbeitung über das Lieferanten- und Kunden-management bis hin zur Lagerlogistik.

LAGERTECHNIK WARENWIRTSCHAFTSSYSTEME

Handelsunternehmen, die die pro-duktionsspezifischen Features nichtbenötigen, bei der Anwendung vonstandardisierten Warenwirtschafts-lösungen hinterher. Prof. Dr. JörgBecker, Inhaber des Lehrstuhls fürWirtschaftsinformatik und Infor-mationsmanagement der Univer-sität Münster sowie Gründer undGeschäftsführer der Unternehmens-beratung Prof. Becker GmbH, äu-ßert sich dazu auf der branchen-übergreifenden Internet-Wissens-plattform Competence Site: „DieEinführung von Warenwirtschafts-systemen ist sehr komplex und auf-wändig.“

Vorreiter sind die großenHandelshäuser

Vorreiter im Einsatz standardisierterWarenwirtschaftssysteme seien aberzweifellos die großen Handelshäu-ser. Laut Becker sind auch in der An-fangsphase der Entwicklung der Sys-teme die Spezifika des Handels wieDatenvolumina, rechtliche Aspekte,Konditionsgefüge, Sortimentsbil-dung unterschätzt worden. Intensivaber haben sich die Anbieter undEntwickler von ERP- und Waren-wirtschaftssystemen mit dem The-ma der Lagerverwaltung beschäftigt.Beim ERP-System P2 plus des Karls-ruher Anbieters AP beschränkt sichdas Warenwirtschaftsmodul auf dievon Handelsunternehmen schwer-punktmäßig genutzten Teilefunktio-nen des ERP-Systems, zum BeispielVertriebs- und Einkaufsabwicklungsowie die Lagerbestandsführungauch über verteilte Lager. Mandan-tenfähigkeit und eine Reihe weiterer

Enge Liefertermine, optimaleKapazitätsauslastung, mini-male Lagerbestände, nahtlose

Einbindung von Vorlieferanten, ra-sche Reaktion auf Störungen, zuver-lässige Kostenplanung und -kontrol-le – das sind die wichtigsten Anfor-derungen, mit denen Produktions-unternehmen täglich zu kämpfenhaben. In den meisten Betriebenwerden standardisierte Softwaresys-teme für die Produktionsplanungund -steuerung – so genannte PPS –eingesetzt. Weil auch die kaufmän-nischen und finanzbuchhalterischenFunktionen mit inbegriffen sind,werden diese Programme meist alsERP (Enterprise Ressource Plan-ning) bezeichnet.

Die PPS- und ERP-Systeme habengrundsätzlich auch Funktionen fürdie Warenwirtschaft integriert. NachAussage von Experten hängen viele

ULRIKE GLOGER

Effiziente Lager-logistik ist Bestand-teil moderner Wa-renwirtschafts-systeme.

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her Zukunft durch elektronischeVerfahren substituiert. Auch im Be-reich Wareneingang und POS (Pointof Sale) werde sich durch Radiofre-quenztechnik (RFID) einiges tun.

Jürgen Hummert, TechnischeProjektleitung der Brillux GmbH &Co. KG, betreute im Unternehmendie Implementierung des Lagerver-waltungssystems des ERP-AnbietersAdicom: „Durch die Einführung derAdicom-Lagerverwaltung sind wirin der Lage, für das Produktionsma-terial eine aktuelle und zeitgenaueBestandsführung zu gewährleisten.Dadurch konnten wir Lagerbestän-de reduzieren und das Bestellwesenoptimieren. Auf dem gesamtenWerksgelände und in Explosiv-Zoneder Klasse 1 haben wir jederzeit Zu-griff auf die Funktionen der Lager-verwaltung durch das integrierteFunksystem.“

Sequenzgenau wird Befüllungder Gestelle überwacht

Adicom Informatik GmbH ist einTochterunternehmen des IT-Dienst-leisters Freudenberg IT, kurz F-IT.Die Adicom-ERP-Lösung für Auto-mobillogistik wurde bei DynamitNobel im Ford-Supplier-Park Kölnmit dem Lagerverwaltungssystemvon Rhenus Logistics gekoppelt. DasERP-Modul empfängt und verarbei-tet die mit unterschiedlichen Zeitho-rizonten eintreffenden Forecast- so-wie Liefer- und Feinabrufdaten undsteuert entsprechend die Fertigung –im vorliegenden Fall Stoßfänger. Zu-sammen mit dem Rhenus Logistics-WMS (Warehouse ManagementSystem) wird nach den notwendigenPlausibilitätsprüfungen die se-quenzgenaue Befüllung der Gestellegesteuert und überwacht, mit denenper Conveyer-Band die Stoßfängerunmittelbar an das Montageband beiFord verbracht werden. Wegen „erst-klassiger Realisierung“ wurde Rhe-nus Logistics sogar als A-Lieferantfür Dynamit Nobel eingestuft.

Die komplexe Lagerverwaltungstraffen, Übersicht über die Liefer-kette schaffen und die Funkanbin-dung an das vorhandene ERP-Sys-tem vereinfachen – das wollte auchder US-amerikanische Hersteller

von Kfz-Pflegeprodukten, Pennzoil-Quaker State. Als SAP-Anwenderentschieden sich die Kfz-Sauber-männer auch für die Lösung SAPWarehouse Management sowie dieim Funktionsumfang der Lagerver-waltung kostenlos enthaltene Funk-lösung SAP Console. Bei dieser han-delt es sich um eine Software, diedurch den Wegfall der grafischenElemente von den Bildschirmen dieKommunikation per Funk erleich-tert. Der Text lasse sich leicht überTelnet an Hochfrequenz-Geräteübermitteln, heißt es. Sowohl dieEntnahme und Verpa-ckung von Lagerbe-ständen sollten perFunk gesteuert undEntnahmeanforderun-gen bestätigt als auchder Eingang von Warenper Funk abgewickeltwerden. Dazu zählen

die Eingangsbestätigung, der Einla-gerungsvorgang und die Etikettie-rung. Die Funktion „Lagerflächen-optimierung“ steuert die Produkt-umlagerung zwischen den einzelnenLagerflächen.

Das Unternehmen verzeichnetdeutliche Verbesserungen bei denEntnahmeprozessen. Als Gründe da-für nennt man die fortschrittlichenTechniken bei der Lagerverwaltungwie die progressive Entnahme, dieBatch-Entnahme sowie die Wave-Entnahme. Bereits eine gute Wochenach der Live-Schaltung des Systemssteigerte sich die Entnahmeproduk-tivität um 14% gegenüber denDurchschnittswerten der drei voran-gegangenen Monate. Hinzu kom-men der Transparenzvorteil undEinsparungen aufgrund der Stillle-gung des alten Systems. MM

LAGERTECHNIKWARENWIRTSCHAFTSSYSTEME

Bestell-wesen

Waren-eingang

Bestands-verwaltung

Bestands-bewertung

Verkaufs-abwicklung

Bedarfs-ermittlung

Beschaffung Lagerhaltung Verkauf

Warenwirtschaft

Bestell-abwicklung

Bestell-verwaltung

und -kontrolle

Waren-eingangs-erfassung

Rechnungs-prüfung

Waren-auszeichnung

Waren-ausgangs-erfassung

Verkaufs-daten-

auswertung

Typische Moduleim Bereich derWarenwirtschaft.

