32
1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft • ‘Aufbaustudium‘ historische Hilfswissenschaften in der Biblioteca Apostolica Vaticana Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für historisch- kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung an der Universität zu Köln Dissertationsvorhaben, Arbeitstitel: „Digitale Editionsformen - Beiträge zu einer historischen Editionswissenschaft im digitalen Zeitalter“

1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

1

Der Referent

Patrick Sahle M.A.

• Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln

• Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

• ‘Aufbaustudium‘ historische Hilfswissenschaften in der Biblioteca Apostolica Vaticana

• Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für historisch-kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung an der Universität zu Köln

• Dissertationsvorhaben, Arbeitstitel: „Digitale Editionsformen - Beiträge zu einer historischen Editionswissenschaft im digitalen Zeitalter“

Page 2: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

2

Das Thema

CEEC

Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis

• Forschungsprojekt zur digitalen Erschließung der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln

Page 3: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

3

Page 4: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

4

Der Projektrahmen

• Kooperationsprojekt zwischen der Diözesan- und Dombibliothek Köln und der Professur für historisch-kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung an der Universität zu Köln

• Finanzierung: Deutsche Forschungsgemeinschaft, Förderbereich „Verteilte digitale Forschungsbibliothek“ Unterprogramm „Retrospektive Digitalisierung von Bibliotheksbeständen“ (zuletzt 53 geförderte Projekte)

• Teilfinanzierung Erzbistum Köln

• Laufzeit: 2 (+2) Jahre

• Beginn: September 2000

• Erste öffentliche Fassung des Servers: 31. Mai 2001

• Kolloquium zur Projektvorstellung: 31.Mai / 1. Juni 2001

Page 5: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

5

Der Gegenstand

• alle mittelalterlichen Handschriften der Diözesan- und Dombibliothek Köln

• Umfang: knapp 400 Kodizes, rund 130.000 Seiten

Zum Bestand:

• Diözesanbibliothek Köln - Bibliothek des Priesterseminars seit 1615- sehr vermischter Bestand

• Dombibliothek Köln - Bischofs- und Kathedralbibliothek seit Bischof Hildebald (vor 787-818)

- Besonderheit: ungewöhnlich alter Bestand. Ca. 75 Handschriften vor 900 !- Ältester Kodex: 590-604- Besondere kulturhistorische Bedeutung vieler Handschriften durch die die Nähe Hildebalds zum Hofe Karls des Großen und die kontinuierlichen Erweiterungen durch die nachfolgenden Erzbischöfe von Köln (Reichskanzler)- Fast vollständige Repräsentation des Typus „frühe mittelalterliche Kathedralbibliothek“

Page 6: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

6

Das Ziel

• Aufbau einer digitalen Manuskriptenbibliothek

• Erschließung und Digitalisierung des Gesamtbestandes ...

• Es geht nicht um einen erweiterten Katalog oder ein annotiertes Faksimile, sondern um eine virtuelle Handschriftenbibliothek, die potentiell alle Informationen zum Bestand und den darin enthaltenen Texten einbinden kann. Zugleich sollen Rahmenbedingungen und Werkzeuge entwickelt und bereitstellt werden, die eine weitere Erschließung und Erforschung der Handschriften durch die fachwissenschaftliche Öffentlichkeit ermöglicht

und fördert.

• ... ist Teil aber nicht alleiniges Ziel des Projektes!

Page 7: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

7

Entwicklung einer virtuellen Handschriftenbibliothek: Kern und Weiterungen

Ziele Aufgaben

• Erschließende Informationen

• Digitale Abbildungen

Anwendung, Anpassung und Weiterentwicklung einer geeigneten Datenstruktur (MASTER, XML)

Kern

Anwendung moderner Digitalisierungstechno-logie, Kampagnen-Management

• Literatur und Kontext

• Weitere (interaktive) Erschließung

• Textrepräsentation

• Förderung der Benutzung und Erforschung

Weiterungen

Entwicklung von gänzlich neuen - Strategien - Datenstrukturen - technischen Lösungen

„making it work“ - Entwicklung eines tech-nischen und organisatorischen Gesamtsystems

Page 8: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

8

Die Bilddigitalisierung

Anforderung:- möglichst hohe Bildqualität (möglichst hohe Auflösung, möglichst hohe Farbdifferenzierung)- absolut gleichbleibende Qualität; Nachvollziehbarkeit von Bildgröße und Farbspektrum- Realisierung von 130.000 Aufnahmen in vier Jahren- sichere langfristige Archivierung und Benutzbarkeit

