41
T I T E L S E I T E - 1 -

1 T I T E L S E I T E - hallescher-alpenverein.de · Auf der Eintrittskarte zum Josephskreuz stand ein Zitat von Georges Duhamel (1884- 1966): „Die Landschaft erobert man mit den

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

T I T E L S E I T E

- 1 -

- 2 -

Auf dem Bösen Weibl mit Blick auf Großglockner (Aufn.: Bahr)

Auf dem Johannisberg (Aufn.: Bahr)

Forts. der Bilder s. 3 US.

Heft 43, Ausgabe 2 / 2007 - Inhalt Seite: 2.-4. US Fotos

4 Geleitwort des 1. Vorsitzenden

Termine, Termine 5 Anmerkungen zu den Veranstaltungsterminen 6 Vortragstermine 2007/08 7 Wander- und Tourenkalender 2007/08

Klettern 10 Infos zur Kletterszene 11 Sicherheitstraining

Tourenberichte – Flachland und Mittelgebirge 12 Frühlingswanderung Dornburg -Bad Kösen

12 Zum 121 Sektionsgeburtstag auf den Auerberg 12 Wanderung im Naturpark „Unteres Saaletal 14 Wanderwochenende am Rennsteig in Oberhof 15 Jakobus – Pilgerweg in Oberbayern

Tourenberichte - Hochgebirge 16 Jubiläumswanderung 2006 zu den Hall. Hütten und Wegen

22 Kleinwalsertal bei Oberstdorf 24 Hochgebirgswanderung in den Berchtesgadener Bergen

26 Der Wiener Höhenweg -“XL“ 28 Sektion Halle aktiv...

Historie, Tradition 16 Jubiläums-Wanderung 2006 zu den Hall. Hütten und Wegen 31 Neues aus Südtirol und zur Sektionsgeschichte

Aus Verein und Sektion 31 Kommunikationsinformationen 33 Briefkasten/Plattform

33 Personalien 33 Informationen aus Vorstand und Geschäftsstelle 34 Jahreshauptversammlung 36 Kassenbericht 2006 37 Aufrufe an die Leser

38 Vorstand der Sektion 38 Mitgliederkategorien, Jahresbeiträge 2008

Anzeigen unserer Sponsoren und Inserenten finden Sie auf den Seiten: 5+ Gutschein, 6, 10, 33, 34

- 3 -

Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrem Einkauf unsere Inserenten !

Liebe Bergfreundinnen, liebe Bergfreunde,

- 4 -

der Bergsommer 2007 ist vorbei. Ich hoffe, Sie hatten einen guten Sommer in den Bergen, unfallfrei und schön mit vielen nachhaltigen Erlebnissen.

Über einige Bergtouren können Sie in diesem Heft entsprechende Berichte lesen. Sollten Sie Ihre Touren anderen nahebringen wollen, so wenden Sie sich an den verantwortlichen Redakteur Ulrich Rueß, dessen Anschrift Sie in diesem Heft finden

Im Oktober beginnen wieder die Vorträge mit interessanten Themen zu den Bergenund auch einigen Randgebieten.Besuchen Sie recht zahlreich die Vorträge. Sie können auch gern Verwandte und Bekannte mitbringen.

Ich kann auch über einen erfreulichen Mitgliederzuwachs berichten. Wir sind jetzt genau 791 Mitglieder in unserer Sektion.

Wenn Sie dieses Heft erhalten, ist es zwar noch einen Weile hin bis Weihnachten und Neujahr, aber ich möchte Ihnen und Ihren Familien ein fröhliches Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2008 wünschen,

Rudolf Knoblich

Peru in 4910 m Höhe

(zum Vortrag am 27.03.08)

BRANDAKTUELLUnsere nächste Jahreshauptversammlung findet

wieder im Frühjahr bereits am 6. März 2008, 19:30 Uhr, im Hörsaal der Geologie, v.-Seckendorff-Platz, statt.

Tagesordnung wird entsprechend der unserer letzten JHV vom 25.10.2007 angesetzt.

(Näheres auf Rückfrage beim Vorstand oder in der Geschäftsstelle)

- 5 -

Hier befindet sich

ein Gutschein des Sporthauses Cierpinski

für eine Sonderrabattaktion!

A nmerkungen zu den Veranstaltungsterminen us gegebenem Anlaß und weil die Termine - das gilt für Vorträge wie für Wanderungen - schon immer sehr langfristig festgelegt werden müssen,

sollten sich insbesondere auswärtige Interessenten unbedingt vorher bei der Geschäftsstelle, beim 1. Vorsitzenden, beim Organisator oder evt. auch in der MZ (Halle, Saalekreis) über Stattfinden oder Verlegung von Veranstaltungen (Thema, Termin und Ort) kundig machen, vielleicht gelingt das allmählich verstärkt auch über unsere Homepage. Einige Termine sind noch unsicher. Über ½ bis ¾ Jahr im voraus können nicht immer alle Termine verbindlich festgemacht werden, da auf verschiedene Umstände Rücksicht genommen werden muss:

A

Termine der Referenten, private Termine des Organisators, Quartierprobleme, Feiertagskonstellationen, Schulferien, Fahrpläne, andere Sektions- und Vereins-termine usw. Trotzdem wird potentiellen Interessenten immer empfohlen, sich bei den ange-führten Verantwortlichen baldmöglichst zu melden, Einzelheiten zu erfragen, eine Ausschreibung anzufordern und Fahrplanänderungen zu berücksichtigen. Den Organisatoren wird damit die Vorbereitung erleichtert, insbesondere auch, wenn Quartierbeschaffungen erforderlich sind. Sie können und werden sich zu gege-bener Zeit rückmelden bzw. diese Interessenten konkret ansprechen oder an-schreiben. Wer sich verbindlich zu einer Veranstaltung gemeldet hat und dann kurzfristig absagen muss, sollte daran denken, dass ggf. entstehende Unkosten –das betrifft im allgemeinen Quartierkosten- zu zahlen sind.

- 6 -

Wander- und Tourenkalender 2006/07

Tages- und Wochenendwanderungen Hinweise: Aus Platzgründen werden an dieser Stelle nicht alle organisatorichen Detail-Informationen mitgeteilt. Bitte bei den jeweiligen Organisatoren erfragen oder auch schon mal in unserer Homepage nachsehen!

Meldungen können auch vor den genannten Meldeterminen erfolgen. Die Meldeanschriften stehen am Ende der Termine auf S. 10.

- 7 -

Vorträge Herbst 2007 bis Frühjahr 2008Die Vorträge finden, soweit nicht anders angegeben, im Hörsaal des neuen Geologischen Institutes, Von-Seckendorf-Platz 3, Heideallee, nur 1 Min. von der Straßenbahnhaltestelle Linie 5 u. 6, Straßburger Weg, jeweils 19.30 Uhr statt.

22.11.07 Zu den Naturwundern Südafrikas (D. Weyrauch, Halle)

24.01.08 Filmabend Hermann Buhl und der Nanga Parbat (Kommentator: Dr. Peter Werner)

21.02.08 Anapurna - Trekking in Nepal 2006 (P. Jermann, Halle)

06.03.08 Jahreshauptversammlung !!27.03.08 Peru - Kultur und Natur von 0 – 5000 m

(U. Rueß, Merseburg)

24.04.08 Sicherheit in den Bergen (Technik und Medizin) (R. Knoblich u. C. Eismann, Halle)

22.05.08 Sportklettern heute - Eine Präsentation moderner Spielformen des Bergsports (B. Metzlaff u. T. Kluge, Halle)

Bitte kommen Sie recht zahlreich zu den Vorträgen ! Sie können auch gerne Gäste mitbringen! Die Vortragenden freuen sich auf Ihren Besuch !

Sa. 08.12.2007 DEZ 11. Nikolauswanderung zum Jahresschluß

„Auf unbekannten Wegen im Merseburger Land“ (Auf grünen Wegen durch und um Merseburg)

Anmeldung: bis 1.12. informativ

Treffpunkt: Bahnhof Schkopau 8:40 Uhr (ab Hbf. Halle 8:22 Uhr -wenn ohne Streik und Bauarbeiten!)

Organisation: Ulrich Rueß

Fr. 18. -So. 20.01.2008 JAN 17. Winterfahrt in die Malepartushütte (Skilaufen und Schneewandern)

Anmeldung: je eher, desto sicherer Organisation: Lutz Berthold

Sa., 29. 03. 2008 MÄR 12. Frühlingswanderung ins Grüne (Saale-Unstrut-Triasland)

Ziel noch offen, näheres (Treffpunkt u. -zeit) auf persönliche Anfrage, auf Malepartus, bei den Vorträgen oder vielleicht im Internet

Anmeldung: jederzeit, erforderlich wegen Information zu Treffpunkt und -zeit Treffpunkt: abhängig vom Fahrplan der DB, auf Rucksackverpflegung einrichten Organisation: Ulrich Rueß Angedacht: Mi., 14. 05.2008 MAI2. Wanderung zum 122. SektionsgründungstagZiel noch offen, näheres (Treffpunkt u. -zeit) auf persönliche Anfrage, auf Malepartus, bei den Vorträgen oder im neuen Mitteilungsblatt , vielleicht auch im Internet

Anmeldung: jederzeit, erforderlich wegen Information zu Treffpunkt und -zeit Treffpunkt: abhängig vom Fahrplan der DB (evtl. mit PKW), auf Rucksackver-

pflegung einrichten Organisation: Ulrich Rueß

Sa., 17.05.2008 MAI 14. biologisch-kulturgeschichtliche Wanderung von Zappendorf nach LangenbogenAnmeldung : bis 5. Mai unter 0345/2928610 (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt). Angemeldete erhalten die notwendigen Informationen.

Rucksackverpflegung!Organisation: Dr. Eberhard Große

- 8 -

Wochenende Ende Juni / Anfang Juli 2008 JUN/JUL 12. Wanderwochenende mit „20 + 40 km-Wanderungen“ Ziel noch offen, näheres (Treffpunkt u. -zeit) auf persönliche Anfrage, auf Malepartus, bei den Vorträgen oder im neuen Mitteilungsblatt , vielleicht auch m Internet

Anmeldung: jederzeit, möglichst bis Ende Mai, angemeldete Interessenten erhalten Ausschreibung und erfahren Näheres auf Anfrage.

Organisation: Ulrich Rueß

Hochgebirgstouren 2007Gemeldete Interessenten erhalten von den Organisatoren eine Ausschreibung mit Detailangaben zur Tour. Anmeldung vor dem Meldetermin wird gern gesehen !! Genaue Terminfestlegung erfolgt ggf. in Absprache zwischen Teilnehmern und Organisatoren !

1 Woche Anfang Juli 2008 JUL Bergwandern vom Standort(angedacht ist die Hohe Tatra)

Ziel noch offen, näheres wieTreffpunkt u. -zeit auf persönliche Anfrage, auf Malepartus, bei den Vorträgen oder im neuen Mitteilungsblatt , vielleicht auch im Internet

Anmeldung: jederzeit, auch schon Interessenbekundung! Organisation: Herbert Wendler

1 Woche Juli /August 2008 JUL/AUG Bergwanderung von Hütte zu Hütte (Wandergebiet und Termin auf Rückfrage bzw. im nächsten Mitteilungsblatt, evt. im Internet)

Anmeldung: jederzeit, auch schon prinzipielle Interessenten! Organisation: Ulrich Rueß

- 9 -

Allgemeine Anfrage:

>>Interessenten an Teilnahme als Sektionsgruppe an einer gemeinsamen professionell organisierten Bergwanderung, <<

z.B. über Summit Club, Wikinger, Alpinschule Innsbruck, Falktour Südtirol o.ä., mögen sich einmal bei mir melden. Bei Interesse treffen wir uns zu einer Absprache und ich würde die Verbindung zu einem Veranstalter aufneh men. Diese Anfrage gilt natürlich weiterhin auch für spätere Jahre und könnte interessant sein für Unternehmungen (Ausland?), deren private Organisation zu aufwendig ist.

U. Rueß

Meldeanschriften zusammengefaßt: U. Rueß, Genzanoer Str. 26, 06217 Merseburg, T . 03461/729985,

[email protected] L. Berthold, Am Hohen Ufer 38, 06132 Halle, T. 0345/7704460 Dr. E. Große Beethovenstr. 24, 06110 Halle, T. über LHB 0345/2928610

R. Knoblich Ernst-Eckstein-Stzr. 8 06110 Halle T. 0345/ 1207382 B. Schwarzberg Karl-Meseberg-Str. 2 06110 Halle T. 0345/2901901

[email protected]. Wendler Bahnhofstr.53 99330 Gräfenroda

- 10 -

Langstreckenwandern Da die Informationen vom Veranstalter B. Schwarzberg zu spät eingegangen sind, werden sie hier nur in Kurzfassung wiedergegeben. Interessenten erkundigen sich beim Veranstalter oder evtl. im Internet. Näheres auch im nächsten Mitteilungsblatt!

16./17.02.08: 6. Südharz-Hunderter 17./18.05.08: 2. Dübener-Heide-Hunderter 13./14.09.08: 6. Harz-Hunderter 25./26.10.08: 7. Südharz-Hunderter

Infor mationen aus der Kletterszene 1. Landesmeisterschaft im Sportklettern

Sicher kommt hier diese Information 10.11.2007 zu spät, aber den betroffenen Interessenten ist der Termin ja wohl bekannt.