Lagerbuchungim ModulMaterialwirt-schaft einer ERP-Software.

� Universität Münster, Fach-bereich Wirtschaftsinformatik

� Prof. Becker GmbH

� Betriebliche AnwendungenWarenwirtschaftssysteme

www.maschinenmarkt.de

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In Zeiten knallhart kalkulierterPreise und steigender Spritkostenkommen die Errungenschaften

der neuen Technik gerade recht fürein effizienteres Flottenmanage-ment. Schließlich liegen noch immerOptimierungspotenziale auf derStraße. So errechnete zum Beispieldas Kraftfahrtbundesamt, dass nochvor zwei Jahren von den über 380Millionen LKW-Fahrten auf deut-schen Straßen knapp 40% ohne La-

dung unterwegs waren, was sich zueiner zurückgelegten Entfernungvon über sechs Milliarden Kilome-tern Leerfahrten addierte.

Die Anbieter von Telematikpro-dukten arbeiten an immer effektive-ren Lösungen für das Flottenma-nagement. So verspricht zum Bei-spiel die jüngst vorgestellte Tele-matiklösung Solo der WNSEurope, Entwickler und Her-steller von Web- und

GPRS-basierenden Ortungssyste-men, mehr Flexibilität und Transpa-renz bei gleichzeitiger Minimierungder Dispositionskosten – die Dispo-nenten sehen zu jeder Zeit die Posi-tion ihrer Fahrzeuge. Darüber hin-aus ermöglicht die Lösung auch dieAuswertung elektronischer Fahrten-bücher sowie die Überprüfung vonStand- und Ruhezeiten. Über einenKundenzugang kann der Auftragge-ber seine Fracht verfolgen. Die gan-ze Intelligenz steckt in der kleinenTelematikbox. „Die Solo Box ist ne-ben der Ortungs- eine Kommunika-tionseinheit. Mit der Aktivierung derBox ist das Fahrzeug sieben Tage proWoche 24 Stunden online“, erläutert

Flottenmanagementmit Köpfchen

ULRIKE GLOGER

Die Brummis auf Autobahnen und Landstraßen sind vom„Datenhighway“ eingeholt worden: Echtzeit-Kommunikationmit Fahrern, Fahrzeugen und Kunden macht die globaleWeb- und Satellitentechnik möglich. Rund ums Fahrzeug-management wurde aus den Begriffen Telekommunikationund Informatik die Wortschöpfung „Telematik“ kreiert.

DISTRIBUTION TELEMATIK

Telematik per Satellit: In der Mitte des Lkw-Dachs ist die GPS-Antenne für dasFlottenmanage-ment-Systemangebracht.

Bild: Wiedmann und Winz

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WNS-Sprecher Claus Werner. In dieKommunikationsbox lassen sichweitere Geräte oder Sensoren an-schließen. „Als Beispiel seien hierder PDA genannt, der neben demMail/Messaging auch die Naviga-tionsfunktion übernimmt oder zumBeispiel ein Sensor, der das Öffnenund Schließen der Türen oder dieKühltemperatur im Laderaum über-wacht“, so Claus Werner. Das Systemist nicht an bestimmte Fahrzeugher-steller oder Fahrzeuge gebunden.WNS-Sprecher Werner: „Es gibt Ge-spräche mit Nutzfahrzeugherstel-lern, bislang keine vertraglichen Ver-bindungen.“ Der Einbau sei unkom-pliziert und von Fachwerkstättenoder versierten Laien durchzufüh-ren. Nach Befestigung der Antennensowie einer Verbindung mit derStromquelle ist das Fahrzeug online.Die Disponentenplätze benötigenzur Ortung der Fahrzeuge lediglicheinen Internetzugang. Die Daten-kommunikation basiert nicht wiebei anderen Systemen auf SMS, son-dern auf GPRS. Deshalb seien dieKosten im Vergleich verschwindendgering: Zum Preis von einer SMSkönne man auf diese Weise 5000 Da-tensätze versenden, so eine WNS-Mitteilung.

Uneinheitlicher Telematikmarkt

Welche Lösung für welchen Fuhr-park die richtige ist, müssen dieUnternehmen selbst heraus finden.Der Telematikmarkt ist uneinheit-lich und besteht allein in Deutsch-land aus mehr als 50 – auch kleine-ren – Anbietern von Bordcompu-tern, Navigationssystemen sowie derentsprechenden Software.

Wer Macht am Markt hat, kannStandards setzen. Dazu ist Daimler-Chrysler mit seinem Flottenmanage-ment-System Fleetboard angetreten.Dieser mit der Software AG reali-sierte telematikgestützte Internet-dienst ermöglicht den Zugriff auf In-formationen und Dienste rund umdie Fahrzeugflotte. Geboten wird einbreites Spektrum an integriertenDiensten, die von Analysen der Fahr-weise über die Tourenplanungs- undAuftragsermittlung bis zur Sen-

dungsverfolgung sowie einer Frach-tenbörse reichen. Die Daimler-Tochter Fleetboard GmbH bietetden Dienst im Mietmodell als Ap-plication Service Provider (APS) eu-ropaweit an. Zielgruppe sind Spedi-tionsunternehmen jeglicher Grö-ßenordnung. Wirtschaftlichkeits-rechnungen kann jedes Unterneh-men für sich im Internet für dieDienste Disposition und Fahrzeug-management durchführen (sieheInternet-Kasten am Ende).

Seit Markteinführung im Jahr2000 wurden über 13 000 Lkw beiüber 800 Speditionen europaweitmit Fleetboard ausgerüstet. Mittevergangenen Jahres waren inDeutschland mehr als 4000 Lkw mitden entsprechenden Komponentenausgerüstet. Dabei handelt es sichum den Fahrzeugrechner zur Erfas-sung der fahrzeugbezogenen Datensowie den Fahrerarbeitsplatz mitBildschirm und Tastatur zur Bear-beitung aller auftragsbezogenen Da-ten. Die Kommunikation mit derTelematikzentrale läuft über denSMS-Kanal der nationalen GSM-

Netze, wobei in den Speditionenselbst ein Browser zur Eingabe derNachrichten genügt: Dank GPS istein Lkw jederzeit straßengau ortbar.Alle Daten werden auf einen Serverbei Daimler-Chrysler übertragen,auf den die Fuhrparkbetreiber viaInternet zugreifen können. Eine In-stallation von Soft- und Hardware-systemen oder separaten Netzkom-ponenten ist nicht erforderlich.

Unterschiedliche Dienste könnenmit Fleetboard genutzt werden, sozum Beispiel das Mapping: Damitkann man den Standort sämtlicherFahrzeuge auf einer digitalen Land-karte einsehen. Auch nach mehrerenMonaten lässt sich zum Beispielnoch nachvollziehen, ob eine La-dung tatsächlich zu einer bestimm-ten Uhrzeit an einem bestimmtenOrt ausgeliefert wurde.

