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Schauspiel Essen Der Spalt Interaktiv im Stadtraum Rü-Fest Zum 30. Mal auf Rüttenscheids Meile Interview Doktor Stratmanns „tief sitzende Fleischwunde“ ESSEN.ERLEBEN. 01/2018 Das Spotlight für unsere Stadt

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Schauspiel Essen

Der SpaltInteraktiv im Stadtraum

Rü-FestZum 30. Mal aufRüttenscheids Meile

InterviewDoktor Stratmanns „tiefsitzende Fleischwunde“

ESSEN.ERLEBEN.01/2018Das Spotlight für unsere Stadt

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Kurz & gutVon Aaltobis Wenders

TitelSchauspiel: Eine zweiteRealität für die Stadt Essen

KunstPeter Gorschlüter wirdneuer Folkwang-Direktor

KunstLegendäre Quadratein der Villa Hügel

FestivalsRuhrtriennale, Extraschichtund Klavier-Festival Ruhr

InterviewDoktor Stratmannwird 70

FreizeitRadfahren imEssener Norden

FreizeitEssenerSeitenblicke

FreizeitSaisonstart für dieStadtrundfahrten

FreizeitKulturpfadfest bietet„... mehr Blau“

FreizeitDas Rü-Festfeiert seinen 30.

Essen ist fertigEine „Speisekarte“von Butterfahrt 5

ESSEN.ERLEBEN. Herausgegeben von der FUNKE Mediengruppe

Verlag

FUNKE MEDIEN NRW GmbH

Friedrichstraße 34-38, 45128 Essen

Sitz Essen

Registergericht Essen,

HRB 26063

Telefon: +49-(0)201-804-0

Fax: +49-(0)201-804-2352

Geschäftsführer

Dennis Prien,

Andreas Schoo,

Michael Wüller

Verantwortlich für Anzeigen

Dennis Prien (V.i.S.d.P.)

Kontakt Anzeigen

Thomas Haufer,

Marcel Pasch

Telefon: +49-(0)201-804-2425

Produktmanagement

Patrick Torma (V.i.S.d.P.)

Telefon: +49-(0)201-804-2796

Redaktion / Gestaltung

Redaktionsbüro Schacht 11:

Torsten Wellmann,

Tanja Weimer

[email protected]

www.schacht11.de

Titelfoto

Schauspiel Essen

Druck

Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,

Frankfurter Straße 168,

34121 Kassel,

Telefon: +49-(0)561-60 28 00

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Inhalt

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54 Kurz & gut

Info: 8. Juni, 20 Uhr, Philharmonie; www.theater-essen.deInfo: 14. Juni, 20 Uhr, Lichtburg; www.lichtburg-essen.de Info: 6., 17., 28. Juni, 5., 7., 12. Juli, 19 Uhr, Aalto; www.theater-essen.de

lit.RUHR Philharmonie

Lichtburg Aalto-Ballett

Literaturfestival Madrigale

Wenders kommt Fest der Sinne

Am 9. Oktober wird die zweite Ausgabe des Internatio-

nalen Literaturfestivals lit.RUHR eröffnet. Bereits jetzt

stehen zwei Highlights des diesjährigen Programms fest.

Zum Auftakt am 9. Oktober wartet das Literaturfestival

mit Joschka Fischer auf: Der ehemalige Außenminister

wird politische Themen und geopolitische Szenarien, die

er in seinem aktuellen Buch „Der Abstieg des Westens“

beschreibt, am Eröffnungsabend der lit.RUHR auf dem

UNESCO-Welterbe Zollverein darlegen und analysieren.

Zum Abschluss des Festivals wird Bestsellerautor Frank

Schätzing am Sonntag, 14. Oktober, mit einer Multime-

dia-Show zu seinem aktuellen Roman „Die Tyrannei des

Schmetterlings“ in Essen zu erleben sein. „Ich freue mich

sehr auf die lit.RUHR und ganz besonders auf die Licht-

burg“, so der Bestsellerautor über die Veranstaltung in

Deutschlands größtem Kinosaal. Karten gibt es ab sofort

auf www.lit.ruhr oder www.westticket.de sowie telefo-

nisch unter 0211 / 27 40 00.

Im Jahr 1587 wurde Orlando di Lasso, dem Meisterkom-

ponisten der Renaissance, schlagartig klar, dass auch

sein Leben endlich ist. Ein Schlaganfall traf ihn, von dem

er sich nach und nach wieder erholte – vor allem durch

die Künste des herzoglich-bayerischen

Leibarztes Thomas Mermann. Zum

Dank widmete Lasso ihm eine ganze

Sammlung von Werken, die heute als

„Mermann-Madrigale“ bekannt sind.

Orlando di Lasso vertonte die Texte

nicht nur nachdenklich, sondern oft

beweglich und fast heiter. Seine agile

Musik wird für Philippe Herreweghe,

sein Collegium Vocale Gent und das erst 2011 gegründete

Hathor Consort zum Tummelplatz virtuosen Musizierens

– am 8. Juni im Alfried Krupp Saal in der Philharmonie.

Zur Premiere von „Papst Franziskus – Ein Mann seines

Wortes“ wird Regisseur Wim Wenders seinen Dokumen-

tarfilm am 14. Juni in der Lichtburg persönlich vorstellen.

Der Film entstand in Zusammenarbeit mit dem Vatikan,

der für Wenders nicht nur seine Archive öffnete, sondern

dem Regisseur auch die Verwendung von exklusivem

Bildmaterial erlaubte. Kartenvorverkauf: werktags ab 12

Uhr, sonntags ab 15 Uhr an der Kasse der Lichtburg und

online unter filmspiegel-essen.de

Farben sind überall: in unseren Wohnungen, in Büros, an

unserer Kleidung. Überall versuchen wir, die Farbgebung

unseren Wünschen und Bedürfnissen anzupassen. In ih-

rem ersten gemeinsamen abendfüllenden Ballettabend

„Moving Colours“ setzen sich die Choreografen und Tän-

zer der Essener Compagnie Armen Hakobyan und Denis

Untila mit Farben und mit ihrem Einfluss auf den Men-

schen auseinander. Farbe steht dabei auch für das, was

uns individuell macht und uns unseren Charakter verleiht.

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Rüttenscheider Str. 184 | 45131 Essen | Tel. 0201 - 422851 | [email protected]

Der Essener Laufladen

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Kurz & gut

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Info: 18. bis 22. Juli, Innenstadt; www.essen-geniessen.deInfo: bis 11. November, Kokerei Zollverein, Mischanlage;

www.zeitalterderkohle.de

Genuss

Ruhr Museum

Essen... verwöhnt

Mehr Kohle

Die 20. Auflage von „Essen... verwöhnt“ geht vom 18. bis

22. Juli in der Essener Innenstadt über die Bühne. Wie im-

mer handelt es sich dabei um eine der größten – wenn

nicht sogar die größte und bekannteste – Gourmetmeile

der Region: 20 Essener Gastronomen machen die Kettwi-

ger Straße zu einem Open-air-Restaurant, das weit über

die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus Besucher anzieht.

Unter freiem Himmel werden kulinarische Köstlichkeiten

zu Probierpreisen kreiert: Vorspeisen bis 6 €, Hauptspei-

sen zwischen 7 und 10 € und Desserts bis 5 €. Da kann

man das umfangreiche Angebot getrost an fünf Tagen

von vorne bis hinten durchtesten. Ergänzt wird der Ge-

nuss durch drei Bier-, einen Eis-, einen Champagner-, ei-

nen Kaffee- und einen Cocktailstand. „Essen... verwöhnt“:

zum 20. Mal hohe Kochkunst mit frischen Produkten, di-

rekt vor den Augen der Besucher zubereitet.

Ruhr Museum und Deutsches Bergbau-Museum Bochum

haben auf der Kokerei Zollverein die Sonderausstellung

„Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“ er-

öffnet. Präsentiert werden rund 1200 Exponate, vor allem

aus den Beständen der beiden Museen sowie von über

100 Leihgebern. Nicht zu vergessen der Ausstellungsort

selbst: Die Mischanlage ist eines der spektakulärsten Ge-

bäude auf dem Welterbe Zollverein.

Kurz & gut

Massivholzmöbel mit CharakterRestyle24 setzt auf Individualität und guten Service

Was gibt es Schöneres, als nach Hause zu kommen und sich rundum wohl

zu fühlen? Die passenden Mö-bel sind dafür ausschlaggebend. Schränke „von der Stange“ sind nichtssagend, ohne Geschichte. Ganz anders sind da die Massiv-holzmöbel von Restyle24. Sie alle haben einen eigenen Charakter und sorgen somit für ein einzig-artiges Wohngefühl: gemütlich, behaglich und lebendig.

Auf der über 750 Quadratme-ter großen Ausstellungsfl äche von Restyle24, Kleine Steubenstraße 13-17, fi nden Kunden Massivholz-möbel in verschiedenen Stilarten, vor allem aber Möbel im Land-hausstil in etwas feinerem, gestri-chenen Holz oder Möbel aus recy-celtem Teakholz. „Das ist wirklich etwas ganz Besonderes“, betont Inhaber Hans Crienen. „Das Holz stammt aus Indonesien und wird

dort zu Möbeln verarbeitet.“ Die Stücke sind nicht vergleich-

bar mit dem, was viele als Teak-möbel im Gartenbereich kennen. Die Schränke, Tische oder Kom-moden haben eine warme Farbe und strahlen förmlich. Sie haben hier und da kleine Unregelmäßig-keiten und sich dadurch einen Teil ihrer Ursprünglichkeit bewahrt. Genauso wie wir nicht immer per-fekt sind, sind es auch diese Möbel nicht. Aber genau das macht sie aus, verleiht ihnen Charakter. Und genau das ist die Idee von Resty-le24: Kunden können sich hier nicht nur neu einrichten, sondern die Geschichte wiederverwerteter Hölzer weiterschreiben.

Warme FarbeKunden fi nden die verschie-

densten Schränke, Kommoden, Tische, Bänke, aber auch Sessel, Stühle und mehr. Dabei lässt sich

alles optimal miteinander kom-binieren. Ein Esstisch aus Teak und dazu eine große Vitrine im Landhausstil aus Pinienholz? Gar kein Problem. Die Landhausmö-bel gibt es in acht verschiedenen Farben, da ist für jeden die richtige dabei. Wie so ein kombiniertes Esszimmer aussehen kann, zeigt das Team von Restyle24 auf der Ausstellungsfl äche. Natürlich gibt es auch Kombinationen für das Arbeits- und Wohnzimmer. Neben Tischen aus Pinie und Teak gibt es eine Auswahl an Eichentischen. Wer nicht nur mit den Möbeln ei-nen Akzent setzen möchte, kann zusätzlich Wandverkleidungen aus Holzpaneelen einsetzen.

„Sollte bei unserer Auswahl nicht das passende dabei sein, können wir Möbel auf Maß be-stellen“, verrät Hans Crienen. Da-zu müssen die Kunden lediglich einige Eckdaten mitbringen. „Wir

fertigen aus der Skizze einen Bau-plan an. Gefertigt werden die Mö-bel in einer kleinen Manufaktur in Indonesien von Hand.“ Sobald das Stück fertig ist, erhält der Kun-de Fotos, um zu sehen, ob alles seinen Vorstellungen entspricht. „Kleine Änderungen sind noch möglich, aber meistens sind unse-re Kunden begeistert.“

Massivholz ist pfl egeleichtund unverwüstlichWer genug hat von 08/15 und

Massenprodukten, sollte sich bei Restyle24 umschauen. Hier gibt es individuell angefertigte Möbel mit Charakter zu fairen Preisen. Genau das Richtige für alle, die ihrem Zuhause das gewisse Et-was verleihen möchten. Die Mas-sivhölzer sind pfl egeleicht und un-verwüstlich. Übrigens: Alle Preise verstehen sich inklusive Lieferung der Möbel bis zur Bordsteinkante.

