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marcel-breuer-schule Schulprogramm 1 Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG.............................................................................. 3 2 PRÄAMBEL ................................................................................ 3 3 UNSERE SCHULE ....................................................................... 6 3.1 Schulspezifische Rahmenbedingungen ........................................................... 6 3.1.1 Bildungsangebote ................................................................................ 6 3.1.2 Personal der Schule.............................................................................. 7 3.1.3 Standort der Schule ............................................................................. 8 3.2 Organigramm ............................................................................................ 9 3.3 Schulleben .............................................................................................. 13 3.4 Kooperationen ......................................................................................... 15 3.4.1 Wirtschaft und Unternehmen ............................................................... 16 3.4.2 Integrierte Sekundarschulen (ISS) ....................................................... 17 3.4.3 Europa ............................................................................................. 18 3.4.4 Kulturelle Bildung .............................................................................. 18 3.4.5 Nachhaltigkeit ................................................................................... 19 3.4.6 Zusammenfassender Überblick ............................................................ 21 3.5 Portraits der Bildungsgänge ....................................................................... 22 3.5.1 Berufsausbildungsvorbereitende Bildungsgänge...................................... 22 3.5.1.1 Berufsqualifizierender Lehrgang im 11. Schuljahr (BQL) ....................... 23 3.5.1.2 Berufsfachschule (einjährig) ............................................................. 23 3.5.2 Mehrjährige Berufsfachschule .............................................................. 24 3.5.2.1 Berufsausbildung und Berufsausbildung mit Fachhochschulreife „Technische(r) Assistent/Assistentin für Produktdesign“..................................... 24 3.5.2.2 Berufsausbildung zum/r Tischler/in ................................................... 25 3.5.3 Berufsschule ..................................................................................... 26 3.5.4 Fach- und Berufsoberschule ................................................................ 27 3.5.4.1 Schwerpunkt Bautechnik/Holztechnik ................................................ 27 3.5.4.2 Schwerpunkt Mediengestaltung ........................................................ 28 3.5.5 Berufliches Gymnasium ...................................................................... 29

1 EINLEITUNG 3 2 PRÄAMBEL 3 3 UNSERE SCHULE 6 · Berufsvorbereitungsmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BVB) Berufsqualifizierender Lehrgang im 11. Schuljahr (BQL) ... Herr

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marcel-breuer-schule Schulprogramm 1

Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG .............................................................................. 3

2 PRÄAMBEL ................................................................................ 3

3 UNSERE SCHULE ....................................................................... 6

3.1 Schulspezifische Rahmenbedingungen ........................................................... 6

3.1.1 Bildungsangebote ................................................................................ 6

3.1.2 Personal der Schule .............................................................................. 7

3.1.3 Standort der Schule ............................................................................. 8

3.2 Organigramm ............................................................................................ 9

3.3 Schulleben .............................................................................................. 13

3.4 Kooperationen ......................................................................................... 15

3.4.1 Wirtschaft und Unternehmen ............................................................... 16

3.4.2 Integrierte Sekundarschulen (ISS) ....................................................... 17

3.4.3 Europa ............................................................................................. 18

3.4.4 Kulturelle Bildung .............................................................................. 18

3.4.5 Nachhaltigkeit ................................................................................... 19

3.4.6 Zusammenfassender Überblick ............................................................ 21

3.5 Portraits der Bildungsgänge ....................................................................... 22

3.5.1 Berufsausbildungsvorbereitende Bildungsgänge ...................................... 22

3.5.1.1 Berufsqualifizierender Lehrgang im 11. Schuljahr (BQL) ....................... 23

3.5.1.2 Berufsfachschule (einjährig) ............................................................. 23

3.5.2 Mehrjährige Berufsfachschule .............................................................. 24

3.5.2.1 Berufsausbildung und Berufsausbildung mit Fachhochschulreife

„Technische(r) Assistent/Assistentin für Produktdesign“..................................... 24

3.5.2.2 Berufsausbildung zum/r Tischler/in ................................................... 25

3.5.3 Berufsschule ..................................................................................... 26

3.5.4 Fach- und Berufsoberschule ................................................................ 27

3.5.4.1 Schwerpunkt Bautechnik/Holztechnik ................................................ 27

3.5.4.2 Schwerpunkt Mediengestaltung ........................................................ 28

3.5.5 Berufliches Gymnasium ...................................................................... 29

marcel-breuer-schule Schulprogramm 2

3.6 Kompetenzentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler .............................. 30

3.6.1 Methodische, soziale und handlungsorientierte Kompetenzen ................... 30

3.6.2 Fachliche Kompetenzen ...................................................................... 31

4 WO WOLLEN WIR HIN? ZIELE UNSERER SCHULENTWICKLUNG ........ 33

4.1 Lehr- und Lernprozesse ............................................................................. 33

4.2 Schulkultur .............................................................................................. 33

4.3 Führung und Management ......................................................................... 33

4.4 Lehrerprofessionalität ............................................................................... 34

5 ENTWICKLUNGSVORHABEN ........................................................ 34

5.1 Transparenz ............................................................................................ 34

5.2 Führung und Management ......................................................................... 34

5.3 Feedbackkultur ........................................................................................ 35

5.4 Medienpool .............................................................................................. 35

5.5 Identifikation mit der marcel-breuer-schule .................................................. 36

5.6 Teambildung ............................................................................................ 37

6 EVALUATION ............................................................................ 38

marcel-breuer-schule Schulprogramm 3

1 Einleitung

Fünf Jahre nach Niederlegung unseres ersten Schulprogramms steht die

marcel-breuer-schule erneut vor der Aufgabe, durch Rückschau und

Standortbestimmung die Leitlinien ihres pädagogischen Handelns für die

nähere Zukunft zu bestimmen. In einem abgestimmten Prozess wurde

hierzu das gesamte Kollegium der Schule einbezogen. Durch Befragungen,

Ausschusssitzungen und pädagogische Tage konnten sich alle am Schulle-

ben Beteiligten mit ihren Vorstellungen von einer noch besseren Schule

einbringen. Die Ergebnisse dieses Prozesses liegen nunmehr vor. Dabei

ging es uns nicht nur darum, einer behördlichen Pflicht zu genügen. Viel-

mehr ist es uns wichtig, uns durch die Arbeit am Schulprogramm darüber

zu verständigen, welche Ziele wir verfolgen und wie unsere Leistungen

auch in Zukunft Früchte tragen können. Insofern betrachten wir das vor-

liegende Schulprogramm auch als Nachweis unserer Identität als moder-

nes Oberstufenzentrum. Der interessierten Öffentlichkeit soll es die Mög-

lichkeit bieten, sich über die Vielfalt unserer Bildungsarbeit zu informieren.

2 Präambel

Die marcel-breuer-schule ist ein modernes Berufsbildungszentrum, das

Persönlichkeiten heranbildet, die Verantwortung für ihr Leben übernehmen

können und wollen.

Hierfür schaffen wir eine Lernatmosphäre, in der sich Selbstständigkeit,

kritische Toleranz und Teamfähigkeit entwickeln kann und Fachkompetenz

auf der Basis von Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit erworben

wird.

Wir fördern die Bereitschaft zum eigenverantwortlichen lebenslangen Ler-

nen, zur Weiterbildung sowie die Fähigkeit zur fachlichen und sozialen

Kommunikation.

Wir streben einen Umgang miteinander an, der geprägt ist von gegensei-

tigem Respekt, Rücksichtnahme, Wertschätzung, Toleranz, Selbstdisziplin

und einer offenen Kommunikation.

Eine aktive Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden für alle Men-

schen unserer Schule ist uns wichtig.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 4

Wir fördern Hilfsbereitschaft, solidarisches Handeln und eine gewaltfreie

Konfliktbewältigung. Alle Mitglieder der Schule tragen dafür Sorge, dass

Gewalt und Rassismus bei uns nicht geduldet werden. Unser Schulalltag

ist von humanistischen Zielen geprägt.

Lernschwache und benachteiligte Schüler1 werden bei ihrer Integration in

unserer Schule unterstützt, angestrebte Möglichkeiten sind besondere

Lernkonzepte, feste Lehrerteams, sozialpädagogisches Personal und an-

gemessene Lerngruppengrößen.

Besonderen Wert legt unsere Schule auf die Vermittlung von Strategien

zur selbstständigen Wissensaneignung.

Als Oberstufenzentrum im gewerblich-technischen Bereich sind wir uns

des besonderen Wertes der Kreativität im Zusammenhang mit handwerkli-

chen Kompetenzen und ihrer Bedeutung für eine berufliche Karriere be-

wusst. Diese Kreativität zu fördern, ist eine wichtige Querschnittsaufgabe

in unseren Bildungsangeboten.

Wir betrachten das Prinzip der Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil

unseres Unterrichts. Die Bedeutung dieses Prinzips erstreckt sich für uns

von der Planung und dem Design von Produkten, über den Einsatz nach-

haltiger Werkstoffe bis hin zu Fragen sozialer Nachhaltigkeit von Wirt-

schaftsprozessen.

Die marcel-breuer-schule betrachtet die Betriebe als Partner bei der Aus-

bildung und Erziehung. Durch die Zusammenarbeit mit Verbänden, außer-

schulischen Organisationen, Firmen, anderen Schulen, Eltern und staatli-

chen Einrichtungen erhalten wir Anregungen für die schulische Entwick-

lung. Hierbei ergeben sich vielfältige Perspektiven, die das schulische Ge-

schehen interessant und attraktiv machen.

Wir verstehen uns als eine offene Schule und fördern deshalb:

Die Öffnung der Schule für externe Experten zu Fachtagungen, Haus-

messen und Fachvorführungen

Schulpartnerschaften auf regionaler, nationaler und internationaler

Ebene

Kooperationen mit in- und ausländischen Partnern

1 Die Verwendung der männlichen Form von Schülern/Lehrern/Tischlern/... schließt

selbstverständlich die Schülerinnen/Lehrerinnen/... mit ein.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 5

Lernaufenthalte unserer Schüler im europäischen Ausland

Die Verankerung sprachlicher, fachlicher und kultureller Lerninhalte in

den schulischen Curricula

Regelmäßige Evaluation von Unterricht, Lernergebnissen und Verbleib

unserer Schülerinnen und Schüler nach der Schule

Praxis-/Realitätsbezug durch außerschulische Veranstaltungen

Kontinuierliche Fortbildung unserer Lehrkräfte

Kooperation mit allen an der Ausbildung beteiligten Institutionen vor

Ort aus Wirtschaft, Kultur und Hochschule

Unseren Bildungs- und Erziehungsauftrag sehen wir verstärkt auch im Be-

reich der kulturellen Bildung. Hierzu sind wir eine langjährige Kooperation

in einem schulischen Verbund eingegangen. So wollen wir bei unseren

Schülern Interesse an unserer und anderen Kulturen wecken und vertie-

fen.