Auch die Disposition ist überFleetboard möglich. Der Disponentstellt die Aufträge zu Touren zusam-men, ordnet diese den Fahrzeugen zuund leitet die Tourenplanung in dieFahrerkabine. Der Fahrer bestätigtdie Tour und meldet jede Ausliefe-

DISTRIBUTIONTELEMATIK

Wie verschleiß-sparend und öko-nomisch die „Köni-ge der Landstraße“unterwegs sind,lässt sich mit demFleetboard-Systemgenau ermitteln.

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rung oder Verzögerung. Störungen,Staus und Beladezeiten werden sodokumentiert. Auf diese Weise kön-nen auch kurzfristige Aufträge nochangenommen, Umwege und Leer-fahrten vermieden werden. Je nachEinsatzart des Lkw sind ebenfallsSpritsparpotenziale gegeben.

Service und Wartungsind besser planbar

Die technischen Daten der Fahr-zeugkomponenten wie Durch-schnittsverbrauch, Brems- undSchaltverhalten, Laufleistung undWartungszeitpunkte werden ohnezusätzliche Sensorik aufbereitet undan den Fleetboard-Server zur weite-ren Auswertung gemeldet. Möglichist dadurch die digitale Wartung:Lenkölstand, Bremsflüssigkeit undandere Daten können in ihrem Ver-schleiß prozentual exakt erfasst wer-den und Wartungsarbeiten dadurchoptimiert werden. „Wir könnenheute Service und Wartung viel bes-ser planen als früher“, sagt Dr. MichaAlexander Lege, Geschäftsführer derWiedmann und Winz Internationa-le Spedition GmbH in Geislingen.Dies erhöht die Verfügbarkeit derLkw und senkt die Werkstattkosten.Lege beziffert diese auf mindestens30% – sein Team in der Werkstatt be-steht nach wie vor aus vier Personen,

während sein Fuhrpark sich um 33Lkw erweiterte.

Wiedmann und Winz ist ein klas-sisches mittelständisches Unterneh-men und gehört mit seinen 160 Mit-arbeitern zu den führenden Logis-tikdienstleistern Süddeutschlands.Das Unternehmen führt weltweiteTransporte durch, schwerpunktmä-ßig europäische Landverkehre. Diezweite große Säule ist die Logistik,wo namhafte Unternehmen zu denKunden zählen, darunter WMF,Südzucker, oder Maschinenbauerwie Schuler Pressen. „Wir haben vor

sechs Jahren die Fleetboard-Telema-tik eingeführt und waren als Pilot-kunden daran beteiligt, das Systemzur Marktreife zu führen“, berichtetLege. Heute ist die Flotte, die zu hun-dert Prozent aus Daimler-Fahrzeu-gen besteht, komplett mit dem Sys-tem ausgestattet.

Verjüngung der Flottedurch Kosteneinsparungen

Bei Wiedmann & Winz hat Telema-tik wesentlich dazu beigetragen, denSprit-Verbrauch zu senken. Bei 3,5Millionen Litern errechnet Ge-schäftsführer Lege ein Einsparvolu-men von 126 000 Euro, die manwiederum in die Verjüngung derFlotte investieren konnte. DasDurchschnittsalter der Flotte hatsich von sechs auf 3,8 Jahre reduziert.Das verschafft ein modernes Image,außerdem „hilft neues Equipment,wettbewerbsfähiger zu sein“, so Le-ge.

Die Spritpreise machen außer denPersonalkosten bei den Speditionenden größten Kostenblock aus undliegen mit rund 23% aller für einenLkw anfallenden Kosten sogar nochvor den Anschaffungskosten einesFahrzeugs. Die Kostenspirale drehtsich weiter: „Wir haben im Jahr al-lein durch die Ökosteuer Mehrkos-ten von 500 000 Euro, in den letzten

DISTRIBUTION TELEMATIK

Dr. Micha Alexander Lege,Geschäftsführer der

Wiedmann und Winz Internationale

Spedition GmbH inGeislingen:

„Wichtigster Vorteil desTelematiksystems Fleet-

board ist die absoluteTransparenz, ohne die

man so einen Großfuhrparkwie den unsrigen heute garnicht mehr führen könnte.“

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Monaten mussten die Fuhrunter-nehmen wegen der Entwicklung derDieselpreise nochmals 5% Kosten-steigerungen hinnehmen. Außer-dem steht die Maut vor der Tür. Füruns ist Fleetboard deshalb ein ganzwichtiges Instrument, um diesenKostensteigerungen wenigstens zubegegnen“, sagt Micha Alexander Lege.

Er setzt deshalb auch auf das Mo-dul für die Einsatzanalyse. Dabeigehe es ihm weniger darum, dendurchschnittlichen Spritverbrauchzu ermitteln, sondern um die Analy-se der Fahrweisen und Geschwindig-keitsspitzen. Wie wirtschaftlich einFahrer den Lkw lenkt, das lässt sichnämlich anhand der übermitteltenDaten leicht analysieren. Die Fahr-weise wird nach Kriterien wie Kraft-stoffverbrauch, Schalt- und Brems-verhalten auf eine Skala von 1 bis 10bewertet und die gewonnenen Datenfür die gesamte Flotte aufgelistet,wobei Faktoren wie Fahrzeugge-samtgewicht, überwundene Höhen-meter und die Verkehrssituation be-rücksichtigt werden. Wiedmann undWinz leitet daraus Schulungsmaß-nahmen für die Fahrer ab, um dieLkw noch wirtschaftlicher und da-

mit spritsparender einzusetzen. An-hand eines monatlich erstellten Ran-kings sieht jeder Fahrer seinen Rang-platz. Der Clou ist ein Prämiensys-tem für wirtschaftliche Fahrer.

Firmenübergreifend wird auchvon Fleetboard selbst einmal jährlichder so genannte Superfahrer gesucht.Norbert Walla von der SpeditionAgrata aus Beelen wurde im Novem-ber 2003 zum Superfahrer des Jahresgekürt. Auf der Skala von 1 bis 10 er-zielte er die Traumnote 9,7. Im Au-gust diesen Jahres folgt die Fortset-zung der Fahrerliga. Wie im letztenJahr rechnet Veranstalter Fleetboardmit einer Teilnehmerzahl von mehrals 600 Fahrern. MM

DISTRIBUTIONTELEMATIK

� GPS (Global Positioning Sys-tem): Ursprünglich von der US-Ar-mee entwickeltes Satelliten-Or-tungssystem. GPS-Empfänger or-ten die Signale mehrerer Satellitenund vergleichen die empfangenenZeit-Informationen mit ihrer eige-nen eingebauten Uhr. Aus den Ab-weichungen der Zeit-Daten er-rechnet der Empfänger den eige-nen Standort.� GSM (Global System for Mo-bile Communication): Auf dieserTechnik basieren die aktuellendeutschen Mobilfunknetze (D-und E-Netze).� GPRS (General Packet RadioService): Basiert auf der GSM-

Technik, ermöglicht allerdings hö-here Übertragungsgeschwindig-keiten für Daten. GPRS ist ein eige-nes Netz, das sozusagen hucke-pack auf bestehende GSM-Netzegesetzt wird und mit dem vorhan-denen GSM-Netz eng verbundenist. Die Endgeräte sind permanentonline, brauchen sich also nicht je-des Mal erneut ins Internet einzu-wählen.� SMS (Short Message Service):Kurznachrichtendienst im GSM-Netzen. SMS-Nachrichten lassensich direkt von Handy zu Handysenden, von einem Operator-Dienst aufs Handy oder aus demInternet aufs Handy.