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98 Schauspiel

Ein sportliches Groß-

ereignis wird die Blicke der

Fußballwelt auf Essen ziehen: Am 16. Juni fin-

det auf der Helmut-Rahn-Sportanlage in Frohnhausen

die 41. Deutsche Meisterschaft der Theater-Fußballmann-

schaften statt. Ausrichter ist die Theater und Philharmonie Essen

(TUP), die im vergangenen Jahr in Heidelberg Deutscher Meister

werden konnte. Die Auslosung für die Gruppenphase fand bereits in

der Caféteria des Aalto statt: Die TUP trifft auf: Schauspielhaus Bo-

chum, Bühnen der Stadt Köln, Staatsschauspiel Dresden, Theater Re-

gensburg, Staatstheater Kassel, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf

Duisburg und Deutsches Schauspielhaus Hamburg. „Wir haben eine

schwere Gruppe erwischt“, so der Essener Trainer

Kalle Frömberg, „da sind viele Favoriten drin“.

Die ersten beiden Mannschaften aus jeder

Gruppe kommen ins Halbfinale. Das End-

spiel mit anschließender Siegerehrung

wird um 17.30 Uhr angepfif-

fen.

SPOTLIGHT

Schauspiel Essen

„Der Spalt“

Man erinnert sich vielleicht noch an „Pokémon Go“, das

viele Menschen mitten in der Stadt auf die Suche nach

Monstern schickte. So ähnlich – nur besser – funktioniert

auch das so genannte „mixed reality game“ mit dem Titel

„Der Spalt“, das das Schauspiel Essen den Einwohnern der

Stadt zum Abschluss seiner Grillo-Jubiläumsspielzeit zum

Geschenk macht: Das Spiel legt eine unsichtbare zweite

Realität über den Stadtraum und lädt alle Mitspielerinnen

und Mitspieler dazu ein, vom 8. bis 30. Juni per App in

die Fußstapfen verschiedener Charaktere zu treten und in

einer hybriden Realität ein- und auszugehen. Allein oder

in kleineren Gruppen erleben sie eine komplexe Story an

öffentlichen und nicht öffentlichen Orten in unterschiedli-

chen Essener Stadtteilen – dezentral und zeitlich flexibel.

Die Story ist zunächst recht einfach: Der Bus, der immer

wieder auftaucht und verschwindet, stammt aus einer

zweiten Realität und der dortigen Stadt „Essen 2“. Ir-

gendetwas muss passiert sein, dass er samt Passagieren

durch einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum immer wieder

in unsere Welt versetzt wird. Die auf solche Vorfälle spe-

zialisierte „Spezialagentur für Alternierende Territorien“,

kurz: SPALT, soll gemeinsam mit den Bürgerinnen und

Bürgern, also den Spielerinnen und Spielern, erforschen,

was es mit dem Bus auf sich hat. Letztere können dazu die

Identitäten der acht virtuellen Buspassagiere adaptieren.

Es geht darum, aus deren Erinnerungsfetzen das Puzzle

zusammenzusetzen und zudem so genannte Empathie-

punkte zu sammeln. Und so erlebt jeder Spieler seine ei-

gene Geschichte – und möglicherweise sogar ein anderes

Ende als andere Mitspieler.

Spiele wie dieses sind nicht neu. „Pokémon Go“ ist nur

das bekannteste aus einer (kleinen) Reihe von ähnlichen

Smartphone-Apps. Tatsächlich neu aber ist, wie sich

das Schauspiel Essen in die Handlung einfügt. Sämtliche

Mitglieder des Ensembes sind involviert: Entweder sind

sie auf dem Smartphone in einem Video zu sehen, oder

aber sie sind zu festgelegten Terminen tatsächlich in der

Stadt und treiben die Handlung voran – etwa im offenen

SPALT-Headquarter in der Maxstraße 54 oder an der

mobilen Forschungsstation, die zu festgelegten Termi-

nen an der „Freiheit“ am Hauptbahnhof, am Altenesse-

ner Allee-Center oder am Rüttenscheider Stern postiert

ist. „Hier kann man mit SPALT-Mitarbeitern interagieren

oder sich Tipps holen, falls man im Spiel nicht weiter-

kommt“, erklärt Christiane Hütter von der Firma Invisible

Playground, die App und Drehbuch entwickelt hat.

Übrigens spielt sogar der Essener Oberbürgermeister mit

– ja, der richtige, der aus unserem Essen. Und auch die

Ruhrbahn GmbH war sofort Feuer und Flamme für das

Projekt: „Die haben uns sogar einen Bus samt Fahrer zur

Verfügung gestellt“, erzählt Florian Heller, Dramaturg am

Schauspiel Essen. „Mit dem sind wir über die Bustrasse

auf der A 40 gefahren und haben Videos für die App ge-

dreht.“

Um das Spiel spielen zu können, benötigt man lediglich

die Spalt-App, die man sich ab Anfang Juni kostenfrei ent-

weder in den gängigen App-Stores – sowohl für Android

als auch IOS – oder unter www.spalt.xyz herunterladen

kann. Auf Windows-Smartphones wird das Spiel aller-

dings nicht verfügbar sein – aus technischen Gründen.

Spielstart ist am 8. Juni: Im Rahmen des Kulturpfadfes-

tes wird an diesem Tag von 17 bis 21 Uhr die erste mobile

Forschungsstation auf der „Freiheit“, dem Platz auf der

Brücke über die A 40 südlich des Hauptbahnhofs, stehen.

Zum Abschluss der Spielphase lädt das Schauspiel Es-

sen übrigens am Samstag, 30. Juni, ab 20 Uhr ins Gril-

lo-Theater ein. Unter dem Titel „SPALT: Abschluss-Com-

muniqué und After Game Lounge“ beendet SPALT seine

Forschungsarbeit in Essen und gibt allen Mitspielerinnen

und Mitspielern die Gelegenheit, noch einmal das Team

der Organisation zu treffen, sich über das finale Ergebnis

der Forschungen zu informieren sowie die Spielzeit und

den Abend gemeinsam bei Getränken und Musik im Café

Central International ausklingen zu lassen. Der Eintritt ist

frei.

Seltsame Dinge geschehen in Essen. So wollen

Menschen mitten auf der A 40, die die Stadt in

Nord und Süd spaltet, einen Linienbus gesehen

haben, der wie aus dem Nichts aufgetaucht

und sofort wieder verschwunden sei. Schnell

macht in der Stadt das Wort vom „Geister-

bus“ die Runde. Nur was steckt dahinter? Fake

News? Oder vielleicht doch ein Riss in der Rea-

lität? Keine Angst, es ist das Schauspiel Essen

mit einem „mixed reality game“.

Der alte Grillo am Hauptbahnhof: Von hier geht‘s raus auf die „Freiheit“, unter der der Spalt (die A 40) verläuft.

SchauspielSchauspiel8

Info: 8. bis 30. Juni, Essener Stadtraum (Innenstadt,

Altenessen, Rüttenscheid); www.spalt.xyz

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10 SchauspielSchauspiel10

Schauspiel-Premieren 2018/2019Die HauptstadtMit einem Paukenschlag startet das Schauspiel Essen in

die Spielzeit 2018/2019: Am 5. Oktober 2018 gibt es im

Grillo-Theater die Deutsche Erstaufführung von Robert

Menasses „Die Hauptstadt“. Regisseur Hermann Schmidt-

Rahmer wird auf der Grundlage des Romans, der 2017 mit

dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, eine eige-

ne Bühnenfassung erstellen, die – wie die Vorlage – einen

spannenden, unterhaltsamen und zugleich bissigen Blick

auf ein Europa wirft, dessen Zusammenhalt Menasse durch

nationalistische Bestrebungen ernsthaft gefährdet sieht.

Biografie: Ein SpielDie zweite Premiere im Grillo-Theater feiert ein Stück, das

Max Frisch bereits 1967 geschrieben hat: „Biografie: Ein

Spiel“. Regisseur Thomas Ladwig wird allerdings die neue

Fassung von 1984 auf die Bühne bringen. Frisch spielt in

seinem Stück ein Gedankenexperiment durch: Was wäre,

wenn man die Zeit zurückdrehen und mit dem Wissen von

heute sein Leben noch einmal von

vorne beginnen könnte. Diese Chan-

ce erhält Hannes Kürmann, seines

Zeichens Professor für Verhaltens-

forschung, in Form einer theatralen

Versuchsanordnung. Ob und wenn

ja, wie er sie nutzen wird, erfährt das

Publikum erstmals am 12. Oktober

2018.

Der Zauberer von OzDie vorweihnachtliche Märchenzeit

beginnt am 10. November 2018: Dann

stehen im Grillo-Theater erstmals die junge Dorothy, eine

Vogelscheuche, ein Blechmann und ein Löwe im Mittel-

punkt des äußerst turbulenten Bühnen-Geschehens. Für

Familien und Schulklassen inszeniert Regisseurin Anne

Spaeter den Klassiker „Der Zauberer von Oz“ nach dem

Kinderbuch von Lyman Frank Baum.

Ein großer AufbruchDas nach wie vor brisante Thema Sterbehilfe behan-

delt „Ein großer Aufbruch“ von Magnus Vattrodt. Regis-

seur Gustav Rueb inszeniert dieses emotionsgeladene

Kammerspiel, für dessen Filmvorlage Vattrodt 2016 den

Deutschen Fernsehpreis für das beste Drehbuch erhielt.

Premiere ist am 1. Dezember 2018.

Cash – Und ewig rauschen die GelderPointensicher, tempo- und wortspielreich, voller Situa-

tionskomik und gespickt mit viel schwarzem Humor: All

das und noch viel mehr ist „Cash – Und ewig rauschen

die Gelder“. Die umwerfende Farce von Michael Cooney

nimmt die Zuschauer ab dem 2. März 2019 mit in den

Haushalt der Swans. Wer hier allerdings wirklich lebt, da-

rüber gehen die Meinungen stark auseinander, denn Eric

Swan und sein Onkel George haben ein weitverzweigtes

Netz an fiktiven Untermietern und dazugehörigen Fami-

lienangehörigen gesponnen, um für jeden einzelnen von

ihnen Geld vom Sozialamt zu kassieren.

Der KirschgartenDen Schlusspunkt hinter den Grillo-Premierenreigen setzt

am 4. Mai 2019 ein Stück, das zu den ganz großen der

Weltliteratur zählt: „Der Kirschgarten“. Anton Tschechow

porträtiert in seiner leisen Komödie aus dem Jahre 1904

eine Gesellschaft im Wandel. So beschwören einerseits die

Gutsbesitzerin Ranjewskaja und ihre Geschwister die gute

alte Zeit und halten am Bestehenden fest. Andererseits

gibt es diejenigen, die gierig nach dem Neuen greifen.

Jazz in EssenTraditionell beginnt die jazzige

Spielzeit mit der Verleihung des

„Jazz Potts“. In diesem Jahr wird

der Klarinettist Theo Jörgens-

mann ausgezeichnet. Das Preis-

trägerkonzert findet am 6. Okto-

ber 2018 ab 20 Uhr statt.

Mit The Bad Plus aus Minneapolis

(Bild links) kommen am 28. Ok-

tober 2018 ab 20 Uhr drei Meis-

ter des sparsamen, reduzierten

Spiels, einem Mix aus Post-’60s-Jazz und Indie-Rock ins

Grillo-Theater.

Das „Jazz in Essen“-Konzert kurz vor Silvester ist tradi-

tionell ein Crossover-Abend: Am 30. Dezember (20 Uhr)

werden die britische Jazzsängerin Jenny Evans, der Trom-

peter und Sprecher Peter Tuscher sowie Pianist Walter

Lang „Eine Weihnachtsgeschichte“ („A Christmas Carol“)

von Charles Dickens als berührende musikalisch-szeni-

sche Lesung auf die Grillo-Bühne bringen.