Unser Unterricht und unsere Ausbildung sind praxisorientiert und lebens-

nah. Sie orientieren sich an modernen Unterrichtsmethoden unter dem

Einsatz aktueller Informationstechnologien und sind in zunehmendem Ma-

ße fächerübergreifend. Sie vermitteln neben der Fach- und IT-Kompetenz

wichtige Schlüsselqualifikationen im Bereich der Methoden- und der Sozi-

alkompetenzen, wie sie im Europäischen Qualifikationsrahmen definiert

werden. So nehmen unsere Schüler während und nach ihrer Ausbildung

regelmäßig an organisierten Lernaufenthalten innerhalb Europas teil.

Der Unterricht an der marcel-breuer-schule soll dem Schüler eine aktive

und vielfältige Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand ermöglichen.

Dabei kommen Phantasie und Kreativität ebenso zum Zuge wie Aspekte

der Kunst und Kultur. Die neuen Informations- und Kommunikationstech-

nologien erschließen Schule und Schülern weitere Möglichkeiten der Ver-

netzung mit Partnern im In- und Ausland.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 6

3 Unsere Schule

3.1 Schulspezifische Rahmenbedingungen

3.1.1 Bildungsangebote

Die marcel-breuer-schule ist ein Oberstufenzentrum in Berlin-Weißensee

und bietet zurzeit folgende Bildungsangebote an:

Berufsvorbereitung:

Berufsvorbereitungsmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit (BVB)

Berufsqualifizierender Lehrgang im 11. Schuljahr (BQL)

Einjährige Berufsfachschule (OBF)

Berufliche Ausbildung (OB):

Bodenleger

Fachkraft für Küchen-, Möbel- und Umzugsservice

Flachglasmechaniker

Flachglasveredler

Glaser

Holzmechaniker

Parkettleger

Tischler

Berufsfachschule (OBF):

Technischer Assistent für Produktdesign (Berufsausbildung mit Doppelqualifikation)

Berufsfachschule Tischler

Studienbezogene Bildungsangebote:

Berufliches Gymnasium (OG)

Berufsoberschule (BOS)

Fachoberschule (FOS)

marcel-breuer-schule Schulprogramm 7

In diesem Schuljahr besuchen insgesamt 2.145 Schüler die marcel-

breuer-schule, die auf die Bildungsgänge wie folgt verteilt sind:2

3.1.2 Personal der Schule

89 Lehrer der Theorie

6 Lehrer der Fachpraxis

5 Referendare

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Jahrgänge

1947 bis 1949

Jahrgänge

1950 bis 1959

Jahrgänge

1960 bis 1969

Jahrgänge

1970 bis 1979

Jahrgänge

1980 bis 1982

Altersstruktur der Lehrkräfte

Durchschnittsalter = 48,81 Jahre

2 Die Zahlen basieren auf der offiziellen Oktoberstatistik der Senatsverwaltung für Bildung, Jungend und Sport

(SenBWF) vom 1. November 2011.

Bildungsgang Schüler

Berufsvorbereitung 213

Berufliche Ausbildung 1.353

Berufsfachschule 439

Studienbezogene Bildungsangebote 200

marcel-breuer-schule Schulprogramm 8

50,53 % männliche Lehrkräfte

49,47 % weibliche Lehrkräfte

4 Labortechniker

3 Sekretäre

4 Sonstiges Personal

3.1.3 Standort der Schule

Anhand von demografischen Statistiken, einem Gutachten zur Ent-

wicklungsfähigkeit des Schulstandortes Weißensee, der Beobachtung rück-

läufiger Ausbildungszahlen im Bauhauptgewerbe und im möbelver-

arbeitenden Gewerbe wurde im Jahre 2000 durch einen Grundsatzbe-

schluss der damaligen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport

(SenBJS) zur Nutzung des Schulstandortes Weißensee beschlossen, ein

neues und zeitgemäßes Schulgebäude in Weißensee zu errichten. Dieses

wird mittlerweile sowohl von der Martin-Wagner-Schule (Oberstufenzent-

rum Bautechnik II) als auch von der marcel-breuer-schule seit dem 9. Juni

2008 gemeinschaftlich genutzt. Das bebaute Schulgelände an der Gustav-

Adolf-Straße/Ecke Amalienstraße besteht aus drei Häusern - dem Schul-

haus für den theoretischen und allgemeinbildenden Unterricht, dem La-

borhaus für den praktischen und z.T. IT-technischen Unterricht sowie ei-

nem mobilen Unterrichtsgebäude (MUR) und einer großen Turnhalle. Beide

Schulen sind zwei voneinander abgegrenzte organisatorische, hoheitliche

und verwaltungstechnische Einheiten. Eine gemeinsame Hausordnung für

den Standort wurde von beiden Schulen zusammen entwickelt.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 9

3.2 Organigramm

Struktur und Aktivitäten marcel-breuer-schule

Stand 10/2011 Schulleitung

Herr H. Sonntag

stellv. Schulleitung

Frau S. Kucharzewski

Abteilungsleitungen

Abteilungsleitung I Abteilungsleitung II Abteilungsleitung III

Herr R. Schubert Herr H. -J. Wiedemann Frau M. Aßfalg

Abteilungskoordination Abteilungskoordination Abteilungskoordination

Herr S. Treskatsch Frau M. Scheinert Herr K. - H. Ibs

Fachbereichsleitungen

FBL - Deutsch, Wirtschaft und

Gesellschaft FBL - Informationstechnologie

FBL - Holztechnik (BQL,OBF,

BSF T) FBL - Holztechnik f. Tischler (OB)

FBL - Mathematik / NW

Frau S. Brandt-Weber Herr H. Klein Herr Ch. Wittrock Herr J. Schubert Frau S. Altewischer

FBL - Betriebswirtschaft,

Modularisierung, Zertifizierung FBL - Qualitätsbeauftragter

Herr A. Märtin N.N.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 10

Fachleitungen

FL - Fremdsprachen FL - Wirtschafts. u. Sozialkunde FL - Fußbodentechnik FL - Holztechnik FL - Möbel- u. Küchenmontage

Herr C. Ramm Frau P. Hildebrandt Frau A. Sommerfeld Herr E. Brandt Herr E. Enzenbach

FL - Produktdesign FL - Glastechnik FL - digit. Grafikdesign FL - masch. Holzbearbeitung FL Mathematik/ NW

Herr A. Neserke N.N. N.N. N.N. N.N.

FL - Deutsch / Sprachförderung

N.N.

Funktionen nach Verwal-

tungsvorschrift

Kunst, Kultur, Diversity Management Wirtschaftslehre / BWL Sport u. Gesundheitserziehung

Frau A. Leue Herr A. Lau Frau W. Kugel

Kulturbeauftragte

Fr. R. Böhlke

Sonstige Mitarbeiter

Sekretariat I Sekretariat II Sekretariat III Verwaltungsbeauftragte

Frau D. Berger Frau C. Weißmann Frau C. Märksch Frau D. Heyer

marcel-breuer-schule Schulprogramm 11

Sozialarbeiterin Sozialarbeiterin Hausmeister Hauswart

Frau Z. Ates Frau A. Hackert Herr J. Bechmann Herr H. Pech

Labortechnikerin Labortechnikerin Labortechniker Labortechniker Technischer Leiter

Frau G. Czerwien Frau E. Walter Herr T. Schreibvogel Herr R. Bartusch Herr B. Westphal

Verantwortungsübernahme §

73 (2) /sonst. pädagogische

Aufgaben

Qualitätsbeauftragter Sozialkunde OBF Bautechnik FOS/BOS Kunst u. Mediengestaltung

Herr F. Haunschild Frau I. Weiß Frau C. Fricke Frau H. Sinning

Fachseminarsleiter Bautechnik Fachseminarleitung Gestaltungst. Suchtkontaktlehrer Systembetreuer Datenschutzbeauftragter

Herr F. Mersch N.N. Herr C. Ilisch Herr L. Küntzel Herr B.-D.Schulze

Sicherheitsbeauftragte/Brandschutzbeauftragte/Energiesparbeauftragte

Frau Kucharzewski / Herr Rimkus

Evaluationsberater

Schullaufbahnberatung

Frau K. Erdmann, Herr H. Behre, Herr S. Treskatsch, Herr F. Haunschild

Frau S. Brandt-Weber, Herr H. Moor-

kamp, Frau C. Fricke, Frau A. Zinke

marcel-breuer-schule Schulprogramm 12

Arbeitsgemeinschaften

AG Schulentwicklung

Herr Enzenbach, Herr Ader, Frau Hildebrandt, Frau Zinke, Herr Märtin, Herr Treskatsch, Herr Haunschild,

Frau Meier, Frau Böhlke; Frau Weiß

AG Schulmarketing

Frau A. Jörn, Herr A. Lau, Herr A. Märtin, Herr F. Haunschild

Gremien

Schulkonferenz

Herr Makowsky, Herr Küntzel, Herr Märtin

Stellv.: Herr Behre, Herr Ader, Herr Neserke

Erweiterte Schulleitung (nach § 74 SchulG)

Herr Moorkamp, Frau Böhlke, Frau Kugel, Frau Winter

Lehrerausschuss berufliche Schulen

Frau Derwenskus. Herr Lutzer, Frau Meißner

Lehrerbeisitzer der Gesamtschülervertretung

Herr Makowsky, Herr Behre, Herr Eifler, Herr Ilisch, Frau Fricke,

Frau Winter, Herr Mersch

marcel-breuer-schule Schulprogramm 13

3.3 Schulleben

Die marcel-breuer-schule hat im Juni 2008 den jetzigen Standort bezogen. Wir

teilen uns gemeinsam mit der Martin-Wagner-Schule (OSZ Bautechnik II) alle

drei Gebäudeteile, die Sporthalle und die Filiale mit ihrer neuen, attraktiven

Sporthalle in der Driesener Straße. Wir verfügen über eine der modernsten

Ausstattungen in den Werkstätten, Laboren und Unterrichtsräumen, die es

derzeit in Berlin für Oberstufenzentren gibt. Die Architektur am Standort Gus-

tav-Adolf-Straße ist modern und lichtdurchflutet. Außen ist sie durch rötliches

Sichtmauerwerk und grün-graue Betoneinfassungen der Eichenholzfenster ge-

kennzeichnet. Im Inneren dominieren schwarzer Gussasphalt auf dem Boden,

grauer Sichtbeton und Eichenholztüren. Eine große Schulkantine und ein Schü-

leraufenthaltsbereich mit Internetnutzung bilden zentrale Anlaufpunkte für die

Schülerschaft. Insgesamt wird von allen Beteiligten die Architektur des neuen

Standortes als freundlich empfunden. Zu diesem Eindruck trägt wesentlich

auch die großzügige Verteilung der Gebäudeteile über den gesamten

Schulcampus bei. Abgerundet wird das Bild durch einen Sportplatz mit Kunst-

rasen und eine Beachvolleyballanlage.