GLOSSAR

Begriffe aus der Telematik

� Institut TelematikUni Karlsruhe

� Institut für Telematik

� Telematik im Verkehr –Bundesverkehrsministerium

� Fleetboard Flottenmanagement:Wirtschaftlichkeitsberechnungen

� Logistik-Dienstleister Wiedmannund Winz

� WNS Europe

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40 MM Logistik · 4/2004

DISTRIBUTION PRODUKTE

Individuelle Standortlösungen

Die Bielefelder Goldbeck GmbH istein Spezialist für Gebäudelösungenim Speditions- und Logistikbe-

reich, der Projektein modularer Bau-weise nach denindividuellen Wün-schen der Auftrag-geber verwirklicht.

Mit den Logistikhallen Marke„Gobaplus“ und den Verwaltungs-gebäuden Typ „Gobaplan“ werdenzwei Bausysteme angeboten, diesich an den Anforderungen zeitge-mäßer Logistikimmobilien orien-tieren: Der hohe Vorfertigungsgradgarantiert einen hohen Qualitäts-standard, eine schnelle, vom Wetterunabhängige Bauzeit und großeFlexibilität. Erweiterungen undVeränderungen an den Gebäudensind jederzeit möglich. Das speziel-

le Tragwerkskonzept erlaubt denweitgehenden Verzicht auf Stützen– eine gute Bewegungsfreiheit imInnern ist also gewährleistet. Dochdas Leistungsspektrum geht weitüber das eigentlichen Bauen hin-aus, zahlreiche vor- und nachgela-gerte Dienstleistungen kommen beiBedarf hinzu. Diese sind beispiels-weise Immobilienentwicklung oderdas komplette Facility Manage-ment. Der Kunde erhält ganzheitli-che Lösungen aus einer Hand, dieauf seine Standortwünsche ebensoRücksicht nehmen wie auf dieUnternehmensstruktur, den Raum-bedarf, seinen Finanzrahmen,Bewirtschaftungspläne und Ter-min- und Servicevorstellungen.

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Alternative Verladung in Raffinerie und TanklagerZwei an die Esso-Raffinerie inIngolstadt gelieferte „Rangier-Robot“ Typ KR 70 mit 70 kNZug-/Schubkraft helfen dabei,

Die Beschleunigung der Fahrzeugeist für diesen Einsatzfall sanft undfeinfühlig möglich – dafür sogendie Regelkennlinien der ausgewähl-ten Frequenzumrichter. Gebremstwird der gekuppelte Zugverbanddank der niedrigen Rangierge-schwindigkeit absolut verschleißfreiüber den Frequenzumrichter. AlsHalte- und Not-Aus-Bremsen die-nen Federspeicherscheibenbrem-sen. Im Regelbetrieb werden die„Robot“ über Funk von der Steuer-warte aus fernbedient, zu speziellenBetriebszwecken ist auch eineHilfssteuerung aus der Kabinemöglich.

� Vollert GmbH + Co. KG,Tel. (0 71 34) 52-2 43, www.vollert.de

starken Zuglufterscheinungen. Umdie Mitarbeiter zu schützen undgleichzeitig den Energieverlust soniedrig wie möglich zu halten, hatNani die aufblasbare vierseitigeTorabdichtung „Atadu“ entwickelt.Die Lösung eliminiert Zugluft zuüber 90%. Besonders bei tempera-turgeführten Lagern werden so guteErgebnisse erreicht. Ein weiteresinteressantes Produkt aus demHaus Nani ist der hydraulischeAnfahrschutz Typ AHB, der Mitar-beiter auf und vor der Verladeram-pe schützt. Steht kein Lkw an derVerladestelle, ist der Anfahrschutzautomatisch oben und steht 400 bis500 mm oberhalb der Überlade-brücke. Wird das Tor geöffnet,wenn kein Lkw angedockt hat, ver-hindert der Schutz beispielsweise,dass ein Stapler von der Rampestürzt.

� Nani VerladetechnikGmbH & Co. KG,Tel. (03 94 09) 9 14-0, www.nani.de

Weniger Energieverlustan der VerladerampeSpeziell bei geöffneten Ladetoren,wenn ein Lkw vor der Ladezonesteht und die Überladebrücke aufdem Lkw aufliegt, kommt es zu

Zurrgurt fixiert Waren im HandumdrehenZur Sicherung von Waren, die beimTransport verrutschen und beschä-digt werden oder sogar Menschenin Gefahr bringen können, eignetsich das Spanngurt-System vonBraun, mit dessen Hilfe die Gütereinfach auf der Palette festgezurrt

werden. Die Gurte sind immer zurHand, das Anlegen funktionierteinfach: anlegen, festzurren, fertig.Dabei spart das Gurtsystem nichtnur Materialkosten, sondern auchVerpackungsmüll – ein Pluspunktbeim Öko-Audit. Die Zurrgurte

gibt es in verschiedenen Farbenund auf Wunsch mit aufgedrucktenKennzeichnungen. Wenn Paketeoder Gebinde zugeladen oder ent-nommen werden, zeigen die Gurteihre Stärke: Sie werden einfachgeöffnet, die Ware umgepackt undmit ein paar Handgriffen wiederneu verzurrt.

� Braun GmbH,Tel. (0 91 81) 23 07-0,www.braun-sis.de

auf zwei Gleisen je einen Halbzugzu beladen und ersetzen dort eineVielzahl von Lkw. Für die Verla-dung wurden allradgetriebene Ran-giermaschinen mit elektrischemAntrieb gewählt. Die Traktion wirdüber Ballastgewichte sichergestellt.

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MEGA-PACK-SYSTEMDer starke Mehrwegbehälter für großeLasten. Optimal zusammenklappbar zur kostengünstigen Leergutrückführung.Grundabmessungen (in mm), Höhe variabel:

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Das Milka-Lila ist den Prüfernins Auge gestochen. Diesesignalweisende Farbe war ei-

ner der Gründe für die Kürung einerVerkaufsverpackung, die heute dieSüßwarenabteilungen verschiedenerEinkaufszentren um eine weitereFarbnuance bereichert – und schonvon weitem Kindern, aber auch Er-wachsenen Genuss versprechen soll.Andere Gründe dafür, dass die Kre-ation Milka Emotion Display Chal-lenger einen ersten Preis auf dem 24.