Am 24. Februar 2019 präsentiert das Jakob Bro Quartett

ab 20 Uhr im Grillo-Theater sein Programm „Returnings“.

Und mit dem Auftritt einer deutschen Jazz-Legende en-

det am 5. Mai 2019 die Saison: Kurz vor Vollendung seines

90. Lebensjahres wird der Klarinettist Rolf Kühn zusam-

men mit Lisa Wulff (Bass), Frank Chastenier (Klavier) und

Tupac Mantilla (Percussion, Body Percussion, Schlagzeug)

ab 20 Uhr einen Abend unter dem Titel „Yellow + Blue“

spielen.

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1312 Kunst Kunst

Museum Folkwang

„Ein Museum für alle“

Der Kurator und Kunstwissenschaftler Peter Gorschlüter

wird neuer Direktor des Museum Folkwang. Er folgt für

die nächsten acht Jahre auf Tobia Bezzola, der Anfang

dieses Jahres als Direktor des Museo d‘arte della Svizzera

italiana nach Lugano wechselte. Gorschlüter ist seit 2010

stellvertretender Direktor des MMK Museum für Moderne

Kunst in Frankfurt am Main und tritt seine Stelle in Es-

sen zum 1. Juli an. Der künftige Direktor will das Profil des

Museums Folkwang schärfen und gleichzeitig stärker auf

Stadt und Region zugehen.

Gorschlüter (Jahrgang 1974), der Theater-, Film- und

Fernsehwissenschaft sowie Kunstwissenschaft und Me-

dientheorie studierte, blickt auf eine langjährige, inter-

nationale Erfahrung als Kurator zurück. Er war von 2002

bis 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator an

der Kunsthalle Düsseldorf. Von 2008 bis 2010 wirkte er

als Chefkurator an der Tate Liverpool und leitete dort die

Abteilung Sammlung und Ausstellungen. 2010 war er

Co-Kurator der Liverpool Biennale. Am MMK in Frankfurt

konzipierte er zahlreiche monografische und thematische

Ausstellungen, unter anderem mit den Künstlerinnen Ri-

neke Dijkstra, Jewyo Rhii, Fiona Tan, dem Modeschöpfer

Kostas Murkudis sowie eine Retrospektive zum Werk des

brasilianischen Künstlers Hélio Oiticica. 2016 kuratierte er

die Ausstellung „Das imaginäre Museum“ in Zusammen-

arbeit mit der Tate und dem Centre Pompidou.

Gorschlüter ist für interdisziplinäre Ausstellungsformate

bekannt: In der Vergangenheit hat er bereits Ausstellun-

gen kuratiert, die sich mit dem Verhältnis der Kunst zum

Theater, zur Mode oder zur Musik beschäftigten. Zuletzt

etwa hatte er im MMK Frankfurt ein „begehbares Thea-

terstück“ umgesetzt. Als Darsteller fungierten hier keine

Der kommende Direktor des Museum Folkwang: Peter Gorschlüter. Fotos: André Hirtz / FUNKE Foto Services

Weltoffen und kommunikativ: Peter Gorschlüter will neue Impulse setzen und den internationalen Anspruch des Mu-seums Folkwang aufrechterhalten.

Personen, sondern die Werke des Museums. Besonders

in Essen verstehe er den Kern des Folkwang-Gedankens,

„der mich schon ein Leben lang begleitet“, im Zusam-

menspiel der künstlerischen Disziplinen: „Dabei ist mir

der epochenübergreifende Dialog von Malerei, Skulptur,

Fotografie und angewandter Kunst, aber auch von Musik,

Performance und digitalen Medien wichtig.“

Geplant sei unter anderem, dass sich Gorschlüter gemein-

sam mit den Kuratoren des Museums Themenschwer-

punkte setze. Gorschlüter: „Es soll nicht nur innerhalb

der Ausstellung interdisziplinär und medienübergreifend

zugehen. Ich stelle mir vor, dass wir uns Themen stellen,

die wir für unsere Gegenwart für relevant halten, und

dass sich dabei verschiedene Ausstellungen gegenseitig

befruchten und ergänzen.“ Ein mögliches Thema sei hier

etwa die Ästhetik der Großstadt: „Wir haben jahrelang,

auch im Ruhrgebiet, von schrumpfenden Städten ge-

sprochen, heute sprechen wir von Landflucht. Innerhalb

weniger Jahre wird der Aspekt der Großstadt völlig an-

ders interpretiert. Mich reizt es zu sehen, wie Künstler die

Großstadt wahrgenommen haben – und dies alles in un-

terschiedlichen Epochen und Stilen, Medien und Sparten.“

Er wolle sehr aktiv mit der Sammlung arbeiten und die-

se nicht statisch begreifen: „Die Rezeption der Kunst

ändert sich fortlaufend. Wieso soll sich dann nicht auch

die Sammlungspräsentation verändern und aus verschie-

denen Perspektiven beleuchtet werden?“ Eine der vielen

Möglichkeiten sei es, mit Künstlern und Kulturschaffenden

aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzuarbeiten.

Da gebe es vielfältige Kooperationsmöglichkeiten, um die

Sammlung neu zu präsentieren.

„Ich denke, wir müssen beginnen, die Sammlung einer

gewissen Revision zu unterziehen, sie neu zu karthogra-

fieren. Nicht nur nach Nationalitäten der Künstler, sondern

nach Bezügen, die diese Werke und Künstler zu anderen

Kulturen haben. Dabei werden sicherlich auch Lücken ent-

stehen, die dann aber produktiv zu nutzen sind.“

Die derzeit laufenden und in naher Zukunft geplanten

Ausstellungen im Museum Folkwang sind noch nicht unter

der Ägide Gorschlüters entstanden. Bis sein erstes Projekt

zu sehen ist, wird noch eine gewisse Zeit vergehen. Doch

so viel ist sicher: Gorschlüter plant spartenübergreifende

Ausstellungsformate, den Dialog mit der Stadt sowie Ko-

operationen im regionalen, nationalen und internationa-

len Bereich.

„Ich möchte immer wieder den Menschen in den Mittel-

punkt stellen“, erläutert Gorschlüter. „Dies nicht nur the-

matisch in den Ausstellungen. Ich denke dabei auch ganz

pragmatisch an die Besucherinnen und Besucher.“ Mit

seinen Arbeiten weltberühmter Künstler wie Vincent van

Gogh, Claude Monet, Franz Marc, August Macke, Gerhard

Richter und Mark Rothko solle das Ausstellungshaus ein

„Museum für alle“ sein, so Gorschlüter. Vor allem der freie

Eintritt in die ständige Sammlung sei wichtig für den Dia-

log mit der Stadt: „Wir bauen Hürden ab für den Besuch.

Ich sehe das Museum als einen Ort, der sich zur Stadt hin

öffnet, der für Teilhabe und Transparenz steht. Einen Ort,

der die widersprüchlichen Bedingungen unserer Welt re-

flektiert. Ein Ort des Austausches und der Begegnung für

alle Bürgerinnen und Bürger.“

Da kommt es dem neuen Direktor des Museum Folkwang

gerade recht, dass im Jahr 2022 ein großes Jubiläum an-

steht: 100 Jahre Museum Folkwang in Essen. „Es sind na-

türlich noch vier Jahre bis dahin. Doch ich denke bereits

jetzt darüber nach, das Museum ein stückweit in die Stadt

zu bringen“, blickt Gorschlüter in die Zukunft. „Welche

Formen das annehmen kann, will ich jetzt noch nicht ver-

raten, da arbeiten wir noch dran. Dazu muss ich ohnehin

die Stadt Essen und die Umgebung noch ein bisschen

besser kennenlernen.“

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14

Villa Hügel

Josef Albers. Interaction

„Wenn ich male, sehe und denke ich zunächst Farbe.“ Josef

Albers erforschte die Farbe in ihrer künstlerischen Dimensi-

on. Er experimentierte, hinterfragte, prüfte und misstraute.

Albers untersuchte das Verhältnis der Farben zueinander

und fand dafür eine künstlerische Ausdrucksform, die sein

Schaffen nachhaltig prägte: Er staffelte Quadrate in Qua-

drate in Quadrate und schrieb mit seiner berühmten Serie

‚Homage to the Square‘ Kunstgeschichte. Im Sommer des

Jahres 1950 malte Albers das erste Bild dieser Werkgrup-

pe, die ihn gut ein Vierteljahrhundert beschäftigte und

mehr als 2000 Arbeiten umfasst. Damals lebte Josef Al-

bers – gemeinsam mit seiner Frau Anni – bereits in den

USA. Als das Bauhaus – an dem er schon in jungen Jahren

lehrte – 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten ge-

schlossen wurde, folgte Albers einer Einladung des heute

legendären Black Mountain College in North Carolina. Ab

1950 leitete er die Design Abteilung an der Yale University

in New Haven. Ab dem 16. Juni lässt eine spektakuläre Aus-

wahl großformatiger Gemälde aus den USA, Deutschland

und der Schweiz erahnen, was es für Josef Albers bedeute-

te „Farbe zu denken“. Die Galerie, der größte Raum im Aus-

stellungsbereich der Villa Hügel, ist ganz seiner berühmten

Werkreihe ‚Homage to the Square‘ gewidmet.

Die retrospektive Ausstellung „Josef Albers. Interaction“

schlägt einen Bogen von Albers‘ Zeit am Bauhaus in Wei-

mar und Dessau zu den Schwerpunkten der amerikani-

schen Jahre und der prägenden Begegnung mit Mexiko.

Dreizehn Mal bereiste er gemeinsam mit seiner Frau die-

ses Land. In den Ruinen des präkolumbischen Mexikos

fand der Maler „das gelobte Land der Abstraktion“. Es

entstanden Tausende von Fotos, Detailstudien von Reliefs

und Panorama-Ansichten ganzer Anlagen, die Albers spä-

ter zu Collagen arrangierte.

In der Villa Hügel werden Gemälde, Möbel, Arbeiten in

Glas, Fotografien und präkolumbische Skulpturen gezeigt.

Eine Gegenüberstellung religiöser Bildwerke mit Gemäl-

den von Albers verdeutlicht schließlich die geistig-spiri-

tuelle Dimension seiner Kunst. Beleuchtet wird auch seine

Wirkung auf die amerikanische Kunst der 1960er-Jahre,

die so genannte Minimal Art. Als Beispiele für diesen Ein-

fluss sind Arbeiten von Donald Judd, Ad Reinhardt, Ro-

bert Ryman und Agnes Martin zu sehen.

Die Ausstellung ist die erste große Werkschau des in

Bottrop geborenen Künstlers seit 30 Jahren. In der Villa

Hügel, dem einstigen Wohnhaus der Industriellenfamilie

Krupp, sind gut 130 Arbeiten zu sehen – der Hauptteil da-

von aus bedeutenden amerikanischen Sammlungen.

Josef Albers, „Homage to the Square: Luminant“, 1959, Öl auf Masonit, Josef Albers Museum Quadrat © The Josef and Anni Albers Foundation / Foto: Werner J. Han-nappel / VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Josef Albers, „In Open Air“, 1936, Öl auf Masonit, Josef Albers Museum Quadrat © The Josef and Anni Albers Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Kunst

Info: 16. Juni bis 7. Oktober 2018, Di-So 10-18 Uhr; Villa

Hügel, www. josefalbers.villahuegel.deAnbieter: Fahrzeug-Werke LUEG AG • Universitätsstr. 44-46 • 44789 BochumAutorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service • 12 Center im RuhrgebietKostenloses Info-Telefon: 0800 82 82 823 • www.lueg.de

DANKE FÜR 150 JAHRE VERTRAUEN – UNSERE HIGHLIGHTS IM JUBILÄUMSJAHR. Die neue A-Klasse (2018)

Die Mobilität der Zukun� heute erleben: Die neue A-Klasse verbindet stilsicheren Zeitgeist mit fortschrittlicher Techno-logie. In puncto Sicherheit, Komfort und Design ist die vierte Generation des Kompaktmodells der Luxus-Klasse von Mercedes-Benz dicht auf den Fersen. Wir bringen Sie mit dem neuen Shooting-Star in Berührung!