Sicherheitstraining / Neue Sicherungsgeräte

Am Freitag, den 25.01.2008 findet für Mitglieder des DAV ein Sicherheitstraining für das Klettern (Toprope / Nachstieg / Vorstieg) statt. Um Anmeldung wird gebeten.

Ort: Boulderhalle SelkestraßeZeit: 18 UhrTrainer: Christiane Hupe (Trainer C Sportklettern / Wettkampfklettern)Anmeldung unter: [email protected]

oder Christiane Hupe, Talstr. 13, 06120 Halle

- 11 -

Frühlingswanderung von Dornburg nach Bad Kösen

achdem die Tage zuvor wettermäßig mehr der Wintereinbruch signalisiert wurde, wurde unser Wandertag am 24. März dann doch dem Anspruch „Frühling“

durchaus gerecht. Nach Bahnanfahrt nach Dornburg/Saale wanderten wir auf dem Saalerad-wanderweg in Richtung Bad Kösen. Zuvor hatten wir noch den Blick auf die auf die Höhe zu den frisch restaurierten Dornburger Schlössern, die wir vielleicht bei einer nächsten Frühlingswanderung angehen könnten. In Camburg wurde unterhalb des verbliebenen Rundturms der Camburg eine kurze Frühstückspause eingelegt. Der Weiterweg führte an den Ruinen der alten romanischen Cyriakskirche vorbei, von wo aus wir bei vorübergehend strahlendem Sonnenschein einen weiten Ausblick ins Saa-letal genießen konnten. Vor Kaaschen überquerten wir gegen Mittag die Saale, wo allerdings das anvisierte Weingut noch geschlossen hatte. So wanderten wir mit Blick von oben auf die Rudelsburg weiter nach Kreipitsch, wo wir im Gutshof einkehrten, um dann gestärkt zum Bahnhof Bad Kösen abzusteigen!

N

urueß

Zum 121. Geburtstag unserer Sektion auf den Auerberg

m Montag, dem 14. Mai, dem 121. Gründungstag unserer Sektion machten sich 13 Wanderer mit der DB auf den Weg nach Stolberg im Harz, der Fachwerkstadt am

Südhang des Harzes. Ziel der Wanderung war der Auerberg mit dem Josephskreuz. Doch zunächst war der Weg mit viel Schlamm gepflastert, offenbar hat es die vergan-genen Tage hier viel geregnet. Durch Wald und das Finstere Tal gelangten wir über eine Hochfläche nach Schwenda. Interessant ist hier die achteckige Dorfkirche St. Cyriakus und Nicolai, die 1736/37 nach dem Vorbild der Dresdner Frauenkirche als Zentralbau errichtet wurde. Nach kurzer Rast erklommen wir schließlich den 580 m hohen Auerberg mit dem Josephskreuz, dem weltgrößten eisernen Doppelkreuz mit einer Höhe von 38 m. Natürlich mussten wir diesen Aussichtsturm besteigen und durf-ten aber dafür eine herrliche Fernsicht genießen: Brocken, Wurmberg, Achtermann und Kyffhäuser lagen gewissermaßen vor der Haustür, aber selbst unseren Petersberg und den Inselsberg konnte man erahnen. Nach einem Mittagsmahl in der Berggaststätte begossen wir das Jubiläum mit einem Schluck Schierker Feuerstein. So gestärkt machten wir uns auf den Abstieg durch das Zechental und erreichten bei starkem Regen wieder Stolberg, dessen Fachwerkpracht wir deshalb kaum genießen konnten.

A

Auf der Eintrittskarte zum Josephskreuz stand ein Zitat von Georges Duhamel (1884-1966):

„Die Landschaft erobert man mit den Schuhsohlen, nicht mit den Autoreifen“u.r.

Im nordöstlichen Saalkreis unterwegs

ie vom Autor geleitete 13. biologisch-kulturgeschichtliche Tageswanderung führte am 16. Juni 2007 im nordöstlichen Saalkreis von Niemberg nach Kütten. D

Zuerst besichtigten die 32 Teilnehmer die 1863 von G. A. STÜLER entworfene neuroma-nische St.-Ursula-Kirche. Aus der im 19. Jh. abgerissenen Kirche stammen der spät-gotische Flügelaltar und das barocke Vortragekreuz. Sehr beeindruckend ist auch eine

- 12 -

Kopie des Taufengels, die nach dem Entwurf des dänischen Bildhauers B. THORVALDSEN geschaffen worden ist.Im nahe gelegenen einstigen Rittergut sind nach 1990 das ehemalige Herrenhaus als Privathaus und die 1860 erbaute „Alte Brennerei“ neu hergerichtet worden. Der Verein „Alte Brennerei – Niemberg e. V.“ hat letzteres Gebäude zu einem Dorfgemeinschafts-haus mit Saal, Gastraum, Hochzeitszimmer, Heimatstube, Kreativ- und Keramikwerk-statt umgebaut. Alle Teilnehmer waren von dem Gesehenen begeistert. Im Nordwesten von Niemberg erhebt sich der Burgstetten, eine Porphyrkuppe, mit un-ter Naturschutz stehenden Felsflur- und Rasengesellschaften. Es wurden z. B. die ge-fährdete Art Graue Skabiose sowie das unter gesetzlichem Schutz stehende Haar-Pfriemengras vorgestellt. – Vom Gipfel aus bot sich ein schöner Rundblick über die kulturgeschichtlich bedeutungsvolle Landschaft. Das Hügelmassiv ist nicht nur bota-nisch interessant, sondern hat auch historische Bedeutung: Aus slawischer Zeit (8./9. Jh.) stammende Wälle wurden nachgewiesen, hier stand die ehemalige „Neue Burg“. Ab 2010 ist hier der großflächige Abbau von Porphyr geplant. Damit verschwindet trotz der seit vielen Jahren bestehenden Unterschutzstellung diese alte Landmarke an der mittelalterlichen Salzstraße von Lüneburg nach Leipzig.Vom Burgstetten aus führte die Wanderung am Dachsberg vorbei nach Hohen, einem OT von Brachstedt, der zu Recht im Jahre 2000 als schönstes Dorf im Saalkreis aus-gezeichnet worden ist. Im Norden der Dorfflur befindet sich der Steinberg mit einem bisher nicht geöffneten jungsteinzeitlichen Grabhügel, der vermutlich zur Bernburger Kultur (3300 – 2800 v. u. Z.) gehört. Bis zur Gegenwart hat sich auf dessen Spitze ein Menhir aus Quarzit erhalten, der als Verbindung des Toten zu den Göttern diente. Nach der seinerzeitigen Vorstellung repräsentierte er den verstorbenen Ahnen und enthielt als sein Ersatzleib dessen Seele.Bei strahlendem Sonnenschein lief die Gruppe zwischen Feldern, Koppeln und gepfleg-ten Grundstücken entlang nach Brachstedt. Der 952 in einer Urkunde genannte Name ist einer der ältesten Ortsnamen im bis 2007 bestehenden Saalkreis und wird als eine „im Sumpf gelegene Bruchstätte“ gedeutet. Inmitten des über 1000 Jahre alten Ortes erhebt sich die unter Denkmalschutz stehende Patronatskirche St. Michael. Wegen der laufenden Restaurierung war nur eine Besteigung des Turmes möglich. Letzterer wird von zwei Spitzen bekrönt. Westlich des Dorfes lag einst das 1450 wüst gefallene Dorf Westenhäuser. Nur ein Quellgebiet und zwei Teiche legen davon noch Zeugnis ab. Nach 1990 erfolgte die Sanierung des zum Geschützten Landschaftsbestandteil (GLB) Westenteiche erklärten Gebietes und die Renaturierung der dortigen Streuobstwiese. So ist ein kleines Erho-lungsgebiet für Brachstedt entstanden. Von dort aus und weiter auf einem ansteigenden Feldweg erreichte die Gruppe den Abatassinenberg, eine die Umgebung überragende Porphyrkuppe. Durch anthropo-gene Eingiffe (wie Aufforstung mit standortfremden Robinien) sind naturnahe Felsflur- und Rasengesellschaften vernichtet worden. Im Auftrag der Baustoffindustrie ist dort 1996 ein Versuch gestartet worden, der eine „Wiederherstellung“ dieser Pflanzen-gesellschaften einschließlich der darin lebenden Tiergemeinschaften zum Ziel hatte. Das Experiment ist aus ökologischer Sicht misslungen.Der Weg führte an der seit 1377 bestehenden Grenze zwischen dem Bistum Merse-burg und dem Erzbistum Magdeburg (heute zwischen den Lankreisen Saalekreis und Anhalt-Bitterfeld) entlang. Vom Abatassinenberg und der bald erreichten Straße nach Kütten ergaben sich Blicke auf die beiden Reststücke der zur Gewinnung von Acker-land 1890 gerodeten Abatassine sowie auf das Bergholz am Petersberg.In Kütten wurde die Gruppe zur Besichtigung der Dorfkirche erwartet. Nach deren in jüngster Vergangenheit erfolgten Rekonstruktion ist das gotische, im Barock veränderte

- 13 -

Gotteshaus wieder ein Schmuckstück geworden. Besonders erwähnt werden soll der barocke Kanzelaltar, der im Licht der entzündeten Kerzen sehr anheimelnd aussah. Hier, im noch vorhandenen Taufbecken, wurde am 9. Oktober 1665 der Bauernsohn CHRISTIAN REUTER getauft. Der Küttener Pfarrer und später weitere Gönner ermöglichten ihm den Besuch von Gymnasium und Universität. Wegen seiner publizierten Spott-schriften wurde er mehrmals von der Universität Leipzig verwiesen. CHRISTIAN REUTER gilt als der Begründer der Schelmenliteratur. Mit seinem bis heute bekannten Werk „Schel-muffskys wahrhafftige curiöse und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande“ ist er in die Literatur eingegangen. Der gegenüber der Dorfkirche 1937 auf-gestellte Gedenkstein erinnert an den Dichter.

Eberhard Große

Wanderwochenende am Rennsteig in Oberhof (22.-24. 06.07)

as war nun unser 11. Wanderwochenende zur Jahresmitte vor Beginn der Hoch-gebirgssaison, einmal in geänderter Berichtsform beschrieben:D

● Standortquartier: Naturfreundehaus Rennsteig in Oberhof. Nahe dem markanten Oberhof-Point „Rondell“ gelegen, empfehlenswert, 2- und 4-Bettzimmer und Gastronomie im Hause (HP u. a la carte)

● Teilnehmer: 29 Wanderer, eingetroffen mit Bahn und PKW am Freitag von vor-mittags bis spät abends

● Freitag: Individuelle Unternehmungen je nach Eintreffen: z.B. Hochgebirgsgarten, Grenzadler, Oberhof; abends gemeinsam zusammen ge-sessen, Information zum Wanderprogramm

● Samstag :■ 6.00 Uhr Aufbruch zur langen Wanderung („Marathon“ ca. 42 km) bei viel

Nebel und Regen den Tag über: Rondell – Grenzadler – Donnershauk – Wachsenrasen – Querung der Landstraße Tambach-Dietharz – Floh-Seligental - Ebertwiese – etwas ab vom Rennsteig zur Weidmannsruh, ehemals wohl Jugend-herberge, jetzt Alpenvereinshütte der Sektion Beckum (Nordrhein-Westfalen) – Rückweg wie Hinweg zum NFH Oberhof

■ 8.30 Uhr Aufbruch Normalwanderung Rondell – Regen, Regen - Rennsteig – Hoher Beerberg - Suhler Hütte – Schmücke – Rückweg wie Hinweg – Forsthaus Sattelbach – NFH

● Sonntag : Nach Frühnebel angenehmes sonniges Sommerwetter. Einige mussten schon fahren, sechs wollten den Hochgebirgsgarten besuchen und die übrigen wanderten: Sieglitzteich – Lütschetalsperre – Schloßbergkanzel – Oberhof. Anschließend Heimfahrt

Ergänzungen und Anmerkungen:● Mir lag Meyers Reiseführer von 1908 vor. Dort stand über Oberhof vor 100 Jahren

folgendes zu lesen:Oberhof, höchstgelegenes gothaisches Dörfchen, 409 Einw., wegen seiner ozonreichen Luft ein (sogar im Winter) sehr besuchter Höhenluftkurort (jährlich ca. 9000 länger Weilende), reine Bergluft und eine Fülle schöner Ausflüge machen den Aufenthalt äußerst angenehm; Unterkunft und Verpflegung sind recht gut, wenn auch nicht billig, und genügen auch höhern Ansprüchen.

- 14 -

● Kurz vor der Ebertwiese stießen wir auf einen Wegweiser:„Wanderherberge Weidmannsruh“ DAV e.V. Beckum“, also eine Alpen-vereinshütte der Sektion Beckum , Nordrhein-Westfalen, im Mittelgebirge. Zugang über Floh-Seligenthal, erbaut 1907, renoviert 2003.Übernachtungsmöglichkeit in 30 Doppelstock-Betten in 4-, 6- und 8- Bett-Zimmern (DAV-Schlafsack!). Gemütlicher Aufenthaltsraum. Sicher auch ein baldiges Sektionswanderziel.

urueß

Typisches Wanderwetter am Samstag....

