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1 IT-Projekte in der beruflichen Praxis Dr. Karl Teille Volkswagen Financial Service AG 14. Oktober 2003 Gesellschaft für Informatik Regionalgruppe Bremen

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1

IT-Projekte

in der beruflichen Praxis

Dr. Karl TeilleVolkswagen Financial Service AG

14. Oktober 2003Gesellschaft für InformatikRegionalgruppe Bremen

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Dr. Karl Teille I-SEM 2

Agenda

Definition „Projekt“

Unterschiedliche IT-Projekte

Erfolg im Projekt

Fünf Dimensionen der ProjektarbeitProjektziele und ProjektkulturProjektziele als magisches QuadratProjektauftrag - 8W-Fragen

Änderungen der Projektziele

Projektsteuerungsmechanismus „Function Point Method“

Zusammenfassung

Literatur

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Dr. Karl Teille I-SEM 3

IT

Mission IT

Um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden,

müssen in Unternehmen verschiedenste Aufgaben

durchgeführt werden.

IT in Unternehmen dient dazu Geschäfte zu unterstützen.

RTB

Run The Bank

CTB

Change The Bank

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Dr. Karl Teille I-SEM 4

Definition

Geschäft

MarktProjektdefinition:

Wenn eine Aufgabe • neuartig,• zeitlich begrenzt,• komplex ist und• die Beteiligung mehrerer Personen erfordert, so sprechen wir von einem „Projekt“.

Alle anderen Aufgaben sind „Linienaufgaben“.

Betrieb

IT-Projekte

Geschäfts-analyse

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Dr. Karl Teille I-SEM 5

Beispiele unterschiedlicher IT-Projekte

• mehrere Kunden• mehrere Konzepte und SW-Lösungen• heterogene Systeme und Kulturen

• ein Kunde• properitäre SW-Lösung

• viele Kunden• standardisierte SW-Lösung

• ein oder mehrere Kunde• ein Konzept• weitgehend homogene Systeme

SW-Entwicklungsprojekte:Individuallösung

SW-Entwicklungsprojekte:Produktentwicklung

Strategieprojekte:z. B. als Vorläufer von

Entwicklungsprojekten

Integrationsprojekte:z.B. Fusionen, Outsourcing, etc.

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Dr. Karl Teille I-SEM 6

Projekt-ziele

FachlicheAspekte

Abläufe, Methoden& Tools

Projektaufbau-Organisation

• Rollen• Gremien• Kompetenzen

Verhalten• Kommunikation• Teamprozesse• Konflikt• Macht

Unternehmenskultur

Projektkultur

Erfolg eines Projektes: Fünf Dimensionen der Projektarbeit

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Dr. Karl Teille I-SEM 7

Projekt-ziele

FachlicheAspekte

Abläufe, Methoden& Tools

Projektaufbau-Organisation

• Rollen• Gremien• Kompetenzen

Verhalten• Kommunikation• Teamprozesse• Konflikt• Macht

Unternehmenskultur

Projektkultur

Erfolg eines Projektes: Fünf Dimensionen der Projektarbeit

Firmenstandard

Firmenstandard„weiche“ Faktoren

„harte“ Faktoren

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Dr. Karl Teille I-SEM 8

Projektziele im Magischen Quadrat

Projekt-ziele

Qualität Quantität

Projektdauer Ressourcen /Budget

• Aus den Zielgrößen resultieren Fragestellungen, die vor Projektstart spätestens zum „Kickoff“ zu klären sind!

• Die Zielgrößen haben entscheidenden wechselseitigen Einfluss aufeinander!

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Dr. Karl Teille I-SEM 9

Warum?Warum wird das Projekt durchgeführt (Zielsetzungen, Hintergründe)?

Was?Was muss gemacht werden (spezifische Projektziele)?

Wie?Wie soll vorgegangen werden (Werkzeuge, Ressourcen)?

Wo?Wo wird am Projekt gearbeitet (Standort) ?

Wer?Wer arbeitet mit? (Zusammensetzung: Kernteam, Projektteam, PL, PM, Sponsor)

Wann?Wann wird mit dem Projekt begonnen (Kickoff, Endtermin, Meilensteine)?

Wie viel?Wie viel wird das Projekt kosten?

Wie gut?Welche Qualitätsziele müssen erreicht werden?

Kernpunkte des Projektauftrag

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Dr. Karl Teille I-SEM 10

Einfluss der Zielgrößen aufeinander

gewünschterEndtermin

Quantität100 %

Projektfortschritt

Steigung abhängig von ?