LUEG on Tour – Roadshow

Wer die neue A-Klasse und die sternenreiche Geschichte live erleben sowie das 150-jährige Jubiläum von LUEG mit-feiern möchte, ist herzlich zur Roadshow eingeladen, die vom 07.-09. Juni in Bochum, vom 13.-15. Juni in Mülheim, vom 21.-23. Juni in Essen und 28.-30. Juni in Recklinghausen Halt macht.

Mehr zur Geschichte von LUEG: www.lueg.de/150jahre

Mehr Infos zur Roadshow: www.lueg.de/roadshow

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1716

Klavier-Festival RuhrRuhrtriennale

FrankreichAuftakt

FestivalsFestivals16

Laurie Anderson ist am 18. September mit dem Programm „Future“ zu Gast in der Lichtburg. Foto: Ebru Yildiz Ein Auftragswerk des Klavier-Festivals spielt Daniil Trifonov am 4. Juni in der Philharmonie. Foto: Dario Acosta/DG

Quintetto ConcertanteDaniil Trifonov, Gidon Kremer,

Kremerata Baltica

4. Juni, 20 Uhr, Philharmonie, Alfried Krupp Saal

Tombeau de CouperinInga Fiolia

9. Juni, 20 Uhr, Haus Fuhr (Werden)

Debussy und die Kunst seiner ZeitProf. Dr. Ulrich Mosch, Lorenzo Soulès

15. Juni, 18 Uhr, Museum Folkwang, Karl Ernst Osthaus-Saal

HeldenlebenYuja Wang, Jakub Hrůša,

WDR Sinfonieorchester Köln

16. Juni, 20 Uhr, Philharmonie, Alfried Krupp Saal

Die Besten der Besten – PreisträgerkonzertFabian Müller

24. Juni, 18 Uhr, Haus Fuhr (Werden)

ausverkauft!

Klavierkonzerte von Saint-SaënsBertrand Chamayou, Andris Poga,

WDR Sinfonieorchester Köln,

29. Juni, 20 Uhr, Philharmonie, Alfried Krupp Saal

JazzLineChick Corea Trio

8. Juli, 20 Uhr, Philharmonie Essen, Alfried Krupp Saal

Abschlusskonzert – JazzLineGötz Alsmann, Pe Werner, Frank Chastenier,

Christian von Kaphengst, Wolfgang Haffner

13. Juli, 20 Uhr, Philharmonie, Alfried Krupp Saal

ausverkauft!

PACT ZollvereinThe Factory

11., 12., 15., 16., 17. & 18. August, 20 Uhr

Black Privilege

22., 23., 24. & 25. August, 20 Uhr

#Nofear

30. & 31. August, 1. September, 20 Uhr

Jaguar

6., 7., 8. & 9. September, 20 Uhr

Welterbe Zollverein, SalzlagerRebecca Saunders Portrait

25. August, 20 Uhr

Chorbuch

21., 22. & 23. September, 20 Uhr

Grand Hall ZollvereinAufbruch

23. September, 19 Uhr

Maschinenhaus EssenMusic of Displacement

15. August, 20 Uhr, Maschinenhaus Essen

Wormholes / ‚A‘ Trio

22. August, 20 Uhr, Maschinenhaus Essen

Plug & Play Me

29. August, 20 Uhr, Maschinenhaus Essen

Live Ammunition! / Conjured Geographies

12. September, 20 Uhr, Maschinenhaus Essen

Composition No. 103

19. September, 20 Uhr, Maschinenhaus Essen

LichtburgThe Language of the Future

18. September, 20 Uhr

Museum Folkwang22 Hours / The Tempest Society

23. August bis 21. Oktober

17Festivals

Die neue Intendantin der Ruhrtriennale, Stephanie Carp,

hat jetzt das Programm ihrer ersten Spielzeit vorgestellt.

Den Auftakt in der Sparte Schauspiel macht „The Factory“,

die Geschichte der französischen Zementfabrik Lafarge in

Syrien. Thematisiert werden die skrupellosen Machen-

schaften rund um die Produktionsanlage, in der trotz des

Kriegsausbruches weiter gearbeitet werden musste.

Die Reihe „MaschinenHausMusik“ stellt Musiker in den Mit-

telpunkt, deren Wurzeln in Regionen des östlichen Mittel-

meerraumes liegen, die teilweise Schauplatz schwerster

politischer und gesellschaftlicher Verwerfungen sind. Wei-

tere musikalische Ereignisse sind Konzerte von Laurie An-

derson in der Lichtburg sowie des Ensembles Modern, das

der britischen Komponistin Rebecca Saunders ein Kon-

zertporträt im Salzlager der Kokerei Zollverein widmet.

In ihrer Tanz-Performance „Black Privilege“ (PACT Zoll-

verein) setzt sich die in Kapstadt geborene Choreografin

und Aktivistin Mamela Nyamza mit dem Erstarken des

Rassismus‘ in Südafrika auseinander. Protest und Wider-

stand von Minderheiten sind das zentrale Thema der fran-

zösisch-marokkanischen Künstlerin Bouchra Khalili. Ihre

Video-Installation „22 Hours“ wird im Museum Folkwang

gezeigt. Ihren Abschluss feiert die Ruhrtriennale 2018 mit

einem äußerst ungewöhnlichen Werk – dem „Chorbuch“

von Mauricio Kagel. Das Chorwerk Ruhr und sein Künstle-

rischer Leiter Florian Helgath stellen sich der Partitur, die

unter anderem die Aufforderung zu schreien sowie den

Einsatz von Megaphonen enthält. www.ruhrtriennale.de

Frankreich bildet den Schwerpunkt des Klavier-Festivals

Ruhr – in 66 Konzertprogrammen erklingen mehr als 90

Werke von 19 französischen Komponisten. Anlässlich sei-

nes 100. Todestages kommt Claude Debussys Meister-

werk, „Prélude à l’après-midi d’un faune“, am 29. Juni in

der Philharmonie Essen in der orchestralen Urgestalt mit

dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Omer Meir Well-

ber zur Aufführung. Eine Veranstaltung mit Prof. Ulrich

Mosch (Genf) und dem Pianisten Lorenzo Soulès widmet

sich am 15. Juni im Museum Folkwang den beiden Bü-

chern der „Images“ und den Beziehungen von Musik und

bildender Kunst der Zeit Debussys.

In der Reihe „Die Besten der Besten“ stellen sich Preisträ-

ger internationaler Wettbewerbe vor: Fabian Müller, zwei-

ter Preisträger des 66. Internationalen ARD Musikwettbe-

werbs 2017, spielt am 24. Juni im Haus Fuhr in Werden.

Am 4. Juni kommt einer der gefragtesten Pianisten der

jungen Generation zurück nach Essen: Mit Gidon Kre-

mer und der Kremerata Baltica spielt Daniil Trifonov als

Auftragswerk des Klavier-Festivals Ruhr sein zweites ei-

genes Werk, ein Doppelkonzert für Klavier, Violine und

Orchester.

Das Abschlusskonzert am 13. Juli in der Philharmonie ist

dem Chanson gewidmet: Die Sängerin Pe Werner ver-

neigt sich gemeinsam mit Götz Alsmann und dem Trio

des Jazz-Pianisten Frank Chastenier vor der Kunst des

Chansons und seinen Ikonen. www.klavierfestival.de

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18

Extraschicht

Jede Menge Kohle

Zur 18. Extraschicht am 30. Juni setzen die beiden Esse-

ner Spielorte dem Ende des Steinkohlenbergbaus und

dem Strukturwandel in der Metropole Ruhr ein Zeichen.

Das UNESCO-Welterbe Zollverein ist unter anderem

Schauplatz des 13. Deutschen Bergmannstages und holt

mit Stoppok ein echtes Urgestein der Region auf die

Bühne. Die Zeche Carl wiederum würdigt in Aufführun-

gen, Workshops und mit Live-Hörspielen das Motto „Kul-

tur durch Wandel. Wandel durch Kultur“. Und dank des

„CoalExpress‘“ macht das Thema Kohle zur Nacht der In-

dustriekultur gleich auch noch jede Menge „Strecke“.

Das UNESCO-Welterbe Zollverein legt unter der Devise

„Glückauf Zollverein!“ zur Extraschicht in Sachen Kultur

und Kreativität die Messlatte sehr weit oben an. Insge-

samt sind 100 regionale und internationale Künstler in der

Nacht der Industriekultur auf dem Gelände unterwegs,

darunter etwa das Improtheater Emscherblut und die

Bandonion Freunde Essen. PACT Zollverein bereichert die

Extraschicht zudem mit französischem Elektro-Swing und

Heavy Rock aus der Feder von Ginkgoa und Monty Picon.

Rund 2000 Knappen, Spielmannszüge und Bergmanns-

Chöre wiederum finden sich im Rahmen des 13. Deutschen

Bergmannstages im Essener Norden ein. Programmhöhe-

punkt hier ist der Bergmännische Zapfenstreich um 22.30

Uhr auf dem neuen Gleisboulevard.

Und wie kommt man hin, auf das Zechengelände? Am

besten mit dem musikalischen „CoalExpress“, also der

Straßenbahn 107 zwischen Hauptbahnhof und Zollverein.

Die Essener ExtraFahrt spürt den irischen Wurzeln des

Ruhrbergbaus nach und setzt dabei stilecht auf feinsten

Irish Folk mit den Bands Kilkenny und Brogues.

Wandel lautet auch das Motto auf der Zeche Carl und im

Maschinenhaus Essen. Anlässlich des eigenen 40-jährigen

Bestehens in diesem Jahr stellt das soziokulturelle Zen-

trum zur ExtraSchicht Gästeführungen über das Gelän-

de in den Fokus – und das im Halbstundentakt. Darüber

hinaus zeigen Kunstprojekte, Lesungen, Live-Hörspiele

und Physical Theatre im Maschinenhaus die Facetten von

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Anlage auf.

Mit dabei: unter anderem der CARL.-Chor und die Lindy

Hopper. Und auch die Besucher selbst sind in typischer

Extraschicht-Manier bei mehr als einem Programmpunkt

gefragt: etwa bei der Schreib-Ambulanz zum Mitmachen

oder beim Mitternachts-Bingo.

Bekannt aus den letzten Jahren: Lichtinstallationen im Ehrenhof des Welterbes Zollverein. Foto: Christian Nielinger

Festivals

Sommer - Highlights

Doktor Stratmann “Pathologisch” am 09./10. Juni“Dat Schönste” am 23./24./30. Juni

Flanke, Kopfball, TorDie Fußball-Comedy am 22. und 30. Juni

Mädelsabendam 15. und 16. Juni

Spice Boys am 01. - 03. Juniund 06. - 08. Juli

Wir feiern „den Doktor sein Geburtstag“Und wir ermäßigen für Euch die Eintrittskarten

Bald ist es soweit: Unsern und Euern Lud-ger Stratmann, geboren 1948, feiert am 23. Juli 2018 seinen 70. Geburtstag! Über 20 Jahre Medizin in Krankenhaus und Praxis sind erstmal genug für ein Leben, beschloss unsern Doktor 1995 und startete seine bis dahin beispiellose Bühnenkarriere, um sich nunmehr bereits im 24. Jahr um Euch, seine Spätpatienten, zu kümmern.