Diesen positiven Faktoren stehen einigen Herausforderungen gegenüber: So

sind zwei Oberstufenzentren unter einem Dach räumlich, organisatorisch, aber

auch in der pädagogischen Vorgehensweise durch vielfältige Abstimmungspro-

zesse zu planen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Standort Gustav-Adolf-

Straße für die marcel-breuer-schule nicht genügend Raumkapazitäten bereit-

stellen kann. So müssen wir einen Teil der Bildungsgänge in die Filiale in der

Driesener Straße geben und zusätzlich in einem provisorischen Gebäudeteil

Unterricht abhalten. Auch fehlt am Hauptstandort ein zentrales Lehrerzimmer.

Zusammengenommen stellt diese Situation für das Kollegium der marcel-

breuer-schule eine hohe Belastung dar. Der Kommunikations- und Abstim-

mungsaufwand ist hierdurch erheblich gestiegen. Zudem wird derzeit die Filiale

aufwändig saniert, was das Arbeiten in der Driesener Straße nicht nur akus-

tisch erschwert.

Immer wieder stellt sich die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr als

problematisch heraus. Verspätungen unserer Schülerinnen und Schüler sind oft

durch überfüllte, ausgefallene oder verspätete Busse kaum zu vermeiden. Un-

sere erfolgreich eingeführte erzieherische Maßnahme bei Verspätungen (zu

spät kommende Schüler betreten nicht mehr den Unterrichtsraum, sondern

erhalten an unserem Lernbuffet im Schüleraufenthaltsbereich von einem Mitar-

beiter unserer Schule eine Arbeitsaufgabe) ist hierdurch in Frage gestellt.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 14

Dennoch: Die marcel-breuer-schule ist im Bezirk Pankow gut angekommen.

Wir konnten uns in den zurückliegenden drei Jahren als regionaler Partner bei

den Bezirksämtern, den Betrieben und allgemeinbildenden Schulen einen Na-

men machen. So wurde bereits mehrfach unsere Einrichtung vom Bezirk als

Veranstaltungsort für die Pankower Ausbildungsinitiative gewählt, was den Be-

kanntheitsgrad der Schule bei zahlreichen Akteuren im Umfeld von Ausbildung

und Bildung erhöht hat.

Wir selbst tragen zudem aktiv dazu bei, dass sich unser OSZ nach außen als

moderner erfolgsorientierter Standort präsentiert. Zweimal im Jahr veranstal-

ten wir einen Tag der offenen Tür in Kooperation mit der Tischlerinnung Berlin

zur Ausstellung der aktuellen Gesellenstücke mit regelmäßig mehr als eintau-

send Besuchern. Mehrmals jährlich stellen wir auf Berliner Bildungsmessen un-

sere schulischen Angebote aktiv vor und haben durch die Kooperationen mit

den Integrierten Sekundarschulen starken Zulauf an Schülerinnen und Schü-

lern, die sich im Rahmen des Dualen Lernens in Theorie und Praxis ein Bild un-

serer Bildungsangebote machen können. Über den GirlsDay, an dem wir eben-

falls regelmäßig teilnehmen, wollen wir den Anteil junger Frauen in unseren

Handwerksberufen und der technischen Assistentenausbildung steigern.

Bundesweit machen wir Schlagzeilen durch fachorientierte Berufsschultagun-

gen. Vor zwei Jahren waren wir Initiator und Gastgeber des ersten bundeswei-

ten Glaserfachtagung sowie mittlerweile zweier bundesweiter Tischlerfachta-

gungen. Beide Veranstaltungen haben der Schule in Fachkreisen ein hohes Maß

an Reputation eingebracht. Folgeveranstaltungen in anderen Bundesländern

belegen hierbei die Richtigkeit dieses Engagements. Ebenso erfolgreich und

Zeugnis für die Öffnung der Schule nach außen sind die hausinternen Fach-

messen, die zum Beispiel für die Fußbodentechnik am Hauptstandort regelmä-

ßig durchgeführt werden und die zahlreichen Projektpatenschaften. Sie ermög-

lichen nicht nur unseren Schülerinnen und Schülern den besagten Blick über

den Tellerrand hinaus. Alle Beteiligten profitieren von diesem Kompetenzzu-

wachs und Vernetzungen der vielfältigsten Art. Im Falle persönlicher Schwie-

rigkeiten wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler mit einem abgestimmten

sozialpädagogischen Konzept unterstützen.

Zu unserem Selbstverständnis als moderne Bildungseinrichtung gehört seit

Jahren auch die Selbstevaluation. Regelmäßig nehmen wir u.a. an der Schüler-

befragung des „Netzwerkes Berliner Schulen zur Selbstevaluation“ teil. Diese

Ergebnisse und die Evaluationen stellen für uns eine wichtige Grundlage für die

professionelle Steuerung der Unterrichtsentwicklung und des Schullebens dar.

Die marcel-breuer-schule ist einzige Ausbildungsschule für den Vorbereitungs-

dienst in der übergeordneten Fachrichtung Bautechnik in Berlin. Das bei uns

marcel-breuer-schule Schulprogramm 15

installierte Fachseminar zielt darauf ab, die schulpraktische Ausbildung der

zweiten Phase der Lehrerbildung unserer Lehramtsanwärter/-innen mit den An-

forderungen des Berufes im bau- und holztechnischen Kontext vertraut zu ma-

chen und sie zu selbständigem Handeln in Schule, Unterricht und Erziehung im

berufsbildenden Bereich der Bautechnik zu befähigen. Mit der Reform des Ber-

liner Vorbereitungsdienstes wird dabei die Kompetenzentwicklung der Absol-

venten lehramtsbezogener Studiengänge auch im Fachseminar Bau-technik

fortgesetzt. Das soll unsere zukünftigen Lehrkräfte in die Lage versetzen, den

damit verbundenen und deutlich veränderten kompetenz-orientierten Anforde-

rungen zu entsprechen.

Eine wichtige Rolle kommt in diesem Zusammenhang auch unseren Mentoren

zu. Sie begleiten die Lehramtsanwärter/-innen im Ausbildungs- und Unter-

richtsalltag, unterstützen sie fachlich und didaktisch bei der Umsetzung ihrer

Unterrichtsplanungen, führen sie an den lern- und unterrichts-

organisatorischen Umgang mit den fachspezifischen Lernendengruppen heran

und stellen den Kontakt zu weiteren unterrichtsbeteiligten Lehrkräften her.

Im vergleichbaren Maß, wie Referendarinnen und Referendare in und von der

Institution Schule lernen und ihr Können erweitern, stellen sie auch für ihr

schulisches Umfeld einen Zugewinn dar, denn sie bringen im besten Fall eige-

ne, neue Ideen ein und geben aktuelle Anregungen aus ihrer universitären

Ausbildung weiter.

Eine mittlerweile unverzichtbare Rolle im schulischen Leben spielt der seit 1995

existierende Förderverein. Seine Aufgabe, den beruflichen Nachwuchs zu för-

dern und zu unterstützen, wird jährlich von zahlreichen Auszubildenden und

Schülern in den verschiedensten Formen in Anspruch genommen. Ob es die

Zuschüsse zu einer Fachexkursion, die Anschubfinanzierungen unserer Schü-

lerfirmen oder die Bereitstellung von Sachpreisen bei Freisprechungen sind,

durch diese zusätzlichen Unterstützungen profitieren letztendlich alle.

3.4 Kooperationen

Die marcel-breuer-schule kooperiert eng mit der Wirtschaft und sorgt so auch

für die Fachkräfte von morgen, die der Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg

benötigt.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 16

Wir kooperieren mit den Fachhochschulen sowie Hochschulen und unterstützen

damit auch den Wissenschaftsstandort Berlin.

Über eine enge Kooperation mit den Schulen der Allgemeinbildung versuchen

wir für die dortigen Schülerinnen und Schüler die Transparenz der Übergangs-

systeme sowie das Wissen über die Anforderungen des Berufslebens zu ver-

bessern.

Wir kooperieren mit Einrichtungen und Initiativen aus Kunst, Kultur und politi-

scher Bildung, um das Gemeinwesen zu stärken und weiterzuentwickeln.

In allem wird die Verantwortung für eine erfolgreiche individuelle Förderung

unserer Schülerinnen und Schüler deutlich, um diesen zukunftsfähige berufli-

che Wege zu eröffnen.

3.4.1 Wirtschaft und Unternehmen

Unser Oberstufenzentrum ist ein wichtiger Baustein der dualen Berufsausbil-

dung, ein Markenzeichen der Bundesrepublik Deutschland. Mit modernen Aus-

stattungen in den Werkstätten und Laboren und großer Kompetenz der Lehr-

kräfte bieten wir die Grundlage für eine nachhaltige und praxisnahe Berufsaus-

bildung, die höchsten Ansprüchen gerecht wird und jungen Frauen und Män-

nern eine Zukunftsperspektive eröffnet.

Über projektorientierten Lernfeldunterricht werden große fachliche Kompeten-

zen, verantwortungsbewusste Selbstständigkeit sowie Kommunikations- und

Teamfähigkeit als Schlüsselqualifikationen gefördert.

Im Rahmen der dualen Berufsausbildung sind wir verlässlicher Partner der

Fachinnungen sowie der Ausbildungsbetriebe und –dienstleister.

Durch die Mitarbeit in den institutionellen Berufsbildungsausschüssen sowie

den beruflichen Prüfungsgremien sind wir eng und aktiv in die Anforderungen

der beruflichen und wirtschaftlichen Entwicklung eingebunden.

Die Zusammenarbeit mit Firmen auf lokaler und nationaler Ebene ist ein wich-

tiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Mit Ausbildertagen, Betriebsbesich-

tigungen, durch Austausch mit Referenten und der interdisziplinären Zusam-

menarbeit mit den Kooperationspartnern werden die Beziehungen zur wirt-

schaftlichen Praxis aktiv gestaltet.

Besondere Beachtung verdient die Kooperation mit der Firma Bosch-

Elektrowerkzeuge GmbH. Die in Leinfelden bei Stuttgart ansässige Firma ist

seit 2008 Partner der marcel-breuer-schule. Beide Institutionen betreiben in

den Räumen der Schule ein Kompetenzzentrum für Elektrowerkzeuge. Regel-

mäßig ist unser Oberstufenzentrum Gastgeber für die Jahrestagung aller Kom-

marcel-breuer-schule Schulprogramm 17

petenzzentren aus dem Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland. Sowohl

Schülerinnen und Schüler als auch Mitarbeiter lokaler Firmen erfahren hier re-

gelmäßig die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der handgeführten Elekt-

rowerkzeuge.

Gemeinsam mit unserem Partner haben wir ein Schulungskonzept entwickelt,

das es jedem Schüler ermöglicht, die für das Berufsfeld Holztechnik notwendi-

gen Elektrowerkzeuge sicher zu handhaben.