Weitere limitierende Faktoren im Kalkül:- Absolute Vorrangigkeit konservatorischer Aspekte- Geschwindigkeit des Aufnahmegerätes (Zeitverbrauch pro Aufnahme)- Preis des Aufnahmegerätes- Geschwindigkeit der Speicherung (Zeitverbrauch für Verarbeitung der Aufnahme)- Zeitverbrauch zur Einrichtung der Vorlage- Zugänglichkeit des Bestandes (i.e. Öffnungszeiten der Bibliothek)

Page 9: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

9

Die Bilddigitalisierung (II)

Lösung:

• Digitalkamera (Kontron) Progres 3012 (September 2000 ca. 20.000 DM), Auflösung 4491*3480 Punkte (ca. 16 Mio. Pixel), 16 Mio. Farben. Aufnahmegeschwindigkeit ca. 90 Sekunden.• Konservatorischen Überlegungen verpflichtetes Aufnahmegerät: Speziallampen mit niedriger Wärem- und UV-Licht-Emmission; spezieller Kameratisch und -arm; Haltearme, Gewichte und entspiegelte, farbneutrale Glasplatten zur knapp 100° weiten Öffnung und Fixierung der Handschriften.• Vier Mitarbeiter, die in Schichtdienst während der gesamten Öffnungszeit der Bibliothek arbeiten.• Zwei Computer: einer für die Steuerung der Kamera, einer für die Kompression der Bilder und Speicherung auf CD-ROM (8fach Brenner).• Speicherung der Bilddaten auf (qualitativ hochwertige) CD-ROM (ca. 3000 Stück) unter der Annahme einer vollständigen Migration auf den nächsten Standard-Datenträger in fünf bis zehn Jahren.• Aufnahme und Speicherung im TIFF-Format mit LZW-Kompression.

Page 10: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

10

Das digitale Bild

Von der Archivfassung zur Benutzerversion:

• Es werden aus den Rohbildern automatisch vier Fassungen generiert, die sich aus verschiedenen angenommenen Nutzungssituationen ergeben.

• 1. Überblicksformat: Das Bild ist auf einem halben Bildschirm vollständig sichtbar. Es paßt sich in die allgemeine Aufteilung der Benutzeroberfläche ein ohne ein Scrollen zu erzwingen.• 2. Bildschirmformat: Das Bild wird in einem gesonderten Fenster angezeigt. Die Breite entspricht den üblichen Monitormaßen. Horizontales Scrollen ist nicht nötig, das Lesen ganzer Zeilen wird ermöglicht.• 3. Lesefassung: Das Bild wird nur in dieser Fassung „verbessert“: Schärfe und Kontrast werden erhöht. Zusammen mit einer Breite von 1600 Bildpunkten soll damit die „Lesbarkeit“ der Handschriften erreicht werden.• 4. Forschungsfassung: Wiedergabe der originalen Auflösung (4000 Pixel Breite) aber in verlustbehafteter JPG-Kompression (Bildgrößen: 1-2 MB). Die Fassung soll kodikologische und paläographische Untersuchungen ermöglichen.

• Die Abbildungen werden mit einem Wasserzeichen versehen.

Page 11: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

11

Page 12: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

12

Page 13: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

13

Page 14: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

14

Page 15: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

15

Das Wissen über die Bücher: Die Katalogdaten

Rahmenbedingungen:

• Es existieren eine ganze Reihe verschiedener Kataloge• unterschiedliche Teilbestände betreffend• unterschiedlichen Katalogisierungskonzepten folgend• unterschiedlicher Autorität

• Es gibt daneben weitere Publikationen mit Katalogähnlichen Informationen• Gewinnung neuer kodikologischer Informationen bzw. Herstellung neuer Katalogisate ist nicht Gegenstand des Projektes! Auch nicht als aktuelles Destillat der vorhandenen Informationen.