....und am Sonntag

Jakobusweg in Oberbayern (3.-14.7.07)

nsere Gruppe von 6 Pilgerfreunden begeht jedes Jahr eine Teilstrecke aus dem „Spinnennetz“ der nach Santiago de Compostela ausgerichteten Jakobuswege.

Und da 5 Sektionsmitglieder darunter vertreten sind, scheint auch eine Information in unserem Sektionsblatt gerechtfertigt.

USo entschieden wir uns 2007 für den Münchner Jakobusweg von München in Rich-tung Lindau, vorsichtig formuliert, unwissend, ob wir Lindau termingerecht erreichen werden. Unser Interesse für diesen Weg wurde nicht zuletzt dadurch geweckt, dass einige von uns vor 11 Jahren schon den König-Ludwigs-Weg mit streckenweise iden-tischer Wegführung vom Starnberger See nach Füssen gewandert sind, zu einer Zeit, als für uns Jakobuspilgern kaum aktuell war. So waren wir gespannt auf die erneute Begehung, wobei wir natürlich immer wieder auf die Königsweg-Markierung, auch in seiner Rad-Version stießen. Natürlich waren in diesem Jahr die Erlebenserwartungen anders als damals gesetzt, und wir waren erfreut, auf bekannte Punkte zu stoßen und zugleich überrascht, dass wir an einigen Stellen Hinweise zu Jakobus fanden, die von Hanna (noch) nicht er-wähnt werden. Wir wollen bewusst keinen ausführlichen Wegbericht bieten - das kön-nen andere besser - , sondern einfach einige persönliche Eindrücke wiedergeben. Vor-gesehen war der Wegverlauf über Starnberger See-Ammersee-Rottenbuch-Marktober-dorf-Kempten-Simmerberg-Lindau.

- 15 -

Die Anfahrt, die in die Zeit der Lokführerwarnstreiks Anfang Juli fiel, begann damit, dass die Bahn von Halle nach Leipzig kurzfristig einen Bus einsetzte und somit die an-schließenden Verbindungen nach München gesichert waren. Unser Pilgerweg startete traditionell an der Jakobuskirche, die gleich mit mehreren Jakobusfiguren ausgestattet ist und symbolträchtig gegenüber der neuen Münchner Synagoge steht. Die ersten 5 Übernachtungen hatten wir vorsorglich vorgebucht, glücklicherweise ge-lang dies in klösterlichen Unterkünften, wenn wir das Sprituelle Zentrum St. Martin in München und das Klosterbräustüberl in Schäftlarn großzügigerweise dazurechnen dür-fen, aber in Andechs, Wessobrunn und Rottenbuch waren es dann echte Klöster. An den folgenden Tagen fanden wir stets gastfreundliche Unterkunft in Privat- oder Gasthäusern. Im wei-teren Streckenverlauf, der leider häufig von Regen getrübt war, erlaubten wir uns mehr-fach abweichend vom Fußpilgern termin- und wetterbegründet moderne Pilger-versionen per S-Bahn, Bus, Schiff und Bahn. Letztlich gelang es uns dadurch auch, termingerecht wie erhofft Lindau zu erreichen. Einige Highlights auf der auch landschaftlich überaus reizvollen Strecke, können und sollen hier nur unvollständig aufgezählt werden. Neben der Marienklause am Münch-ner Isartalweg steht ein Jakobsbrunnen, und in Pullach entdeckten wir ein wenig ab-seits vom beschriebenen Weg eine evangelische Jakobuskirche mit einer modernen Pilgerfigur. Weiterhin zu erwähnen sind Kloster Andechs (schade nur die wohl unver-meidbare Massenabfertigung in der Gastronomie), die romanische Jakobuskirche in Schondorf am Ammersee, Kloster Wessobrunn mit Tassilosaal, die 16-teilige Jakobus-bildtafel in Maria Egg, die Wieskirche, das Welfenmünster in Steingaden, zwischen Waldkapelle und Dengelstein im Kempter Wald der Wegstein mit der trostvollen In-schrift „(nur) noch 2550 km bis Santiago“ und natürlich die Stadt Kempten. Zum Ab-schluss unseres Pilgerweges genossen wir im Abstieg nach Lindau den überwältigen-den Blick auf Bodensee und Säntis in der Schweiz. Und schließlich fand sich nach gut 250 km auch in Lindau am Hafen eine Hinweistafel auf eine ehemals hier gestandene Jakobskapelle.

urueß

Der folgende Bericht ist nochmals ein spannender Beitrag zu unserem Jubiläumsjahr 2006:

Jubiläums-Wanderung 2006 zu den Halleschen Hütten und Wegen

n der Geschichte der touristischen Erschließung der Alpen durch den Deutschen Alpenverein ist hervorgehoben worden, dass „alpenferne“ Sektionen die am höchsten

gelegenen Hütten gebaut haben. Unsere Sektion hat sich neben Prag, Wien, Hamburg u.v.a.m. in dieser Spitzengruppe befunden. Am Ortler (3905 m), dem höchsten Berg in Österreich-Ungarn, hat sie 1897 die Hallesche Hütte (3133 m), 1911 die Monte Vioz-Hütte (3535 m) erbaut sowie 2 Wege angelegt und in der Goldberggruppe 1925 das Zittelhaus (3106 m) erworben. Das Andenken an diese starken Leistungen und der 120. Geburtstag der Sektion Halle (Saale) im Jahre 2006 waren der Anlass, eine Wanderung durch die Geschichte zu machen, die Hütten unserer Großväter zu besuchen und ihre Wege zu gehen.

I

Um 6.00 Uhr früh sind Gunhard Bertram und ich ins Auto gestiegen, haben in Garmisch gemütlich zu Mittag gespeist, nachmittags im Suldener Bergführerbüro unser Sicher-heitsgerät eingepackt und sind dann zur Schaubachhütte aufgestiegen. Zehn Stunden nach dem Aufbruch in Halle waren wir in 2581 m Höhe am Fuße des Suldenferners,

- 16 -

eine Anreise, die bei unseren Vorfahren mit Sicherheit komplizierter war und länger gedauert hat. Die Schaubachhütte ist 1876 von Wienern gebaut und nach dem Alpen-forscher A. Schaubach aus Meiningen benannt und von hier aus hat unsere Sektion vor über 100 Jahren einen Weg zur Eisseespitze angelegt.

Steckner-Weg

Die Hallenser wollten von der Schaubachhütte aus die südlichen Ortlerberge bis in das Pejo-Tal erschließen und auf dem Eisseepass eine Hütte errichten. Um diese nicht nur über den Gletscher, sondern auch eisfrei erreichen zu können, hat man den Steckner-Weg gebaut, benannt nach dem Vorsitzenden unserer Sektion Bankier Albert Steckner, der von 1899 bis 1912 für 13 Jahre Vorsitzender war und alle Arbeiten am Ortler wesentlich beeinflusst hat. In den Mitteilungen des DÖAV war schon 1906 (!) mitgeteilt worden, dass der Weg verschüttet sei, für uns aber war er das Ziel des nächsten Tages und wir fanden ihn unversehrt vor. Ein moderner Wegweiser (Abb. 1) wies uns den Weg in die Flanke der Eisseespitze. Unterwegs fanden wir eine uralte, schon aus dem Sektionsarchiv bekannte Markierung und einzelne gelbe Punktmarkierungen ließen uns in dem unübersichtlichen Felsgelände die Richtung finden. Auf dem Gipfel der Eissee-spitze (3243 m) haben wir den Eissee und die Spitze gesucht. Beide waren nicht vor-handen, der Gipfel dieses Berges ist ein eher unebenes Plateau und der Eissee in-zwischen vermutlich der Erderwärmung zum Opfer gefallen. Der Blick auf die Umge-bung aber war großartig: in der Nähe der Ortler, auf dem wir beide in den vergangenen Jahren schon gestanden hatten, dann der Mt. Cevedale, unser nächster Gipfel, in der Ferne die Ötztaler Alpen und in der Tiefe Sulden und das Martell-Tal. Am großartigsten aber war der mit Spannung erwartete Blick auf den südlich unter uns liegenden Eissee-pass.

Hallesche Hütte

Auf dem Eisseepass, in 3139 m Höhe, hatte 21 Jahre lang die Hallesche Hütte gestan-den, bevor sie 1918 abgebrannt ist. Im Blick von oben auf die Ruine war sogleich er-kennbar, dass ein idealer Hüttenstandort gewählt worden ist. Dort war und ist der Kreu-zungspunkt von Bergsteigerwegen in alle 4 Himmelsrichtungen.Aus den Annalen wissen wir, dass die Hallesche Hütte von Beginn an erfolgreich gear-beitet hat mit bis zu 2300 Übernachtungen im Jahr. Und auch während der zwei Tage, in denen wir diesen historischen Platz besuchten, waren wir nie allein. So war es auch keine große Sensation, dass wir sehr weit entfernt von zu Hause und dicht unter dem Himmel Familie Bahr aus unserer Sektion trafen (MB 2/2006). Dennoch war die Über-raschung groß und wir haben gemeinsam in den Überresten unserer ältesten Alpen-hütte nach Erinnerungsstücken gebuddelt. Und auch 88 Jahre nach ihrer Zerstörung wurden wir fündig, jeder konnte seine kleine Reliquie der Halleschen Hütte, z. B. Scher-ben von Lettiner Porzellan mit dem Wappen unserer Heimatstadt mit nach Hause neh-men. Am nächsten Morgen war unser Bergführer Ernst da, für uns gletscherunerfahrene Bergwanderer unentbehrlich. Er hieß nicht nur Ernst, sondern er war es auch, aller-dings einer mit verschmitzten Augen, wortkarg, ruhig, gelassen, Silberhaare unter dem Filzhut, Erfahrung und Sicherheit austrahlend – ein Bergführer eben. Die Bekanntschaft war sofort geschlossen, ich erhielt meine allfällige Steigeisen-Lektion und dann gingen wir bei Sonnenschein den Normalweg zum Eisseepass d. h. über den Suldenferner. Von diesem Gletscher kannten wir die alten Fotos und waren doch erschrocken, wie weit er sich im Rahmen der Erderwärmung bis heute zurückgezogen hat. Noch vor 5 Jahren, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, ist er sichtbar größer gewesen. Da-

- 17 -

mals hatte ich auch noch die Abbruchkante der berühmten „Schaumrolle“ an der be-nachbarten Königsspitze sehen können. Diese war jetzt völlig weg und die ehemals eisige Königsspitze-Nordwand zeigte sich heute wie ein tätiger Steinbruch. Den ganzen Weg hörten wir Steinschlag und der Suldenferner, auf dem wir aufstiegen, das angeb-lich „ewige Eis“, rann als Wasser davon. Da wir Zeit hatten, konnten wir an der Halle-schen Hütte unsere Grabungen fortsetzen und nahmen dann in der Casati-Hütte Quar-tier. Nach einem Abendspaziergang auf die Suldenspitze, einen sehr lohnenden Aussichts-berg, gab es ein ausgiebiges Hüttenpalaver. Und hier zeigte sich, dass unser vortreff-licher Führer Ernst ein Glücksfall war. Anfangs waren nicht viele Worte gewechselt worden, aber jetzt erfuhren wird, dass wir es mit Herrn Reinstadler zu tun hatten. Dieser Name kam uns sehr bekannt vor, war doch Fidelis Reinstadler einstmals Wirt der Halle-schen Hütte gewesen. Es stellte sich heraus, dass unser Führer tatsächlich dieser ur-alten Bergführerdynastie entstammte und Fidelis sein Großonkel gewesen ist. Von die-sem Moment an haben wir uns noch besser verstanden und es zeigte sich, dass die Seilschaft mit einem Bergführer über die vereinbarte Begleitung hinaus noch unge-ahnte Vorteile hat. Wir hatten jetzt einen in unserer Mitte, der Italienisch konnte und der uns Vieles über Land und Leute erzählt hat. Wir erfuhren, dass Ernst Reinstadler schon 30 Jahre als Bergführer arbeitete, dass er in diesem Jahr noch 2 mal auf das Matter-horn führen würde, dass die Alten am Sonntag früher nie geführt haben und dass jeder Bergsteiger, wenn er ins Seil tritt, am Abend einen Liter Rotwein zu zahlen hat. Wir hörten, dass er nie auf die Casati-Hütte gegangen wäre, wenn die Hallesche Hütte heute stehen würde, denn es gäbe Wunden, die nie verheilen. Diese Aussage hat uns, die wir nur die „Eckdaten“ der Geschichte Südtirols kannten, bedrückt. Allerdings kann-ten wir diese Mentalität, denn wir Deutschen haben ähnliche Erinnerungen an histo-rische, politische Lebenseinschnitte wie z. B. Vertreibung, sozialistische Diktatur und Wiedervereinigung. Am nächsten Tag wollten wir auf den Spuren unserer Vorväter mit der Cevedale-Über-schreitung nach Süden weiter gehen und wir hatten Wetterglück. Nach einem fabel-haften Sonnenaufgang in über 3000 m Höhe ging es auf den langen Weg über den Zufallferner. Es wurde sehr warm, der Schnee war sulzig und zwei Steilstufen ließen mich spüren, dass die Luft hier oben dünner wurde. Am Monte Cevedale (3769 m), einem Gipfel mit der Prosa verfallener Bretterbuden und der Poesie eines großen alpinen Pathos haben wir innegehalten. Denn hier wurde greifbar, was die Gründer unserer Sektion in grauer Vorzeit umgetrieben hatte: den ersten Schritt von Sulden aus ins Gebirge hatte Wien gemacht mit der Schaubach-hütte. Den zweiten Schritt war Halle (Saale) gegangen mit dem Bau der Halleschen Hütte. Und wenn man jetzt weiter über die südlichen Ortlerberge in das Pejo-Tal wollte, musste man noch eine Hütte bauen – am Monte Vioz. Wir tranken dort oben auf das Wohl unserer Sektion (und das eigene) einen Schierker Feuerstein und machten uns auf den Weg dorthin. Auf dem Gletscher war unser Bergführer vorangegangen, hatte manches Schneefeld mit dem Stock sondiert und uns sicher um und über viele Spalten gebracht. Jetzt in den Felsen ging Gunhard voran und er sicherte uns über den Steintrümmergrat des Monte Rosole (3558 m). Dieser Streckenabschnitt, an der Biwakschachtel vorbei, war eine recht mühsame Blockkletterei, aber wir kamen gut voran. Mehrere Bergsteiger, die sich in der gleichen Richtung auf dem Gletscher bewegten, hatten immer wieder Probleme mit abgehenden Steinen und stiegen uns schließlich nach. Es zeigte sich wieder einmal, dass dort eine Spur bevölkert wird, wo ein Bergführer gegangen ist. Trittbrett-fahren ist ein Sport, der eben auch in den Bergen weit verbreitet ist. Ernst nahm das gelassen, denn Sicherheit zu vermitteln war seine edle Aufgabe, auch für nichtzahlende