Ein ähnlich angelegtes Konzept verfolgen wir mit der Fischer Deutschland

GmbH. Der weltweit größte Hersteller von Befestigungstechnik betreibt mit uns

ein Kompetenzzentrum Befestigungstechnik. In dieser Einrichtung werden un-

sere Schülerinnen und Schüler in den beruflichen Bildungsgängen auf dem

wichtigen Gebiet der Montage- und Befestigungstechnik umfassend und reali-

tätsnah fortgebildet und bei erfolgreicher Teilnahme mit einem bundesweit

gültigen Zertifikat der Fischer-Akademie ausgestattet.

3.4.2 Integrierte Sekundarschulen (ISS)

Die marcel-breuer-schule kooperiert mit neun Integrierten Sekundarschulen im

Land Berlin. Um eine intensive regionale Vernetzung mit den Schulen zu ge-

währleisten, befinden sich viele Schulen im Bezirk Pankow. Vorrangiges Ziel

der Kooperation ist die intensive Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler

der ISS auf zielorientierte Entscheidungen für den weiteren Bildungsweg.

Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen der ISS erhalten die Möglich-

keit, sich an individuell organisierten Praxistagen oder -wochen einen Überblick

über die marcel-breuer-schule sowie deren Berufsfelder und Bildungsgänge zu

verschaffen.

Die marcel-breuer-schule legt großen Wert auf das Zusammenwachsen von

allgemein- und berufsbildender Schule im Hinblick auf einen erfolgreichen

Übergang in die Berufsausbildung oder Gymnasiale Oberstufe. Besonders in-

tensiv arbeitet die Schule mit der ebenfalls in Pankow-Weißensee gelegenen

ISS Heinz-Brandt-Schule zusammen. Gemeinsam haben beide Schulen früh-

zeitig die Herausforderungen der Berliner Schulstrukturreform angenommen

und ein bedarfsgerechtes berufsorientierendes Angebot mit einem handwerk-

lich-kreativen Schwerpunkt für die Klassen 7-10 entwickelt. Darüber hinaus

hospitieren beide Kollegien regelmäßig in der jeweils anderen Schule und beide

Kollegien stimmen ihre Lehrpläne in der Allgemein- und Berufsorientierung

aufeinander ab. Für 2012/13 planen beide Schulen die gemeinsame Teilnahme

am europäischen Bildungsprojekt Comenius.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 18

Nach zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit lassen sich bereits erste Erfolge

erkennen. Die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern bekommen recht-

zeitig einen Überblick über die beruflichen Bildungsmöglichkeiten. Durch diese

Beratung vermeiden wir zukünftige schulische Misserfolge und leisten damit

einen substantiellen Beitrag für die berufliche Zukunft unserer Schülerinnen

und Schüler.

Die marcel-breuer-schule hat die Notwendigkeit des generationenüber-

greifenden Lernens erkannt. Mit dem Projekt „Schulen übernehmen Verantwor-

tung“ der Stiftung Brandenburger Tor entwickeln wir gemeinsam mit der Pi-

casso-Grundschule und der Heinz-Brandt-Schule neue Wege des gemeinsamen

Lernens. Die Ergebnisse dieser Kooperation werden in unseren Curricula fach-

richtungsübergreifend verankert.

3.4.3 Europa

Die Schule verfügt über erfolgreich arbeitende „Europateams“ in den Pro-

grammen „Leonardo-da-Vinci“ und „Comenius“ und übernimmt damit Verant-

wortung im europäischen Kontext. Sie kann seit 2007 auf eine gefestigte, gut

entwickelte Partnerschaft mit dem Manchester-College of Arts and Technology

zurückblicken. Für dieses erfolgreiche Kooperationsprojekt erhielt die Schule

2010 das europäische Mobilitätszertifikat und die Auszeichnung „Good Prac-

tice“.

Die Schule kooperiert mit Bildungseinrichtungen in weiteren europäischen

Staaten (neben England auch in Spanien, Ungarn, der Slowakei, Polen und der

Türkei). Mit dem Comenius-Projekt „LED-Learning and teaching furniture de-

sign in Europe“ erhielt die Schule 2010 den europäischen eTwinning-Preis. Das

Nachfolgeprojekt ‚ENTER’ (Education in New Technologies and European Rela-

tions) setzt diesen erfolgreichen Weg fort.

3.4.4 Kulturelle Bildung

Die kulturelle Bildung und deren Wertschätzung sind in den vergangenen Jah-

ren stetig gewachsen. Die RoadMap for Arts Education (Leitfaden der kulturel-

len Bildung) der UNESCO-Weltkonferenz für kulturelle Bildung von 2006 mit

dem Ziel der Schaffung kreativer Kapazitäten für das 21. Jahrhundert bestärkt

die weltweit hohe Anerkennung. Kunst und Kultur werden hierbei nicht nur als

grundlegendes Menschenrecht angesehen, sie sind ferner unerlässliche Be-

standteile einer umfassenden Bildung. Sie ermöglichen jedem Einzelnen, sich

voll zu entfalten.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 19

Die marcel-breuer-schule ist diesem Ruf frühzeitig gefolgt, kulturelle Bildung

zu einem wichtigen Teil ihres Schullebens zu machen. Dies gelang besonders

mit der seit 2007 bestehenden Kooperation mit dem Werkbundarchiv – Muse-

um der Dinge.

Hierbei konnte das Werkbundarchiv – Museum der Dinge, ein Museum der De-

signgeschichte und Produktkultur des 20. Jahrhunderts, als kulturelle Instituti-

on gewonnen werden. Diese Partnerschaft, die ebenfalls im Rahmen der Kul-

turprojekte als Zoompatenschaft in den ersten beiden Jahren wissenschaftlich

begleitet und evaluiert wurde, ist im Laufe der Jahre stetig gewachsen. Das

erste Projekt 2008/09, „Das Museum – eine Schule der Dinge“ erreichte lan-

desweit Anerkennung. Derzeit besteht das Hauptanliegen darin, die Kooperati-

on immer stärker in den jeweiligen Alltag der beiden Institutionen einzubetten

und zu verankern. Durch die Möglichkeit, an dieser Partnerschaft zwischen

Schule und Kulturinstitution teilzuhaben und aktiv mitzuwirken, erlangen die

Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen, besonders an Kreativität –

einer höchst gefragten Schlüsselkompetenz in der Arbeitswelt.

Mit Beginn des Schuljahres 2011/12 nimmt die marcel-breuer-schule am

Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teil. Unsere

Kooperationspartner sind hierbei die Reinhold-Burger-Schule sowie die

Hagenbeck-Schule. Ziel dieses Modellprogramms ist es, Kinder und Jugendliche

nachhaltig für Kunst und Kultur zu begeistern und dadurch in ihrer

Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Kulturagent/innen entwickeln über

einen Zeitraum von vier Jahren gemeinsam mit den Schüler/innen, dem

Lehrerkollegium, der Schulleitung, Eltern, Künstler/innen und

Kulturinstitutionen ein umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der

kulturellen Bildung und bauen langfristige Kooperationen zwischen Schulen und

Kulturinstitutionen auf.

3.4.5 Nachhaltigkeit

Auch die von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufene UN-Dekade „Bildung

für nachhaltige Entwicklung“ für die Jahre 2005 bis 2014 ist ein weiterer

Schwerpunkt der marcel-breuer-schule. Prinzipien nachhaltiger Entwicklungen

sind somit ein Kernpunkt im Bildungsauftrag der Schule.

Einheitliches pädagogisches Handeln im Fokus der Nachhaltigkeit ist zentrales

Anliegen der Schule und in allen Bildungsgängen curricular verankert. Diese

Verantwortung zeigt sich in der Schülerfirma der Berufsvorbereitung, findet

ihre Fortsetzung in der handwerklichen Berufsausbildung und reicht bis in die

studienbefähigenden Bildungsgänge. Die Schule legt deshalb bei der Durchfüh-

marcel-breuer-schule Schulprogramm 20

rung ihrer Unterrichtsprojekte großen Wert auf die Förderung von Kreativität

und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Mit diesem ganzheitlichen Kon-

zept wurde das OSZ als „Umweltschule in Europa“ (Internationale Agenda 21)

ausgezeichnet.

Ebenso konnte ein außerschulischer Partner gewonnen werden, die Bildung für

nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Seit dem Schuljahr 2009/10 beteiligt

sich die Schule an dem Projekt HiKK – Holz im KreativKreislauf unter der Lei-

tung der Baufachfrauen Berlin e.V. Dieses Projekt sucht nach kreativen Ant-

worten auf zentrale Themen der heutigen Zeit, wie Klimaschutz, Ressourcen-

knappheit, steigende Rohstoffpreise, nachhaltiges Wirtschaften und neue inno-

vative Arbeitsplätze.

Vorrangiges Ziel des Projektes ist die nachhaltige Wirtschaftsförderung. Dies

soll durch die Stärkung der nachhaltigen lokalen Wirtschaftsentwicklung in Ber-

lin-Pankow und die Förderung der Wiederverwendung von Holz-

Sekundärrohstoffen erreicht werden. Daneben sind Beschäftigungsförderung

und Entwicklung neuer Netzwerkstrukturen und Partnerschaften weitere

Schwerpunkte.

In der dualen wie auch in der berufsfachschulischen Tischlerausbildung ist es

gelungen, den Aspekt der Nachhaltigkeit in verschiedenen Ebenen zu veran-

kern. So werden zu Beginn der Ausbildung alle Auszubildenden durch einen

„Waldtag“ im lokalen Grunewald mit dem Ökosystem Wald und der nachhalti-

gen Waldwirtschaft in Kontakt gebracht und können vor Ort erleben, wie loka-

les Holz eingeschnitten, getrocknet und vertrieben wird. An den verschiedens-

ten Stellen des Lernfeldunterrichts wird zudem über das Instrument des Mö-

belpasses auf die Möglichkeiten einer nachhaltigen Fertigung im Tischlerhand-

werk eingegangen und der gemeinsam mit der Tischlerinnung Berlin ausgelob-

te Preis „ausgezeichnet_nachhaltig“ motiviert noch einmal, am Ende der Aus-

bildung das Gesellenstück an diesen Grundsätzen auszurichten.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 21

3.4.6 Zusammenfassender Überblick

Durch die Zusammenarbeit mit den neugegründeten Integrierten Sekundar-

schulen (ISS), mit den Verbänden, mit den Partnern der Wirtschaft, mit den

außerschulischen und mit den überbetrieblichen Einrichtungen erhält die

marcel-breuer-schule wichtige Anregungen für die schulische und unterrichtli-

che Entwicklung und Qualität.

Die folgende Aufzählung einiger Kooperationen an der marcel-breuer-schule

zeigt die Vielfalt der Kooperationen.