Designwettbewerb des DeutschenVerpackungsinstituts e.V. in der Ka-tegorie Displayverpackung gewann,fielen dagegen nüchterner aus: DiePrüfer lobten die handhabungs-freundliche Konstruktion der aufdem Boden stehenden Wellpappen-box mit den im Innern schräg nachvorn fallenden Fächern, die für Käu-fer immer voll bestückt mit Schoko-ladetafeln wirken.

Auch unter logistischen Gesichts-punkten wurden gute Noten verteilt.

Als Regalmodul mit der Größe einerMehrweg-Halbpalette halten diePrüfer die Verpackung für denTransport geeignet – und liefern da-mit auch Angelika Christ, Geschäfts-führerin des Verbands der Wellpap-pen-Industrie e.V., Darmstadt, einwichtiges Argument. Für sie ist Well-pappe nicht nur für den Transportsondern auch als Werbeträger der ge-eignetste Packstoff: „Wird die Trans-portverpackung aus Wellpappe ge-schickt in das Verkaufskonzept ein-gebunden, erhöht sich die Wiederer-kennung und damit der Abverkaufvon Markenprodukten“, prophezeitAngelika Christ.

Konkurrenzkämpfeum Neugier der Kunden

In den Verkaufsregalen tobt nach ih-rer Ansicht „eine Konkurrenz um dieAufmerksamkeit der Kunden“. Gera-de dort hält die Verbandsgeschäfts-führerin es für erforderlich, dass einProdukt auffällt: „Rund 80% allerProdukte werden nicht in Medienbeworben, sondern müssen sich aus-schließlich über Verpackung undPlatzierungsmaßnahmen verkau-fen.“ Aber auch mit Fernseh- undRadiospots könne man auf Werbe-maßnahmen in den Regalen nichtverzichten, um den Waren bis zumVerkauf ein unverwechselbares Ge-sicht zu geben. Laut Angelika Christsind Transportverpackungen in derLage, diese Aufgaben zu überneh-men – und sie tun das auch bereits:als Trays, in der Form eines Theken-displays, die heute vor allem bei Dis-countern auch in die Regale gewan-dert sind. Sie gelten als die im Auf-bau einfachste, aber nicht als die auf-fälligste Art einer Displayverpa-ckung.

„Display ist im direkten Sinne desWortes das Zur-Schau-Stellen vonWaren im Handelsbereich“, erläutertDiplom-Kauffrau Verena Dzeik,wissenschaftliche Mitarbeiterin desFachgebiets Logistik an der Univer-sität Dortmund. In Zusammenar-beit mit Wissenschaftlern des Lehr-stuhls Verarbeitungsmaschinen und-technik an der Universität Dresdenwurden dort um die Jahrtausend-wende im Rahmen eines For-

StummeVerkäufer

JOSEF KRAUS

Displayverpackungen steigern nicht nur den Verkauf vonWaren im Einzelhandel; sie werden auch als Transportver-packung verwendet. So geschieht das Bestücken der Display-verpackungen üblicherweise beim Warenhersteller oder im Kommissionierungslager und nicht im Verkaufscenter.

VERPACKUNGSTECHNIK DISPLAYVERPACKUNGEN

Regaldisplay ausWellpappe zumAbverkauf vonSchokoladetafeln.Wegen der sichnach vorn neigen-den Fächer, wirktdie Verkaufsverpa-ckung auf Kundenimmer voll be-stückt.

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schungsprojekts die Konstruktionund Herstellung von Displayver-packungen aus Karton und Well-pappe untersucht. Aus dieser Zeitstammt auch eine Marktstudie, inder die Kappa Zadek B.V., Deven-ter/Niederlande, die verkaufsför-dernde Wirkung dieser Verpackun-gen festhielt.

Das Ergebnis ist eindeutig: ImVergleich zur Warenauslage in Ver-kaufsregalen bewirken Displayver-packungen einen bis zu vierfach hö-heren Umsatz. Als Grund dafür siehtdie Dortmunder WissenschaftlerinDzeik die auffällige konstruktive undgraphische Verpackungsgestaltung,aber auch die besondere Platzierungim Verkaufsraum, vorzugsweise am„Point of Sale“. Folglich ermöglich-ten Displayverpackungen „eine Ab-hebung von im Umfeld angebotenenWaren“. Auch für Dr.-Ing. Uta Weiß,wissenschaftliche Mitarbeiterin desLehrstuhls Verarbeitungsmaschinenund -technik an der UniversitätDortmund haben sie daher etwas an-dere Aufgaben als Regalverpackun-gen: „Displays werden überwiegendals freistehende Verkaufshilfe einge-setzt.“

Erhöhte Verkaufswirkungrechtfertigt Mehraufwand

Aus dieser Funktion ergibt sich einerhöhter Verpackungsaufwand, denVerena Dzeik aufgrund der ermittel-ten Verkaufswirkung als gerechtfer-tigt ansieht und der die Kosten fürdie Verpackungsfertigung, das Ver-packen, die Kommissionierung, aberauch die Instore-Logistik umfasst –worunter alle Aufwendungen imEinzelhandel zu verstehen sind. ImInstore-Bereich können Displayver-packungen die Belastungen insbe-sondere dann reduzieren, wenn sie– voll bestückt vom Lager oder Lkwkommend – nur noch aufgestelltwerden müssen. Das ist immer häu-figer der Fall, wie Cay Unger, Ge-schäftsführer der Peter H. UngerGmbH, Pfaffenweiler, bemerkt. „DieBestückung in den jeweiligen Ver-kaufscentern hat eine immer gerin-gere Bedeutung.“

Das Bestücken von Displayver-packungen geschieht heute in der

Regel beim Warenhersteller oder ineinem Kommissionierungslager.Auch der Verpackungshersteller Un-ger, bei dem die Displays einen An-

teil von 40 bis 50% haben, bietet die-sen Service an – und hat dafür eigenseinen Konfektionierbetrieb errich-tet, der laut Cay Unger „vom Aufbauder Displays, über die Bestückung biszum Versand direkt zum Kunden“alles übernimmt. Im Einzelhandelmuss höchstens noch der Transport-

VERPACKUNGSTECHNIKDISPLAYVERPACKUNGEN

Thekendisplay aus Karton, bei demdie Warenfächer auch als Transport-verpackung verwendet werden(VVE-Display).

Hochwertigkeitund LanglebigkeitkennzeichnenDisplayverpackun-gen aus Kunststoffwie diese Theken-steller.