Er begeisterte inzwischen über 2,2 Millionen Live-Patienten im Stratmanns Theater und

auf nahezu allen großen Bühnen Deutschlands mit intelligen-tem Blödsinn über Ärzte und Patienten, das Leben, Leiden und vor al-lem Lachen im Ruhrgebiet, wo

man Genitiv und Dativ zwar kennt, aber im-mer nur nach dem Zufallsprinzip einsetzt.

Feiert mit Euerm Doktor Stratmann! Wir ermäßigen für Euch alle Eintrittskar-ten für Doktor Stratmanns Programme „Pathologisch“ und „Dat Schönste“ um 19,48%! Seid dabei und reserviert Tickets unter dem Kennwort „70.“ Dieses Angebot ist gültig bis zum 30. November 2018.

„Stratmann brillierte in der Rolle von Jupp, dem 1. Klasse Hypochonder aus Bottrop, dem Typ Ruhrpottler, dem der Arzt für Allge-meinmedizin über Jahre in seiner Praxis be-gegnete. [...] Überhaupt: Inge war mit ihrem Doppelkinn beim Schön-heitschirurgen. ,Der hat ihr Kinn und Knochen heraus-gearbeitet, die sie vorher nie hatte. Jetzt sieht man erst, dass sie aus einer häss-lichen Familie stammt!‘ “ (Elisabeth Hanf/WAZ)

Anzeige

Info: 30. Juni 2018, 18-2 Uhr; Welterbe Zollverein, Zeche

Carl, www. extraschicht.de

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2120

Interview: Ludger Stratmann

Der Doktor ist zu Hause

Das Interview findet auf dem Kennedyplatz in der Au-

ßengastronomie von „Stratmanns Theater“ statt. Ludger

Stratmann – den meisten unter dem Vornamen Doktor

bekannt – hat Kaffee gekocht. Und Sport hat er heute

auch schon gemacht: „Ich war gerade noch im Freibad

Hesse“, erzählt er. „Da gehe ich regelmäßig schwimmen.

Die Plauze muss weg.“ Außerdem: „Nette Leute da.“

Apropos nette Leute: Am 23. Juli gibt es etwas zu feiern: Ihr 70. Geburtstag steht an. Ja, ein runder Geburtstag und eine tief sitzende Fleisch-

wunde. Als ich auf den Einladungskarten die 70 sah, da

dachte ich: „Sch... aber auch.“ Das war aber auch schon

alles, was ich dabei gedacht habe.

Ein runder Geburtstag ist Anlass, um zurückzuschauen. Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Auftritt?Ja klar, das war das Programm „Hauptsache, ich werde

geholfen“. Dahinter steckte die Idee, die Ruhrgebietsspra-

che in einen medizinischen Zusammenhang zu bringen.

Da habe ich diese Doppelrolle gespielt: einmal den Arzt

und dann den Jupp, der damals noch Bühnenarbeiter war.

Denn Bühne hat mich schon immer fasziniert.

Woher kommt diese Faszination?Es ist einfach spannend. Als wir damals das Theater hier

kauften, da war das für mich alles neu. Und wenn ich et-

was Neues habe, dann kommen diese ganzen Gefühle

durch. Und Fragen wie: Was macht eigentlich ein Bühnen-

arbeiter? Wie kommt der mit seinem Intendanten zurecht

oder vor allem mit den Künstlern? Also habe ich entschie-

den: Komm, du machst Jupp, den Bühnenarbeiter, und

lässt zwischendurch den Arzt auftreten.

Der Doktor war also gar nicht die Hauptperson?Die Zuschauer fungierten als eine Versammlung von Me-

dizinern auf einer Fortbildung. Und dann kam ich als Arzt

im weißen Kittel auf die Bühne und habe damals noch

sehr satirisch meine ernste Medizin-Kritik dargebracht.

Alles, was mich schon als Arzt aufgeregt hat: Abrechnun-

gen und diese ganze Dokumentiererei zum Beispiel. Den

Arzt habe ich dann aber sterben lassen, weil der Jupp viel

öffentlichkeitswirksamer war.

Sie sind ein studierter Mann, waren Arzt. Was ist schief gelaufen, dass Sie dann komplett auf die Bühne gewech-selt haben?Schon im Studium habe ich Kabarett gemacht und bin bei

Semesterfeiern und so aufgetreten. Ich hatte sogar eine

Kabarett-Gruppe: Jungs aus Mülheim, mit denen ich in der

Uni Bochum Medizin-Satire gemacht habe. Ich hatte also

schon Bühnen-Erfahrung. Das war dann allerdings ein-

geschlafen, bis mein Bruder Christian kam und sagte: Du

musst das wieder aufleben lassen. Er wohnte damals noch

in Hamburg und sagte: Hier gibt‘s Kneipen, da kann man

auftreten. Das habe ich dann auch gemacht. Aber das war

ein hartes Geschäft.

Wie kamen Sie dann zurück nach Essen?Christian hatte damals das Theater im Europahaus und

noch einige Lücken im Programm. Die konnte ich füllen.

Mittlerweile haben Sie eine eigene Bühne.Irgendwann wollte die Stadt Essen das Europahaus hier

auf dem Kennedyplatz verkaufen. Da haben sich viele

beworben, auch wir. Wir mussten 1996 im Rat der Stadt

Essen unsere Pläne erklären, später vor Experten des

Landtags Rechenschaft ablegen. Am Ende haben wir mit

unserem Konzept den Zuschlag bekommen. Und jetzt

sind wir seit 20 Jahren hier.

Inwieweit hat sich der Beruf des Arztes auf den des Ka-barettisten ausgewirkt?Ich war immer etwas verschämt auf der Bühne, weil ich

dachte, da könnten im Publikum ja auch Patienten von

mir sitzen. Ich habe meinen Job sehr ernst genommen

und war in der Praxis auch alles andere als witzig. Doch

das Leben drehte sich immer mehr um die Bühne und das

Programm. Da habe ich angefangen, verstärkt auf die For-

mulierungen der Patienten zu hören, um es dann später

auf der Bühne zu verwursten. Da hört man oft fantasti-

sche Sätze. Sowas wie: „Wenn ich jetzt nicht bald meine

Schlaftablette bekomme, dann schlafe ich gleich von allei-

ne ein.“ Solche Sachen.

Im Laufe der Zeit ist auch in Ihrem Programm der Dok-tor immer mehr in den Hintergrund getreten. Den Jupp aber gibt‘s immer noch. Obwohl: Im Programm „Patho-logisch“ ist er tot.Das war eigentlich eine Idee von Dagmar Schwalm von

der WAZ. Sie war sehr von der Pathologie fasziniert. Und

die Pathologie als Hintergrund für ein Programm zu neh-

men, fand ich gut. Ich brauche immer einen kleinen Auf-

hänger, um den ich ein Programm stricken kann. Und in

meinem Alter interessiert man sich plötzlich für Religion

und Tod und Leben an sich. Das habe ich dann versucht,

in Jupps Denke zu verarbeiten.

Jupp ist tot, es gibt mit „Dat Schönste“ bereits ein Best-of-Programm und auch Ihre Abschiedstournee ist mittlerweile seit zwei Jahren beendet. Das klingt nach Abschied. Spielen Sie jetzt nur noch in „Stratmanns Theater“?

Der Doktor legt die Füße hoch, Sohn Philipp wacht über das Theater. FUNKE Foto Services / Ulrich von Born

Jupp liegt in der „Pathologie“. Foto: FUNKE Foto Services / Sebastian Konopka

Entertainment20 Entertainment

1996 hatten Sie noch Ihre Arztpraxis in Bottrop.Stimmt. Die habe ich erst

1998 verkauft und dann

nur noch Bühne gemacht.

In den zwei Jahren da-

zwischen, wo beides pa-

rallel lief, war ich mit mei-

nem Medizin-Kabarett

unheimlich gefragt. Mein

Programm war etwas Be-

sonderes. Da gab es sol-

che Leute wie etwa den

Hirschhausen noch nicht.

Das hieß für mich: morgens

in die Praxis und abends

auf die Bühne. Das hält

man zwei Jahre durch, aber

dann nicht mehr.

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2322

Info: bis 1. Juli, GOP Varieté-Theater Essen;

www.varete.deInfo: 30. Juli, 20 Uhr, Weststadthallen;

www.weststadthalle.de

GOP

Weststadthallen

Fashion

Käpt‘n Peng

Paris, Berlin, Mailand und jetzt Essen – mit der Show

„Fashion“ holt das GOP derzeit den Glamour der Mode-

szene ins Varieté-Theater und gewährt einen Blick hinter

die Kulissen einer Welt, in der Eleganz und Schönheit die

Gesetze schreiben. Die Zuschauer erleben fantastische

Darbietungen wie Hula Hoop, Rola Rola, Jonglage, Stra-

paten und Luftakrobatik gemischt mit einer charmanten

Comedy-Note. Und daraus entsteht: ein artistisches Prêt-

à-porter. Für diese besondere Produktion kooperiert das

GOP erneut mit den Meistern der Bühnenkunst – Irina

German und Igor Protsenko vom Circus-Theater „Bingo“

in Kiew, die schon innovative Erfolgs-Shows wie „Move“

oder „Lipstick“ auf die Bühnen der GOP Varieté-Theater

gebracht haben.

Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi sind nach „Expe-

dition ins O“ von 2013 mit ihrem zweiten Band-Studio-

album zurück und es geht darauf laut Peng „wieder um

bestimmte Dinge (und auch Gefühle).“ So viel zum Inhalt.

Was die Musik angeht, so kommen nach wie vor Bürsten,

Töpfe, Fahradklingeln, Betonkübel, brummelnde Kontra-

bässen und präparierte Gitarren zum Einsatz, neuerdings

aber auch ein paar Synthesizerklänge, die dem maroden

Charme des Bandsounds eine abgespacte Note geben.

Ordentlich rumpeln tut es natürlich nach wie vor.

Vom 29. Juni bis

1. Juli starten die Dra-

chenboot-Paddler zum 15. Mal auf dem Bal-

deneysee. Das dreitägige Festival besteht aus den

Drachenbootrennen für Jedermann (Samstag und Sonn-

tag). Am Freitag finden zudem das integrative Rennen um den

„Unified-Dragon-Cup“ statt sowie die Benefiz-Regatta, bei der der

Verein „Drachen helfen“ unterstützt wird. Aber was ist das eigentlich,

ein Drachenbootrennen? Nun, zunächst einmal sollte man schwimmen

können – das war‘s dann aber auch schon mit den Voraussetzungen. In

einem Drachenboot finden bis zu 18 Paddler in neun Sitzreihen Platz,

also immer zwei nebeneinander. Vorne in Trommler, hinten ein Steu-

ermann (das Ganze natürlich auch in der weiblichen Form), und

los geht‘s – möglichst synchron und ausgewogen, versteht

sich Natürlich handelt es sich m ei-

nen Wettkampf, es soll aber vor

allem Spaß machen. Infos:

www.drachenboot-essen.

de

SPOTLIGHT

Info: 22./23. Juni, 20 Uhr, Grugahalle; www.grugahalle.de

Grugahalle

Doppelter KellyMichael Patrick Kelly setzt seine „iD Tour 2018“ fort und

kommt damit in die Grugahalle. Seine Geschichte ist be-

kannt: Kinderstar, Komponist und Produzent der Kelly

Family; ab 2004 sechsjährige Sinnsuche in einem

Kloster. 2017 ist er so präsent wie lange nicht mehr

und spielt jetzt Zusatztermine seiner Tour: am 23.

Juni in der Grugahalle, wo Teile seiner Live-DVD

aufgezeichnet werden – das Konzert ist ausver-

kauft. Doch einen Tag zuvor spielt er die DVD-

Warm-up-Show, für die es noch Karten gibt.