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Dr. Karl Teille I-SEM 11

Änderung der Projektziele

Quantität100 %

Projektfortschritt

AB

gewünschterEndtermin

Vorverlegung des Endtermins

A: Reduktion der Anforderungen Konsequenz ?

B: Steigerung der Leistungsanforderung Konsequenz ?

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Dr. Karl Teille I-SEM 12

Steigerung der Leistungsanforderung / mögliche Reaktionen:

mehr Druck auf das Projektteam

Qualitätseinbußen

mehr Ressourcen

• bessere Ausstattung

• höher qualifiziertes

Personal

• mehr PersonalQualität Quantität

Projekt-dauer

RessourcenBudget

Änderung der Projektziele

Qualität Quantität

Projekt-dauer

RessourcenBudget

Konsequenzen ?

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Dr. Karl Teille I-SEM 13

Änderung der Projektziele

• Mehr Ressourcen bessere Ausstattung:

(sehr begrenzter Einfluss)

• Höher qualifiziertes Personal:

(Verfügbarkeit, Einsatz externer MA ?)

• mehr Personal:

Anzahl der MA

Projektfortschritt

Vorverlegung des Endtermins

gewünschterEndtermin

idealeProjektbesetzung

zu frühzeitigerPersonaleinsatz

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Dr. Karl Teille I-SEM 14

Änderung der Projektziele

Kosten / Beeinflussbarkeit

Projektfortschritt Zeit

Beinflussbarkeit in Relation zum Projektfortschritt

Zeitpunkt der Projektänderungen:

Wann und durch wen werden die Zielgrößen im magischen Viereck geändert ?

Anfallende Kostenin Relationzum Projektfortschritt

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Dr. Karl Teille I-SEM 15

Projektphasen und Änderung der Projektziele

• Unplanmäßige Änderungen• Je später eine Zielgröße im Projektverlauf geändert wird,• je später ein Fehler identifiziert werden kann, um so höher sind die daraus resultierenden Kosten.

Phasenmodell

Supportprozesse

Projektmanagement / Qualitätsmanagement

Methoden Konfiguration Testen Training ...

Geschäfts analyse

Konzeption Design Reali-

sierung Integration Betrieb

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Dr. Karl Teille I-SEM 16

Projektsteuerungsmechanismen

Was tun, um ungeplante Änderungen frühzeitig

zu vermeiden?

Vor / zum Projektstart sind zu klären:

• Projektziele

• definierte Qualität

• Rahmenrichtlinien und Konsequenzen

• Schnittstellen

• Zeit und Kostenplan

QuantitätQualität

Projekt-dauer Budget

Projekt-ziele

Fixierung strategischer Rahmenrichtlinien: „IT Architectural Principles“

Messen der Funktionalität: „Function Point Method“

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Dr. Karl Teille I-SEM 17

Projektkontrolle der Rahmenrichtlinien IT Architectural Principles

Methode nach Don Tapscott; Paradigm Shift; 1993: Festlegung der „Principles“.

Die Principles ...

• sind die aus strategischen, technischen oder wirtschaftlichen Gründen

gesetzten Eckwerte,

• bilden die tragenden Säulen der Projektarbeit,

• definieren den Lösungsraum des Projektes,

• klären strategische Gegebenheiten,

• decken strategische Projektrisiken zum frühest möglichen Zeitpunkt auf,

• werden in einem Workshop durch das Kernteam oder die Architekten erarbeitet

und idealerweise beim Kickoff präsentiert,

• nutzen die Anwesenheit und Aufmerksamkeit des Managements,

• nutzen die „Wohlfühlphase“ des Projektes.

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Dr. Karl Teille I-SEM 18

Projektkontrolle der Rahmenrichtlinien

Zu jedem Principle gibt es ...

Kernaussage:

Eine eindeutige und knappe Formulierung des Principles selbst.

Begründung:

Eine kurze Darstellung der Gründe, die zur Auswahl und Formulierung des

Principles geführt haben.

Auswirkung:

Eine Darstellung der Auswirkung auf alle beteiligten Gruppen, Prozesse,

Werkzeuge, Skill ...

Mögliche Randbedingungen:

Optionale Beschreibung von nötigen Ausnahmen und Abweichungen vom

jeweiligen Principle.