Im Zuge des Trends „Geiz ist geil“ wandernbestückte Displayverpackungen bei den Dis-countern von der Theke in die Verkaufsrega-le. Zudem versuchen die Hersteller von Mar-kenwaren, mit diesen Präsentations- und Ab-kaufverpackungen den Kunden trotz klam-men Geldbeutels zum Kauf zu bewegen. Auf-grund dieser Entwicklungen gibt es bei Dis-playverpackungen fast unzählige Kreationen,die sich jedoch auf wenige modulare Stan-dardformen zurückführen lassen:� Thekendisplays sind ein auf Verkaufsti-schen oder in Regalen zu platzierende Ein-heiten, die Trayform haben. Andere Formen,zum Beispiel zur schrägen, aber auch zur ein-oder mehrlagigen Warenanordnung sindmöglich. Thekendisplays präsentieren räum-lich kleine Packgüter. Sie werden häufig imKassenbereich, etwa für Genussmittel wie Sü-ßigkeiten und Tabakwaren, genutzt.� Schüttgutdisplays sind mit losem Packgutdurch Schütten zu befüllende Mulden mitunterschiedlicher Form. Sie stehen auf demBoden oder auf einem Unterbau und sind nur

für Packgüter geeignet, die keinen geordne-ten Lagerungszustand benötigen. Beschädi-gung durch Aneinanderstoßen muss ausge-schlossen sein. Meist werden leichte Packgü-ter wie Süßigkeiten, Filme, Kochzutaten inSchüttdisplays präsentiert. Die Grundflächedieser Displays stimmt mit den üblichen For-men (Chep-, 1/2-Palette) selten überein.� Standdisplays sind direkt oder mit Palet-ten auf dem Boden stehende Verpackungen.Man unterteilt sie in Stapel-, Ständer- und Re-galdisplays. Bei Stapeldisplays werden Pack-gut oder Displayelemente in unterschied-licher Form (Stapelschütte, Gut- und Traysta-peldisplay) auf- und nebeneinander gestellt.Dagegen bestehen Ständerdisplays meist auseiner Schütte oder Halbschachtel mit Ge-facheinteilung. Sie eignen sich besonders fürkleine Mengen an Stück- oder Schüttgut. Diehäufigsten Varianten findet man jedoch beiRegaldisplays: mit Warenträgern in unter-schiedlicher Art und Anzahl, wie Böden oderTrays, die vom Korpus oder von tragendenSäulen zusammengehalten werden.

DISPLAY-KREATIONEN

Viele Varianten mit gleichem Ursprung

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schutz – Folie oder Stülper – entferntwerden. Dann sind die Displayver-packungen zur Präsentation oderzum Abverkauf unterschiedlichsterWaren bereit: Vom großen Staub-sauger bis hinab zu den Streichhöl-zern, heißt es dort, reiche das Pro-duktsortiment.

Aufbau ohne Anleitungerhöht Akzeptanz im Handel

„Sofern möglich, sind Displays miteinem Handgriff einsatzbereit“, sagtCay Unger. Das ist insbesondere beiso genannten VVE-Displays der Fall.Diese Versand-Verpackungs-Einhei-ten werden zum Kunden geliefertund dort einfach aufgestellt, bei-spielsweise als Thekensteller. SolcheDisplays würden vor allem im Phar-mabereich geordert, bemerkt derGeschäftsführer der Peter H. UngerGmbH, der grundsätzlich bei Kons-truktion und Aufbau von Display-verpackungen einen Trend zu mehrEinfachheit registriert: In den ver-gangenen Jahren habe man daraufverstärkt Wert gelegt – mit der Fol-ge, dass „nur bei komplizierten Dis-plays noch eine Aufbauanleitung“beigelegt werde.

Darin sind dann Falt- und Ver-bindungstechniken vermerkt – unddas in der Regel auch dann nur, wennzur Herstellung von Displayverpa-ckungen Well- oder Vollpappe ver-wendet wird. Insbesondere Wellpap-pe ermöglicht laut Cay Unger „hohe

Tragfähigkeit, einfachen Aufbau undniedriges Transportgewicht“. Das istfür die Wissenschaftlerin Uta Weißvon der Universität Dresden einewichtige Voraussetzung für viel Ge-staltungsfreiheit und hohe visuelleAttraktivität. Aufwendige Konstruk-tionen und naturgetreue Nachbil-dungen ließen sich mit Wellpappeeinfach herstellen, erläutert sie – und„hochwertige Druckmotive könnendem Wellpappe-Display eine indivi-duelle Note verleihen“.

Wellpappe und Kunststoffmit hohen Marktanteilen

Ein weiterer wesentlicher Grund, derfür Displayverpackungen aus Well-pappe spricht, ist nach ihrer Ansichtdie „einfache Entsorgung“. Für dieWissenschaftlerin, die sich in Dres-den schwerpunktmäßig mit der Ver-arbeitung von Wellpappe und Kar-ton im Verpackungsbereich beschäf-tigt, hat dieser Packstoff bei Display-verpackungen einen dominierendenMarktanteil. Auch beim Verpa-ckungshersteller Unger wird das„umweltfreundliche Material“ ge-schätzt. Jedoch kommen dort auchandere Packstoffe zur Anwendung.So liegt der Schwerpunkt bei Unger

„zu gleichen Teilen bei Wellpappeund Kunststoff“, wie der Geschäfts-führer resümiert, „wobei sich diesebeiden ideal ergänzen“.

Für den Verpackungshersteller istWellpappe aus Kostengründen undSchnelligkeit von Vorteil. „Kunst-stoff“, so Cay Unger, „zeichnet sichdagegen durch Hochwertigkeit,Langlebigkeit und Stabilität aus.“Diese Unterschiede spiegeln sich inder Verkaufsstrategie der Warenher-steller wider. Ist der Abverkauf aufzwei bis acht Wochen angelegt, wirdWellpappe zur Herstellung verlangt.Für längere und anspruchsvollereVerwendungen eignet sich laut demGeschäftsführer „bestens Kunst-stoff“. Anwendungstechnisch gibt esjedoch auch Überschneidungen –und da, so weiß Cay Unger, ent-scheiden die Kosten: Wenn es mög-lich ist, werde Wellpappe dem Kunst-stoff vorgezogen – und Packstoffewie Holz und Metalle kämen ausKostengründen höchstens als Stabi-litätshilfen in Frage.

Damit dieser Zustand so bleibt,wird an den Universitäten in Dort-mund und Dresden weiter an derHerstellung handelsgerechter Dis-playverpackungen aus Wellpappeund Karton gearbeitet. So wurde imRahmen des Projekts unter Einbe-ziehung einfacher Faltvorgänge dieKonstruktion systematisiert, umeinerseits die Automatisierung in derHerstellung weiter voranzutreiben,andererseits die Stabilität gefüllterDisplayverpackungen besser derTransportbelastung anzupassen. ImMittelpunkt standen dabei Regal-displays „im Fokus des Interesses“.Diese Aufgabe scheint – wie dieMilka-lilafarbene Abverkauf-Verpa-ckung auf dem vergangenen Verpa-ckungsdesignwettbewerb bewies –ohne gestalterische Einschnitte ge-lungen zu sein. MM

VERPACKUNGSTECHNIK DISPLAYVERPACKUNGEN

� Konstruktionssystematik für Displayverpackungen (Projekt)

� Displayverpackungen der PeterH. Unger GmbH

� Deutscher Verpackungsdesign-wettbewerb 2004

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Nicht nur Klein-sondern auchGroßwaren wiedieser Staubsaugerkönnen mit Hilfeeiner Displayver-packung verkaufs-wirksam präsentiertwerden.