Wie bei jeder richtigen Generalprobe kann es

passieren, dass manche Songs mehrfach per-

formt oder unterbrochen werden. Doch MPK

wird die gesamte Show spielen – nicht übel.

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22 Grugahalle1958 - 2018

60JAHRE

VIELFALT!

MESSE ESSEN GmbH Grugahalle / CCE Messeplatz 2 . 45131 Essen Telefon: +49.(0)201.7244.0 Telefax: +49.(0)201.7244.500

[email protected] . www.grugahalle.de

10 | 06 | 2018 Filmbörse im Foyer

22 | 06 | 2018 Michael Patrick Kelly “Warm Up Show“ ID Tour 18

23 | 06 | 2018 Michael Patrick Kelly ID Tour 18

01 | 07 | 2018 Mädchen Klamotte Der Mädchen-Flohmarkt

13 | 07 | 2018 - Sommerfest22 | 07 | 2018 an der Grugahalle

01 | 09 | 2018 - 4. Jobmesse Essen02 | 09 | 2018 Attraktive Karrierechancen

06 | 09 | 2018 Sascha Grammel „Ich fi nd´s lustig!“

19 | 09 | 2018 PS-Auslosung mit großer Schlagernacht

22 | 09 | 2018 Markus Krebs „Permanent Panne“

06 | 10 | 2018 - Hochzeitsmesse07 | 10 | 2018 Die Messe rund ums Heiraten

31 | 10 | 2018 Oslo Gospel Choir „Messiah“

04 | 11 | 2018 Schallplattenbörse im Foyer

10 | 11 | 2018 Subergs Ü-30 Party Mehr als eine Party

17 | 11 | 2018 Koncert Gwiazd Live 2018

Terminstand: Mai 2018 . Änderungen vorbehalten

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Michael Patrick Kelly“Warm Up Show“ ID Tour 18

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Generalprobe!

Ja. Und das ist für mich so wie nach Hause zu kommen.

Die Reiserei ist nun zu Ende. Ich war 20 Jahre lang ständig

unterwegs. Ich habe manchmal en suite sechs, sieben Ver-

anstaltungen in Hamburg gespielt, dann kurz in die Lüne-

burger Heide, dann Berlin und am gleichen Abend zurück.

Mittlerweile bin ich Hotels leid und Autobahnen erst recht.

Sie sind immer selbst zu Ihren Auftritten gefahren?Ich habe letztens mit Torsten Sträter gesprochen. Der hat

sich ein großes Auto gemietet mit Fahrer. Der lässt sich

jetzt fahren. Anders schafft man es nicht auf Dauer. Ich

bin immer selbst gefahren. Ich kann mich noch erinnern,

wie ich damals gemeinsam mit Hagen Rether, der mein

Pianist war, das Krankenbett für die Bühne hinten in mei-

nen Kombi geschoben habe. Ich habe immer alles selbst

gemacht und konnte auch mit Agenten nichts anfangen.

Sie waren in ganz Deutschland unterwegs. Versteht man den Jupp eigentlich außerhalb des Ruhrgebiets?Das geht überall. Die Bayern und auch die Norddeutschen

haben eine gewisse Hybris. Die denken dann: Mann, was

redet der falsch. Die ergötzen sich regelrecht an der Art

und Weise, wie wir hier im Ruhrgebiet sprechen. Auch

„Jupps Kneipentheater“ im WDR hatte bundesweit sehr

hohe Einschaltquoten.

Die Menschen können also überall über Sie lachen. Worüber lachen Sie eigentlich?Ich bin eher so ein primitiver Lacher. Ich habe viel Spaß

an Slapstick. An einfachem Humor. So jemand wie Markus

Krebs zum Beispiel. Viele sagen, der erzählt doch nur Wit-

ze. Aber der erzählt sie gut.

Den Doktor Stratmann hier in Essen auf der Bühne – den wird es aber doch weiter geben, oder?Ja. Ich spiele so lange, wie die Leute kommen. Wir sind

seit drei Jahren mit „Pathologisch“ ausverkauft. Und das

kann sich durchaus noch zwei oder drei Jahre halten.

Mein Sohn Philipp und seine Lebensgefährtin kümmern

sich um das Theater und die Gastronomie. Ich bleibe jetzt

hier. Es sei denn, ich bekomme nochmal einen Kick, und

da kommt eine richtig tolle Idee für ein neues Programm.

Die Feier zu Ihrem 70. Geburtstag wird sicherlich auch hier im Europahaus stattfinden.Na klar. Ich habe zwar am 23. Juli Geburtstag, feiere aber

erst im November. Ich habe noch nie meinen Geburtstag

gefeiert, weil der in den Sommerferien liegt. Da bin ich

immer auf Norderney und feiere nur im Familienkreis. Den

70. muss man aber wohl etwas größer begehen. Also fei-

ern wir hier im Europahaus. Ich habe 200 Leute eingela-

den – mal gucken, wer da kann.

Entertainment

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2524 Freizeit Freizeit

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Radfahren

Im hohen Norden

Der Sommer ist da, das Radfahrwetter auch. Und deshalb

wollen wir heute einmal den Essener Norden per Pedal

erkunden. Der folgende Tourvorschlag stammt von Wolf-

gang Berke und ist seinem Buch „Radfahren und genie-

ßen“ (Klartext Verlag“) entnommen.

Vor einigen Jahren hätte man diese Tour noch unter dem

Begriff „Köttelbecken-Route“ anbieten können. Denn ei-

nige der etwa 41 Kilometer dieses Rundkurses orientieren

sich am Lauf der früheren Kloaken und Abwasserrinnen.

Im Zuge des Jahrhundertprojektes des Emscherumbaus,

also der Renaturierung der Emscher und ihrer Zuflüsse,

sind aber mittlerweile große Fortschritte erkennbar: Die

Abwässer fließen in unterirdischen Rohrsystemen, und die

ehemaligen Bäche und Flüsschen transportieren wieder

sauberes Wasser oder werden es bald tun. Kein Grund

also, beim Radeln im Ruhrgebiet einen großen Bogen um

Berne, Kirchschemmsbach oder Boye zu machen.

Starten wir also in der „Grünen Mitte Essen“, wie das Ge-

lände des ehemaligen Güterbahnhofs im Nordviertel der

Reviermetropole heute heißt. Von der alten Montanver-

gangenheit ist hier kaum noch etwas übrig. Und auch auf

dem Weg durch die Weststadt, einst das riesige Areal der

Krupp-Werke, erinnert nur noch wenig an die Ära von

Kohle und Stahl. Wir gleiten auf frisch asphaltierten ehe-

maligen Bahntrassen entlang des Krupp-Parks, freuen uns

über neu angelegte Seen, streifen Altendorf und erreichen

flugs Borbeck.

An der Dampfe (Dampfbierbrauerei mit Gastronomie

und Biergarten) endet das ausgesprochen komfortable

Vergnügen, und wir müssen bei der weiteren Navigation

wieder genau auf die Karte schauen. Wir schlagen einige

Haken und radeln auf Anwohnerstraßen und grünen We-

gen zur Berne, die wir kurz vor Bottrop-Ebel erreichen.

Da Gewerbegebiete und der Rhein-Herne-Kanal im Weg

Mit dem Fahrrad auf die Schurenbachhalde – ein machbarer und lohnenswerter Aufstieg. Foto: Manfred Vollmer

sind, müssen wir noch einige weitere Haken schlagen, bis

wir den Bernepark erreichen. Bernepark? Ja doch, auch

aus einer Kläranlage kann man einen Garten machen.

Mit Gastronomie und dem so genannten „Parkhotel“, der

wohl ungewöhnlichsten Herberge im Pott – hier nächtigt

man in einer von fünf Betonröhren. Wir schauen nur kurz

rein und fahren weiter.

Zwischen Gewerbegebiet (rechts) und Bahnlinien (links)

geht es zur Halde an der Beckstraße, schon von Weitem

erkennbar an der Tetraeder-Skulptur auf ihrem Plateau.

Wer hier hoch radelt (auch ohne E-Bike möglich), macht

nichts verkehrt: Schließlich zählt der Blick von ganz oben

zu einer der weitesten Aussichten im Ruhrgebiet.

Wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen (Bottrop)

vertrauen wir uns erneut einer ehemaligen Bahntrasse an,

die uns durch Batenbrock zum Kirchschemmsbach bringt.

Dem folgen wir bis in die Nachbarstadt Gladbeck, die un-

gefähr da beginnt, wo wir unter der A 2 hindurchfahren.

Das dichte Grün zu unserer Rechten ist kaum als ehema-

lige Bergehalde zu erkennen, es handelt sich aber um die

benachbarten Halden Rheinbaben und Ellinghorst. Nicht

weit von diesen unzugänglichen bewaldeten Hügeln ent-

fernt ist der Schlosspark Wittringen, dem wir unbedingt

einen Besuch abstatten sollten. Schon alleine wegen der

Gastronomie, die entweder bei Bauer Wilms oder direkt

im Schloss zu einer ausgiebigen Rast einlädt.

Vom nördlichsten Punkt unserer Route nehmen wir Kurs

Süd, radeln durch die Gladbecker Landwirtschaft und

werden dann nahtlos an die Haldenlandschaft Gladbeck

übergeben. Wir lassen die beiden Halden „Graf Moltke“

Dieser Tourenvorschlag

stammt aus dem Buch

„Radfahren & genießen“

von Wolfgang Berke mit

Fahrradtouren zu den

schönsten Biergärten im

Ruhrgebiet.

Klartext Verlag,

2. Auflage, 13,95 €,

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2726

Wandern

Essener Seitenblicke

Was ist eigentlich ein Seitenblick? Die Bushaltestelle sagt

eigentlich schon alles: Bei „Schöne Aussicht“ aussteigen,

und schon sind es nur noch einige wenige Schritte zur

Korte-Klippe. Hier verläuft der so genannte Baldeney-

steig – der wohl schönste Wanderweg der Stadt, der ein-

mal um das Essener Hausgewässer herum führt. Wer ihn

tatsächlich einmal in Angriff nehmen möchte, der könnte

beispielsweise am Stauwehr in Werden beginnen und den

Schildern folgen: vorbei an Haus Scheppen, entlang am

Hardenbergufer, durch das Vogelschutzgebiet Heisinger

Bogen und zur Korte-Klippe. Von hier lässt sich der ge-

samte See von der Staumauer bis zum Übergang in die

Ruhr westlich von Kupferdreh überblicken. Südlich des

Sees kann man Fischlaken und Heidhausen ausmachen.

Nach diesem Stopp passieren Wanderer das Jagdhaus

Schellenberg, den Heissiwald und den Golfplatz, um dann

wieder zum Stauwehr zu gelangen.

Der Baldeneysteig ist übrigens ein Kind der „Grünen

Hauptstadt“, die hier zudem vier so genannte Seitenbli-

cke eingerichtet hat. Neben der Korte-Klippe sind dies

ein Blick auf Werden, die Ruine Neu-Isenburg und die

Siedlung Brandenbusch, die in das von Krupp gebaute

Wohnquartier führt. Der Baldeneysteig ist 27 Kilometer

lang und damit im Ganzen eher eine Aufgabe für erfah-

rene Wanderer. Wer nicht ganz so gut zu Fuß ist, kann

für einzelne Abschnitte ja auch den Bus nehmen – aber

unbedingt aussteigen bei „Schöne Aussicht“.

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Einer von vier Seitenblicken am Baldeneysteig: der Aus-

sichtspunkt an der Korte-Klippe. Foto: Schacht 11

Drei Fragen an:Wolfgang Berke

Was macht das Radfahren in Essen so besonders?