Kooperationen mit Integrierten Sekundarschulen

Konrad-Duden-Schule in Niederschönhausen

Hagenbeck-Schule in Weißensee

Heinz-Brandt-Schule in Weißensee

Hufeland-Schule in Buch

Kurt-Schwitters-Schule in Prenzlauer Berg

Kurt-Tucholsky-Schule in Pankow

Paul-Löbe-Schule in Reinickendorf

Reinhold-Burger-Schule in Pankow

Tesla-Schule in Prenzlauer Berg

Kooperationen mit Verbänden

Handwerkskammer Berlin

Industrie- und Handelskammer Berlin

Glaser-Innung Berlin

Innung der Musikinstrumentenbauer

Innung Parkett und Fußbodentechnik NORD-OST

Tischler-Innung Berlin

Verband Verkehr und Logistik Berlin und Brandenburg e.V.

Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen

Robert Bosch GmbH

Unternehmensgruppe Fischer

marcel-breuer-schule Schulprogramm 22

Teilnahme an Programmen der EU

Comenius-Programm

e-twinning

Europa macht Schule

Leonardo da Vinci

Kooperationen mit außerschulischen Einrichtungen

Baufachfrau

Gesellschaft für Europabildung

Modellregion Berliner Wald und Holz

Museum der Dinge

Kooperationen mit überbetrieblichen Einrichtungen

Arbeit und Bildung e.V.

bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg e.V.

SPI-Consult GmbH

3.5 Portraits der Bildungsgänge

3.5.1 Berufsausbildungsvorbereitende Bildungsgänge

Die berufsvorbereitenden Bildungsgänge sind bis heute von der Anstrengung

gekennzeichnet, die zu uns kommenden Jugendlichen für die Aufnahme einer

Berufsausbildung zu qualifizieren. Um das in der Berufspraxis verlangte in die

Schule zu holen, werden in den berufsvorbereitenden Bildungsgängen BQL und

in der einjährigen Berufsfachschule OBF verschiedene Wege beschritten.

Kern der Unterrichtsarbeit in der Berufsvorbereitung ist die Schülerfirma

„Woodstock“, die im November 2009 gegründet wurde. Damit wird der

theoretische Unterricht mit der fachpraktischen Ausbildung verzahnt. Im

Ergebnis entstehen verkaufsfähige Produkte, die über die Schule oder den

Webshop bezogen werden können. Die Schülerfirma engagiert sich berlinweit

in sozialen Projekten. Vielfältige Arbeiten wie die Herstellung verschiedener

Pavillons oder der Bau von Möbeln für Kindertagesstätten zeigen die hohe

fachliche und soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.

Von Anbeginn sind die mehrwöchigen Betriebspraktika integraler Bestandteil

der Bildungsgänge BQL und OBF. Ziel ist es, dass die Jugendlichen sich über

die Praktika in den Betrieben für eine Ausbildung empfehlen.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 23

Seit 2006 richten wir unseren Unterricht in der BQL und OBF an zertifizierten

Qualifizierungsbausteinen der Handwerkskammer aus. Prüfungen in Theorie

und Praxis gewährleisten einen für ganz Berlin definierten Standard, der von

der marcel-breuer-schule für die damit verbundenen Qualifizierungsbilder

entwickelt wurde.

Traditionell sind unsere Bildungsgänge stark mit den Sozialpädagogen

verzahnt. Seit dem Schuljahr 2009/10 wird mit sozialen Gruppenstunden eine

stabile Schulanfangssituation geschaffen – ein Konzept, das in der Zukunft

durch weitere Maßnahmen wie ETEP (Entwicklungstherapie/ Entwicklungs-

pädagogik) unterstützt werden soll.

3.5.1.1 Berufsqualifizierender Lehrgang im 11. Schuljahr (BQL)

Der berufsqualifizierende Lehrgang dient vorrangig der Ausbildungsvorbereitung

und der Vermittlung in eine Ausbildung durch mehrwöchige Betriebspraktika.

Schülerinnen und Schüler, die noch nicht den einfachen bzw. erweiterten Haupt-

schulabschluss erworben haben, können diesen innerhalb eines Schulbesuchsjah-

res erwerben. Wird am Ende des Schuljahres der Bildungsgang BQL erfolgreich

abgeschlossen, so erhält die Schülerin/der Schüler ein Abschlusszeugnis, andern-

falls ein Abgangszeugnis.

Bestandteil des Bildungsganges BQL sind insgesamt sechs Wochen Betriebsprak-

tikum. Diese sechs Wochen verteilen sich auf zwei Zeiträume. Der erste Prakti-

kumszeitraum findet vor den Weihnachtsferien statt und dauert drei Wochen. Das

erste Praktikum wird in einem der drei Berufsfelder Holz, Glas oder Fußboden-

technik absolviert.

Ein zweites Praktikum schließt sich im Frühjahr an. Grundsätzlich können diese

Betriebspraktika nur in Ausbildungsbetrieben absolviert werden. Die während der

Praktika zu führenden Berichtshefte fließen in die Notengebung ein. Es wird er-

wartet, dass sich die Schülerin/der Schüler aktiv an der Suche nach einem geeig-

neten Praktikumsplatz beteiligt. In begründeten Ausnahmefällen kann auch ein

Praktikum in einem anderen Berufsfeld absolviert werden.

3.5.1.2 Berufsfachschule (einjährig)

Der einjährige Bildungsgang OBF (Oberschule Berufsfachschule) dient der Ausbil-

dungsvorbereitung und der gezielten Vermittlung in eine Ausbildung durch

mehrwöchige Praktika. Schülerinnen und Schüler, die noch nicht den mittleren

Schulabschluss (MSA) erworben haben, können freiwillig an den MSA-Prüfungen

teilnehmen. Besitzen Schülerinnen und Schüler bereits den MSA, ist eine Verbes-

marcel-breuer-schule Schulprogramm 24

serung der MSA-Noten nicht möglich, jedoch die Verbesserung der Jahrgangsno-

ten. Wird am Ende des Schuljahres der Bildungsgang OBF erfolgreich abgeschlos-

sen, so erhält die Schülerin/der Schüler ein Abschlusszeugnis, andernfalls ein Ab-

gangszeugnis.

Bestandteil des Bildungsganges OBF sind insgesamt zehn Wochen Betriebsprakti-

kum. Diese zehn Wochen verteilen sich auf zwei Zeiträume. Der erste Prakti-

kumszeitraum ist auf die Zeit vor den Weihnachtsferien festgelegt und dauert

vier Wochen. Während dieser Zeit wird jeweils am Montag die allgemeine Theorie

weiter in der Schule unterrichtet, so dass die Schülerinnen und Schüler lediglich

vier Tage pro Woche im Praktikumsbetrieb sind. Ein zweites Praktikum schließt

sich nach den MSA-Prüfungen im Mai an. Grundsätzlich können diese Betriebs-

praktika nur in Ausbildungsbetrieben absolviert werden. Das erste Praktikum wird

in einem der drei Berufsfelder Holz, Glas oder Fußbodentechnik absolviert. In

Ausnahmefällen kann auch ein Praktikum in einem anderen Berufsfeld absolviert

werden. Die während der Praktika zu führenden Berichtshefte fließen in die No-

tengebung ein. Es wird erwartet, dass sich die Schülerin/der Schüler aktiv an der

Suche nach einem Praktikumsplatz beteiligt.

Uns ist wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen ihr Bildungsziel

erreichen. Sollte dennoch jemand seinen Erfolg in Frage gestellt sehen, engagiert

sich die marcel-breuer-schule zu diesem Zweck in besonderer Weise und gewähr-

leistet eine sozialpädagogische Begleitung während des gesamten Schuljahres.

3.5.2 Mehrjährige Berufsfachschule

3.5.2.1 Berufsausbildung und Berufsausbildung mit Fachhochschulreife

„Technische(r) Assistent/Assistentin für Produktdesign“

Die marcel-breuer-schule bietet für engagierte junge Menschen mit gestalteri-

schem Interesse eine zweijährige Berufausbildung im Bereich Produktdesign

an. Die dreijährige Berufsausbildung schließt die allgemeine Fachhochschulreife

mit Prüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik ein. Die Um-

setzung des Ausbildungskonzepts erfolgt in enger Kooperation mit externen

Partnern aus Wirtschaft, Kultur und Hochschule.

Für beide Ausbildungsgänge gelten folgende Inhalte:

Gestalterische Kompetenzen

Im Zentrum der Ausbildung stehen die Entwicklung und der Entwurf von Pro-

dukten des alltäglichen Bedarfs, die in Laboren und Werkstätten als Modelle

marcel-breuer-schule Schulprogramm 25

oder Prototypen umgesetzt werden. Die Auszubildenden arbeiten überwiegend

im Team. Sie lernen zu entwerfen, zu zeichnen, entwickeln ein Gespür für

Formen und Farbe und lernen die Bearbeitung und die Eigenschaften gängiger

Werkstoffe kennen.

IT-Kompetenzen

Die Präsentation der in Teamarbeit entwickelten Projekte erfolgt digital.

Am PC werden die Techniken des Layoutens, der Bildbearbeitung, der Darstel-

lung von technischen Zeichnungen, der 3D-Animation sowie Präsentations-

techniken vermittelt und erlernt.

Unternehmerische Kompetenzen

Die Förderung der unternehmerischen Kompetenzen ist ein Schwerpunkt der

Ausbildung.

Die Teilnahme am europäischen Unternehmerführerschein und am Projekt Ju-

nior zielt dabei auf die Möglichkeit der unternehmerischen Selbstständigkeit

nach Abschluss der Ausbildung.

Sprachkompetenzen

In einer zunehmend globalisierten Welt sind Auslandserfahrungen eine wichtige

Voraussetzung für die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Um sich einen Überblick über andere Arbeitsweisen in Europa zu verschaffen,

ist während der Ausbildung ein Auslandspraktikum an der Partnerschule „Man-

chester College“ in England vorgesehen.

Betriebspraktische Kompetenzen

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres steht ein mehrwöchiges

Betriebspraktikum. Hier lernen die Schüler den beruflichen Alltag kennen, der

mit ihrem späteren Beruf in dem Bereich Produktdesign verbunden ist, aber

auch die unternehmerischen Abläufe und Zusammenhänge, die in dieser Form

nur ansatzweise im Wirtschaftsunterricht abgebildet werden können.