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Den Kern eines neuen Online-Systems zur Erreichung opti-

mierter Filialprozesse bei der AdlerModemärkte GmbH mit Stammsitzim unterfränkischen Haibach bildenDatenerfassungsgeräte Typ BHT-7500W des japanischen AnbietersDenso und das SoftwarekonzeptPro-Mobile/Store, eine Gemein-schaftsentwicklung von Bütema undWincor Nixdorf. Es handelt sich umeine plattform- und herstellerunab-hängige Software, die speziell zur In-tegration mobiler Terminals in Fili-alen des Einzelhandels ausgearbeitetwurde. Als einer der zehn größtenTextileinzelhändler Deutschlandsverspricht sich Adler von der Ein-führung des Systems die schnellereAbwicklung seiner Filialprozesse so-wie mehr Transparenz der Datenak-tualität und die Beseitigung von Feh-lerquellen.

Nach dem Pilotstart im März 2003wurde das System im Rahmen eines

von Adler koordiniertenRollouts kürzlich

bundesweit inüber 100 Märk-

ten inte-griert.

Zur Lie-ferung ge-

hörten bis-her über 350

mobile Termi-nals mit Zube-

hörkomponentenund die entspre-

chende Cisco-Hard-

ware für Wireless-LAN. In der letz-ten Ausbaustufe, die auch die Adler-Märkte in Österreich, Polen und Lu-xemburg erreichen und eine er-weiterte Inventurlösung beinhaltensoll, werden über 600 mobile Termi-nals zum Einsatz kommen. Pro-Mo-bile/Store kann dank seiner Platt-formunabhängigkeit mit der Hard-ware beinahe aller Hersteller intera-gieren, beispielsweise mit mobilenTerminals. Darüber hinaus lässt essich in alle bekannten Host- undBusiness-Systeme (SAP, AS400/IBM, Unix) implementieren.

Die per Client auf den MDE-Ge-räten dargestellten Anwenderpro-zesse können datentechnisch kom-plett auf dem Backstore abgebildetwerden – dem MDE kann eine reineClient-Funktionalität zugeordnetwerden. Darüber hinaus können An-

wender Offline-Funktionalitätenmit drahtlosem, physischem Daten-im- und -export einsetzen. Erwäh-nenswert ist die Möglichkeit, sowohldie Online- als auch die Offline-Funktion in einem Mix (Semi-Onli-ne) zu verwenden.

Mit der Systemimplementierunghat Adler einige Prozesse vollständigmobilisiert. Dem Angestellten ste-hen direkt vor Ort – am Ständer be-ziehungsweise am Produkt – die ak-tuellen Daten des Backstore-Rech-ners zur Verfügung. Er kann onlinedie Datenübereinstimmung über-prüfen und im Bedarfsfall ändern so-wie Aktionen für den jeweiligen Ar-tikel berücksichtigen. Die Vorteileliegen auf der Hand: BeschleunigterWaren- und Informationsfluss, Da-tenverarbeitung in Echtzeit und Feh-lerminimierung. Darüber hinaus er-möglicht das Online-System einezeitlich verbesserte Aufgabenab-wicklung. In der Praxis können dieFilialmitarbeiter direkt auf die Arti-kelstammdaten und deren Preisin-formationen zugreifen und alle Auf-gaben effizienter und mit wenigerAufwand erledigen – der Gang zumBackstore-Rechner entfällt. Vorteil-haft erweist sich auch die ständigeVerfügbarkeit aller Daten. ManuelleÜbertragungen zwischen MDE-Ge-rät und Backstore entfallen.

Anwender der BHT-7500W-Ter-minals haben die Wahl zwischen ei-ner vollwertigen alphanumerischenoder einer schlankeren, aber mit grö-ßeren Tasten ausgerüsteten numeri-schen Tastatur. Beide Geräte sind mitzehn frei programmierbaren Funk-tionstasten ausgestattet, das hinter-grundbeleuchtete Monochrom-Dis-play stellt maximal 26 � 26 Zeichendar. 9 MByte Arbeitsspeicher er-möglichen die Verwendung als voll-ständiger Client und bieten genü-gend Platz für das lokale Speichernvon Daten auf dem Gerät. MM

Adlermacht mobilEin mobiles Datenerfassungssystem mit Online- undOffline-Funktionalitäten sorgt für zeitnahes Management von Shopfloor-Prozessen im Einzelhandel.

VERPACKUNGSTECHNIK FILIALLOGISTIK

46 MM Logistik · 4/2004

Das Online-Systemunterstützt waren-wirtschaftlicheAbläufe: Beispiels-weise können mitdem MDE-GerätPreiskontrollen imgesamten Marktdirekt am Produktvorgenommenwerden.

Dem Mitarbeiter in der Filiale stehenvor Ort – am Ständer oder direkt amProdukt – die aktuellen Daten desBackstore-Rechners zur Verfügung.

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BERND MAIENSCHEIN

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MM Logistik · 4/2004 47

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VERPACKUNGSTECHNIK PRODUKTE

48 MM Logistik · 4/2004

Industrietaugliches Transponder-LesegerätFür den Einsatz im industriellen Umfeld gedacht ist derMidrange-Leser ID ISC MR200 aus der Obid-i-Scan-Baureihevon Feig Electronic. Das Transponder-Lesegerät mit einer Sen-deleistung von bis zu 1,7 Watt und Lesereichweiten bis etwa 70

cm wird im Aluminiumgehäuseund IP54 angeboten. Die BRM-Funktion (Buffered Read Mode =Datenfilterung und -speicherung)stellt sicher, dass die Daten bereitsausgelesener Transponder imLeser zwischengespeichert und

nur einmal ausgelesen werden. Dieser Vorteil kommt beiAnwendungen mit Pulkerkennung (Antikollision) zum Tra-gen, da immer nur „neue“ Transponder ausgelesen werden –so steigt die Übertragungsgeschwindigkeit der Daten. DerLAN-fähige Leser verfügt über mehrere digitale Ein- und Aus-gänge sowie über eine sogenannte Antennendiagnosefunktion,die beispielsweise anzeigt, ob eine Antenne verstimmt ist.