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Dr. Karl Teille I-SEM 19

Messen der Funktionalität – Fixierung des Projektnutzen: „Function Point Method

• Methode nach Alan Albrecht (IBM); 1979

• Ziel: Methode zur Aufwandsabschätzung in der Softwareentwicklung

• Besonderheit: Grundlage ist die Qualität, nicht die technische Realisierung

• Gemessen wird die Komplexität ein- und ausgehender Informationen

• Die benötigten ein- und ausgehenden Informationen repräsentieren den Nutzen des Systems

Zu messendesSystem Fremd-

system

Eingabe

Ausgabe

Abfrage

interne Daten

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Dr. Karl Teille I-SEM 20

Messen der Funktionalität Beispiel: Messen der „Ausgabe“ eines Softwaresystems

Aufgabe:Es ist ein alphabetisch geordnetes Telefonverzeichnis zu erstellen, in dem die Teilnehmer aus der Interessenten-, Kunden- und Lieferdatei zusammengefasst werden. Die Liste soll pro Teilnehmer folgende Informationen enthalten: Name, Vorname, Titel, Ort, Vorwahl,- Telefon-, Durchwahl- und Faxnummer.

Matrix zur Bewertung der Ausgabe

Externe

Ausgabe

AnzahlDatenelementtypen

<= 5

AnzahlDatenelementtypen

> 5 und <= 19

AnzahlDatenelementtypen

> 19

Anzahl benutzterEntitätstypen

<= 1

4

Function Point

4

Function Point

5

Function Point

Anzahl benutzterEntitätstypen

> 1 und <= 3

3

Function Point

5

Function Point

7

Function Point

Anzahl benutzterEntitätstypen

> 3

5

Function Point

7

Function Point

7

Function Point

Ausgabe

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Dr. Karl Teille I-SEM 21

Die Berechnung des Aufwands erfolgt über statistische Analyse durch Auswertung gleich

oder ähnlich gelagerter Projekte auf Basis der Function Points:

Messen der Funktionalität

Aufwand in Personen-Tage

Projektgrößein Function Points

500 1000 1500 2000

35

30

25

20

15

10

5

Die Function Point Analyse wird in der Praxis eingesetzt für Aufwandsschätzung, Projektinhaltskontrolle, Leistungsverrechnung, ...

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Dr. Karl Teille I-SEM 22

Zusammenfassung

• Mission und Definition eines IT-Projekts

• Arten von IT-Projekten

• Arbeit im Projekt & Arbeit in der Linie

• Chancen & Risiken der Projektarbeit

• „weiche“ & „harte“ Faktoren

• Qualität/Quantität & Zeit/Kosten

• Projektphasen

• Projektsteuerungsmechanismen

• Festlegung strategischer Richtlinien ...

• Nutzen & Zeitabschätzung...

• Ausblick

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Dr. Karl Teille I-SEM 23

Literatur

Paradigm Shift - The New Promise of Information Technology

Don Tapscott; McGraw-Hill; 1993

Der Termin - Ein Roman über Projektmanagement

Tom DeMarco; Carl Hanser Verlag; 1998

Objektorientierte Softwaremigration

Harry M. Sneed; Addison Wesley; 1999

Überleben im Projekt - 10 Projektfallen und wie man sie umschifft

Klaus D. Tumuscheit; Orell Füssli Verlag; 1999

Projektmanagement mit System - Organisation, Methoden, Steuerung

Georg Kraus, Reinhold Westermann; Gabler; 1998

Projektleiter-Praxis

Jürgen Hansel, Gero Lomnitz; Springer; 1999

Qualitätsmanagement in IT-Projekten - Planung, Organisation, Umsetzung

Sandra Bartsch-Beuerlein; Hanser; 2000

Function-Point Analyse - Theorie und Praxis

Robert Hürten; expert-Verlag; 1999

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Dr. Karl Teille I-SEM 24

Karl TeilleLeiter I-SEM Steuerungssysteme

Volkswagen Bank GmbHBrieffach I-SEM38093 Braunschweig

Phone: +49 (0) 531 212 - 95 36 Fax +49 (0) 531 212 - 7 95 36

E-mail: [email protected]

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Dr. Karl Teille I-SEM 25

Brainstorming

Meilensteine

Schnittstellen

Entwurf

Test

Debugging

Kick-Off

Straff und Taff

Eskalation

Qualifikation

Ressourcen

Budget / Kosten /

Risikozuschlag

Architektur

Businessmodell

Use-Cases

Prozessmodell

Datenbanken

Prototyp

Reenginering

ITProjekt

Projektmanager

Projektteam

MS-Project

Sponsor

Zeit

Mitarbeiterauswahl

Jour Fix

Pflichtenheft Kosten

Umplanung