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10. Frühjahrssymposium der Jungchemiker in Rostock Die Jungchemiker kommen in die Jahre: Nach dem 10-jährigen Jubiläum des Jung- chemikerforums fand nun auch die wichtigste Tagung der GDCh-Nachwuchsorganisation, das Frühjahrssymposium, zum zehnten Mal statt. stitut für biomedizinische Technik an der Universität Rostock), Priv.-Doz. Dr. Gerd-Uwe Flechsig, Dr. Martin Hein und Dr. Jochen K. Lehmann (alle vom Institut für Chemie der Universität Rostock) war von der großen Themen- vielfalt und dem hohen Niveau der Präsentationen sehr angetan. Darüber hinaus gab es zwei Plenar- vorträge: Professor Uwe Bornscheuer (Universität Greifswald) berichtete Aktuelles zur Biokatalyse und Profes- sor Peter Wasserscheid (Universität Erlangen-Nürnberg) über ionische Flüssigkeiten. Nach einem Sektem- pfang am Donnerstagabend stellte GDCH-Altpräsident Professor Hen- ning Hopf (TU Braunschweig) die schwierige Frage: „Can innovations be invented?“, antwortete „Im Prinzip beit und für das Präsentieren von For- schungsergebnissen zu sammeln. Die drei besten der durchweg hochkaräti- gen Vorträge aus allen Bereichen der Chemie wurden prämiert: Der erste Platz für den besten Vortrag ging an Falk Harnisch von der Universität Greifswald. Weiterhin erhielten Sven K. Weber vom MPI für Kohlenfor- schung Mülheim (2. Platz) und Patrick J. Cappillino von der Boston University (3. Platz) einen Preis für ihren Vortrag. Außerdem wurden zehn Teilneh- mer für ihre herausragenden Poster- präsentationen ausgezeichnet. Das wissenschaftlichen Komitee beste- hend aus Dr. Man Kin Tse und Priv.- Doz. Dr. Haijun Jiao (beide vom Leib- niz-Institut für Katalyse an der Univer- sität Rostock), Dr. Henning Rohm (In- Mit über 380 Teilnehmern aus Deutschland und mehr als 30 wei- teren Ländern Europas, Nordame- rikas, Asiens und Afrikas schrieb das diesjährige Frühjahrssymposium vom 27. bis 29. März in Rostock die Er- folgsgeschichte des Jungchemiker- treffens fort. Die Veranstaltung ist zu der europaweit größten und bedeu- tendsten Tagung für junge Chemiker vor und während der Promotion he- rangewachsen. Hanns Martin Kaiser, 1. Sprecher des JCF Rostock, eröffnete das Tref- fen. Das erste Grußwort sprach der Präsident der GDCh, Professor Klaus Müllen – ein deutliches Zeichen der Wertschätzung, das die Jungche- miker innerhalb der GDCh genießen. Es folgten Grußworte von Professor Ralf Ludwig (Geschäftsführender Di- rektor des Instituts für Chemie der Universität Rostock), Dominik Mar- graf (Bundessprecher des Jungche- mikerforums) und Dr. Tanja Schaffer (Vorstandsmitglied des Vereins der Freunde & Förderer des Jungche- mikerforums Deutschland). Vorträge, Poster und Preise Während des wissenschaftlichen Programms, bestehend aus 27 Vorträ- gen und 216 Postern, bot sich allen Teilnehmern die Gelegenheit, neue Kontakte mit Kollegen aus aller Welt zu knüpfen, Ideen auszutauschen und neue Erfahrungen für die eigene Ar- Fast 400 Jungchemiker waren von Rostock begeistert – auch wenn es wie hier bei der Postersession manchmal etwas eng wurde. (Fotos: Benjamin Schäffner) Die Preisträger, Sven K. Weber (2. v. l.), Falk Harnisch (3. v. l.), Patrick J. Cappillino (4. v. l.), freuen sich zusammen mit dem wissenschaftlichen Komittee (Dr. Man Kin Tse (li.) und Dr. Henning Rohm (re.) über die Auszeichnungen. Nachrichten aus der Chemie | 56 | Mai 2008 | www.gdch.de/nachrichten 587

10. Frühjahrssymposium der Jungchemiker in Rostock

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Page 1: 10. Frühjahrssymposium der Jungchemiker in Rostock

10. Frühjahrssymposium der

Jungchemiker in Rostock

Die Jungchemiker kommen in die Jahre: Nach dem 10-jährigen Jubiläum des Jung -

chemikerforums fand nun auch die wichtigste Tagung der GDCh-Nachwuchsorganisation,

das Frühjahrssymposium, zum zehnten Mal statt.

stitut für biomedizinische Technik an

der Universität Rostock), Priv.-Doz. Dr.

Gerd-Uwe Flechsig, Dr. Martin Hein

und Dr. Jochen K. Lehmann (alle vom

Institut für Chemie der Universität

Rostock) war von der großen Themen-

vielfalt und dem hohen Niveau der

Präsentationen sehr angetan.