- 18 -

Kundschaft. Unser Weg war nicht ganz risikolos. Als am nächsten Gletscherabschnitt die Steigeisen wieder angelegt werden mussten, verletzte ein rutschender Stein Gun-hard leicht am Finger. Es war gottlob nur eine kleine Quetschwunde und unser Weiter-kommen wurde nicht beeinträchtigt. Der Weg führte nun über den Sattel des Palon de la Mare (ca. 3300 m) und wieder aufwärts zum Monte Vioz (3644 m). Das letzte Stück unseres anstrengenden und langen Weges konnten wir wieder auf Felsen gehen, bis wir am großen Gipfelkreuz standen. Dort machte Ernst Tempo, denn es war später Nachmittag geworden, der Himmel hatte sich verzogen und ein Gewitter drohte. Nach einem kurzen Abstieg nahm uns die Hütte auf.

Rifugio Mantova al Vioz (3535 m)

Die ursprüngliche Monte Vioz-Hütte, die im Jahre 1911 von unserer Sektion eröffnet worden war, ist heute nicht mehr zu erkennen, weil sie vor einigen Jahren durch einen futuristischen Bau ersetzt worden ist. Der junge Hüttenwirt führt den schönen Namen Casanova und hat uns, als wir uns als Hallenser zu erkennen gaben, besonders herz-lich aufgenommen. Im Speiseraum der Hütte gibt es eine Wand, deren Schmuck an die gemeinsame Geschichte erinnert. Man findet dort die alten Baupläne, Albert Steckners Unterschrift, die eindrucksvolle Planungsskizze des Zugangsweges und den Erinner-ungsteller unserer Sektion an das Freundschaftstreffen von 2001. Wir haben uns fast wie zu Hause gefühlt und in der freundlichen Hütte eine gute Nacht gehabt. Der folgende Morgen war ein Morgen von der seltenen Schönheit, die man nicht ver-gisst. Wir sahen jetzt auch, dass die Hütte ein andächtiger Ort ist. Neben ihr steht eine 1948 erbaute Kapelle, es gibt eine Bronzetafel, die an Pabst Pius XII. erinnert und eine Steinplatte, die Matteo Groaz in Erinnerung ruft. Dieser Mann aus Cogolo war uns ein guter Bekannter. Es war jener Gastwirt und Berg-führer, dessen Initiative und langwierige Planung vor fast 100 Jahren den Bau der Hütte möglich gemacht hatte. Zusammen mit Albert Steckner war er beteiligt an der Anlage des Zugangsweges und der Versorgungsseilbahn, deren letzte Überreste wir jetzt ge-rade noch erkennen konnten.

Hallescher Weg

Der letzte Abschnitt unserer Überschreitung der südlichen Ortlerberge war die Bege-hung des Halleschen Weges. Dieser hochalpine Weg wurde 1908 im Auftrage unserer Sektion von Einheimischen in den Fels gehauen und gesprengt. Er ist eine Himmels-leiter am Südostgrad des Mt. Vioz und überwindet 1200 Höhenmeter auf 6 Kilometer Länge. Von diesem Weg hatte ich bei meinem Aktenstudium viel gelesen, denn sein Bau ist seinerzeit außerordentlich schwierig gewesen und war mit vielen Entbehrungen der Wegebauer verbunden. Darüber ist sogar ein Gedicht und ein Bericht über einen Streik überliefert. Das Kuriosum der Entstehungsgeschichte des Halleschen Weges besteht aber darin, dass man das angestrebte Ziel, das Baumaterial für den Hüttenbau mit Maultieren auf die Höhe zu transportieren, nie erreicht hat. Die Kehren waren zu eng und der Steig an vielen Stellen durch überhängenden Fels zu niedrig. Nachdem man das erkannt hatte, versuchte man es mit einer Seilbahn, was aber auch erst im 2. Anlauf Erfolg hatte. So hat man von der Idee bis zur Fertigstellung der ehemaligen Monte Vioz-Hütte 5 Jahre benötigt, was für die Gründerzeit eine erstaunlich lange Spanne darstellt. Betrachtet man aus heutiger Sicht diesen Wegebau, so war er eine logistische Fehlleistung, die uns allerdings bis heute einen außerordentlich kühnen und auch schönen Weg hinterlassen hat. Der „Hallesche Weg“ heißt heute Sentiero dei Tedeschi (Abb. 2). Der Name unserer

- 19 -

Stadt ist verschwunden, eine geschichtlich korrekte Beschilderung ist aber geblieben. Steht man auf der obersten Stufe dieses Weges blickt man 2000 m in die Tiefe nach Pejo. Der Ausblick ist grandios, weniger die Tatsache, dass man den Lärm der kleinen Stadt bis hinauf hören kann. Der Abstieg nach Pejo jedoch ist wiederum ein reiner Genuss. Da er über den vorgelagerten Grat führt, hat man immer einen fabelhaften Ausblick, den wir bei der schönen Fernsicht genossen haben. Wir konnten den Weg auch nach dem Bauplan abschreiten und gingen über die Stelle, wo gesprengt werden musste und fanden die Ecke, um die die Mulis nicht herumgehen konnten. Unten ange-langt hatten wir auch die kleine Genugtuung, unserem erfahrenen Bergführer einen neuen Weg gezeigt zu haben. Denn er war in seiner Karriere den langen Weg nach Pejo auch noch nie gegangen. Im Tal angekommen, durften wir die von unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. M. Reichstein bestellten Grüße bei Arcangelo Marini ausrichten. Der Name Reichstein wirkte hier wie ein „Sesam öffne Dich“. Ein echtes Mannsbild legte die Spitzhacke zur Seite, um uns zu umarmen. Bei Marini bekamen wir einen Aperitif und dann zeigte uns dieser Erz-engel seine Schätze in der Werkstatt: wunderschöne Holzmodelle alter Hütten, das antike Telefonschild der ersten Monte Vioz-Hütte usw. Es verstand sich, dass wir als Freunde schieden. Schließlich kam der freundliche Abschied von unserem Bergführer Ernst Reinstadler und wir fuhren ins Martell-Tal, um uns auszuruhen. Natürlich gingen die Gedanken immer wieder zurück zu unserer Tour, in der wir die ganze Schönheit und Großartigkeit bestätigt fanden, die wir aus den Berichten von R. Phillapitsch 1905 über R. Knoblich mit U. Ruess von 1997 und M. Reichstein 1999 entnommen hatten. Am Ende einer schönen Woche konnte mein Freund Gunhard („der im Kampf er-probte“) seinen verlorenen Fotoapparat wiederfinden und ich brachte ihn zum Bahnhof in Bozen, weil er am nächsten Morgen seinen Bereitschaftsdienst im Krankenhaus an-treten musste.

Zittelhaus (3106 m)

Während Gunhard im Zug nach Halle saß, habe ich eine kombinierte Berg-, Pass- und Talfahrt durch die Alpen ins Goldberggebiet gemacht, bis in das lange Raurieser Tal, an dessen Ende sich der Hohe Sonnblick befindet mit der dritten Hütte der Halleschen Sektion. Auch in Rauries hatte ich Reichsteinsche Grüße zu übermitteln und wiederum erwies sich dieser Name als goldener Schlüssel. Steffi Daxbacher, die Schatzmeisterin der Sektion Rauries, welcher heute das Zittelhaus gehört, empfing mich mit offenen Armen. Wir hatten viel zu besprechen aus der gemeinsamen Hüttengeschichte und es wurde mir auch ein Lager für die Nacht in Kolm-Saigurn, meinem Ausgangspunkt für den Aufstieg auf den Hohen Sonnblick besorgt. In einem schweren Gewitter bin ich durch die rabenschwarze Nacht gestapft, voller Sorge, ob ich wohl noch eine schützen-de Unterkunft in Walde finden würde. Unter einer im Sturm schaukelnden Glühbirne fand ich aber dann den Ammererwirt wie durch ein Wunder. Ich tropfnasser Nacht-wandler traute meinen Augen nicht, als ich die warme Gaststube dieser uralten Her-berge betrat. Denn das ist ein Ort, an dem man sich sofort wie zu Hause fühlt. Hier ist die gute alte Zeit stehen geblieben. Alle Sinne erfreuen sich an der wundervollen Möb-lierung, über die der gute Geist von Frau Luise Tomasek-Mühltaler wacht. Auf meinen vielen Wanderungen habe ich nur selten einen Speiseraum mit so intensiver Atmo-sphäre gefunden, wie sie dort herrscht. Jedem Besucher ist dieses Haus zur Freude des Herzens und des Magens herzlich empfohlen. Am nächsten Morgen bin ich zum Hohen Sonnblick aufgestiegen. Eine schöne Wan-derung und zugleich eine illustrierte Geschichte des Goldbergbaus in historischer Zeit. Nach Dreivierteln des Weges kommt man zur Rojacher Hütte, wo man zunächst von

- 20 -

Jeronimo, dem Hüttenhund beschnuppert wird. Wenn man den Test bestanden hat, spielt Herrmann, der Hüttenwirt seine kulinarischen und philosophischen Stärken aus. Ich war einziger Gast, wir haben uns blendend beim gemeinsamen Essen unterhalten, der Besuch aus unserer Sektion, obwohl einige Jahre zurückliegend, war hier noch in bester Erinnerung. Über den Gratweg bin ich dann zum Gipfel gegangen, leider im Nebel aber mit großer Spannung. Denn dort oben sollte jene Hütte stehen, die sich unsere Sektionsväter so sehr gewünscht hatten, um nach dem Verlust der Hütten im Ortlergebiet durch den 1. Weltkrieg wieder eine Bergheimat zu haben. Dieses Gefühl, dass von unserer Generation nicht mehr nachempfunden werden kann, muss seinerzeit sehr stark gewesen sein. Stark war auch der Anblick, als ich der Hütte näher kam. Selbst im dichten Nebel imponierte das an eine Kirchturmkugel erinnernde Zittelhaus auf der scharfen Spitze dieses Berges. Hier also saßen seit 1886 im Sonnblick-Observatorium Meteorologen, 1888 hatte man die Keimzelle des Zittelhauses angebaut, jener Hütte, die sich von 1927 bis 1986 im Besitz unserer Sektion befunden hatte. Im Vorraum hängt heute noch das alte Hütten-schild und auch im Speiseraum ist die Vergangenheit unmittelbar gegenwärtig. Mitten im Raum steht jeder unglaublich schöne Kachelofen, den der „Hausgrafiker“ unserer Sektion, der Maler Alfred Weßner-Kollenbey, in Salzburg aufgestöbert und hatte auf-stellen lassen. An der Wand fehlt nicht das vom gleichen Künstler gemalte Gipfelpanorama vom Ho-hen Sonnblick und auch die Erinnerungstafeln an die Kriegsopfer und an den Vorsit-zenden der „Exilsektion Halle“ Lachmann sind erhalten. Es fehlt eigentlich nur das uns aus dem Sektionsarchiv bekannte Bild von Halles Marktplatz mit den Fünf Türmen – aber dass wäre bei der außerordentlich wechselvollen Geschichte dieser Hütte auch zu viel verlangt. Ein Mitglied der Sektion Halle ist hier oben wohl gelitten. Herr Winkler, der vielbe-schäftigte Wirt fand Zeit für ein Gespräch und zeigte mir seinen größten Schatz, die alten Hüttenbücher. In den 18 Jahren, die mir seit dem Untergang der DDR erlauben, in den Alpen herumzuwandern, hatte ich solches noch nie erlebt. Im Zittelhaus gibt es tatsächlich eine fast vollständige Sammlung der alten Hüttenbücher, in denen man herumstöbern darf. Und das war für einen Mitteldeutschen meiner Generation schon ein besonderes Erlebnis. Ich las, dass am 11.08.1938 Herr Manfred Roenneke hier übernachtet hat, jener Mann, dem wir viele Sektionsberichte aus der Mitte des letzten Jahrhunderts im letzten Jahrtausend verdanken. Mit ihm waren damals auch ein Pimpf und 15 Hallenser oben, darunter zwei Diakonieschwestern. Aus den 40 DDR-Jahren findet sich in den Hüttenbüchern natürlich kein authentischer Eintrag aus Halle (Saale), denn auch nach Österreich hat man nicht reisen dürfen. Interessant war, dass die ersten Besucher des Zittelhauses nach der friedlichen Revolution 1989 Sachsen ge-wesen sind. Einen langen Abend habe ich über diesen Büchern verbracht, z. T. mit melancholischen Gedanken, aber auch mit der Freude darüber, dieses bedeutende Zeugnis unserer Sektionsgeschichte vorgefunden zu haben. Am nächsten Morgen steckte der Gipfel immer noch in den Wolken und der Hohe Sonnblick ließ mich nicht in die Sonne blicken. So gestaltete sich der Abstieg über den Ostgrat etwas bänglich, fast hätte ich das von einem fürsorglichen Mitmenschen oder einem Komiker in den Felsen geschraubte Toilettenbecken benutzen müssen. Aber ich kam gut zum Kaffee bei Herrmann an. Unten schien dann die Sonne und ich konnte als Andenken noch einen prachtvollen hölzernen Wegweiser „Zum Hohen Sonnblick“ mit nach Hause nehmen. Dieser lag, achtlos weggeworfen in den Steinen, denn es waren gerade die neuen, gelben Einheitsschilder installiert worden. So erinnert das kostbare Brett an diesen hohen Berg und an „unsere“ alte Hütte. Und eine Rechnung ist offen