3.5.2.2 Berufsausbildung zum/r Tischler/in

Die dreijährige Berufsfachschule Tischler in Vollzeitform wird in Berlin unter

dem Begriff BFS T angeboten. Die Ausbildung erfolgt modular, dies bedeutet,

dass die Schüler/innen in der Praxis Schritt für Schritt an das gewünschte Ziel,

der Berufsabschluss Tischler, herangeführt werden. Das geschieht über

marcel-breuer-schule Schulprogramm 26

Module, die auch Qualifizierungsbausteine genannt werden. Die Bausteine

beruhen auf der gültigen Ausbildungsordnung zum Tischler/-in. In der

schulischen Berufsausbildung BFS T absolvieren die Schüler/innen pro

Ausbildungsjahr zwei fachpraktische Module. Nach dem Durchlaufen eines

Moduls legen sie eine Modulprüfung ab, in der sie in einer schriftlichen

Theorieprüfung und durch eine praktische Arbeitsprobe nachweisen, dass sie

das Erlernte beherrschen.

Durch diese Modularisierung und den Erwerb von Zusatzqualifikationen (CAD-

und CNC-Technik) erhalten sie ein Berufswissen, das dem Vergleich mit der

Dualen Ausbildung standhält.

Durch die Aufteilung in einzelne Module können die Schüler/innen bereits nach

relativ kurzer Zeit ihr Wissen überprüfen und den Erfolg ihres Lernens erleben.

Bei Bestehen der Prüfung erhalten sie ein Zertifikat, in dem wir ihnen

bescheinigen, welche bisherigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse sie

bereits erworben haben.

Darüber hinaus bereiten wir die Schüler/innen auf den europäischen

Arbeitsmarkt vor. Wer seine beruflichen Chancen auch im EU-Ausland suchen

möchte, bekommt bereits während der Ausbildung die Möglichkeit zu einem

vierwöchigen Auslandspraktikum.

Der Unterricht findet an zwei Lernorten statt. Die fachtheoretischen Unterricht

erhalten sie in den Räumen der marcel-breuer-schule; der fachpraktische

Unterricht findet bei unserem Kooperationspartner, der bbw

Berufsvorbereitungs- und Ausbildungsgesellschaft mbH, Geneststraße 5 - 6,

10829 Berlin-Schöneberg, statt. Weitere Informationen finden sie auf den

Seiten der bbw-akademie: http://www.bbw-berlin.de/.

Die Ausbildung findet im Schülerstatus statt, d.h. die Schüler/innen bekommen

keine Ausbildungsvergütung. Sie kommen aber in den Genuss der Berliner

Ferienregelung und können sich in der unterrichtsfreien Zeit etwas

hinzuverdienen oder auch Bafög beantragen. Die Gesellenprüfung wird genau

so wie bei den dual Ausgebildeten vor der Handwerkskammer abgelegt

3.5.3 Berufsschule

In der Berufsschule am OSZ werden weit über 1300 Schüler durch ca.

50 Lehrerinnen und Lehrern im fachtheoretischen Teil ihrer Ausbildung zum

Tischler, Holzmechaniker, Bodenleger, Parkettleger, Glaser, Flachglasmecha-

niker bzw. -veredler und zur Fachkraft für Möbel-, Küchen – und Umzugsser-

vice unterrichtet.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 27

Im dualen System der Berufsausbildung werden zur Zeit 40 Klassen begleitet.

Die fachtheoretischen Inhalte der Ausbildung werden projekthaft im Lernfeld-

unterricht vermittelt und durch Labor – und Werkstattarbeit unterstützt, aber

auch durch Module ergänzt, z.B. Holzlabor, Werkstofflabor, Kleinmaschinen,

Arbeit am PC (CAD,CNC, Logistik usw.), Oberflächentechnik, Maschinentechnik,

Entwurfslehre/Gestaltung/Design, Montagetechnik und Glaslabor . Der Klas-

senverband wird im gegebenen Falle geteilt oder aufgelöst.

Ziele der Berufsschule sind vor allem geprägt durch die Anforderung, eine mo-

derne, zukunftsorientierte fachtheoretische und allgemeine Berufsausbildung

zu gestalten. Dazu gehören u.a. die verstärkte Teambildung in unterschiedli-

chen Ebenen, z.B. Tagesklassenebene, Lernfeldebene, die Festigung der

Sprachkompetenz in schriftlicher und mündlicher Form, Support (Hausaufga-

benbetreuung), soziale Kompetenz, das Lernbuffet für zu spät kommende

Schülerinnen und Schüler, aber auch die noch stärkere Integration von Infor-

mationstechnik und Gestaltung/Design sowie Ökologie und Nachhaltigkeit in

den Lernfeldunterricht.

Gemeinsame Projekte der Berufsschule mit den Kooperationspartnern der

praktischen Ausbildung und der Wirtschaft bieten den Auszubildenden Möglich-

keiten, praxisorientiert zu lernen, allgemeine wirtschaftliche Entwicklungen zu

erkennen und für ihren eigenen beruflichen Werdegang zu nutzen.

Die schulische und betriebliche Ausbildung endet mit einer Kammerprüfung

(Handwerkskammer oder Industrie – und Handelskammer) und dem Erwerb

des Gesellen – bzw. Facharbeiterbriefs.

3.5.4 Fach- und Berufsoberschule

3.5.4.1 Schwerpunkt Bautechnik/Holztechnik

Die ein- und zweijährige Fachoberschule (FOS) bzw. Berufsoberschule (BOS)

stellen studienqualifizierende Bildungsgänge an unserer Schule dar. Beide

Schulformen spiegeln den gesellschaftlichen Trend junger Menschen in Berlin

wider, mit bereits erworbenen beruflichen Qualifikationen auch im bau- und

holzberuflichen Bereich höhere Bildungsabschlüsse anzustreben und in die

akademische Ausbildung einzutreten.

Der größtenteils vollschulische Unterricht findet zu unterschiedlichen Anteilen

in technischen Fächern (Bau-/Holztechnik), in sprachlichen (Deutsch, Englisch)

und in naturwissenschaftlichen Fächern (Physik, Mathematik und Biologie) so-

marcel-breuer-schule Schulprogramm 28

wie in Sport statt. Für den Fachunterricht der zwölften und dreizehnten Klasse

sind Bezugswissenschaften die korrespondierenden Ingenieurwissenschaften

wie die Baustatik, Bauphysik, Baukonstruktion, Baustoffkunde oder die Ent-

wurfslehre. Daraus werden Lerninhalte mit Blick auf wissenschaftspropädeuti-

sche Anforderungen ausgewählt und transformiert.

Wissenschaftsorientierte Arbeitsweisen im Fachunterricht werden durch ein

technikspezifisches Methodeninstrumentarium realisiert. Hierzu zählen z. B. die

Lern- und Arbeitsaufgabe, die Konstruktionsanalyse, der technische Vergleich,

das technische Experiment, die Schadensanalyse, die Exkursion, die Prüfungs-

simulation oder das technische Projekt. Die Lernprozesse sind durch einen

ausgewogenen Wechsel zwischen lehrer- und schülerzentrierten Vorgehen ge-

prägt.

Beispielhaft sei an dieser Stelle auf die Funktion der studienqualifizierenden

Facharbeit sowohl in der Fach- als auch in der Berufsoberschule hingewiesen,

der ein vergleichsweise großer Umfang sowohl in der Fach- als auch in der Be-

rufsoberschule eingeräumt wird. Schüler/-innen bearbeiten hier eigenständig

ein selbst gewähltes bzw. gemeinsam festgelegtes Thema aus dem Gebiet der

Baustatik, Baukonstruktion, Bauphysik o.ä.. Ziel ist eine vorwissenschaftliche

Auseinandersetzung, die auch Probleme und Lösungsansätze z.B. bei der The-

menfindung, bei der analysierenden Herangehensweise und bei bestimmten

Untersuchungsverfahren, der Informationsrecherche oder der Dokumentation

einschließt.

Zusammengenommen kommen wir mit diesen studienbefähigenden Angeboten

in der FOS/BOS – Schwerpunkt Bau- und Holztechnik - dem Anspruch nach,

Lernenden, die schon einen oder mehrere berufliche Bildungsgänge – auch an

der marcel-breuer-schule - besucht haben, eine attraktive Möglichkeit zu bie-

ten, die allgemeine Fachhochschulreife oder die allgemeine bzw. fachgebunde-

ne Hochschulreife zu erlangen.

3.5.4.2 Schwerpunkt Mediengestaltung

In der Berufsoberschule mit dem Schwerpunkt Mediengestaltung werden die

Schüler/innen auf ein zukünftiges Studium im gestalterischen Bereich vorberei-

tet (z.B. Kunst, Design, Visuelle Kommunikation etc.).

marcel-breuer-schule Schulprogramm 29

Inhalt des Schwerpunkts Mediengestaltung ist der kompetente Umgang mit

Bildsprachen, Medien und deren zu Grunde liegenden Strategien.

Im Zentrum der beiden Bildungsgänge Berufsoberschule und Fachoberschule

steht die Entwicklung beruflicher und studienqualifizierender Fähigkeiten und

Kenntnisse. Das Ziel der Entwicklung ist es, unsere Schüler/innen in die Lage

zu versetzen, exemplarische Handlungssituationen des Arbeitsprozesses sicher

zu beherrschen und die in den verschiedenen Fächern und Wahlpflichtberei-

chen erworbenen Kompetenzen verantwortungsbewusst und selbstständig in

Studium und Beruf anzuwenden.

3.5.5 Berufliches Gymnasium

Das Berufliche Gymnasium der marcel-breuer-schule bietet in der elften Klasse

eine erste berufliche Orientierung durch die Fächer Gestaltungs- und Medien-

technik, Wirtschaftswissenschaft und Berufliche Informatik an, die in der Quali-

fikationsphase konkretisiert wird. Zudem können die Schülerinnen und Schüler

als Wahlpflichtfach z.B. Bildende Kunst oder Darstellendes Spiel belegen. Im

Fach Gestaltungs- und Medientechnik erlernen sie neben den fachlichen Inhal-

ten die Grundlagen der Kommunikations- und Präsentationstechnik.

Die marcel-breuer-schule organisiert die Qualifikationsphase der 12. und 13.

Klasse erstmalig in Berlin in Profilen. Angeboten werden die Profile Gestaltung

und Kunst, Gestaltung und Wirtschaft, Gestaltung und Europa sowie Gestal-

tung und Umwelt. Am Ende der Jahrgangsstufe 11 entscheiden sich die Schüle-

rinnen und Schüler für ein Profil. Wird z. B. das Profil Gestaltung und Kunst

gewählt, ist das profilgebende Fach Gestaltungs- und Medientechnik (Leis-

tungskurs) und das profilbegleitende Fach Bildende Kunst. Zusätzlich wird in

jedem Profil ein Seminarkurs belegt. Dieser Kurs bereitet auf das wissenschaft-

liche Arbeiten vor und behandelt fächerübergreifende Themen innerhalb des

Profils.

Diese Profilbildung ermöglicht feste Lerngruppen und fördert den sozialen Zu-

sammenhalt und die Teambildung bei den Schülerinnen und Schülern. Zudem

wird durch die Einrichtung eines Selbstlernzentrums ihr eigenverantwortliches

Arbeiten unterstützt.