� Feig Electronic GmbH, Tel. (0 64 71) 31 09-3 44, www.feig.de

Lesesoftware für 1D- und 2D-CodesMit dem Visiontool ID-Max von Cognex können auch untererschwerten Bedingungen direkt auf dem Material aufgebrach-te ein- und zweidimensionale Codes sicher mit Vision-Senso-ren gelesen werden. Mit ausgeklügelten Lesealgorithmen hatdas Unternehmen nach eigenen Angaben die Lesezuverlässig-keit und Einsatzflexibilität seiner Software gesteigert. ID-Maxtoleriert Verzerrungen aufgrund gewölbter Oberflächen, benö-tigt trotz hoher Lesesicherheit weniger Bildauflösung und

Kompakt gebauter PreisauszeichnerMit 100 Packungen pro Minuteist der kompakte Preisaus-zeichnungsautomat GLM-I100 von Bizerba (rechts imBild) ein guter Mittelweg zwi-schen Platzbedarf undDurchsatz. Das neue Gerät ist mit einemSchnellwechselsystem für Transportbandkörper und -gurteausgerüstet sowie mit einem Thermodirekt- oder Thermo-transfer-Drucker. Die Druckgeschwindigkeiten reichen bis 250mm/s, die Auflösung bis zu 300 dpi. Außer der automatischengewichtsbasierten Preisauszeichnung beherrscht der GLM-I100 auch die Festgewichtsauszeichnung mit FPV-Kontrolle.Die Gerätesoftware erlaubt Kurz- und Langzeitstatistiken mitentsprechenden Mechanismen zum Unterbrechen undWiederaufsetzen. Produktionsprozesse lassen sich so flexibelsteuern und Aufträge mit höchster Priorität schnellstmöglichausführen. Der Preisauszeichner lässt sich mit verschiedenstenKomponenten erweitern, beispielsweise Druckluft-, Stempel-oder Rotationsapplikationen.

� Bizerba GmbH & Co. KG,Tel. (0 74 33) 12-24 49, www.bizerba.com

Redaktion:Redaktionsanschrift: Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31)4 18-23 40, Fax (09 31) 4 18-27 70,Die Fachgebiete in der Redaktion finden Sie im Internet unter:www.maschinenmarkt.de – Impressum – Redaktion. Bitte Presseinformationennur einmal senden

Chefredakteur: Ken Fouhy (kf), Tel. -22 03, [email protected]

Stellv. Chefredakteur: Bernhard Kuttkat (bk), Tel. -24 15

Verantwortl. Redakteur: Bernd Maienschein (bm),Tel. -21 95, [email protected]

Redakteure: Udo Schnell (us), Tel. -24 72 (Chef vom Dienst), UlrikeGloger (ug), Tel. -20 61, Ursula Hofmann (uh), Tel. -22 14, Josef Kraus (jk),Tel. -22 72, Rüdiger Kroh (rk), Tel. -25 62, Dietmar Kuhn (dk), Tel. -24 49,Reinhold Schäfer (rs), Tel. -20 36, Jürgen Schreier (js), Tel. -22 76

Redaktionsassistenz: Claudia Krampert, Tel. -20 84, Gabriele Hain,Tel. -23 76, Heidemarie Weidner, Tel. -23 40

Konzeption und Design: Manfred Bayerlein

Layout: Manfred Bayerlein (Ltg.), Bruno Feser, Romy Kapfenberger, MichaelScheidler, Manfred Werner

Produktion: Irene Hetzer, Bernadette Schäfer-Gendron

Korrespondenten: Klaus Vollrath, Herne

Verlag:Anschrift: Vogel Industrie Medien GmbH & Co. KG,Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-0,Fax (09 31) 4 18-20 22, www.maschinenmarkt.de.

Geschäftsführung: Gerrit Klein, -29 85, Fax -20 20,[email protected]

Objektleitung: Filomena Will, -26 86, Fax -20 22,[email protected]

Sonderprojekte: Michael Hepf, -24 40, Fax -26 11,[email protected]

Marketingleitung: Elisabeth Ziener, -26 33, Fax -20 22,[email protected]

Verantw. für den Anzeigenteil: Barbara Schüll, -22 63, Fax -20 22,[email protected]

MM-Börse: Harald Bode, -23 68, Fax -26 66, [email protected]

Vertrieb und Leserservice: DataM-Services GmbH,Fichtestr. 9, 97074 Würzburg,Martina Grimm, Tel. (09 31) 41 70-4 73, Fax (09 31) 41 70-4 94,[email protected], www.datam-services.de.

Abonnentenservice: DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg,Tel. (09 31) 41 70-4 62, Fax (09 31) 41 70-4 97.

Erscheinungsweise: achtmal im Jahr. Angeschlossen der Informations-gemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern – Sicherungder Auflagenwahrheit

Verbreitete Auflage: 20 000. Bezugspreis: Einzelheft 9,– €

Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlun-gen im In- und Ausland entgegen. Abbestellungen von Voll-Abonnements sindjederzeit möglich. Sollte die Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlagzu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch aufNachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.

Bankverbindungen: Dresdner Bank AG, Würzburg(BLZ 790 800 52) 301 427 700

Herstellung: R. Krauth

Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG,Leibnizstraße 5, 97204 Höchberg

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Würzburg

Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt.

Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwe-cken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort,Abt. Wissenschaft, in 80336 München 2, Goethestraße 49, nach dem jeweilsgeltenden Tarif aufgeklebt wird.

Anzeigenverkauf:Volker Siegl, Tel. -24 70, Fax -22 44, [email protected]

ISSN 0341-5775SERVICE IMPRESSUM

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Drucker für Absack-und TiefziehmaschinenImaje hat sein Produktprogrammzur flexiblen Kennzeichnung vonFolien, Schlauchbeuteln und Kar-tons vor der Befüllung mit pro-grammierbaren Thermotransfer-druckern der Serie 5000 erweitert.Die drei Modellvarianten arbeitenentweder intermittierend, kontinu-ierlich oder mit einem mobilenDruckknopf und sind in Druck-breiten von 53 oder 107 mm ver-

fügbar. Mit dem mobilen Druck-knopf können beispielsweise meh-rere Kennzeichnungen auf der sel-ben Folie aufgebracht werden, wiees häufig bei Blisterverpackungender Fall ist. Die Kennzeichnungsin-halte reichen von Variablen(Datum, Uhrzeit) über kompletteListen der Inhaltstoffe in mehrerenSprachen bis hin zu allen gängigenBarcodes und Logos. Die Druckererreichen eine Auflösung von 300dpi. Sie können mit einem mecha-nischen Halter einfach an jederhorizontalen und vertikalenAbsackmaschine und jeder markt-

üblichen Tiefziehmaschine instal-liert werden.

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Skeye-Integral ist ein MDE-Gerät,das mit einem leistungsfähigenStrongarm-32-Bit-Prozessor undWindows-CE-Technologie ausge-stattet ist und sich in eine Vielzahlvon EDV-Installationen einfügt.Der Datenaustausch mit gängigenERP-System wie zum Beispiel vonSAP ist genauso realisierbar wie dieIntegration verschiedenster Funk-techniken – ob GSM/GPRS fürAnwendungen an beliebigen Ortenoder die Einbindung in bestehendelokale Netze über WLAN. Die Artder Kommunikation wirdbestimmt durch die Integration desentsprechenden Funkmoduls. Auf

Wunsch ist der Speichermit einer Compact-Flash-Karte erweiterbar.Ein Fall aus 1,2 m Höhemacht dem Gerät nichtsaus, Staub- und Wasser-schutz entsprechen derSchutzart IP54. Dasergonomische Tastatur-layout erlaubt schnellenumerische Eingabenüber 15 großflächigeTasten oder Touch-Eingaben über das Farbdisplay.

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