- 21 -

geblieben: Ich muss wiederkehren, um den Hohen Sonnblick beim Wort nehmen zu können.

Ernst Fukala

Abb. 1 Steckners Weg Abb. 2 Hallescher Weg

Kleinwalsertal / Österreich bei Oberstdorf (Bergwanderungen vom Standort 01.07. – 08.07.2007)

Drei vorher angereiste Bergkameraden nutzten bereits den sonnigen Sonntag für einen Aufstieg und zur Akklimatisierung durch das Mahdtal über die Höflealpe, vorbei am Höl-lenloch und weiter über die Mahdtalalpe zum Windecksattel (1752 m) unterhalb der Un-teren Gotteswende. Am Fuße des Torkopfes (1929 m) wurde ausgiebig zu Mit-tag gerastet und anschließend der Rückweg angetreten. Am späten Nachmittag trafen wei-tere Teilnehmer am Standortquartier, dem Mahdtalhaus, ein. Tiefhängende Wolken und leichter Regen hielten uns am Montag nicht ab, die geplante Wanderung über Egg zur Naturbrücke, auf dem Naturlehrpfad, nach Oberseite, weiter zum Walserblick und Schöntalhof, über den Baaderhöhenweg nach Baad durchzuführen. Die am Dienstag nunmehr mit 8 Personen vollzählige Wandergruppe konnte nach dem 7.30 Uhr-Früh-stück bei sonnigem Wetter die PKW’s im Ort abstellen und den Aufstieg nach anfäng-lichen Fehlwegen beginnen. Über Riezler Alpe und Gehrenspitze kamen wir auf einem Wiesenblumen umsäumten Kammweg zur Kanzelwand. Die Mittagsstärkung wollten wir uns doch erst nach dem nächsten Aufstieg zum Fellhorn genehmigen. Getränke in Selbstbedienung und Mitgebrachtes genossen wir bei Sonnenschein und herrlichem Ausblick. Dann jedoch kamen Wolken auf uns zu. Die Sicht wurde immer kürzer und das Sitzen im Freien ungemütlich. Also alle los in Richtung Fellhornspitze mit 2038 m Höhe, jedoch ohne Sicht! Im Regen gingen wir auf dem Kammweg über Söllerkopf und –eck zur oberen Station der Söllereckbahn. Wir leisteten uns die Bahnabfahrt – natür-lich nur aus Zeitgründen - und den Bus über die Deutsch-Österreichische Grenze bis Riezlern. Der übliche Plan zum Start nach dem nächsten Frühstück wurde wegen anhaltendem Regen ausgesetzt. Da die Sonne plötzlich herauskam, beeilten wir uns mit dem Auf-bruch zu der geplanten Tagestour. Von Baad aus starteten wir den Aufstieg zum Wal-mendinger Horn trotz immer wiederkehrenden Regenschauern, die dann vor der Gast-stätte Walmendinger Horn bis zum Schnee und Hagel ausarteten. Nach ausgiebiger Stärkung und nachlassendem Niederschlag gingen wir noch zum Gipfelkreuz mit 1939

- 22 -

m Höhe. Zu unserer Freude riß die Wolkendecke kurzzeitig auf. Der Blick streifte auf die gegenliegenden Berge und in das Walsertal. Fotos können es belegen. Unser Außenthermometer zeigte 0 Grad an und wir beeilten uns beim Abstieg bis zur Gast-stätte. Der weitere Abstieg war immer wieder mit Regenschauern begleitet. Nach der Kaffeestärkung in Baad fuhren wir mit unseren Autos zurück. Am Donnerstag wurde auf bequeme Wanderwegen die Melköde/ Jausenstation entlang des Schwarzwasserbaches und vorbei an der Auenhütte, der unteren Seilbahnstation zum Ifen 2000, natürlich im Regen erreicht. Auf dem Weg erlebten wir den angestau-ten Bach und in der Höhe das Felsmassiv des verschneiten Hohen Ifen. Abgelehnt wurde von allen der weitere, steile Anstieg zur Schwarzwasserhütte. Gottseidank, denn im Nachgang hörten wir von der Unpassierbarkeit des Weges in Folge des andauern-den Regens! Am Freitag früh legten wir bereitwillig die Regenbekleidung an. Entlang der Breitach flussabwärts bietet sich ein wildromantisches Tal. Die Breitachklamm ist eine gewaltige Schlucht, in der es jüngst zu Abbrüchen und Versetzungen gekommen ist. Vom Aus-gang an der Kasse Tal nahmen wir bei schönem Wetter den weiten Weg über Kornau zur Rodelbahn. Hans und Dieter ließen sich diesen Sommerspaß nicht entgehen, fuh-ren dafür zum Zeitausgleich mit der Söllereckbahn hinauf. Die Schrattenwang-Alpe war zeitlich für eine Stärkung genau richtig, jedoch wurde an diesem unseren Besuchstag die Gülle von der Rinderhaltung ausgefahren und auf den direkt benachbarten Wiesen versprüht. Die Buttermilch hatte einen markanten Beigeschmack. Auf bequemen hang-begleitenden Wegen unterhalb von Söllereck und –kopf – zwischendurch im Regen - erreichten wir Riezlern und nach Einkäufen in kleinen Gruppen das Quartier. Für Samstag wurde das Wetter besser angesagt, aber es regnete trotzdem. Eine Pha-se des nur leichten Regens wurde für den Aufbruch genutzt. Natürlich wurde auch gleich wieder die Regenbekleidung erforderlich. Diesmal fuhren wir von der naheliegen-den Bushaltestelle aus. Für uns Kurtaxezahler war der Bus unendgeldlich. Vom Ende des Tales in Baad ging es aufwärts, vorbei an der unteren Spitalalpe. Als der Regen

nachließ und sogar aufhörte, stieg Nebel auf und die Wolken gaben die zum Greifen naheliegenden Berge frei. Die Freude war groß und auch der Glaube an die Wettervorhersage. Die mittlere Spitalalpe bot auf den Freisitzen einfachste Kuhprodukte. Der weitere Aufstiegskuhweg wurde beeinflusst durch die vergangenen Regentage. Nach Überwindung

die ses war am Bach Schuhreinigung angesagt. Ohne Zögern am Derrenjoch ginges steil die Güntlespitze mit 2092

Die Wandergruppe m hinauf. Temperatur und Sonne erlaubten das längere Verweilen auf der Spitze mit dem Genießen des Ausblickes und einer Stärkung. Der Rückweg musste der gleiche sein, weshalb Proteste laut wurden. Aber der steile und rutschnasse Abstieg wurde von allen gemeistert. Zurück auf einem anderen, hangbegleitenden Weg in das Tal des Derrenbaches kamen wir in Baad wieder an und fuhren mit dem Bus zum Kaffeetrinken nach Riezlern. Ein Stück mit dem nächsten Bus über die große Brücke der Breitach und etwas mehr zu Fuß – aber im Sonnenschein – kamen wir in unsere Quartier an. Körperpflege war angesagt mit an-

- 23 -

schließendem Wohlbe-finden in der Gaststätte am Gestüt und dem Rückblick auf die vergangene, verregnete Woche mit den doch schönen Bergerlebnissen. Einen Rück-blick mit den besten Fotos der Tour wird es am Donnerstag dem 29. Nov. 2007 in unse-rer Geschäftsstelle geben. Ein Dank ging und geht an den Tourenführer Herbert und seiner Lebensgefährtin Gudrun. Herbert „soll“ für das nächste Jahr wieder eine Berg-woche organisieren. Dann bitte wieder, weil es so schön war, mit Regen! Und auch der Neuling Gudrun, die gezeigte Ausdauer und Stär-ke kommt angeblich nicht von Trai-ning und Bergerfahrung, möchte wieder dabei sein.Teilnehmer: (s. Bild) Herbert Wendler, Gudrun Reinitz, Christa Schreiber, Gerlinde Jermann, Hans Hesse, Dieter Schiene, Willi Ahlfeld, Peter Jermann

Peter Jermann

Hochgebirgswanderung der Sektion in den Berchtesgadener Bergen (21.-29.7.07)

ur Bergwanderung mit U.R. haben sich schließlich wieder 11 Teilnehmer gemeldet (s. Rubrik „Sektion Halle aktiv...“). Per Bahnanfahrt am Samstag 21. 7. erreichten

wir nachmittags Berchtesgaden. Ein kurzer Fußmarsch zum Eingewöhnen folgte, und wir erreichten unsere Pension in Königssee, nur wenige 100 m vom romantischen gleichnamigen See entfernt. Ein Pflicht-Gang zum berühmten Malerwinkel und ein gemeinsames Abendessen am See beschlossen den 1. Tag.

Z

Nach dem schönen Vortag begann der 2. Tag wolkenverhangen und mit leichtem Re-gen. Die Bergtour startete mit einer Seefahrt auf dem Königssee (602 m über NN) zu-nächst nach St. Bartholomä, einem der vielen oberbayerischen Romantikflecken. Lei-der erlaubte das Wetter keinen Ausblick auf die berühmt-berüchtigte Watzmann-Ost-wand. So begnügten wir uns mit einem Umblick in der Kirche und einem Umtrunk am wörtlichen „Stammtisch“ (Abb. 1), bevor wir unsere Seefahrt zur Saletalm am Südende des Sees fortsetzten. Ab dort mussten wir uns natürlich ganz auf unsere Füße einstel-len. Vorbei am Obersee stiegen wir im Talschluß teils steile 800 Höhenmeter bergauf, bis wir unser erstes Hüttenquartier erreichten, die richtig urige Wasseralm in der Röth (1416 m), grandios die hausgemachten Rohrnudeln und die abends vor der Hütte vor-beiziehenden Hirsche.Am nächsten Tag schien dann die Sonne pur. Der Weg führte bergauf-bergab, zwi-schendurch nochmals mit Blicken auf den Königssee mit St. Bartholomä, um das Hals-köpfli (1718 m) zum Schwarzen See (1570 m). Weiter ging es zum Grünen See (1475 m), bevor wir nach ausgiebiger Mittagsrast über die Himmelsleiter zum Kärlinger Haus (1630 m), auch Funtenseehaus genannt, da sie oberhalb des Funtensees (1601 m) gelegen ist. Zwischendurch stießen wir wieder auf die manchen schon bekannte Mar-kierung der Via Alpina (Abb.2) und genossen noch einen wundervollen Blick auf auf den Watzmann (Titelbild). Das Gebiet um den Funtensee ist ja vom Fernsehen her als der Kältepol Deutschlands bekannt: ein Foto im Gastraum von Heiligabend 2003 war mit -45,9°C beschriftet. Nun so kalt hatten wir es jetzt nicht, und Ernst genoss sogar ein kurzes Bad im See! Abends erfreuten wir uns unter Ilses Regie noch an einem musika-lischen Wettstreit mit einem Sänger-Quintett von der Donau. Vorbei am Funtensee folgte am nächsten Tag bei Nebel und Regen mit Überschreitung der Grenze nach Österreich der Aufstieg ins Steinerne Meer. Das macht schon einen