Anforderungen:

• Integration aller verfügbaren Informationen in einer gemeinsamen Datenstruktur• Konzept-übergreifendes Modell

• Erkennbarkeit der Herkunft der Daten• Erhaltung der Textstruktur der Informationen (Wahrung der Lesbarkeit)• Effiziente Verwaltung konkurrierender Informationen

Page 16: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

16

Das Datenmodell:

• Ausgezeichnete Texte unter Verwendung von XML (eXtensible Markup Language)• Datenstruktur in Anlehnung an MASTER (Manuscript Access through Standards for Electronic Records)

• Was sind Auszeichnungssprachen? Was ist XML?• Anlagerung von Informationen (Struktur, Inhalt, Aussehen) an Textteile• Explikation von (hierarchischen) Strukturen• Schaffung spezieller Auszeichnungssprachen für unterschiedliche Dokumenttypen• Textauszeichnung als Prozeß der Informationsdifferenzierung (fortschreitende Explikation)

• Was ist MASTER?• Europäisches Forschungsprojekt zur Entwicklung einer Textauszeichnungssprache, mit der der Dokumenttyp „Handschriftenkatalogisat“ beschrieben werden kann.• Integration verschiedener Traditionen und Konzepte der Katalogisierung• Möglichst hohe Kompatibilität zu anderen Auszeichnungssprachen (insbesondere TEI - Text Encoding Initiative)• Allgemeiner Standard als Voraussetzung für die Integration beliebiger Kataloge

Page 17: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

17

Die Datenstruktur (sehr grob):

• Bibliographische Angaben (Liste)

• Geschichte der Handschrift

• Inhalte der Handschrift

• Äußere Beschreibung

• Allgemeine Angaben zur Handschrift

• Identifikation der Handschrift• Signatur, Bestand, alte Signaturen etc.

• Einzelne Literaturangaben

• Titel, Autor, Entstehungsort, Entstehungszeit etc.

• Beschreibstoff, Umfang, Zusammensetzung, Layout, Schriften/Hände, Buchschmuck, Einband, Zustand, Foliierung etc.

• Einzelne Texte und Teile

• Entstehung, Besitzgeschichte, Erwerbung etc.

Page 18: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

18

Die Verfeinerung der Datenstruktur:

• Beispiel und Praxis: Äußere Beschreibung, Buchschmuck

<physDesc authority=“Katalog xy“ lang=“de“> ... <decoration> <decoNote type=“overview“>Text</decoNote> <decoNote type=“initial“>Auf <locus>fol. 13v</locus> eine große Zierinitiale, <person>Isidor von Sevilla</person> darstellend, vgl. <bibl>Meyer, Figurative Initialen, <biblScope>S. 47</biblScope></bibl> </decoNote> </decoration> ...</physDesc>

<physDesc authority=“Katalog xy, S. 45“ lang=“de“> ... <decoration> ... <decoNote type=“initial“>Auf <locus>fol. 13v</locus> eine große Zierinitiale, <person>Isidor von Sevilla</person> darstellend, vgl. <bibl>Meyer, Figurative Initialen, <biblScope>S. 47</biblScope></bibl> </decoNote> </decoration> ...</physDesc>

Page 19: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

19

Die Praxis: Die Gewinnung der Daten

1.) Digitalisierung der Kataloge, OCR --> elektronischer Text

2.) Automatische Übersetzung von Layout-Eigenschaften in inhaltliche und strukturelle Informationen

966 Sign.: Cod. 3.

Origines: Opera selectaPergament, 182 Bll., 24,2 x 18 cm9. Jh.

- fol. 1r-94r Homiliae XVI in Genesim; fol. 94v leer; fol. 95r-182v Homiliae XIII in Exodum -

Cum dicit de salvatore et rogabant eum daemonia ... - ... Explicit Liber Exodi

Textausgabe: GCS 29. Origines Werke. Bd. 6, S. 1-279.

Lit.: Jaffé/Wattenbach, S. 2.

576

Fett gedruckter Text nach der Signatur: Dies muß der Titel sein. Später werden alle Titel nach einem Doppelpunkt durchsucht, der den Titel noch in Autor und Titel differenziert.Umsetzung zu: <author>Origines</author><title>Opera selecta</title>

Die letzte Zifferngruppe vor dem Seitenumbruch: Eine SeitenzahlSchlüsselwort “Sign.: Cod.“: “Cod. 3.“ ist die Signatur;Umformung zu: <idNo type=“signature“>Cod. 3.</idNo>

Page 20: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

20

Ein Problem: Konkurrierende Informationen

Anforderung:

Konkurrierende Informationen müssen je nach Benutzungssituation ausgewählt, unterdrückt oder gemeinsam angezeigt werden.