Radfahren in Essen ist insofern besonders, als sich

hier alle Arten von Radwegen mischen und ver-

binden. Vom grünen Ruhrtalradweg bis zum Ka-

nalradweg. Über die gut ausgebauten ehemaligen

Bahnlinien (Grugabahn, Zollvereintrasse, Kray-Wan-

ner-Bahnstrecke) bis hin zum Teilstück des RS 1 auf

der ehemaligen Rheinischen Bahn. Man kann natur-

nah radeln – oder auf flotten, meist kreuzungsfreien

Wegen wichtige Sehenswürdigkeiten wie etwa Zoll-

verein, die Schurenbachhalde oder den Nordstern-

park ansteuern.

Welche ist Ihre absolute Lieblingsstrecke in Essen?

Meine Lieblingsstrecken sind dem entsprechend der

Ruhrtalradweg, entlang des Kanals und auf den alten

Bahntrassen.

Bergauffahren ist das Schlimmste. Welche Steigung

in Essen stellt selbst einen Profi vor Herausforderun-

gen?

In einer meiner Touren wollte ich einen Abstecher von

Werden hoch zum Heissiwald/Kanonenberg anbie-

ten, weil es dort oben nette Gastronomie gibt („Villa

Vue“, „Zum Purzel“). Da bin ich selbst mit meinem

E-Bike an die Grenzen gekommen. Ohne E-Bike nur

für die Fittesten.

Wolfgang Berke, geboren 1954 in Wanne-Eickel, ist

selbstständiger Journalist. Er hat zahlreiche Bücher

über das Ruhrgebiet und dessen Geschichte sowie

Reiseführer, Fahrrad- und Motorradführer verfasst.

Foto: Carola Quickels

und „Im Brauck“ links liegen (Aufstieg nicht gestattet

bzw. nicht lohnenswert) und machen einen respektvollen

Bogen um das Landschaftsbauwerk „Mottbruchhalde“.

Weiter geht es zur „Halde 19“, und kurz bevor wir die

Stinneshalde erreichen, tauchen wir wieder ins Essener

Stadtgebiet. Zwischen Glas Oberland und der hier noch

nicht renaturierten Boye nimmt uns ein grüner Weg mit

nach Süden. Über die Ausläufer von Essen-Karnap errei-

chen wir bald die Emscher, nehmen eine Brücke rüber zur

Emscherinsel und radeln auf ihr bis zur Gelsenkirchener

Grenze. Den sich anschließenden Nordsternpark könn-

ten wir natürlich auch erkunden. Doch wir verlassen die

Emscherinsel über eine Kanalbrücke Richtung Süden und

können uns auf dem Plateau der Schurenbachhalde noch

mal einen schönen Blick von oben gönnen. Und Kunst

entdecken: Richard Serras Bramme auf dem Plateau erin-

nert an die stählerne Vergangenheit des Reviers.

Auf unserem weiteren Weg folgen wir nicht der Masse

der Radler, die auf den Zollverein-Radweg einschwenken.

Stattdessen suchen wir uns entlang von Kleingärten und

Grünanlagen einen Weg runter zum Bürgerpark Kuhlhoff-

straße, wo wir wieder auf eine ehemalige Bahntrasse tref-

fen, die heute als beliebter Freizeitweg den Norden von

Katernberg mit Altenessen verbindet. Wir folgen der Stre-

cke bis zur Zeche Carl, die als soziokulturelles Zentrum

seit 1977 Kunst und Kultur statt Kohle fördert.

Trotz der dichten Bebauung Altenessens gelingt es uns,

abseits des Verkehrs eine weitgehend ruhige, grüne Rou-

te zu finden, die uns wieder zur Berne führt. Parallel zu

dem Flüsschen, das hier noch ein trauriges Dasein im

Beton-Trog fristet, bringt uns der Radweg mal auf der

linken, mal auf der rechten Seite, zielstrebig Richtung In-

nenstadt. Den letzten Kilometer nehmen wir dann wieder

auf der Straße und rollen aus am Gelände der Universität

im Nordviertel.

Nicht nur zum Gucken und Staunen: Gastronomie am und

im Wasserschloss Wittringen. Foto: Wolfgang Berke

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KunstFestKunstFest

Es geht wieder los: Die Rundfahrten-Saison startet. Wer

die eigene Stadt kennenlernen will, ist hier genau richtig.

Neu sind zwei Sonderfahrten, die die Essen Marketing

GmbH (EMG) gemeinsam mit dem Ruhr Museum zur Koh-

le-Vergangenheit und zum Siedlungsbau anbietet – und

Jubiläumsmäßig ist in diesem Jahr so einiges los in der

Stadt – auch das Rü-Fest, Essens größtes Straßenfest,

feiert 2018 Geburtstag: Zum 30. Mal versetzen Musiker,

Gastronomen, Einzelhändler und zehntausende Besucher

Stadtrundfahrten Rü-Fest

Saisonstart 2018 Ausnahmezustand

St. Ludgerus in Werden und die Arbeitersiedlung an der Meerbruchstraße in Katernberg. Fotos: Peter Wieler/EMG Bilder vom Rü-Fest 2017: Live-Musik auf insgesamt sechs Bühnen und allerlei Kulinarisches. Fotos: Gerd Lorenzen

„... mehr Blau“ – so heißt das Motto des diesjährigen Kulturpfadfestes. Und wie in jedem Jahr geht es vor allem darum, der Kultur zu folgen, ihre Spur aufzunehmen. In welcher Reihenfolge Besucher zwischen 17 Uhr und Mitternacht die 29 Stationen auf dem Kulturpfad „absolvieren“, sich einlassen auf Workshops, Konzerte, Führun-gen, Performances und Be-gegnungen, bleibt ihnen selbst überlassen. Der Weg ist das Ziel.

Und ob Musikliebhaber, Aus-stellungsbetrachter, Filmjunkie oder Bühnenbesucher – sie alle werden auf ihre Kosten kommen und vielleicht sogar das ein oder andere blaue Wunder erleben.Denn Blau, das ist die Farbe von Himmel, Meer und Träu-men. In Essen ist Blau übrigens die Farbe der Kultur. Und das Kulturpfadfest ist die beste Ge-legenheit, tatsächlich „... mehr Blau“ zu erleben.www.kulturpfadfest-essen.de

Kulturpfadfest8. Juni 2018

TOPTIPP

zwar passend zur Ausstellung „Das Zeitalter der Kohle“,

die derzeit in der Mischanlage der Kokerei Zollverein läuft.

Die Rundfahrt „Heimat inne Kolonie – Zwischen Hoch-

ofen und Heckenschere“ führt von den ältesten Werks-

siedlungen über die ersten Gartenstadtsiedlungen bis hin

zu den architektonischen Ideen der 1950er-Jahre.

2. Juni, 10.30 Uhr, 18 €/11 €

Ebenfalls zur Ausstellung des Ruhr Museums passt die Rund-

fahrt „Grubengold und Fördertürme – Rückblick auf eine

Ära“, bei der nicht nur verschiedene Zechengenerationen,

sondern das gesamte von der Förderung des „schwarzen

Goldes“ geprägte Umfeld sichtbar werden.

16. Juni, 14. Juli, 8. September, 10.30 Uhr, 18 €/11 €

Der Mord des Grafen Friedrich von der Isenburg am Köl-

ner Bischof Engelbert steht im Mittelpunkt der „Mittela-

terrundfahrt 1225 – Ein Mord und seine Folgen“. Statio-

nen sind etwa der Essener Dom, die Burg Altendorf, die

Neue Isenburg und die Klusenkapelle.

9. Juni, 10.30 Uhr, 18 €/11 €

Deutlich weiter zurück in die Geschichte führt der Rund-

gang durch den ältesten Stadtteil: „Werden und verste-

hen“ führt unter anderem durch die verwinkelten Gassen

Werdens und in die Basilika St. Ludgerus.

7. Juli, 10.30 Uhr, 16 €

Tickets sind in der EMG-Touristikzentrale, Am Hauptbahn-

hof 2, Tel.: 0201 / 88 72 333, sowie über das Buchungssys-

tem Reservix und an allen Vorverkaufsstellen erhältlich.

Infos zu allen weiteren Touren unter www.visitessen.de.

die Rüttenscheider Ausgeh-Meile am 9. Juni in den Aus-

nahmezustand. Von 11 bis 24 Uhr verteilen sich auf etwa

zwei Kilometern Länge sechs Hauptbühnen und dazwi-

schen diverse DJs, Künstler und über 200 Verkaufsstände.

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3130 Freizeit Freizeit

Die in der Klarastr. 47 ansässige Praxis von Anna Proc bietet neben einem breiten Wellnessmassageangebot die besonders effektive Faszienbehandlung an.VieleViele Menschen klagen über Verspannungen und Verhärtungen - diese liegen oft in verfestigten Fehlhaltungs- und Bewegungsmustern. In solchen Fällen empfiehlt sich besonders eine Behandlung des Tiefenbin-degewebes (Faszien), um eine nachhaltige Verbesserung im Körper zu erreichen.Faszienbehandlung ist eine innovative Methode, um die verkürzten und verklebten Stellen im Körper zu weiten. Das Erfolgsgeheim-nis sind besondenis sind besonders effektive, dreidimen-sionale Behandlung-stechniken, mit welchen der Masseur unterschiedliche Schichten des Tiefengewebes gezielt erreicht. Die verkürzten Stellen weiten sich. Es entsteht mehr Raum für die Muskulatur und der Mensch kann sich wieder gelöster bewegen. Diese ganzheitliche Behandlung fördert somit nachhaltig eine Wiederaufrich-tung der Körperstruktur und mehr Beweglichkeit.AnnaAnna Proc lernte die Faszienbehandlung in der Gantke Schule für Körper-arbeit – ausgezeichnet mit dem Innovationspreis 2017 des Deutschen Wellnessverbandes.Im Juni gilt noch der Erföffnungspreis:69 € für 60 Min. Behandlung.

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Zahlreiche Wohlfahrtseinrichtungen nutzen zudem das

Rü-Fest, um für ihre Anliegen zu werben und ihre Arbeit

vorzustellen. Viele Stände sammeln Geld für spezielle Pro-

jekte oder spenden Geld aus dem Erlös ihrer Glücksräder

oder Tombolas.

„Ursprünglich war das ein kleines Fest am Rüttenscheider

Stern“, erinnert sich Rolf Krane, Vorsitzender der Interes-

sengemeinschaft Rüttenscheid (IGR), die das Fest heute

organisiert. Hannes Schmitz, Rüttenscheider Gastro-Ur-

gestein, hatte das Rü-Fest seinerzeit ins Leben gerufen.

„Nachdem die U-Bahn fertig gebaut war, fing man an, die

Rüttenscheider Straße zu gestalten: schmalere Straße, da-

für viel fußgängerfreundlicher als vorher. Genau in dieser

Zeit ist das Rü-Fest entstanden, um etwas für den Stadt-

teil zu tun.“ In den Folgejahren wuchs es beständig weiter,

wurde bekannter und beliebter – und blieb doch im Grun-

de genommen bis heute seinem Konzept treu: abwechs-

lungsreiche Gastronomie, außergewöhnliche Verkaufs-

stände, Musik und glückliche Gesichter an allen Ecken und

Enden. Krane: „Es ist eine Traditionsveranstaltung. Warum

sollten wir da etwas ändern?“ Nur Bungeeseile gab‘s am

Anfang natürlich noch nicht, oder? „Oh doch“, so Krane.

„Hannes Schmitz hat damals einen Kran aufgestellt und

hat mit einem gewissen Jochen Schweizer, der damals

noch recht unbekannt war, Bungee Jumping veranstaltet.“

Damals war man der Zeit also voraus, heute ist man schon

Tradition. Kleinere Veränderungen gab es natürlich schon.