- 24 -

imposanten Eindruck, und das Auf und Ab der großen glatten kahlen Felsblöcke ver-mittelt dem Betrachter durchaus die Vorstellung von Meereswellen (Abb. 3). Das Rie-mannhaus (2175 m) als nächstes Quartier war schnell erreicht. Das Wetter ließ für den Tag kaum weitere Unternehmungen zu, und so erfreuten wir uns wenigstens an den gewaltigen Wolkenspielen über dem Tal von Saalfelden und den gegenüberliegenden Gebirgszügen. Und im steten Wetterwechsel folgte wieder ein Schönwettertag, der uns über die Wel-len des Steinernen Meeres zum Ingolstädter Haus (2119 m) brachte. Da bot sich als Zugabe für 6 Wanderer die Besteigung des Großen Hundstodes (2594 m) an, die mit einer gewaltigen Aussicht rundum (Watzmann, Großglockjner, Dachstein, Hochkönig und vielen anderen Bergen) belohnt wurden (Abb. 4). Die übrigen 5 unserer Gruppe bezwangen dann noch den Kleinen Hundstod ( 2263 m). Interessant und bemerkens-wert fanden wir im Gastraum der Hütte einen schönen Kachelofen, der uns in seiner Ausführung den Wessnerschen Ofen auf „unserem“ Zittelhaus auf dem Hohen Sonn-blick in Erinnerung brachte.Das schöne Wetter blieb, und wir kraxelten auf mühseam steinigem Weg über das Hundstodgatterl auf und ab, bis wir den Trischübelpass erreichten. Hier trennen sich Wege zum Königssee, zum Funtensee und auch zur Südüberquerung des Watzmanns. Doch wir wählten den langen, aber bequemen Abstieg ins weitläufige Wimbachgries, um im Naturfreundehaus Wimbachgrieshütte (1327 m) nächste Station zu machen, wo wir uns in Erwartung der strammen Tour des nächsten Tages einen ruhigen Nachmittag gönnten.Am nächsten Tag erwartete uns „natürlich“ wieder Bewölkung und Nieselregen. Doch wir hatten erst einmal den gemütlichen Abstieg zur Wimbachbrücke (760 m) hinter uns zu bringen. Dort trennte sich die Gruppe – einer musste nach Halle zurück, zwei wollten uns am nächsten Tag in Berchtesgaden wieder treffen. Die verbliebenen acht hatten nun einen Hieb von 1200 Höhenmetern vor sich. Vorbei an Stubenalm und Mitter-kaseralm lief es sich recht gut, und so erreichte die ganze Gruppe in kaum 4 Stunden das Tages-ziel, das Watzmannhaus (1930 m), das wir übrigens schon lange auf dem Weg vor, besser über uns in scheinbar exponierter Lage im Blick hatten.Für den Schlusstag unserer Bergwanderwoche hatten sich Ernst, Eberhard, Heinrich und Ulrich 1 noch die Besteigung des Watzmanns vorgenommen, wenn auch nur den kleinsten der Gipfelgruppe, das Hocheck. Nach Aufbruch gegen 7 Uhr gelangten wir relativ problemlos nach knapp 2 Stunden auf den Gipfel (2651 m). Wir genossen den weiten Rundblick und beobachteten die Vorbereitungen (Klettergurte anlegen!) vieler Bergsteiger für die Watzmann-Überschreitung. Selbige hatten wir nicht vor, sondern wir machten uns wieder auf den Rückweg zum Watzmannhaus, wo wir uns nach kurzer Pause mit dem Rest unserer Gruppe auf den Abstieg zum Königssee begaben. Der er-forderte auf einem kurzen Wegstück (laut Hinweistafel) „alpine Erfahrung“. Aber alle bewältigten nach 1 Woche Bergübung gekonnt diese Stelle, bevor wir auf fast beque-mem Weg die Kührointalm (1420 m) erreichten. Auf einem kurzen Abstecher zum Aus-sichtspunkt Achenkanzel mit Blick auf Königssee mit St. Bartholomä und Saletalm überraschte uns ein heftiger Regenguss, der uns schnell zur Alm zurückeilen ließ, wo freundliche Leute unsere Rucksäcke bereits unter Dach gebracht hatten. Der Rest war dann nur noch ein gut angelegter, aber zum Schluss hin sehr steiler Weg abwärts, der uns fast unmittelbar vor die Haustür unserer Pension in Königssee führte. Die 4 Hoch-eckbesteiger hatten immerhin über 2000 Tiefenmeter hinter sich gebracht. Ein gemüt-liches Abendessen am Königssee hatten sich alle verdientMit Wochenendticket gelangten wir am letzten Tag in zehnstündiger Bahnfahrt, aber billig, wieder nach Halle zurück, alle wohl zufrieden und ohne Blessuren.

- 25 -

Abb. 1: Auf St. Bartholomä am „Stammtisch“ Abb. 2: Auf der Via Alpina kreuzen sich unsere Wege

Abb. 4: Auf dem Großen Hundstod Abb. 3: Auf den Wogen des Steinernen Meeresurueß

Der Wiener Höhenweg – „XL“

er „Wiener Höhenweg“ durch die Schober- und südliche Glocknergruppe wartet nur darauf, aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt zu werden. Diese Worte aus

einem Wanderführer machten uns neugierig und schon stand unser Sommerurlaubs-ziel 2007 fest. Zunächst sollten fünf Tagestouren mit schönen Gipfelzielen in den Lien-zer Dolomiten reichen, um den nötigen Abstand vom Arbeitsalltag zu gewinnen und uns zu akklimatisieren.

D

Fit für unseren geplanten Weitwanderweg ließen wir das Auto in Winklern im Mölltal,

- 26 -

oberhalb von Lienz stehen. Der Postbus brachte uns noch zum nahe gelegenen Isels-berg, dem Startpunkt für den „Wiener Höhenweg“. Bepackt mit unseren Tourenruck-säcken machten wir uns am 26. Juli 2007 bei schönstem Wetter auf den Weg zur Winklerner Hütte 700 Hm steil hinauf durch den noch dichten Wald. Auf der Hütte wur-den wir verwöhnt mit leckerem Essen, hatten nette Gesellschaft und konnten ein letztes Mal den Luxus einer heißen Dusche genießen. Von nun an sollte die Einsamkeit regie-ren. Mit Verlassen der Winklerner Hütte noch vorbei an der Roaner Alm hatten wir kei-nen Kontakt mehr zu Fahrzeugen, Seilbahnen usw. Der Weg leitete uns hoch über dem Debanttal mit Blick auf die Schobergruppe erst flacher, dann steiler in Kehren hinauf zur Oberen Seescharte, dem Übergang zur Wangenitzseehütte, dem Tagesziel. Die einzige AV-Hütte aus den Niederlanden lag romantisch am See und war schon in Sicht-weite. Ein gemütliches Quartier für unsere müden Knochen erwartete uns. Hier wollten wir einen Gipfeltag einschieben, um das Petzeck (3283 m), den höchsten Gipfel der Schobergruppe zu besteigen. Das Wetter spielte einigermaßen mit und wir konnten uns im Gipfelbuch verewigen. Die nächste Etappe auf dem „Wiener Höhenweg“ führte zur Adolf-Nossberger Hütte im Gradental. Um sie zu erreichen, mussten zwei Scharten überwunden werden, also immer schön auf und ab. An der Kreuzseescharte schweifte unser Blick nochmals zurück auf die beiden Seen nahe der Hütte. Doch das Tagesziel war noch weit, die Niedere Gradenscharte und ein im Tourenführer beschriebener Gip-fel direkt am Weg – der Keeskopf (3081 m) – mussten auch noch bewältigt werden. Ein umfangreiches Programm für diesen Tag. Leider wurden wir nicht mit der so wunder-schön beschriebenen Aussicht vom Keeskopf belohnt, sondern mit Regentropfen. Weiter über inzwischen gefährlich nasse Gletscherschliffplatten führte uns der Weg hinunter zur Nossberger Hütte. Einsam inmitten von 13 Dreitausendern gelegen und super freundlich bewirtschaftet lud uns diese Hütte zum Nächtigen ein. Der folgende Tag sollte ab Mittag nichts als Regen bringen. Für die nächste, wohl schwierigste Etap-pe auf dem „Wiener Höhenweg“ keine guten Bedingungen. Eilig hatten wir es nicht, al-so harrten wir aus. Aber alles ein Trugschluss, geregnet hat es wohl woanders. Nichts desto trotz tat uns ein Ruhetag auch gut, schließlich hatten wir Urlaub. Umso freund-licher gestaltete sich der nächste Morgen. Herrliche Sonne und ausgeruhte Glieder wa-ren die beste Voraussetzung für den Aufstieg zur Hornscharte, dem höchsten Über-gangspunkt auf der Route. Ziemlich steil ging es zur Sache, doch oben angekommen erwartete uns ein ganz besonderer neuer Blick, nämlich der zum Großglockner in sei-ner ganzen Pracht. Tief unter uns lag die Elberfelder Hütte, das Tagesziel. Seitlich am Hornkees vorbei führte unser Weg hinab ins hintere Gössnitztal, dem längsten unbe-bauten Tal der Ostalpen. Die Elberfelder Hütte war ein willkommenes Ziel, auch schon wegen des warmen Wassers, welches wir nach einer knappen Hüttenwoche nicht ver-schmähten. Nach Einzug in ein schönes Zimmerlager planten wir schon den nächsten Gipfeltag. Der Hüttenberg, der Rote Knopf (3281 m), war in unserem Begleitheft als super Aussichtsgipfel beschrieben. Wetter und Kondition ließen die Besteigung zu und wir bereuten den klettrigen Aufstieg durch das Blockgestein nicht. Das 360-Grad-Pano-rama bei wolkenlosem Himmel war einfach klasse. Hochgall, Großvenediger, Gross-glockner, Hoher Sonnblick – alles war in atemberaubender Pracht zu bestaunen. Nach einer weiteren Hüttennacht auf der Elberfelder war die Glorerhütte hinter dem Kessel-keessattel und dem Peischlachtörl unser nächstes Ziel. Doch zunächst fiel am Gernot-Röhr-Biwak die Entscheidung, das nahe gelegene Böse Weibl (3121 m) „mitzuneh-men“. Das war der vierte Dreitausender am Weg und wieder wurde unser Fleiß mit einem herrlichen Rundblick auf ein endloses Gipfelmeer belohnt. Am Peischlachtörl änderte sich die Geologie. Die Schobergruppe hatten wir hier überschritten. Wir traten in die lieblichere südliche Glocknergruppe ein. Um das Kasteneck herum immer dem

- 27 -

„Wiener Höhenweg“ folgend, konnten wir nun schon auf das bekannte Bergsteigerdorf Kals blicken. Die Glorerhütte ließ noch etwas auf sich warten, hatte dann aber nach dieser längsten Etappe ein super Zimmerlager und beste Verpflegung für uns parat. Am Folgetag wartete nun die letzte Wegstrecke auf uns. Bei Nieselregen trabten wir los, vorbei an der urigen Salmhütte hoch über dem grünen Leitertal, schon den Ort Hei-ligenblut im Visier, hinauf zur Stockerscharte. Von dort blickten wir auf den unteren Pasterzenboden, die viel befahrene Großglockner-Hochalpenstraße, den Margeritzen-staudamm und das Glocknerhaus, dem Ende des „Wiener Höhenweges“. Nun war es geschafft. In den letzten 9 Tagen ging es über 6 Scharten auf und ab, neben 4 Drei-tausenderbesteigungen zu 6 einsam gelegenen Hütten in der Schober- und Glockner-gruppe. Das waren gute 5700 Hm im Auf- und etwa 4800 Hm im Abstieg bei ungefähr 60 km Strecke. Ein wunderschöner einsamer, aber abwechslungsreicher empfehlens-werter Weg. Nun gab es beste Wetterprognosen für die nächsten Tage. Was bot sich da mehr an als eine Fortführung unseres Weiterwanderweges über die Franz-Josephs-Höhe hinauf zur Oberwalder Hütte. Begleitet von der Pasterzensage vom verfluchten Burgstaller ging es geheimnisvoll durch mehrere Tunnel auf den Gamsgrubenweg. Immer den Großglockner im Seitenblick stiegen wir auf den Großen Burgstall zur besagten Hütte. Was für ein herrlicher Ausgangspunkt für die Besteigung des Johannisberges (3458 m), der uns mit seiner weißen Gletscherpracht im Abendlicht begeisterte. Der nächste Tag brachte dann das Gipfelglück bei allerschönstem Wetter. Jetzt war es an der Zeit, nach unserem Auto zu sehen. Der Abstieg erfolgte reibungslos bis zur Bushaltestelle an der mit Touristen überfüllten Franz-Josephs-Höhe. Aus dem Fenster des Postbusses verfolgten wir bei der Fahrt zurück durchs Mölltal unseren ge-samten Fußmarsch aus der Ferne und ließen die vielen Eindrücke Revue passieren. Nun galt es, die letzten 2 Urlaubstage noch sinnvoll zu nutzen. Die Überschreitung des Hochschober als Namensgeber der durchquerten Gebirgsgruppe bot sich als 2-Tages-tour an. Von der gleichbenannten Hütte aus gelang uns dann auch prompt am letzten Schönwettertag dieser abschließende Rundweg.Nun war am 8. August 2007 unser „Wiener Höhenweg – XL“ wirklich beendet und wir traten mit vielen Erlebnissen im Gepäck den Heimweg nach Merseburg an.