Lösung:

Zu jeder Information ist die Quelle bekannt, der eine bestimmte Autorität verliehen wird

Nutzungsbeispiel:

Kataloginformationen

• Kurzkatalogisat: Bestimmte Informationen der jeweils höchsten Autorität

• Mittelkatalogisat: Alle Informationstypen der jeweils höchsten Autorität

• Langkatalogisat: Alle Informationen aller Autoritätsstufen

Page 21: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

21

Grundlegende Zugangswege und Nutzungsformen:

Es gibt (in Hypermedia-Systemen) drei grundverschiedene Zugriffstrategien:

1.) Suchen

• Suchmaske --> dynamisch generierte Ergebnisse

2.) Stöbern

• Vorbereitete Listen und Verzeichnisse

3.) Folgen von Verweisen

• Die Inhalte sind miteinander verknüpft• Die Nennung von Handschriften, einzelnen Seiten, Sekundärliteraturen führt automatischzu diesen Zielen• Bestimmte Inhalte enthalten Navigationsinstrumente zu ihrer Umgebung

• Beispiel: Jede Handschriftenseite enthält ein Navigationsinstrument zu allen anderen Seiten und zur gleichen Seite in anderen Auflösungen

Page 22: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

22

Zugang Stöbern : Verschiedene Listen/Register -> Listen -> Inhalte

Page 23: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

23

Beispiel: Verknüpfung der Inhalte untereinander

Autorenregister

Der Text selbst (Seite 17)

Auflösung der Kurzangabe

Page 24: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

24

Navigationsinstrumente zum Dokument

Alle Seiten derHandschrift

Erste SeiteZurück blättern

Vorwärts blätternLetzte Seite

ÜberblickBildschirmbreite

LesefassungHöchste Auflösung

Extraaufnahmen

Page 25: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

25

Vom elektronischen Katalog zur virtuellen Bibliothek:

Erweiterungen (1): Literatur und Kontext

• Einbindung digitalisierter Literatur zur Bibliothek und ihrer Geschichte

• Einbindung digitalisierter Literatur zu den Handschriften

• Unmittelbare Verknüpfung zwischen den Inhalten

• Bibliographische Angaben im Katalog Literatur• Fußnote in der Literatur Angegebene Literatur • Erwähnung einer Handschriften-Seite Abbildung der Seite

Page 26: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

26

Vom elektronischen Katalog zur virtuellen Bibliothek:

Erweiterungen (2): Die historische Bibliothek

Ziel: • Rekonstruktion verschiedener historischer Bibliothekszustände

• Rekonstruktion des jeweiligen Bestandes• Realisation zeitgenössischer Perspektiven auf das Material

Konkret:• Katalog von 1752

• Systematische inhaltliche Sicht des Bestandes • Ausleihverzeichnis Anfang 11. Jahrhundert• “Bibliothekskatalog“ von 833

• “Organische“ Sicht des Bestandes

Vorgehensweise:• Integration des verfügbaren Wissens, Zusammenfassung des Forschungsstandes• Visualisierung früherer Systematiken und Zustände• Verknüpfung mit den vorhandenen bzw. entfremdeten Kodizes

Page 27: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

27

Vom elektronischen Katalog zur virtuellen Bibliothek:

Erweiterungen (3): Von den Metadaten zu den Daten

• Eine Handschrift wird grundsätzlich durch eine Informationsstruktur (konkret: eine Datei) repräsentiert.• Diese folgt allgemeinen Standards und ist deshalb unabhängig von der konkreten Nutzungssituation.• Gemäß der allgemeinen Logik von Auszeichnungssprachen wird zwischen Daten und Metadaten unterschieden.

• Alle Informationen zu einer Handschrift sind Metadaten; alle Kataloginfor- mationen sind Metadaten und werden im “head“ der Datei aufgenommen• Der “Inhalt“ einer Handschrift wird im „body“ der Datei wiedergegeben

• Der Inhalt einer Handschrift kann durch Editionen oder Transkriptionen wieder- gegeben werden.

Page 28: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

28

Vom Informationsangebot zum elektronischen Arbeitsplatz:

Erweiterungen (4): Die Erforschung fördern; das Adoptionssystem

• Grundinteresse der Bibliothek: Benutzung und Erforschung ihrer Bestände.• Alle Informationen zu einer Handschrift bilden ein offenes System. Verfeinerung und Erweiterung der Informationen sind immer möglich.