Der erfolgreiche Abschluss nach drei Jahren – das Abiturzeugnis - bietet die

Zugangsberechtigung zu allen Studiengängen. Außerdem erwerben die Schüle-

rinnen und Schüler durch die Profilgebung eine besondere Grundlage für Studi-

engänge im Bereich Design, Mediendesign, Medieninformatik, Wirtschaftsinfor-

matik usw. sowie Ausbildungsberufe im gestalterisch kreativen Bereich.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 30

3.6 Kompetenzentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler

3.6.1 Methodische, soziale und handlungsorientierte Kompetenzen

Um die methodischen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler zu för-

dern, werden – abgestimmt auf die jeweiligen Bildungsgänge – Sockeltrainings

und/oder unterrichtsbegleitende Methodenschulungen durchgeführt.

In den berufsvorbereitenden Bildungsgängen wird der Erwerb vor allem

sprachlicher und methodischer Kompetenzen als Querschnittsaufgabe in al-

len Fächern gefördert. Wir nehmen in diesem Zusammenhang an dem Pro-

jekt „Integrierte Sprachförderung in Berufsvorbereitung und Ausbildung an

berufsbildenden Schulen“ (SPAS) teil.

In der Berufsschule werden je nach Ausbildungsgang berufsspezifische Kon-

zepte angewandt.

In der Fach- und Berufsoberschule sowie in der dreijährigen Berufsfachschu-

le sind neben den unterrichtsbegleitenden Methodenschulungen Sockeltrai-

nings durchgehend eingeführt.

Handlungsorientiertes Lernen findet inzwischen in allen ausbildungsrelevanten

Bildungsgängen statt.

In den berufsqualifizierenden Bildungsgängen wird kognitives Lernen durch

handlungsorientiertes Arbeiten in unserer Schülerfirma woodstock begleitet.

Planen, konstruieren und kalkulieren eines verkaufsfähigen Produktes erfol-

gen auf diese Weise Theorie und Praxis übergreifend, das Erlernte kommt

bereits nach kurzer Zeit zur konkreten Anwendung und der praktische Hand-

lungsvollzug veranschaulicht die Theorie.

In allen dualen Ausbildungsgängen ist die Lernfeldstruktur etabliert. Im

Lernfeldkonzept wird der Unterricht nicht mehr in traditionellen Fächern or-

ganisiert, sondern in Form von Lernfeldern strukturiert, die aus Handlungs-

feldern (Tätigkeitsfeldern) abgeleitet sind. Auf diese Weise entsteht ein fä-

cherübergreifender Lehrplan.

In der vollschulischen Berufsausbildung wird durch unsere Juniorfirmen der

handlungsorientierte Ansatz verstärkt. Projekte mit externen Kooperations-

partnern wie z. B. Das Museum der Dinge oder BAUFACHFRAU (Holz im Kre-

ativkreislauf ) werden regelmäßig durchgeführt.

Soziale Kompetenzen stehen in besonderem Maße in der Berufsvorbereitung

marcel-breuer-schule Schulprogramm 31

im Fokus. Hier gilt es, die Jugendlichen u. a. nach vorherigen schulischen Miss-

erfolgserlebnissen sozial-emotional zu stabilisieren und systematisch an eine

Ausbildung heranzuführen. Schwerpunkte dabei liegen auf Konzepten der Ent-

wicklungstherapie und der Entwicklungspädagogik (ETEP) und der starken Ein-

bindung unserer Sozialpädagoginnen.

Bei der Bestandsaufnahme der Qualität dieser unterrichtlichen Prozesse wird

den Aussagen der Schülerinnen und Schüler ein großer Stellenwert beigemes-

sen.

Die Gegebenheiten der unmittelbaren Lehr- und Lernprozesse werden re-

gelmäßig durch Befragungen des „Netzwerk[es] Berliner Schulen für die in-

terne Evaluation“ überprüft. Die letzte Umfrage fand im Februar 2011 statt,

an dieser nahmen 77 Klassen teil. Die folgende Grafik veranschaulicht die

Ergebnisse aufgeschlüsselt nach Bildungsgängen.

Vergleich der verschiedenen Bildungsgänge

(bis 2,5: Entwicklungspotential / 2,5 - 3: normal / 3 - 3,5: gut / ab 3,5: sehr gut )

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

Anfor

deru

ngsn

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Schwierig

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Einfa

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Engag

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üler

Inte

ress

e de

r Sch

üler

k.A. (5)

Berufsvorbereitung (9)

Berufsfachschule (24)

Berufsschule (dual) (27)

FOS / BOS / OG (12)

OSZ Holz-, Glastechnikund Design

Unterrichtsführung Unterrichtsform, -

methodikSchülermerkmale

3.6.2 Fachliche Kompetenzen

Die fachlichen Kompetenzen werden nach Rahmenplanvorgabe vermittelt.

In schulinternen Curricula sollen die fachlichen Kompetenzen präzisiert und zu-

sätzlich überfachliche Kompetenzen festgelegt werden. Im gesamten vollschu-

lischen Bereich werden diese zurzeit erarbeitet. In den studienbefähigenden

Ausbildungsgängen liegen für die zentralen Prüfungsfächer bereits Curricula

vor.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 32

Die Vermittlung fachlicher Kompetenzen und damit die Qualität des Unterrichts

werden auch dadurch verbessert, dass in vielen Bildungsgängen Unterrichts-

einheiten und Klausuren im Fachteam geplant werden.

Die Ergebnisse der unterrichtlichen Prozesse an der Schule werden durch un-

terschiedliche Evaluationsmethoden überprüft.

Die Einschätzung der Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler erfolgt ne-

ben den üblichen Klassenarbeiten, Projektarbeiten usw. durch

eine schulweite Einführung eines Feedback-Bogens, der die Bewertung der

Qualität der Klassenarbeiten durch die Schülerinnen und Schüler erfragt und

anschließend in den Klassen diskutiert wird.

Abschlussarbeiten der Qualifizierungsbausteine in Theorie und Praxis, die

die Schülerinnen und Schüler im berufsvorbereitenden Bereich schreiben,

um zu überprüfen, ob sie die Lehrgänge erfolgreich durchlaufen haben.

Parallelarbeiten, die im gesamten berufsbildenden Bereich jährlich geschrie-

ben und in den Fachbereichen ausgewertet werden.

Zwischen- und Abschlussprüfungen in den dualen Bildungsgängen.

Abschlussprüfungen der technischen AssistentInnenausbildung.

Eingangstests in den allgemeinbildenden Fächern, die eine anschließende

individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler ermöglichen.

regelmäßige Auswertung der zentralen MSA-Prüfungen und Fach-, Hoch-

schulreifeprüfungen. Die Ergebnisse unserer Schülerinnen und Schüler zei-

gen, dass sie erfolgreich auf diese Prüfungen vorbereitet werden, da diese

in allen Fächern über dem landesweiten Durchschnitt liegen.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 33

4 Wo wollen wir hin?

Ziele unserer Schulentwicklung

Für die Fortschreibung des Schulprogramms und die Weiterentwicklung unse-

rer Schule wurden mit dem gesamten Kollegium pädagogische Tage abgehal-

ten. Auf diesen wurden Entwicklungsbedarfe ermittelt und gebündelt.

Im Folgenden werden die Entwicklungsbedarfe aufgeführt, die vom Kollegium

für die nähere und fernere Zukunft angestrebt werden. Die Kategorien 4.1 bis

4.4 sind dabei an den Qualitätsbereichen des „Handlungsrahmens Schulqualität

in Berlin“ orientiert. Im darauffolgenden Kapitel 5 sind die Schwerpunkte unse-

rer Entwicklungsarbeit für die nächsten Jahre ausgeführt.

4.1 Lehr- und Lernprozesse

Globales Lernen – Nachhaltigkeit

Individuelle Förderung

Fachübergreifender Unterricht – Verknüpfung von Theorie und Pra-

xis/Arbeiten in Projekten

Unterstützung des eigenverantwortlichen Lernens

Medienpool – Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien

Schülerfirmen als Bestandteil des Lernprozesses

4.2 Schulkultur

Förderung der Identifikation

Bildungstage – Fachveranstaltungen

Verbesserung der Arbeits- und Kommunikationsmöglichkeiten für das

Kollegium

4.3 Führung und Management

Schule als Einheit – Außendarstellung

Transparenz der Entscheidungsabläufe

Optimierung der Informationsflüsse

Personalentwicklungsgespräche

marcel-breuer-schule Schulprogramm 34

Einführung eines Qualitätsmanagementsystems

4.4 Lehrerprofessionalität

Teamentwicklung

Fortbildungskonzepte – interne Fortbildungen

Gegenseitige Hospitationen

5 Entwicklungsvorhaben

5.1 Transparenz

Die Einführung eines für die marcel-breuer-schule geeigneten Qualitätsmana-

gementsystems stellt eine zentrale Maßnahme im Rahmen des zur Zeit an der

Schule stattfindenden Reform- und Modernisierungsprozesses dar. Ein langfris-

tiger Wandel der Schul- und Unterrichtsqualität wird seit längerem von mehre-

ren Seiten gefordert, um u.a. von einer zeitlichen, personellen und sachlich

begrenzten administrativen Qualitätskontrolle zu einem transparenten und in

sich schlüssigen Qualitätsmanagement für alle am Schulleben beteiligten Per-

sonen zu gelangen.

5.2 Führung und Management

Eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schulleitung, den Abtei-

lungsleitungen, den Fachbereichsleitungen und den Fachleitungen wird durch

regelmäßige Dienstbesprechungen und Halbjahresgespräche wahrgenommen.

Die namentliche Verteilung der Funktionsstellen kann im schulinternen Ge-

schäftsverteilungsplan nachgelesen werden. Ein nicht-namentlicher Funktions-

stellenplan der Schule, welcher vom gesamten Kollegium gemeinschaftlich und

demokratisch auf Basis der anerkannten Datenlage erarbeitet wurde, regelt die

Verteilung der Funktionsstellen für die nächsten Jahre. Innerhalb eines Zwei-

jahresrhythmus wird verbindlich mit jeder Kollegin und jedem Kollegen ein

Mitarbeitergespräch mit dem/der jeweiligen Abteilungsleiter/in und/oder Abtei-

lungskoordinator/in geführt. Dieser gegenseitige Austausch hat keinerlei Be-

wertungs- oder Beurteilungscharakter im Sinne einer „Dienstlichen Beurtei-

lung“. Es geht hierbei um die Motivation, die Kooperation, das Arbeitsumfeld,

sinnvolle Weiterbildungen für die nächsten Monate und um eine mögliche län-

marcel-breuer-schule Schulprogramm 35

gerfristige berufliche Entwicklung der Kollegin/des Kollegen innerhalb der Ab-

teilung oder der gesamten Schule. Zusätzlich werden alle zwei Jahre die Perso-

nalentwicklungsgespräche bezüglich ihrer Funktionalität und ihrer Nachhaltig-

keit von allen Kollegen/innen dieser Schule evaluiert. Ferner finden regelmäßi-

ge Jahresgespräche zwischen der Schulleitung, der Abteilungsleitung und den

Fachbereichs- und Fachleitern statt. Sie dienen der Offenlegung und gemein-

samen Diskussion über die Erwartungen und Zielvorstellungen der Arbeits-

schwerpunkte einer Abteilung oder eines Fachbereichs gegenüber der Schullei-

tung. Dadurch kann die Schulleitung die jeweiligen Anliegen und Wünsche der

Abteilungs-, Fachbereichs- und Fachleiter besser wahrnehmen und sie gleich-

zeitig bei der Umsetzung neuer Vorhaben gezielter fördern, unterstützen und

begleiten.