Thomas und Heidi Bahr

- 28 -

Sektion Halle aktiv...ktualität und Vollständigkeit dieser Statistik ist nur im Rahmen der von den Akti-ven gemeldeten oder anderweitig der Redaktion zur Kenntnis gelangten Informat-

ionen gegeben. Wer seine dies- und letztjährigen Touren noch nicht gemeldet hat, diese aber gerne interessierten Sektionsmitgliedern kundtun will, das sollte eigentlich (erwartungsgemäß?) jedes Sektionsmitglied, kann dies jederzeit im nächsten Heft (44, 1/2008) nachholen. Das bereitet nur wenig Mühe – Namen und Ziele kurz auf eine Postkarte oder eine E-Mail- und ab die Post, aber bitte direkt an die Redaktion und nicht erst über die Geschäftsstelle !! Ab diesem Heft erfolgt eine getrennte Aufführung von Hochgebirgs- und sonstigen Touren. Die neue Rubrik „S onstige Touren“ erfaßt umfangreichere Touren (Mehrtagestouren) im Flachland oder Mittelgebirge.

A

Hochgebirgstouren

Datum, Teilnehmer Touren, Hütten Gipfel, Klettersteige22.2.2007 Giese, George

Teneriffa (Spanien) Pico del Teide 3718 m

01.-08.07.2007 Ahlfeld,Willi Jermann, Gerlinde Jermann, Peter Hesse, Hans Reinitz, Gudrun Schiene, Dieter Schreiber,Christa Wendler, Herbert

Kleinwalsertal Mahdtalhaus/Riezlern Walmendinger Horn 1939 m

Güntlespitze 2092 m

4. 03.07.-18.08.2007 Kuschk, Georg (1) Schneider, Klaus (2)

5.

6.

7. Grinninger, Reinhold (3) Kobetz, Christian (4)

Diverse Hochtouren in Österreich und Schweiz

Hochvernagt-Eiswand (1,2) 3380 m Pitztaler Urkund (1,2) 3201 m Petersenspitze (1,2) 3484 m Hinterer Brochkogel (Über- schreitung, 1,2) 3635 m Dent d'Herens (1,3) 4171 m Matterhorn (1,4) 4477 m

8. 21.-25.07.2007 Bahr, Heidi

Lienzer Dolomiten / Tagestouren Lienzer Dolomitenh. 1620 m Karlsbader Hütte 2260 m

Kerschbaumeralmh. 1902 mLinderhütte 2683 m

Rauckofel 1910 m Lasenzwand 2614 m Große Sandspitze 2772 m

Spitzkofel 27717 m

21.-29.07.2007 Fischer, Ulrich (1) Fukala, Dr. Ernst (2) Knoch, Eberhard (3) Neumann, Ulrich (4) Petters, Christine (5) Petters, Wolfgang (6) Renelt, Dr. Heinrich (7) Renner, Edda (8) Rueß, Ulrich (9) Schiene, Dieter (10) Teuber, Ilse (11)

Berchtesgadener Alpen (Sektionswanderung) Wasseralm 1416 m Kärlinger Haus 1630 m Riemannhaus 2177 m Ingolstädter Haus 2110 m

Wimbachgrieshütte 1327 m Watzmannhaus 1930 m

Großer Hundstod 2594 m (2,3,4,9,10,11) Kleiner Hundstod 2110 m (1,5,6,7,8)

Watzmann/Hocheck 2651 m(2,3,7,9)

24.-27.7.2007 Wolf, Margrit u. Werner

Nockberge/KärntenKönigstuhl 2336 m

- 29 -

Datum, Teilnehmer Touren, Hütten Gipfel, Klettersteige22.-29.7.2007 Müller, Gerhild Müller, Dr. Wolfgang 4xMüller Sekt. Potsdam

Totes Gebirge Schermer Hütte 1600 m

Lawinenstein 1966 m Traweng 1954 m Tragl 2164 m Rosskogel 1893 m

26.07.-8.08.2007 Bahr, Heidi Bahr, Thomas

Schobergruppe / Glockner-gruppe Winklerner Hütte 1907 m Wangenitzseehütte 2508 m Adolf-Nossberger-H. 2488 m Elberfelderhütte 2346 m Gernot-Röhr-Biwak 2926 m Glorer Hütte 2642 m Salmhütte 2644 m Glocknerhaus 2131 m Oberwalder Hütte 2973 m Hochschoberhütte 2322 m Lienzer Hütte 1977 m

Start Wiener Höhenweg Petzeck 3283 m Keeskopf 3081 m Roter Knopf 3281 m Böses Weibl 3121 m

Ziel Wiener Höhenweg Johannisberg 3458 m Hochschober 3240 m

1.- 3.8.2007 Wolf, Steffen Wolf,Werner

Watzmannüberquerung Watzmannhaus

Wimmbachgrieshütte Blaueishütte

Watzmann-Südspitze2712 mSchärtenspitze 2153 m

4.– 9.08.2007 Cramer, Dr. Uwe Kaiser, Kerstin Pientka, Dr. Volker Reinhold, Siegmar

Hohe Tauern Essener und Rostocker Hütte

2208 mÖstl. Simonyspitze 3488 mRostocker Egge 2749 m (vorges. Großvenediger wegen Schlechtwetter nicht erreichbar)

9. 27.8.-31.8.2007 Hänsgen, Dr. Klaus

Toggenburg/Appenzeller L. ab Gamblüt Säntis 2502 m

Schafberg b. Wildh. 2373 m

10. 05.09.2007 Hänsgen, Dr. Klaus

Berner Oberland ab First Schwarzhorn 2929 m

11. 10.09.2007 Hänsgen, Dr. Klaus

Wallis ab kleinem Matterhorn Breithorn 4159 m

10.-16.9.2007 Ziegs, Lothar (Dresden) Gaspar, Hellmut Wolf,Steffen Wolf,Werner

Allgäu-Hüttentour Naturfreundehaus Oberstdorf Prinz-Luitpolt-Haus Kaufbeuerer-Haus Elbigenalp Hermann-v.-Barth-Hütte Kemptner Hütte

Kreutzspitze 2322 m Hochvogel 2592 m (abgebrochen weg. Eis)

Muttlerkopf 2366 m

- 30 -

Sonstige Touren

1.-4.06.2007: Bahr, Heidi und Thomas

Harzer Hexenstieg (Osterrode -Thale)

3. - 14.07.2007: Fieber, Dr. Wernfried Petters, Christine Petters,Wolfgang Rueß, Ulrich Senze, Helmut Teuber, Ilse

Münchner Jakobusweg (München - Lindau)

Neues aus Südtirol und zur Sektionsgeschichtenser Sektionshistoriker und Südtirolexperte Manfred Reichstein hat wieder einiges Mitteilenswerte zur Sektionsgeschichte aus dem Vinschgau und dem Ortlergebiet

zu berichten, das im folgenden in Auszügen zusammengefaßt werden soll:U1. So zitiert er aus einem Brief vom 8.8.2007von Norman Dyrenfurth, der neulich im Fernsehen durch eine interessante Verfilmung vor allem seiner Himalaya-Expeditionen zunehmend ein Begriff geworden ist

„Liebe Herr und Frau Professor Reichstein,Ihre Karte vom 17.7.2007 hat uns sehr gefreut, auch die Tatasche, dass Ihnen das Buch von Andreas Nickel und der Film ZUM DRITTEN POL gefallen haben. Im Herbst wird eine längere Version des Films – 2 mal 45 Minuten – im Bayer. Rundfunk und ARD gesendet werden. Und ein Bildband mit dem Titel HIMALAYA – Norman Dyren-furth – Expeditionen und Filme 1952 – 1971 vom AS-Verlag in Zürich wird Mitte Sep-tember erscheinen. ...Wie geht es Manfred Haringer?... Sein schönes Buch der Ortlerkämpfe 1915 – 1918 war ein sehr willkommenes Geschenk. ...“

2. Haringer hat inzwischen als sein 7. Hüttenmodell die alte Heilbronner Hütte am Taschljöchl aus den südlichen Hängen der Ötztalgruppe nördlich von Schlanders fertiggestellt und... das Modell mit Erfolg in Schlanders ... zur Schau gestellt. Er selbst schreibt am 1.9.2007 an Reichsteins:

„Ihr Lieben in Halle,.....Die Heilbronner Ausstellung ...ist zu Ende gegangen..... Herr Knöfler (= Sektions- historiker der Sektion Heilbronn) war gespannt, überrascht und ergriffen zugleich, als er erstmals das Modell vor sich hatte. Auch von Seiten der Schlanderner Gemeinde-verwaltung und AVS-Präsident Daniel erntete ich Anerkennung. ...Ganz offiziell und im Auftrag überbrachte ich die Grüße und Glückwünsche der Sekt. Halle a. d. Saale....-Prof. Manfred Reichstein war im Umfeld der Gäste kein Unbekannter und war somit „Wegbereiter“ zu dieser gelungenen Ausstellung....“

3. Zu den genannten Filmen und Büchern sei ergänzend angegeben:● Andreas Nickel, Günter ● Hettie ● Norman Dyrenfurth, Zum dritten Pol , AS-Verlag

2007

- 31 -

● (Helmut Golowitsch, Herausgeber) Freiherr von Lempruch, Der König der Deutschen Alpen und seine Helden

- Ortlerkämpfe 1915 – 1918. Verlag „Buchdienst Südtirol“ 2005 In der neu herausgegebenen Ausgabe folgen der wortgetreuen Wiedergabe des Werkes von Lempruch verschiedene Ergänzungen, unter denen die Zuarbeit des Südtiroler Heimatforschers Manfred Haringer als herausragend beurteilt wird!

● In der Wochenzeitschrift „Der Vinschger“ 29/07 wird das Werk Haringers (= die Ausstellung des Hüttenmodells!) mit Wort und Bild gewürdigt. Die Heilbronner Hütte lag in 2770 m Höhe am Übergang von Schlandraun- und Schnalstal und brannte 1932 ab.

4. Schließlich betont Manfred Reichstein die enger werdende Zusammenarbeit mit der Wochenzeitschrift „Der Vinschger“ und der Nationalparkverwaltung „Stilfser Joch“, zumal das Jahr 2011 mit Jubiläumsaufgaben für Sulden und Viozhütte (und auch Halle! - u.r.) immer näher rückt. Und M. Reichstein ist reger Autor im „Vinschger“, so mit Aufsätzen in den Ausgaben:

08/06 mit „Gletschernahe Zeugnisse der großen Plimafluten“,28/07 mit „Ceval oder Zufall – was ist besser, was ist richtig“ oder in Vorbereitung mit „Payer und der Bär“.

Zusammenstellung u.r.

Personalien

● G eorg Kuschk hat seine Ausbildung zum Hochtouren-Fachübungsleiter abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch. Er wird sicher und hoffentlich auch Touren in unserem Mitteilungsblatt anbieten

Nun wünschen wir Ihm und den hoffentlich vielen Interessenten an von ihm geführten Unternehmungen erlebnisreiche Hochtouren.

● Dr. Ernst Fukala ist von der Funktion des Schriftführers zurückgetreten, wird aber weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit wahrnehmen.

- 32 -

N o t r u ft !ir suchen dringend Mitarbeiter/innen für unsere Geschäftsstelle, die die dort anfallenden Aufgaben

(stun-denweise) zunächst unter Anleitung nach entspre-chender Einweisung selbständig durchführen können. Interessenten aus unserer Mitgliederschaft können sich jeder-zeit beim Sektionsvorsitzenden melden. Nur Mut !

W

Wichtige Informationen von Vorstand und Geschäftsstelle• Aufruf an alle BeitragszahlerDiese werden dringend daran erinnert, ihrer Pflicht zur Beitragszahlung nachzukommen und Ihre fälligen Beiträge für 2008 rechtzeitig auf das Bankkonto der Sektion

HypoVereinsbank Halle Kto. 4201655, BLZ 80020086zu überweisen oder in der Geschäftsstelle zu bezahlen.Die beste und für alle Seiten bequemste Möglichkeit ist die Erteilung der Einzugsvollmacht an die Sektion. Diese kann ja erforderlichenfalls jederzeit rückgängig gemacht werden.

• Melden von Berg- und KlettertourenDurch die Mitgliedschaft im Landessportbund sind unsere Mitglieder zusätzlich bei der ARAG-Versicherung versichert. Um den Versicherungsschutz durch die ARAG bei Unfällen zu bekommen, ist es erforderlich, den Vorstand über geplante Bergtouren schriftlich oder mündlich zu informieren. Sie können auch die e-mail Adresse unserer Sektion nutzen:

[email protected] und Wandertouren, die im Mitteilungsblatt angeboten werden, fallen nicht unter diese Meldepflicht. Auch kleine Wanderungen oder Lauf- und Walkingtreffen, die der Kondition dienen, sind automatisch versichert.