„Es kamen immer wiedere unterschiedliche Gruppen,

die für einige Jahre eine Bühne organisierten“, so Krane.

Karnevalsvereine etwa, die für Tanz und Schlagermusik

sorgten. Für einnige Jahre gab es House-Musik an der

Martinstraße, heute setzt man wieder durchgehend auf

Live-Musik mit echten Instrumenten.

Sechs Bühnen werden also auch in diesem Jahr wieder

die Rüttenscheider Straße beschallen. An der Ecke zur

Kahrstraße wird es auf der „Lila Bühne“ der Schwulen

und Lesben wie gewont bunt und lustig mit deutschem

Schlager. Einer der Höhepunkte: Schlagergott René Pas-

cal um 20.45 Uhr. Live-Musik gibt‘s auch am Rüttenschei-

der Stern – bei Redaktionsschluss stand das Programm

allerdings noch nicht fest.

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1868 als „Fried. Lueg Wagenfabrik“ gegründet, ist die

Fahrzeug-Werke LUEG AG heute einer der größten Ver-

triebs- und Servicepartner der Daimler AG. Zum 150.

Geburtstag macht sich nun der LUEG Show-Truck (Bild

oben) auf den Weg durch das Ruhrgebiet, um Vergan-

genheit, Gegenwart und Zukunft des Unternehmens zu

präsentieren – und natürlich, um 150 Jahre LUEG zu feiern.

Die „Friedr. Lueg Wagenfabrik“ widmete sich zunächst

dem Kutschen- und Stellmachereigeschäft. Als die echte

Pferdestärke durch Moto-

ren-Power ersetzt wurde,

beschäftigte sich das Fa-

milienunternehmen An-

fang des 20. Jahrhunderts

mit dem Automobil – und

zwar sowohl als Fabrikant

von Karosserien als auch

als Händler. Die Geschich-

te von LUEG ist insbeson-

dere auch eine Geschichte

über die Entwicklung vom

Fahrzeughersteller zum

Fahrzeughändler. Erste Berührungspunkte mit der Marke

Mercedes-Benz gab es bereits 1904, als LUEG sein erstes

Fahrzeug auf Basis eines Mercedes-Simplex 28/32 baute.

Heute vertreibt LUEG die Marke mit dem Sterne als einer

der größten deutschen Vertriebs- und Servicepartner der

Daimler AG mit 17 Mercedes-Benz Centern im Ruhrgebiet

und in Sachsen mit großem Erfolg – und deckt darüber

hinaus mit sechs weiteren Automobilmarken mittlerweile

150 Jahre LUEG

Show-Truck kommt nach Essen

das gesamte Spektrum ab: von Mercedes-Benz über Volvo

und Opel bis zu Ferrari und Maserati, vom Kleinstwagen

smart bis zu Lkw und Bussen. Aus der 1868 gegründeten

„Friedr. Lueg Wagenfabrik“ ist so bis heute ein Konzern

mit 14 Gesellschaften, über 30 Standorten, und rund 1.400

Beschäftigten entstanden.

Dieser Geschichte und der nahen Zukunft können sich In-

teressierte vom 21. bis 23. Juni persönlich nähern. Dann

nämlich steht der im Nutzfahrzeug-Center Bochum-Wat-

tenscheid selbst gebaute

Show-Truck von LUEG je-

weils von 10 bis 20 Uhr auf

dem Burgplatz in Essen

und präsentiert zahlreiche

neue Fahrzeugmodelle.

Highlight ist neben dem

neuen Sprinter die eben-

falls neue, voll digitalisierte

A-Klasse, die die Besucher

in einer der insgesamt drei

verglasten Pagoden näher

betrachten, sich von Pro-

duktexperten erklären lassen und konfigurieren können.

In den anderen beiden Pagoden warten unterdessen eine

Zeitreise in die Vergangenheit (inklusive historischer Out-

fits, in die die Besucher schlüpfen und sich darin foto-

grafieren lassen können) sowie ein interaktives Memory-

Gewinnspiel mit einem individuellen Rennsportvideo als

Hauptpreis. www.lueg.de/150jahre

Auf der Stauder-Bühne an der Kapelle spielt in diesem

Jahr ab 18 Uhr die „Werktagskapelle“ Aktuelles und Ever-

greens. Coverbands geben sich an der ME[E/A]T-Bühne

an der Martinstraße die Klinke in die Hand. Wer sich zuvor

bereits auf das Rü-Fest vorbereiten will, ist hier schon am

Freitagabend ab 18 Uhr willkommen. Funk, HipHop und

Classic stehen am „19Down“ auf dem Programm, und auf

der Bühne vor dem „Hudson‘s“ und dem „Fitzpatricks“

ist erneut irische Live-Musik angesagt. Vor dem „Plan B“

wiederum beschallt ein DJ die Rü. Den Abschluss unserer

Von-Nord-nach-Süd-Tour bildet der Essener Karnevals-

Verein (EKV) mit deutschen Schlagerstars „aus Nah und

Fern“ auf der Bühne an der Flora. Der Top-Act hier: G.G.

Andersen. Nicht zu vergessen: Mit dabei ist auch in die-

sem Jahr wieder die legendäre Kult-Erdbeerbowle der

EKV-Damen.

Offiziell endet das Rü-Fest übrigens um 23 Uhr. Für viele

geht‘s dann aber erst richtig los: In zahlreichen Rütten-

scheider Lokalen wird gefeiert, bis aus der Nacht wieder

ein Tag wird.

Info: 9. Juni, 11-23 Uhr, Rüttenscheider Straße;

www.ruettenscheid.de

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34 ESSEN ist fertig!

ESSEN ist fertig!

Morgens

Mittags

Abends

Tageskarte:

Butterfahrt 5

Die Rubrik „Essen ist fertig!“ beschließt das Magazin

ESSEN.ERLEBEN. mit einem besonderen Menü – nicht

mit einem kulinarischen, sondern einem mehr oder we-

niger touristischen. Was empfehlen Essener jemandem,

der Essen erleben möchte – an nur einem Tag?

Folge 1: Butterfahrt 5.

Die Jungs von Butterfahrt 5 können es selbst kaum fas-

sen: 20 Jahre stehen die spaßverliebten Musiker schon zu-

sammen auf der Bühne. Daher befindet sich die Band in

diesem Jahr auf Jubiläumstour, bei der die Fünf auch vor

potenziell peinlichen Begegnungen mit der eigenen Ver-

gangenheit nicht zurückschrecken. Das Jubiläum ist Grund

genug, die Essener zu Ihrer Heimatstadt zu befragen.

www.butterfahrt-5.de

Erstmal ein Spaziergang durch das Nachtigallental auf der

Margarethenhöhe: Wenn man von Süden aus ins Tal läuft

oder mit dem Fahrrad fährt, dann geht es von der Über-

querung der A 52 direkt in den Wald – sowas gibt‘s echt

nur im Ruhrgebiet.

Bummeln durch die Altstädte von Kettwig und Werden:

Hier kann man dörfliches Altstadtfeeling erleben – und

das in der Großstadt. Na gut, vielleicht nicht mittendrin in

der Großstadt - aber fast...

Abends geht‘s natürlich ins Katakomben-Theater im

Girardethaus in Rüttenscheid. Ein Haus voller Geschichte:

Hier ging 1998 der erste Auftritt von Butterfahrt 5 über

die Bühne.

Butterfahrt 5: Markus Heijenga, Robert Mayer, Volker Na-

ves, Marcus Rehwinkel und Philipp Stempel. Foto: Gobo

Die Königin der Gourmetmeilenfeiert ihr 20. Jubiläum!

Essen … verwöhnt18. – 22. Juli 2018

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Ein Besuch beim Au-tohaus Borgmannlohnt sich immer:

„Wir sind der familiärePartner in Sachen Autound Mobilität. Für uns istentscheidend, unserenKunden durch unser En-gagement in jeder Hin-sicht zu überzeugen“,erklärt VerkaufsberaterChristian Kamm (Fotolinks). „Das beginnt miteiner ausführlichen Be-ratung und setzt sich ineinem umfassenden Pro-dukt-und Betreuungsan-gebot fort.“In Essen steht die Mar-

ke Ford im Fokus. Derneue Ford „Ecosport“überzeugt ebenso wieder Ford Fiesta oderFord „Kuga“ – seit Jah-ren bereits ein Erfolgsmo-dell –, der sich von sei-ner neuen Seite zeigt. „„Wir legen nicht nur vielWert auf gute Beratung,sondern auch auf einenguten Service“, betontVerkaufsberater Christi-an Kamm.Zu der Kundenzufrie-

denheit auf höchstemNiveau sind den Verant-wortlichen eine ausführli-che Beratung, ein großesProduktangebot sowieein individueller Serviceebenso von Bedeutung.Auch im Bereich der

Nutzfahrzeuge hat dasAutohaus Borgmann alseiniges zu bieten: „Wirsind seit April Nutzfahr-

zeug-Partner“, sagt AndréWelters, VerkaufsberaterGewerbe- & Flottenkun-den Nutzfahrzeuge (Fotorechts). „Dazu müssen wirgewisse Standards erfüllenund entsprechende Modellvor Ort haben. Und diese

Ford-Kompetenz habenwir.“

Sicherheit und QualitätDafür mit einem nachhalti-

gen Arbeitscredo, das sowohlTradition wie auch Innovationeinschließt“, so die Verant-

wortlichen. „Mit dem Wissenum unsere 70-jährige Firmen-geschichte bauen wir die Au-tohandelsgruppe Borgmannmit einem nachhaltigen Un-ternehmensansatz weiter aus.Und das bereits in dritter Ge-neration! Gleichzeitig knüpfen

wir mit modernen Anlagen,hoch engagiertenMitarbeiternund erstklassigem Know-howstetig an innovative Dienst-leistungs- und Beratungsan-gebote an.“Überzeugen Sie sich

selbst!

Fortschritt und Tradition im EinklangAutohaus Borgmann: Ihr Ford-Partner in Essen-Borbeck

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Der neueFord EcoSport.

FORD ECOSPORT TREND

Klimaanlage, Fensterheber vorn & hinten elektrisch, Diebstahl-Alarmanlage,Nebelscheinwerfer, Bordcomputer, Ford Audiosystem, LED-Tagfahrlicht

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Abbildung zeigtWunschausstattung gegenMehrpreis.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der jeweils geltendenFassung): Ford EcoSport: 6,2 (innerorts), 4,6 (außerorts), 5,2 (kombiniert); CO2-Emissionen:119 g/km (kombiniert).

BorgmannGmbH BorgmannGmbH BorgmannGmbHKirchhellener Str. 19346240 BottropTel.: 02041/7959-0

Heerstraße 5144653 HerneTel.: 02325-5840-0

Weidkamp 27945356 EssenTel.: 0201-61305-0

1Gilt für Privatkunden. Gilt für einen Ford EcoSport Trend 1,0-l-EcoBoost-Benzinmotor 92 kW (125 PS), 6-Gang-Schaltgetriebe.

TRANSIT CENTERBOTTROPIhr Spezialist für Nutzfahrzeuge

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FORD TRANSITKASTENWAGEN LKW BASIS

Bordcomputer, Beifahrer-Doppelsitz, 4-fach verstellbarer Fahrersitz, Fensterheber vornelektrisch

Bei uns für€19.499,- netto

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(€23.203,81 brutto)

Borgmann GmbHKirchhellener Str. 19346240 Bottrop

Tel.: 02041/7959-53

Borgmann GmbHHeerstr. 5144653 Herne

Tel.: 0173/7367319

Borgmann GmbHWeidkamp 27945356 [email protected]

1Angebot gilt für einen Ford Transit Kastenwagen LKWBasis 290 L2 Frontantrieb 2,0-l-TDCi-Motor 77 kW (105 PS), 6-Gang-Schaltgetriebe.