Innerhalb der Erweiterten Schulleitung werden alle Entwicklungsvorhaben von

der Schulleitung vorgestellt und anschließend von den Mitgliedern der Erwei-

terten Schulleitung hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit und Durchführbarkeit erör-

tert. Daraus ergeben sich Grundsätze für die Verteilung von Ermäßigungsstun-

den für all die Kollegen/innen, welche mit der Durchführung eines Entwick-

lungsvorhabens bzw. mit der Wahrnehmung schulischer Projektaufgaben be-

auftragt werden sollen. Alle Entwicklungsvorhaben sowie die daraus hervorge-

hende Verteilung von Ermäßigungsstunden werden auf den Gesamtkonferen-

zen dem Kollegium zur Abstimmung gestellt.

5.3 Feedbackkultur

Es ist geplant, dass alle Leitungsmitglieder der Schule ihr Führungsverhalten

mittels interner Evaluationsinstrumente überprüfen lassen und damit u.a. zur

Weiterentwicklungen der Schul- und Unterrichtsqualitäten der marcel-breuer-

schule beitragen. Selbstverständlich werden die Ergebnisse in den entspre-

chenden Konferenzen von den Leitungsmitgliedern vor- und zur Diskussion ge-

stellt.

5.4 Medienpool

An der marcel-breuer-schule sind zahlreiche professionelle Materialien für den

Unterricht vorhanden. Entsprechend unserer gegebenen Situation mit mo-

dernster Ausstattung am neuen Standort ist es jetzt an der Zeit, die vorhan-

denen Materialien zu strukturieren und für alle Lehrkräfte systematisch bereit-

zustellen.

Folgende Maßnahmen sind hierzu geplant:

marcel-breuer-schule Schulprogramm 36

1. Einrichtung einer möglichst effektiv nutzbaren Online-Plattform zur gegen-

seitigen Bereitstellung von digitalen Unterrichtsmaterialien. Diese soll nach

Möglichkeit folgende Voraussetzungen erfüllen: leicht und schnell zugäng-

lich, möglichst auch von Rechnern von außerhalb der Schule, schneller und

unkomplizierter Up- und Download auch größerer Dateien und eine über-

sichtliche Struktur.

2. Information an das Kollegium über die Funktion und Nutzung der Plattform.

3. Fortbildung für interessierte Kolleginnen und Kollegen zum Gebrauch der Plattform.

Ein Erfolg des Entwicklungsvorhabens wäre es, wenn die digitale Plattform am

Ende des Schuljahres die oben genannten Voraussetzungen erfüllt und von

mindestens der Hälfte des Kollegiums genutzt würde. Ebenso müsste evaluiert

werden, ob die Fortbildung für die Teilnehmer hilfreich war.

5.5 Identifikation mit der marcel-breuer-schule

Eine hohe Identifikation der Schülerinnen und Schüler sowie des Kollegiums

mit der marcel-breuer-schule erzeugt ein starkes Wir-Gefühl und motiviert alle

Beteiligten am Lernprozess, mit hohem Engagement auf ein gemeinsames Ziel

hinzuarbeiten. Dies führt zu besseren Ergebnissen sowie zu einer einheitlichen

und positiven Darstellung unserer Schule in der Öffentlichkeit. Durch die Ver-

besserung wichtiger Aspekte des Schullebens soll eine höhere Zufriedenheit

und damit verbunden eine stärkere Identifikation der Schülerinnen und Schüler

sowie des Kollegiums mit der marcel-breuer-schule erzielt werden.

Ziel:

Stärkung der Identifikation der Schülerinnen und Schüler sowie des Kollegi-

ums mit der marcel-breuer-schule durch die Gestaltung wichtiger Aspekte

des Schullebens.

Maßnahmen:

1. Einrichtung eines Sommercafés mit Bänken auf dem Platz zwischen den

Schulgebäuden 1 und 2

2. Durchführung eines jährlich stattfindenden Schulfestes

3. Erstellung und Umsetzung eines Konzepts zur Verbesserung des Zustan-

des im MUR bezüglich der Raum- und Flurgestaltung, der Toiletten, der

elektronischen Ausstattung sowie der Pausennutzungsmöglichkeiten

4. Aktionen zur Verbesserung der Busanbindung an die Schule

marcel-breuer-schule Schulprogramm 37

Evaluation:

1. Bewertung der Maßnahmendurchführung durch eine Gruppe ausgewähl-

ter Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Bereichen

der Schule

2. Beobachtung der Veränderungen des Punktes „Einstellung zur Schule“ als

Ergebnis der Befragung „Netzwerk Berliner Schulen für die interne Eva-

luation“

3. Schulinterne repräsentative Befragung der Schülerinnen und Schüler so-

wie des Kollegiums bezüglich der Umsetzung der Maßnahmen sowie der

dadurch verursachten Veränderung der Identifikation mit der Schule

5.6 Teambildung

Definition

Unter Teamarbeit verstehen wir eine zeitlich befristete Zusammenarbeit von

mehreren Personen, die gemeinsame Ziele und Arbeitsaufträge formulieren

und umsetzen.

Motivation

Ein systematischer und systemischer Schulentwicklungsprozess kann nur ge-

lingen, wenn er vom Kollegium der Schule als Team getragen wird. Für die Ge-

staltung eines qualitativ hochwertigen Unterrichts und das Schulleben ist es

unentbehrlich, kleine Teams zu bilden.

Diese beziehen sich sowohl auf die fachliche Zusammenarbeit als auch auf das

gemeinsame pädagogische Handeln.

Damit Teamarbeit erfolgreich weitergeführt werden kann, bedarf es einer för-

derlichen Führungshaltung der Schulleitung und der Bereitschaft des Kollegi-

ums zur Kooperation.

Eine Befragung des Kollegiums hat ergeben, dass Teamarbeit grundsätzlich als

effektiv und arbeitserleichternd benannt wird, dieses gilt besonders für die be-

vorzugte Arbeit in Fach- und Lernfeldteams. Ein Drittel des Kollegiums arbeitet

bereits nachhaltig im Team.

Die Entwicklung von Teamarbeit ist somit auch weiterhin ein konkretes Ent-

wicklungsvorhaben unseres Schulprogramms. Neben der qualitativen Weiter-

entwicklung des Unterrichts umfasst Teamarbeit die Stärkung der Transparenz

zu vermittelnder Kompetenzen für Schüler und Lehrer und somit die Effizienz

marcel-breuer-schule Schulprogramm 38

des Unterrichts. Teamarbeit soll aber auch das Festlegen, Umsetzen und Evalu-

ieren gemeinsamer Bildungsstandards fördern.

Maßnahmen

Um die in den drei Abteilungen bestehenden Teams auch weiterhin zu unter-

stützen und die Bildung neuer Teams zu fördern, bedarf es aus organisatori-

scher Sicht einer Optimierung der Rahmenbedingungen.

Dazu gehören:

- eine verlässliche Planung der Unterrichtseinsätze der Kolleginnen und

Kollegen in den entsprechenden Bildungsgängen.

- Gemeinsame Zeit, zum Beispiel Freiblöcke und/oder Teamtage

- zur Verfügung stehende Räumlichkeiten

Die Zielsetzung der Teamarbeit liegt auch weiterhin in der Planung von Unter-

richt, das Ausarbeiten von Unterrichtsequenzen und der gegenseitigen Unter-

stützung und Beratung.

Langfristig bedeutet die Zusammenarbeit in konstanten Teams eine größere

Berufszufriedenheit und fördert ein ausgeglichenes und motivierendes Schul-

klima.

Evaluation

Oben genannte Maßnahmen werden durch eine Befragung der Teams unter

den Aspekten äußere Rahmenbedingungen und Berufszufriedenheit evaluiert.

6 Evaluation

Die im Schulprogramm definierten Entwicklungsvorhaben werden in einem

vereinbarten Verfahren planmäßig evaluiert. Die schulischen Evaluationsbera-

ter unterstützen die Umsetzung der Maßnahmen und stimmen mit der Schul-

entwicklungssteuerungsgruppe alle Fragen der Evaluation ab. Im Ergebnis die-

ses Prozesses entsteht ein Evaluationsfahrplan für den Gültigkeitszeitraum des

vorliegenden Schulprogramms. So ist geplant, weiterhin alle zwei Jahre an der

‚Netzwerkbefragung Berliner Schulen zur Selbstevaluation’ in Theorie und Pra-

xis mit allen Kolleginnen und Kollegen und ca. 1400 Schülerinnen und Schüler

teilzunehmen sowie das Selbstevaluierungsportal ISQ-bb.de für standardisierte

Erhebungen der Lehrer und Funktionsträger für eine bedarfsgerechte Nutzung

einzuführen. Unterstützend werden unsere Entwicklungsvorhaben bzw. Projek-

te durch passgenaue Erhebungen u.a. mittels GRAFSTAT evaluiert.

marcel-breuer-schule Schulprogramm 39

Die resultierenden Ergebnisse der schulweiten bzw. bereichsbezogenen Evalua-

tionen werden in den Fachgruppen, auf den Fachkonferenzen und in der

Schulentwicklungssteuerungsgruppe gemeinsam mit den Evaluationsberatern

analysiert. Diese Diskussionsergebnisse stellen die weitere Grundlage dar, auf

der die Entwicklungsvorhaben in ihrer Umsetzung beurteilt werden. In der Per-

spektive werden weitere Evaluationsziele in den Fachgruppen zur Verbesserung

einzelner Bereiche bestimmt. Alle Beteiligten müssen sich somit den aktuellen

Fragen zur Qualität unserer Schule und ihrer Entwicklung stellen und darauf

gemeinsame Antworten finden. Konkrete Umsetzungsschritte mit den erreich-

ten Ergebnissen werden dokumentiert und in den schulischen Vertretungsgre-

mien berichtet.

Das Schulprogramm wird weiter fortgeschrieben. Die Fortschreibung erfolgt auf

Grundlage der Evaluationsergebnisse und von Diskussionen im Rahmen päda-

gogischer Fortbildungen.