Problem:• Mittelalterliche Handschriften sind nicht leicht verständlich. Sie sind zwar oft von breitem Interesse, ihre weitere Erforschung bezieht sich aber meistens auf wenig verbreitete Spezialdisziplinen.

Strategie:• Verknüpfung der Handschriften mit ausgewiesenen Spezialisten in einem “Adoptionssytem“.

• Individuelle Einführungen zu Handschriften: Charakteristik, Besonderheiten, Forschungsstand, Materialübersicht, Desiderata.• Unmittelbare Verknüpfung der Übersichten mit allen weiteren Inhalten (Literatur, Katalog, Abbildungen etc.)• Separate gedruckte Publikation solcher Arbeiten.• Ermittlung der Digitalisierreihenfolge nach Interesse an bestimmten Kodizes.

Page 29: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

29

Vom Informationsangebot zum elektronischen Arbeitsplatz:

Erweiterungen (5): Interaktive Erschließung der Handschriften

• Die Erschließung der Handschriften ist niemals abgeschlossen.

• Umsetzung der Datenstruktur in eine allgemein zugängliche Eingabemaske für Katalogartige Informationen.

• Problem: Qualität und Zuverlässigkeit der Ergänzungen.

• Lösung: Anwendung des Authority-Konzepts. Vollständige Demokratisierung der weiteren Arbeit mit den Handschriften. Moderation und Bewertung der jeweiligen Beiträge (bzw. Beiträger).

Page 30: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

30

Vom Informationsangebot zum elektronischen Arbeitsplatz:

Erweiterungen (6): Von der Bestandserschließung zu neuen Editionsformen?

• Einbindung der Inhalte in die Erschließungsmittel (siehe Folie 27) birgt verschiedene Probleme:

• Konkurrierende Editionen.• Unterschiedliche Editionsformen (historisch / philologisch, textorientiert / überlieferungsorientiert).• Unterschiedliche Perspektiven unterschiedlicher Bearbeiter (Transkription und Edition sind immer Interpretation).

• Gesucht: Eine allgemeine - möglichst standardisierte - Datenstruktur, die in der Lage ist, alle Formen bisheriger Editionen und Transkriptionen, sowie ein möglichst umfassendes und genaues Repräsentationsmodell des tatsächlichen Befundes abzubilden. Ein solches Modell existiert nicht!• Entwicklung eines Modells in Anlehnung an TEI-Standards: Modul zur Eingabe von Transkriptionen.• Problem der Qualitätskontrolle und Moderation (-> Authority-Konzept)• Modelle zur Ausgabe von Transkriptionen/Editionen:

• Anwendung fachspezifischer Regelwerke (Normalisierung, Typographie)• Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten /Nutzergesteuerte dynamische Edition)

Page 31: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

31

Vom Informationsangebot zum elektronischen Arbeitsplatz:

Erweiterungen (7): Paläographische Forschung

Ziel:• Unterstützung systematischer paläographischer Forschungen• Beiträge zu einer „Handschriftenlehrbibliothek“

Problem: • Fehlen einer einheitlichen analytischen Terminologie

Strategie:• Entwicklung eines kognitiven Modells paläographischer Beschreibung aus der Forschungsliteratur.• Formalisierung des Modells in einer Datenstruktur• Entwicklung eines Werkzeuges für den Benutzer zur Anlage von Beschreibungen und Formenrepertorien etc.

Page 32: 1 Der Referent Patrick Sahle M.A. Studium der Geschichte, Politik, Philosophie in Köln Abschluß M.A. mit einer Magisterarbeit bei Prof. Dr. Andreas Ranft

32

Ein System für den Benutzer:

Problem: Die Erwartungen und Interessen der Benutzer sind unbekannt

• Welche der vorgestellten Aspekte sind besonders interessant, welche können vorerst zurückgestellt werden?

• Was erwarten Sie von einer virtuellen Handschriftenbibliothek?

• Hinweis: Es wird in den nächsten Jahren eine Reihe von Fachtagungen geben, in der diese Fragen mit verschiedenen Nutzerkreisen diskutiert werden sollen.

• Der Server der virtuellen Bibliothek ist erreichbar unter: ceec.uni-koeln.de