Darüber hinaus gab es zwei Plenar-

vorträge: Professor Uwe Bornscheuer

(Universität Greifswald) berichtete

Aktuelles zur Biokatalyse und Profes-

sor Peter Wasserscheid (Universität

Erlangen-Nürnberg) über ionische

Flüssigkeiten. Nach einem Sektem -

pfang am Donnerstagabend stellte

GDCH-Altpräsident Professor Hen-

ning Hopf (TU Braunschweig) die

schwierige Frage: „Can innovations be

invented?“, antwortete „Im Prinzip

beit und für das Präsentieren von For-

schungsergebnissen zu sammeln. Die

drei besten der durchweg hochkaräti-

gen Vorträge aus allen Bereichen der

Chemie wurden prämiert: Der erste

Platz für den besten Vortrag ging an

Falk Harnisch von der Universität

Greifswald. Weiterhin erhielten Sven

K. Weber vom MPI für Kohlenfor-

schung Mülheim (2. Platz) und Patrick

J. Cappillino von der Boston University

(3. Platz) einen Preis für ihren Vortrag.

Außerdem wurden zehn Teilneh-

mer für ihre herausragenden Poster-

präsentationen ausgezeichnet. Das

wissenschaftlichen Komitee beste-

hend aus Dr. Man Kin Tse und Priv.-

Doz. Dr. Haijun Jiao (beide vom Leib-

niz-Institut für Katalyse an der Univer-

sität Rostock), Dr. Henning Rohm (In-

� Mit über 380 Teilnehmern aus

Deutschland und mehr als 30 wei-

teren Ländern Europas, Nordame-

rikas, Asiens und Afrikas schrieb das

diesjährige Frühjahrssymposium

vom 27. bis 29. März in Rostock die Er-

folgsgeschichte des Jungchemiker-

treffens fort. Die Veranstaltung ist zu

der europaweit größten und bedeu-

tendsten Tagung für junge Chemiker

vor und während der Promotion he-

rangewachsen.

Hanns Martin Kaiser, 1. Sprecher

des JCF Rostock, eröffnete das Tref-

fen. Das erste Grußwort sprach der

Präsident der GDCh, Professor Klaus

Müllen – ein deutliches Zeichen der

Wertschätzung, das die Jungche-

miker innerhalb der GDCh genießen.

Es folgten Grußworte von Professor

Ralf Ludwig (Geschäftsführender Di-

rektor des Instituts für Chemie der

Universität Rostock), Dominik Mar-

graf (Bundessprecher des Jungche-

mikerforums) und Dr. Tanja Schaffer

(Vorstandsmitglied des Vereins der

Freunde & Förderer des Jungche-

mikerforums Deutschland).

Vorträge, Poster und Preise

� Während des wissenschaftlichen

Programms, bestehend aus 27 Vorträ-

gen und 216 Postern, bot sich allen

Teilnehmern die Gelegenheit, neue

Kontakte mit Kollegen aus aller Welt

zu knüpfen, Ideen auszutauschen und

neue Erfahrungen für die eigene Ar-

Fast 400 Jungchemiker waren von Rostock

begeistert – auch wenn es wie hier bei der

Postersession manchmal etwas eng wurde.

(Fotos: Benjamin Schäffner)

Die Preisträger, Sven K. Weber (2. v. l.), Falk Harnisch (3. v. l.),

Patrick J. Cappillino (4. v. l.), freuen sich zusammen mit dem

wissenschaft lichen Komittee (Dr. Man Kin Tse (li.) und

Dr. Henning Rohm (re.) über die Auszeichnungen.

Nachrichten aus der Chemie | 56 | Mai 2008 | www.gdch.de/nachrichten

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Page 2: 10. Frühjahrssymposium der Jungchemiker in Rostock

nein, aber ...“ und plädierte für mehr

Mut zur Kreativität.

Wer viel forscht, muss auch feiern

� Bereits am Vortag der Eröffnung

des Frühjahrssymposiums nutzten

etwa 120 Teilnehmer die Gelegen-

heit, mit Stadtführern die Hansestadt

zu erkunden und anschließend ihr

Wissen über die Geschichte der Che-

mie in Rostock sowie die 1419 ge-

gründete Universität zu vertiefen.

Am Abend stand das Welcome-Bar-

becue auf dem Programm, etwa 250

Teilnehmer fanden sich dazu ein.

Das Rahmenprogramm bot darü-

ber hinaus allen Jungchemikern die

Möglichkeit, sich beim traditionellen

Konferenzdinner und der anschlie-

ßenden Konferenzparty besser ken-

nen zu lernen und die persönlichen

Netzwerke zu erweitern. Der Freitag

ging für die meisten Jungchemiker

daher erst in den frühen Morgen-

stunden zu Ende.

Sprechertreffen

� Am Rande des Frühjahrssymposi-

ums fand auch das Sprechertreffen

der regionalen Jungchemikerforen

statt. Zunächst berichtete der Bun-

desvorstand von den Aktivitäten in

den vergangenen Monaten. Dann

wurden besonders die neuen Heraus-

forderungen im Zuge der zunehmen-

den Internationalisierung des Früh-

jahrssymposiums und der Aktivitäten

des Jungchemikerforums diskutiert.