• ÄnderungsmeldungenLeider kommt es oft vor, dass das Mitteilungsblatt, die Zeitschrift „Panorama“ oder sonstige Post wieder zurückkommt, weil Sie umgezogen sind und uns darüber nicht informiert haben.Auch die Änderung von Kontonummer und Bankleitzahl wird uns manchmal nicht mitgeteilt, so daß es erhebliche Schwierigkeiten bei der Abbuchung des Beitrages am Jahresanfang gibt. Wir bitten Sie darum, jede Änderung von Anschrift und Bankdaten sofort Ihrer Sektion und nicht dem DAV München, mitzuteilen. R. Knoblich

- 33 -

Protokoll zur JHV 2007 der Sektion Halle (Saale) des DAV Zeit und Ort: 25.10.07, 19 Uhr im Hörsaal Geolog. Institut der MLU, v.- Seckendorff-Platz

Anwesend: 18 Mitglieder * Versammlungsleiter: L. Berthold * Protokoll: G. Kästner

TOP. 1: Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden R. Knoblich. Einstimmige Annahme der Tagesordnung. Gedenken des verstorbenen Mitglieds Hildegard Lammel. Wahl des Versammlungsleiters, des Protokollführers und der Bevollmächtigten für die Beglaubigung dieser Niederschrift (s. o. bzw. u.): einstimmig.

TOP. 2: Jahresbericht 2003 durch den 1. Vorsitzenden R. Knoblich:

- Vortragswesen: Vorträge programmgemäß vielseitig, Dank an AG Öffentlichkeitsarbeit (L. Berthold, E. Fukala, U. Rueß, P. Werner).

- Wanderungen: 8 wie geplant, Dank an Initiative der Wanderleiter

- Hochgebirgstouren: 2 geführte Touren (U. Rueß, H. Wendler) und zahlreiche private.

- Klettern: Nunmehr 3 Übungsleiter. Kindergruppe aktiv dank Trainerin C. Spannaus, Jugendgruppe stark fluktuierend. Klettergruppe für be-hinderte Kinder aktiv dank Übungsleiter. Projekt Kletterturm am Graebsee nicht finanzierbar, geplant ist jedoch Kletterhalle 20x30m in kommerziell betriebenem Freizeitzentrum Böllberger Weg.

- Sektions-Geschichte: Auf Wunsch von Bürgermeister Madel erfolgten in Löbejün eine Aus-stellung und Vorträge (R. Knoblich, E. Fukala) zur Sektion.

- 34 -

- Mitgliedschaft: Derzeit 792 Mitglieder, Zuwachs gering, Fluktuation nimmt zu. Bitte an alle Mitglieder, Änderungen ihrer Anschrift schnell mitzuteilen und Beitrag möglichst per Einzugsermächtigung zu entrichten.

- Sponsoren: bisheriger Stamm erhalten, Hinweis auf aktuellen Rabatt bei Cierpinski.

- Geschäftsstelle: Arbeit erfolgt fast ausschließlich von R. Knoblich und K. Hoppe. Bitte an alle Mitglieder, nach Möglichkeiten für Mitarbeit zu suchen.

- Ausbildung: Nunmehr 2 Übungsleiter Klettersport (Claudia Spannaus, Steffen Völker) und 1 neuer Übungsleiter Hochtouren (Georg Kuschk).

- Internet: Zunehmend genutzt, Dank an Webmaster Georg Kuschk.

- Mitteilungsblatt: Redaktionsbeirat (Fukala, Knoblich, Rueß, Werner) erfolgreich.

- DAV-Hauptverein: Zur DAV-Jahreshauptversammlung 2007 in Fürth sind noch Anträge möglich. DAV plant erhöhte Kapazität für Ausbildung von ÜL usw.

- Danksagungen: Dank an alle aktiven Mitglieder. Ulrich Rueß wurde anläßlich seiner 50-jährigen Mitgliedschaft im DAV die Ehrennadel überreicht und Dank für seine vielseitige aktive Tätigkeit ausgesprochen.

TOP. 3: Kassenbericht über das Jahr 2006 durch Schatzmeisterin K. Hoppe:

Leichtes Defizit von 763 Euro infolge besonderer Ausgaben zum 110-jährigen Sektions-jubiläum. Sektion spendet auch für Schulen in Nepal (LUMSA) und für Straßenfest in Halle.

TOP. 4: Haushaltsvorschlag für das Jahr 2007 durch Schatzmeisterin K. Hoppe:

Infolge höherer Mitgliedsbeiträge ist Überschuß absehbar. Ausrüstung in Geschäftsstelle (insbes. Kopierer, Computer, Regale) muß erneuert werden.

TOP. 5 und 6: Bericht des Kassenprüfers (P. Jermann) und Entlastung:Prüfung unter Vergleich mit Jahr 2005 und mit Stichproben ergab keinerlei Beanstandung. Entlastung des Vorstandes empfohlen - wurde einstimmig beschlossen.

TOP. 7: Anträge:

U. Rueß beantragt früheren Termin der Jahreshauptversammlung unserer Sektion.

TOP. 8: Verschiedenes: H. Reichstein erläutert die dringende Bitte um technische Hilfe in der Geschäftsstelle. Werbung im Mitteilungsblatt wird allgemein empfohlen. P. Jermann schlägt Lösung mit 2 stundenweise bezahlten fachkundigen Kräften vor. 1. Vors. sagt Prüfung zu. - E. Fukala bittet um finanzielle Möglichkeiten für Vorträge auf Einladung - Vorstand hat bereits zugesagt. Einige Anwesende wünschen Saal in Stadtnähe statt Hörsaal V.-Seckendorff-Platz. E. Fukala macht Vorschläge. Vorstand sagt Erkundung zu.

TOP. 9: Reminiszenzen an das Jahr 2007:

Als Abschluß gaben P. Jermann, U. Rueß und E. Fukala Bildberichte zu ihren Touren. Protokoll: G. Kästner Beglaubigung: H. Reichstein, K.-P. Meyer

Anlage: Kassenbericht 2006

- 35 -

- 36 -

Kassenbericht 2006Konto-Nr. Bezeichnung des Kontos Euro Euro Euro

Anfangsbestand am 01.01.2006 5.728,79 € Einnahmen

58000-58150 Beiträge 23.494,50 € 58160 Aufnahmegebühr 520,50 € 58200 erhaltene Spenden 60,00 € 58211 Erlöse aus Verkauf 346,70 € 58215 Erlöse aus Sponsoring 820,00 €

58200/58222 sonstige Erlöse 924,49 € 58221 Erlöse aus Leihgebühren 250,00 €

58310-58350 Zuw endung LSB,SSB,Stadt Halle 2.520,60 € 58400 Habenzinsen 45,02 €

Summe 28.981,81 € Ausgaben

55100 Beitragsabführung HV 14.249,18 € 55110 Mitgliederverw altung d. HV 178,96 €

55200-55235 Ausgaben für Sportv./Jugendarbeit 1.718,28 € 55300-55336 Mitgliederverw .(Miete,Tel.,Kto-Führ.Geb) 3.265,66 € 55400-55410 Porto, Büromaterial 722,43 €

55500 Steuern 6,81 € 55510 Versich.Beiträge 2.070,61 € 55520 Sollzinsen 0,78 €

55530-55540 Beitrag Sportbund 2.789,88 € 55550 Spenden 130,00 € 55600 Bücher, Geräte, Einrichtung 478,65 € 55650 Mitteilungsblatt 1.181,57 € 55700 Hüttenumlage 799,17 €

55900-55950 sonstige Aufw endungen, Ehrungen 46,37 € 55950 Aufw endungen 120-Jahrfeier 2.106,96 €

Summe 29.745,31 € Saldo Einnahmen/Ausgaben -763,50 €

Endbestand am 31.12.200651010 Kasse 1 Schatzmeister 1,13 € 51030 Kasse 3 Geschäftsstelle 38,27 € 51110 Girokonto 1.714,48 € 51140 Sparbuch 2.750,47 € 52000 Debitoren 996,12 € 57000 Kreditoren 535,18 €

EB am 31.12.2006 4.965,29 €

Jahreshauptversammlung der Sektion Halle 2007 Ehrung von U. Rueß durch den 1.Vorsitzenden zu seiner 50-jährigen

Mitgliedschaft im DAV

- 37 -

Zuarbeiten zum nächsten Mitteilungsblatt 44, 1/2008

- Informationen, Tourenberichte, Tourenvorschläge, Bilder -

werden jederzeit, möglichst bis Mitte Februar 2008 erbeten, (nur terminlich aktuelle auch noch später).

Andererseits bitte ich um Verständnis, wenn ich mich gegebenenfalls eigenmächtig für die Verlegung eines Beitrages in die nächste Ausgabe entscheide, wo er ebenso noch das Interesse der Leser wecken wird. Ich hoffe aber daran zu denken, die Autoren über die Verlegung zu informieren. Der Grund liegt einfach darin, dass wir in der Seitenzahl portobedingt auf maximal 50 g beschränkt sind, damit der Versand nicht zu teuer wird!

Natürlich werden auch Beiträge im voraus angenommen, die in einem späteren Hefte veröffentlicht werden sollen !

Bitte beachten: Tourenberichte bitte höchstens auf 1,5 A4-Seiten beschränken!

Mit wenig Mühe kann jeder zu den Rubriken „Sektion Halle aktiv....“ und neu jetzt „Sonstige Touren“ zuarbeiten , damit alle einen möglichst umfassenden Über-blick über die durchaus nicht unbedeutenden Aktivitäten unserer Sektionsmit-glieder in den Bergen erhalten - alles interessiert, von Wochenendtouren bis zu extremen Hochtouren !!

ImpressumHerausgeber: Sektion Halle (Saale) des Deutschen AlpenvereinsRedaktion : Ulrich Rueß, e-mail: [email protected] Redaktionsbeirat: Dr. Ernst Fukala, Rudolf Knoblich, Ulrich Rueß, Dr. Peter Werner Auflage: Zweimal jährlich, 725 StückAnzeigen: Lutz Berthold, Am Hohen Ufer 38, 06132 Halle Druck: Regio Halle Sport gGmbH

- 38 -

Sektion Halle (Saale) des DAV

Anschrift:Geschäftsstelle: Burgstraße 38 (Ecke, Peißnitzstraße) 0345/5202247

(keine Postanschrift, diese bitte an 1. Vorsitzenden senden)Internet: www.dav-halle.deE-Mail: [email protected]äftszeiten: Donnerstag 17.00 - 19.00 Uhr (von Okt. bis März nur 1. und 3. Donnerstag im Monat) Bankverbindung: HypoVereinsbank Halle, Konto-Nr. 4201655, BLZ 80020086

Der Vorstand:1. Vorsitzender: Knoblich, Rudolf, Ernst-Eckstein-Str. 8, 06110 Halle 0345/12073822. Vorsitzender: Dr. Kästner, Gerhard, Käuzchenweg 6, 06120 Lieskau 0345/5508408 Schatzmeisterin: Hoppe, Karin, Türkstr. 26, 06110 Halle 0345/4820388Schriftführer: z.Z. nicht besetztJugendreferent: Walendy, Lars, Gneisenaustr. 75, 06120 Halle 0345/8047277

Der Beirat:Mitgliederverwaltung: vorerst unbesetztWandern+Redaktion: Rueß, Ulrich, Genzanoer Str. 26, 06217 Merseburg 03461/729985 Ausbildung: Walendy, Egon, Gneisenaustr. 75, 06120 Halle 0345/8047277 Naturschutz: Dr. Große, Eberhard, Beethovenstr. 24, 06110 HalleSponsoring: Berthold, Lutz, Am Hohen Ufer 38, 06132 Halle 0345/7704460Öffentlichkeitsarbeit: wird weiter von Dr. Ernst Fukala betreut 0345/4449457

Der Ehrenrat: Dr. Klaus Hänsgen, Sonnenblumenweg 16, 06198 Salzmünde 034609/20469Dr. Gerhard Kästner, Käuzchenweg 6, 06120 Lieskau 0345/5508408 Prof. Dr. Manfred Reichstein, Händelstr. 35, 06114 Halle 0345/5232674

Mitgliederkategorien, Jahresbeiträge der Sektion Halle (Saale)(ab 01.01.2007)

Kategorie Beschreibung Jahresbeitrag Aufnahme

A - Mitglied Mitglieder ab dem 27. Geb. (Stichtag 1.Jan.) 48,00 Euro 10,00 Euro

B - Mitglied a)Ehepartner von A- und B- Mitgliedern sowie von Junioren b)Mitglieder nach Vollendung des 65.Lebens- jahr und mind. 25-jähriger Mitgliedschaft

30,00 Euro 8,00 Euro

Junioren (D) Mitgl. v. 18. Geb. bis unter 27 Jahre 26,50 Euro 5,00 Euro

Jugend (E) Mitgl. v. 14. Geb. bis unter 18 Jahre 14,00 Euro 2,50 Euro

Kinder (F) a)Mitgl. bis unter 14 Jahre b)Kinder bis unter 14 Jahre von Mitgliedern

12,00 Euro frei

Familienbeitrag Ehepaare und alleinerziehende Mitglieder mit mind. 1 Kind, das dem DAV als Kind oder Jugend angehört

78,00 Euro (48,00 Euro)

18,00 Euro (10,00 Euro)

Beim Eisklettern (Aufn. G. Kuschk)

Georg Kuschk auf dem Matterhorn

- 39 -

Postanschrift:

Deutscher Alpenverein, Sektion Hallebei Rudolf KnoblichErnst-Eckstein-Str. 806110 Halle

Aufstieg im Pitztal (Aufn. G. Kuschk)

- 40 -

- 41 -