Nach der erfolgreichen Gründung des

European Young Chemist Networks

(EYCN) in Budapest sind unter diesem

Dach inzwischen über zwanzig Jung-

chemikerorganisationen vereint. Für

das Jahr 2009 ist bereits eine erste

EYCN-Veranstaltung, eine Tagung für

den wissenschaftlichen Nachwuchs,

geplant. Besonders die Auswirkun-

gen und möglichen Veränderungen

auf das JCF-Frühjahrssymposium

standen daher im Mittelpunkt der

Diskussion beim Sprechertreffen.

Zudem wurden die Jungchemiker-

foren aus Kiel, Würzburg und Dres-

den für ihre herausragende Nach-

wuchsarbeit im vergangenen Jahr

sowie das JCF Bonn als Sieger der

Ausschreibung der Bundessprecher

für den Entwurf eines neuen Mas-

kottchens ausgezeichnet. Das nächs-

te Sprechertreffen findet vom 22. bis

24. August in Kiel statt.

Helfer und Unterstützer

� Das JCF Rostock bedankt sich bei

über 30 Helfern, die neben den 14 Or-

ganisatoren den reibungslosen Ab-

lauf der Tagung gewährleisteten. Au-

ßerdem danken die Organisatoren

des Frühjahrssymposiums allen Teil-

nehmern, dem wissenschaftlichen

Komitee und den Vortragenden für

ihr Engagement und den wissen-

schaftlichen und kulturellen Dialog.

Besonderer Dank gilt den Unter-

stützern Lonza Group, Bayer Health-

Care, BASF, Bayer, F. Hoffmann-La Ro-

che, Büchi Labortechnik, Evonik,

ABCR, Henkel, Hevert, Procter &

Gamble Service, Nycomed Deutsch-

land, M. Braun Inertgas-Systeme,

CEM, Norddeutsche Affinerie, Hei-

dolph Instruments, Carl Roth, Nach-

richten aus der Chemie, Leibniz-Insti-

tut für Katalyse an der Universität

Rostock, Georg Thieme Verlag, Wis-

senschaftliche Gerätebau Dr. Ing.

Herbert Knauer, Merck, Wiley-VCH

Verlag, Thalia Service, der Universität

Rostock sowie dem Verein der Freun-

de und Förderer des Jungchemikerfo-

rums Deutschland. Der Fonds der

Chemischen Industrie ermöglichte

41 jungen Chemikern durch Reisesti-

pendien die Teilnahme am Frühjahrs-

symposium in Rostock.

Das nächste Frühjahrssymposium

findet im März 2009 in Essen statt.

Anke Flemming

www.jcf-fruehjahrssymposium.de.

www.jungchemikerforum.de.

� Amerikaner an der Ostsee

und erkennen, dass es anderswo ebenfalls

exzellente Chemie gibt.“ Doch auch die

Amerikaner mussten sich nicht verstecken:

Zwei Mitglieder der Delegation, Patrick Cap-

pillino und Shuyu Wang, erhielten einen

Vortrags- bzw. Posterpreis.

Begonnen hatte alles im Jahr 2000, als Dr.

Kurt Begitt (GDCh) und Dr. Michael Strem

vereinbarten, in Zukunft gegenseitige Besu-

che von Jungchemikern zu organisieren.

2001, 2004 und 2007 hatte jeweils eine

deutsche Delegation Boston, den Standort

der NESACS besucht – im letzten Jahr hatten

die Teilnehmer dabei auch die Möglichkeit,

das National Meeting der ACS zu besuchen

[s. Nachr. Chem. 2007, 55, 1148]. In den Jah-

ren 2002, 2003, 2005, 2006 war jeweils eine

amerikanische Delegation nach Deutschland

gekommen und hatte dabei unter anderem

auch die JCF-Frühjahrssymposien besucht.

Internationalität ist eines der Anliegen des

JCF-Frühjahrssymposiums und mittlerweile

ist es schon Tradition für die Jungchemiker,

eine Delegation der Northeastern Section

der American Chemical Society (NESACS) und

derem Younger Chemists Committee (YCC)

zu begrüßen. Zwölf amerikanische Studen-

ten hatten nach einem Auswahlverfahren

unter 25 Bewerbern den Zuschlag erhalten

und konnten in Rostock Vorträge oder Poster

präsentieren. Begleitet wurden sie von Dr.

Ruth Tanner (University of Massachusetts

Lowell), Dr. Laila Dafik (NSYCC Chairwomen),

Professor Morton Hoffman (Boston Univer-

sity), Dr. Michael Strem (Strem Chemicals)

und Dr. Robert L. Lichter (Merrimack Consul-

tants). Morton Hoffman lobt das Frühjahrs-

symposium: „ Es ist gut, wenn unsere Stu-

denten auf solchen internationalen Kon-

ferenzen ihren Horizont erweitern können

Nachrichten aus der Chemie | 56 | Mai 2008 | www.gdch.de/nachrichten

�Gesellschaft Deutscher Chemiker� 588